DE3247651A1 - Verfahren zur herstellung eines gewebes, bestehend aus naturfasergarn und chemiefasergarn - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines gewebes, bestehend aus naturfasergarn und chemiefasergarnInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung eines Gewebes, bestehend
- aus Naturfasergarn und Chemiefasergarn.
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gewebes, insbesondere für Damenoberbekleidung, Dekorationszwecke, Decken, Möbelbezüge, bestehend aus Naturfasergarn und Chemiefasergarn.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mehrsystemgewebe herzustellen, welches ein hochwertiges Aussehen und eine optisch interessante Struktur des Gewebes aufweist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass man ein Mehrsystemgewebe herstellt, von welchem mindestens ein Fadensystem aus Chemieschrumpfgarn besteht, dann dieses Gewebe einer Wärmebehandlung bis zur vollen Ausschrumpfung unterwirft, wobei sich das Nat.urfasergarnsystem plastisch verformt, während sich das Chemieschrumpffasergarnsystem dauerhaft zusammenzieht. Durch die Wärmebehandlung hat das nach herkömmlichen Verfahren herstellbare Mehrsystemgewebe eine Struktur dadurch erhalten, dass das Chemieschrumpffasergarnsystem sich verengt und dadurch ein Untergewebe bildet, während das Naturfasergarnsystem, je nach der gewählten Webetechnik, auf der Oberseite und ggf. Unterseite plastisch vorsteht.
- Durch Auswahl von Gewebetechniken, bei welchen das Naturfasergarnsystem auf grössere oder kürzere Längen auf der Oberseite vorsteht, können besonders reizvolle, ja künstlerische Strukturen und - je nach Auswahl der Farbe des Garns - Farbeffekte erzielt werden.
- In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Bindungspatrone für Gewebe in kombinierter Hohl- und Doppelgewebetechnik, Fig. 2 einen Kettschnitt durch das Gewebe vor der erfindungsgemässen Behandlung, Fig. 3 den gleichen Gewebeausschnitt im Kettschnitt nach der erfindungsgemässen Behandlung, Fig. 4 eine Bindungspatrone für Gewebe in Bindeschusstechnik, Fig. 5 einen Kettschnitt vor der Behandlung, Fig. 6 einen Kettschnitt nach der erfindungsgemässen Behandlung, Fig. 7 eine Bindungspatrone für ein Gewebe aus Schussdouble mit Bindeschuss verstärkt, Fig. 8 einen Kettschnitt hierzu, und zwar vor der Behandlung, Fig. 9 einen Kettschnitt nach der erfindungsgemässen Behandlung.
- In der Fig. 1 zeigt das senkrechte längliche linke Feld die Fadenfolge im Schuss, während das untere waagerechte Feld die Fadenfolge der Kette wiedergibt. Ifierbei sind die gepunkteten Felder b aus Naturfasergarn gebildet, während die schraffierten Felder, die mit a bezeichnet sind, aus Chemieschrumpffasergarn bestehen. Die Fertigungspatrone gemäss Fig. 1 zeigt ein Gewebe in kombinierter Hohl- und Doppelgewebetechnik bekannter Art. In den nachfolgenden Zeichnungen ist jeweils der Kettfaden mit a und b bezeichnet, wobei in diesem Fall a das Chemieschrumpffasergarn wiedergibt und b das Naturfasergarn. Mit a' ist der Schussfaden des Chemieschrumpffasergarns gekennzeichnet, während b' den Schussfaden aus Naturfasergarn wiedergibt. Der Abschnitt A-A zeigt die Hohlstelle, der Abschnitt B-A, B-B und A-B stellt jeweils die Gewebeverbindung dar (Ziffer 32 in Abb. 2).
- Fig. 2 zeigt das Gewebebild im Kettschnitt, wobei das Obergewebe mit 22 und das Untergewebe mit 20 bezeichnet ist.
- Wie die Darstellungen gemäss Fig. 2 und 3 zeigen, sind die Gewebe 20 und 22 bei 32 miteinander stellenweise verbunden.
- In der Fig 3 sieht man das Gewebebild gemäss Fig. 2 nach dem Schrumpfungsprozess. Es ist erkennbar, dass das Obergewebe 22 sich plastisch verformt hat, indem es über dem geschrumpften Untergewebe plastisch hervorsteht. Dieses wird dadurch bewirkt, dass sich das Untergewebe gleichmässig zusammengezogen hat, so dass das nicht geschrumpfte Obergewebe mit unterschiedlicher Struktur plastisch hervorquillt. Wie ersichtlich, hat das Untergewebe 20 nur eine technische Funktion als Träger- und Schrumpfgewebe.
- In den nachfolgenden Fig. 4, 5 und 6 sind die Bezeichnungen der Fäden identisch wie bei den vorhergehenden Figuren.
- Mit 30 ist der Naturfaserschuss bezeichnet, mit 30b' der Schussfaden des Naturfasergarns, während 31a' den Bindeschuss aus Chemieschrumpffasergarn zeigt. Wie sich aus der waagerechten Darstellung der Kettfadenfolge gemäss Fig. 4 ergibt, besteht die Kette hier ausschliesslich aus Naturfasergarn, wodurch erreicht wird, dass bei dem erfindungsgemässen Schrumpfungsvorgang das Gewebe nur in Schussrichtung schrumpft. Aus der senkrechten Schussfolge ist ersichtlich, dass der Schussfaden abwechselnd aus Naturfaser- und Chemieschrumpffasergarn besteht. Das in der Fig. 5 dargestellte Gewebebild im Kettschnitt lässt erkennen, dass der aus Naturfasergarn bestehende Schussfaden 30b' glatt flottet, wie bei herkömmlicher Bindeschusstechnik, während der Bindeschuss aus Chemieschrumpffasergarn 31a' wellenlinienförmig gebildet ist. Aus Fig. 6 erkennt man, dass der Bindeschuss nach dem Schrumpfungsprozess geschrumpft ist und die Flottung 30b' plastisch absteht. Der Faden 30b' steht somit schlingenartig hervor.
- In den Fig. 7 - 9 ist ein Gewebe in Schussdoubletechnik mit Bindeschuss verstärkt wiedergegeben. Die Ketteist die gleiche wie beim vorhergehenden Ausführungsbeispiel, während die senkrechte Schussfolge zeigt, dass das Gewebe aus Unterschuss U, Oberschuss 0 und Bindeschuss (schraffiert) in fortlaufender Reihenfolge besteht. Mit 40b' ist der Oberschuss aus Naturfasergarn bezeichnet, mit 41b' der Unterschuss aus Naturfasergarn, während mit 42a' der Bindeschussfaden aus Chemieschrumpffasergarn gekennzeichnet ist.
- Fig. 8 zeigt den Kettschnitt dieses Gewebes vor der Behandlung. Fig. 9 lässt deutlich erkennen, dass nach dem Schrumpfungsprozess die Schussfadenflottungen des Ober-und Unterschusses schlingenartig vom Bindegewebe ab stehen.
- Dieses Gewebe schrumpft ebenfalls nur in Schussrichtung.
- Das Gewebe hat Schlingencharakter nach beiden Seiten und würde sich beispielsweise gut für einen Mantelstoff eignen.
- Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Man erkennt, dass man unterschiedliche Strukturen des Gewebes dadurch erzielen kann, dass man die bestimmte Struktur durch den Einsatz von schussseitigen Bindungen nach Köper und deren Ableitungen sowie verschiedener Schussatlasse erzielt. Das Verfahren gemäss der Erfindung wird dadurch durchgeführt, dass das so hergestellte Gewebe einer Hitzeeinwirkung ausgesetzt wird, beispielsweise im Tumbler oder auf einem Dämpftisch.
- Bei der Abkühlung zeigt sich die vorstehend beschriebene Struktur, die thermoplastisch dauerhaft fixiert ist. Die haltbarste Fixierung zeigt sich, wenn die verwendeten Naturfasern Eiweissnaturfasern sind, z.B. Wolle, Wollseide, Mohair, Alpaka, Kamelhaar, Llama, und zwar sowohl im Obergewebe, als auch im Ober- bzw. Unterschuss, sowie in Kombination sämtlicher Gewebe.
- Damit das so ausgerüstete Gewebe nach der Schrumpfbehandlung noch einen guten Fall behält, ist es erforderlich, dass das Gewebe im Webblatt lose eingestellt wird. Dabei kann das Gewebe auf der Webmaschine oder einem Handwebstuhl glatt gewebt werden.
- Als Chemiefasergarn kann beispielsweise ein Faden aus Polyacryl-llochschrumpf mit besonderem Vorteil verwendet werden.
- Dessen Schrumpffähigkeit liegt bei etwa 30 - 35 t.
- - Leerseite -
Claims (13)
- Patentansprüche Verfahren zur Herstellung eines Gewebes, insbesondere für Damenoberbekleidung, Dekorationszwecke, Decken, Möbelbezüge, bestehend aus Naturfasergarn und Chemiefasergarn, d a d u r c h gek e n n z ei c h ne t, dass man ein Mehrsystemgewebe herstellt, von welchem mindestens ein Fadensystem aus Chemieschrumpfgarn besteht, dann dieses Gewebe einer Wärmebehandlung bis zur vollen Ausschrumpfung unterwirft, wobei sich das Naturfasergarnsystem (b) plastisch verformt, während sich das Chemieschrumpffasergarnsystem (a) dauerhaft zusammenzieht.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Untergewebe aus Chemieschrumpffasergarn herstellt, während das Obergewebe mit dem Untergewebe nur stellenweise verbunden ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe zumindest aus einem Kettsystem (Naturfaser b) und aus zwei Schußsystemen (Naturfaser 30b, Chemieschrumpffaserbindeschuss 31a') besteht (Fig. 4-6).
- 4. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das -Gewebe aus einem Kettsystem (Naturfaser b) und drei Schußsystemen (Naturfaser 40b'0, 41b'U und einem Chemieschrumpffaserbindeschuss 42a) besteht (Fig. 7-9).
- 5. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieses aus zwei Kettsystemen, nämlich einer Obergewebekette (Naturfaser b) und einer Untergewebekette (Chemieschrumpffaser a), sowie zwei Schußsystemen, nämlich einem Obergewebeschuss (Naturfaser b') und einem Untergewebeschuss (Chemieschrumpffaser a') besteht (Fig. 1-3).
- 6. Gewebe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Einsatz von schußseitigen Bindungen nach Köper und deren Ableitungen sowie verschiedener Schussatlasse.
- 7. Gewebe mit einseitiger Struktur, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung der Bindeschusstechnik der Bindeschuss ausschliesslich aus Chemieschrumpffasergarn besteht.
- 8. Gewebe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsbindung ein Schussdouble eingesetzt wird und jeweils nach einem Oberschuss (O) und einem Unterschuss (U) aus Naturfaser (40b', 41b') ein Bindeschuss aus Chemieschrumpffasergarn verwendet wird (42a').
- 9. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das aus Naturfaser bestehende Obergewebe von dem aus Chemieschrumpffaser bestehenden Untergewebe stellenweise webtechnisch getrennt wird.
- 10. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe auf der Webmaschine oder einem Handwebstuhl glattgewebt wird.
- 11. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe im Tumbler oder auf einem Dämpftisch erhitzt wird.
- 12. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Naturfasergarn Woll-, Wollseiden-, Mohair-, Alpaka-, Kamelhaar-, Llamagarn verwendet wird.
- 13. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe im Webblatt lose eingestellt wird.
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