DE3237989C2 - Verfahren zum Spinnen eines echt gedrehten Fadens - Google Patents

Verfahren zum Spinnen eines echt gedrehten Fadens

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DE3237989C2 DE19823237989 DE3237989A DE3237989C2 DE 3237989 C2 DE3237989 C2 DE 3237989C2 DE 19823237989 DE19823237989 DE 19823237989 DE 3237989 A DE3237989 A DE 3237989A DE 3237989 C2 DE3237989 C2 DE 3237989C2
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Abstract

Die Erfindung betrifft einen gesponnenen Faden mit bestimmter echter Drehung, der Struktur eines Einfachfadens, jedoch dem Aussehen eines Zweifachfadens und extrem kurzen, entlang einer Richtung des Fadens ausgerichteten, abstehenden Fadenenden oder einem extrem kurzen, entlang einer Fadenrichtung ausgerichtetem Faserflaum, sowie ein Verfahren zur Herstellung des Fadens.

Description

— bei der Offenendbildung nur ein bestimmter Anteil des Faserbandes momentan durchtrennt wird,
— beim Eindrehen der herausgelösten Faserenden die Drehwirkung des zweiten Drallorgans größer bemessen wird als die Drehwirkung des ersten Drallorgans, und
is — das Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeiten der Aufwickelspule und des letzten Streckwalzenpaars
unterhalb von 0,98 gehalten wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs. Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-OS 27 58 823 bekannt
Das Konzept des Ringspinnens hat bei der Entwicklung von Faden- oder Garnspinnverfahren eine große Rolle gespielt Im Laufe der vergangenen Jahre sind neue Konzepte des Spinnens eingeführt worden, z. B. das Offenendspinnen und das Falschdrehspinnen, mit denen sich weit größere Spinngeschwindigkeiten erzielen lassen als bei dem Ringspinnen. Die mit diesem bekannten Spinnverfahren hergestellten Fäden lassen sich grob, je nach ihren Strukturmerkmalen, in drei Arten einteilen.
Der ersten Art können die ringgesponnenen Garne zugeordnet werden, die eine Struktur aufweisen, bei der, wie in der F i g. 1 gezeigt ist die Fasern, aus denen das Garn besteht im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind und die Form eines aus einer Strähne bestehenden Fadens 1 aufweisen, der mit einer echten Drehung versehen ist. Beim Ringspinnen wird, wie in der Fig. la dargestellt ist eine aus linearen Fasern 2 bestehende Strähne einer Dreheinwirkung 3 ausgesetzt und um ihre eigene Achse gedreht so daß die Drehungen weiterlaufen und die Strähne zu einem einzigen Faden gedreht wird. Aufgrund des Umlaufens eines Läufers am Ring mit hoher Geschwindigkeit bildet der Faden einen Fadenballon, dessen Radius von verschiedenen Faktoren, wie z. B. der Läufergeschwindigkeit der Masse des Fadens und dem Luftwiderstand abhängt. Aufgrund der dem Durchmesser des Fadenballons und der Drehzahl des Läufers entsprechenden Zentrifugalkraft werden die den Faden bildenden Fasern in einer Weise gedreht daß ihre Enden willkürlich verteilt aus der Fadenoberfläche herausragen. Somit ist die Oberfläche des Fadens 1 mit vielen Faserenden 4 versehen, die einen Faserflaum bilden können. Das Auftreten der Faserenden 4 wird beim Hindurchziehen des Fadens durch den Läufer verstärkt. Folglich entsteht ein mit vielen Enden oder einem Faserflaum versehener, echt gedrehter Faden 1, der die Form des in der F i g. Ib gezeigten Einzelfadens aufweist
Der zweiten Garnart gehören Garne an, die beim Offenendspinnen mit einem Rotorsystem erhalten werden. Die F i g. 2a und 2b erläutern das Prinzip des Offenendspinnens mit einem Rotorsystem bzw. die Struktur eines durch Offenendspinnen erhaltenen Fadens. Bei diesem Spinnen wird Fasern 7, die im wesentlichen parallel zueinander verlaufend entlang der Innenumfangswand 6 eines umlaufenden Rotors 5 angehäuft liegen, eine Drehung erteilt. Ein Endteil A dieses Faserringes, der im wesentlichen zu einem Faden 9 geformt worden ist, weist eine Faserdichte auf, die derjenigen der normalen Numerierung des Fadens entspricht. Am anderen Endteil ßdes Faserringes ist die Faserdichte jedoch viel geringer. Fasern 8 werden in willkürlicher Orientierung zugeführt. Während die Fasern 8 der Innenumfangswand 6 des Rotors 5 zugeführt werden, wird dem Faden 9 im bestimmten Ausmaß eine echte Drehung erteilt. Als Ergebnis werden die das Innere oder den Kern des Fadens 9 bildenden Fasern stark gedreht, wobei jedoch die äußeren Fasern eine nur schwache Drehung erhalten und nicht tief in das Innere des Fadens 9 eingedreht werden. Somit ist der entstehende Faden 9 nicht mit dem ringgesponnenen Faden 1 (F i g. Ib) vergleichbar, bei dem alle den Faden bildenden Fasern parallel zueinander verlaufend angeordnet und in einheitlicher Weise zu einem einzigen Faden 1 gedreht sind. Demnach liegen bei dem offenendgesponnenen Faden 9 die zugeführten Fasern 8 lediglich in Form eines Vlieses um die Außenoberfläche des Fadens 9 herum. Sie können als Brückenfasern oder Vliesfasern 10 bezeichnet werden.
Diese Fasern 10 liegen ohne eine Ausrichtung entlang der Drehungsrichtung des Fadens 9 um diesen herum. Sie beeinträchtigen nicht nur das Aussehen des Fadens 9, sondern führen auch zu einer Verringerung der Fadenfestigkeit und zu einsr Flaumbildung.
Der dritten Garnart können Fäden zugerechnet werden, wie sie in den F i g. 3a, 3b und 3c gezeigt sind. Diese Figuren stellen durch Falschdrehen oder Bündeldrehen gesponnene Fäden dar. Fäden dieser Art sind z. B. beschrieben in der JP-OS 56/79 728, der JP-PS 52/43 256 und der US-PS 39 78 648. Bei diesen Fäden sind 80 bis . 90% der die Fäden bildenden Fasern parallel zueinander in Form eines Faserstrangs 11 angeordnet, wobei eine
if geringe Anzahl von Fasern um den Strang 11 herum derart angeordnet sind, daß sie die Strähne zusammenbin-
p 65 den und dem Faden 13,14 bzw. 15 Festigkeit verleihen.
iß, Das Prinzip des Spinnens ist hierbei wie nachstehend beschrieben:
"% Eine mit hohem Verzugsverhältnis verzogene Stapelfasersträhne wird über Vorderwalzen zugeführt und mit
ί Falschdrehungen versehen, so daß eine gedrehte, aus Stapelfasern bestehende Hauptsträhne gebildet wird. Eine
kleine Anzahl von Fasern, die nicht in die gedrehte Strähne eingedreht worden sind, wird in Berührung mit der Oberfläche der gedrehten Hauptfasersträhne gebracht Wenn sich die gedrehte Strähne 11 rückdreht, so daß sie im wesentlichen von Drehungen befreit wird, legen sich die in kleiner Anzahl vorhandenen Stapelfasern 12 automatisch in willkürlicher Ausrichtung oder helixförmig verlaufend um den Strang 11 herum, um den bündelgesponnenen Faden 13, 14 oder 15 zu bilden. Der einfach aus einer Strähne paralleler Fasern, die mit einer geringen Anzahl von Stapelfasern umlegt oder umwickelt ist, bestehende bündelgesponnene Faden ist somit zwangsläufig von geringer Festigkeit
Aus der gattungsbildenden DE-OS 27 58 823 ist ein Verfahren der eingangs genannten Art bekaant bei dem das Faserband bei der Offenendbildung vollständig durchgetrsnnt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein weiteres Verfahren der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei dem ein Einfachfaden hergestellt wird, der in seiner Gesamtstruktur eine einheitliche echte Drehung in einer Drehrichtung aufweist und das Aussehen eines Zweif achfadens hat
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs gelöst
Bei dem aus der DE-OS 26 20 118 bekannten Spinnverfahren werden zwei Drallorgane mit entgegengesetzter Drehrichtung verwendet wobei die Drehwirkung des zweiten Drallorgans größer ist als die des ersten Drallorgans. Ferner ist es bei einem Spinnverfahren aus der DE-OS 20 42 387 bekannt das Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeit der Aufwickelspule und dem letzten Streckwalzenpaar unterhalb von 0,98 zu halten. Bei diesen beiden bekannten Verfahren werden jedoch im Gegensatz zur Erfindung aus dem Faserband herausgelöste Faserenden um den Faserbandkern gedreht Eine Offenendbildung findet nicht statt.
Der erfindungsgemäße gesponnene Faden weist in bestimmtem Ausmaß eine echte Drehung, eine Einfachfadenstruktur und einen sehr kurzen und gleichmäßig ausgerichteten Faserflaum, jedoch auch das Aussehen eines aus zwei umeinander gedrehten Fasersträhnen gebildeten Zweifachfadens auf. Dieser Faden läßt sich dadurch herstellen, daß eine Fasersträhne an einem bestimmten Punkt entlang eines linearen Laufweges, in den die Fasersträhne direkt eingeführt wird, im Vorbeilaufen einer momentanen, jedoch kontinuierlich stattfindenden Offenendbildung unterzogen wird, ohne daß eine Drehrichtung, z. B. ein Rotor, in die die Fasern einzuführen sind, verwendet wird.
Anhand der Figuren soll die Erfindung und das ihr zugrundeliegende Prinzip an bevorzugten Ausführungsformen näher erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 Darstellungen beim Ringspinnen erhaltener Fäden;
F i g. 2 eine Darstellung zur Erläuterung des Prinzips des Offenendspinnens mit einem Rotorsystem und eines auf diese Weise erhaltenen Fadens;
F i g. 3 eine Darstellung der Struktur bündelgesponnener Fäden;
Fig.4 einen schematisch dargestellten Querschnitt durch eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig.5 einen schematisch dargestellten Querschnitt einer Ausführungsform einer von einem Faserstrang durchlaufenen Fluidstrahldralldüse, die zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird;
F i g. 6 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Prinzips des erfindungsgemäßen Verfahrens;
F i g. 7 eine Darstellung der Struktur eines erfindungsgemäß gesponnenen Fadens und
F i g. 8 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen Parametern für das erfindungsgemäße Verfahren und dem Verhältnis der Luftdrücke der beiden Dralldüsen der in der F i g. 4 dargestellten Vorrichtung.
In der in der F i g. 4 dargestellten Vorrichtung wird ein von einer Spule 16 kommendes Faserband 11 mittels eines aus Hinterwalzen 18, mit Laufriemchen 19 versehenen Mittelwalzen und Vorderwalzen 20 bestehenden Streckwerks bei einem vorbestimmten Verzugsverhältnis verstreckt, durch ein erstes als Fluidstrahldralldüse ausgebildetes Drallorgan 21 und ein zweites als Fluidstrahldralldüse ausgebildetes Drallorgan 22 geleitet und dann in Form eines Fadens 23 durch Zugwalzen 24 gezogen und mittels einer Aufwickeleinrichtung bekannter Art auf eine Aufwickelspule 25 aufgewickelt.
Die ersten und zweiten Drallorgane 21 und 22 sind mit Fluideinstrahlkanälen 26 bzw. 27 versehen, die derart ausgelegt sind, daß in den beiden Drallorganen 21 und 22 einander entgegengesetzte Fluidwirbelströmungen erzeugt werden. Als Fluid sind Gase verschiedener Art einsetzbar, jedoch läßt sich leicht verfügbare Druckluft mit Vorteil einsetzen. Das erste Drallorgan 21 bewirkt das Entstehen eines offenen Endes des Faserbandes 11, während das zweite Drallorgan 22 dem Faden 23 eine echte Drehung erteilt. Das erste Drallorgan 21 bewirkt auch eine Fadenballonbildung, wodurch der Faserstrang 11 sowohl innerhalb des Fadens 23 wie auch an der Außenseite des Fadens 23 eine Fadenstruktur annimmt, bei der ein bei bekannten Fäden vorhandener schwach gedrehter Kern nicht gebildet wird.
Das durch die Vorderwalzen 20 nachgeformte Faserband 11 wird infolge des schleuderartigen oder springseilartigen Umlaufens des vor dem Drallorgan 21 gebildeten Fadenballons derart in Umlauf versetzt, dss die einzelnen Fasern vom Faserband 11 abgetrennt oder abgelöst werden. Hierbei werden die Fasern am streckwerkseitigen Ballonknotenpunkt an ihren einen Enden vom umlaufenden Faserbandteil ergriffen und in diesen eingedreht und gleichzeitig an ihren anderen Enden aus dem von den Streckwalzen zugeführten Faserbandteil
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zweiten Drallorgan 22 erteilten Falschdrehungen freigegeben, mit dem Ergebnis, daß im Faden 23 eine echte Drehung in dem Ausmaß beibehalten wird, wie die Falschdrehungen freigegeben werden.
Diese zwischen den Vorderwalzen 20 und dem ersten Drallorgan 21 stattfindende Offenendbildung soll nachstehend unter Bezugnahme auf die F i g. 6 näher erläutert werden. Ein Drallorgan a, das dem Drallorgan 21 entspricht, übt eine Drehwirkung in zur Drehrichtung entgegengesetzter Richtung aus. Die Drehwirkung eines weiteren Drallorgans b, das dom Drallorgan 22 entspricht, ist etwas größer als diejenige des Drallorgans a, so daß dem Faserband 11 ab den Vorderwalzen 20 Drehungen erteilt werden, die das Faserband 11 zu einem Faden
drehen. Die fadenballonbildenden Mittel oder andere an deren Stellen eingesetzte äquivalente Mittel wie z. B. mit hoher Geschwindigkeit schwingende oder vibrierende, das Faserband dabei durchtrennende Mittel bekannter Art wirken auf das Faserband 11 zwischen den Vorderwalzen 20 und dem Drallorgan 21 derart ein, daß ein Teil des Faserbandes 11 an einer Stelle Cdurchgetrennt wird. Ein bestimmter Anteil der Fasern des Faserbandes 11 ist somit momentan durchtrennt und wird dann wieder mit dem übrigen Teil des Faserbandes verbunden oder in diesen eingedreht. Dieses Abtrennen und Wiederverbinden erfolgt kontinuierlich in rascher Folge an verschiedenen Stellen des Faserbandes 11, so daß Fasern mit offenen Enden kontinuierlich gebildet werden. Folglich behält der Faden c/nach dem Durchlaufen des Drallorgans b eine echte Drehung bei, die dem Ausmaß der am offenen Ende bzw. an den offenen Enden freigegebenen Drehung entspricht Somit entsteht ein Faden 23,
ίο der innerhalb seiner Gesamtstruktur einschließlich seines Kerns eine echte, in einer Drehrichtung verlaufende Drehung aufweist.
In der F i g. 4 sind innerhalb der Drallorgane 21 und 22 ausgebildete Fadenkanäle 29 bzw. 30 lediglich als rohrförmige Durchlässe gezeichnet Je nach Ausbildung der Kanäle 29 und 30 wird die Größe des innerhalb des Drallorgans 21 gebildeten Fadenballons durch den Durchmesser des Kanals 29 und die Größe des innerhalb des Drallorgans 22 gebildeten Fadenballons durch den Durchmesser des Kanals 30 begrenzt.
Zur Erzielung einer Offenendbüdung in der vor dem Draüorgan 2! liegenden, den Ballen 28 enthaltenden Zone ist es wichtig, den Ballon 31 zu stabilisieren (d. h. seine Größe und Form gleichbleibend zu halten). Die F i g. 5 zeigt ein Beispiel des Aufbaus einer zur Stabilisierung des Ballons 31 ausgebildeten Dralldüse 32. Die Düse 32 ist an ihrem Fadeneinlaßende und an ihrem Fadenauslaßende mit Einengungen 33 bzw. 34 ihres Fadenkanals 29 versehen. Der Durchmesser der die Einengung 34 bildenden Durchbohrung ist geringer als der Durchmesser des Fadenkanals 29, so daß auch bei einer Änderung des Durchmessers des in der F i g. 4 gezeigten Ballons 31 die Lage eines Knotenpunkts 17 unverändert bleibt, wodurch der Ballon 28 stabilisiert werden kann. Die Größe und Stabilität des vor dem ersten Drallorgan 21 liegenden Ballons 28 ist für das Offenendbilden von Wichtigkeit
Die F i g. 7 zeigt die Struktur des so gesponnenen Fadens 23, der mit der in der F i g. 4 gezeigten, die Dralldüse 32 der F i g. 5 als erstes Drallorgan enthaltenden Vorrichtung hergestellt worden ist.
Der Faden 23 ist ein Einfachfaden, weist jedoch das Erscheinen eines Zweifachfadens auf, so daß er aus zwei zusammengedrehten oder gefachten Fasersträhnen Ya, Yb zu bestehen scheint Das Erscheinen ist vollkommen anders als dasjenige der bereits beschriebenen, mit einem Rotorsystem offenendgesponnenen oder bündelgesponnenen Fäden. Die aus dem Faden 23 herausragenden Faserenden 36 sind sehr kurz und von geringerer Anzahl als bei einem ringgesponnenen Faden mit Einfachstruktur, bei dem die durch die Zentrifugalwirkung entstehende Faserenden- oder Flaumbildung üblicherweise auffallend ist Der Faden 23 ist in seiner ganzen Struktur einschließlich seinem Inneren oder Kern mit einer in einer Drehungsrichtung verlaufenden echten Drehung versehen, ohne daß zwischen dem Kern und den äußeren Fasern ein Unterschied in der Größe des Drehungswinkels bzw. Steigungswinkels besteht, wie dies ansonsten bei mit einem Rotorsystem offenendgesponnenen Fäden der Fall ist In der in der Fig. 6 gezeigten Offenendzone an der Stelle Csind die Faserenden CI an der Vorderwalzenseite geöffnet und liegen frei, wobei in nur relativ geringer Anzahl Fasern davon abgehalten werden im dralldüsenseitigen Faserende Cl eingedreht zu werden und stattdessen herausragende Faserenden 36 zu bilden. Die aus dem Faden 23 herausragenden Faserenden 36, die einen kurzen Faserflaum bilden können, ragen aus dem Faden 23 in einer Richtung, nämlich der Laufrichtung 37 des Fadens 23, hervor. Sie weisen somit immer in Richtung eines der Enden des Fadens. Wird der Faden demgemäß in einer bestimmten Richtung verlaufend in einen Webstuhl oder eine Strickmaschine eingeführt, dann entsteht ein nur geringer Reibungswiderstand an den Fadenführern, so daß das Auftreten von Fadenbrüchen verringert ist
In der Tabelle 1 sind die Eigenschaften eines erfindungsgemäß gesponnenen Fadens aus 65% Polyester/35% Baumwolle der Numerierung Ne 45 (eine viel verwendete, übliche Mischung) zum Vergleich mit den Eigenschaften anderer Fäden aus einer ähnlichen Mischung und mit ähnlicher Numerierung aufgeführt (Die mit einer Mischung aus 50% Polyester/50% Baumwolle erhaltenen Ergebnisse wurden den in der Tabelle 1 aufgeführten Ergebnissen ähnlich sein.)
Tabelle 1
Erfindungsgemäß Offenendgesponnener Ringgesponnener
hergestellter Faden Faden Faden
Reißkraft 2,16N 1,88 N 2,26 N
Dehnung 10,0% 9,7% 8,6%
Fadenenden (Flaum) 16,7/1Om 18,7/1Om 123/1Om
UVo 12,0% 15,1% 133%
Reibungskoeffizient 0^2 0,7
Quetschfestigkeit
in Laufrichtung 5-12 χ 6-12 χ
in entgegengesetzter Richtung 50-80 χ 6-12 χ
Wie aus der Tabelle 1 hei-vorgeht, ist die Reißfestigkeit des erfindungsgemäß gesponnenen Fadens ungefähr gleich derjenigen des ringgesponnenen Fadens. Die Anzahl der herausragenden Fadenenden einer Länge von 3 mm oder mehr pro 10 m Fadenlänge ist beim erfindungsgemäß gesponnenen Faden in vorteilhafter Weise viel geringer als beim ringgesponnenen Faden, nämlich 16,7 gegenüber 123. Bezüglich der Quetschfestigkeit zeichnet sich der erfindungsgemäß gesponnene Faden gegenüber dem ringgesponnenen Faden aus. Im letzteren Fall
bricht der Faden nach sechs- bis zwölfmaligem Quetschen unabhängig von der Laufrichtung, während im ersteren Fall der Faden beim Laufen in der Richtung 38, die der Laufrichtung 37 beim Spinnen entgegengesetzt ist (siehe F i g. 6 und 7) eine sehr hohe Festigkeit aufweist. Es besteht kein Unterschied zwischen den beiden Fäden bezüglich der Quetschfestigkeit in der Richtung, die der Laufrichtung beim Spinnen entspricht. Dies ist auf den Umstand zurückzuführen, daß, wie bereits erwähnt, die Faserenden oder der Flaum des erfindungsgemaß gesponnenen Fadens in einer Richtung verläuft.
Wie bereits erwähnt, weist der erfindungsgemäß gesponnene Faden eine echte Drehung, die derjenigen eines Zweifachfadens ähnlich ist, in seiner Gesamtstruktur und in den seinen Kern und sein Äußeres bildenden Fasern auf. Somit weist der Faden das Aussehen eines Zweifachfadens auf, obwohl er die Struktur eines Einfachfadens besitzt. In zusätzlicher Weise sind die aus der Fadenoberfläche herausragenden Fadenenden gleichmäßig entlang einer Fadenrichtung ausgerichtet. Somit ist der Reibungswiderstand an der Oberfläche des Fadens größer als bei einem üblichen ringgesponnenen Faden, was zu einer besseren Griffigkeit und, bei bestimmter Verarbeitungsweise des Fadens zu Vorteilen aufgrund eines verringerten Schlupfes zwischen benachbarten Fäden führt.
Bei ringgesponnenen Fäden ist oftmals zu beobachten, daß ein dickerer Fadenteil eine geringe Drehung und ein dünnerer Fadenteil eine stärkere Drehung aufweist, so daß an diesen Stellen die Fadendicke oder Fadenfeinheit größer erscheint. Dagegen ist der erfindungsgemäß hergestellte Faden von geringer Ungleichmäßigkeit und gleichförmigem Aussehen, wobei Unregelmäßigkeiten, falls vorhanden, ausgeglichen sind.
Die F i g. 8 zeigt eine Darstellung der Beziehung zwischen Parametern ein erfindungsgemäßes Verfahren und dem Verhältnis der Luftdrücke der beiden Dralldüsen in der F i g. 4. Im allgemeinen stellt somit £die Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. A/i ist der Luftdruck des ersten Drallorgans 21 und Λ/2 ist der Luftdruck des in gleicher Weise ausgebildeten Drallorgans 22. Das zu wählende Verhältnis N\/N2 hängt von den Arbeitsbedingungen ab und kann z.B. im Bereich 0,3—6 liegen. In der Fig.8 bezeichnen die neben den einzelnen Kurven eingetragenen Zahlen 0,95—1,0 das Verhältnis der Geschwindigkeiten mit denen der Faden 23 von der Aufwickelspule 25 aufgenommen wird und der Geschwindigkeit, mit der das Faserband 11 von den 25 ||
Vorderwalzen 20 zugeführt wird. Anders ausgedrückt, bezeichnen diese Zahlen ein Förderverhältnis, welches |
dadurch erhalten wird, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Aufwickelspule 25 durch die Umfangsgeschwindigkeit der Vorderwalzen 20 dividiert wird. Der Faden, der das Erscheinen eines Zweifachfadens aufweist, entsteht nur dann, wenn das vorstehend erwähnte Förderverhältnis weniger als 0,98% beträgt, wie es durch die Kurve (a) in der F i g. 8 dargestellt ist
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Spinnen eines echt gedrehten Fadens mit einzelnen nicht eingedrehten, in Laufrichtung des Fadens herausragenden Faserenden, bei dem ein Faserband über ein Streckwerk hintereinander angeordneten, ersten und zweiten pneumatischen Drallorganen, die in entgegengesetzten Drehrichtungen eine Drehwirkung auf das Faserband ausüben, unter Bildung eines Fadenballons zwischen dem Streckwerk und dem Drallorgan zugeführt wird, wobei durch den Fadenballon am streckwerkseitigen Ballonknotenpunkt eine Offenendbildung mit herausgelösten streckwerkseitigen und drallorganseitigen Faserenden entsteht und vom Faserband herausgelöste Faserenden teilweise wieder in den Faden eingedreht werden, der auf eine
    ίο Aufwickelspule aufgewickelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
DE19823237989 1981-10-13 1982-10-13 Verfahren zum Spinnen eines echt gedrehten Fadens Expired DE3237989C2 (de)

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