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Vorrichtung zur willkürlichen Auswahl der zu kontrollierenden Arbeiter
und Angestellten in gewerblichen und kaufmännischen Betrieben. Die zahlreichen Diebstähle
in Fabriken wie überhaupt in_ fast allen größeren gewerblichen und kaufmännischen
Unternehmungen seitens der in diesen beschäftigten Arbeiter und Angestellten haben.
dazu geführt, daß diese einer Überwachung unterstellt werden, die meist den Pförtnern
der Unternehmung obliegt und gewöhnlich in der Weise ausgeübt wird, daß die mitgeführten
Sachen einer Durchsuchung unterworfen werden. Bei der durchweg erheblichen Zahl
der zu überwachenden und vielfach auch mehrere Male am Tage ein-und ausgehenden
Personen ist es naturgemäß untunlich, eine derartige Durchsuchung bei jeder einzelnen
Person durchzuführen. Man ist daher auf Stichproben angewiesen, welche bisher die
Pförtner nach freiem Ermessen an'-stellten, indem sie aus der zu überwachenden Personenzahl
eine gewisse Anzahl nach ihrem Gutdünken zwecks Durchsuchung auswählten. Für die
derart von der Überwachung jeweils betroffenen Personen hatte der in solcher Weise
zum Ausdruck gebrachte Verdacht einer unrechtmäßigen Handlung stets etwas Verletzendes.
Naturgemäß wird auch die Durchsuchungsmaßnahme sicher nicht bei solchen Personen
von den Pförtnern zur Anwendung gebracht, die ihnen über jeden Verdacht erhaben
scheinen, so da.ß diesen Personen, sobald ihnen der gute Ruf, den ihnen der Pförtner
zuschreibt, zum Bewußtsein kommt, sich der Kontrolle so gut wie ganz enthoben fühlen
können. Der in dieser Weise ausgeübten Personalkontrolle haften somit beträchtliehe
Mängel an, die zu beseitigen der Zweck des vorliegenden Apparates ist. Die in einem
beliebigen Prozentsatz vorzunehmenden Stichproben werden von dem Apparat somit unter
Ausschaltung jedes menschlichen Wohl- oder Übelwollens selbsttätig bestimmt, so
daß die Auswahl des verletzenden Charakters entkleidet wird. Kein Arbeiter, kein
Angestellter ist sicher, daß ihn bei -seinem Ausgang der Apparat nicht als zu durchsuchende
Person anweist. Die Zahl der zu durchsuchenden Personen bleibt dem überwachenden
Pförtner unbekannt. Nur der Betriebsleiter oder sein Beauftragter kennt sie, so
daß der Apparat für diesen gleichzeitig auch ein Kontrollmittel über die Amtsführung
des Pförtners bietet.
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Die Zeichnung veranschaulicht einen derartigen Personalkontrollapparat
durch Fig. z in Ansicht und durch Fig. 2 im Schnitt nach der Linie A -B der
Fig. 5, während die Fig. 3, q. und 5 Schnitte nach den Linien C-D bzw.E-F bzw. G-H
zur Darstellung bringen. Die Fig. 6 bis g erläutern eine zweite Aus. führungsform.
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In dem oberen Teil des Kastens a ist ein Kugelsammelraum b angeordnet,
dessen Boden c um die Zapfen d kippbar gelagert ist. Dieser Boden besitzt in der
einen vorderen Ecke eine der Kugelgröße entsprechende Durchlaßöffnung e und ist
in seiner Längenrichtung nach dieser hin ein wenig geneigt. Gleichzeitig hat der
Boden eine von der vorderen nach der hinteren Kastenwand verlaufende
hteigung,
so daß die auf den Boden geschütteten Kugeln das Bestreben haben, nach der hinter
der Öffnung e liegenden Bodenecke zu rollen. Ein Zapfen f dieses Bodens (s. Fig.
5) greift in einen mit dem Handhabungsknopf g versehenen Schieber h ein, der beim
Abwärtsbewegen eine mit ihm verbundene Feder i spannt und unter deren Einwirkung
bei Freigabe des Knopfes in seine Ausgangslage zurückbewegt wird.
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Die Durchlaßöffnung e gewährt Zutritt zu einer Fallbahn k (Fig. 2
und 3), welche in eine geneigt liegende Kugelrinne l mündet. Diese Rinne l leitet
durch die vordere Kastenwand hindurch zu einer mit einer Schauöffnung m versehenen
Führungsstrecke n (Fig. 4) und von hier wieder durch die Kastenwand hindurch
zu der geneigten Ablaufrinne o, die zu einem Kugelfang p im Schieber h' führt. Eine
Signalglocke q, eine Ablauf- und Verteilungsebene r sowie eine Auffanglade s vervollständigen
die Einrichtung.
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Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende Nach Öffnen des Verschlußdeckels
t des Kastens wird eine nach der Zahl der zu überwachenden Personen sich richtende
Anzahl Kugeln, unter denen sich dem Prozentsatz der jeweils zu durchsuchendem Leute
entsprechend auch andersfarbige, z. B. rote Kugeln befinden, auf den Kippboden c
geschüttet, auf dem sie sich infolge der Bodenschräge nach der rückwärtigen Kastenwand
hin lagern und dabei gleichzeitig noch den Boden in dieser Richtung ein wenig neigen,
bis er auf dem Anschlag u einen Stützpunkt findet. Zweckmäßig füllt man auch gleich
die Ablaufrinne o. mindestens bis zur Schauöffnung m mit Kugeln und verschließt
nun den Kasten.
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Die zu überwachenden Personen haben nunmehr den Handhabungsknopf g
herunterzudrücken. Hierdurch bewegen sie den Schieber la und die in dessen Öffnung
P aus der Ablaufrinne o aufgefangene Kugel so weit abwärts, bis diese aus dem Schieber
herauszufallen vermag. Bei ihrem Fall trifft sie gegen die Signalglocke q, die sie
zum Ertönen bringt, und rollt dann über die Ablauf- und Verteilungsebene v in die
Auffanglade s.
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Durch die Abwärtsbewegung des Schiebers h wurde gleichzeitig der Auslauf
der Rinne o gesperrt und der Boden c vermittels des Zapfens f nach der vorderen
Kastenwand zu gekippt. Die auf dem Boden lagernden Kugeln werden infolgedessen in
wahllosem Durcheinander nach der Öffnung e zu geworfen, die sich bei der erläuterten
Kippbewegung dicht an die Eintrittsstelle der Fallbahn k anlegt. Wird nun der Knopf
g freigegeben, so bewegt sich der Schieber h unter dem Einfluß der Feder i in die
gezeichnete Ausgangslage zurück, der jetzt leere Kugelfang tritt wieder vor die
Auslaufrinne o, nimmt aus dieser eine neue Kugel auf und veranlaßt dadurch alle
übrigen in den Kugelrinnen befindlichen Kugeln um ein entsprechendes Stück nachzurollen.
Von der Rinne l aus tritt eine neue Kugel vor die Schauöffnung in, die Fallbahn
k wird zur Au'_-nahme einer weiteren Kugel fähig und läLt von den bei der
Kippbewegung des Bodens durcheinander geworfenen Kugeln die jeweilsin oder über
die Öffnung e gerollte durch diese hindurch herabsinken. Durch die Aufwärtsbewegung
des Schiebers h wurde abe.-auch gleichzeitig der Boden c wieder in seine Ausgangslage
zurückgekippt, wobei die darauf lagernden Kugeln eine erneute Mischung erfahren.
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Diese ständig sich wiederholende Mischung der Kugeln sichert das ungestörte
Nachfüllen der Laufrinnen und macht jede Vorausbestimmung, wann wohl durch den Druck
auf den Schieberknopf h eine den Drückenden als zu durchsuchende Person anweisende
rote Kugel vor der Schauöffnung m erscheinen mag, völlig unmöglich. Da nur der Leiter
des Betriebes die Zahl der jeweils aufgegebenen roten Kugeln kennt, so hat jener
dusch Ve_-gleich dieser Zahl mit der Zahl der der Durchsuchungsstelle vom Pförtner
zugeführten Personen gleichzeitig auch eine Kontrolle über diesen.
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Legt man auf die Pförtnerkontrolle greinen Wert, so kann man auch
den Apparat, wie in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 bis g, derart ausgestalten,
daß die von dem Schieber lt
abfallenden Kugeln nach dem Aufschlagen auf die
Glocke in eine Rinne x fallen, .die sie durch die Öffnung 2 hindurch zu einem Hebewerk
3 leitet, das von dem Schieber h mittels des Sperrad- und Zahngetriebes 4. angetrieben
wird. Die Kugeln werden in Bechern 5 dieses Hebewerkes aufgefangen, deren Boden
geneigt ist, so daß, wenn die Becher vor die Öffnung 6 gelangen, die von ihnen mitgeführten
Kugeln ohne weiteres durch diese in den Sammelraum b abrollen. Eine Pendelklappe
7 vor der Öffnung 2 verhindert, daß. die durch diese hindurchgerollte Kugel beim
Hochsteigen des Bechers wieder in die Öffnung zurücktritt.
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Durch die vorstehende Anordnung bleibt nicht nur der Apparat infolge
Fortfalles der Entleerung der Lade s und Auffüllung: des Sammelraumes b von Hand
dauernd betriebsbereit, sondern man erreicht auch dabei gleichzeitig den weiteren
Vorteil, daß man mit einer geringen Kugelzahl Hunderte von Arbeitern und Angestellten
in der beschriebenen Weise zu überwachen vermag.
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Auf einfachem Wege läßt es sich hierbei auch ermöglichen, den Apparat
nach Belieben in der zuerst oder der zuletzt erläuterten Art
zu
benutzen, indem man die Führungsrinne l drehbar lagert. Sobald man diese um die
Achse 8 in die in Fig. 6 angedeutete punktierte Stellung umlegt, verschließt sie
die Öffnung 2 und die Kugeln nehmen wieder den bei Fig. i bis 5 beschriebenen Weg
über die Ablaufebene y in die Lade s.
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Wenn erwünscht, kann auch die an der Schauöffnungm bereits vorbeigewanderte
Kugel noch nachträglich, z. B. durch eine in Fig. I punktiert angedeutete Klappe
v o. dgl., sichtbar gemacht werden, um bei etwa auftretenden Meinungsverschiedenheiten
zwischen Pförtner und Arbeiter über die Farbe seiner Kugel auch dann noch Feststellungen
treffen zu können, wenn bereits eine neue Kugel vor die Schauöffnung m getreten
ist.
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Der erläuterte Apparat läßt sich- auch zweckmäßig mit bekannten Arbeiterzeitkontrollapparaten
vereinigen, so daß für Zeit- und Diebstahlskontrolle nur ein einziger Druck oder
Zug erforderlich wird.