DE3248494A1 - Verfahren zum vorbereiten von hausmuell und sperrmuell fuer die verbrennung und anlage zum durchfuehren des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum vorbereiten von hausmuell und sperrmuell fuer die verbrennung und anlage zum durchfuehren des verfahrensInfo
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- Y02W30/52—Mechanical processing of waste for the recovery of materials, e.g. crushing, shredding, separation or disassembly
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorbereiten von
- in einer Müllverbrennungsanlage angeliefertem und gegebenenfalls in einem Bunker zwischengelagertem Hausmüll und Sperrmüll für die Verbrennung. Sie betrifft ferner eine Anlage zum Durchführen des Verfahrens.
- In Müllverbrennungsanlagen werden die relativ unregelmäßig eintreffenden Müllmengen in als- Puffer dienenden Bunkern zwischengelagert und daraus den Erfordernissen der eigentlichen Brennanlage bzw. deren nachgeschalteten Verbrauchern entsprechend entnommen. Eine Aufbereitung oder eine systematische Mischung des Mülls erfolgt nicht.
- Die Heizleistung schwankt daher stark, der Aschenanfall ist hoch und die Rauchgasbelastung vor allem durch im Müll enthaltene Schwermetalle ist erheblich.
- Besondere Probleme bereitet in erheblichen Mengen angelieferter Sperrmüll, dessen Abbrennverhalten und Heizwert sich stark von den entsprechenden Parametern des normalen Hausmülls unterscheiden. Eine zeitlich gleichmäßigere Heizleistung wäre bei Mischung von Sperrmüll und Hausmüll zu erreichen. Bei bisherigen Anlagen setzte das Mischen aber voraus, daß die relativ unregelmäßig angefahrenen Sperrmüllmengen jeweils gleichmäßig im Hausmüllbunker zu verteilen wären. Bei dieser Art der Verteilung-des Sperrmülls wäre aber das Aussortieren von wieder verwendbaren Wertstoffen oder von das Rauchgas belastenden Schadstoffen wie z.B. von im Hausmüll besonders häufig anzutreffendem Glas oder von Schwermetallträgern in Form von stahlummantelten Monobatterien, wegen der vergrößerten Gesamtmüllmenge und wegen der stark unterschiedlichen Stückgrößen bei Sperrmüll einerseits und Hausmüll andererseits sehr erschwert.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage zur Abfallvorbehandlung des in einer Müllverbrennungsanlage angefahrenen Hausmülls und Sperrmülls zu schaffen, die es ermöglicht, für die Wiederverwendung geeignete Wertstoffe und bei der Verbrennung als Schadstoffe wirkende Materialien wirtschaftlich aus dem Müll auszusortieren und zugleich den Heizwert des Gemisches von Hausmüll und Sperrmüll bei zeitlich relativ gleichmäßigem und gutem Abbrand wesentlich gegenüber dem durch willkürliche Mischung zu erzielenden Heizwert zu erhöhen und zu vergleichmäßigen. Die erfindungsgemäße Lösung besteht für das Verfahren eingangs genannter Art darin, daß der Hausmüll nach Durchlauf einer Handlesestation in einer ersten Siebtrommel in Überlauf und Siebdurchgang aufgeteilt wird, daß der Sperrmüll nach Durchlauf einer Zerkleinerungsstation mit dem Überlauf der ersten Siebtrommel zusammengeführt und zugleich mit diesem einer Eisen-Separation in einem ersten Fe-Selektierer unterzogen wird und daß der durch einen zweiten Fe-Selektierer gelaufene Siebdurchgang der ersten Siebtrommel und das Gemisch von zerkleinertem Sperrmüll sowie Hausmüllüberlauf in eine der Brennkammer der Anlage vorgeschaltete Mischstation geleitet und dort homogenisiert wird.
- Durch das erfindungsgemäße Einschalten einer Handlesestation und einer Siebtrommel in den Weg des Hausmülls bis zum Zusammenlauf mit dem Sperrmüll wird die Handlese wegen der geringeren Materialmengen und wegen der kleineren Stückgrößen erleichtert wenn nicht sogar, z.B. bei Glas behältnissen, überhaupt ermöglicht. In gleicher Weise wird die zum Ausscheiden von Kleinmaterial vorgesehene Siebtrommel nicht durch zusätzliche Sperrmüllmengen belastet, d.h. die Trommel kann den Erfordernissen des Hausmülls besser angepaßt werden. Der vorzugsweise auf eine mittlere Stückgröße des Hausmüllüberlaufs zerkleinerte Spenrmüll wird erfindungsgemäß mit dem Hausmüllüberlauf der ersten Siebtrommel zusammen über einen ersten Eisen-Selektierer geführt und zu einer Mischstation weitergeleite-t. Der erste Fe-Selektierer läßt sich also nach Art und Aufbau der Stückgröße aus Hausmüllüberlauf und zerkleinertem Sperrmüll anpassen. Ähnliches gilt für den zweiten Fe-Selektierer, der auf die wesentlich kleinere Stückgröße des von der- ersten Siebtrommel herkommenden und ebenfalls zur Mischstation weiterzuleitenden Siebguts abzustimmen ist. Beide Fe-Selektierer können daher wegen der Anpassung an bestimmte Stückgrößenbereiche relativ wirkungsvoll im Sinne der wichtigen Schwermetallseparation arbeiten. Schließlich besitzt das in der Mischstation bzw. in dem Mischer homogenisierte Brennmaterial neben einem relativ hohen Heizwert wegen des beigefügten Sperrmülls ein durch die Sperrmüllkleinteile wesentlich verbessertes Abbrennverhalten gegenüber der reinen Mischung von gereinigtem Überlauf und Siebdurchgang (Grob- und Feinfraktion der- ersten Siebtrommel) des Hausmülls.
- Gemäß weiterer Erfindung wird der Siebdurchgang der ersten Siebtrommel auf dem Weg zwischen dem zweiten Fe-Selektierer und der Mischstation kompostiert. Dabei wird der Siebdurchgang vorzugsweise nach dem in einem Bioreaktor erfolgenden Kompostieren in einer zweiten Siebtrommel in als Kompost anfallende Feinfraktion und in den im wesentlichen aus unverrottetem, in die Mischstation weiterzuleitendem Material bestehenden Überlauf getrennt. Während der Siebdurchgang der zweiten Siebtrommel aus kleinstückigem, sauberem Kompost besteht, enthält der Überlauf der zweiten Siebtrommel im wesentlichen relativ trockenes grobstückiges Material,- das nach Zusammenfügen mit der vorgereinigten Grobfraktion des Hausmülls allein eine Heizwertsteigerung von ursprünglich etwa 7,5 bis 8,5 MJ/kg auf etwa 10 MJ/kg bringt. Dieses Material enthält aber praktisch keine brückenbildenden Ballaststoffe (Glas, Eisen) mehr und hat daher, bewirkt durch schlechten Sauerstoffzugang, ein nicht immer befriedigendes Abbrennverhalten. Das Abbrennverhalten wird verbessert und zugleich der Heizwert weiter erhöht, wenn der Mischung der vorgereinigten Fraktionen des Hausmülls zerkleinerter Sperrmüll hinzugefügt und dieses Gemenge in einem Mischer homogenisiert wird.
- Durch Wahl der Trenn- und Verbindungspunkte auf den Verarbeitungswegen von Hausmüll und Sperrmüll und deren Fraktionen gelingt es erfindungsgemäß Wertstoffe und Schadstoffe wirtschaftlich auszusortieren und zugleich einen erhöhten Heizwert sowie ein verbessertes Abbrennverhalten bei geringerer Rauchgasbelastung sowie verminderter Aschenmenge zu erhalten, sowie zusätzlich auch noch Kompostmaterial zu gewinnen.
- Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Anlage für die Abfallvorbehandlung in einer Müllverbrennungsanlage werden Einzelheiten der Erfindung beschrieben.
- Der im Bunker 1 der Müllverbrennungsanlage (MVA) angelieferte Hausmüll 2 wird mit Hilfe eines Radlagers 3 und eines Steilförderbands 4 zu einer Handlesestation 5 gefördert. Hier werden dem Hausmüll Wertstoffe, wie Glas in Form von ganzen Behältnissen oder großen Scherben, entnommen und in einen Container 6 geleitet. In der Handlesestation 5 werden jeweils die Stoffe separiert, deren Aussonderung sich im Rahmen der Anlage und im Rahmen der Wit-elsvcrwetstllnv bereits an dieser Stelle lohnt.
- Der vorgereinigte Hausmüll gelangt in eine erste Siebtrommel 7, in der die Abfälle in eine Grobfraktion bzw.
- einen Überlauf 8 und in eine Feinfraktion bzw. Siebdurchgang 9 aufgeteilt werden. Dem kleinstückigen Siebdurchgang 9 wird in einem elektromagnetischen Fe-Selektierer 10 Eisen entzogen. Dadurch wird der Müll von einem großen Teil der das Rauchgas belastenden Schwermetallträgern, wie z.B. stahlummantelte Monobatterien, befreit. Die Restmenge des Siebdurchgangs eignet sich für die Weiterverarbeitung zu Kompost. Im Ausführungsbeispiel wird dazu ein Bioreaktor 11 vorgesehen. Der von diesem Reaktor 11 erzeugte Kompost ist jedoch noch mit nicht verrotteten Teilen durchsetzt, die in einer dem Reaktor nachgeschalteten zweiten Siebtrommel 12 als Überlauf 13 anfallen und dem zu verbrennenden Materialstrom wieder zugeführt werden. Der Siebdurchgang 14 der zweiten Siebtrommel 12 besteht aus kleinstückigem, sauberem Kompost und wird in einem Kompostcontainer 15 gesammelt.
- Die in relativ unregelmäßigen Abständen in einer Müllverbrennungsanlage eintreffenden Mengen an Sperrmüll 16 werden erfindungsgemäß in einem vergleichmäßigten Materialstrom 17 einer Zerkleinerungsmaschine 18 zugeführt, zerkleinert und mit dem Überlauf 8 der ersten Siebtrommel 7 zusammen einer Eisenseparation in einem ersten Fe-Selektierer 19 unterzogen. Das dabei abgetrennte Material wird ebenso wie das im vorgenannten, zweiten Fe-Selektierer 10 gewonnene Material einem Eisencontainer 20 zugeführt.
- Das von dem Fe-Selektierer 19 kommende Gemenge wird zusammen mit dem von dem Fe-Selektierer 10 über die Kompoststation 11, 12 bzw. auf dem direkten Weg 21 (gestrichelte Linie) kommenden Siebdurchgang in einem Mischer 22 zu einem homogenen Brennstoff vermischt, der einen gleichmäßigen Ausbrand, einen relativ hohen Heizwert und eine verminderte Rauchgasbelastung in der eigentlichen Brennkammer 23 garantiert.
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Claims (6)
- "Verfahren zum Vorbereiten von Hausmüll und Sperrmüll für die Verbrennung und Anlage zum Durchführen des Verfahrens" Patentansprüche: 1. Verfahren zum Vorbereiten von in einer Müllverbrennungsanlage angeliefertem und gegebenenfalls in einem Bunker (1) zwischengelagertem Hausmüll (2) und Sperrmüll (16) für die Verbrennung, dadurch gekennzeichnet, daß der Hausmüll (2) nach Durchlauf einer Handlesestation (5) in einer ersten Siebtrommel (7) in Überlauf (8) und Siebdurchgang (9) aufgeteilt wird, daß der Sperrmüll (16) nach Durchlauf einer Zerkleinerungsstation (18) mit dem Überlauf (8) der ersten Siebtrommel (7) zusammengeführt und zugleich mit diesem einer Eisen-Separation in einem ersten Fe-Selektierer (19) unterzogen wird und daß der durch einen zweiten Fe-Selektierer (10) gelaufene Siebdurchgang (9) der ersten Siebtrommel (7) und das Gemisch von zerkleinertem Sperrmüll (16) sowie Hausmüllüberlauf (8) in eine der Brennkammer (23) der Anlage vorgeschaltete Mischstation (22) geleitet und dort homogenisiert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Handlesestation (5) Glas in Form ganzer Behältnisse und in Form von Scherben mit zum wirtschaftlichen sowie gefahrlosen Greifen ausreichender Größe entnommen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebdurchgang (9) der ersten Siebtrommel (7) auf seinem Weg nach dem zweiten Fe-Selektierer (10) kompostiert wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebdurchgang (9) der ersten Siebtrommel (7) nach dem in einem Bioreaktor (11) erfolgenden Kompostieren in einer zweiten Siebtrommel (12) in eine als Kompost anfallende Feinfraktion (Siebdurchgang 14) und in einen im wesentlichen aus unverrottetem in die Mischstation (22) weiterzuleitendem Material bestehenden Überlauf (13) getrennt wird.
- 5. Anlage zum Durchführen des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Verkettung folgender Einzelaggregate: einen Hausmülleingang (1) mit Handlesestation (5), ins.besondere für Glas, und einer ersten Siebtrommel (7); einen Sperrmülleingang (10) mit Zerkleinerungsmaschine (18); einen ersten Fe-Selektierer (19) im Anschluß an die Zerkleinerungsmaschine (18) und den Überlauf (8) der ersten Siebtrommel (7); einen zweiten Fe-Selektierer (10) im Anschluß an den Siebdurchgang (9) der ersten Siebtrommel (7); und einen der Brennkammer (23) der Anlage vorgeschalteten Mischer (22) zum Homogenisieren des aus dem ersten und zweiten Fe-Selektierer (19, 10) kommenden Materials.
- 6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den zweiten Fe-Selektierer (10) und die Mischstation (22) eine Kompostierungsanlage mit Bioreaktor (11) und nachfolgender zweiter Siebtrommel (12) mit Überlauf zur Mischstation (22) eingeschaltet ist.
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