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Verfahren und Vorrichtung zum Längstrennen-oder Spalten von Flachband-
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leitungen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine
Vorrichtung zum kontinuierlichen Längstrennen oder Spalten von aus einer Vielzahl
in einer Ebene nebeneinander liegenden isolierten, in bestimmtem Raster zueinander
festgelegten Einzeldrähten bestehenden Flachbandleitungen in kleinere Einheiten.
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In der Elektroindustrie, vor allem im Computerbau, aber auch in der
Steuer- und Regel technik sowie in der Unterhaltungselektronik kommen in unvermindertem
Maße die sogenannten Flachbandleitungen zum Einsatz, die infolge ihrer flachen Ausführung
und der in bestimmtem Rastermaß nebeneinander angeordneten Einzel adern bei geringst
möglichem Raumbedarf vielfältige Konstruktionsmöglichkeiten bieten. Die große Oberfläche
läßt durch die bessere Wärmeabstrahlung eine erhöhte Strombelastbarkeit zu,
kleine
Biegeradien sind durch die hohe Flexibilität dieser Leitungen gewährleistet. Die
von der Isolierung freigelegten Enden solcher Leitungen können unmittelbar als Streckanschluß
verwendet werden, es ist aber auch möglich, mittels durch die Isolierung hindurchgreifender
Schneidkontaktmesser an beliebigen Stellen dieser Leitungen Anschlußmöglichkeiten
zu finden.
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Hergestellt werden die Flachbandleitungen beispielsweise durch Aneinanderkleben
oder -schweißen der einzel isolierten Leitungen, aber auch dadurch, daß über geeignete
Breitspritzdüsen gleichzeitig die Isolierung aller nebeneinanderliegender Leiter
vorgenommen wird, wobei jeweils zwischen den isolierten Leitern bei der Extrusion
ein längsverlaufender Steg gebildet wird.
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Zur rationellen Fertigung ist es üblich, diese Flachbandleitungen
mit einer großen Anzahl parallel liegender Leiter herzustellen, die in dieser Form
nicht als Verbindungselemente in der Technik eingesetzt werden. Durch Einreißen
und Weiterreißen längs der genannten Stege von Hand oder auch mit entsprechenden
Vorrichtungen wurde deshalb bisher eine Trennung der Flachbandleitung in kleinere
Einheiten vorgenommen.
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Abhängig von den Material eigenschaften war es möglich, die geforderte
Anzahl von Leitungen auf diese Weise mit mehr oder weniger einwandfreien Reißkanten
abzutrennen. Schwierigkeiten ergeben sich jedoch insbesondere dann, wenn man zu
Isoliermaterialien übergeht, die eine höhere Reißfestigkeit als die üblichen, z.
B. gefüllten Polyvinylchlorid-Mischungen aufweisen. Eine Trennung oder Spaltung
durch Reißen führt nämlich bei diesen Materialien vor allem dazu, daß die Reißlinie
über den Steg hinaus bis in die anschließende Leiterisolierung fortgesetzt wird,
ja oft zu einer Freilegung des Leiters längs der Reißlinie führt.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Möglichkeit zu finden, unabhängig von den gewählten Materialien eine
kontinuierliche Längstrennung oder Spaltung im Steg-
bereich zu
erzielen.
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Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß das von
einem Vorrat abgezogene Leitungsband in ebenem Zustand einem oder mehreren Schneidmessern
zugeführt, im Schneidbereich vor dem Trennen oder Spalten das Leitungsband insgesamt
und unmittelbar nach dem Trennen oder Spalten jede kleinere Einheit für sich geglättet
und geführt wird, und daß schließlic ain kleinere Einheiten geschnittenen oder gespaltenen
Leißtungsbänder gemeinsam abgezogen, aber jede Einheit für sich getrennt aufgewickelt
wird.
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Diese Glättung und Führung des Leitungsbandes im Schneidbereich läßt
auch im kontinuierlichen Durchlauf eine exakte Trennung im Stegbereich zwischen
zwei Leitungen im Verband zu. Dadurch, daß auch die geschnittenen oder gespaltenen
kleineren Einheiten gemeinsam abgezogen werden, wird die Glättung des breiten Leitungsverbandes
im Schneidbereich noch unterstützt. An der exakten Trennung in Einheiten von beispielsweise
vier und mehr Einzelleitungen ändert sich auch nichts, wenn Werkstoffe mit höherer
mechanischer Festigkeit und/oder Temperaturbeständigkeit, beispielsweise auf Basis
Fluorpolymere, wie sie unter dem Handelsnam:en Tefzel u. a. bekannt sind, verwendet
werden.
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Die Spaltung oder Trennung erfolgt in Durchführung der Erfindung zweckmäßig
von den Kanten der abgezogenen Flachbandleitung her. Dabei können die kleineren
Einheiten selbst selbstverständlich zueinander unterschiedliche Anzahlen parallel
liegender Leiter aufweisen. Die Leiter selbst können im Querschnitt rund oder rechteckförmig
ausgebildet sein, sie können aber auch von diesen Querschnittsformen abweichend
beliebige andere Querschnitte aufweisen.
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Im Zusammenhang mit der Glättung der Bandleitung im Schneidbereich
hat es sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn das abgezogene Leiterband vor
dem Einlauf in die Schneidvorrichtung abgebremst wird. Diese Abbremsung vor und
der gemeinsame Abzug hinter der Schneidvorrichtung
führen zu einer
großflächigen Zugbeanspruchung des im Schneidbereich befindlichen Bandes, was zu
einer weiteren Glättung der Flachleiterband leitung führt.
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Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung hat sich eine Vorrichtung
als zweckmäßig erwiesen, bei der eine Schneid- oder Spaltvorrichtung aus in Durchlaufrichtung
versetzt angeordneten schwenkbaren Schneidmessern mit unmittelbar vor oder hinter
dem Schneidmesser angeordneten Führungen besteht. Auf diese Weise ist ein gleichzeitiges
Trennen in mehrere kleinere Einheiten möglich, wobei durch Schwenken der Schneidmesser
die Anzahl der Einheiten, die abzutrennen oder abzuspalten sind, verkleinert oder
vergrößert werden kann.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich in WeiterfUhrung des Erfindungsgedankens
erwiesen, daß die Führungen das Schneidmesser umgebende längsverlaufende und dem
Rastermaß entsprechende Nuten für die Einzelleiter sind. In diesen Nuten sind während
des Durchlaufs der Behandlung die Einzel leitungen über eine bestimmte Strecke exakt
geführt und gehalten, so daß auch beim Eingriff desSchneidmessers seitliche Verschiebungen,-die
zu einem Einschneiden der Isolierung führen könnten, vermieden sind. Als besonders
zweckmäßig hat es sich in diesem Zusammenhang erwiesen, wenn beidseitig von jedem
Schneidmesser mindestens vier Führungsnuten angeordnet sind. Wenn hier und im folgenden
von Schneidmessern die Rede ist, gilt diese Bezeichnung gleichermaßen für feststehende
als auch für rotierende Messer, die ebenfalls für die unterschiedlichsten Anwendungszwecke
im Einsatz sind. Entscheidend ist auch nicht das Schneidmesser selbst, sondern die
spezielle Anordnung und Ausbildung der Führungen im Trenn- oder Schneidbereich.
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Je nach dem Einsatzgebiet der flexiblen Flachbandleitungen sind unterschiedliche
Rastermaß, d. h. Entfernungen von Leitermitte zu Leitermitte, üblich. Um all diese
Raster erfassen und dennoch einwandfrei Längsschnitte durchführen zu können, sind
Führungen und Schneidmesser auswechselbar angeordnet. Die Trenn- oder Schneidmesser
können aber auch
vorteilhaft quer zur Durchlaufrichtung entsprechend
dem Rastermaß verstellt und neu eingestellt werden, wenn z. B. schmalere oder breitere
Einheiten verlangt werden. Um diese Einstellung exakt durchführen zu können, besteht
eine weitere Verbesserung der Vorrichtung nach der Erfindung darin, daß zur Verstellung
eine Nonius-Einrichtung verwendet wird.
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Zur bereits angesprochenen Glättung der Bandleitung im Schneid- oder
Trennbereich kann vor der Schneid- oder Spaltvorrichtung eine Einlaufbremse, beispielsweise
auch in angetriebener und gesteuerter Form, verwendet werden. Der gemeinsame Abzug
der getrennten oder gespaltenen Einzelelemente erfolgt zweckmäßig über ein angetriebenes
Rollensystem, wobei unmittelbar anschließend eine Aufwickelvorrichtung mit entsprechend
der Anzahl der getrennten oder gespaltenen Leitungsbänder doppelten Anzahl von Aufwickeltrommeln
oder -spulen angeordnet ist. Auf diese Weise ist es möglich, einen fliegenden Wechsel
von einer vollen zu einer leeren Spule oder Trommel vorzunehmen.
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Die Erfindung sei anhand des in den Figuren 1 bis 3 dargestellten.
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Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, wird von dem Bandvorrat 1 eine z.
B. aus 64 Einzeldrähten bestehende Bandleitung 2 abgezogen und ueber eine Führungsrolle
3 der Schneidvorrichtung 4 zugeführt, die hier schematisch dargestellt vier Schneideinheiten
5 enthält. Mit 6 sind die Verstelleinrichtungen für die Schneideinheiten bezeichnet.
Die in der Schneideinrichtung 4 abgespaltenen oder abgeschnittenen kleineren Einheiten
werden vom gemeinsamen Abzug 7 über die Führungsrollen 8 abgezogen und der Aufwickelvorrichtung
9 zugeführt. Diese besteht im wesentlichen aus paarweise einer abgeschnittenen Bandleitung
zugeordneten Aufwickelspulen 10 und 11, wobei die einlaufende Bandeinheit 12 nach
dem Füllen der Spule 10 automatisch oder von Hand abgetrennt und das freie Ende
der noch leeren Spule 11 zugeführt wird. Während die Spule 11 gefüllt wird, kann
die Spule 10 durch eine leere Spule ersetzt werden.
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Die Fig. 2 zeigt im vergrößerten Maßstab die vier Schneideinheiten
5 mit der Verstelleinrichtung 6, wobei in der dargestellten Ausführung die Schneideinheiten
5 in zur Bildebene unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind. Das von links einlaufende
ungeschnittene Band 2 wird an der seitlichen Führung 13 dem Schneidmesser 14 der
Schneidvorrichtung 5 zugeführt, wobei das Band unmittelbar vor dem Eingriff des
Messers bereits durch die Nuten 15, beispielsweise 4 auf jeder Seite des Schneidmessers,
geführt sind. Die Nuten 15 führen das Band aber auch nach der Trennung durch das
Schneidmesser 14, wobei die Schneideinrichtung 5 von oben mit den Nutenflächen die
Bandleitung 2 fest auf die Unterlage 16 aufdrückt. Dieses Glätten durch die Schneideinheit
5 wird noch unterstützt durch die schematisch dargestellte Einlaufbremse 17, die
im Zusammenhang mit dem hier nicht dargestellten gemeinsamen Abzug hinter der Schneidvorrichtung
für ein Spannen der Band leitung während des Trennvorgangs sorgt. Die in Durchlaufrichtung
dritte Schneideinheit 5 ist nach oben geklappt, diese Klapp- oder Schwenkmöglichkeit
läßt es zu, durch Entfernen einer oder mehrerer der Schneideinheiten 5 die Anzahl
der kleineren Einheiten zu variieren. Die Verstelleinrichtung 6 ermöglicht im übrigen
eine entsprechend dem Rastermaß quer zur Durchlaufrichtung vorzunehmende Verschiebung
zur Bestimmung der Bandbreite der kleineren Einheiten.
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Die Fig. 3 schließlich zeigt als Schnitt längs der Linie AB in der
Fig. 2 eine Vorderansicht der Schneideinheit 5. Das Schneidmesser 14 befindet sich
in der Mitte der durchgehenden Führungsnuten 15, sie befinden sich an der Unterseite
des auswechselbaren Teiles 18. Die Auswechselbarkeit bietet Gewähr dafür, daß Bandleitungen
mit beliebigen Rastermassen einwandfrei im Schneidbereich geführt werden.
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