DE324817C

DE324817C - Explosionsmotor mit sich drehender Trommel

Info

Publication number: DE324817C
Application number: DE1919324817D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1919-01-17
Filing date: 1919-01-17
Publication date: 1920-09-03

Description

Explosionsmotor mit sich drehender Trommel. Die bisher gebräuchlichen Explosionsmotoren mit rotierendem Kolben und gleitenden Schiebern haben den Nachteil, daß die Steuerschieber beim Herausdrücken der verbrannten Gase aus dem Zylinder ganz erheblicher Reibung ausgesetzt und nicht entlastet sind. Die Steuerschieber können den Explosionsraum nicht rechtzeitig abschließen, da sie stark gebremst werden. Gemäß der Erfindung ist nun der Steuerschieber in seinem oberen Teil mit einem halbzylindrischen oder zylindrischen Ansatz versehen, der in dem Gehäuse mit geringer Reibung geführt ist. Außerdem bildet sich unter dem Ansatz ein Gaspolster, das entlastend auf den Schieber einwirkt. . Hierzu kommt noch, daß der Brennstoff unmittelbar in den Explosionsraum bzw. das Schiebergehäuse eingespritzt und hier vergast wird, wodurch der schädliche Raum vermindert wird und eine Brennstoffersparnis eintritt.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar ist Fig. r ein Schnitt durch den Motor in Richtung der Achse, Fig. 2 ein Schnitt durch den Motor quer zur Achse, wobei der Kolben in Anfangsstellung gezeichnet ist, Fig. 3 ein Schnitt durch den Motor, wobei die Kolbenstellung kurz nach dem Auspuff veranschaulicht ist.
Fig. q. zeigt eine schaubildliche Ansicht des Steuerschiebers: Die Trommel a hat zylindrische Form und ist in den Zylinder b eingepaßt, der durch den Deckel c geschlossen ist. Die Trommel besitzt eine Ausfräsung d (vgl. Fig. r), so daß in ihrer Mitte ein urrunder Teil e mit einer Nase f verbleibt. Auf dem urrunden Teil der Trommel schleift ein Schieber g mit einer Dichtungsleiste h, die unter Wirkung einer Blattfeder steht. Die Abdichtung der Trommel a geschieht durch in die Zylinderwand eingelegte federnde Kolbenringe i, die auch in Nuten des zylindrischen Teiles der Trommel eingreifen und durch Schrauben von außen angedrückt werden können. Die Trommelnase f wird durch eine Dichtungsleiste k abgedichtet, deren vordere Kante abgeschrägt ist, damit der Schlag, der bei der Drehung des Kolbens durch Aufeinandertreffen der Dichtungsleisten k und h des Kolbens und des Schiebers entsteht, abgeschwächt wird. Zur Verminderung der Reibung des Schiebers auf dem Kolben ist an dessen vorderer Kante eine Rolle l angeordnet.
Der Schieber g -ist in einem Kasten geführt und mit einem im Querschnitt zylindrischen oder halbzylindrischen Ansatz m versehen (Fig. q.), der auf dem Schieberspiegel mit den Einströmungsöffnungen n, n für das Brennstoffluftgemisch gleitet. Aus dem Schiebergehäuse gelangen die brennenden Gase nach ihrer Entzündung durch die Zündkerze P durch den Kanal o in den Zylinder. Der Kanal o wird bei der Bewegung des Schiebers m durch dessen linke Kante geöffnet und geschlossen.
Der Brennstoff wird durch eine Düse r in den Vergaser q eingespritzt, der aus Gußeisen mit Rippen besteht und durch die entzündeten Gase und die Erwärmung der komprimierten Luft erhitzt wird. Der vergaste Brennstoff gelangt mit beim vorherigen Kolbenhub kom. primierter Luft durch die Einströmungsöffnungen n in den Schieberkasten, wird hier durch die Zündkerze entzündet und tritt durch den Kanal o in den Zylinder. Hier drückt er auf die Nase f der Trommel a; wodurch letztere gedreht wird. Wenn die Nase die Ausströrnungsöffnung s unten am Zylinder freigelegt hat (Fig.3), puffen die verbrannten Gase aus und bei der weiteren Drehung der Trommel wird die vor der Nase im Zylinder befindliche Luft komprimiert und durch das Rückschlagventil t in den Vergaser q getrieben und hier mit dem Brennstoff für die nächste Zündung gemischt. Bei der Drehung der Trommel aus der Stellung Fig. 2 bis kurz vor der Stellung nach Fig. 3 sind die Kanäle n und o vom Schieber geöffnet, so daß die brennenden Gase in den Zylinder strömen können. Dann wird der Kanal o durch die linke Schieberkante bei der weiteren Drehung der Trommel geschlossen und es erfolgt der Auspuff.
Die Auf- und Abwärtsbewegung des Schiebers erfolgt ohne Schlag, da der Schieber bei der schnellen Drehung der Trommel durch die in dem Schieberkasten befindliche komprimierte Luft aufgefangen wird.
Neben der Auspufföffnung s ist die-gegebenenfalls durch ein Rückschlagventil geschlossene Öffnung zi vorgesehen, die lediglich zum Ansaugen der zum Verbrennen des Brennstoffes nötigen Luft dient. Wenn dagegen der Motor ohne Magnetzündung als Dieselmotor laufen soll, dann wird durch das Ventil u gleichzeitig mit der Luft Wasser angesaugt, indem z. B. ein Wasserrohr an den Ventilkasten herangeführt wird.
Wenn der Motor überlastet werden soll, ist es vorteilhaft, die Expansion der verbrannten Gase nicht vollständig auszunutzen. Dann wird hinter die Auspufföffnung s ein Schieber v eingebaut, der unter Federdruck steht und an der unteren Fläche des Kolbens schleift, so daß die verbrannten Gase hinter dem Schieber nicht mehr auf die Kolbennase drücken können.
Der Motor kann auch als Dampfinotor wirken; dann wird der Auspuff oben rechts neben den Schieberkasten verlegt und die Dampfeinstxömung durch ein gesteuertes Ventil geregelt. Der Motor kann aber auch angetrieben und dann als Luftpumpe benutzt werden. Als Explosionsmotor eignet er sich vorzüglich als Schnelläufermaschine zum Antrieb kleiner Dynamomaschinen zwecks Erzeugung elektrischer Kraft.

Claims

PATENT-ANsPRVcHE: i. Explosionsmotor mit sich drehender Trommel, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (g) als entlasteter Kolben ausgebildet und der Brennstoff unmittelbar in einen im Schiebergehäuse angebrachten Vergaser (q) eingespritzt wird.
2. Explosionsmotor nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (g) einen zylindrischen oder halbzylindrischen Ansatz (m) besitzt, unter dem sich zwecks Entlastung ein Gaspolster bildet.