DE3243073A1 - 23-dehydro-25-hydroxyvitamin d(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts) - Google Patents
23-dehydro-25-hydroxyvitamin d(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts)Info
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Description
Wisconsin Alumni Research Foundation
614, North Walnut Street
Madison, Wisconsin 53705 / U.S.A.
614, North Walnut Street
Madison, Wisconsin 53705 / U.S.A.
23-Dehydro-25-hydroxyvitamin
Die Erfindung betrifft ein neues Vitamin D-Derivat, nämlich ein 25-Hydroxyvitamin D3~Derivat (25-Hydroxycholecalciferol),
welches eine Doppelbindung in der Seitenkette aufweist, und acylierte oder silylierte Derivate davon.
Vitamin D3 ist ein bekanntes Mittel zur Aufrechterhaltung
der Calcium- und Phosphor-Homöostase bei Tieren und Menschen. Es wird allgemein zur Prophylaxe gegenüber Rachitis
und anderen Knochenerkrankungen therapeutisch genutzt. Es wurde nun eindeutig nachgewiesen, daß die biologische
Wirksamkeit von Vitamin D von dessen metabolischer Umwandlung in vivo zu hydroxylierten Derivaten abhängig ist.
Eine Anzahl derartiger biologisch aktiver Hydroxy-Deriva-
Eine Anzahl derartiger biologisch aktiver Hydroxy-Deriva-
te ist bekannt, einschließlich 25-Hydroxyvitamin D3,
1,25-Dihydroxyvitamin D3, 24,25-Dihydroxyvitamin D3 und
25,26-Dihydroxyvitamin D3.
Erfindungsgemäß wurde ein neues Hydroxyvitamin D-Derivat
gefunden. Diese neue Verbindung ist durch. Hydroxysubstitution
am Kohlenstoffatom 25 und durch eine Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen 23 und 24 charakterisiert.
Dieses Merkmal war bei bislang bekannten Vitamin D-Derivaten oder Metaboliten nicht anzutreffen. Die Verbindung
hat die nachstehende Formel I; es handelt sich um das 23-Dehydro-25-hydroxyvitamin D3 oder 23-Dehydro-25-hydroxycholecalciferol.
CH-, CH-
^ CH-CH0-CH=CH-C-OH CH3
Diese Verbindung kann aus dem Blut von Geflügel, welches
hohe Dosen von Vitamin D- erhalten hat, gewonnen werden.
Sechzig 12 Wochen alte weiße Leghorn-Hähne (Northern Hatcheries, Beaver Dam,WI), die mit einer handelsüblichen
Diät gezüchtet wurden (Ralston Purina, St.Louis, MO), er-
hielten jeweils eine Dosis von 10 i.-ü. Vitamin D-(Aldrich
Chemicals, Milwaukee, WI) in 50 μΐ Äthanol täglich
über einen Zeitraum von 3 Tagen intramuskulär verabfolgt. Die Vitamin-Reinheit wurde durch Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) zu >99,9 % bestimmt. Am vierten Tag erhielt jedes Küken intramuskulär eine
Dosierung in einer Gesamtmenge von 1,5 χ 10 I.U. Vitamin D3. Vier Tage nach dieser Dosis wurde das Blut durch
Kardiopunktur gesammelt. Das Blut wurde zentrifugiert, um die Zellen zu entfernen,und das erhaltene Plasma wurde
mit drei Volumina Methanol/Chloroform (2:1) extrahiert und zur Phasentrennung über Nacht bei etwa 4 bis 100C
stehengelassen. Anschließend itfurde ein weiteres Volumen
Chloroform zugesetzt und die organische Phase wurde abgetrennt. Die wäßrige Phase wurde erneut mit einem halben
Volumen Chloroform extrahiert und die vereinigten organischen Phasen wurden zur anschließenden Chromatographie
eingedampft.
Chromatographische Reinigung des Metaboliten
Der Extrakt von 1160 ml Plasma wurde über eine 3 χ 30 cm Sephadex LH-20-Säule (Pharmacia, Piscataway, NJ) chromatographiert
unter Verwendung von Hexan/Methanol/Chloroform (9:1:1) als Eluationsmittel. Achtzig 23 ml umfassende
Fraktionen wurden gesammelt. Das Vorhandensein von Vitamin D-Metaboliten wurde unter Verwendung der konkurrierenden
Protein-Bindungsprobe ermittelt, die von Shepard et al (Biochem. J. 182, 55, 1979) beschrieben
wurde. Der Bindungs-Peak, der in der Gegend des 25-Hydroxyvitamin
D3 (25-OH-D3) eluierte, wurde gesammelt. Diese
Probe wurde sodann mittels einer 2 χ 57 cm Lipidex 5000-Säule (Packard Instrument Co., Downers Grove, IL)
chromatographiert, wobei Hexan/Chloroform (92:8) als Eluationsmittel verwendet wurde. Sechzig 16 ml umfassende
Fraktionen wurden gesammelt und gemäß der vorstehend beschriebenen Nachweismethode untersucht. Die Fraktionen
in dem 25-OH-D3-Bereich wurden gesammelt und das Lösungsmittel
wurde durch Verdampfen unter vermindertem Druck entfernt.
Die Probe wurde weiter durch HPLC unter Verwendung der Vorrichtung Waters Model ACP/GPC 204 Instrument (Waters
Associates, Inc., MiIford, MA), welches mit einem variablen Wellenlängen-Detektor und einem Wellenlängen-Antriebsaufsatz
Modell 450 ausgerüstet ist, und unter Verwendung einer 0,45 x 25 cm großen Säule mit mikrozerkleinertem
Siliciumdioxid (Zorbax-SIL, Dupont, Inc., Wilmington, DE) unter Einsatz einer 2 %-igen Lösung
von 2-Propanol in Hexan als Eluationsmittel, gereinigt. In diesem System eluiert ein Standard von 25-OH-D., bei
etwa 36 ml. Das Material, welches in der Bindungsprotein-Probe reaktiv war und unmittelbar vor dem 25-OH-D3-Standard
eluierte, wurde für die Isolierung des 23-Dehydro-Metaboliten gesammelt. Das gesammelte Material wurde
sodann über HPLC chromatographiert, wobei eine 0,45 χ
25 cm große Umkehrphasen-Säule verwendet wurde (Octadecylsilan gebunden an Siliciumdioxid; Zorbax-ODS, Dupont,
Inc., Wilmington, DE) und als Eluationsmittel 15% Wasser
in Methanol dienten. 25-OH-D3 eluiert in diesem System
bei etwa 28 ml. Der Metabolit 23-Dehydro-25-hydroxyvitamin D3, der bei der Bindungsprotein-Probe eine Aktivität
zeigte, wurde gesammelt. Die Verbindung zeigte ein UV-Absorptionsmaximum
bei λ =265 nm.
Die abschließende Reinigung der Verbindung wurde unter
Verwendung von HPLC durchgeführt, wobei eine 0,45 χ 25 cm
große Säule mit mikrozerkleinertem Siliciumdioxid verwendet wurde und als Eluationsmittel eine 4 %-ige Lösung
von 2-Propanol in Hexan eingesetzt.wurde. Das gewünschte
Produkt wurde für die strukturelle Charakterisierung gesammelt. Es kann auch leicht, falls das gewünscht wird,
in kristalliner Form erhalten werden.
ο ο
Identifizierung des Produkts
Das Maximum von 255 nm in dem Ultraviolett-Spektrum zeigt
die Anwesenheit eines 5,6-cis-Trienchromophoren, wie es für Vitamin D typisch ist, an. In dem Massenspektrum sind
die Hauptionen und ihre relativen Intensitäten wie folgt: m/z 398, 11.%, M+; 380, 5 %, M+-H3O; 271, 2 %, M+ Seitenkette;
253, 5 %, 271-H2O; 136«, 100 % (A-Ring + C6 + C7) + ;
118, 74 %, 136-H2O. Die hervortretenden Peaks bei m/z^ 136
und 118 (136-H2O), die von dem Ring A plus den Kohlenstoffatomen
6 und 7 des Vitamin D-Moleküls herrühren, beweisen, dass die Vitamin D-Ring-A-Einheit unverändert vorliegt.
Ferner zeigt die Gegenwart der Peaks bei m/£ 271
und 253 (271-H2O), die durch den Verlust der gesamten Seitenkette
entstehen, daß alle metabolischen Änderungen in der Seitenkette auftraten: Das Molekularion von m/z_ 398
steht in Übereinstimmung mit der Einbeziehung des Sauerstoff atoms und einem ungesättigten Zustand in der Seitenkette.
In ähnlicher Weise umfassen Seitenketten-Modifikationen, die mit diesen Angaben in Einklang stehen, (a)
die Bildung einer Carbonylfunktion, (b) die Bildung eines
cyclischen Äthers (z.B. eines Epoxide), und (c) das Vorhandensein einer Hydroxylgruppe plus einer Doppelbindung.
Zur Überprüfung des Vorhandenseins einer Carbonyl- oder Ätherfunktion wurde die Verbindung mit überschüssigem
NaBH. (in Methanol-Lösung bei Raumtemperatur für eine Zeit von 30 Minuten) behandelt und anschließend trimethylsilyliert
(durch Behandlung des gewonnenen Produkts mit überschüssigem Ν,Ο-bis-Trimethylsilyl-trifluoracetamid,
welches 1 % Trimethylsilylchlorid enthält, in Pyridin-Lösung). Das erhaltene Trimethylsilyläther(TMS-Äther)-Produkt
zeigt das folgende Massenspektrum: m/z_ 542. 22 %, M ;
527, 8 %, M+-CH3; 452, 18 %, M+-HOTMS; 437, 8 %, 452-CH3;
208, 60 % (TMS-A-Ring + C6 + C7)+; 131„ 56 %, C3HgOTMS+;
118, 100 %, 208-HOTMS. Das Molekülion bei m/z 542 zeigt
die Bildung eines Ditrimsthylsilyläther-Derivats eines Diols des Molekulargewichts 398 (d.h. das Molekularge-
BAD ORIGINAL
wicht des ursprünglichen Metaboliten) an. Dieses Ergebnis eliminiert Keton- und cyclische Äther-Strukturen und deutet
auf eine ungesättigte monohydroxylierte Seitenkette hin. Die C-25-Position der Hydroxylgruppe kann von dem
hervortretenden Ion bei m/z^ 131 (welcher das Ion
(CH3) .,C=O-Si (CH3J3 + darstellt und von den Kohlenstoffatomen
25, 26 und 27 der Seitenkette herrührt) hergeleitet werden, während die Ionen bei 208 (A-Ring + C6 + C7) und
118 charakteristische Fragmente von Vitamin D-3ß-OTMS-Derivaten
sind und eine intakte A-Ring-Einheit bestätigen.
Das Vorhandensein und die Position der Seitenketten-Doppelbindung wurde durch Ozonolyse der Verbindung und Gaschromatographie-Massenspektrometrie-Analyse
des Ozonolyse-Produkts unter Verwendung der chemischen Methanionisation
bewiesen. Die Ozonolyse wurde vervollständigt, indem eine Methylenchlorid-Lösung des Metaboliten bei -780C mit einer
Methylenchlorid-Lösung, die mit Ozon gesättigt war, behandelt wurde, und nadh 2 Minuten eine Lösung von Triphenylphosphin
in Methylenchlorid zugesetzt wurde. Das Gemisch wurde sodann auf Raumtemperatur erwärmt und nach
Verdampfen des Lösungsmittels wurde das Ozonolyse-Produkt.. direkt analysiert unter Verwendung der kombinierten Gaschromatographie-Massenspektrometrie
mit einem Finnigan-Modell 4000 Gaschromatograph-Massenspektrometer (Finnigan
Corp., Sunnyvale, CA), welches bei der chemischen Ionisation mit Methangas betrieben wird und unter Einsatz einer
Chromatographiesäule (2 m χ 2 mm, 3 % OV-1) mit Methan als Träger/Reagens-Gas bei 30 ml/Minute. Das Ozonolyse-Produkt
ergab ein protoniertes Molekülion (M + H) bei
m/z^ 223 und Addukt-Ionen von niedriger Intensität bei
m/z 251 (M + CoH,-)+ und 263 (M + C-,H_) + .
Dieses Ergebnis begründet ein Molekulargewicht von 222 für dieses Ozonolyse-Produkt, wie es für den Keto-Aldehyd
der nachfolgend dargestellten Struktur erforderlich ist: .
Dieses Keto-Aldehyd-Produkt ergibt sich aus der erwarteten
ozonolytischen Spaltung einer C-7,8- und einer C-23,24-Doppelbindung und beweist damit das Vorhandensein einer
Seitenketten-Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen
23 und 24 des Metaboliten.
Aus diesen Gründen wird die neue Verbindung als 23-Dehydro-25-hydroxyvitamin
D_ identifiziert.
Diese Verbindung kann acyliert oder alkylsilyliert werden und ergibt die entsprechenden mono- oder dihydroxylgeschützten
Derivate durch Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind. Acylderivate, die einfach hergestellt werden
können, umfassen die Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-, Trifluoracetyl-,
Trichloracetyl-, Benzoyl-, Nitrobenzoyl- und Halogenbenzoyl-Derivate. Diese Derivate können durch
Behandlung der Verbindung mit dem entsprechenden Säureanhydrid oder Acy!halogenid hergestellt werden. Beispielsweise
ergibt die Behandlung der Verbindung mit Essigsäureanhydrid bei Raumtemperatur die 3-Monoacetylderivate,
während die Behandlung bei erhöhten Temperaturen (50 bis 1000C) die 3,25-Diacetyl-Produkte ergibt. Die diacylierten
Produkte können wiederum selektiv deacyliert werden (z.B. 5 % KOH/MeOH) und ergeben die 25-Mono-O-acylderivate
und die C-3-oder c-25-Monoacylanalogen können dann weiter an
der freien Hydroxylfunktion mit unterschiedlichen Acylgruppen weiter acyliert werden oder können durch bekannte
Verfahren alkylsilyliert werden, z.B. durch Behandlung mit einem Alkylsilylchlorid-Reagens in Pyridin. Der Begriff
"Alkyl" gibt einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis
BAD ORIGINAL
etwa 5 Kohlenstoffatomen an, wie Methyl, Äthyl, Propyl,
Butyl und tert.-Butyl. In dieser Weise können Derivate des 23-Dehydro-25-hydroxyvitämin D- mit unterschiedlichen
O-Acyl- oder 0-Alkylsilylgruppen bei C-3 und C-25 und/oder
gemischten Acyl- und Alkylsilylgruppen leicht erhalten v/erden.
Aufgrund der strukturellen Verwandtschaft mit 25-Hydroxyvitamin
D^ ist die erfindungsgemäße Verbindung ein Ersatz
für 25-Hydroxyvitamin D3 oder Vitamin D3 bei zahlreichen
therapeutischen oder anderen Anwendungen. Aufgrund des Vorhandenseins der 23,24-Doppelbindung unterliegt die
Verbindung in vivo weniger der bekannten 24-Hydroxylierung von 25-Hydroxyvitamin D3, welche die biologische
Wirksamkeit der letzteren Verbindung reduziert. Aus diesem Grunde kann die Verbindung eine bevorzugte Analogverbindung
für medizinische Verwendungszwecke darstellen.
Claims (1)
- "Vy 32TW71riot-IrKf-ε15 Wisconsin Alumni Research Foundation 614, North Walnut Street Madison,;Wisconsin 53705 / U.S.A.23-Dehydro-2!5-hydroxyvitaminPatentansprüche1. 23-Dehydro-25-hydroxyvitamin D^ der allgemeinen Formel I• ·CH3 OH-CH0-CH=CH-C-OR(Din der R1 und R2 jeweils unabhängig voneinander ein Wasserstoff atom, einen Acyl- oder Alkylsilylrest darstellen.Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß R1,.und R0 jeweils unab-■."-·■· 1I/ z hängig voneinander eine Acetylgruppe oder eine Benzoyl-gruppe bedeuten. 3. 23-Dehydro-25-hydroxyvitamin D^·4. Verbindung nach Anspruch 3 in kristalliner Form.Verfahren zur Herstellung einer Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis A1 dadurch gekennzeichnet , daß die Hydroxyverbindung aus dem Blut von Geflügel isoliert wird, das mit einer hohen Vitamin D^-Dosis gefüttert wurde, und das Produkt gege benenfalls acyliert oder alkylsilyliert wird.6. Pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend einen iner ten Träger oder ein inertes Verdünnungsmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt einer Verbindung nach mindestens einem der Ansprüche bisBAD ORIGINAL
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