DE3239793C2 - - Google Patents
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Schaumglas.
Verfahren zur Herstellung von Schaumglas gehören
bereits zum Stand der Technik. So ist es z. B. zur Herstellung
hochwertigen Schaumglases bekannt, Borosilicat-
Gläser unter Zusatz von Treibmitteln zu schmelzen und
aufzuschäumen. Die eingesetzten Rohmaterialien sind
aber sehr teuer und zum Aufschmelzen sind hohe Temperaturen
von über 850°C notwendig.
Aus der DE-OS 25 05 718 ist ein Verfahren zur
Herstellung von Schaumglas bekannt, bei dem 50 bis
80 Gew.-% Basalt als glasbildendes Silicat, 20 bis
50 Gew.-% eines Fluß- oder Reduktionsmittels aus der
Gruppe Borsäure, Na₂CO₃, P₂O₅, CaCO₃ in Pulverform
gemischt und bei 1050 bis 1200°C geschmolzen werden.
Der erstarrte Werkstoff wird gemahlen und unter Zusatz
des Treibmittels zunächst bei 600 bis 700°C gesintert
und anschließend bei 750 bis 900°C geschäumt.
Auch dieses Verfahren verwendet sehr hohe Temperaturen.
Darüber hinaus ist der zusätzlich erforderliche
Mahlvorgang des erstarrten Werkstoffes sehr aufwendig.
Ein anderes, gattungsgemäßes Verfahren ist aus
der DE-AS 20 03 271 bekannt. Bei diesem wird ein Gemisch
aus Basalt als glasbildendem Silicat und einer mehrbasigen,
schwachen bis höchstens mittelstarken, sauerstoffhaltigen
Säure oder deren Salzen mehrere Stunden
bei 230°C behandelt. Das abgekühlte Umsetzungsprodukt
wird gemahlen, mit Nitriden und/oder Carbiden der
Übergangselemente der 4. bis 8. Nebengruppe des periodischen
Systems der Elemente vermischt und durch
schnelle Erwärmung auf über 750°C geschäumt. Bei
diesem Verfahren ist nachteilig, daß zunächst ein
Umsetzungsprodukt hergestellt und wieder aufgemahlen
werden muß.
Ferner ist bei den üblichen Produkten, insbesondere
bei denen, die nach bekannten Verfahren unter
Verwendung natürlicher Silicate als Glasbildner hergestellt
werden nachteilig, daß die fertigen Produkte
einen für den technischen Einsatz störenden Gehalt
an Schwefelwasserstoff aufweisen.
Die US-A 31 74 870 schließlich beschreibt die Herstellung
von Schaumglas auf Basis von natürlichem Alkali-Alumosilikat-
Material. Der Zusatz von Flußmitteln wird aus ökonomischen und
technischen Gründen als nachteilig erachtet.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Schaumglas und ein Verfahren zu seiner
Herstellung zur Verfügung zu stellen,
das die geschilderten Nachteile des Standes der Technik
nicht aufweist.
Die Aufgabe wird gelöst durch das in den Ansprüchen
angegebene Schaumglas bzw. das Verfahren zu seiner Herstellung.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht aus vom gattungsgemäßen Verfahren
und ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Gemisch aus folgenden Gewichtsteilen (GT) herstellt
- a) 40 bis 70 GT natürlichem alkalischem Alumosilicat,
- b) 5 bis 25 GT B₂O₃ in Form von natürlichem Bormineral
- c) 0,5 bis 4 GT Treibmittel aus der Gruppe Carbide und/oder Nitride des Siliciums oder Titans,
- d) 2 bis 20 GT eines Modifizierungsmittels, für die Oberflächenspannung der Schmelze, das ausgewählt ist aus Schwefelverbindungen des Eisens, der Alkali- und/oder der Erdalkalimetalle oder deren Gemische, enthält,
wobei dieses zunächst auf eine Temperatur im Bereich von 650
bis 750°C, anschließend auf 700 bis 850°C erwärmt und nach
Abschluß des Schaumvorganges abgekühlt wird.
Als natürliches alkalisches Alumosilicat kommt
ein Alumosilicat zum
Einsatz, das einem Gehalt an Na₂O und/oder K₂O (Alkalioxid)
über 8 Gew.-% aufweist. Solche Alkalisilicate
sind Erguß- oder auch Tiefengesteine, die aus
hochbasischem Magma erstarrt sind und beispielsweise
in R. Schicht: Einführung in die Geologie der Lagerstätten
keramischer Rohstoffe, in Handbuch der Keramik,
Freiburg/Br. (1966), Gruppe I A1 in Abb. 5 auf Seite 5
als die Zweige "Kalireihe" und "Natronreihe" des "geologischen
Stammbaumes der Eruptivsteine nach Cloos"
dargestellt werden. Diese Zweige umfassen beispielsweise
die Gruppe der Alkaligranite, Kali-Syenite und Kali-
Gabbro bzw. Natrongranite, Nephelin-Syenite, Phonolithe,
Natron-Gabbro und Alkaliperidotite.
Beispiele für den Gehalt an Alkalioxid sind
für Alkaligranit etwa 9 Gew.-%, für Nephelin-Syenit
etwa 8,8 bis 15 Gew.-% und für Phonolith z. B. 16 Gew.-%.
Besonders bevorzugt sind solche alkalischen
Alumosilicate des Zweiges "Natronreihe", die über
9 Gew.-% Alakalioxid aufweisen, von denen Nephelin-
Syenit oder Phonolith genannt seien.
Als natürliches Bormineral kommen insbesondere
in Frage Rasorit, Tincal, Colemanit, Ulexit oder Borsäure.
Die eingesetzte Menge an Bormineral ist so zu
bemessen, daß in der Rezeptur 5 bis 25 Gewichtsteile
B₂O₃ vorhanden sind. Das Bormineral kann dabei in
hydratisierter Form eingesetzt werden. Bevorzugt wird
es aber in teilweise oder vollständig entwässerter
Form eingesetzt.
In einer besonders bevorzugten Variante können
bis zu 30 Gew.-% des Borminerals ersetzt sein
durch ein Flußmittel aus der Gruppe der Carbonate
oder Oxide. Als solche Flußmittel seien beispielhaft
angeführt die Carbonate von Eisen oder der Alkalimetalle.
Von letzteren sei insbesondere Natriumcarbonat
genannt, das für technische Verfahren in großen Mengen
preisgünstig zur Verfügung steht. Als Oxide kommen
insbesondere Oxide des Mangans oder des Eisens oder
Gemische wie z. B. Rotschlamm, in Frage.
Als Treibmittel werden an sich bekannte, gasbildende
oder gasabspaltende Treibmittel eingesetzt
aus der Gruppe der Carbide und/oder Nitride des Titans
oder Siliciums, insbesondere Siliciumcarbid.
In einer bevorzugten Variante kann bis zu 50 Gew.-%
des Treibmittels durch ein anderes, kohlenstoffhaltiges
Treibmittel ersetzt werden. Die an diesem Mittel ersatzweise
einzusetzende Menge ist dabei so zu bemessen,
daß sie eine äquivalente Treibwirkung besitzt.
Ein solches anderes, kohlenstoffhaltiges Treibmittel
kann einerseits ein Carbonat sein. Besonders
bevorzugt ist dabei der Fall, daß das Carbonat gleichzeitig
Flußmittel-Eigenschaften aufweist, wie z. B.
die Carbonate des Eisens oder des Natriums.
In einer anderen Variante wird ein Treibmittel
eingesetzt, das Kohlenstoff organischen Ursprunges
enthält, der bei den zum Schäumen notwendigen
Temperaturen zum Oxid umgewandelt wird. Als bevorzugtes
Treibmittel dieser Art ist Koks zu nennen.
Ein weiterer wesentlicher Rezepturbestandteil
ist das Modifizierungsmittel für die Oberflächenspannung
der Schmelze. Als solches werden
Schwefelverbindungen des Eisens, der Alkali- und/oder
der Erdalkalimetalle oder deren Gemische eingesetzt.
Hierbei können definierte Verbindungen wie z. B. Eisensulfid,
Natriumsulfat oder Calciumsulfat eingesetzt
werden. Eine besondere Verfahrensvariante sieht aber
vor, Gemische einzusetzen, die in anderen technischen
Verfahren als Abfallstoffe anfallen. Beispielsweise
seien angeführt Rückstände der Sulfidlaugerei der
Strontium- oder Barium-Herstellung, die unter anderem
Sulfate und Sulfide verschiedener Metalle, insbesondere
des Eisens enthalten, oder aber Sulfit/Sulfat
enthaltende Rückstände, wie sie bei der Entschwefelung
von Rauchgas mittels calciumhaltiger Verbindungen
anfallen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die angeführten Bestandteile im angegebenen Verhältnis
mit einander vermischt, wobei die Bestandteile
vorzugsweise in zerkleinerter Form, z. B. als Pulver,
eingesetzt werden. Die Vermischung kann als Naßmahlung
erfolgen, wobei für diesen Fall hydratisiertes Bormineral
eingesetzt wird. Das vermahlene Gemisch wird bei Temperaturen
um etwa 250°C getrocknet, vorzugsweise
sprühgetrocknet, gegebenenfalls zu einem Granulat
gebrochen und dann entsprechend den weiteren Verfahrensstufen
verarbeitet.
Bevorzugt wird allerdings, die Rezepturbestandteile
trocken zu vermahlen. Für diesen Fall, bei dem
die Trocknungs- und Zerkleinerungsstufe entfällt,
wird teilweise oder vollständig entwässertes Bormineral
eingesetzt.
Das aus der Naßmahlung anfallende Granulat bzw.
das aus der Trockenmahlung direkt anfallende Gemisch
wird in Formen eingefüllt und zum Schäumen auf Temperaturen
im Bereich von 650 bis 850°C erwärmt.
Es wird dabei zunächst
auf eine Temperatur im Bereich von 650 bis
750°C aufgewärmt und nach einer Haltezeit, in der
das Gemisch eine gleichmäßige Temperatur annimmt,
auf eine Temperatur im Bereich von 700 bis 850°C
erwärmt. Verwendet man als Treibmittel allein oder
überwiegend Siliciumcarbid, so arbeitet man in der
zweiten Stufe bevorzugt bei 700 bis 750°C.
Nach Abschluß des Schaumvorganges wird zunächst
schnell unter die Schmelztemperatur (z. B. mit etwa
50°C/Min.) und dann in üblicher Weise langsam (z. B.
mit 1°C/Min. oder langsamer) weiter gekühlt. Für den
Fachmann ist es dabei selbstverständlich, daß die
Abkühlgeschwindigkeit für beide Stufen in Abhängigkeit
von den Abmessungen des Schaumglas-Formkörpers zu
wählen ist.
Die Erfindung umfaßt auch ein Schaumglas, das
nach dem geschilderten Verfahren herstellbar ist.
Die chemische Analyse des Schaumglases
ergibt für die Zusammensetzung (in Gew.-%)
folgende Bereiche:
SiO₂ | |
von 28 bis 45 | |
K₂O | von 2 bis 8 |
Na₂O | von 9 bis 16 |
Al₂O₃ | von 7 bis 17 |
B₂O₃ | von 15 bis 24 |
Fe₂O₃ | von 0,6 bis 9 |
S gesamt | von 0,4 bis 3 |
(Ba, Sr) O | von 2 bis 7 |
wobei die Summe maximal 100% beträgt. Eine gegebenenfalls
verbleibende Differenz auf 100% wird durch
untergeordnete Bestandteile gebildet, die aus den
Ausgangskomponenten stammen. Der Glühverlust (1000°C/
10 Min.) ist kleiner als 1 Gew.-%. Für den Fall, daß
ein oder mehrere Hauptbestandteile durch andere Bestandteile
wie angegeben ersetzt werden, umfaßt die
Erfindung auch solches Schaumglas, das eine entsprechende
abgeänderte Zusammensetzung aufweist.
Nach der Mineralanalyse ist der Hauptteil des
Schaumglases röntgenamorph. Im Röntgenbeugungsdiagramm
erkennt man aber deutlich die Hauptinterferenzen (d
in Å) des glasbildenden alkalischen Alumosilikats,
vorzugsweise des Phonoliths und/oder Nephelin-Syenits.
Für zwei bevorzugte Minerale sind nachfolgend die
Hauptinterferenzen angegeben:
Phonolith d = 6,5; 4,24; 3,86; 3,80; 3,72; 3,28; 3,24;
3,03; 2,59;
Nephelin-Syenit d = 6,5; 3,83; 3,77; 3,30; 3,26; 3,21; 2,16;
Nephelin-Syenit d = 6,5; 3,83; 3,77; 3,30; 3,26; 3,21; 2,16;
Das Schaumglas ist frei von Quarz.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich
durch wesentliche Vorteile gegenüber dem Stand der
Technik aus.
So ist es nicht notwendig, auf Temperaturen
über 850°C zu erhitzen. Außerdem entfallen lange,
energieintensive Zeiten für das Tempern bei erhöhten
Temperaturen. Selbst für den Fall der Naßmahlung kommt
man mit kurzen Trockenzeiten des vermahlenen Gemisches
aus, insbesondere wenn man eine Sprühtrocknung anwendet.
Weiterhin ist es vorteilhaft, daß im Verfahren
Abfallprodukte aus anderen technischen Verfahren einer
sinnvollen Weiterverwendung zugeführt werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es, Schaumglas
mit guten technologischen Eigenschaften herzustellen.
Durch Wahl und Abstimmung der Parameter Rezeptur
und Temperaturführung im angegebenen Umfange ist es
möglich, Schaumglas mit variabler Porengröße herzustellen.
Dabei wird vorwiegend geschlossenporiges Schaumglas
erhalten. Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte
zeichnen sich außerdem dadurch aus, daß sie keinen
Geruch nach Schwefelwasserstoff aufweisen. Dieser
Umstand ist besonders überraschend und konnte aufgrund
der Rezeptur nicht erwartet werden. Weitere Produktvorteile
sind niedrige Rohdichte, entsprechend einer
hohen Wärmedämmung und eine sehr hohe mechanische
Festigkeit, Unbrennbarkeit, niedrige Wasseraufnahme
und Formstabilität. Dabei ist das Schaumglas sehr
gut zu bearbeiten, z. B. durch Sägen, Bohren, Fräsen
oder Schleifen. Die thermische Beständigkeit ist sehr
gut, denn eine mehrtägige Lagerung von Prüfkörpern
bei 450°C ergab keine Änderung der Abmessungen oder
des Aussehens.
Rezeptur:
1. 60 GT Phonolith
2. 32 GT Rasorit, calciniert
3. 3 GT Siliciumcarbid, fein
4. 4 GT Bariumsulfid-haltiger Rückstand
1. 60 GT Phonolith
2. 32 GT Rasorit, calciniert
3. 3 GT Siliciumcarbid, fein
4. 4 GT Bariumsulfid-haltiger Rückstand
Diese Versatzkomponenten wurden als 1 kg Ansatz
in einer Kugelmühle bis auf eine Feinheit von ca.
1% auf dem Sieb 0,09 mm trocken gemahlen. Das pulverförmige
Gemisch wurde in eine Form aus hitzebeständigem
Stahl eingetragen, nachdem die Form vorher mit einem
üblichen Trennmittel-Gemisch gegen das Ankleben von
Schmelze ausgestrichen wurde.
Die bis zu einer konstanten Schichthöhe gefüllte
Form wurde in einen Kammer- oder Plattenbandofen gebracht
und einem Aufheizprogramm unterworfen. Haltezeiten
wurden bei 690 und 740°C eingelegt. Nach raschem
Abkühlen auf ca. 650°C wurde der geblähte Körper
langsam gekühlt.
Das resultierende Schaumglas hatte folgende
Eigenschaften:
Aussehen: grau, weitgehend geschlossenporig
Porengröße: 2 bis 10 mm
Rohdichte: etwa 0,3 g/cm³
Wärmeleitfähigkeit: etwa 0,03 W/m · K
Druckfestigkeit: etwa 8 N/mm²
Dehnung/Schwindung (Dilatometer nach Bollenrath/Leitz, 20 bis 500°C): + 1,0 · 10-5
Porengröße: 2 bis 10 mm
Rohdichte: etwa 0,3 g/cm³
Wärmeleitfähigkeit: etwa 0,03 W/m · K
Druckfestigkeit: etwa 8 N/mm²
Dehnung/Schwindung (Dilatometer nach Bollenrath/Leitz, 20 bis 500°C): + 1,0 · 10-5
Die chemische Analyse ergab folgende Zusammensetzung
(Gew.-%):
SiO₂ | |
38,8 | |
K₂O | 5,4 |
Na₂O | 14,1 |
Al₂O₃ | 14,2 |
B₂O₃ | 19,1 |
Fe₂O₃ | 2,3 |
S gesamt | 0,43 |
BaO | 2,2 |
Der Glühverlust betrug 0,5 Gew.-%.
Im Röntgenbeugungsdiagramm waren folgende Hauptinterferenzen
erkennbar:
d = 6,5; 4,24; 3,86; 3,80; 3,72; 3,28; 3,24; 3,03;
2,91; 2,89; 2,59; 2,17; 1,80 Å.
Die Hauptinterferenzen des eingesetzten Phenoliths
waren wie folgt:
d = 6,5; 4,22; 3,87; 3,80; 3,73; 3,30; 3,24; 3,02;
2,91; 2,89; 2,59; 2,17; 1,80 Å.
Die folgenden Beispiele wurden entsprechend
Beispiel 1 durchgeführt, wobei jeweils ein Schaumglas
mit gleichen Materialeigenschaften bzw. entsprechenden
Eigenschaften bezüglich der analytischen Parameter
erhalten wurde.
Die Homogenisierung erfolgte im Naßverfahren
in einer Kugelmühle. Die Mühle wurde durch Pumpen
zu einem Sprühtrockner entleert. Das Gemisch wurde
im Sprühtrockner versprüht (Zuluft: 120°C, Abluft:
90°C) und in einem nachgeschalteten Fließbetttrockner
bei 280°C Zulufttemperatur getrocknet.
Das anfallende, rieselfähige Granulat wurde
wie in Beispiel 1 verschäumt.
Rezeptur:
55 GT Phonolith
30 GT H₃BO₃
2 GT SiC
13 GT BaS-haltiger Rückstand
55 GT Phonolith
30 GT H₃BO₃
2 GT SiC
13 GT BaS-haltiger Rückstand
Die gemahlene bzw. homogenisierte Mischung ergibt
nach dem Blähen bei 750°C einen grau bis braun gefärbten
Dämmstoff mit den in Beispiel 1 angegebenen
Materialeigenschaften.
Rezeptur:
40 GT Phonolith
20 GT Schmelzschlacke
33 GT Rasorit, calciniert
3 GT Siliciumcarbid, fein
4 GT BaS-haltiger Laugereirückstand.
40 GT Phonolith
20 GT Schmelzschlacke
33 GT Rasorit, calciniert
3 GT Siliciumcarbid, fein
4 GT BaS-haltiger Laugereirückstand.
Diese Mischung erlaubt es, Schaumglas bei einer
Temperatur von 700°C herzustellen.
Die resultierenden Schaumgläser wiesen die in
Beispiel 1 angegebenen Materialeigenschaften auf.
Das in Beispiel 7 eingesetzte Treibmittelgemisch ergab
beim Schäumen die gleiche Steighöhe wie im Beispiel 1
und auch die Porengrößenverteilung war unverändert.
Claims (11)
1. Schaumglas, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
SiO₂
von 28 bis 45 Gew.-%
K₂O von 2 bis 8 Gew.-%
Na₂O von 9 bis 16 Gew.-%
Al₂O₃ von 7 bis 17 Gew.-%
B₂O₃ von 15 bis 24 Gew.-%
Fe₂O₃ von 0,6 bis 9 Gew.-%
S gesamt von 0,4 bis 3 Gew.-%
(Ba, Sr) O von 2 bis 7 Gew.-%
2. Schaumglas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das im wesentlichen röntgenamorphe Röntgenbeugungsdiagramm
als Hauptinterferenzen die des glasbildenden alkalischen
Alumosilikats, vorzugsweise die des Phonoliths und/oder
Nephelin-Syenits aufweist.
3. Verfahren zur Herstellung von Schaumglas nach
Anspruch 1 und 2 aus einem Gemisch, das in Gewichtsteilen
(GT) enthält.
- a) 40 bis 70 GT natürliches alkalisches Alumosilikat mit über 8 Gew.-% an Na₂O und/oder K₂O
- b) 5 bis 25 GT B₂O₃ in Form von natürlichem Bormineral
- c) 0,5 bis 4 GT Treibmittel aus der Gruppe Carbide und/oder Nitride des Siliciums oder Titans,
- d) 2 bis 20 GT eines Modifizierungsmittels für die Oberflächenspannung der Schmelze, das ausgewählt ist aus Schwefelverbindungen des Eisens, der Alkali- und/oder der Erdalkalimetalle oder deren Gemische,
wobei dieses zunächst auf eine Temperatur im Bereich von
650 bis 750°C, anschließend auf 700 bis 850°C erwärmt und
nach Abschluß des Schaumvorganges abgekühlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Alumosilikat, das über 9 Gew.-% an Na₂O und/oder K₂O
enthält, eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Alumosilikat ein Mineral aus der Gruppe
Phonolith, Nephelin-Syenit eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Bormineral Rasorit, Tinkal, Colemanit,
Ulexit oder Borsäure, vorzugsweise in teilweise oder
vollständig entwässerter Form, eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß bis zu 30 Gew.-% des Borminerals durch
ein Flußmittel aus der Gruppe Carbonate oder Oxide ersetzt
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß bis zu 50 Gew.-% des Treibmittels durch
ein Carbonat oder Kohlenstoff organischen Ursprungs, vorzugsweise
Koks, ersetzt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß als Modifizierungsmittel Eisensulfid,
Natriumsulfat, Calciumsulfat, Rückstände der Sulfidlaugerei
der Strontium- oder Barium-Herstellung oder Sulfit/Sulfat
enthaltende Rückstände, wie sie bei der Entschwefelung von
Rauchgas mittels calciumhaltiger Verbindungen anfallen,
eingesetzt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß nach Abschluß des Schaumvorganges zunächst
schnell unter die Schmelztemperatur und dann langsam
weiter gekühlt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823239793 DE3239793A1 (de) | 1982-10-27 | 1982-10-27 | Verfahren zur herstellung von schaumglas |
FR8316908A FR2535308B1 (fr) | 1982-10-27 | 1983-10-24 | Procede de preparation de verre cellulaire |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823239793 DE3239793A1 (de) | 1982-10-27 | 1982-10-27 | Verfahren zur herstellung von schaumglas |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3239793A1 DE3239793A1 (de) | 1984-05-03 |
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Family
ID=6176729
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823239793 Granted DE3239793A1 (de) | 1982-10-27 | 1982-10-27 | Verfahren zur herstellung von schaumglas |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3239793A1 (de) |
FR (1) | FR2535308B1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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BE625605A (de) * | 1961-12-26 | |||
FR1343892A (fr) * | 1961-12-26 | 1963-11-22 | Corning Glass Works | Produit cellulaire à consistance mousse et procédé de fabrication de celui-ci |
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SU806627A1 (ru) * | 1978-03-14 | 1981-02-23 | Кучинский Ордена Трудового Красногознамени Комбинат Керамическихоблицовочных Материалов | Способ изготовлени пеностекла |
SU759471A1 (ru) * | 1978-03-30 | 1980-08-30 | Nt Ob Gruzniistrom Min Promy S | Стекло для пеноматериала 1 |
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1982
- 1982-10-27 DE DE19823239793 patent/DE3239793A1/de active Granted
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1983
- 1983-10-24 FR FR8316908A patent/FR2535308B1/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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FR2535308A1 (fr) | 1984-05-04 |
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