DE1944523C3 - Verfahren zur Herstellung von porösem Schaumglas gleichmäßiger Zellenstruktur mit einer Dichte von o,o5 bis o,4g/cm' und mit hoher chemischer Resistenz durch Erhitzen einer Wasserglas, Metalloxide und ggf. Treibmittel enthaltenden Mischung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von porösem Schaumglas gleichmäßiger Zellenstruktur mit einer Dichte von o,o5 bis o,4g/cm' und mit hoher chemischer Resistenz durch Erhitzen einer Wasserglas, Metalloxide und ggf. Treibmittel enthaltenden MischungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C11/00—Multi-cellular glass ; Porous or hollow glass or glass particles
- C03C11/007—Foam glass, e.g. obtained by incorporating a blowing agent and heating
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von porösem Schaumglas gleichmäßiger Zellenstruktur
mit einer Di:ite von 0,05 bis 0,4 g/cm3 und mit hoher chemischer Resistenz durch Erhitzen einer Wasserglas,
Metalloxide und gegebenenfalls Treibmittel enthaltenden Mischurj. Bei einem bekannten Verfahren dieser
Art (US-PS 3184 371) wird die das Wasserglas,
anorganische· faseriges Silikat sowie gegebenenfalls gepulverte st unähnliche Silikate als Metalloxide und
Wasser enthaltende Mischung zwecks vollständigen Abtreibens von freiem Wasser zunächst auf eine
Temperatur van 140bis 3600Cerhitzt unddaniich die so
erhaltene tro< kene Masse auf eine Korngröße von 0,1
bis IOmm vermählen sowie abschließend zum Aufschäumen
auf eine Temperatur zwischen 700 und 900° C erhitzt. Bei einer Abwandlung dieses Verfahrens
(GB-PS 9 47 988) wird der vermahlenen Masse zur Erhöung der mechanischen Festigkeit des Schaumglases
vor dem Aufschäumen noch ein Metallpulver, insbesondere Aluminiumpulver, zugemischt. Die beschriebene
Herstellungsweise ist aufgrund des schlechten Reaktionsvermögens des im faserigen Silikat regelmäßig in
größeren Mengen vorhandenen CaO mit dem Wasserglas und insbesondere aufgrund der mehrstufigen
Verfahrensführung verhältnismäßig aufwendig.
Es sind zwar auch einstufige Verfahren zur Herstellung von porösem Schaumglas bzw. glasartigen
Schaumkörpern bekannt, bei denen eine Mischung aus Glaspulver, Wasserglas und Treibmittel (Silikattechnik
11/7, 1960, S. 350) oder eine Mischung aus Glaspulver,
Wasserglas und gegebenenfalls Metalloxidpigmenten sowie anorganischen porösen Teilchen auf eine
Temperatur zwischen 660 und 760° C (GBPS IO 02 786) oder eine Mischung aus Glaspulver und Kohlenstofftreibmittel
auf eine Temperatur zwischen 871 und 927°C (US-PS 26 91 248) oder eine Mischung aus
Glaspulver und alkalische Metalloxide enthaltenden Flußmitteln auf eine Temperatur zwischen 760 und
10380C (US-PS 26 11712) oder eine vermahlene
glasähnliche Schlacke mit verhältnismäßig niedrigem Silikatgehalt sowie hohem Alkaligehalt auf eine
Temperatur zwischen 300 und 70O0C (US-PS 32 68 350]
oder eine Mischung aus Wasserglas, Aluminiumpulver und gegebenenfalls vulkanischem Glasexpandat oder
Mineralwolle auf eine Tempratur zwischen 46 und 2600C (US-PS 26 64 405) erhitzt wird. Die nach dieser
Verfahren hergestellten Schaumkörper besitzen jedoch ausnahmslos keine hohe chemische Restistenz. Letztere
ist nur dann gegeben, wenn der Schaumkörper einer verhältnismäßig niedrigen Gehalt an ungebundenem
Alkali, einen verhältnismäßig hohen Gehalt an gebundenen mehrwertigen Metalloxiden, wie AI2O3 und MgO
und praktisch kein ungebundenes Wasserglas enthält Zumindest jeweils eine dieser Voraussetzungen ist niehl
gegeben. Zu berücksichtigen ist hierbei, daß die Mischungskomponenten sich bei den genannten Temperaturen
nicht zu einem homogenen Glas vereinigen d. h. zumindest nicht vollständig chemisch eingebunden
werden. Das gilt insbesondere für gegebenenfalls unmittelbar zugesetzte hochresistente Metalloxide, die
regelmäßig eine weit über 14500C liegende Schmelztemperatur
aufweisen. Die Anwendung entsprechend hoher Temperaturen scheitert daran, daß die die
Aufschäumung bewirkenden Treibgase oberhalb etwa 95O°C entweichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren bei vergleichsweise niedriger
Erhitzungstemperatur einstufig zu führen.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung. daC die Metalloxide der zu erhitzenden Mischung zumindest
teilweise in Form von amorphen, bei der Erhitzungstemperatur von etwa 8000C mit dem Wasserglas zu einem
homogenen Glas reagierenden Mineralpulvern beigegeben werden.
Die Erfindung nutzt hierbei die bisher unbekannte Tatsache, daß bei einer Zugabe der Metalloxide
zumindest teilweise in Form amorpher Mineralpulvei die für die Reaktion zu einem homogenen Glas
erforderliche Temperatur überraschenderweise so niedrig liegt, daß nichi nur die für die gewünschte hohe
chemische Resistenz notwendigen hochresistenter Metalloxide homogen erschmolzen werden, sonderr
zugleich auch der Schäumvorgang ohne Schwierigkeiten abläuft. Folglich ist es nunmehr möglich, auf einfache
und billige Weise ein in Wasser unlösliches poröses Schaumglas mit gleichmäßiger Zellenstruktur und
zugleich hoher chemischer Resistenz herzustellen.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann sowohl Natron-, als auch Kaliwasserglas mit unterschiedlichem
Verhältnis SiCh : Me2O verwendet werden, im Hinblick auf raschere Trocknung und weniger
intensive Verdampfung, welche die Entwicklung einer gleichmäßigen Zellenstruktur behindern kann, wird
jedoch ein Natronwasserglas 48/50 Be mit etwa 50 % Wassergehalt vorgezogen. Um den Wassergehalt
herabzusetzen, kann einem flüssigen Wasserglas auch Silikatpuiver beigemischt werden. Man benötigt Wasser
nur in einer derartigen Menge, daß die Mischung zu einem homogenen Teig angemacht werden kann.
Als Metalloxide kommen hauptsächlich S1O2, CaO,
BaO, SrO, Al2O3, M^O, ZnO, TiO2, FeiOi, CuO, Co2O3,
MnO2 in Frage. Als Mineralpulver werden vorzugsweise
expandierte Perlite, Bimsstein, Basalt, Kieselgur und/ oder Staub aus Rauchgasen der Ferrosiliziumherstellung
verwendet. Zusätzlich können der Mischung kieselhaltige Füllstoffe in Form von Abfall aus der
Mineralfaser- oder Eisenschwammerzeugung, Asbest- 2J
pulver, Talk, Magnesit, fein gemahlener Quarzit, Karborundumpulver, Schlacke und/oder Asche beigegeben
werden, jedenfalls empfiehlt es sich, die pulvrigen Mischungsbestandteile mit einer Partikelgröße kleiner
als 40 μπι und mit glasigem Oberflächencharakter
einzusetzen.
Neben dem aus dem Wasserglas ■,erdampfenden
Wasser können zusätzliche Tisibmittel eingesetzt werden, und zwar solche, die keinen F: lfluß auf die
chemische Zusammensetzung haben, und solche mit Einfluß auf die Zusammensetzung. Zur ersten Gruppe
gehören Zucker, Melasse, Glykoi, Glyzerin, Phenol, Kohle, Kohlenwasserstoffe und gewisse öle. Zur
zweiten Gruppe gehören Ferrosilizium sowie Suizide, die mit Wasserglas unter Bildung von Wasserstoffgas
und SiO2 reagieren, Aluminiumpulver, das sich mit dem Überschuß an Na2O im Wasserglas unter Abgabe von
Wasserstoffgas verbindet, ferner Sulfate und Karbonate u. dgl, die SO3, H2S, CO2 usw. entwickeln. Kleine
Zusätze von Akrylverbindungen erleichtern das gleich- ^5
mäßige Abgasen des Wassers aus der Wasserglaslösung und tragen zur Zellenbildung im Zuge eines Verkohlens
bei.
Eine chemische Modifikation und teilweise Neutralisierung des Wasserglases kann durch geringe Zusätze
an Phosphorsäure, welche eine Fällung von SiO2 in der Schmelze bewirkt, ferner Silikofluoride, Dicynadiamid
oder Hexametaphosphat erreicht werden. Der Einsatz von Dispergierungsmitteln, wie ölen, Glykoi, Kaolin
uswn ist ebenfalls möglich.
Jedenfalls wird die Mischung vorzugsweise in einer tu
einem Feinglas mit etwa 80% SiO2, ungefähr 10%
Alkalioxid, Rest Erdalkalioxide, Al2O3, MgO, ZnO, TiO2,
Fe2O3, CuO, Co2O3., MnO2 führenden Zusammensetzung
eingesetzt. Zur Verbesserung der mechanischen Stärke kann das noch heiße Schaumglas vor der Kühlung e>ner
Behandlung in einem Autoklav, wie sie bei Gasbeton üblich ist, unterworfen werden. Je nach Temperaturführung
im Zu,f;e des Verfahrens kann man geschlossene, aber auch offene, miteinander in Verbindung stehende
Poren erziel an.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von
Beispielen erläutert,
100 Gewichtsteile Natromwasserglas 37/40° Be werden mit 15 Gewichtsteilen expandiertem Perliiepulver,
8 Gev, ichtsteilen Ferrosilizium (unter 40 μπι), 3
Gewichtsteilen Kaolin ued 3Gewichtsteilen Schlacke
(z. B. Dekal xiumsilikat) gemischt. Die Mischung wird
langsam auf etwa 800°C erhitzt und langsam gekühlt.
100 Gewichtsteile Natronwasserglas 48/50° Be werden mit 20 Gewichtsteilen expandiertem Perlite-Pulver
(unter 1 μΓη), IO Gewichtsteilen Kieselgur, IO Gewichtsteilen Mineralwolle-Abfallpulver, 2 Gewichtsteilen
Kalk (oder Gips) und 0,5 Gewichtsteilen Melasse (oder aktive Kohle) gemischt. Erhitzung für
etwa 2 Stunden auf etwa 820°C, danach Kühlung in etwa 3 Stunden.
Ähnlich wie Beispiel 2, das Perlitepulver wird jedoch durch Staub aus Rauchgasen der Ferrosiliziumherstellung
ersetzt und '/* des flüssigen Wasserglases durch
getrocknetes Wasserglas, welches mit den anderen Pulvern gemischt wird. Danach wird 0,5 Gewichtsteil
60%ige Phosphorsäure hinzugefügt, bevor die Mischung mit der Wasserglaslösung erfolgt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von porösem Schaumglas gleichmäßiger Zellenstruktur mit einer
Dichte v>n 0,05 bis 0,4 g/cm3 und mit hoher chemisch* r Resistenz durch Erhitzen einer Wasserglas,
Metalloxide und gegebenenfalls Treibmittel enthaltenden Mischung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metalloxide der zu erhitzenden Mischung zumindest teilweise in Form von amorphen,
bei der Erhitzungstemperatur von etwa 800° C mit dem Wasserglas zu einem homogenen Glas
reagierenden Mineralpulvern beigegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß als Metalloxide SiO2, CaO, EIaO, SrO,
Al2Oj, MiO, ZnO, TiO2, Fe2O3, CuO, Co2(D3, MnO2
eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Mineralpulver expandierte
Perlite, Bimsstein, Basalt, Kieselgur und/oder Staub
aus Rauchgasen der Ferrosiliziumherstellung verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung zusatzlieh
kiesehaltige Füllstoffe in Form von Abfall aus der Mineralfaser- oder Eisenschwammerzeugung,
Asbestpulver, Talk, Magnesit, feingemahlenem Quarzit, ICarborundumpulver, Schlacke und/oder
Asche be gegeben werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch !^kennzeichnet, daß die pulvrigen Mischungsbestandteile
mit einer Partikelgrölle kleiner als 40 μηι und mit glasigem Oberflächencharakter
eingesetzt werden.
6. Verli hren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch ^kennzeichnet, daß als Treibmittel Zucker, Melasse, Glykol, Glyzerin, Phenol, Kohle, öle,
Kohlenwasserstoffe. Ferrosilizium, Suizide, Aluminiumpulver,
Sulfate und/oder Karbonate eingesetzt werden.
7. Verlihrer nach einem der Ansprüche I bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung außerdem Phosphorsäure, Silikofluoride, Dicyandiamid
oder He» ί metaphosphat beigegeben wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung in einer
zu einem Schaumglas mit etwa 80 % SiO2, ungefähr 10% Alluilioxid, Rest Erdalkalioxide, AI2O3, MgO,
ZnO, TiO;., Fe2O3, CuO, CO2O1, MnO2 führenden
Zusammensetzung eingesetzt wird.
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Family Applications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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1969
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