DE3820096A1 - Bekleidungsstueck mit ventilationsschichtmaterial - Google Patents
Bekleidungsstueck mit ventilationsschichtmaterialInfo
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Description
Die Erfindung macht Bekleidungsstücke mit flächigem, flexi
blem, druckstabilem Ventilationsschichtmaterial gemäß
Anspruch 1 verfügbar.
Man kommt häufig mit atmungsinaktiven oder atmungsschwachen
Materialien direkt oder indirekt in Berührung, was an der
entsprechenden Körperstelle zur Bildung von Schweißfeuch
tigkeit führt.
Als erstes Beispiel seien Regenjacken oder Regenmäntel mit
einer wasser- und luftdichten Außenschicht betrachtet.
Solche Bekleidungsstücke sind häufig mit einem Textilfutter
ausgekleidet. Mangels Luft- und Wasserdurchlässigkeit der
Außenschicht des Bekleidungsstückes kann die Feuchtigkeit
nicht nach außen entweichen, sondern wird vom Futter aufge
nommen. Da das Futter wegen der Luftundurchlässigkeit der
Außenschicht des Bekleidungsstückes nicht belüftet wird,
kann das Futter nicht trocknen, sondern wird schweißfeucht,
was zu einem unangenehmen Tragegefühl führt und Kältegefühl
hervorruft.
Als zweites Beispiel seien Hüte, Helme und Mützen betrach
tet, die mit luftundurchlässiger Außenschicht versehen
sind. Auch in diesem Fall entsteht während des Tragens
Schweißfeuchtigkeit, die nicht nach außen abgegeben werden
kann, sondern zum Feuchtwerden des am Kopf anliegenden
Bereichs des Hutes, des Helms oder der Mütze führt. Auch in
diesem Fall ergeben sich wieder unangenehme Trageeigen
schaften, insbesondere ein Kältegefühl.
In allen diesen und ähnlichen weiteren Fällen kann Abhilfe
durch die erfindungsgemäße Ausstattung mit Ventilations
schichtmaterial geschaffen werden. Dadurch, daß dieses
Ventilationsschichtmaterial in Längsrichtung leitende
Luftkanäle und damit in Verbindung stehende und in Quer
richtung bis zu mindestens einer seiner Oberflächen rei
chende Luftkanäle aufweist, kann Luft an alle mit dem
Ventilationsschichtmaterial ausgekleideten Bereiche heran
kommen. Dadurch kann Schwitzfeuchtigkeit verdunsten und
abgeführt werden. Die Ventilationswirkung wird häufig
dadurch erhöht, daß das mit dem Ventilationsschichtmaterial
versehene Bekleidungsstück während seiner Benutzung häufig
bewegt wird, was in dem Ventilationsschichtmaterial zu
einer Pumpwirkung führt, durch welche das Ventilationsver
halten erhöht wird.
Die Ausrichtung des Ventilationsschichtmaterials ist zweck
mäßigerweise derart, daß die Längsluftleitkanäle am Beklei
dungsstück entlang zu einem offenen oder nicht am Körper
anliegenden Bereich des Bekleidungsstückes gerichtet sind,
während die Querluftleitkanäle zur Körperfläche hin gerich
tet sind.
Das Ventilationsschichtmaterial kann gänzlich verschieden
strukturiert sein, beispielsweise offenporig, rippenartig,
genoppt, mit Stegen versehen, netzartig dreidimensional
oder dergleichen. Wichtig ist nur, daß dabei Längsluftleit
kanäle und mit diesen in Verbindung stehende Querluftleit
kanäle bis zu mindestens einer Oberfläche hin entstehen.
Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Ventilations
schichtmaterials sind insbesondere Strümpfe, Hüte, Mützen,
Regenmäntel, Regenjacken und Regenhosen.
Bei vielen Bekleidungsstücken kann es schon zu einer erheb
lichen Verbesserung der Tragfähigkeit führen, wenn sie nur
teilweise mit dem Ventilationsschichtmaterial ausgekleidet
sind, beispielsweise bei Regenmänteln im Schulterbereich,
bei Regenhosen im Knie-, Bund- und Schrittbereich, bei
Hüten, Helmen und Mützen im Kopfberührungsbereich, bei
Strümpfen im Sohlen- und Fußbereich.
Neben der Ventilationswirkung hat das Ventilationsschicht
material noch weitere Vorteile. Ein solcher Vorteil ist die
Polsterwirkung, die beispielsweise im Fall von Hüten, Hel
men und Mützen sehr angenehm sein kann. Ein anderer Vorteil
ist die Erzielung einer flexiblen Versteifung zur Verhin
derung von Lappigkeit beispielsweise einer Mütze, die dann
besser ihre gewünschte Form einhält.
Das Ventilationsschichtmaterial soll in gewissem Umfang
druckstabil sein. Das heißt, es soll bei der Druckbelastung,
die bei normaler Verwendung des mit dem Ventilations
schichtmaterial versehenen Bekleidungsstückes auftritt,
seine Ventilationsfunktion nicht verlieren. Das heißt, bei
einem solchen Normalbelastungsdruck sollen die Luftkanäle
noch soweit ihre Form bewahren, daß sie noch ausreichend
Ventilationsluft leiten können.
Das Ventilationsschichtmaterial kann aus geeignetem
Kunststoff hergestellt sein.
Beispiele hierfür sind Polyamid, Polypropylen und Polyester,
in Monofilamentform oder in Multifilamentform, gewebt oder
geraschelt, oder auch in Form von retikuliertem Schaumstoff
aus derartigem Material.
Das erfindungsgemäße Ventilationsschichtmaterial eignet
sich auch besonders gut in Kombination mit einer wasserun
durchlässigen und wasserdampfdurchlässigen mikroporösen
Funktionsschicht, wie sie in jüngerer Zeit für wasserdichte
aber dennoch atmungsaktive Bekleidungsstücke verwendet
wird. Eine solche Funktionsschicht eröffnet zwar die Mög
lichkeit, daß Körperfeuchtigkeit durch die Funktionsschicht
hindurch abgeführt werden kann. Wenn sich aber jenseits der
Funktionsschicht nur luftundurchlässiges Material befindet,
kann diese Feuchtigkeit nicht weitergeführt werden und
staut sich somit, was dazu führen kann, daß die Körper
feuchtigkeit nicht vom Körper weggeführt wird. Ordnet man
aber zwischen der vom Körper abgewandten Seite der Funk
tionsschicht und dem luftundurchlässigen Außenmaterial
erfindungsgemäß Ventilationsschichtmaterial an, wird die
Luftzufuhr zur Außenseite der Funktionsschicht ermöglicht
und in Folge der Ventilationswirkung die Körperfeuchtigkeit
abgeführt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2 bis 12 angegeben.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Ventilationsschichtmaterials;
Fig. 2 eine schematische, ausschnittsweise Querschnitt
darstellung durch den Schichtenaufbau eines Regen
mantels; und
Fig. 3 eine schematische ausschnittsweise Querschnitts
darstellung eines Hutes.
In Fig. 1 ist in schematischer, stark vergrößerter Weise
ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäß verwendba
res Ventilationsschichtmaterial dargestellt. Dabei bilden
je drei deltaförmig gebündelte Längsstege 13 einen Ab
standshalter 11. Eine Vielzahl im wesentlichen parallel und
mit Abstand voneinander angeordneter Abstandshalter 11 ist
auf ihrer Unterseite mittels einer Vielzahl von bezüglich
der Abstandshalter 11 quer verlaufenden, im Abstand vonein
ander angeordneten und im wesentlichen parallel zueinander
verlaufenden Querstegen 17 verbunden. Die Zwischenräume
zwischen je zwei benachbarten Abstandshaltern 11 bilden
Längsluftleitkanäle 19. Damit in Verbindung stehen Quer
luftleitkanäle 21, 23, wobei die Querluftleitkanäle 23
ebenfalls durch die Zwischenräume zwischen den Abstandshal
tern 11 gebildet sind und durch die Längsluftleitkanäle 19
strömende Luft zu der in Fig. 1 oberhalb der Abstandshalter
11 befindlichen Ebene leiten. Die Querluftleitkanäle 21
sind durch die Zwischenräume zwischen den Querstegen 17
gebildet und leiten durch die Längsluftleitkanäle 19 strö
mende Luft zu der in Fig. 1 unteren Seite des Ventilations
schichtmaterials. Feuchtigkeit, die sich unterhalb oder
oberhalb des Ventilationsschichtmaterials bildet, kann über
die Querluftleitkanäle 21 oder 23 und die Längsluftleit
kanäle 19 abgeführt werden.
Eine schematische, ausschnittsweise Querschnittsdar
stellung des Schichtenaufbaus eines Regenmantels ist in
Fig. 2 gezeigt. Von der Außenseite zur Körperseite weist
der Regenmantel ein wasserdichtes wasserdampfundurch
lässiges Außenmaterial 31, ein Ventilationsschichtmaterial
3 und ein Futtermaterial 33 auf. Das Ventilationsschicht
material 3 ist so orientiert, daß seine Längsleitluft
kanäle zu einem freien Ende oder Endbereich des Regen
mantels führen oder mindestens zu einem Bereich des
Regenmantels, der bei normalem Tragen nicht am Körper an
liegt. Die damit in Verbindung stehenden Querluftleit
kanäle sind zum Futtermaterial 33 und damit zur Körper
seite hin gerichtet.
Vorzugsweise wird man den Schulter-, Brust- und Rückenbe
reich eines Regenmantels mit Ventilationsschichtmaterial
3 auskleiden. Vorteilhaft kann es aber auch sein, das
Ventilationsschichtmaterial 3 auf der Rückseite des Mantels
zu seinem unteren Ende zu führen. Damit wird erreicht, daß
für den Fall, daß der Regenmantel im Sitzen getragen wird,
die Ventilatonsfunktion für alle Körperteile gegeben ist,
an welche der Regenmantel beim Sitzen in einem Sitz ge
drückt wird.
Fig. 3 zeigt in schematischer, ausschnittsweiser Schnitt
darstellung einen Hut, der mit Ventilationsschichtmaterial
versehen ist. Der Hut weist ein Hutaußenmaterial 35 auf,
das in üblicher Weise auf der Innenseite mit einem Stirn
band 37 versehen ist. Zwischen dem Hutaußenmaterial 35 und
dem Stirnband 37 befindet sich ein Ventilationsschicht
material 33, das so orientiert ist, daß die Längsluftleit
kanäle parallel zum Hutaußenmaterial verlaufen und die
damit in Verbindung stehenden Querluftleitkanäle zum
Stirnband 37 und damit zum Kopf des Hutträgers gerichtet
sind.
Claims (12)
1. Bekleidungsstück mit luftundurchlässiger oder nur
schwach luftdurchlässiger Schicht, insbesondere Außenhaut,
z.B. gummierter Regenmantel,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Teil des Bekleidungsstückes, insbeson
dere dessen Schulterbereich, mit flächigem, flexiblem,
druckstabilem Ventilationsschichtmaterial (3) versehen ist,
das Längsluftleitfähigkeit in Längserstreckungsrichtung und
damit in Verbindung stehende Querluftleitfähigkeit zu min
destens einer seiner Oberflächen aufweist und das derart
druckstabil ist, daß die Längsluftleitfähigkeit und
die damit in Verbindung stehende Querluftleitfähigkeit bei
Normaldruckbelastungen, die beim normalen Gebrauch des mit
dem Ventilationsschichtmaterial (3) versehenen Bekleidungs
stückes auftreten, aufrechterhalten bleiben.
2. Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Querluftleitfähigkeit
zu den beiden Oberflächen des Ventilationsschichtmaterials
(3) besteht.
3. Bekleidungsstück nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die
Längsluftleitfähigkeit durch Längsluftleitkanäle (19) und
die Querluftleitfähigkeit durch Querluftleitkanäle (21, 23)
bewirkt wird.
4. Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventilationsschichtmaterial (3) eine porige Struktur mit
sowohl in Querrichtung als auch in Längsrichtung offenen
Poren aufweist.
5. Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventilationsschichtmaterial (3) eine rippenartige Struktur
mit im wesentlichen parallelen Rippen auf mindestens einer
Oberfläche aufweist.
6. Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventilationsschichtmaterial (3) mindestens auf einer Ober
fläche mit im wesentlichen parallelen Stegen (13 und/oder
17) versehen ist.
7. Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventilationsschichtmaterial (3) eine genoppte Struktur mit
Noppen auf mindestens einer Oberfläche aufweist.
8. Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventilationsschichtmaterial (3) als dreidimensionales Netz
material ausgebildet ist.
9. Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß von der
Gesamtdicke des Ventilationsschichtmaterials (3) ein Anteil
im Bereich von etwa 10- 90%, vorzugsweise von etwa 60-
80%, für den Luftleitfähigkeitsquerschnitt vorgesehen ist.
10. Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventilationsschichtmaterial (3) bei der Normal-Druckbela
stung eine Mindestdicke von 1 mm aufweist.
11. Kopfbedeckung mit nicht oder nicht ausreichend
luftdurchlässiger Schicht, insbesondere Außenschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß die
luftundurchlässige Schicht mit Ventilationsschichtmaterial
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 belegt ist, wobei die
Längsluftleitkanäle (19) zum freien Ende der Kopfbedeckung
gerichtet sind.
12. Kopfbedeckung nach Anspruch 11, mit einem am Kopf
anliegenden Innenband,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Innenband luftdurchlässig ausgebildet und auf sei
ner vom Kopf wegweisenden Seite mit Ventilationsschicht
material (3) belegt ist.
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