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Leichtbauhalle mit Zentralverriegelung
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~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Erfindung betrifft
eine Leichtbauhalle mit Zentralverriegelung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Eine derartige Leichtbauhalle ist beispielsweise mit dem Gegenstand
der DE-OS 2 063 943 (Boucaud) bekannt geworden oder mit dem Gegenstand der DE-OS
29 14 799 (Flexco).
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Bei der letztgenannten, bekannten Leichtbauhalle besteht die Zentralverriegelung
aus einer gelenkig am mittleren Tragbogen der einen Hallenhälfte angebrachten Zahnstange,
deren Zähne im eingerasteten Zustand mit einem Bolzen, der fest am Tragbosen der
anderen Hallenhälfte befestigt ist, verrastet sind.
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Beim Schließen der Hallen rastet dieser Bolzen zunächst in einem äusseren
Zahn der Zahnstange ein. Mit einem vom Boden betätigten, federbelasteten Seilantrieb
wird dann die Zahnstange axial verschoben,wodurch der Bolzen in weiter innenliegende
Zähne der Zahnstange einrastet und hierdurch die beiden Hallenhälften durch Zug
am Seil langsam zueinander in Schließstellung bewegt werden. Diese bekannte Zentralverriegelung
ist außerordentlich unzuverlässig, weil die Gefahr besteht, daß der Bolzen unbeabsichtigt
aus den Zähnen der Zahnstange herausgleitet oder die Zahnstange hochspringt.
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Eine solche bekannte Anordnung ist außerdem besonders verschleißanfällig.
Überdies gelingt das Schließen der Halle nur unter großer Handkraft und mit beträchtlichem
personellen Aufwand, nachdem in der Regel zwei Zentralverriegelungen vorgesehen
sind, die möglichst synchron betätigt werden müssen, um ein Verklemmen der Halle
in Schließstellung zu verhindern.
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Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Leichtbauhalle
mit Zentralverriegelung so weiter zu bilden, daß deren Zentralverriegelung wesentlich
einfacher und betriebssicherer bedient werden kann.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Verschiebung des Hakens durch eine elektromotorisch betriebene Spindel
erzielt ist, daß das Schwenklager des Hakens an der Spindelstange angeordnet ist
und daß die Schwenkbewegung des Hakens durch einen gehäusefesten Anschlag begrenzt
ist.
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Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, daß die vorher
gegebene Zahnstange nun durch einen Spindelmotor ersetzt wird, wobei am vorderen,
freien und verschiebbaren Ende der Spindel gelenkig ein Haken ansetzt.
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Statt der Anordnung von einer Vielzahl von Haken (Zähne einer Zahnstange)
wird nun ein einziger , großer und verschleißarmer Haken verwendet, der nicht mit
einem Bolzen am Tragbogen der anderen Hallenhälfte zusammenwirkt, sondern der unmittelbar
den Tragbogen der anderen Hallenhälfte kraftschlüssig umgreift.
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Durch die Anordnung einer elektromotorisch betriebenen Spindel in
Verbindung mit einem schwenkbaren Haken ist es möglich, die gesamte Zentralverriegelung
nun automatisch zu betreiben, ohne daß es einer Handbedienung bedarf. Die Anordnung
eines einzigen Hakens, der unmittelbar am Tragbogen der anderen Hallenhälfte angreift,
bildet die gesamte Anordnung verschleiß- und betriebssicher aus.
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Um den Haken vom Tragbogen der anderen Hallenhälfte zu lösen, ist
es nach dem Gegenstand des Anspruches 2 wichtig, daß das Gehäuse der Spindel schwenkbar
am
Tragbogen der einen Hallenhälfte gelagert ist.
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Ferner ist nach dem Gegenstand des Anspruches 3 wichtig, daß der gehäuse
feste Anschlag zur Begrenzung der Schwenkbewegung des Hakens aus einem am Gehäuse
der Spindel angeordneten, in axialer Richtung der Spindel weisenden Führungsstück
besteht, an dessem vorderen , freien Ende eine schräge Kante angeordnet ist, der
eine Abkröpfung am Haken zugeordnet ist.
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In bekannter Weise sind die beiden Hallenhälften elektromotorisch
zueinander und voneinander wegbewegbar, was durch einen nicht näher dargestellten
Antrieb der mittleren Tragbögen der jeweiligen Hallenhälfte erfolgt.
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Beim Übergang von der Offnungsstellung in die Schließstellung werden
zunächst die beiden Hallenhälften aufeinander zugefahren, bis die mittleren Tragbögen
jeder Hallenhälfte einen genau definierten Abstand voneinander haben. Dieser Abstand
wird durch Endschalter und durch eine nicht näher dargestellte, elektronische Steuerung
genau vorherbestimmt. Nach Erreichen dieses Abstandes wird der Antrieb abgeschaltet
und der Spindelmotor der Zentralverriegelung wird eingeschaltet. Hierdurch wird
die Spindel axial ausgefahren und der in Fangstellung nach unten geschwenkte Haken
fährt unter den Tragbogen der anderen Hälfte hinunter.
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Der Spindelantrieb wird durch einen im Gehäuse eingebauten Endschalter
abgestellt und der Haken befindet sich nun in herabgeschwenkter Fangstellung unterhalb
des Tragbogens der anderen Hallenhälfte. Beim Zurückfahren der Spindel wird der
Haken durch einen gehäusefesten Anschlag nach oben geschwenkt, so daß er hinter
den Tragbogen der anderen Hallenhälfte schwenkt und ein Rohrstück dieses Tragbogens
kraftschlüssig umgreift.
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Mit dem weiteren axialen Zurückfahren der Spindel werden nun die beiden
Hallenhälften aufeinander zugefahren, bis ein Endschalter im Spindelmotor die endgültige
Schließstellung der Hallen angibt und den Spindelantrieb abschaltet. Die Halle ist
nun zuverlässig und betriebssicher verriegelt, wobei die Verriegelung auch hohen
Windlasten, Schneelasten und sonstigen Störungseinwirkungen standhält.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination
der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale insbesondere
die in den Zeichnungen dargestellte, räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und
ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung
hervor.
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Es zeigen: Figur 1 schematisiert die Seitenansicht einer Leichtbauhalle
nach der Erfindung mit einer geschlossenen linken und einer geöffneten rechten Hallenhälfte,
Figur 2 Draufsicht auf die Leichtbauhalle nach Figur 1, Figur 3 Seitenansicht der
Zentralverriegelung.
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In Figur 1 und 2 besteht die dort gezeigte Leichtbauhalle aus zwei
Hallenhälften 1 und 2, von denen die eine Hallenhälfte geschlossen und die andere,
gegenüberliegende Hallenhälfte 2 geöffnet ist. Bezüglich der Hallenmitte 29 (vergl.
Figur 1 und Figur 3) sind die beiden Hallenhälften 1,2 zueinander spiegelsymmetrisch.
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Jede Hallenhälfte besteht aus mehreren Tragbögen, wobei die äusseren
Enden der Hallenhälften 1,2 jeweils feststehend sind und dort mit einem feststehenden
Tragbogen verbunden sind. Für die linke Hallenhälfte 1 wird beispielsweise die Giebelwand
16 durch einen feststehenden Tragbogen 4 gebildet. In nicht näher dargestellter
Weise führt vom feststehenden Tragbogen 4 eine Rohrverstrebung nach aussen und unten,
die von einer Dachhaut-Plane abgedeckt ist, in deren Bereich die Tür 1o eingearbeitet
ist. Die anderen Tragbögen sind sämtlich verschiebbar, wobei eine Synchronisierung
der Verschiebebewegung durch zwischen den Tragbögen angeordnete Scherenarme 13 erfolgt.
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Jeder Scherenarm 13 besteht aus einem Rohr 14,15, wobei die Enden
der Rohre an den Tragbögen verschiebbar gehalten sind und die Rohre 14,15 sich imMittelbereich
überkreuzen. Es werden hierdurch jeweils Scherenarme 13 ausgebildet. Die gleichen
Verhältnisse gelten für die rechte Hallenhälfte 2, wo als Beispiel die Tragbögen
22,45 gezeigt sind.
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Der Zwischenraum zwischen jedem Tragbogen wird durch eine Dachhaut-Bahn
6,7,8 überspannt. Die Dachhaut-Bahnen sind untereinander symmetrisch und haben im
unteren Bereich runde Sichtfenster 9 aus einem durchsichtigen Kunststoffmaterial.
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In der gezeigten Darstellung ist die rechte Hallenhälfte 2 in Pfeilrichtung
12 nach hinten'gefahren und geöffnet; die gleiche Verschiebebewegung kann in Pfeilrichtung
11 für die Hallenhälfte 1 vorgenommen werden. Die Verschiebung erfolgt hierbei in
nicht näher dargestellter Weise durch einen Getriebemotor, der mit einem entsprechenden
Zugglied an dem jeweils mittigen Tragbogen 5 bzw. 22 angreift, und diesen in Pfeilrichtung
11 oder 12 verschiebt, wodurch alle anderen Tragbögen mitgenommen werden.
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In Figur 2 ist ersichtlich, daß die Leichtbauhalle ein Spielfeld 3
(z.B. ein Tennisfeld) überspannt.
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Im oberen Drittel der Hallenhälfte sind im Bereich einer Dachabschrägung
unterhalb der Dachhautplane und innen in Richtung zur anderen Hallenhälfte 2 weisende
Zentralverriegelungen 17 und 18 vorgesehen.
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Eine Zentralverriegelung 17 wird nun anhand der Figur 3 näher erläutert.
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Die dort gezeigte Zentralverriegelung 17 zeigt in durchgezogenen Linien
den Schließzustand und in gestrichelten Linien den öffnungszustand zwischen den
beiden einander gegenüberliegenden, mittigen Tragbögen 5,22.
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An einem rohrförmigen Binder 19 des Tragbogens 5 der linken Hallenhälfte
1 ist ein Aufhängeblech 21 angeschweisst, an dessem unteren, freien Ende ein Schwenklager
23 mit einem Gehäuse 24 einer elektromotorisch betriebenen Spindel 40 vorgesehen
ist.
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Am hinteren Teil des Gehäuses 24 ist ein Elektromotor mit Schaltkasten
20 vorgesehen, der über ein nicht näher dargestelltes Getriebe eine Spindel 40 antreibt,
an derem vorderen, freien Ende eine Spindelstange 26 angeordnet ist, die in Pfeilrichtung
25 und in Gegenrichtung hierzu elektromotorisch verschiebbar ist.
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Durch die Anordnung des Schwenklagers 23 ist das gesamte Gehäuse 24
schwenkbar, was durch die strichpunktierten Linien angedeutet ist. Die nach oben
gerichtete Schwenkbewegung des Gehäuses 24 ist durch einen Anschlag 35 am Aufhängeblech
21 begrenzt, der als Gummiplatte ausgebildet ist und der an einem Teil des Schaltkastens
20 zur Anlage kommt.
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Am vorderen, freien Ende der Spindelstange 26 ist ein Schwenklager
27 vorgesehen, an dem ein eine Abkröpfung 37 aufweisender Haken 31 schwenkbar gelagert
ist.
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In der in durchgezogenen Linien gezeigten Schließstellung der Leichtbauhalle
umgreift der Haken 31 einen Binder 30 des mittleren Tragbogens 22 der rechten Hallenhälfte
2.
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Ferner ist am Gehäuse 24 mit einer Manschette 34 ein Führungsstück
33 befestigt, das an seinem vorderen, freien Ende eine abgeschrägteKante 36 aufweist.
Soll nun die Halle geöffnet werden, dann wird der Elektromotor eingeschaltet und
die Spindel wird in Pfeilrichtung 25 axial nach aussen gefahren, wodurch durch die
Elastizität der Dachhaut-Bahnen der Tragbogen 22 zunächst ebenfalls eine öffnungsbewegung
in Pfeilrichtung 25 ausführt.
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Die Abkröpfung 37 des Hakens 31 fährt damit längs des Führungsstückes
33 in Pfeilrichtung 25 entlang, bis der Haken die Stellung 31' und der Binder 30
die Stellung 30' erreicht hat. Sobald die Abkröpfung 37 an die schräge Kante 36
des Führungsstückes 33 gelangt, fällt der Haken 31' in seine Stellung 31'' in Pfeilrichtung
32 nach unten, wodurch er außer Eingriff mit dem Binder 30'gelangt und der Tragbogen
22 der rechten Hallenhälfte 2 nun geöffnet ist und von dem nicht näher dargestellten
Antrieb weiter in öffnungsrichtung ausgefahren wird.
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Nach Einnahme der Schwenkstellung 31'' schwenkt das Gehäuse 24 um
das Schwenklager 23 ebenfalls in Pfeilrichtung 32 nach unten, wodurch es die strichpunktierte
Stellung einnimmt und der Abstand des Hakens 31'' vom Binder 3O'noch vergrößert
wird und hierdurch eine bessere öffnungssicherheit gewährleistet ist.
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In umgekehrter Weise wird die Halle dadurch geschlossen, indem der
Binder 3o' des Tragbogens 22 etwa in die gezeichnete Lage gebracht wird und der
Haken die Stellung 31'' einnimmt. Die beschriebenen Bewegungsabläufe laufen dann
rückwärts ab.
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Statt der Anordnung einer elektromotorisch betriebenen Spindel kann
die Spindelstange 26 auch durch einen Elektromagneten oder durch eine fluidisch
betriebene Kolben-Zylinder-Anordnung angetrieben sein.
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Vorteil der gesamten Anordnung ist, daß die Zentralverriegelung vollautomatisch
arbeitet und daß die beiden nebeneinander angeordneten Zentralverriegelungen 17,18
genau synchron zueinander angesteuert werden können, so daß auf jeden Fall eine
Verklemmung der beiden Hallenhälften beim Verschließen und beim öffnen vermieden
wird.
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Die Ansteuerung der Endschalter im Spindelmotor kann in die Steuerung
des Fahrantriebes der Tragbögen 5,22 mit einbezogen werden, so daß insgesamt ein
vollautomatisches und vollständiges Öffnen und Schliessen der beiden Hallenhälften
1,2 gewährleistet ist.
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ZEICHNUNGSLEGENDE 1 Hallenhälfte 2 Hallenhälfte 3 Spielfeld 4 Tragbogen
(Giebel) 5 Tragbogen (Mitte) 6 Dachhaut-Bahn 7 8 9 Sichtfenster 10 Tür 11 Pfeilrichtung
12 Pfeilrichtung 13 Scherenarm 14 Rohr 15 Rohr 16 Giebelwand 17 Zentralverriegelung
18 Zentralverriegelung 19 Binder 20 Schaltkasten 21 Aufhängeblech 22 Tragbogen (rechte
Hälfte) 23 Schwenklager 24 Gehäuse 24' 25 Pfeilrichtung 26 Spindelstange 27 Schwenklager
29 Hallenmitte 30 Binder 30' 31 Haken 31' 31'' 32 Pfeilrichtung 33 Führungsstück
33' 34 Manschette 35 Anschlag 36 Kante 37 Abkröpfung 40 Spindel 45 Tragbogen