DE3243592C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Polyolen,
und zwar von Polyolen mit relativ niedriger Viskosität,
die besonders für die Herstellung von Polyurethanschäumen mit hoher Dichte
geeignet sind. Solche Polyole werden auf dem Wege der
Mannich-Kondensation hergestellt. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auch auf die Verwendung solcher
Polyole zur Herstellung der Polyurethanschäume mit hoher
Dichte.
Die Herstellung von starren Polyurethanschäumen durch die
Umsetzung eines Polyisocyanats mit einem Polyester oder
Poly-(oxyalkylen)-äther mit endständigen Hydroxylgruppen mit
einer Hydroxylzahl von etwa 350 bis etwa 900 ist seit langem
bekannt. Die bislang hergestellten Polyurethanschäume sind
jedoch noch nicht ganz zufriedenstellend für alle Anwendungen.
Es ist daher notwendig, Polyole und Polyolsysteme
für bestimmte Zwecke zu entwickeln.
Die Herstellung eines zufriedenstellenden Urethanschaumes
erfordert insbesondere, daß die relativen Reaktionsgeschwindigkeiten
der verschiedenen Reaktionen in deren
Ablauf gut aufeinander abgestimmt sind. Diese Abstimmung
wird normalerweise durch die sorgfältige Auswahl eines
Katalysatorsystems erreicht. Der Katalysator besteht im
allgemeinen aus einem tertiären Amin, das allein oder mit
anderen Katalysatoren, ggf. mit einer organischen Zinnverbindung,
in an sich bekannter Weise gemischt eingesetzt
wird. Zusätzliche Aminkatalysatoren werden oft in
Spritzschäumen angewendet, da der Schaum schnell
aushärten muß, um den gewünschten Anforderungen zu
entsprechen.
Die in den US-Patentschriften 32 97 597 und 41 37 265 beschriebenen,
Stickstoff enthaltenden Polyole beseitigen
viele der oben beschriebenen Probleme. Obwohl diese
Polyole katalytisch wirksam sind, wird für die Herstellung
eines starren Spritzschaumes normalerweise ein zusätzlicher
Katalysator benötigt. Überraschenderweise wurde festgestellt,
daß der aus diesen Polyolen hergestellte starre
Polyurethanschaum neben verbesserter Feuerbeständigkeit
eine gute Dimensionsstabilität besitzt, wenn zusätzliche
Feuerhemmstoffe eingesetzt werden.
In der Vergangenheit bestand bei den Hauptanwendungen für
starre Urethan-Spritzschäume die Anforderung, daß die
Schäume eine Dichte von etwa 0,032 g/cm³ aufweisen.
Neue Anwendungen, wie z. B. bei Dach- und Rohrisolierungen,
verlangen jedoch Schäume mit einer größeren Dichte von
etwa 0,048 g/cm³ oder etwa 0,064 g/cm³, um die gewünschte
Druckfestigkeit zu erhalten. Wird die Schaumdichte erhöht,
so verringert sich der Gehalt der B-Komponente an Freon-11®
(Fluorocarbon-11); somit wird bei einem gegebenen Polyol
durch die Erhöhung der Schaumdichte eine B-Komponente mit
einer höheren Viskosität erhalten.
Normalerweise werden für die industrielle Anwendung von
Urethan-Spritzschäumen "Doppelfunktions"-Verdrängerpumpen
eingesetzt, die den Vorteil besitzen, ein genaues Komponentenverhältnis
in einem kontinuierlichen Strom bereitzustellen.
Dieses Dosiersystem besitzt jedoch einen entscheidenden
Nachteil, denn es funktioniert nur verläßlich, wenn die
Viskosität der B-Komponente weniger als 1000 entipoise
bei Raumtemperatur beträgt. Bei höheren Viskositäten tritt
Hohlraumbildung auf der Seite der B-Komponente auf, was eine Änderung
des Verhältnisses der Komponenten bewirkt, wodurch die Schaumqualität
beeinflußt werden kann.
Das kommerzielle Polyol THANOL® R-650-X (Hersteller:
Texaco Chemical Company) wird verbreitet in Spritzschäumen
eingesetzt, da der entstehende Schaum eine ausgezeichnete
Adhäsion zu einer Vielzahl von Substraten über einen
großen Temperaturbereich besitzt. Da als THANOL® R-650-X
im Handel erhältliche Produkt ist im wesentlichen das in der
US-PS 41 37 265 beschriebene Polyol. Die hohe Viskosität
dieses Polyols (22 bis 37 Pa · s bei 25°C) beschränkt
seine Verwendung auf Spritzsysteme mit höheren Dichten,
da mit der Verringerung des Freon-11-®-Gehaltes die Gesamtviskosität
der B-Komponente zu hoch ist, um Hohlraumbildungen
in den für Spritzschäume verwendeten
Vorrichtungen zu verhindern.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Polyols durch folgende Verfahrensschritte:
- a) Vermischen eines Phenols, Formaldehyd und eines
Alkanolamins einer der beiden allgemeinen Formeln
worin
R gleich oder verschieden ist und Wasserstoff oder C₁ bis C₄ -Alkyl, R′ Wasserstoff, C₁ bis C₄ -Alkyl oder -(CHR)n -OH und
n eine ganze Zahl von 2 bis 5
bedeuten, in einem Molverhältnis von Phenol zu Alkanolamin von etwa 1 : 2, - b) Erhitzen des Gemisches bei einer Temperatur von etwa 50 bis 150°C bis der Formaldehydgehalt auf etwa 1 Gew.-% und darunter zurückgegangen ist,
- c) Abstreifen des Wassers aus dem Reaktionsprodukt,
- d) Zugabe von Alkylenoxid zum abgestreiften Reaktionsprodukt bei etwa 30 bis 200°C und
- e) Isolierung des Polyols,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Formaldehyd und Phenol im Molverhältnis von 1,25 : 1
bis 1,75 : 1 einsetzt und Propylenoxid und/oder Äthylenoxid,
ggf. gemeinsam oder separat, dem abgestreiften Reaktionsprodukt
zugibt.
Die Definition von R soll hinsichtlich der (CHR)n-Gruppen
klarstellen, daß R in benachbarten Gruppen verschieden sein
kann. Die Verbindung
z. B. ist von der Definition der Alkanolamine der vorliegenden
Erfindung umfaßt, wobei R in einer -(CHR)-Gruppe
Wasserstoff und in der benachbarten Gruppe Methyl ist.
Das erfindungsgemäß erhaltene Polyol besitzt eine Hydroxylzahl
von etwa 250 bis etwa 900, einen Stickstoffgehalt von
etwa 1 bis 15 Gew.-% und eine Viskosität von weniger als
30 Pa · s bei 25°C.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß ein Polyol mit
einer Viskosität von etwa 10 Pa · s bei 25°C hergestellt
werden kann, ohne die Eigenschaften zu beeinträchtigen, die
Stickstoff enthaltende Polyole wie z. B. THANOL® R-650-X
zu ausgezeichneten Polyolen für Spritzschäume machen.
Solch ein verbessertes Polyol ist mit Freon-11® in jedem
Verhältnis mischbar, und die entstehenden Schäume zeigen
eine ausgezeichnete Adhäsion zu einer Vielzahl von Substraten.
Die vorliegende Erfindung umfaßt die Herstellung von Polyolen
der allgemeinen Formel
worin R₁
R₂ Wasserstoff oder R₁ und
R₃ Wasserstoff, R₁ oder der Nonylrest C₉H₁₉ ist.
R₃ Wasserstoff, R₁ oder der Nonylrest C₉H₁₉ ist.
Sie sind daher entweder als Reaktionsprodukt von zwei Mol
Propylenoxid mit dem Mannich-Reaktionsprodukt aus einem
Mol Phenol oder para-Nonylphenol, einem Mol Diäthanolamin
und einem Mol Formaldehyd, oder, wenn R₁ gleich R₂ ist,
das Reaktionsprodukt aus drei Mol
Propylenoxid mit dem Mannich-Reaktionsprodukt aus einem
Mol Phenol oder para-Nonylphenol mit zwei Mol Diäthanolamin
und zwei Mol Formaldehyd.
In einer Ausführungsform trägt jedes Molekül Phenol oder
substituiertes Phenol einen einzelnen Diäthanolaminomethyl-
Substituenten und wird mit nur zwei Mol Propylenoxid
umgesetzt; es hat somit die Struktur
worin die Methylaminogruppe in ortho- oder para-Stellung zur Phenolgruppe
steht. In den meisten Fällen wird, wie bei Mannich-Reaktionen
allgemein üblich, ein Gemisch aus beiden gebildet.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird ein para-Nonylphenol eingesetzt. Um dem stärkeren
hydrophoben Charakter entgegenzuwirken, trägt jedes Molekül
dieses Nonylphenols zwei Diäthanolaminomethyl-Substituenten,
von denen jeder propoxyliert ist, sodaß einige
primäre Hydroxylgruppen am Ende der Molekülzweige stehen.
Es entsteht somit ein Gemisch aus Molekülen, die unterschiedlich
stark propoxyliert sind. Eine der wahrscheinlicheren
Strukturen ist
worin R₁ wie oben angegebene Bedeutung besitzt.
Die Mannich-Reaktion, durch die die diäthanolaminomethyl-substituierten
Phenole hergestellt werden, ist eine an sich bekannte
Reaktion, bei der eine aktiven Wasserstoff enthaltende Verbindung
mit Formaldehyd und einem primären oder sekundären
Amin unter Bildung eines substituierten Aminomethylderivats
des aktiven Wasserstoff enthaltenden Ausgangsmaterials umgesetzt
wird. Die zur Herstellung der obengenannten Verbindungen
verwendeten Mannich-Reaktionsprodukte werden durch
Vermischen von einem Mol Phenol oder Nonylphenol mit einem
oder zwei Mol Diäthanolamin und nachfolgendes langsames
Zugeben der benötigten Menge Formaldehyd bei Temperaturen
von etwa 75 bis 120°C, abhängig von der Art des eingesetzten
Phenols, hergestellt. Die ortho- und para-Stellungen dieser
Phenolverbindungen sind reaktiv genug, um die Mannich-Reaktion
einzugehen. Am Ende der Formaldehydzugabe wird
das Reaktionsgemisch unter Rühren langsam auf wenigstens
etwa 50°C, z. B. auf etwa 80 bis etwa 150°C erhitzt, und
zwar solange, bis sich der Formaldehydgehalt auf höchstens
etwa 1 Gew.-% eingestellt hat. Dieses erfordert normalerweise
etwa eine halbe bis etwa vier Stunden Reaktionszeit
bei erhöhter Temperatur.
Wie schon erwähnt, sind die obengenannten Polyole zu viskos
für eine Anwendung beim Spritzen von Schäumen mit hoher
Dichte, wenn die Umgebungstemperatur etwa 16°C beträgt.
An warmen oder heißen Tagen gibt es weniger Viskositätsprobleme
mit Spritzschäumen. Schäume mit hoher Dichte sind
im allgemeinen solche mit einer Dichte von etwa 0,048 g/cm³
bis 0,064 g/cm³, um als begehbarer Bodenbelag eingesetzt werden zu
können. Obwohl die Viskosität durch Mischen von zwei
Polyolen, wie z. B. Thanol® R-650-X mit einem anderen weniger
viskosen Polyol, herabgesetzt werden kann, können die
Eigenschaften des entstandenen Schaums schlechter sein,
als wenn zur Herstellung des Schaums nur THANOL® R-650-X
eingesetzt wird.
Überraschenderweise wurde nun festgestellt, daß die Viskosität
dieser Stickstoff enthaltenden Polyole auf andere Weise, nämlich durch
Reduzierung der üblichen Formaldehydmenge verringert
werden kann. Die Beispiele zeigen, daß ein Molverhältnis
von Nonylphenol, Diäthanolamin und Formaldehyd von 1 : 2 : 1,5
ein wesentlich weniger viskoses Polyol (10 bis 15 Pa · s
bei 25°C) ergibt, als das aus US-PS 41 37 265 (30 Pa . s),
bei dem ein Verhältnis von 1 : 2 : 2 benutzt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt
das Molverhältnis von Nonyphenol, Diäthanolamin und
Formaldehyd im Bereich von etwa 1 : 2 : 1,25 bis 1 : 2 : 1,75, wobei
wie später noch gezeigt werden wird, das letztgenannte
Grenzverhältnis dazu neigt, ein Polyol zu ergeben, das bei
alleiniger Anwendung zu viskos ist, während das erstgenannte
Grenzverhältnis einen Schaum mit etwas schlechteren
Eigenschaften ergeben kann.
Bei der Polyolherstellung wird am Ende der Mannich-Reaktion
Wasser aus dem Reaktionsgemisch abgezogen. Das entstandene
rohe Mannich-Reaktionsprodukt kann dann ohne weitere
Reinigung mit Propylenoxid und/oder Äthylenoxid in der
nachfolgend beschriebenen Art kondensiert werden. Bevorzugt
wird das Reaktionsprodukt jedoch zunächst bei vermindertem
Druck unter Hindurchleiten von Stickstoff gereinigt.
Zur Kondensation mit Propylenoxid und/oder Äthylenoxid wird
das Alkylenoxid, bevorzugt unter Druck, einfach in den das
Mannich-Reaktionsprodukt enthaltenden Behälter gegeben. Bevorzugt
wird ein Gemisch aus Propylenoxid und Äthylenoxid
umgesetzt. Es wird kein zusätzlicher Katalysator benötigt,
da der basische Stickstoff in diesem Produkt ausreichende
katalytische Wirksamkeit besitzt, um die Reaktion zu beschleunigen.
Es können Temperaturen zwischen etwa 30 und
etwa 200°C angewendet werden, wobei die bevorzugten
Temperaturen zwischen etwa 90 und 120°C liegen. Unter
diesen Bedingungen reagiert die phenolische Hydroxylgruppe
mit einem oder mehreren Molen Alkylenoxid, worauf dann mehr
Alkylenoxid mit den alkoholischen Hydroxylgruppen unter
Bildung von Hydroxypropoxyäthylgruppen reagiert. Die endgültigen
Kondensationsprodukte werden von nicht umgesetzten
oder nur teilweise umgesetzten Materialien durch Abziehen
unter Vakuum gereinigt und als klare hellbraune bis braune
Flüssigkeiten mit Hydroxylzahlen von 440 bis 550 gewonnen.
Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
beträgt die Viskosität des erhaltenen Polyols bevorzugt etwa
10 Pa · s bei 25°C.
Es wird davon ausgegangen, daß die bei der Mannich-Kondensation angewendete
phenolische Verbindung eine aromatische Verbindung
mit einer oder mehreren direkt am aromatischen Kern
gebundenen Hydroxylgruppen ist, die ein Wasserstoffatom
an einer oder mehreren Ringpositionen in ortho- oder para-Stellung
zu der Hydroxylgruppe besitzt und die sonst unsubstituiert
oder mit Gruppen substituiert ist, die unter
den Bedingungen der Mannich-Reaktion nicht reaktiv sind.
Substituentengruppen, die anwesend sein können sind:
Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Halogen, Nitro, Carboxyalkoxy,
Halogenalkyl und Hydroxyalkyl. Die phenolische Verbindung
besitzt weiterhin ein Molekulargewicht von etwa 94 bis etwa
500. Beispiele für geeignete phenolische Verbindungen sind
o-, m- oder p-Kresole, Äthylphenol, Nonylphenol, p-Phenylphenol,
2,2-bis(4-Hydroxyphenol)-propan, β-Naphthol,
β-Hydroxyanthrazen, p-Chlorphenol, o-Bromphenol, 2,6-Dichlorphenol,
p-Nitrophenol, 4-Nitro-6-phenylphenol,
2-Nitro-4-methylphenol, 3,5-Dimethylphenol, p-Isopropylphenol,
2-Brom-4-cyclohexylphenol, 4-t-Butylphenol, 2-Methyl-
4-bromphenol, 2-(2-Hydroxypropyl)-phenol, 2-(4-Hydroxyphenol)-äthanol,
2-Carbäthoxyphenol und 4-Chlormethylphenol.
Besonders bevorzugt als phenolische Verbindung
ist Nonylphenol.
Beispiele für geeignete Alkanolamine, die eingesetzt werden
können, sind Monoäthanolamin, Diäthanolamin, Isopropanolamin,
Bis-(2-hydroxypropyl)-amin, Hydroxyäthylmethylamin,
N-Hydroxyäthylpiperazin, N-Hydroxybutylamin, N-Hydroxyäthyl-
2,5-dimethylpiperazin. Besonders bevorzugt ist Diäthanolamin.
Die Mindestmenge Alkylenoxid beträgt ein Mol pro freies
Amino-Wasserstoffatom und phenolische Hydroxylgruppe. Im
allgemeinen bilden phenolische Hydroxylgruppen unstabile
Urethanbindungen und sollen daher möglichst im Endprodukt
nicht vorhanden sein. Da phenolische Hydroxylgruppen reaktiv
sind, reagieren sie mit dem Alkylenoxid, wodurch die Umsetzung der phenolischen Hydroxylgruppen sichergestellt
ist, wenn zumindest die stöchiometrische Menge Alkylenoxid
eingesetzt wird. Im allgemeinen wird mehr als die
Mindestmenge Alkylenoxid eingesetzt, um ein Produkt mit
niedriger Hydroxylzahl und niedriger Viskosität zu erhalten.
Erfindungsgemäß werden Propylenoxid, Äthylenoxid oder ein
Gemisch derselben eingesetzt. Bevorzugt wird in der Praxis
der vorliegenden Erfindung ein Gemisch aus Äthylenoxid und
Propylenoxid eingesetzt. Beim Einsatz des Gemisches werden in
der Regel Polyole mit einer erheblich niedrigeren Viskosität
erhalten.
Es kann zuerst das Phenol und Formaldehyd gemischt und anschließend
das Alkanolamin zugesetzt werden. Bevorzugt wird
zuerst das Phenol und Alkanolamin gemischt und dann das
Formaldehyd zugesetzt. Danach erfolgt die Umsetzung
mit Alkylenoxid.
Zur Polyolherstellung wurden 18,9 und 56,8 l ummantelte
Druckreaktoren verwendet. Die Reaktoren waren mit Wärmeaustauschermantel,
Temperaturfühlern, Druckventilen,
Vakuum-Abstreifer, Rührer, Oxid-Vorratsbehältern, Stickstoff-Spülsystem
und Einfüll- bzw. Auslaßvorrichtungen
für Rohmaterialien ausgestattet.
13,4 kg Nonylphenol und 13,3 kg Diäthanolamin wurden in den
Reaktor gegeben, mit Stickstoff gespült und auf 95°C erhitzt;
dann wurden während 30 min 7,23 kg wäßrige 37%ige
Formaldehydlösung zugesetzt und anschließend 3 h auf 120°C
erhitzt. Das Molverhältnis Phenol : Formaldehyd betrug 1 : 1,5.
Nach dem Abkühlen wurde das flüssige Kondensat aufbewahrt.
8,2 kg des flüssigen Kondensats wurden in einen Reaktor
gegeben und unter 26,7 mbar Vakuum bei 94°C abgezogen. 3,1 kg
Propylenoxid wurden dann bei 96 bis 120°C zugegeben und
danach 0,68 kg Äthylenoxid bei 116-120°C. Das Produkt wurde
2 h belassen und bei 13,3 mbar Vakuum und 120°C abgezogen. Die Produktanalyse
ergab: Hydroxylzahl=472 mg KOH/g Polyol,
Wasser=0,01%, Viskosität=9,8 Pa · s bei 25°C und
Amin=2,98 mval/g Polyol. Das Polyol war mit Freon 11
in jedem Verhältnis mischbar.
Nach der obenbeschriebenen Methode wurde ein Polyol hergestellt,
die Oxide wurden aber als Oxidgemisch und nicht
als reine Oxide zugegeben. Folgende Analysen wurden erhalten:
Hydroxyzahl=478 mg KOH/g Polyol und Viskosität=10,920 Pa · s
bei 25°C. Der Schaum wurde mit einer Gusmer-Spritzapparatur,
ausgestattet mit einer Modell FF-Proportionalpumpe
und einer selbst-mischenden Modell G-Spritzpistole
mit einem Ausstoß von 3,2 bis 4,5 kg pro Minute
aufgebracht.
Es wurde ein Polyol nach der in Beispiel 1 beschriebenen
Methode hergestellt, das Molverhältnis von Formaldehyd zu
Nonylphenol wurde aber von 1,5 : 1 auf 1,75 : 1 erhöht und bei
der Alkoxylierung wurden 82,6 Gew.-% Propylenoxid und 17,4 Gew.-%
Äthylenoxid blockweise zugesetzt.
Das entstandene Polyol hatte folgende Eigenschaften:
Wassergehalt, Gew.-% | |
0,02 | |
Hydroxylzahl, mg KOH/g | 444 |
Viskosität, Pa · s bei 25°C | 15 |
Amingehalt, mval/g | 2,85 |
Wie aus den Daten ersichtlich ist, ist die Viskosität des
Polyols aus diesem Beispiel zu hoch, um es allein als B-Komponente
einsetzen zu können. Dieses Polyol ist jedoch
immer noch viel weniger viskos als die aus US-PS 41 37 265,
die Viskositäten von 22 bis 30 Pa · s bei 25°C
oder mehr besitzen. Würde daher ein anderes weniger viskoses
Polyol mit dem Polyol aus diesem Beispiel gemischt
werden, so könnten sie zusammen eine B-Komponente mit
einer annehmbaren Viskosität bilden. Dieses Verfahren
wurde verwendet, um aus diesem Polyol den in Beispiel 5
beschriebenen Schaum herzustellen.
Es wurde ein Polyol nach der in Beispiel 1 beschriebenen
Methode hergestellt, das Molverhältniss von Formaldehyd zu
Nonylphenol betrug aber 1,25 : 1 und das Gewichtsverhältnis
von Propylenoxid zu Äthylenoxid betrug 25 : 75. Das entstandene
Polyol hatte folgende Eigenschaften:
Wassergehalt, Gew.-% | |
0,09 | |
Hydroxylzahl, mg KOH/g | 467 |
Viskosität, Pa·s bei 25°C | 11 |
Amingehalt, mval/g | 2,9 |
Es sei darauf hingewiesen, daß die Viskosität dieses
Polyols in etwa den richtigen Wert für die Anwendung bei
Spritzschäumen mit hoher Dichte besitzt. In Beispiel 5
wird ein Schaum beschrieben, bei dem nur dieses Polyol
eingesetzt wurde.
Die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung bewirkte
erhebliche Viskositätserniedrigung dieser Polyole war nicht
vorhersehbar, welcher Mechanismus ihr auch immer zu Grunde
liegt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Polyols durch folgende
Verfahrensschritte:
- a) Vermischen eines Phenols, Formaldehyd und eines
Alkanolamins einer der beiden allgemeinen Formeln
worin
R gleich oder verschieden ist und Wasserstoff oder C₁- bis C₄-Alkyl, R′ Wasserstoff, C₁- bis C₄-Alkyl oder -(CHR)n-OH und
n eine ganze Zahl von 2 bis 5
bedeuten, in einem Molverhältnis von Phenol zu Alkanolamin von etwa 1 : 2, - b) Erhitzen des Gemisches bei etwa 50 bis 150°C, bis der Formaldehydgehalt auf etwa 1 Gew.-% und darunter zurückgegangen ist,
- c) Abstreifen des Wassers aus dem Reaktionsprodukt,
- d) Zugabe von Alkylenoxid zum abgestreiften Reaktionsprodukt bei etwa 30 bis 200°C und
- e) Isolierung des Polyols,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Formaldehyd und Phenol im Molverhältnis von
1,25 : 1 bis 1,75 : 1 einsetzt und Propylenoxid und/oder
Äthylenoxid, ggf. gemeinsam oder seprat, dem abgestreiften
Reaktionsprodukt zugibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Nonylphenol, Diäthanolamin und Formaldehyd einsetzt.
3. Verwendung eines Polyols, erhältlich nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, zur Herstellung eines starren
Polyurethanschaums durch Umsetzung eines organischen
Polyisocyanats mit einer Polyolkomponente, bestehend aus
etwa 30 bis 100 Gew.-% eines solchen Polyols und 0 bis
70 Gew.-% eines zweiten Polyols, wobei die Viskosität
der Polyole insgesamt 10 Pa·s oder darunter bei 25°C
beträgt.
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