DE19616036C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Verunreinigungen aus Gesteinsbrocken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Verunreinigungen aus GesteinsbrockenInfo
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- B08B3/02—Cleaning by the force of jets or sprays
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Abscheidung von Verunreinigungen aus Gesteinsbrocken.
Bei der Aufbereitung von Hartgestein, beispielsweise
Kalkstein, tritt häufig das Problem auf, daß das gebrochene
Gestein Verunreinigungen aufweist, die vor der
Weiterverarbeitung (beispielsweise zu Branntkalk) abgetrennt
werden müssen.
Derartige Verunreinigungen bestehen vor allem aus Ton, Lehm
und Sand. Vor allem zäher tertiärer Ton stellt dabei ein
erhebliches Problem dar.
Herkömmliche Läuterverfahren unter Einsatz beispielsweise
von Waschtrommeln reichen nicht aus, eine ausreichende
Abscheidung der Fremdstoffe zu erreichen.
In der Zeitschrift "Aufbereitungs-Technik" 35 (1994) Nr. 9,
478 ist deshalb zur Aufbereitung von verunreinigtem
Hartgestein ein Verfahren vorgeschlagen worden, bei dem die
Gesteinsbrocken mittels Hochdruckbebrausung gereinigt
werden.
Dabei sollen die im Verlauf der Steinbearbeitung
auftretenden Möglichkeiten zur Verformung und zum Aufweichen
von Tonen, insbesondere beim Durchgang durch Silos, Bunker
oder Freiläger, genutzt werden. Die Wäsche erfolgt dabei
hinter dem Siloaustrag bei einem Wasserdruck von mindestens
10 bar. In diesem Aufsatz wird bereits darauf hingewiesen,
daß bei sehr zähen Tonen der Silodurchgang und die
Hochdruckbebrausung gegebenenfalls wiederholt werden müssen.
Der Erfindung liegt insoweit die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Abscheidung von
Verunreinigungen aus Gesteinsbrocken, insbesondere
Hartgestein, zur Verfügung zu stellen, welche in bestehende
Anlagen integrierbar sind und zu einer möglichst
vollständigen Abscheidung insbesondere auch stark
anhaftender und zäher Verunreinigungen führen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein im
wesentlichen zweistufiges Verfahrens beziehungsweise eine
entsprechende zweistufige Vorrichtung vor.
Dabei erfolgt in einer ersten Stufe eine optische Erfassung
der Oberseite der einzelnen Gesteinsbrocken nach Helligkeit
und/oder Farbe. Insoweit nutzt die Erfindung die
unterschiedliche Helligkeit beziehungsweise Farbe des
Grundgesteins (beispielsweise Kalkstein) und der
Verunreinigung (zum Beispiel Ton) aus, um mittels optischer
Messungen solche Gesteinsbrocken bestimmen zu können, die
einen Verunreinigungsgrad aufweisen, der oberhalb eines für
die weitere Aufbereitung akzeptabelen Grenzwertes liegt.
Dieser Grenzwert kann empirisch vorher bestimmt und in einem
Rechner gespeichert werden.
In der zweiten Stufe erfolgt dann die konkrete Trennung des
verwertbaren Gutes von dem unverwertbaren Gut, und zwar
mittels einer Wasser-Bedüsungseinrichtung, die auf die
Unterseite der verwertbaren Gesteinsbrocken wirkt.
Dabei erfüllt die Bedüsungseinrichtung wiederum zwei
Teilaufgaben:
Sie dient einerseits dazu, die verwertbaren Gesteinsbrocken
aus dem Transportweg abzulenken (wegzuführen), um so die
verwertbaren Gesteinsbrocken getrennt sammeln zu können. Sie
erfüllt gleichzeitig aber auch einen wichtigen weiteren
Zweck, nämlich die Unterseite dieser Gesteinsbrocken einer
zusätzlichen Reinigung durch Bedüsung mit Wasser zu
unterziehen und damit den Verunreinigungsgrad dieser Steine
weiter herabzusetzen.
Um eine möglichst komplette Abtrennung von insbesondere
tonigen Verunreinigungen zu erreichen, können die
Gesteinsbrocken vor der Sortierstation eine
Reinigungsstation durchlaufen, bei der die Gesteinsbrocken
auf ihrer Oberseite (die anschließend optisch vermessen
wird) vorgereinigt werden. In diesem Fall erfolgt also die
Reinigung auf der Oberseite vor der Sortierstation und die
Reinigung auf der Unterseite hinter der Sortierstation, im
letztgenannten Fall jedoch nur bei solchen Stücken, die in
der Sortierstation bereits als verwertbar registriert
wurden.
Die Vorreinigung kann mit Luft oder Wasser erfolgen. Die der
Sortierstation nachgeschaltete Bedüsungseinrichtung wird
jedoch in jedem Fall mit Wasser betrieben. Grundsätzlich
lassen sich mit beiden Verfahrenstechniken Verunreinigungen
entfernen. Die Luftbedüsung erfordert jedoch extrem hohe
Drücke, um das Gut selbst zu bewegen. Während die Reinigung
auf der Oberfläche entlang eines Transportmittels wie eines
Gurtförderers erfolgen kann (wobei das Gut selbst durch den
Luftstrom nicht bewegt wird) ermöglicht die Wasserbedüsung
bei relativ geringem Drücken bereits eine Auslenkung der
Gesteinsbrocken, um diese aus dem eigentlichen Transportweg
in eine Aufnahme- und Sammeleinrichtung zu führen.
Dies vorausgeschickt umfaßt die Erfindung in ihrer
allgemeinsten Ausführungsform ein Verfahren zur Abscheidung
von Verunreinigungen aus Gesteinsbrocken mit den Merkmalen
des Anspruches 1 sowie eine zugehörige Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruches 7.
Um eine besonders effektive Wegführung der Gesteinsbrocken
über den Wasserdruck im Bereich der Bedüsungseinrichtung zu
erreichen sieht eine Ausführungsform der Erfindung vor, daß
die Gesteinsbrocken die Sortierstation im freien Fall
verlassen und entsprechend im freien Fall an der
Bedüsungseinrichtung vorbeigeführt werden. Dabei erfolgt
vorzugsweise eine im wesentlichen horizontale Bedüsung und
Auslenkung der (verwertbaren) Gesteinsbrocken, während das
nicht verwertbare Gut die Bedüsungseinrichtung
unbeaufschlagt passiert und nach unten in ein getrenntes
Aufnahmegefäß fällt.
Im Stand der Technik sind eine Vielzahl von Meßgeräten zur
optischen Erfassung der Helligkeit und/oder Farbe von
Festkörpern bekannt, auf die im Rahmen der erfindungsgemäßen
Lehre prinzipiell zurückgegriffen werden kann.
So kann die Sortierstation eine hochauflösende Farb-Zeilenkamera
zur Bildaufnahme umfassen, während der Rechner
eine zugehörige Bildverarbeitungssoftware beinhaltet. Im
Rechner werden dann die konkret ermittelten Farb- oder
Helligkeitswerte für jeden Gesteinsbrocken individuell
registriert und mit Referenz-Meßdaten verglichen. Ergibt
sich dabei, daß der Verunreinigungsgrad unterhalb eines
maximalen Grenzwertes liegt so handelt es sich um ein
verwertbares Stück. Der Rechner gibt in diesem Fall ein
Signal an die genannte Bedüsungseinrichtung, die dann in dem
Moment aktiviert wird, in dem das entsprechende
Gesteinsstück an der Bedüsungseinrichtung vorbeigeführt
wird. Es verläßt dort seinen ursprünglichen Weg und wird
über den oder die Wasserstrahlen der Bedüsungseinrichtung
seitlich ausgelenkt und dabei gleichzeitig auf seiner
Unterseite abgespült (gereinigt), um hier anhaftende
Verunreinigungen möglichst vollständig zu beseitigen.
Während das Gut beispielsweise über eine Vibrationsrinne
über einen Gurtförderer der Sortierstation zugeführt wird,
können die Gesteinsbrocken die Sortierstation beispielsweise
über eine Bandtrommel verlassen, die das Gut entlang einer
vorbestimmbaren Fallkurve wegführt, welches anschließend an
der Bedüsungseinrichtung vorbeigeführt wird. Etwas unterhalb
der Bedüsungseinrichtung kann in Richtung des Wasserstrahls
versetzt ein Leitblech angeordnet werden, so daß die
verwertbaren Gesteinsbrocken, nachdem sie vom Wasserstrahl
abgelenkt wurden, entlang dieses Leitbleches weggeführt und
von den unverwertbaren Gesteinsbrocken getrennt werden.
Das beschriebene Verfahren und die zugehörige Vorrichtung
sind einfach aufgebaut und lassen sich auch in bestehenden
Anlagen nachrüsten. Sie ermöglichen eine effektive Reinigung
insbesondere von Hartgestein. Ein wesentlicher Vorteil liegt
auch darin, daß sowohl die optische Erfassung als auch die
Wasser-Bedüsung in einem kontinuierlichen Verfahren
durchgeführt werden können, so daß auch eine Anwendung bei
Massengütern, wie Kalkstein, problemlos realisierbar ist.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Merkmalen der Unteransprüche sowie den sonstigen
Anmeldungsunterlagen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines
Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Dabei zeigt die
einzige Figur - in stark schematisierter Darstellung - eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Abscheidung von
Verunreinigungen aus Kalksteinbrocken.
Die Vorrichtung umfaßt einen Gurtförderer 10, der
Kalksteinbrocken 12 vereinzelt einer insgesamt das
Bezugszeichen 14 tragenden Sortiereinrichtung 14 zuführt.
Wesentlicher Bestandteil der Sortiereinrichtung 14 ist eine
oberhalb des Bandförderers 10 angeordnete hochauflösende
Farb-Zeilenkamera 16. Sobald ein Kalksteinbrocken 12 die
Kamera 16 passiert rastert diese die Oberseite 12o des
Kalksteinbrockens 12 ab und bestimmt deren Helligkeit
beziehungsweise ermittelt die zugehörigen Farbwerte. Diese
Meßdaten werden von der Zeilenkamera 16 in einen Rechner 18
gegeben, wo sie mit entsprechenden Referenz-Meßdaten
verglichen werden.
Die Kalksteinbrocken 12, deren zugehörige Meßdaten unterhalb
eines zuvor empirisch ermittelten Grenzwertes liegen, werden
so im Rechner als "verwertbare Gesteinsbrocken" erkannt. In
diesem Fall gibt der Rechner 18 ein Signal an ein
Magnetventil 20, welches zeitlich verzögert aktiviert wird
und eine im wesentlich horizontal angeordnete Düsenreihe 22
"öffnet".
Zu diesem Zeitpunkt hat der entsprechende Kalksteinbrocken
12 die Sortierstation 14 verlassen und eine Bandtrommel 24
passiert, von der der Kalksteinbrocken entlang einer
Fallkurve 26 nach unten im freien Fall abgegeben wird.
Die Öffnung der Düsen 22 erfolgt dann (rechnergestützt) zu
dem Zeitpunkt, zu dem der als verwertbar ermittelte
Gesteinsbrocken die Düsen 22 passiert. Das über eine
Zuführleitung 28 zugeführte Wasser wird jetzt unter
Hochdruck über die Düsen 22 ausgedüst und bewirkt zum einen
eine Reinigung der Unterseite 12u des Kalksteinbrockens 12
und zum anderen dessen Auslenkung (in der Figur nach
rechts), so daß der entsprechende Kalksteinbrocken 12 die
ursprüngliche Fallkurve 26 verläßt, bis er unter
Gravitationseinfluß nach unten absinkt und dabei auf ein
Leitblech 30 fällt, entlang dessen der Stein seitlich
weggeführt wird.
Gesteinsbrocken, die in der Sortierstation 14 als nicht
verwertbar erkannt wurden, passieren dagegen die
Bedüsungseinrichtung 22 entlang der Fallkurve 26, da die
Düsen 22 in diesem Fall nicht aktiviert werden, so daß
entsprechend auch keine Auslenkung erfolgt.
Die Bedüsungseinrichtung 22 arbeitet danach stoßweise. Sie
wird nur dann aktiviert, wenn Gesteinsbrocken passieren, die
in der Sortierstation 14 zuvor als verwertbar erkannt
wurden, während sie sonst passiv bleibt.
Die Reinigungsleistung kann zusätzlich dadurch erhöht
werden, daß die Wasserbedüsung mit hoher Frequenz pulsierend
erfolgt.
Claims (12)
1. Verfahren zur Abscheidung von Verunreinigungen aus
Gesteinsbrocken mit folgenden Merkmalen:
- 1.1 Die Gesteinsbrocken werden vereinzelt über ein Fördermittel einer Sortierstation zugeführt,
- 1.2 in der Sortierstation erfolgt eine optische Erfassung der Oberseite der einzelnen Gesteinsbrocken nach Helligkeit und/oder Farbe,
- 1.3 die bei der optischen Erfassung ermittelten Meßdaten werden in einem Rechner mit Referenzdaten verglichen und Differenz-Meßdaten bestimmt,
- 1.4 die Gesteinsbrocken verlassen die Sortierstation und werden an einer auf die Unterseite der Gesteinsbrocken gerichteten Wasser-Bedüsungseinrichtung mit geringem Abstand vorbeigeführt,
- 1.5 in Abhängigkeit von den im Rechner ermittelten Differenz-Meßdaten wird die Bedüsungseinrichtung beim Passieren von verwertbaren Gesteinsbrocken aktiviert, unter gleichzeitiger Reinigung der Unterseite und Ablenkung der verwertbaren Gesteinsbrocken derart, daß diese von den unbeaufschlagt die Bedüsungseinrichtung passierenden Gesteinsbrocken getrennt gesammelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Gesteinsbrocken
in der Sortieranlage mittels einer Zeilenkamera optisch
gerastert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die
Gesteinsbrocken die Sortierstation im freien Fall
verlassen und an der Bedüsungseinrichtung vorbeigeführt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die
Gesteinsbrocken von einer Vielzahl vereinzelter
Wasserstrahlen bedüst werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die
Gesteinsbrocken von mit hoher Frequenz pulsierenden
Wasserstrahlen bedüst werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die
Gesteinsbrocken vor Eintritt in die Sortierstation auf
ihrer Oberseite mittels Luft oder Wasser vorgereinigt
werden.
7. Vorrichtung zur Abscheidung von Verunreinigungen aus
Gesteinsbrocken mit
- 7.1 einem Fördermittel (10) zum Transport der vereinzelten Gesteinsbrocken (12) in eine Sortierstation (14), die
- 7.2 eine Einrichtung (16) zur optischen Erfassung der Oberseite (12o) der Gesteinsbrocken (12) umfaßt, und
- 7.3 einem mit der optischen Einrichtung (16) meßtechnisch verbundenen Rechner (18), der die bei der optischen Erfassung ermittelten Meßdaten mit Referenz-Meßdaten unter Berechnung von Differenz-Meßdaten vergleicht und an eine Wasser-Bedüsungseinrichtung weiterleitet, die
- 7.4 unterhalb des Transportweges (26), der die Sortierstation (14) verlassenden Gesteinsbrocken (12) angeordnet ist und beim Passieren von verwertbaren Gesteinsbrocken (12) zur Bedüsung der Unterseite (12u) der verwertbaren Gesteinsbrocken (12) und deren Ablenkung in eine Aufnahmeeinrichtung aktivierbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, bei der die Sortierstation
(14) eine Zeilenkamera (16) zur optischen Erfassung der
Oberseite (12o) der Gesteinsbrocken (12) und der Rechner (18)
eine zugehörige Bildverarbeitungssoftware umfaßt und
die Wasser-Bedüsungseinrichtung (22) über die im Rechner
(18) ermittelten Differenz-Meßdaten steuerbar oder
regelbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, bei dem das
Fördermittel (10) ein Gurtförderer oder eine
Vibrationsrinne ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei der
der Sortierstation (14) eine Bandtrommel (24)
nachgeschaltet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei der
unterhalb der Bedüsungseinrichtung (22) - in
Bedüsungsrichtung versetzt - ein Leitblech (30) zur
Wegführung verwertbarer Gesteinsbrocken (12) angeordnet
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, bei der
die Bedüsungseinrichtung (22) über ein Magnetventil (20)
schaltbar ist.
Priority Applications (2)
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Also Published As
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DE19717093C2 (de) | 1999-03-11 |
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