DE32402C - Regulirsystera, um die Geschwindigkeit von dynamo-elektrischen Maschinen, welche zur Vertheilung von Energie dienen, zu reguliren - Google Patents
Regulirsystera, um die Geschwindigkeit von dynamo-elektrischen Maschinen, welche zur Vertheilung von Energie dienen, zu regulirenInfo
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K23/00—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors
- H02K23/02—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors characterised by arrangement for exciting
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Description
PATENTAMT.
KAISERLICHES
MARCEL DEPREZ in PARIS.
Bei jeder industriellen Anwendung der Kraftvertheilung durch Elektricität ist eine der
Hauptbedingungen, welche erfüllt werden mufs, diejenige der vollkommenen Unabhängigkeit
jedes Receptors. Damit der normale Gang der Arbeitsmaschine niemals verändert werde,
ist in erster Linie erforderlich, dafs die Geschwindigkeit der Maschine in keinem Augenblick
durch das Ausrücken anderer Receptoren verändert werde, und dafs zweitens die Kraftleistung
niemals durch die Verschiedenheit der Arbeit, welche die Maschine innerhalb der Grenzen von Null bis zur Maximalanstrengung
zu verrichten hat, irgendwie beeinflufst werde.
Durch das vorliegende Regulirsystem soll dieses vollständig erreicht werden. Die Anordnung
kann hierbei in fünffacher Weise modificirt werden und sollen diese fünf Modificationen
in der Folge beschrieben werden.
Erste Anordnung. Auf beiliegender Zeichnung
ist einer der Receptoren M in Fig. 1 schematisch dargestellt. Fig. ia zeigt die Gesammtanordnung
in Seitenansicht. Es bezeichnet in den Figuren: A einen der Inductoren, B die Armatur, C den Collector
und d d1 die Bürsten.
Auf dem Elektromagneten sind zwei verschiedene Drahtumwickelungen angeordnet, die
eine, e, ist mit der Armatur hinter einander geschaltet und communicirt mit der Linienleitung,
die andere, E, ist unabhängig von der Armatur und mit einer kleinen Hülfsmaschine m
verbunden, wie in der Figur gezeigt ist. Die Umwickelung e ist experimentell bestimmt
worden, derart, dafs das magnetische Feld, welches sie erzeugt,, in der Armatur eine
elektromagnetische Gegenkraft entstehen läfst, welche gleich ist der Hälfte derjenigen der
Linienleitung, und zwar während die Maschine, welche sich mit normaler Geschwindigkeit
dreht, die Maximalkraft entwickelt, deren sie fähig ist. Hingegen ist die Umwickelung E,
stärker als die erstere, so gewählt worden, dafs sie mit Hülfe der Maschine m ein magnetisches
Feld erzeugen kann, welches in der Leitung der Armatur eine elektromotorische Kraft entstehen läfst, die gleich ist derjenigen
der Linienleitung und mithin doppelt so grofs als diejenige, welche die Umwickelung e erzeugen
kann.
Die Maschine m kann nach beliebigem System gebaut sein, ihr magnetisches Feld mufs aber
durch Gruppirung der Drähte des Elektromagneten variabel sein.
Aufserdem mufs ihre Rotationsbewegung in einem bestimmten Verhältnifs von derjenigen
der Maschine M abhängig sein. Sie mufs ferner mit einem Organ ausgerüstet sein, welches
. ihr magnetisches Feld regulirt. Dieses Organ, welches von beliebiger Construction
sein kann und; mit dem Namen Regulircommutator bezeichnet sein mag, steht selbst wieder
unter dem Einflufs eines Geschwindigkeitsregulators (Centrifugalregulator), derart, dafs
derselbe das magnetische Feld der Maschine m beeinflufst, welche ihrerseits wieder das magnetische
Feld der Maschine M beeinfluist.
Dieses vorausgesetzt, wird die Wirkung dieser Anordnung folgende sein:.
Arbeiten alle Receptoren einer derartigen Anlage zusammen, so wird jeder von ihnen
mit normaler Geschwindigkeit gehen, welche einer Wirkung gleich Null der Umwickelung E
entspricht, weil der Regulircommutator der Maschine m in diesem Augenblick das magnetische
Feld von m wirkungslos macht. In dem Augenblick aber, wo alle Maschinen, mit
Ausnahme einer, aus irgend einem Grunde ausgerückt werden, indem man den Strom unterbricht, wird die eine Maschine bestrebt
sein, ihre Geschwindigkeit zu vermehren. Diese Vermehrung der Geschwindigkeit aber hat, wie
oben bemerkt, eine Geschwindigkeitsvermehrung der Maschine m zur Folge, und dann wirkt
der Geschwindigkeitsregulator durch den Regulircommutator auf das magnetische Feld dieser
Maschine m ein. Diese nun unter der Wirkung eines allmälig gröfser werdenden magnetischen
Feldes wird fast augenblicklich durch die Umwickelung E der Maschine M einen Strom
gehen lassen, welcher in der Leitung der Armatur eine elektromotorische Kraft entstehen
läfst, welche gleich ist derjenigen der Linienleitung. Infolge dessen wird der vollständige
Stillstand der Maschine M herbeigeführt werden, kein Strom wird mehr durch die Umwickelung
e und durch die Armatur gehen. Alsdann aber wird auch die Geschwindigkeit
der Maschine m geringer, der Strom in der Hülfsumwickelung wird schwächer und das
Gleichgewicht stellt sich sofort ein, um der Maschine M ihre normale Geschwindigkeit zu
erhalten, wie grofs auch die Zahl der ausgerückten Maschinen und die Verschiedenheit
der Arbeit, welche die Maschine M zu verrichten hat, sein mag. Aus dieser Anordnung
resultirt, dafs die Leistung nicht unter 50 pCt. sinken kann, weil die elektromotorische Gegenkraft
im Minimum Y2 beträgt, welchen Werth
sie übrigens bei der eben beschriebenen Einrichtung nicht erlangen kann.·
Aufserdem kann die Ein- und Ausrückung der Werkzeuge (Maschine), welche die Maschine
M treibt, ihre Geschwindigkeit nicht beeinflussen, die Arbeit, welche sie leistet, bleibt
stets proportional derjenigen, welche man von ihr verlangt, und wenn die Fabrik gänzlich
aufhört zu arbeiten, so geht die Maschine M mit derselben Geschwindigkeit weiter, sie erzeugt
aber keine Arbeit mehr, abgesehen von der, welche die kleine Hülfsmaschine m benöthigt.
Diese kleine Maschine kann auch eine andere Construction besitzen, als die oben beschriebene,
um nichtsdestoweniger denselben Zweck zu erreichen.
Zweite Anordnung. Man wende eine dynamo-elektrische Maschine beliebiger Construction
an und regulire dieselbe derart, dafs ihr der Receptor M bei seinem normalen
Gange eine Rotationsgeschwindigkeit verleiht, welche nahe, aber unter derjenigen liegt,
welche einer fühlbaren Wirkung der Maschine m entspricht.
Aus den bekannten Eigenschaften der dynamoelektrischen Maschinen folgt nun, dafs, wenn
man die Geschwindigkeit, bei welcher die Maschine m zu wirken anfängt, ein wenig
überschreitet, diese sogleich einen starken Strom erzeugt, welcher in E ein intensives
magnetisches Feld entstehen lassen wird. Infolge dessen wächst die elektromotorische Kraft
von M um so viel an, dafs sie derjenigen der Quelle gleich wird.
Dritte Anordnung. Man kann dasselbe Ziel auf andere Weise erreichen. Wenn z. B.
in den Stromkreis der Maschine m Widerstände hinzugefügt oder entfernt werden, was durch
den Geschwindigkeitsregulator bewirkt werden kann, so erhält hierdurch augenblicklich der
Strom E, indem die Maschine in oder aufser Thätigkeit gesetzt wird, seine volle Stärke,
oder umgekehrt, er wird unwirksam gemacht.
Vierte Anordnung. Die Unabhängigkeit
jedes Receptors kann noch auf eine ähnliche, aber ein wenig verschiedene Weise erreicht
werden. Wenn man die beiden Umwickelungen des Inductors beibehält, kann man die Maschine
m, Fig. i, fortlassen Und die in Fig. 2
dargestellte Anordnung treffen, bei welcher die Umwickelung E des Inductors von einem von
der Hauptleitung abgeleiteten Strom durchflossen wird. Dabei ist aber eine Gegenwirkung
zu vermeiden. Da bei der Uebertragung und Vertheilung von Kraft durch Elektricität die Spannungen des elektrischen
Stromes sehr grofs sind, so würde es nöthig sein, für diese Leitung einen sehr langen und
so dünnen Draht als die Intensität des Stromes es erlauben würde, anzuwenden. Dies würde
aber beträchtliche Kosten verursachen. Um nun diesen Uebelstand zu vermeiden, ist in
die Leitung E des Inductors ein Rheostat von Kohle oder Quecksilber eingeschaltet, dessen
Commutator von einem Centrifugalregulator beeinflufst wird. Wenn man nun unter diesen
Bedingungen den Strom in die Maschine leitet, welche in Ruhe ist, so wird die Wirkung der
Umwickelung E fast Null sein, aber die geringe Intensität in dem Strom der Armatur
wird nichtsdestoweniger das Angehen der Maschine gestatten.
Zu gleicher Zeit wird der Regulator allmälig anfangen, sich zu drehen, er überwindet
allmälig den Widerstand des Rheostaten, vermehrt infolge dessen die Intensität des magnetischen
Feldes, und dies so lange, bis die wachsende Geschwindigkeit ihre normale Höhe erreicht hat.
Claims (3)
1. Durch die Anwendung zweier Draht-, umwickelungen des Inductors des Receptors
M, von denen die eine e immer mit der Leitung der Armatur auf Spannung gekuppelt
und von der Linienleitung abgeleitet ist, während die andere E entweder durch
eine zweite Ableitung von der Linienleitung mit Einschaltung eines Rheostaten R oder
durch eine Hülfsmaschine m erregt wird, welch letztere selbst von dem Receptor M
bewegt wird.
2. Durch die Anwendung einer besonderen Hülfsmaschine m für die Erregung der Inductoren
des Receptors, deren Wirkung aber erst merkbar wird, wenn die Geschwindigkeit des Receptors sich vermehrt,
und welche Wirkung beeinflufst wird entweder dadurch, dafs durch einen Centrifugalregulator
Widerstände in den Strom ein- oder ausgeschaltet werden, oder dafs ihre normale Geschwindigkeit unter, aber
sehr nahe jener ist, bei welcher eine Wirkung eintritt.
3. Die speciellen, in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellten
Anordnungen, deren wesentliche Punkte durch die Ansprüche 1. und 2. gekennzeichnet
sind.
Hierzu t Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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