DE3239714T1 - Pharmazeutisches Mittel zur Behandlung von chronischen okkulsiven Lungenkrankheiten - Google Patents
Pharmazeutisches Mittel zur Behandlung von chronischen okkulsiven LungenkrankheitenInfo
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Description
■..*.:.. 32397U
37 637 m/fg
Beschreibung
Titel der Erfindung
Pharmazeutisches Mittel zur Behandlung von chronischen okklusiven Lungenkrankheiten
Technisches Gebiet
5
5
Die Erfindung betrifft ein pharmazeutisches Mittel zur Behandlung
chronischer okklusiver Lungenkrankheiten und insbesondere ein pharmazeutisches Mittel zur Behandlung von
chronischen okklusiven Lungenkrankheiten, welches als einen Wirkstoff S-Methyl^-diethylamino-s-triazolo-(1 ,5-a) pyrimidin
enthält, welches eine bemerkenswerte pharmazeutische Wirkung bei der Behandlung von Asthma besitzt.
Stand der Technik
15
15
Asthma ist charakterisiert durch eine gesteigerte Reaktionsfähigkeit
von Trachea und Bronchien gegen verschiedene Reize bzw. Stimulantien; es wird definiert als Störungen, bei welchen
eine weitverbreitete Konstriktion des Atmungstraktes als ein Symptom beobachtet wird [American Thoracic Society: Amer.
Rev. Resp. Dis. 92, 513 (1965)]. Insbesondere wird angenommen, dass, wenn eine Person durch spezifische Allergene stimuliert
wird, wie Hausstaub, Schafgerbel (Ambrosia elatior L.) (hogweed) und Schalentiere, oder bei nicht spezifischer Stimulierung, wie
Kaltluft, stimulierendes Gas, bakterielle Infektion, etc., von den Mastzellen Granula ■ in die Bronchialschleimhaut oder von
basophilen Leukozyten in das Blut abgegeben werden und die freigesetzten Granula ihrerseits chemische Mediatoren freisetzen,
wie Histamin und SRS-A, welche die Adenozyten der
32397U
Bronchien zu einer überSekretion oder Erweiterung der Blutgefässe
stimulieren und die Zunahme der Permeabilität anregen, wodurch schliesslich verursacht wird, dass die Person ein ödem
bekommt; im weiteren wird angenommen, dass die chemischen Mediatoren direkt die glatten Bronchialmuskel zusammenziehen und die
Innenseite des Atmungstraktes verengen, wodurch sie Dyspnoe induzieren. Im Hinblick auf die vorstehenden pathologischen
Vorgänge wurden verschiedene Methoden zur Verbesserung der Symptome bei Asthma versucht. Diese umfassen z.B.
(1) die Inhibierung spezifischer Reaktionen durch Allergene, d.h. einer Antigen-Antikörper-Reaktion zwischen dem Allergen und
dem Antikörper, (2) die Inhibierung der Freisetzung von chemischen
Mediatoren von Mastzellen, und (3) die Erweiterung des
verengten Atmungstraktes und die beschleunigte Entfernung von erhöhten Sekretionen. Verschiedene Arzneimittel, die auf diesen
Mechanismen basieren, sind heute als klinische Agentien zur Behandlung von Asthma in Verwendung.
Bronchodilatoren, wie Xanthin-Derivate und ß-Stimulantien,
werden unter diesen Agentien am meisten verwendet. Diese Agentien haben jedoch den Nachteil, dass sie zu schwerwiegenden Nebenreaktionen
führen. Z.B. stellt Theophyllin, ein typisches Xanthin-Derivat, ein geeignetes Arzneimittel dar so lange
es .sehr Wirksam gegen schwere Asthmaanfälle und solche Zustände
wirkt, die gegen Bronchodilatoren resistent ··■·'■.
sind., Es ist jedoch erforderlich, dass es mit allergrösster
Sorgfalt verabreicht wird, insbesondere bei intravenöser Injektion t da es Herzklopfen, Ubelsein, Kopfschmerzen, Schwindel,
etc. hervorrufen kann, und auch in seltenen Fällen Beklemmung
in der Brust, Schock und Herzstillstand, der zum Tode führt, induziert. Andererseits führen Bronchodilatoren vom
Isoproterenol-Typ zu unvermeidbaren Nebenreaktionen, nämlich zu
B ·
einer Steigerung der Herzfunktion und zur Verminderung des Blutdruckes, was auf dessen stimulierender Wirkung auf den
ß-Rezeptor des sympatisehen Nervensystems zurückgeht, der
Rezeptorstelle der pharmakologischen Wirkung dieser Arzneimittel.
Aus diesem Grunde ist die Verabreichung von
Bronchodilatoren an ältere Patienten verboten, insbesondere wenn sie an einer Koronarinsuffizienz, Angina pectoris und
Arteriosclerose mittleren oder höheren Grades leiden. Aus diesem Grunde sind Arzneimittel dieses Typs als systemische Agentien
nicht geeignet und werden hauptsächlich als Inhalationsmittel verwendet. Da ausserdem diese Arzneimittel nur zur Zeit
des Auftretens des asthmatischen Anfalles verwendet werden und nicht zur Prophylaxe des Anfalles eingesetzt werden können,
sind sie nicht geeignet, die Ursachen, die zur Störung eines
guten Schlafes führen, zu eliminieren.
Von den Erfindern wurden ausgedehnte Untersuchungen durchgeführt,
um ein Arzneimittel zu entwickeln, das über eine ausgezeichnete Wirkung gegen Asthma verfügt, ohne zu ernsthaften
Nebenreaktionen zu führen. Als Folge davon haben sie gefunden, dass 5-Methyl-7-diethylamino-s-triazolo(1,5-a)-pyrimidin (im
allgemeinen bekannt als "Trapidil", das im folgenden als TR abgekürzt wird) auf die Bronchialkonstriktion und die Striktur,
welche die fundamentalen Ursachen der pathologischen Vorgänge bei Asthma darstellen, eine verbessernde Wirkung besitzt, indem
sie experimentelle Modelle bei Tieren verwendet haben, die nunmehr als die objektivsten Methoden zur Bewertung von Agentien
bei der Behandlung von Asthma angesehen werden. Dies hat zu der vorliegenden Erfindung geführt.
32397H
TR stellt eine bekannte Verbindung dar, entsprechend der folgenden Formel (I)
Es ist ein weisses bis leicht gelblich-weisses kristallines Pulver mit einem bitteren Geschmack, welches sich in Wasser
und organischen Lösungsmitteln leicht löst; es ist bekannt, dass es verschiedene Wirkungen zur Verbesserung dor Kreislaufsysteme
besitzt, z.B. eine gefässerweiternde Aktivität auf die Koronararterie [Koroku Hashimoto et al., "Oyo Yakuri"
(Pharmacometrics) , S, 33 (1974)], inhibierende Aktivität auf
die Plättchenaggregation (Hiroshi Kosuzume et al., "Toho Igakukai Si" (Journal of the Medical Society of Toho University), 26,
674 (1979)1 und eine verbessernde Wirkung auf den Lipidmetabolismus (Haruo Ohnishi et al., "Nichi Yakuri Shi" (Folia Pharmacologica
Japonica) , TJ^, 469 (1980)].
Die pharmakologischen Wirkungen von TR werden nachfolgend durch experimentelle Beispiele erläutert.
Experimentelles Beispiel 1
Wirkungen zur Entspannung glatter Muskeln von isolierter. Trachea und Stimulierung des isolierten Atriums:
Meerschweinchen (Hartley-Stamm) mit einem Gewicht von 400 bis
500 g wurden getötet und die Trachea und das rechte Atrium isoliert. Eine Präparation der isolierten Trachea, bereitet
- g-
nach der Methode von Takagi et al. [Takagi, K. et al., Chem.
Pharm. Bull., jS, 716 (1958) ] wurde in Tyrode-LÖsung bei 37°C suspendiert
,in welche Luft eingeleitet wurde. Die Trachea-Präparation wurde durch Zugabe von Histamin (10 M) zur Kontraktion
veranlasst; daraufhin wurde die Entspannung der Präparation durch Zugabe der jeweiligen Testarzneimittel mit Hilfe eines
Kymographen (kympgsaphlön) mittels eines Schreib.armes. registriert.
Andererseits wurde eine Präparation des isolierten Atriums in Krebs-Henseleite-Lösung bei 30 C suspendiert, während
in die Lösung Sauerstoff, der 5 % Kohlendioxid enthielt, eingeleitet
wurde. Die Zunahme der Herzkontraktionskraft und der
Herzschläge bei Zugabe der jeweiligen Testarzneimittel wurde mit Hilfe
eines Polygraphen über einen Dehnungsmesser ( strain gauge) registriert.
Die Experimente wurden ausgeführt unter Verwendung von drei Präparationen, die von verschiedenen Tieren erhalten worden
waren, bei jeder der Arzneimittelkonzentrationen, und es wurden die Mittelwerte berephnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 und
in Figur 1 aufgezeigt."
Tabelle | 1 | Prozenz Έη-t- spannungs ver hältnis der Trachea |
Prozent Zunahme der Herz kontrak tionskraft |
Prozent Zunahme der Herz schläge (heart rate) |
|
Konzentra tion (mol) |
18 93 200 |
0 4 11 |
0 3 7 |
||
TR | 1 χ 10"5 3 χ ΙΟ"5 1 χ 10"4 |
5 32 108 |
0 4 11 |
0 2 8 |
|
Theopyllin | 1 χ 10~5 3 χ 10"5 1 χ 10"4 |
0 0 123 |
21 35 60 |
13 28 64 |
|
Isoproterenol | 1 χ 10"9 1 χ 10"8 1 χ 10~7 |
32397Η
Die Aktivität von TR zur Entspannung der durch Histamin kontraktierten
Trachea (Luftröhre) war dreimal so hoch wie die von Theophyllin, und die Aktivität von TR zur Steigerung der
'■ Herzfunktion war äquivalent der von Theophyllin. In anderen Worten bedeutet dies, dass TR auf die Trachea eine dreimal so
grosse Selektivität besitzt wife Theophyllin.
Andererseits erfolgte durch Isoproterenol eine Beschleunigung der Herzfunktion, sogar bei sehr geringer Konzentration, bei
welcher es keine Wirkung zum Entspannen (relaxing) der Trachea aufwies.
Experimentelles Beispiel 2
Bronchial-erweiternde Wirkung beim Hund in situ:
Bronchial-erweiternde Wirkung beim Hund in situ:
In dem vorstehenden experimentellen Beispiel 1 wurde die inhibierende
Wirkung von TR zur Kontraktierung einer isolierten Trachea eines Meerschweinchens beschrieben. Um jedoch die Anwendbarkeit
von TR als ein Mittel zur Asthmabehandlung bei systemischer Verabreichung zu bestimmen, ist es wünschenswert,
die Wirkung des Arzneimittels in vivo oder in situ zu untersuchen.
Daher wurde die inhibierende Aktivität von TR auf die Kontraktion (Verengung) von Bronchien in situ bei Hunden bestimmt.
Das Experiment wurde in Übereinstimmung mit dem Verfahren von Konzett-Röessler durchgeführt [Konzett, H. und Röessler, R:
Arch. Exp. Pathol. Pharmacol., 195, 71 (1949)]. 30
Sechs ausgewachsene Bastardhunde (mongrel dogs) wurden mit
Natriumpentobarbital (30 mg/kg) anästhesiert. Es wurde eine Luftröhrenkanüle eingeführt und unter künstlicher Beatmung in
das rechte und linke Brustfell öffnungen eingeschnit- ·
ten, um den Druck der Brusthöhle zum atmosphärischen Druck auszugleichen.
Die Luftmenge, die beim Einatmen gegen einen Druck von 10 j* cm H2O, der von einem Arm der Kanüle appliziert wurde,
überfloss, wurde mit Hilfe eines Pneumotachographen gemessen. Die inhibierende Wirkung von TR auf die Zunahme der überfliessenden
Luft aufgrund der intravenösen Verabreichung von Histamindihydrochlorid (2 μg/kg) wurde als Index der Wirksamkeit von TR
genommen. Die Verabreichung von TR erfolgte intravenös für 2 Minuten
vor der Verabreichung von Histamin-dihydrochlorid.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 2 aufgezeigt. TR inhibierte deutlieh
die von Histamin induzierte Kontraktion der Bronchen von Hunden, und dessen Aktivität war grosser als die von Theophyllin
Tabelle 2 | 0,3 | Prozent Inhibierung | |
Arzneimittel | Dosis (mg/kg) | 1,0 | 0 |
Kontrolle | • | 3,0 | 27 |
TR | 3,0 | 48 | |
87 | |||
56 | |||
Theophyllin |
Die Selektivität der erweiternden Wirkung von TR auf die Trachea
wurde mit der von Isoproterenol und Theophyllin verglichen.
Preparätionen von Blut-perfundierter Trachea in situ wurden
nach der Methode von Himori und Taira [Himori, N., Taira, N.,
Brit. J. Pharmacol., 5J5,293 (1976)] wie folgt hergestellt. Neun
ausgewachsene Bastardhunde mit einem Gewicht von 10 bis 15 kg
wurden durch intravenöse Verabreichung von Natriumpentobarbital (30 mg/kg) anästhesiert. Der Hals (cervix) eines jeden Hundes
wurde in der Mitte eingeschnitten (medisected), um den Pharynx (Schlund) und den oberen Teil der Trachea (Luftröhre) freizulegen.
Eine Kanüle wurde in die beiden Schilddrüsen-Hauptarterien (superior thyroid arteries) eingeführt j und das vaskuläre Bett
der Trachea wurde mit arteriellem Blut perfundiert.
Das Blut wurde von der Oberschenkelarterie mit Hilfe einer peristaltischen
Pumpe eingeführt, und ein Teil des Blutstromes wurde nebengeleitet zu dem abwärtsführenden Strom der Oberschenkelarterie
durch ein Starling-Luftwiderständsrohr (tube), welches
parallel zu dem vaskulären Bett der Trachea angeordnet war, wodurch die Perfusion unter konstantem Druck durchgeführt wurde.
Der Perfusionsdruck wurde ein wenig höher gehalten als der mittlere Blutdruck der Aorta. Der Blutfluss (die Menge des Blutflusses
in dem vaskulären Bett der Trachea), welcher in die beiden Schilddrüsenhauptarterien floss, wurde mit Hilfe eines elektromagnetischen
Flussmessers bestimmt.
Andererseits wurde in die Manschette eines Luftröhrenschlauches
(tracheal tube), der mit einer Manschette.(cuff) ausgestattet war, Wasser gegeben, und der Schlauch wurde in die Trachea eingeführt.
Dann wurde der Innendruck der Manschette mit Hilfe eines Druckumwandlers gemessen, um den innendruck der Trachea wie folgt
zu bestimmen. Anfangs wurde soviel Wasser in die Manschette gegeben, dass der statische Innendruck der Trachea ca. 40 cm H2O betrug.
Während des Experimentes wurde der Tonus (Innendruck der Trachea)
"Άο
der glatten Luftröhrenmuskel in stationären Phasen durch kontinuierliche
intraarterielle Injektionen von jeweils 3μg Neostigmin
in das vaskuläre Bett der Trachea in 30-Minuten-Intervallen aufrechterhalten.
. ■ ■■ ' ' : :
. ■ ■■ ' ' : :
TR, Isoproterenol [(-) Isoproterenol-hydrochlorid] und Theophyllin
wurden jeweils in 0,9 %iger Natriumchloridlösung aufgelöst und mit Hilfe einer Mlkrospritze intraarteriell injiziert. Zur
Isoproterenol-hydrochlorid-Lösung wurde Ascorbinsäure in äquimolarer
Menge gegeben, um eine Oxidation zu verhindern.
TR, Isoproterenol und Theophyllin erhöhten den Blutfluss in der Trachea und verringerten den Innendruck der Trachea in Abhängigkeit
von der Dosis. Als ein Index der Selektivität der erweiternden Wirkung auf die Trachea, wurde das Verhältnis der Zunahme des Blutflusses
in der Trachea zur Verringerung des Innendruckes der
Trachea bestimmt. Die Selektivität von TR war ca. dreimal so hoch wie die von Isoproterenol. Andererseits war in diesem Experiment
die Selektivität von TR die gleiche wie die von Theophyllin, aber die erweiternde Wirkung auf die Trachea und die zunehmende Aktivität auf den Blutflüss der Trachea war bei TR ca. dreimal so
hoch wie bei Theophyllin. Demzufolge ist TR, abweichend von sympathomimetischen Arzneimitteln, wie Isoproterenol, nicht nur
für die Behandlung von Asthma geeignet, sondern auch für die
Asthmaprophylaxe durch orale Verabreichung.
Akute Toxizität
TR wurde entweder oral, subkutan oder intravenös an Mäuse (ICR-Stamm)
oder Ratten (Wistar-Stamm) verabreicht und dessen akute Toxizität bestimmt.
32397H
-VO-
LD^0 wurde berechnet aus der Mortalitätsrate gemäss der Methode
von Litchfield-Wilcoxon drei Tage nach der Verabreichung.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgezeigt. Es hat sich gezeigt, dass TR eine in hohem Masse sichere. Verbindung mit einem
hohen LD5Q-Wert im Vergleich zu den Dosen, bei denen es wirksam
ist, darstellt.
Geschlecht | Tabelle 3 | Subkutane Verabrei chungimg/kg) |
Intravenöse Verabreichung (mg/kg) |
|
Tier spezies |
männlich weiblich männlich weiblich |
Orale Verab reichung (mg/kg) |
267 253 167 157 |
101 113 125 113 |
Maus Maus Ratte Ratte |
740 710 750 570 |
|||
TR wurde an Patienten mit chronischen okklusiven Lungenerkrankungen,
wie Bronchialasthma, verabreicht, um dessen Wirkung zur Verbesserung der okklusiven Störungen zu untersuchen.
TR wurde: oral dreimal in Dosen von 150 mg/Tag oder in einigen
Fällen von 300 mg/Tag an Patienten mit Bronchialasthma, chronischem Lungenemphysem, Komplikation derselben, und chronischer
Bronchitis verabreicht, die mit Arzneimitteln, wie sie in Tabelle 4 aufgeführt sind, mehrere Monate lang behandelt, worden
waren, die jedoch weder eine deutliche objektive noch subjektive Verbesserung gezeigt hatten. Vor und nach der Verabreichung wurde
das Spirogramm und die Durchfluss-Volumen-Kurve aufgezeichnet, um die Funktion der Lungen zu registrieren. Ausserdem wurden
- M At
Blutuntersuchungen und allgemeine biochemische Tests, wie erforderlich,
durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgezeigt.
Die Verbesserung der Funktion von Patienten mit chronischem
Bronchialasthma etc. durch langzeitige Verabreichung sollte sorgfältig ausgewertet werden, da hier eine deutliche zeitabhängige
Veränderung im Zustand der Patienten, einschliesslich Veränderungen während des Tages, existieren. Um den akuten Effekt
von TR -zu untersuchen, wurden 100 mg TR intravenös an einen gesunden
jungen Mann ohne Anamnese von Erkrankungen der Atemwege verabreicht, und die forcierte Vitalkapazität (FVC) wurde
vor und'nach der Verabreichung getestet (Fig. 2 und Tabelle 5).
Wie aus Tabelle 5 hervorgeht, wurde eine Zunahme von 0,46 1 ^er
FVC und 0,32 1 der 1-Sekunden-Vitalkapazität (FEV1 Λ) beobachtet.
Jn der Durchfluss-Volumen-Kurve zeigte die maximale Fliessgeschwindigkeit
(PFR = peak flow rate), V.?5 und V.^q» eine deutliche
(apparent) Zunahme nach der intravenösen Verabreichung, jedoch zeigten V.25 und V...Q eine Abnahme nach intravenöser Verabrei-
chung. Dies bedeutet, dass TR auf grössere Atmungstrakte einen
stärkeren erweiternden Effekt hat.
In den Fällen 1 und 2 mit Asthma zeigte PFR, der als ein Index angesehen
wird, der die Ernsthaftigkeit der Okklusion grösserer
Atmunsgtrakce wieder spiegelt, eine deutliche (apparent) Zunahme nach der Verabreichung
von TR. Dies zeigt, dass - wie bei der gesunden Person festgestellt wurde - TR einen positiven Effekt auf die
funktioneile Konstriktion grösserer Atmungstrakte hat.
in den Fällen 4 und 5, in der Hauptsache mit Lungenemphysem,
nahmen PFR und FEV1 Q ab, obwohl eine Zunahme in FVC von 0,44
und 0,3-1 beobachtet wurde . Dies ist wahrscheinlich auf eine
Erschwerung der Expirationsokklusion zurückzuführen, verursacht durch ein Entspannen bzw. Erschlaffen (relaxing) der Bronchialmuskel
der grösseren Atmungstrakte, nämlich eine Abnahme des Tonus der Trakte mit TR. Okklusive Störungen bei chronischem
Lungenemphysem, werden, im Gegensatz zu Bronchialasthma, chronischer Bronchitis, etc., in der Hauptsache durch Expirations-
32397U
okklusion aufgrund einer Abnahme des elastischen Kontraktionsdruckes der Lunge verursacht, und der Tonus der Atmungstrakte.
selbst steht in Beziehung mit der Expirationsokklusion".
In allen Fällen nahm FVC offensichtlich nach der Verabreichung
von TR zu, und es wurde eine Zunahme von FEV1 n in vier Fällen
■ ι 'υ beobachtet,mit Ausnahme der Fälle 4 und 5 von Lungenemphysem.
Ausserdem wurde TR an einen Patienten mit bösartige™ chronischem
Asthma verabreicht, der ein Jahr lang von einem kontinuierlichen Keuchen bzw. pfeifenden Atmen geplagt gewesen war. Das Thorax-Röntgenbild
des Patienten zeigte, dass der Durchmesser am Ausgang der rechten Lungenarterie 23 mm betrug und das Elektrokardiogramm
Lungen-P zeigte. Dieser Fall wird getrennt von den vorstehenden Fällen beschrieben, da der Patient eineernste Dypnea aufwies,
so dass der Test der Lungenfunktion nicht vor Verabreichung des TR durchgeführt werden konnte.
Nach Verabreichung von TR verbesserten sich In diesem Falle die subjektiven
Symptome deutlich, und es wurde eine bemerkenswerte Verminderung des Pfeifens und Rasseins objektiv durch Auskultation festgestellt.
In sämtlichen Fällen konnten weder eine Abnormalität der Leberfunktion
und des periphären Blutes, noch andere nachteilige Wirkungen beobachtet werden.
AH
:..: ·:. 32397H
Fall | Al ter |
Ge- schlech |
Diagnose | Dosis (mg/ Tag) |
Verabrei chungs- periode ^XtageJ |
Verwendete Arzneimittel in Kombination mit TR |
1 | 56 | männl. | Bronchial asthma |
150 | 360 | Mucolytisches Mittel gegen Schleim im Atmungstrakt, entzündungshemmende Enzym präparation, Bronchodila- tor, Steroid |
2 | 54 | weibl. | Bronchial asthma', wiederkeh rende Ner venparalyse |
150 | 74 | keine |
3 | 54 | männl. | Bronchial" asthma, chronisches Lungenemphy sem |
300 | 25 | Mucolytiches Mittelgegen Schleim im Atmungstrakt, entzündungshemmende En- zympreparation |
4 | 68 | männl. | chronisches Lungenemphy sem |
150 | 112 | Bronchodilator,Mittel zur Behandlung von Herzin suffizienz |
5 | 65 | ■ männl. |
chronisches Lungenemphy sem |
150 | 34 | Mucolytisches Mittd: gegen Schleim im Atmungstrakt, Anti-Anginaagens, Herz mittel |
6 | 69 | männl. | chronische Bronchitis, Bronchodi- lation |
150 ■ |
82 | Mucolytisches Mittel gegen Schleim im Atmungstrakt, entzündungshemmende· En zympräparation, Bronchodilator |
Fall
(,Veränderungen im klinischen Zustand
FVC(Jl)
vorher hachhei
vorh.
nach.
feVoü(s)
vorh.
nachh., vorh.
nachh,
vorh.
nachh.j
verbessert
2 75 i 2 77
1,69
1,78
2
4.09
4,89
058
0.46
verbessert (ein Anfall von Dyspnea am frühen Morgen wurde gelindert)
2,44
3,58
1,70
2,72
69.8
75, 9 2,69
4,05
.59
1.31
etwas verbessert (Kurzatmigkeit bei körperlicher Bewegung wurde gelindert)
1,37
2 .37
0 44
0.77
7
32.4
1.67
2,50
12
0,11
keine Veränderung
2.64
3,08
0.71
0 60
19,4
2,49
2,12
21
0,16
etwas verbessert (Kurzatmigkeit während körperlicher Bewegung
wurde gelindert)
1,09
1.39
0,42
0 42
38,2
30,2
1,43
1,06
0,13
0,05
etwas verbessert
2,07
2,60
1,23
1,40
59, 3
53. 8
3.55
3,73 I 0,39
0λ38
Durchschnitt
2,06
±0.62
2,63 £0,67
1,03 1,28
47,8
±0.53 ItO, 79 ±16,2
45,9
1*20 J.
1*20 J.
2,65
±0,94
3,05
til 28
0,33
±0,19
0,41
10,42
Gesunde-Person
4,07
4.53
3,82
4,14
93,8
91,4
10,66 al,
j 3,15 -2,80
FVC: forcierte Vitalkapazität, FEVj fQ% Ein-Sekunden-Verhältnis, PFR: maximale Fliessgeschwindigkeit,
V.25: die Fliessgeschwindigkeit von 25 ^ VC, FEV1 Q: Ein-Sekunden-Vitalkapazität
32397 H
Die vorstehenden experimentellen Beispiele haben zu der Folgerung geführt, dass bei experimentellen Modellen von trachealer und
bronchialer Kontraktion TR einen deutlichen inhibierenden Effekt auf die Kontraktion zeigt und dessen Wirkung für T.rachealmuskeln
selektiv ist, was bedeutet, . dass TR bei der Behandlung von
Asthma und chronischen obstruktiven Lungenerkrankungen mit Bronchialkonstriktion,
z.B. chronischer Bronchitis- oder chronischem Emphysem verwendet werden kann. Beim Vergleich der wirksamen Dosen
und der LD^-Werte bei den in situ durchgeführten experimenteilen Beispielen wurde festgestellt, dass die Sicherheit von TR
gross ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Fig. 1 ist ein Beispiel einer grafischen Darstellung, die den kontraktierten Zustand einer isolierten Tracheaprobe durch Histamin
und den entspannten Zustand der Probe durch Trapidil oder Theophyllin
im experimentellen Beispiel 1 zeigt.
Fig. 2 stellt eine Durchfluss-Volumen-Kurve eines gesunden jungen
Mannes vor und nach Verabreichung von Trapidil im experimentellen
Beispiel 5 dar.
Bestes Ausführungsbeispiel der Erfindung
25
Es wurde festgestellt, dass TR eine erweiternde Aktivität auf die Trachea und die Bronchien in völlig unabhängiger Weise von
den bekannten pharmakologischen Wirkungen, wie dessen fördernder Aktivität auf die Kreislaufsysteme, z.B. gefässerweiternde
Wirkung auf Koronararterien, inhibierende Aktivität auf . Plättchenaggregation und verbessernde Wirkung auf den Lipidmetabolismus,
aufweist, und es deshalb als Mittel zur Behandlung chronischer okklusiver Lungenerkrankungen geeignet ist.
• j - Γ: y 32397U
- νϊ"-
Die Dosis von TR als ein Mittel zur Behandlung von chronischen okklusiven Lungenerkrankungen kann üblicherweise bei 150 bis
600 mg (orale Mittel), 50 bis 200 mg (Injektionen) oder 10 bis 50 mg (Inhalierungsmittel) pro Tag liegen; diese Dosis kann jedoch
in Abhängigkeit vom Zustand, Alter und Geschlecht der Patienten in geeigneter Weise erhöht bzw. reduziert werden.
Beim klinischen Einsatz von TR gemäss der Erfindung wird es in
üblicher Weise zu Tabletten, Kapseln, Aerosolen, Sirupen oder Injektionen formuliert. Es kann auch in anderen Formen verwendet
-werden, wie z.B. als Granalien und Pulver. Die Formulierung zu diesen Präparationsformen kann nach gebräuchlichen Methoden
mit akzeptablen Trägern oder Excipienten durchgeführt werden.
Einige Beispiele dieser Formulierungen werden nachstehend wiedergegeben, ohne dass die Erfindung auf diese spezifischen
Beispiele limitiert sein soll.
Beispiel 1 | 50 g |
20 Tabletten: | geeignete Menge |
(I) TR | 60 g |
(II) Lactose | 54 g |
(III) Kristalline Cellulose | 2 g |
25 (IV) Kartoffelstärke | |
(V) Magnesiumstearat | |
Die Bestandteile (I) bis (IV) werden vermischt und ein Teil des Bestandteiles (IV), der zuvor abgetrennt worden war, wurde als
eine 10 %ige Stärkepaste zugegeben, und das Gemisch zu Granalien geformt. Die Granalien wurden getrocknet; das restliche Pulver,
das sich nicht zu Granalien formen Hess, wurde durch Aussieben
entfernt. Der Bestandteil (V) wurde zu den Granalien zugegeben und mit diesen vermischt. Tabletten mit einem Gewicht von 200 mg
wurden aus diesem Gemisch mit Hilfe einer Tablettenmaschine hergestellt. Wenn erforderlich, können die Tabletten wie
üblich mit einer Zuckerschicht versehen werden.
Beispiel 2 | 50 g |
Kapseln | 50 g |
(I) TR | geeignete Menge |
(II) Calcimphosphat | 60 g |
(III) Aluminiumsulfat | 2 g |
(IV) kristalline Cellulose | |
(V) Magnesiumstearat | |
Die Bestandteile (I) bis (V) wurden miteinander vermischt und zum weiteren Vermischen gesiebt. Das Gemisch wurde nach einer gebräuchlichen
Methode zu Kapseln geformt, die jeweils ein Gewicht von 200 mg aufwiesen.
Beispiel 3
Aerosole:
Aerosole:
(I) TR 1,5%
(II) Ascorbinsäure 0,10
(III) Ethylalkohol 35,75
(IV) Freon 114 ausreichende Menge
Die Bestandteile (I) und (II) wurden in 95%igem Ethylalkohol
(III) aufgelöst,und die Lösung zusammen mit dem Bestandteil (IV) in üblicher Weise in Behälter gegeben.
30
Beispiel 4
Injektionen:
Injektionen:
100 g TR-Kristalle wurden in 2 1 destilliertem Wasser zur Injektion
:. .:. ^Λ.·:! 3 2397 H
- νβ -
aufgelöst,und die Lösung wurde zu Injektionen abgefüllt
(100 rag/2ml pro Ampulle).
Industrielle Anwendbarkeit 5
Die Erfindung ist geeignet als pharmazeutisches Mittel zur Behandlung
chronischer okklusiver Lungenerkrankungen.
Claims (16)
1. Pharmazeutisches Mittel zur Behandlung von chronischen
okklusiven Lungenerkrankungen, dadurch gekennzeichnet , dass es 5-Methyl-7~diethylamino-striazolo-(1,5-a)-pyrimidin
als Wirkstoff in Kombination mit
5 einem pharmazeutisch annehmbaren Träger umfasst.
2. Pharmazeutisches Mittel gemäss Anspruch 1, dadurch g e k
enn ζ ei c hnet, dass die chronische okklusive Lungenerkrankung Asthma darstellt. .
3. Pharmazeutisches Mittel gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , dass es den Wirkstoff und
einen flüssigen oder festen Träger umfasst.
4. Pharmazeutisches Mittel gemäss Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn ze i c h η e t , dass das Mittel in Form einer
oralen Präparation vorliegt.
5. Pharmazeutisches Mittel gemäss Anspruch 4, dadurch g e kennzeichnet,
dass das Mittel in Form von Tabletten,Kapseln,Sirupen, Granalien oder Pulver vorliegt.
6. Pharmazeutisches Mittel gemäss Anspruch 1,, 2 oder 3, dadurch geklenn ze ichnet , dass das Mittel in Form einer
25 Injektion oder eines Inhalationsmittels vorliegt.
7. Pharmazeutisches Mittel gemäss einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , dass
das Mittel so formuliert wird, dass die tägliche Dosis für den
30 Wirkstoff im Bereich von 10 bis 600 mg liegt.
8. Therapeutisches Verfahren für die Behandlung von chronischen okklusiven Lungenerkrankungen, gekennzeichnet
I. .:.':..:..·:. 3 2397 H
- atf -
durch die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge an S-Methyl-T-diethylamino-s-triazolo-(1,5-a)-pyrimidin.
9. Therapeutisches Verfahren gemäss Anspruch 8, dadurch g e kennzeichnet,
dass die chronische okklusive Lungenerkrankung Asthma darstellt.
10. Therapeutisches Verfahren gemäss Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet , dass die therapeutisch wirk-
10 same Menge pro Tag 10 bis 6 00 mg beträgt.
11. Therapeutisches Verfahren gemäss Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet , dass die therapeutisch wirksame Menge an S-Methyl-T-diethylamino-s-triazolo-(1,5-a)-
15 pyrimidin oral verabreicht wird.
12. Therapeutisches Verfahren gemäss Anspruch 11, dadurch g e k
e η η ζ ei c h η e t , dass die therapeutisch wirksame Menge pro Tag 150 bis 600 mg beträgt.
13. Therapeutisches Verfahren gemäss Anspruch 8 oder 9, dadurch g e k e η η ζ e lehnet, dass die therapeutisch wirksame
Menge an S-Methyl-V-diethylamino-s-triazolo-(1,5-a)-pyrimidin
durch Injektion verabreicht wird.
14. Therapeutisches Verfahren gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , dass die therapeutisch wirksame
Menge pro Tag 50 bis 200 mg beträgt.
15. Therapeutisches Verfahren gemäss Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet , dass die therapeutisch wirksame
Menge an S-Methyl-V-diethylamino-s-triazolo-(1,5-a)-pyrimidin
inhaliert wird.
16. Therapeutisches Verfahren gernüös Anspruch 15, dadurch cj c>
kennzeichnet , dass die therapeutisch wirksame Menge pro Tag 10 bis 50 mg beträgt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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JP56050150A JPS57165318A (en) | 1981-04-03 | 1981-04-03 | Remedy for asthma |
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GB (1) | GB2119245B (de) |
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