DE3836608A1 - Verfahren und vorrichtung zum ausscheiden wenigstens einer fraktion aus einem wertstoffgemisch - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum ausscheiden wenigstens einer fraktion aus einem wertstoffgemischInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Anspruches 1. Ein derartiges Verfahren ist aus der
EP-PS 11 592 bekannt geworden. Hierbei wird eine Vorrichtung
verwendet, wie sie zum Bearbeiten von Erzen bereits in der
US-PS 26 95 221 beschrieben ist. In beiden Fällen wird nämlich
nicht nur gesiebt, sondern zusätzlich der im Trommelsieb anfal
lende Staub abgesaugt. Im Falle der EP-PS erfolgt dies, um Müll
vor seiner Umsetzung zu Kompost von nichtkompostierbaren Be
standteilen zu befreien. Dieser Maßnahme dient auch eine in der
Trommel angeordnete Hammermühle, die bekanntlich eine selektive
Zerkleinerung durchführt, d.h. elastische Teile bleiben im we
sentlichen unzerkleinert, wogegen spröde Teile einer sehr inten
siven Zerkleinerungswirkung unterliegen. Ferner ist an dieser
bekannten Trommel zu dem gleichen Zwecke auch ein Siebabschnitt
vorgesehen.
In neuerer Zeit hat man erkannt, daß eine viel effektivere
Trennung der Müllbestandteile dann erfolgt, wenn der Müll bereits
nach Fraktionen getrennt eingesammelt wird. Die oben beschriebene
bekannte Lösung krankt ja vor allem daran, daß viel zu viele
Fremdbestandteile in den Kompost gelangen, und es ist eine in
der Literatur beschriebene bekannte Tatsache, daß der so gewon
nene Kompost relativ reich an Schadstoffen ist.
Nun birgt auch das getrennte Einsammeln kompostierbaren Materials,
insbesondere des sog. Grünmülls von Gärten, gegebenenfalls auch
aus dem Haushalt (der meist verwendete Oberbegriff ist "Bio
müll"), noch immer das Problem in sich, daß dieser Müll doch
auch verschiedentlich Kunststoffbestandteile enthält. Die Gründe
hierfür sind manigfaltig und liegen einerseits darin, daß
Kunststoffbestandteile achtlos weggeworfen und dann mit dem
Gartenabfall beim Einholen mittels eines Rechens in die selbe
Fraktion gelangen können, anderseits werden meist Müllsäcke aus
Kunststoff verwendet, die maschinell aufgerissen werden und deren
Reste so auch in der Grünmüllfraktion verbleiben können. Haus
haltsbiomüll fällt dagegen oft nicht sorgfältig genug separiert
an.
Nun ist in der EP-PS 82 815 ein Verfahren beschrieben, durch das
ein weitgehendes Entfernen schädlicher Bestandteile auch aus
einer kompostierbaren Fraktion möglich ist. Bei diesem Verfahren
wird - ebenso wie beim oben geschilderten Stand der Technik - so
vorgegangen, daß der aus einem Gemisch bestehende Müll vor der
weiteren Verarbeitung gesiebt wird. Dieses Verfahren ist für
Müllgemische ausgezeichnet, kann selbstverständlich auch für
Grünmüll zum Ausscheiden der Fremdbestandteile verwendet werden,
doch wird - wie bei allen Trennvorgängen - stets ein gewisser
Restanteil an Fremdstoffen im Kompost auftreten.
Durch die Erfindung soll nun ein anderer Weg zur Lösung des Pro
blemes eingeschlagen werden. Der Erfindung liegt dabei die Auf
gabe zugrunde, den Kompost möglichst von Fremdstoffen freizuhal
ten, wobei für diesen Zwecke eine möglichst einfache und wirkungs
volle Vorgangsweise gewählt werden soll. Diese Aufgabe wird durch
die Kombination der Merkmale des Oberbegriffes mit denen des
Kennzeichens des Anspruches 1 gelöst.
Dadurch, daß nun die sowieso aufzuwendende Energie für die Be
wegung des Gases für einen Sichtvorgang ausgenützt wird, wird
eine wesentlich effektivere Abtrennung durchgeführt. Die Tat
sache, daß das Verfahren an bereits gereiftem Kompost ausgeführt
werden soll, läßt die Möglichkeit offen, auf eine vorgängige
Separation, insbesondere ein Absieben, zu verzichten, wobei ge
gebenenfalls ein solcher Siebvorgang dann vorgenommen werden
kann, wenn ein besonders hoher Verschmutzungsgrad des Rohproduk
tes vorliegt. Wenn dabei von einem "Gas" die Rede ist, so wird
es dabei im allgemeinen um Luft handeln, doch ist auch bereits
vorgeschlagen worden, Dampf zu verwenden, wie überhaupt die Art
des Gases für den Trennvorgang selbst an sich unerheblich ist.
Hierbei wird die Vorgangsweise vereinfacht, gleichzeitig der Neu
hinzutritt von Fremdstoffen ausgeschlossen, wenn im Sinne des An
spruches 2 nach Merkmal a) vorgegangen wird. Dagegen dient das
Merkmal b) dieses Anspruches einer einwandfreien Abtrennung
der Kunststoffteile mit geringem Energieaufwand, wie sich noch
aus der späteren Beschreibung ergeben wird.
Während bei der bekannten Ausführung eine Absaugung aus dem In
neren der Siebtrommel erfolgt, hat es sich als zweckmäßig er
wiesen, wenn das Verfahren entsprechend Anspruch 3 durchgeführt
wird, weil so das gesamte, für die Kompostierung geeignete Ma
terial einer Sichtung zugeführt werden kann und so die Abtren
nung von Fremdstoffen viel gründlicher vorgenommen wird.
Obwohl das Verfahren im Prinzip an Kompost aus verschiedenen
Ausgangsstoffen angewendet werden kann, hat es sich als beson
ders zweckmäßig herausgestellt, wenn nach Anspruch 4 vorgegan
gen wird.
Besonders bei der Verarbeitung von Biomüll, aber auch in ande
ren Fällen, wird es vorteilhaft sein, wenn dieses Ausgangsmate
rial noch vor dem Rottevorgang einer selektiven Zerkleinerung
unterzogen wird. Dies ist zwar an sich bekannt, und es ist eben
so an sich bekannt, daß eine solche selektive Zerkleinerung
beispielsweise durch Schlagbeanspruchung, etwa in einer Hammer
mühle, oder durch Feuchtvermahlung, etwa in einer Trommelmühle,
durchgeführt werden kann. Im Falle der Schlagbeanspruchung wer
den sprödere Teile stärker zerkleinert, als elastische Teile,
wie Kunststoffabfälle. Im Falle der Feuchtvermahlung werden alle
Materialien geringerer Naßfestigkeit, wie Papier, selektiv stär
ker zerkleinert, als durch Feuchtigkeit kaum hinsichtlich ihrer
Festigkeit beeinflußbare Gegenstände, wie Kunststoffe. Wie noch
später erläutert wird, eignet sich für das vorliegende Verfahren
besonders ein Schneckenshredder als selektives Zerkleinerungs
organ.
Zur Durchführung des oben geschilderten erfindungsgemäßen Ver
fahrens, aber auch für andere Verfahren eignet sich besonders
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 6. Zwar sind
ähnliche Vorrichtungen bereits für das Separieren körnigen Gutes
vorgeschlagen worden, doch mußten dabei Einrichtungen vorgese
hen werden, die die Körner in einem relativ breit herabrieseln
den Schleier in den Sichter einspeisten, um infolge dieses Schlei
ers eine gute Trennwirkung zu erhalten. Dies hatte allerdings den
Nachteil, daß relativ große Luftmengen erforderlich waren, um
den Trennvorgang durchführen zu können. Dadurch, daß aber in dem
von der Schwerfraktion durchlaufenen Wege mindestens eine Schleu
se angeordnet ist, wird das lockere zu sichtende Gut in dieser
Form - also ohne Bildung eines Schleiers - in den Sichter einge
bracht, wobei die Luftführung einerseits genau kontrollierbar und
einstellbar ist, anderseits mit geringeren Luftmengen und somit
mit einem geringeren Energieverbrauch das Auslangen gefunden
werden kann.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der nach
folgenden Beschreibung von in der Zeichnung schematisch darge
stellten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schema einer erfindungsgemäß ausgebildeten Anlage
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Ausführungsform einer solchen Vorrichtung in
Seitenansicht unter Weglassung von Verschalungsteilen;
Fig. 3 eine Stirnansicht im Sinne des Pfeiles III der Fig. 2;
und
Fig. 4 eine Ausführungsvariante mit mehreren Sichtern in einer
der Fig. 2 entsprechenden Darstellung.
In einer Kompostierungsanlage (Fig. 1), insbesondere für Bio
müll, werden die dabei anfallenden groben Müllbestandteile (meist
Äste und andere Holzbestandteile) zunächst zerkleinert. Dies
steht im Gegensatz zur Vorgangsweise bei unvorsortiertem Haus
haltsmüll bzw. städtischem Müll, wie sie in der EP-PS 82 815
vorgeschlagen worden ist. Der Grund hierfür liegt darin, daß mit
der Vorsortierung des Mülls in eine Biomüllfraktion der bei der
bekannten Anordnung gemäß der EP-PS 82 815 vorgeschlagene vor
gängige Siebprozeß entfallen kann. Da auch Grünmüll Fremdbe
standteile enthalten kann, insbesondere Kunststoffabfälle,
erfolgt die Zerkleinerung vorzugsweise mit Hilfe einer selektiven
Zerkleinerungsvorrichtung, die üblicherweise die Kunststoffab
fälle weniger zerkleinert als das übrige Gut. Gerade für die
Verarbeitung von Grünmüll eignet sich hierbei besonders ein
Schneckenshredder 1, etwa jener Art, wie er in der
US-PS 40 40 571 vorgeschlagen worden ist, besser aber noch
entsprechend der US-PS 4 61 789 oder der EP-PS 81 539, welch
letztere durch unterschiedliche Geschwindigkeiten (bzw. sogar
entgegengesetzte Geschwindigkeiten) der Shredderschnecken 2 eine
Scherwirkung zwischen einander benachbarten Schnecken 2 auf das
eingefüllte Material ausüben und so zu kleinen Stücken verarbei
ten. Um das senkrechte Hindurchführen von Ästen zwischen zwei
benachbarten Schnecken zu verhindern, ist vorzugsweise unterhalb
eines oberen Schneckenpaares noch eine untere Schnecke vorge
sehen, wie dies Fig. 1 zeigt, welche untere Schnecke einerseits
das ungehinderte Hindurchfallen zwischen den oberen Schnecken
verhindert und anderseits zur Zerkleinerung, insbesondere von
Aststücken, beiträgt.
Der so zerkleinerte Biomüll wird sodann mittels einer entspre
chenden, an sich beliebig ausgebildeten Fördereinrichtung 3
zweckmäßig zu einer Zwischenablage 4 gebracht, wo durch Zugabe
von Wasser oder Schlamm im Sinne des Pfeiles 5 eine Befeuchtung
stattfindet, worauf - allenfalls nach vorheriger Durchmischung -
in üblicher Weise Kompostmieten 6 aufgesetzt werden. In diesen
Mieten 6 verrottet der Müll in an sich bekannter Weise, wobei
gegebenenfalls über Rohrleitungen 7 eine Zwangsbelüftung der
Mieten 6 stattfindet, beispielsweise durch Durchsaugen oder Durch
blasen durch Siebplatten 8 hindurch, die in den Boden eingelassen
sind.
Da nun durch das Verrotten eine weitere Zerkleinerung der ver
rottbaren Müllbestandteile stattfindet, Kunststoffanteile und
andere Fremdbestandteile jedoch von der Rotte unberührt bleiben,
wird es umso leichter, diese letzteren Fremdbestandteile wirk
sam abzutrennen. Daher wird im Anschluß an die Rotte ein Sieb
vorgang mittels eines Trommelsiebes 9 durchgeführt, der gege
benenfalls mit Hilfe einer aus mehreren Einheiten unterschied
licher Lochgröße bestehenden Siebtrommel 9, etwa entsprechend
der EP-PS 82 815, durchgeführt wird. Allerdings ist die Verwen
dung einer Siebtrommel nach dieser EP-PS nicht unbedingt erfor
derlich.
Durch den Siebvorgang mit Hilfe der Siebtrommel 9 werden im all
gemeinen die Fremdbestandteile als Siebabstoß zurückbleiben,
was einerseits durch die vorgängige Verrottung, besonders aber
bei vorheriger selektiver Zerkleinerung, erleichtert wird. Alle
Feinbestandteile des Kompostes hingegen werden bereits durch die
erste Stufe das Siebes hindurchfallen (Feinkompost 32). Hier kann
nun eine Absonderung von Staub bereits durch entsprechende
Bemaßung der Lochgröße eines ersten Siebabschnittes (bei einem
Trommelsieb mit mehreren Siebabschnitten unterschiedlicher
Lochgröße) durchgeführt werden. Man muß sich jedoch im klaren
sein, daß ein zu feines Sieb leicht zur Verstopfung neigt.
Wie später noch ersichtlich wird, ist das Abtrennen des Feinkom
postes 32 besonders zweckmäßig, weil dadurch nicht nur die
spätere Sichtung (Sichter 10, Abscheider 12) davon entlastet
wird, sondern weil dadurch im späteren Sichtprozeß praktisch
hauptsächlich Kunststoffolien als Leichtfraktion abgetrennt
werden, die keines weiteren Separationsschrittes mehr bedürfen.
Ließe man den ersten Siebabschnitt dagegen weg, so erhielte
man durch die Sichtung auch Feinkompost in der Leichtfraktion,
der dann erst wieder durch Siebung abgeschieden werden müßte.
Zwar ist dieser Weg an sich gangbar, doch wird dafür mehr Sicht-
und Siebenergie aufzuwenden sein.
Man hat daher bisher den Weg beschritten, den im inneren der
Trommel anfallenden Staub abzusaugen. Dadurch konnte wohl ein
Teil der Staubfraktion entfernt werden, es versteht sich jedoch,
daß der übrige, in der Kompostmasse enthaltene und daher nicht
freischwebende Staub nicht entfernt werden konnte. Deshalb wird
die für die Absaugung erforderliche Energie besser dafür einge
setzt, einen dem Trommelsieb 9 nachgeschalteten, mit Hilfe von
strömenden Gas arbeitenden Sichter zu betreiben. Dieser Sichter
ist in Fig. 1 lediglich schematisch dargestellt, und vorzugs
weise als Umlenk- bzw. Steigsichter, insbesondere als Zickzack
windsichter 10 ausgebildet.
Während der Siebabstoß (meist Kunststoffabfälle) beispielsweise
über einen Förderer 11 abtransportiert wird, etwa um in einer Auf
bereitungsanlage für Kunststoff wiederverwendet zu werden oder um
anschließend auf eine Deponie zu gelangen, werden die Leichtbe
standteile zweckmäßig über einen Abscheider, insbesondere ein
Zyklon 12 abgetrennt. Falls der über den Förderer 11 geförderte
Siebabstoß auf eine Deponie gelangen soll, kann das vom Abschei
der 12 abgetrennte Leichtgut (bei vorheriger Abtrennung der
Feinfraktion über die erste Siebstufe des Trommelsiebes 9: wohl
hauptsächlich Kunststoffolien) dieser Fraktion zugegeben werden,
wie dies der Pfeil 13 andeutet.
Die aus dem Windsichter 10 an seinem unteren Ausgang austreten
de Schwerfraktion wird in vielen Fällen von Holzbestandteilen
gebildet sein. Hier besteht die Möglichkeit, diese Fraktion
entweder mit Hilfe eines weiteren Zerkleinerungsvorganges, bei
spielsweise mit Hilfe einer Schlagmühle 14 zu zerkleinern, um
diese Fraktion dann unmittelbar dem Feinkompost zuzufügen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Holzbestandteile dem
Rohkompost zuzumischen, bevor dieser auf dem Rotteplatz zu Mieten
6 aufgeschichtet wird. In diesem letzteren Falle dient das Holz
material als Strukturmaterial, das in an sich bekannter Weise den
Luftzutritt zum Kompostmaterial innerhalb der Mieten 6 ver
bessert, während gleichzeitig das Holzmaterial auf Grund des
nochmaligen (oder mehrfachen) Durchlaufes durch den Rotteprozeß
schließlich doch auch biologisch abgebaut wird. Mit Herkömmli
chen Verfahren wird hiezu eine mehrfach längere Rottezeit be
nötigt als für den die Rotte leichtabbaubarer Stoffe.
Falls sich im Ausgangsmaterial jedoch sehr viele Hartbestand
teile, wie Steine, befinden, so ist es zweckmäßig, einen balli
stischen Separator 15 vorzusehen. Dieser ballistische Separator
kann beispielsweise von einem entsprechend ausgebildeten Förder
band gebildet sein, von dem Hartbestandteile abprallen und den
durch den Pfeil 16 angedeuteten Weg nehmen, wogegen weichere
Bestandteile, insbesondere Holz, mitgenommen werden und dann
entweder als Mulchmaterial unzerkleinert Verwendung finden, den
oben beschriebenen Weg der Mehrfachrotte durchlaufen, oder der
Hammermühle 14 zugeführt werden. In jedem Fall erhält man einen
mit geringem Energieaufwand und hoher Trennschärfe gereinigten
Kompost 17 am Ende der Anlage. Diesem Feinkompost 17 kann nun
der in der ersten Stufe des Siebes 9 bereits abgetrennte Fein
kompost 32 zugefügt werden.
Es sei erwähnt, daß je nach der Zusammensetzung des Ausgangs
materiales, d.h. des vom angelieferten Müll gebildeten Wert
stoffgemisches, auch eine vorgängige Absiebung im Sinne der
EP-PS 82 815 vorgenommen werden kann, um so den Rotteplatz für
die Mieten 6 von großen Störstoffen freizuhalten, doch wird dies
im allgemeinen nicht erforderlich sein.
Betrachtet man nun die Einheiten 9 und 10 in Fig. 1, so ergibt
sich bei einer herkömmlichen Anordnung (vgl. auch die
EP-PS 82 815) üblicherweise ein zusätzlicher Energieaufwand
durch die Zwischenschaltung entsprechender Förderer zwischen das
Sieb und den Windsichter 10. Ein solcher Förderer hat aber nicht
nur den Nachteil, Betriebs- und Investitionskosten zu verursa
chen, er benötigt auch zusätzlichen Platz und beeinflußt den
Ablauf des Verfahrens in etwas ungünstiger Weise. Dies deshalb,
weil an der Außenseite des Trommelsiebes 9 das Material in Form
eines relativ dünnen Schleiers herunterfällt, so daß es an sich
bereits in einer für die Windsichtung besonders geeigneten Form
vorläge. Wird dagegen das Material erst über einen Förderer ge
führt, so wird gerade dieser dünne Schleier wieder zu einer re
lativ kompakten Masse zusammengefaßt.
Gerade das Vorliegen eines dünnen Schleiers an der Außenseite
eines Trommelsiebes hat beim Sichten von Getreide und anderem
körnigen Gut bisher dazu verführt, diesen Schleier für die Sich
tung unmittelbar auszunützen. Man braucht sich jedoch nur die
größten Verhältnisse hinsichtlich Länge und Breite des Trom
melsiebes 9 (Bodenfläche) und der Breite eines Windsichters 10
zu vergegenwärtigen, um festzustellen, daß die Strömungsge
schwindigkeit des durch den Windsichter 10 fließenden Gases
bei Aufweitung auf die Bodenfläche eines Trommelsiebes 9 er
heblich abgeschwächt wird, so daß der Sichteffekt wiederum in
Frage gestellt wird. Hier ergeben sich also einander widerspre
chende Forderungen nach einer möglichst großen Auflockerung des
Materiales einerseits und nach möglichst kontrollierter Strömungs
geschwindigkeit des Sichtgases. Dieses Sichtgas wird in aller Re
gel Luft sein, doch wurde bereits vorgeschlagen, Dampf zu verwen
den, um einen gewissen Zusammenballungseffekt von Thermoplasten
zu erreichen.
Die oben geschilderten einander widersprechenden Forderungen wer
den aber durch eine Vorrichtung erfüllt, wie sie aus den Fig. 2
und 3 ersichtlich ist. Hierbei ist ein Sieb 9 mit vier verschie
denen Siebabschnitten unterschiedlicher Lochgröße dargestellt,
doch kann an sich jede beliebige Anzahl von Siebabschnitten ver
wendet werden. Falls aber mindestens zwei solcher Siebabschnitte
vorgesehen sind, so ist es zweckmäßig, den Sichter 10 zumindest
am letzten Siebabschnitt 9′ (gesehen in Durchlaufrichtung des Ma
teriales vorzusehen.
Der aus den Fig. 2 und 3 ersichtliche, sehr platzsparende Aufbau
weist eine Tragbühne 18 zur Lagerung der Siebtrommel 9 auf. Die
Lagerung und der Antrieb sind an sich bekannter Natur und deshalb
nicht dargestellt. Unterhalb der Trommel 9 und einer Plattform 19
der Bühne 18 befindet sich ein für das durch das Sieb 9 hindurch
fallende Material. Dieser Auffangtrichter 20 ist zweckmäßig nach
oben hin durch eine sich wenigstens bis zur halben Höhe der
Siebtrommel erstreckende Verschalung 21 ergänzt.
Während nun das während der Verrottung und gegebenenfalls bei
der selektiven Zerkleinerung in der Mühle 1 verhältnismäßig
groß gebliebene Fremdmaterial, wie Kunststoffabfälle, als Sieb
abstoß am Ende des Trommelsiebes 9 bzw. des letzten Siebab
schnittes 9′ als Siebabstoß aus dem Trommelsieb 9 austritt und
auf den in Fig. 2 angedeuteten Förderer 11 gelangt (in Fig. 3
der Übersichtlichkeit halber weggelassen), kann das in den
Trichter 20 (Fig. 20) fallende Material immerhin noch eine
Leichtfraktion kleinerer Kunststoffteile enthalten, wogegen die
Schwerfraktion im allgemeinen von kompostierbaren Material ge
bildet sein wird. Selbstverständlich kann an Stelle des Förderers
11 einfach ein Sammelbehälter vorgesehen sein.
Hier sei wiederum auf die EP-PS 82 815 verwiesen, für deren
Zwecke die aus den Fig. 2 und 3 ersichtliche Vorrichtung eben
falls einsetzbar ist. Wenn dann mehrere solcher Windsichter 10
angeordnet werden (vgl. Fig. 4), so kann das aus einen der Sieb
abschnitte austretende Material in seiner Schwerfraktion bei
spielsweise auch brennbares Material aufweisen und daher zur
Herstellung von Brennstoffbriketts geeignet sein. In jedem Falle
aber wird das die Leichtfraktion und die Schwerfraktion enthal
tende Gemisch aus dem Trichter 20 in einen Einlaß 22 des Wind
sichters eintreten, wobei die Schwerfraktion diesen Windsichter
10 an einem Auslaß 23 wieder verläßt.
Um nun kontrollierte Strömungsverhältnisse zu erhalten und die
Trennwirkung des Windsichters 10 zu verbessern, ist in diesem
Pfade der Schwerteilfraktion zwischen dem Einlaß 22 und dem
Auslaß 23 mindestens eine Schleuse 24 und/oder 25 vorgesehen,
die vorzugsweise als Zellenradschleuse ausgebildet ist. Auf die
se Weise wird gesichert, daß der Eintritt von Falschluft ver
mieden wird, wobei gleichzeitig im Falle der Schleuse 24 ge
sichert ist, daß das aus dem Trommelmantel des Siebes 9 in einem
dünnen Schleier austretende Material nicht allzu sehr kompaktiert
wird, sondern unmittelbar in den Windsichter 10 eingespeist wird.
Das so über den Einlaß 22 eingespeiste Materialgemisch wird nun
im Windsichter 10 wirksam getrennt, wobei die Schwerfraktion,
wie erwähnt, am Auslaß 23 austritt, wogegen die Leichtfraktion
dem Zyklon 12 zugeführt wird, der zweckmäßig unmittelbar über
dem vom Siebauslaß den Siebabstoß wegführenden Förderer 11
angeordnet ist, aus Platzgründen aber vorzugsweise unmittelbar
oberhalb der Siebtrommelmündung. In beiden Fällen läßt sich fest
stellen, daß der Zyklon zweckmäßig im Bereiche der Siebtrommel
mündung angeordnet ist.
Im Zyklon 12 werden nun die von der Gasströmung im Windsichter 10
mitgerissenen leichten Teilchen, und zwar auf Grund der Vorabsie
bung des Feinkompostes 32 (Fig. 1) insbesondere kleinere Kunst
stoffteilchen abgeschieden und auf dem Bandförderer 11 abgelegt,
wogegen die gereinigte Luft mittels eines Gebläses 26 abgezogen
wird. Dieses Gebläse ist aus Fig. 2 lediglich schematisch er
sichtlich und sitzt zweckmäßig entsprechend Fig. 3 auf der Platt
form 19.
Auf diese Weise läßt sich die gereinigte Luft leicht im Umluft
betrieb wiederum in den Windsichter 10 über ein Einlaßrohr 27
einspeisen, so daß jedenfalls jegliche Emission vermieden wird.
Aus der obigen Erläuterung ist ersichtlich, daß durch die er
findungsgemäße Kombination eine platz- und energiesparende An
ordnung geschaffen wird, die geeignet ist, ihre Trennaufgabe mit
gutem Wirkungsgrad durchzuführen. Obwohl die Erfindung anhand
einer speziellen Ausführung des Windsichters 10 beschrieben ist,
versteht es sich, daß verschiedene mit strömenden Gas arbeitende
Sichterkonstruktionen anstelle des Sichters 10 eingesetzt werden
können, und daß selbst im Falle eines Windsichters verschiedene
Konfigurationen möglich sind. Dies gilt analog auch für den Ab
scheider 12, der auch in anderer Weise verwirklicht sein könnte.
Beispielsweise wäre auch ein Filterabscheider einsetzbar, doch
ist ein Zyklon einfacherer und billiger.
Ein weiterer Vorteil kann dadurch erzielt werden, daß die ein
zelnen Bauteile, wie Schleuse 24 bzw. 25, Windsichter 10 und
Zyklon 12, baukastenartig über lösbare Verbindungseinrichtungen
28 miteinander verbunden werden. Dies gilt auch für den Trichter
20. Diese lösbaren Verbindungseinrichtungen 28 können beispiels
weise, wie angedeutet, von Flanschverbindungen gebildet sein.
Auf diese Weise ist es möglich, ein einziges Trommelsieb 9 (das
selbst wieder aus beliebig vielen Siebabschnitten bestehen kann)
mit einer beliebigen Anzahl von Windsichtern 10 auszurüsten, wie
dies anhand der Fig. 4 ersichtlich ist. Dies sichert, daß in
allen Abschnitten gleichartige Strömungsverhältnisse vorgesehen
sind. Allerdings ist es dann zweckmäßig, wenn alle Windsichter
10 über eine Sammelleitung 29 an einen gemeinsamen Zyklon 12 an
geschlossen sind bzw. über eine gemeinsame Sammelleitung 30 ge
speist werden. Gegebenenfalls kann zur Einstellung der Strömungs
verhältnisse in wenigstens einer dieser Sammelleitungen 29 bzw.
30 und/oder in der davon abzweigenden Zufuhrleitung 27 (Fig. 3)
bzw. Abfuhrleitung 31 ein Einstellventil vorgesehen sein. Ge
wünschtenfalls werden solche Einstellventile über einen Strö
mungsmesser (Druck, Strömungsgeschwindigkeit und/oder Strömungs
volumen) so gesteuert werden, daß in allen Windsichtern 10 vor
bestimmte Verhältnisse herrschen, wobei die Sollwerte vom jeweils
abzuscheidenden Material abhängen.
Claims (10)
1. Verfahren zum Ausscheiden wenigstens einer Fraktion aus
einem Wertstoffgemisch, bei dem dasselbe wenigstens einem Trom
melsiebvorgang unterworfen wird, dem ein Abtransport von Leicht
teilen mittels strömendem Gas angeschlossen ist, gekennzeichnet
durch die Kombination der Merkmale
- a) daß das Wertstoffgemisch von bereits gereiftem Kompost gebildet ist, und
- b) daß für den Abtransport von Leichtteilen mittels strö mendem Gas ein Sichtvorgang mit Hilfe dieses Gases zur Abtrennung etwaiger darin noch enthaltener blatt- bzw. folienförmiger Teile durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine der folgenden Maßnahmen durchgeführt wird:
- a) der Sichtvorgang wird mittels strömenden Gases unmittel bar im Anschluß an den Siebvorgang ohne Zwischenförderung durchgeführt;
- b) der Siebvorgang erfolgt in wenigstens zwei Stufen, in deren erster die Feinteile des Kompostes abgetrennt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Sichtgasstrom das durch die Sieblöcher hindurchgefallene
Kompostmaterial zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Wertstoffgemisch von bereits gereiftem
Bio-Kompost gebildet ist, der gegebenenfalls Kunststoffolien bzw.
unverrottete Holzteile enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens eines der folgenden Merkmale ver
wirklicht ist:
- a) das Wertstoffgemisch, insbesondere ausgehend von Biomüll, wird vor dem Rottevorgang einer selektiven Zerkleinerung unterzo gen;
- b) der aus dem Wertstoffgemisch, insbesondere Biomüll, gewonnene Rohkompost wird ungesiebt dem Rottevorgang zugeführt.
6. Vorrichtung mit einem Trommelsieb, an das ein strömendes
Gas führender Kanal angeschlossen ist, insbesondere zur Durchfüh
rung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekenn
zeichnet durch die Kombination der Merkmale
- a) daß der das strömende Gas führende Kanal (10) an der Außenseite des Trommelsiebes (9) angeschlossen ist und so den Siebdurchfall zugeführt erhält,
- b) daß der das strömende Gas führende Kanal als Sichter (10) ausgebildet ist, der mindestens einen Ausgang (31) für eine Leichtfraktion und wenigstens einen weiteren Ausgang (23) für eine Schwerfraktion besitzt, sowie einen an die Außenseite des Trommelsiebes (9) angeschlossenen Einlaß (22) für das die Schwerfraktion enthaltende Gemisch, und
- c) daß in dem von der Schwerfraktion durchlaufenen Wege (22, 23) mindestens eine Schleuse (24 bzw. 25) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sichter (10) als Umlenkwindsichter bzw. als Steigsichter,
insbesondere als Zickzackwindsichter, ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Sichter (10) mit einem Zyklonabscheider (12) kom
biniert ist, der vorzugsweise anschließend an den Umlenksichter
(10) angeordnet ist,
und daß bevorzugt zumindest eines der folgenden Merkmale vorge sehen ist:
und daß bevorzugt zumindest eines der folgenden Merkmale vorge sehen ist:
- a) bei Anordnung mehrerer Sichter (10), die insbesondere Siebabschnitten unterschiedlicher Lochgröße zugeordnet sind, ist diesen Sichtern (10) ein Zyklonabscheider (12) gemeinsam und über eine Sammelleitung (29 bzw. 30) an sie angeschlossen;
- b) Schleuse (24, 25), daran anschließender Sichter (10) und Zyklonabscheider (12) besitzen jeweils ein eigenes, durch eine lösbare Verbindung (28) mit dem jeweils benachbarten Teil bau kastenartig angeschlossenes Gehäuse;
- c) der Zyklon (12) ist im Bereiche der Siebtrommelmündung, vorzugsweise über einem von dieser Mündung wegführenden Förderer (11) angeordnet.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens eines der folgenden Merkmale vorge
sehen ist:
- a) die Schleuse (24, 25) ist als Zellenradschleuse ausge bildet;
- b) die Schleuse (24) ist am Einlaß (22) des Sichters (10) angeordnet;
- c) das Trommelsieb weist wenigstens zwei Siebabschnitte unterschiedlicher Lochgröße auf, wobei der bzw. ein Sichter (10) zumindest an den Siebabschnitt (9′) größerer Lochung angeschlos sen ist.
10. Anlage mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Trommelsieb (9) vor einem
Rotteplatz (6) zur Umwandlung des Mülls in Kompost zumindest eine
selektive Zerkleinerungsvorrichtung (1) vorgeschaltet ist, und
daß diese vorzugsweise von einem den Müll einer Scherwirkung
zwischen Schnecken unterschiedlicher Geschwindigkeit unterwer
fenden Schneckenshredder gebildet ist.
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DE (1) | DE3836608A1 (de) |
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Date | Code | Title | Description |
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8128 | New person/name/address of the agent |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: BUEHLER AG, UZWIL, CH |
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8128 | New person/name/address of the agent |
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D2 | Grant after examination | ||
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