DE4239304C2 - Vorrichtung zur Entfernung von Störstoffen aus Kompost und Kompostrohmaterial - Google Patents
Vorrichtung zur Entfernung von Störstoffen aus Kompost und KompostrohmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entfernung von Stör
stoffen aus Kompost oder Kompostrohmaterial, die auf einem För
derband transportiert werden.
Die Abtrennung von Störstoffen, beispielsweise Kunststoffteilen,
Glas, Textilien etc., aus Kompost oder Kompostrohstoffen, bei
spielsweise Biomüll, Klärschlamm, Hausmüll, wird überwiegend
durch eine Handauslese durchgeführt. Hierbei werden die zu sor
tierenden Abfälle auf einem Flachförderband so ausgebreitet, daß
eine Zugriffsmöglichkeit besteht und Störstoffe von Hand ausge
lesen und in bereitgestellte Behälter abgeworfen werden können.
Erforderlichenfalls kann die Bandgeschwindigkeit verändert wer
den. Um die Störstoffe durch Personen aussortieren zu können,
bedarf es einer ungehinderten Zugriffs- und Weiterbeförderungs
möglichkeit.
Ein Nachteil des vorbekannten Verfahrens besteht darin, daß in
der Luft schwebende Mikroorganismen, die aus dem Kompost bzw.
aus den Kompostrohstoffen stammen, von den die Sortierung durch
führenden Personen eingeatmet werden. Dies stellt ein beträcht
liches Gefährdungspotential dar. Weiterhin werden die die Sortie
rung durchführenden Personen dadurch gefährdet, daß sie beim
Zugriff in gefährliche Gegenstände wie beispielsweise kleine
Nadeln fassen können und sich dadurch verletzen können.
Aus der DE-PS 38 36 608 ist eine Vorrichtung zum Ausscheiden von
blattförmigen bzw. folienförmigen Fremdstoffen aus Reifkompost
bekannt, bei der der Reifkompost wenigstens einem Trommelsieb
vorgang unterworfen wird. Dabei folgt dem Trommelsiebvorgang ein
Sichtvorgang zum Abtransport der Fremdstoffe mittels strömendem
Gas. Dem strömenden Gas wird der durch die Sieblöcher des Trommel
siebes hindurchfallende Kompost zugeführt. Dementsprechend ist
an das Trommelsieb ein Kanal, der strömendes Gas führt, an
seiner Außenseite angeschlossen, so daß dieser Kanal den Sieb
durchfall zugeführt erhält. Der das strömende Gas führende Kanal
ist als Sichter ausgebildet, der mindestens einen Ausgang für
eine Leichtfraktion und wenigstens einen weiteren Ausgang für
eine Schwerfraktion sowie einen an die Außenseite des Trommel
siebes angeschlossenen Einlaß für das die Schwerfraktion ent
haltende Gemisch besitzt. In dem von der Schwerfraktion durch
laufenen Weg ist mindestens eine Schleuse angeordnet.
Die DE-OS 29 44 860 offenbart eine Vorrichtung zur Bearbeitung
von frischem Kompost, die eine oberhalb eines konvexen Siebes
angeordnete, geneigte Rutsche enthält. Gegenüber dem freien Raum
zwischen dem Ende der Rutsche und dem Scheitel des Siebes ist
ein Ventilator angeordnet. Auf diese Weise soll der frische Kom
post von fremden, nicht kompostierbaren Bestandteilen befreit
werden. Gegen den frischen Kompost wird ein Luftstrom gerichtet,
um die leichtesten Anteile abzutrennen. Die Anteile mit etwa
gleichen Dichten werden getrennt aufgefangen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Vorrichtung der
eingangs angegebenen Art vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs angegebenen Merkmale gelöst. Eine
Unterdruckquelle dient zur Erzeugung eines Saugluftstroms. Der
Saugrüssel eines zu der Unterdruckquelle führenden, flexiblen
Schlauches ist mit einem Schlitten verbunden, mit dessen Hilfe
der Saugrüssel in allen drei Raumrichtungen verschiebbar und auf
diese Weise über den Störstoffen positionierbar ist. Ferner ist
ein Abscheider vorgesehen zum Abscheiden der Störstoffe aus dem
Saugluftstrom. Die Störstoffe werden durch den Saugluftstrom
mitgerissen und abtransportiert. Hierdurch ist eine selektive
Entfernung der Störstoffe ohne die eingangs angegebenen Nach
teile möglich.
Der Luftstrom ist hinsichtlich seiner Position steuerbar. Er
kann darüber hinaus auch hinsichtlich seiner Stärke steuerbar
sein. Die Steuerung des Luftstroms kann durch eine Bedienungs
person erfolgen, die die Störstoffe mit den Augen erkennt und
den Luftstrom entsprechend positioniert. Die Steuerung kann aber
auch über optische Sensoren erfolgen. Die Störstoffe werden
durch optische Sensoren erkannt, und der Luftstrom wird
entsprechend dieser Kennung gesteuert.
Der Luftstrom kann im Kreislauf geführt werden, wodurch eine Ge
ruchsbelästigung vermieden oder doch zumindest vermindert werden
kann.
Die Luft kann gereinigt werden, bevor sie in die Atmosphäre ab
gelassen wird. Auch hierdurch wird die Belästigung der Umwelt
vermieden bzw. vermindert.
Vorteilhaft ist es, wenn eine Luftreinigungsanlage vorhanden
ist.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine manuell zu steuernde
Störstoffabtrennung. Diese Abtrennung kann dadurch erfolgen, daß
die Bedienungsperson eine entsprechende Schlauchbewegung steu
ert. Diese Schlauchbewegung kann in einer der Förderbandgeschwin
digkeit angepaßten Weise gesteuert werden. Hierbei kann der vor
zugsweise flexible Schlauch, der auch als Saugrüssel oder Staub
saugerrüssel bezeichnet werden kann, vom Bediener in jede ge
wünschte Position gebracht werden. Vorzugsweise findet die Steu
erung in einem Koordinatensystem statt, kann der Schlauch also
sowohl in Querrichtung als auch in Längsrichtung positioniert
werden. Der Bediener kann sich dabei hinter einer Glaswand
befinden, wo er vor den negativen, eingangs geschilderten Ein
flüssen geschützt ist und trotzdem die zuverlässige Abtrennung
der Störstoffe steuern kann. Ferner kann der Schlauch abgesenkt
und auf diese Weise in die zum Entfernen des jeweiligen Stör
stoffs erforderliche Lage gebracht werden. Der Luftsog im
Schlauch (Saugrüssel) nimmt die Störstoffe auf. Diese werden
dann über einen Abscheider (Zyklon) abgeschieden und in einen
Störstoffbehälter abgeworfen. Die Transportluft (Saugluft) wird
im Kreislauf geführt und über eine Abluftreinigungsanlage ge
reinigt, bevor sie in die freie Atmosphäre austritt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der beigefügten Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeich
nung zeigt die
einzige Figur eine Vorrichtung zur Entfernung von Stör
stoffen in einer perspektivischen An
sicht.
Die zu sortierende Kompostmasse und/oder Kompostrohstoffmasse 16
wird aufgelockert auf das Förderband 1 aufgegeben und von diesem
verhältnismäßig langsam und gleichförmig transportiert. Inner
halb der Masse 16 befinden sich zu entfernende Störstoffe 2.
Mit dem Sauganschluß des Sauggebläses 8 ist ein flexibler
Schlauch (nach Art eines Staubsaugerschlauchs) 7 verbunden, des
sen Öffnung (Saugrüssel) 3 in einem verhältnismäßig geringen Ab
stand über dem Förderband 1 und den darauf befindlichen Gegen
ständen, also der Masse 16 und den darin befindlichen Störstof
fen 2, angeordnet ist. Der Saugrüssel 3 ist mit einem Schlitten
6 verbunden. Er kann in einer auf diesem Schlitten 6 vorgesehe
nen Führung in Vertikalrichtung verstellt und positioniert wer
den.
Der Schlitten 6 ist längs eines Supports 5 verschieblich, und
zwar quer zur Förderband-Förderrichtung. Der Support 5 ist sei
nerseits auf zwei parallelen, beabstandeten, horizontalen Füh
rungen 4 längsverschieblich gelagert, und zwar in Förderband-
Förderrichtung. Die Führungen 4 verlaufen parallel und im selben
Abstand zu dem Förderband 1.
Durch die beschriebenen Bewegungsmöglichkeiten kann das vordere
Ende des Schlauches 7 in allen drei Raumrichtungen positioniert
werden, also sowohl in vertikaler Richtung als auch in Querrich
tung zur Förderband-Bewegungsrichtung als auch parallel zur För
derband-Bewegungsrichtung.
Im Betrieb wird der Saugrüssel 3 zunächst in die richtige Höhe
gebracht und anschließend mit dem Schlitten 6 und mit dem
Support 5 auf der Führung 4 in eine Position über einem zu ent
fernenden Störstoff 2 gebracht. Die Steuerung wird von einer
Bedienungsperson 15 durchgeführt, die geschützt hinter einer
Glaswand 10 steht und den soeben beschriebenen Vorgang auf dem
Bedienpult (Bedientableau) 11 steuert. Das angesaugte Störstoff
teil 2 wird über den flexiblen (beweglichen) Schlauch (Staubsau
gerschlauch) 7 dem Zyklon 8 zugeführt und hier aus dem Luftstrom
in den Störstoffbehälter 9 abgeschieden, in dem sich die Stör
stoffe 2 ansammeln.
Der Luftstrom wird ferner über das Sauggebläse 13 wieder über
dem Förderband 1 ausgeblasen, also im Kreislauf geführt. In
Luft-Strömungsrichtung vor dem Sauggebläse 13 ist eine Luft
reinigungsanlage 12 vorgesehen.
Mit der beschriebenen Vorrichtung werden Störstoffteile durch
indirekte Steuerung eines Saugrüssels und den in diesen ein
strömenden Luftstrom selektiv entfernt und dann aus diesem Luft
strom abgeschieden. Dabei wird die Luft im Kreislauf geführt.
Ferner wird die im Kreislauf geführte Luft über eine Luftreini
gungsanlage geführt, bevor sie in die Atmosphäre eintritt. Die
Steuerung des Saugrüssels erfolgt durch eine Bedienungsperson,
die die Störstoffe mit den Augen erkennt. Statt dessen oder zu
sätzlich können die Störstoffe aber auch durch optische Sensoren
erkannt werden und der Saugrüssel entsprechend dieser Kennung
gesteuert werden (in der Zeichnung nicht dargestellt).
Claims (1)
- Vorrichtung zur Entfernung von Störstoffen aus Kompost oder Kompostrohmaterial, die auf einem Förderband (1) transportiert werden, gekennzeichnet durch eine Unterdruckquelle (13) zur Erzeugung eines Saugluftstroms, einen zu der Unterdruckquelle (13) führenden, flexiblen Schlauch (7), dessen Saugrüssel (3) mit einem Schlitten (6) verbunden ist, mit dessen Hilfe der Saugrüssel (3) in allen drei Raum richtungen verschiebbar und so über den Störstoffen positio nierbar ist, und durch einen Abscheider (8) zum Abscheiden der Störstoffe (2) aus dem Saugluftstrom.
Priority Applications (1)
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DE19924239304 DE4239304C2 (de) | 1991-11-22 | 1992-11-23 | Vorrichtung zur Entfernung von Störstoffen aus Kompost und Kompostrohmaterial |
Applications Claiming Priority (2)
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DE19924239304 DE4239304C2 (de) | 1991-11-22 | 1992-11-23 | Vorrichtung zur Entfernung von Störstoffen aus Kompost und Kompostrohmaterial |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4239304A1 DE4239304A1 (en) | 1993-05-27 |
DE4239304C2 true DE4239304C2 (de) | 1994-09-08 |
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DE19924239304 Expired - Fee Related DE4239304C2 (de) | 1991-11-22 | 1992-11-23 | Vorrichtung zur Entfernung von Störstoffen aus Kompost und Kompostrohmaterial |
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---|---|---|---|---|
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CH674162A5 (de) * | 1988-01-22 | 1990-05-15 | Buehler Ag |
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1992
- 1992-11-23 DE DE19924239304 patent/DE4239304C2/de not_active Expired - Fee Related
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