DE2758823C2 - Vorrichtung zum Spinnen eines Fasergarns - Google Patents
Vorrichtung zum Spinnen eines FasergarnsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spinnen eines Fasergarns, bei der ein Faserband über ein so
Streckwerk zwei hintereinander angeordneten Drallorganen zugeführt wird, von denen das erste ein
pneumatisches Drallorgan ist, dessen Lufteinlaßkanäle tangential in den zentralen, zylindrisch ausgebildeten
Faserkanal münden, wobei die Drallorgane mit unterschiedlicher Drehrichtung auf das Faserband
einwirken, ferner mit einer Einrichtung zur Beeinflussung des an der Faserbandeintrittseite des ersten
Drallorgans gebildeten Fadenballons und mit einer Einrichtung als Sperre gegenüber Störbewegungen, die
auf das Faserband von dem zweiten Drallorgan einwirken.
Eine Vorrichtung dieser Art ist durch die DE-OS 20 118 bekannt. Bei dieser laufen auch die von dem
zweiten, als Falschdreheinrichuing wirkenden Drallorgan
erzeugten Drehungen entlang des Faserbündels durch das erste Drallorgan hindurch bis zum VorderwalzenDaar.
Im ersten vom Bündel durchlaufenen Drallorgan bildet sich ein Fadenballon, und ein an der
Austrittseite des Drallorgans angeordnetes Führungsrohr ermöglicht dort die Bildung eines zweiten Ballons
sowie die Rückdrehung des Faserbündels. Durch mechanische Kollisionen und Reibung zwischen dem
zweiten Fadenballon und den Innenwänden des Führungsrohrs werden die Fasern gelockert und so
nicht gebundene Fasern von der Drehung befreit. Hinter dem Führungsrohr befindet sich ein Ballondämmring, der dort einen Knotenpunkt des Ballons
festlegt An der Eintrittseite des ersten Drallorgans kann sich ebenfalls ein Fadenballon bilden, dessen
Durchmesser durch einen Ballondämmring begrenzt wird. Nach dem Austritt aus dem Führungsrohr werden
dem mit gelockerten und von Drehungen befreiten Fasern versehenen Bündel somit nur beim Durchlaufen
des zweiten Drallorgans Drehungen erteilt, die erhalten bleiben. Es entsteht ein Garn, bei dem die einen Enden
der Fasern im Inneren des Garns liegen und die anderen Enden außen eine Oberflächenumwicklung bilden,
wobei jedoch die Fasern im Inneren des Garns im wesentlichen umgedreht sind.
Mit der durch die US-PS 40 03 194 bekannten Vorrichtung zur Herstellung eines helixförmig gewikkelten Fasergarns wird ein Stapelfaserbündel von einem
Klemmwalzenpaar einem Streckwerk zugeführt, hinter dem ein Falschdrehorgan angeordnet ist, so daß die dem
Bündel erteilten Falschdrehungen bis zur Klemmstelle der Walzen zurücklaufen. Das Falschdrehorgan kann
derart ausgebildet sein, daß das Faserbündel durch eine in zugeführter Druckluft erzeugte Wirbelströmung
gedreht wird. Noch vor den Klemmwalzen bewirkt eine Luftströmung das Abtrennen von einigen äußeren
Fasern aus dem ungedrehten Bündel. In einer vor dem Falschdrehorgan liegenden Saugdüse, die derart ausgebildet
ist, daß durch Zufuhr von Druckluft eine Saugströmung entlang eines engen Faserkanals entsteht,
werden die zusätzlichen, abgetrennten Einzelfasern mit dem Faserbündel zusammengeführt, so daß sie
anschließend infolge der Rückdrehung des Faserbündels helixförmig um das Bündel gewickelt werden, so daß ein
Fasergarn entsteht, das aus einem Bündel weitgehend ungedrehter Kernfasern mit darumgewickelten Oberflächenfasern
besteht; hierbei kann jedoch nicht von einem echtgedrehten Fasergarn gesprochen werden.
Nach der DE-OS 20 42 387 wird zur Herstellung eines Stapelfasergarns ein aus einer Verzugsstrecke kommendes
Faserbündel mittels eines pneumatischen Drallorgans falschgedreht und aufgewickelt, wobei das Bündel
nach positivem Verzug einem negativen Verzug unterworfen und in der negativen Verzugszone
kontinuierlich in einer bestimmten Richtung gedreht wird. Hierzu ist das Drallorgan zwischen einem
Lieferzylinderpaar und einem Abzugswalzenpaar angeordnet, wobei das Lieferwalzenpaar eine höhere
Umfangsgeschwindigkeit als das Abzugswalzenpaar aufweist. Einem Rückdrehen des falschgedrehten
Fadens nach dem Durchlaufen des Drallorgans wird dadurch entgegengewirkt, daß abstehende Faserenden
im Drallorgan um den Faden gewickelt werden. Es entsteht ein Faden mit vollkommen unregelmäßiger
Drehungsstruktur.
Es hat sich herausgestellt, daß. wenn die Fasern vor
dem Einlauf in das erste Drallorgan der gattungsgcmäßen Vorrichtung in ähnlicher Weise wie beim
Offenendspinnen, vom Faserstrang abgetrennt, an einem Ende erfaßt und zu einem Faden gesponnen
werden, während an der Trennstellc die Drehungen
freigegeben werden, ein gedrehtes Garn entsteht, das dem Erscheinen nach einem Ringspinngarn ähnlicher
wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Vorrichtung der gattungsgemäßen Art so zu verbessern, daß ein Faden
hoher Festigkeit erzeugt wird, bei dem auch die im Innern des Garns liegenden Fasern eine Drehung
aufweisen.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Spinnvorrichtung enthält ein Streckwerk bekannter Art, dem die Faserstränge von
einer Vorderwaize zugeführt werden, sowie eine Aufwickeleinrichtung. Beim Betrieb der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird die Verbindung zwischen den Fasern des von einem Lieferwalzenpaar kontinuierlich
zugeführten Faserstrangs und dem gesponnenen Faden abgebrochen durch das Umlaufen des Faiens infolge
einer durch das erste Drallorgan verursachten Fadenballonbildung. Während die zugeführten Fasern durch
die Falschdrehungen des Fasergarns, die im zweiten Drallorgan entstehen, am Fadenende erfaßt werden,
findet eine Freigabe der Drehungen am Fadenende statt, so daß ein mit echten Drehungen versehener
Faden direkt aus dem Faserstrang erhalten wird.
Anhand der Figuren soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 einen vergrößert dargestellten, mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellten Faden.
F i g. 2 eine Darstellung des Verlaufs des Faserstrangs
durch das im Längsquerschnitt gezeigte erste Drallorgan der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
F i g. 3 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung,
F i g. 4 eine graphische Darstellung der Beziehung, die J5
zu optimalen Spinnbedingungen führt, zwischen dem Durchmesser roes zwischen dem Lieferwalzenpaar des
Strickwerks und der Faserbandeintrittseite des ersten Drallorgans der erfindungsgemäßen Vorrichtung gebildeten
Fadenballons und der Nummer des gesponnenen Fadens,
Fig. 5a —5d Ausführungsformen der Einengung an
der Faserbandeintrittseite des ersten Drallorgans der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig.6a—6c Querschnitte durch Ausführungsformen
der Einengung an der Faserbandaustrittseite des ersten Drallorgans der ei'findungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 7 einen Querschnitt einer Ausführungsform des ersten Drallorgans der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Bei der Erfindung wird ein Faden kontinuierlich gesponnen, während drei Bedingungen erfüll' werden,
nämlich die Zufuhr der Fasern, das Drehen des Fadens und die Freigabe von Drehungen am Fadenende, das im
freien Zustand gehalten wird.
Insbesondere bewirkt die Drehung des Fadens die Funktion des Einfangens von Fasern am Fadenende.
Um dem in der Fig. 2 gezeigten Faden 1, der in Richtung des Pfeils X abgezogen wird, Drehungen in
Richtung des Pfeils A zu erteilen, kann eine bekannte fluidangetriebene Dralldüse eingesetzt werden. Diese in
der Fig. 2 nicht gezeigte bekannte Einrichtung vird durch den hier verwendeten Begriff »Falschdreheinrichtungen«
umfaßt. Ein im in F i g. 2 gezeigten Drallorgan 5 erzeugter Fadenballon bewirkt zusammen mit dem
durch die Drehung verursachten Schrumpfen oder Zusammenziehen des Fadens ein Abbrechen der
Verbindung zwischen den Fasern und dem Faden.
Hierzu wird angenommen, daß die schräge Lage der Einstrahlöffnungen des Drallorgans zum Faserkana!
auch zu dieser Wirkung beiträgt, wenn auch nur in geritigem Ausmaß. Es ist jedoch schwierig, den Einfluß
dieser Schräglage auf das Abbrechen der Verbindung, d. h. die öffnende Wirkung, zu erfassen, so daß zur Zeit
unter Vorbehalt angegeben wird, daß der Neigungswinkel vorzugsweise bis zu 90° betragen soll. Es wird auch
angenommen, daß das Umlaufen des Fadens, das durch die dem Faden erteilten Drehungen bewirkt wird, einem
geringen Einfluß derjenigen Falschdrehungen unterliegt, die durch die Berührung des Fadens mit dem
Drallorgan oder einem Teil davon entstehen. Infolge der Bildung eines Fadenballons bestimmter Form im
Inneren des Drallorgans 5 bildet das Fadenende 6 einen Fadenballon, und die Steuerung des Fadenballons im
Inneren des Drallorgans wirkt sich direkt als eine Steuerung des Ballons am Fadenende 6 aus. In der in der
Fi g. 2 gezeigten Ausführungsform erfolgt die Drehung
des Fadens in Richtung des Pfeils A durch die nicht gezeigte Falschdreheinrichtung, und die entstehenden
Drehungen laufen bis zum Fadenende 6 weiter. Es ist zu beachten, daß das Umlaufen des Fadens vom Drallorgan
5 verursacht wird. Die Drehrichtung des Drallorgans 5 ist entgegengesetzt zur Richtung der dem Faden von
der Falschdreheinrichtung erteilten Drehungen. Es wird dadurch eine Bremswirkung auf die Funktion des
Eindrehens der Fasern in den Faden ausgeübt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Einstelleinrichtung vorgesehen, um die Drehgeschwindigkeit
des Fadens 1 auf seine Laufgeschwindigkeit abzustimmen. Die Einstellung läßt sich aufgrund
einfacher Versuche unter Verwendung einer bekannten Einrichtung vom Fachmann durchführen.
Bei der in der F i g. 3 gezeigten Ausführungsliorm der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird als Falschdreheinrichtung
für eine Anordnung gemäß der Fig. 2 ein fluidangetriebenes Drallorgan 7 eingesetzt. Ein vom
Lieferwalzenpaar 8 eines Streckwerks 3,8 abgezogenes Faserbündel wird durch die zwei fluidangetriebenen
Drallorgane 5 und 7, deren Drehrichtungen einander entgegengesetzt sind, weitergeleitet und auf diese
Weise zum Faden 1 verarbeitet. Der Faden 1 wird von einer Abzugwalze 9 abgezogen und von einer
Aufwickeleinrichtung 10 bekannter Art auf eine Spule aufgewickelt.
Das erste Drallorgan 5 erzeugt einen Fadenballon, und das zweite Drallorgan 7 erteilt dem Faden die
Falschdrehungen. Infolge des Umlaufens des vom Drallorgan 5 erzeugten Fadenballons wird das vom
Lieferwalzenpaar 8 in eine flache Form gedrückte Faserband auf- und abwärts sowie nach rechts und links
gebogen und die Verbindung zwischen den Fasern des zugeführten Faserbands und dem Faden 1 gelockert und
abgebrochen. An dieser Steile kann ein Stift oder eine Nadel quer durch die Verbindungsstelle zwischen den
Fasern und dem im Spinnvorgang befindlichen Faden 1 hindurchgeführt werden, ohne den Faserfluß zu stören.
Durch das öffnen oder Freiwerden des Endes des Fadens 1 werden die dem Faden vom Drallorgan 7
erteilten Falschdrehungen freigegeben, und es verbleiben im Faden 1 echte Drehungen, deren Anzahl der
Anzahl der freigegebenen Drehungen entspricht.
Die Drallorgane 5 und 7 enthalten jeweils einen Faserkanal 12 bzw. 13, der zylinderförmig gezeichnet ist.
Ein im Drallorgan 5 erzeugter Fadenballon 15 und ein im Drallorgan 7 erzeugter Fadenballon 16 wird jeweils
durch den Durchmesser des Faserkanals 12 bzw. 13
begrenzt. Wenn die Größe der Fadenballons 15 und 16 jeweils die Größe des Durchmessers des Faserkanals 12
bzw. 13 erreicht hat, entstehen weitere Fadenballons 11
und 14 auf der linken Seite des Fadenballons 15 bzw. auf der rechten Seite des Fadenballons 16. Da die
Drehrichtungen der Drallorgane 5 und 7 einander entgegengesetzt sind, entsteht in einer dazwischenliegenden
Fadenstrecke 17 eine Störung. Zwischen dem Fadenballon 11 und dem Fadenballon 15 entsteht ein
Knotenpunkt P auf der linken Seite des ballonbildenden Drallorgans 5. Der Fadenballon 11 bildet sich entlang
einer Strecke L zwischen dem Lieferwalzenpaar 8 und dem Knotenpunkt P bzw. dem ersten Drallorgan 5. Die
Lage des Knotenpunkts P ist nicht nur von der Fadendicke, der Fadenlaufgeschwindigkeit und dem
Fluiddruck in den Draliorganen, sondern auch von anderen Faktoren, wie die Störung in der Fadenstrecke
17 abhängig.
Eine Steuerung des Fadenballons 11 findet über die Steuerung des Fadenballons 15 statt. Die bezüglich des
Fadenballons 11 einzuhaltenden Bedingungen sollen nun beschrieben werden. Es wurde gefunden, daß das
Spinnen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich ist, wenn die Drehzahl des Fadenballons 11
mindestens 60 000 U/min beträgt. Versuche haben bestätigt, daß bei einer Baumwollnummer Ne 45 die
bezüglich des Fadenballons 11 einzuhaltenden Bedingungen, die ein Spinnen mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ermöglichen, darin bestehen, daß die Strecke L zwischen dem Lieferwalzenpaar 8 und dem
Fadenballonknotenpunkt P 10 bis 12 mm und die Drehzahl des zwischen dem Lieferwalzenpaar 8 und
dem Knotenpunkt P entstehenden Fadenballons mindestens 60 000 U/min beträgt. Eine Beziehung zwischen
dem Durchmesser des Fadenballons 11 und der Fasergarnnummer geht aus der F i g. 4 hervor.
Es ist hervorzuheben, daß es bei der Erfindung wichtig ist, den Fadenballon 11 zu stabilisieren.
Dementsprechend ist es anzustreben, den Fadenballon 11 gegen Änderungen des Fadendurchmessers auf der
Seite des Lieferwalzenpaars 8 zu stabilisieren, obwohl auch die Wirkung der Fasergarnnummer als veränderlicher
Faktor auf der Seite des Lieferwalzenpaars 8 noch beachtet werden muß.
Bezüglich der Bauart des Drallorgans 5 zum Erzeugen des Fadenballons 11 wird die Ausführungsform gemäß der F i g. 2 als Grundform vorgeschlagen.
Merkmale dieses Drallorgans 5 sind, daß an der Faserbandeintrittseite und der Faserbandaustrittseite
Einengungen 18 bzw. 19 vorgesehen sind. Beispiele der Einengung 18 auf der Faserbandeintrittseite sind in den
Fig.5a, 5b. 5c und 5d gezeigt, und Beispiele der
Einengungen 19 an der Faserbandaustrittseite sind in den F i g. 6a, 6b und 6c dargestellt.
Der Öffnungsdurchmesser d\ der Einengung 18 ist kleiner als der Durchmesser D des Faserkanals 12.
Demgemäß wird durch die Einengung 18 ein Verschieben des Knotenpunkts P verhindert und der Fadenballon
11 stabilisiert, auch wenn der Durchmesser des Fadenballons 15 bei der in der Fig.3 gezeigten
Ausführungsform aus irgendeinem Grund verändert wird. Die in den F i g. 5a bis 5d gezeigten Beispiele
unterschieden sich voneinander darin, daß die Form der Einengung 18 zylindrisch (bevorzugt), stumpfkegelförmig,
umgekehrt stumpfkegelförmig bzw. gewölbt ist. Bei diesen Formen wird bevorzugt, daß jede der Kanten E1
und E 2 rechteckig ist. Versuche haben bestätigt, daß die in der F i g. 5a gezeigte Einengungsform zur Stabilisierung
des Fadenballons vorzuziehen ist. Um eine Beschädigung des Fadens zu verhindern oder aus
anderen Betriebsgründen, sind die Kanten selbstverständlich etwas abgerundet. In Reihenfolge der
bevorzugten Formen steht die in der Fig.5c gezeigte an nächster Stelle, danach kommen die in den Fig.5b
und 5d gezeigten Formen. Es wurde gefunden, daß zur Erzielung eines stabilen Umlaufs des offenen Endes des
Fadenballons 11 die Abmessung H (Fig. 5a) vorzugsweise 3 bis 5 mm beträgt. Aufgrund der Berührung des
ballonbildenden Fadens mit der Einengung wäre die Erzeugung von Falschdrehungen zu erwarten. Da
jedoch ein abriebfestes und geringe Reibung aufweisendes keramisches Material verwendet wird, entsteht bei
dieser Berührung kein größerer Beitrag zur Erzeugung von Falschdrehungen.
Der Durchmesser d2 der Einengung 19 an der
Faserbandaustrittseite ist kleiner als der Durchmesser D des Faserkanals 12. Ein auf der rechten Seite des
Drallorgans 5 gebildeter Fadenballon wird stabilisiert, auch wenn Änderungen im Fadenballon 15 auftreten
oder bewirkt werden, und die Einengung 19 wirkt als Sperre gegenüber Störbewegungen oder Einflüssen, die
aus der Fadenstrecke 17 kommen. Da das Fluid im Drallorgan 5 schräg zur Faserbandlaufrichtung (die
Richtung Zin der F i g. 3) und tangential zum Faserkanal 12 ausströmt, ist es zur Steuerung der Fluidströme
wichtig, daß die Querschnittsfläche der Einengung 18 an der Faserbandeintrittseite kleiner ist als der Querschnitt
der öffnung an der Faserbandaustrittseite. Beispiele der öffnung an der Faserbandaustrittseite sind in den
Fig.6a bis 6c gezeigt. In der Fig.6a ist der Durchmesser der Einengung 19 gegenüber dem
Durchmesser der Einengung 18 (Fig.5) vergrößert,
während in der F i g. 6b kleine öffnungen 22 zusätzlich um die Einengung 19 herum ausgebildet sind, und in der
F i g. 6c Rillen 23 um die Einengung 19 herum geformt sind. Zur Stabilisierung des Fadenballons wird es
bevorzugt, daß die Einengung 21 keinen allzu großen Durchmesser aufweist.
Die F i g. 7 zeigt ein Drallorgan mit den in den F i g. 5a und 6c gezeigten Einengungen. Ein diese Konstruktion
aufweisendes Organ 5 wurde bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß der F i g. 3 zur Bestimmung von
Betriebsdaten verwendet. Es wurde 1 kg eines Faserstrangs verarbeitet, wobei der Abstand zwischen dem
Lieferwalzenpaar 8 und der Einengung 18 verändert und die Häufigkeit von Fadenbrüchen und die
Zugfestigkeit des gebildeten Fadens bestimmt wurden. Es wurden die in der Tabelle 1 gezeigten Ergebnisse
erhalten, aus denen hervorgeht, daS guie Bedingungen für ein Spinnen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gegeben sind, wenn der Abstand /im Bereich von 10 bis 12 mm liegt.
Tabelle 1 | Häufigkeit der Fadenbrüche |
Fadenfestigkeit |
Abstand / | (pro kg Faserstrang) | |
(mm) | 3 1 0,1 0,1 0,1 1 |
180 200 280 280 280 260 |
8 9 10 11 12 13 |
||
Fortsetzung
\hsl.ind /
del
(-iitlon IL1 si iiikc 11
I .
Ι|1ΠΙ kl! I .ISO! -si t.lilt! I
250
240
150
240
150
IO
Als Beziehung zwischen der Baumwollnummer Ne und dem Durchmesser r des Padenballons 11, die zu
optimalen Spinnbedingungen führt, wurde das in der Fig.4 gezeigte Ergebnis erhalten, in der die Abszisse
die Baumwollnummer Ne und die Ordinate den Durchmesser r des Fadenballons 11 darstellt. Diese
Beziehung wird durch die nachstehende Formel wiedergegeben:
10
-+1,68.
■ jQO.O2Ne
Unter Anwendung dieser Beziehung wurde aus einem gemischten Faserstrang mit 65/35 Polyester/Baumwolle
ein gesponnenes Fasergarn mit einer Zugfestigkeit von 280 g und der Baumwollnummer Ne 45 erhalten. Die
Spinngeschwindigkeit betrug 150 m/min. Es können mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung aber auch nur natürliche Fasern oder nur synthetische Fasern
versponnen werden. Es hat sich gezeigt, daß die Spinngeschwindigkeit bis zu 200 m/min betragen kann,
daß das Spinnen ohne erhebliche Lärmentwicklung durchführbar ist, und daß die Nummer Ne des
gesponnenen Fadens im Bereich von 10 bis 70 liegt. Es kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das
Streckwerk einer üblichen Ringspinnmaschine direkt und ohne Abwandlung verwendet werden, was den
Vorteil ergibt, daß eine bestehende Ringspinnmaschine nach nur geringem Umbau eingesetzt werden kann.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Spinnen eines Fasergarns, bei der ein Faserband über ein Streckwerk zwei
hintereinander angeordneten Drallorganen zugeführt wird, von denen das erste ein pneumatisches
Drallorgan ist, dessen Lufteinlaßkanäle tangential in den zentralen, zylindrisch ausgebildeten Faserkanal
münden, wobei die Drallorgane mit unterschiedlieher Drehrichtung auf das Faserband einwirken,
ferner mit einer Einrichtung zur Beeinflussung des an der Faserbandeintrittseite des ersten Drallorgans
gebildeten Fadenballons und mit einer Einrichtung als Sperre gegenüber Störbewegungen, die auf das
Faserband von dem zweiten Drallorgan einwirken, dadurch gekennzeichnet, daß zur Stabilisierung zwischen dem Lieferwalzenpaar (8) des
Streckwerks (3; 8) und der Faserbandeintrittseite des ersten Drallorgans (5) eine ein Verschieben des
in Faserlaufrichtung vor dem ersten Drallorgan (5) und des im ersten Drallorgan (5) gebildeten
Fadenballons verhindernde Einengung (18) des Faserkanals (12) vorgesehen ist, daß der Faserkanal
(12) am Ausgang des ersten Drallorgans (5) eine Einengung (19) als Sperre gegenüber Störbewegungen aufweist, die von dem zweiten Drallorgan (7)
ausgehen, daß die Strecke (I) zwischen dem L'eferwalzenpaar (8) und der Einengung (18) 10 bis 12 mm beträgt, wobei die Drehzahl des Fadenbai-Ions (11) innerhalb dieser Strecke mindestens
60 000 U/min beträgt, und daß die Querschnittsfläche der Einengung (18) an der Faserbandeintrittseite
des ersten Drallorgans (5) geringer ist als der Öffnungsquerschnitt an der Faserbandaustrittseite
des Drallorgans (5).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Durchmesser (dt) der Einengung
(18) an der Faserbandeintrittseite des ersten Drallorgans (5) gleich dem Durchmesser (d2) der
Einengung (19) an dessen Faserbandaustrittseite ist, wobei zusätzlich eine Mehrzahl von kleinen
Öffnungen (22) um die Einengung (19) herum angeordnet sind.
45
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