-
Die Erfindung betrifft ein Unterbekleidungsstück, das unter einem Schutzbekleidungsstück und über einer Unterwäsche oder Haut einer Person getragen wird.
-
Bei einem Schutzbekleidungsstück steht die Schutzfunktion im Vordergrund. Der Tragekomfort hat deshalb beim Schutzbekleidungsstück geringere Priorität. Eine gewisse Komfortsteigerung können zwar atmungsaktive Materialien bieten, sie können jedoch einen Hitzestau unter dem Schutzbekleidungsstück nicht merklich reduzieren.
-
Die Erfindung hat die Aufgabe, ein Unterbekleidungsstück der eingangs genannten Art zu schaffen, so dass einen Hitzestau unter einem Schutzbekleidungsstück deutlich reduziert wird.
-
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einem gattungsgemäßen Unterbekleidungsstück, welches erfindungsgemäß aus einer netzförmigen Textilie gefertigt ist und aufliegend auf der Unterwäsche oder der Haut (12) das Schutzbekleidungsstück (14) auf der Unterwäsche oder der Haut (12) abstützt, so dass es das Schutzbekleidungsstück (14) und die Unterwäsche oder die Haut (12) zueinander beabstandet. Durch den Abstand zwischen dem Schutzbekleidungsstück und der Unterwäsche oder der Haut ist ein unmittelbarer Kontakt des Schutzbekleidungsstücks mit der Unterwäsche oder der Haut ausgeschlossen. Die Netzöffnungen der netzförmigen Textilie bilden mit Luft gefüllte Volumina in dem Schutzbekleidungsstück. Beim Tragen des Schutzbekleidungsstücks durch eine Person wird die Luft durch von der Person abgegebene Körperwärme erwärmt und unterstützt durch von der Person ausgeführte Körperbewegungen unter dem Schutzbekleidungsstück bewegt. Die Luftbewegung wird begünstigt, wenn das Schutzbekleidungsstück nicht überall gleichzeitig an dem Unterbekleidungsstück anliegt, sondern auch Bereiche aufweist, in denen es sich vom Unterbekleidungsstück abhebt.
-
Das Unterbekleidungsstück kann eine Jacke, eine Weste, eine Hose oder ein über den Kopf der Person an- und ausziehbares Bekleidungsstück sein. Das Schutzbekleidungsstück kann ein Motorradanzug, ein Hitzeschutzanzug oder der gleichen sein.
-
Das Unterbekleidungsstück kann mit mindestens einer Öffnung versehen sein, sodass die unter dem Schutzbekleidungsstück befindliche Luft mit Umgebungsluft ausgetauscht werden kann. Die mindestens eine Öffnung dient somit dem Luftaustritt und Lufteintritt. Die mindestens eine Öffnung kann eine Halsöffnung, eine Rumpföffnung, eine Armöffnung, eine Beinöffnung oder dergleichen sein.
-
Zum Austausch der Luft mit der Umgebungsluft kann das Unterbekleidungsstück mit einem Kragen ausgerüstet sein. Er dient somit als die mindestens eine Öffnung zum Luftaustritt und Lufteintritt.
-
Wenn das Unterbekleidungsstück und das Schutzbekleidungsstück eine ärmellose oder mit Ärmeln versehene Jacke sind, dann kann der Bereich eines Jackensaums ebenfalls als eine Lufteintrittsöffnung und/oder Luftaustrittsöffnung fungieren. Folglich kann sich die Luft zwischen dem Kragen und dem Jackensaum durch das Unterbekleidungsstück bewegen, so dass Körperwärme abgeführt, kühlere Luft aus der Umgebung zugeführt und der Tragekomfort der Person auf diese Weise erhöht wird.
-
Ebenso verhält es sich, wenn das Unterbekleidungsstück und das Schutzbekleidungsstück eine Hose sind. Dann können Beinöffnungen und/oder der Bereich eines Hosensaums als eine Lufteintrittsöffnung und/oder Luftaustrittsöffnung wirken, zwischen denen sich die Luft durch das Unterbekleidungsstück bewegen kann.
-
Ebenfalls zur Steigerung des Tragekomforts können die Ränder des Unterbekleidungsstücks mit einem elastischen Band eingefasst sein.
-
Zur individuellen Gestaltung des Unterbekleidungsstück kann der Kragen lösbar am Unterbekleidungsstück befestigt sein. Zur lösbaren Befestigung können sich Klettbänder, Klebestreifen und Knöpfe, insbesondere Druckknöpfe eignen. Dank der individuell anpassbaren Befestigungsmöglichkeiten kann der Kragen abgestimmt auf die Körpermaße der Person derart am Unterbekleidungsstück befestigt werden, dass er das Unterbekleidungsstück mehr oder weniger überlappt, sodass er höher oder niedriger ausfällt.
-
Alternativ kann der Kragen als ein zum Unterbekleidungsstück separates Teil ausgeführt sein und separat zum Unterbekleidungsstück am Hals der Person angelegt oder vom Hals der Person entfernt werden. Der Kragen, der infolge des ständigen Hautkontakts viel Schweiß aufnehmen muss, ist somit besonders reinigungsfreundlich.
-
Der Kragen kann aber auch unlösbar am Unterbekleidungsstück befestigt sein.
-
Mindestens der Kragen kann ein austauschbares Innenfutter aufweisen. Es kann ebenso mittels Klettbändern, Klebestreifen und Knöpfen, insbesondere Druckknöpfen am Unterbekleidungsstück lösbar befestigt werden. Das Innenfutter kann von der Person abgegebenen Schweiß aufnehmen. Nach wiederholtem Tragen kann das Innenfutter ausgetauscht und/oder gereinigt werden.
-
Damit das Innenfutter den Schweiß aufnehmen kann, kann es aus einem saugfähigen Material hergestellt sein. Zu diesem Zweck können synthetische oder natürliche Materialien zum Einsatz kommen, beispielsweise ein Zellstoff.
-
Darüber hinaus kann das Innenfutter aus einem hautschonenden Material hergestellt sein. Zu diesem Zweck eignen sich insbesondere Baumwolle, Viskose, Frottee, Polyethylen und Polypropylen. Das Material des Innenfutters kann sich angenehm weich anfühlen, was den Tragekomfort ebenso steigert.
-
Der Kragen des Unterbekleidungsstücks kann einen Halsausschnitt oder einen Kragen des Schutzbekleidungsstücks überragen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Halsausschnitt oder der Kragen des Schutzbekleidungsstücks die mindestens eine Öffnung des Unterbekleidungsstück beim Luftaustausch nicht blockieren kann.
-
Damit der Abstand zwischen dem Schutzbekleidungsstück und der Unterwäsche oder der Haut durch das Unterbekleidungsstück gewährleistet werden kann, kann das Unterbekleidungsstück aus einem elastischen Material hergestellt sein. Das elastische Material kann zugelastisch und/oder druckelastisch sein.
-
Hinsichtlich Hygiene und Tragekomfort kann das Unterbekleidungsstück aus einem reinigbaren Material hergestellt sein.
-
Das Material des Unterbekleidungsstück kann eine Mindestdicke von 5 Millimetern aufweisen. Somit ist eine ausreichende Luftzirkulation sichergestellt.
-
Das Unterbekleidungsstück kann mit dem Schutzbekleidungsstück lösbar verbunden sein. Die lösbare Verbindung zwischen den beiden Bekleidungsstücken gewährleistet einerseits, dass das Unterbekleidungsstück nicht unter dem Schutzbekleidungsstück verrutschen kann und andererseits, dass das Unterbekleidungsstück zu Reinigungszwecken entfernt oder auch unter einem anderen Schutzbekleidungsstück verwendet werden kann.
-
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines Unterbekleidungsstücks anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
-
Im Einzelnen zeigen:
- 1 eine Vorderansicht auf ein Unterbekleidungsstück;
- 2 eine Person mit dem Unterbekleidungsstück;
- 3 eine Detailansicht des Unterbekleidungsstücks im Bereich eines Kragens und ein darüber angeordnetes Schutzbekleidungsstück;
- 4 eine Schnittansicht durch einen Rumpf der Person, das Unterbekleidungsstück und das Schutzbekleidungsstück.
-
Die 1 bis 4 zeigen ein Unterbekleidungsstück 10, welches aus einer netzförmigen Textilie gefertigt ist. Die netzförmige Textilie weist eine Vielzahl von Netzöffnungen 11 auf. Das Unterbekleidungsstück 10 liegt auf einer Haut 12 einer Person 13 auf und ist unter einem Schutzbekleidungsstück 14 angeordnet (siehe 4). Folglich erzeugt das Unterbekleidungsstück 10 einen Abstand zwischen der Haut 12 und dem Schutzbekleidungsstück 14. Ein unmittelbarer Kontakt des Schutzbekleidungsstücks 14 mit der Haut 12 ist also nicht möglich. Die Netzöffnungen 11 bilden mit Luft gefüllte Volumina. Von der Person 13 abgegebene Körperwärme erwärmt die Luft unter dem Schutzbekleidungsstück 14. Die Luft kann sich, unterstützt durch von der Person ausgeführte Körperbewegungen, unter dem Schutzbekleidungsstück 14 bewegen.
-
Das Unterbekleidungsstück 10 weist eine Halsöffnung 15, eine Rumpföffnung 16 und Armöffnungen 18 auf, durch welche die Luft unter dem Schutzbekleidungsstück 14 austreten oder unter das Schutzbekleidungsstück 14 eintreten kann. Auf diese Weise ist ein Austausch mit Umgebungsluft möglich.
-
Um den Austausch der Luft zu optimieren, befindet sich die Halsöffnung 15 am oberen Rand eines Kragens 17 (siehe 2) .
-
Der Kragen 17 überragt das Schutzbekleidungsstück 14. Dadurch ist ausgeschlossen, dass ein Halsausschnitt 19 des Schutzbekleidungsstücks 14 die Halsöffnung 15 blockiert, so dass ein optimaler Luftaustausch sichergestellt ist.
-
Der Kragen 17 kann im Bereich eines Halsausschnitts 100 (siehe 1) lösbar am Unterbekleidungsstück 10 befestigt sein.
-
Das Schutzbekleidungsstück 10 ist darüber hinaus mit Befestigungsbändern 20, 21, 22 und 23 ausgerüstet. Mit Ihnen kann ein Brustteil 24 und ein Rückenteil 25 des Schutzbekleidungsstücks 10 aneinander befestigt werden, nachdem zum Anziehen des Unterbekleidungsstücks 10 der Kopf der Person 13 durch den Halsausschnitt 18 gesteckt wurde.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Unterbekleidungsstück
- 11
- Netzöffnung
- 12
- Haut
- 13
- Person
- 14
- Schutzbekleidungsstück
- 15
- Halsöffnung
- 16
- Rumpföffnung
- 17
- Kragen
- 18
- Armöffnung
- 19
- Halsausschnitt
- 20
- Befestigungsband
- 21
- Befestigungsband
- 22
- Befestigungsband
- 23
- Befestigungsband
- 24
- Brustteil
- 25
- Rückenteil
- 100
- Halsausschnitt