DE3237713C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein
Unterkleidungsstück, welches durch seine Ausbildung
Luftzwischenräume zwischen Hautoberfläche und einem
Oberkleidungsstück schafft.
Derartige Unterkleidungsstücke sind in Form von
Netzhemden in unterschiedlicher Ausbildung bekannt (US-PS
26 10 496, 31 22 754). Das Gewebe besteht aus einem Polyamid
oder einem anderen Material niedriger Feuchtigkeitsaufnahme
(US 26 10 496), es kann aber auch Stränge aus Baumwolle oder
anderem Feuchtigkeit absorbierenden Material enthalten (US
31 22 754). Es sind auch Unterbekleidungsstücke aus lichter
Kettentrikotware bekannt, die durch vertikal angebundene
Garnstränge im Abstand zur Hauptoberfläche gehalten werden
(DE 28 50 172 A1). Bekannt ist außerdem Stoff für Leibwäsche
mit vereinzelt aufliegenden erhabenen Fäden (CH-PS 8 051), die
auf einer Seite angebracht und in das Gewebe eingebunden sind.
Allen diesen bekannten Ausführungsformen gemeinsam
ist die geringe Abstandshalterung. Diese Art der Unterkleidung
ist angepaßt für übliche, weitgehend luftdurchlässige
Außenkleidung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Unterkleidungsstück zu schaffen, das für das Tragen eines im
wesentlichen luftundurchlässigen Oberkleidungsstückes angepaßt
ist.
Als solche im wesentlichen luftundurchlässige
Oberkleidungsstücke aus nichtporösem Material sind z. B. die
Körperpanzer für Polizeikräfte und militärisches Personal, die
Feuerschutzanzüge für Feuerwehrleute, Asbestanzüge, für
Hitzebearbeiter, gummierte Schutzkleidung und schließlich auch
Schwimmanzüge anzusehen.
Das hauptsächlichste Problem beim Tragen solcher
Kleider liegt in der Nichtporösität der Außenkleidung bzw. des
darin verwendeten Materials. Während längerer Zeiträume von
Anstrengung, emotioneller oder geistiger Spannung oder
längerer Einwirkung von Hitze, hoher Umgebungsfeuchtigkeit
kann die Kraft und Energie des Menschen stark absinken, es
stellt sich Müdigkeit und Leistungsabfall wegen Hitzestaus
ein. Da das hauptsächlichste Problem bei der Verwendung von
Kleidern dieser Art in der Nichtporösität der äußeren Schicht
liegt, wird die normale Wärme und Feuchtigkeit sowie der
Schweiß von den Hauptbereichen des Trägers unterhalb dieser
Kleidung weder absorbiert noch durch die Kleidung an die
Umgebungsluft abgegeben. Daher fühlt sich der Träger selbst
bei relativ kühlen Temperaturen bereits nach kurzer Zeit
ungemütlich.
Die Lösung der gestellten Aufgabe ergibt sich aus
dem Hauptanspruch.
Die Rippen des Unterkleids halten einen Abstand von
1,5 bis 25 mm zwischen dem Unter- und Oberkleid, so daß das
Oberkleid nicht in Kontakt mit der Haut des Trägers gelangt.
Das Unterkleid hat sowohl die Funktion des
Absorbierens als auch der Abgabe von Feuchtigkeit durch
Verdampfen, so daß der Schweiß des Trägers entfernt und
kontinuierlich an die Umgebungsluft abgegeben werden kann.
Zu diesem Zweck sind die erfindungsgemäßen
Unterkleidungsstücke ziemlich eng an die Figur des Trägers
angepaßt und aus gestrickten oder gewebten Materialien
hergestellt, die wesentliche Feuchtigkeit absorbierende
Eigenschaften aufweisen. Vor, während oder nach dem Zuschnitt
wird der Textilstoff mit einer Serie von parallelen Rippen von
im wesentlichen gleichem Abstand versehen, indem eine Anzahl
von im wesentlichen zylindrischen, fasergefüllten Schnüren
(mit dickerem Durchmesser als es Fäden oder Garnstränge
aufweisen) in den Textilstoff einbezogen wird. In der
bevorzugten Ausführungsform sind die von dem Textilmaterial
umschlossenen Schnüre von gewebtem oder gewirktem Material
gänzlich umgeben bzw. in einer anderen Ausführungsform von
Textilstoff umgeben, der beinahe 7/8 bis zu 3/4 des Umfangs
einnimmt, wobei der verbleibende Teil des Umfangs von einer
Art Wirk- oder Strickstich mit elastischem Garn überbrückt
ist, oder indem die Schnüre an den Basistextilstoff oder
dergleichen angeheftet sind. Die Rippen werden beim Tragen des
Kleides weder plattgedrückt noch rollen sie seitlich weg, weil
die Anheftverbindung zur Textillage passend weit ist. Wenn das
Außenkleidungsstück auf das Unterkleid gebracht wird, werden
eine Mehrzahl von Luftführungskanälen gebildet, die etwa 25
bis 50 mm breit sind und 1,5 bis 25 mm hoch sind, und zwar
wegen der durch die umschlossenen Schnüre gebildeten Rippen,
welche das Oberbekleidungsstück daran hindern, mit der Haut des
Trägers in Berührung zu kommen. Die Luftkanäle verbessern die
Kühlung durch die geschaffene Ventilation. Der auf der
Innenseite des Unterkleids von der Haut des Trägers
absorbierte Schweiß wird auf die Außenseite zwischen den
Rippen übertragen und gelangt durch die Kanäle in die
Umgebungsluft.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach Anspruch 1
ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 10.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der
Zeichnung beschrieben, wobei sich entsprechende Teile ähnliche
Bezugszeichen tragen. Es zeigt
Fig. 1 eine Weste, von einer Person getragen;
Fig. 2 die Weste flach gelegt oder abgewickelt;
Fig. 3 eine vergrößerte Einzelheit in perspektivischer
Darstellung;
Fig. 4 die gleiche Einzelheit, jedoch von der Innenseite;
Fig. 5 ein Schnurstück;
Fig. 6 eine Hose;
Fig. 7 ein Materialstück von der Stoffkante aus gesehen;
Fig. 8 ein Hemd;
Fig. 9 eine Mütze und
Fig. 10 ein Fausthandschuh.
Die Fig. 1 zeigt, wie sich eine Weste 1 an die
Körperoberfläche 11 einer Person anliegt. Die Weste 1 kann aus
einem einzelnen Zuschnitt 2 mit Rückseite 13 und erster und
zweiter Frontseite 14 und 15 gebildet sein. Der Zuschnitt 2
wird von einem oberen abgenähten Rand 16, einem unteren
abgenähten Rand 17 und vertikalen Rändern 18 und 19 begrenzt,
die mit einem Klettverschluß 20 versehen sind, so daß die
Ränder 18 und 19 lösbar miteinander verbunden werden können.
Die Armausschnitte 21 und 22 sind ebenfalls mit
vernähten Rändern versehen.
In Fig. 3 und 4 ist ein gestricktes oder gewebtes
Materialstück 3 dargestellt, aus welchem die Weste 1 gefertigt
ist und welches aus einer Textillage 4 und Faserfüllschnüren 31
besteht. Das Material soll einen hohen Anteil von Naturfasern
enthalten, um eine relativ hohe Aufnahmefähigkeit für
Feuchtigkeit aufzuweisen. Man blickt auf die Außenseite 28 in
Fig. 3 und auf die Innenseite 29 in Fig. 4. Unter Verwendung
der Faserfüllschnüre 31 (Fig. 5) werden parallele Rippen 30
gebildet. Die Schnüre 31 sind jeweils von einer gewebten oder
geschlossenen gestrickten Hülle 32 umgeben, welche das Ausfasern
der Schnüre 31 während der Herstellung, des Tragens und der
Reinigung verhindern. Die Schnüre 31 sind in Materialfalten 33
der Textillage 4 gelegen, die sich bogenförmig auswölben,
ngefhr 7/8 der äußeren Oberfläche der Schnüre 31 bedecken und
zueinander parallele Faltkanten 34 und 35 bilden. Die
Faltkanten 34, 35 sind über eine verlängerte Kettenstichnaht
36 miteinander verbunden, welche das verbleibende Viertel der
äußeren Oberfläche der Schnur 31 überspannt. Indem die
Faltenkanten 34, 35 im parallelen Abstand zueinander gelegt
werden, wenn das Kleidungsstück unter Spannung ist, wird diese
Spannung auf die Naht 36 und das Textilmaterial 4 übertragen,
welches jegliche Tendenz der Rippen 30, aus ihrer richtigen
Lage zu rollen, verhindert.
Wenn die Weste 1 getragen wird, berührt die äußerste
Oberfläche der Rippen 30 die Innenoberfläche des
Oberkleidungsstücks, wodurch Kanäle 39 gebildet werden, dessen
mindestens ein Ende mit einem oberen oder unteren Rand des
Oberkleidungsstücks in Verbindung steht. Gewöhnlich geschieht
dies im Hüftbereich oder im Nacken- bzw. Schulterbereich des
Trägers. An diesen Stellen können die Enden der Kanäle 39 leicht
mit der Umgebungsluft in Verbindung treten. Wenn der Träger
transpiriert, wird die Feuchtigkeit von dem Textilmaterial
aufgenommen und an die Kanäle 39 weitergeleitet, in welchen die
normalen Bewegungen des Trägers für einen im wesentlichen
kontinuierlichen Luftfluß sorgt, wodurch der Schweiß verdampft
und nach außen abgegeben wird. In dieser Beziehung wirkt das
Kleidungsstück als ein Docht, der ständig Schweiß von der Haut
des Trägers absorbiert und diesen an die Kanäle 39 abgibt, wobei
die Verdampfung durch die normale Körperwärme unterstützt wird
und die Belüftung infolge der Luftkanäle 39 zwischen den
parallelen Rippen 30 für eine verbesserte Kühlung sorgt.
Im zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 6) wird der
gleiche Erfindungsgedanke auf eine Hose 6 angewendet, wobei
die Kanäle 39 an den Fußgelenkbändern 44 beginnen und beim
Taillenband 45 des Trägers enden.
Wegen der Natur der fertigen Außenkleidung ist es
verständlicherweise nicht wünschenswert, die Unterkleidung mit
Rippen in horizontaler Richtung oder mit sich überkreuzenden
Rippen zu gestalten, weil dadurch anstelle von Kanälen
rechteckförmige oder rombusförmige Taschen entstehen würden.
Eine solche Ausbildung könnte jedoch bei einem Fausthandschuh
nützlich sein, sofern keine Außenkleidung oder Innenkleidung
belüftet werden braucht.
Wenn das Unterkleidungsstück unter einer Panzerung
getragen wird, wobei die Zwischenräume genügend klein sein,
tritt ein weiterer Vorteil dahingehend auf, daß die Rippen 30
einen Teil des Stoßes eines auftreffenden Projektteils
aufnehmen können, wodurch der darunter liegende Körperteil des
Trägers weniger gequetscht wird.
Die zweite Ausführungsform 7 des Materialstückes
(Fig. 7) unterscheidet sich von der zuerst beschriebenen
Ausführungsform 3 darin, daß die Rippen 30 mit der
Außenoberfläche 28 des Textilstoffes 4 durch Blindstichnähte
76 entlang von parallelen Reihen 74 und 75 verbunden sind, die
genügend Basisabstand voneinander aufweisen, um zu verhindern,
daß die Rippen 30 auf dem Stofftuch 4 seitlich wegrollen, wenn
sich der Träger bewegt.
Fig. 8 zeigt ein Hemd 8, das gewissermaßen
schlauchförmig ausgebildet ist und ein Halsband 40 mit
Reißverschluß 41, gestrickte Manschetten 42 und ein
gestricktes Leibband 43 ohne Rippen aufweist. Das Leibband 43
kann unter dem Gürtel des Trägers angeordnet sein und hält das
Kleidungsstück 9 in seiner richtigen Lage während des Tragens,
ferner wird wegen der Luftdurchlässigkeit für eine gewisse
Luftzirkulation nach oben durch die Kanäle 39 gesorgt, die
sich zwischen den Rippen 30 befinden.
Das in Fig. 8 dargestellte als Hemd ausgebildete Kleidungsstück 8 kann auch
dahingehend abgewandelt werden, daß die Ärmel und der Kragen
wie das Leibband 43 aus gewebtem Material bestehen, während der
übrige Teil des Kleidungsstückes 8 als Regulationshemd unter
einem Körperpanzer getragen wird, so daß die außen sichtbaren
Teile des Hemdes 9 ein übliches Aussehen haben. Die in Fig. 9
dargestellte Münze 9 weist einen textilen Hauptkörper 50 mit
Hohlraum auf. Die Kanäle 39 stehen in Verbindung mit einem
gestrickten Band 52 zu Belüftungszwecken.
Der in Fig. 10 dargestellte Fausthandschuh 10
besitzt einen textilen Hauptteil 60 mit Rippen 30 und
querverlaufenden Kanälen 39 und eine gestrickte Manschette 61.
Die Kanäle 39 begünstigen Biegebewegungen mit der Hand. Ein
solcher Fausthandschuh 10 wird gewöhnlich mit einem äußeren
Handschuh aus Asbest benutzt, und dieser äußere Handschuh wird
bei Handbewegungen stellenweise von den Rippen 30 abheben, so daß
eingeschlossene Feuchtigkeit sich ausbreiten und dann
entweichen kann. Diese Abheben tritt auch bei anderem steifen
Material des Außenhandschuhes auf.
Die Umhüllung der Schnüre 31 kann auch aus
Textilmaterial hergestellt und an richtiger Stelle der
Textillage 4 angenäht sein. Die Schnüre 31 verschieben sich nicht
und die Eigenschaften verbleiben die gleichen wie bei dem
Textilmaterial in der ersten Ausführungsform.
Als Unterkleidungsstück können solche für den oberen
und/oder unteren Leib in Form von Westen, ärmellosen oder mit
Ärmeln versehenen Hemden, Jacken, kurzen oder langen Hosen
sowie als Zubehör für die Extremitäten vorgesehen sein,
beispielsweise als Fäustlinge, Schenkelwärmer, Mützen und
dergleichen.
Claims (10)
1. Unterkleidungsstück, welches durch seine
Ausbildung Luftzwischenräume zwischen Hautoberfläche und einem
Oberkleidungsstück schafft, gekennzeichnet durch die
Kombination folgender Merkmale:
- a) es ist eine körpernah zu tragende Textillage (4) aus porösem, saugfähigem Material mit relativ hoher Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit vorgesehen, deren Außenseite (28) sich beim Tragen im großen und ganzen parallel zur Körperoberfläche (11) erstreckt;
- b) auf die parallel zur Körperoberfläche (11) sich erstreckende Außenseite (28) sind Rippen (30) aufgesetzt, die zueinander parallel sind und zur Abstützung des Oberkleidungsstückes dienen, so daß die Zwischenräume Kanäle (39) bilden;
- c) das Unterkleidungsstück (1, 6, 8, 9) ist so zugeschnitten, daß beim Tragen des Oberkleidungsstückes wenigstens einige der Kanäle (39) mit der Luft außerhalb des Oberkleidungsstückes in Verbindung kommen.
2. Unterkleidungsstück nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (30) jeweils eine
Schnur (31) aus Faserfüllmaterial enthalten.
3. Unterkleidungsstück nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schnur (31) eine Hülle (32)
aus Textilmaterial aufweist.
4. Unterkleidungsstück nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schnur (31) samt Hülle (32)
mit zwei Reihen (74, 75) Heftstichen (76) an der Textillage
(4) gehalten wird.
5. Unterkleidungsstück nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schnur (31) von einer
Textilmaterialfalte (33) auf 3/4 ihres Umfangs oder mehr
umhüllt und der verbleibende Spalt durch eine Kettenstichnaht (36) vernäht ist.
6. Unterkleidungsstück nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Unterkleid (1, 6, 8, 9, 10) als Weste (1)
ausgebildet ist.
7. Unterkleidungsstück nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß es als Hemd (8) ausgebildet ist.
8. Unterkleidungsstück nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß es als Hose (6) ausgebildet ist.
9. Unterkleidungsstück nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß es als Mütze (9) ausgebildet ist.
10. Unterkleidungsstück mit den Merkmalen a) und b)
des Anspruchs 1,
gekennzeichnet durch die Ausbildung als Fausthandschuh (10)
mit Strickmanschette (61), wobei die Rippen (30) quer zur
Längserstreckung des Fausthandschuhes (10) verlaufen und
Handbewegungen zu zeitweiliger Verbindung der Kanäle (39) zu
der Strickmanschette (61) sorgen.
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