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Werkzeugablageeinrichtung
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Die Erfindung geht aus von einer Werkzeugablageeinrichtung zum stehenden
Aufbewahren, insbesondere von Werkzeugen mit tolerierten Werkzeugschäften, wie Morsekegel,
Steilkegel, zylindrischen Aufnahmen u.dgl., mit einem Grundkörper, in dessen entsprechend
geformte, von der Oberseite ausgehende Öffnungen die Werkzeugschäfte einsteckbar
sind.
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Zum stehenden Aufbewahren von Werkzeugen, wie Fräsern, Bohrern, Gewindeschneideinrichtungen
u.dgl., die einen eng tolerierten und gegen Beschädigung zu schützenden Werkzeugschaft
aufweisen, werden in der Praxis bislang Werkzeugständer aus Vollholz oder aus Kunststoff
verwendet, die entsprechende Bohrungen zur Aufnahme der Werkzeugschäfte aufweisen.
Da die Werkzeugschäfte verhältnismäßig lang sind, müssen folglich auch die Bohrungen
in den bekannten Werkzeugständern auch entsprechend.lang ausgebildet sein, so daß
eine verhältnismäßig gro-Be Gefahr besteht, daß an den Bohrungswänden,die notwendigerweise
immer mit einem gewissen Ölfilm überzogen sind, Späne anhaften, die beim Einstecken
der Werkzeugschäfte diese beschädigen.
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Solche Beschädigungen können aus zweierlei Gründen auftreten, nämlich
erstens, wenn die Bohrungen, um ein Wackeln der Werkzeugschäfte in der Bohrung zu
vermeiden, an die Gestalt des Werkzeugschaftes angepaßt sind, womit zwangsläufig
ein einmal eingeführter Span zwischen dem Werkzeugschaft und der Bohrungswand eingeklemmt
wird und Kratzer auf der Werkzeugschaftoberfläche erzeugt. Eine zweite Möglichkeit
für
die Beschädigungen der Werkzeugschäfte tritt auf, wenn die Bohrungen zwar an sich
weit genug toleriert sind und die Werkzeugschäfte mit' entsprechend großem Spiel
in die Bohrung einpassen, aber die Ständer mit den eingesetzten Werkzeugen transportiert
werden. Hierbei schlagen dann durch Kippbewegungen die Werkzeugschäfte an die Boh-rungswandungen
an und werden durch die anhaftenden Späne beschädigt.
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Ein weiteres Problem besteht bei den bekannten Werkzeugständern darin,
daß unter Umständen Späne aus dem Werkzeugständer von dem Werkzeugschaft eines entnommenen
Werkzeugs mitgenommen und in die Werkzeugaufnahme der Maschine überführt werden.
Durch den Anpreßdruck beim Bearbeitungsvorgang wird dann mit Sicherheit durch den
anhaftenden Span der Werkzeugschaft und im schlimmsten Fall sogar die Werkzeugaufnahme
beschädigt.Im Extremfalle wird durch anhaftende Späne oder Schmutzpartikel das Werkzeug
exzentrisch in die Werkzeugaufnahme gespannt und dies führt bei voreingestelltem
Werkzeug mit Pa.ssungsmaß dazu, daß die Werkstückbohrung bzw. das Werkstück Ausschuß
wird.
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Bei den heute allgemein im Einsatz befindlichen numerischen Bearbeitungszentren
ist dies ein ernstzunehmendes Handicap, und man versucht, durch besondere Maßnahmen,
wie abblasen etc., den Werkzeugschaft sauber zu halten.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine Werkzeugablageeinrichtung
zur stehenden Aufbewahrung von Werkzeugen zu schaffen, die ein nahezu spielfreies
Halter-n der Werkzeugschäfte gestattet und bei der praktisch keine Gefahr besteht,
daß Späne von dem Werkzeugschaft auf die Werkzeugablageeinrichtung und umgekehrt
übertragen werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Werkzeugablageeinrichtung
durch die Merkmale des Hauptanspruches gekennzeichnet.
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Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die Werkzeugablageeinrichtung
mit dem jeweils eingesetzten Werkzeugschaft nur kleinflächig in Berührung steht,
so daß die Gefahr für die Ubertragung von Spänen außerordentlich gering ist. Andererseits
können mitgeschleppte Späne aus der offen oder hohl ausgebildeten Werkzeugablageeinrichtung
ohne weiteres herausfallen.
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Schließlich ist es auch noch möglich, bei ansonsten gleich großen
Öffnungen die Werkzeugablageeinrichtung für unterschiedliche Werkzeugschaftgrößen
zu verwenden, indem lediglich unterschiedliche Distanzmittel verwendet werden.
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Eine einerseits sehr robuste, andererseits sehr kostengünstige Werkzeugablageeinrichtung
wird erhalten, wenn die Oberseite und die bodenseitige Wand jeweils von Blechen
gebildet sind, die durch ebenfalls aus Blechen bestehenden Seitenwänden miteinander
verbunden sind, womit sich ein etwa kastenartiger Aufbau ergibt, da wegen der Distanzmittel
nicht die Gefahr besteht, daß die Werkzeugschäfte unmittelbar mit den metallischen
Rändern der öffnungen in Berührung kommen. Hierbei ist eine weitere Herstellungsvereinfachung
insofern möglich, als die Oberseite und die Seitenwände einstückig miteinander verbunden
sein können.
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Ein Herausragen der Werkzeugschäfte aus der Werkzeugablageeinrichtung
und damit ein Aufstehen auf der Unterlage wird mit Sicherheit vermieden, wenn die
bodenseitige Wand in Richtung auf die Oberseite zu zurückspringend angeordnet ist.
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Kostengünstige und Beschädigungen der Werkzeugschäfte weitgehend ausschließende
Distanzmittel bestehen aus thermoplastischen Kunststofformkörpern . Die Distanzmittel
können dabei im wesentlichen L-förmige Winkelstücke sein, die jeweils mit einem
Schenkel im Bereich des Randes jeder Öffnung befestigt sind und deren anderer Schenkel
jeweils von außen her.durch die jeweilige Öffnung hindurchreicht, so daß die Winkelstücke
der Oberseite in Richtung auf die bodenseitige Wand und die Winkelstücke der bodenseitigen
Wand in Richtung auf die Oberseite zeigen. Durch diese Gestaltung der'Distanzmittel
wird außerdem eine Führung des Werkzeugschaftes beim Einsetzen in die Werkzeugablageeinrichtung
erreicht, so daß der Werkzeugschaft ohne weiteres praktisch selbsttätig in die entsprechende
Öffnung der bodenseitigen Wand gleitet.
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Dabei können vorteilhafterweise die hindurchreichenden Schenkel abgeschrägt
sein und in Richtung auf das Innere des Grundkörpers zu, gegenüber dem Rand der
Öffnung zurückspringen. Auf diese Weise paßt sich der Verlauf der Schenkel der Winkelstücke
derbodenseitigen Wand etwa dem Kegelwinkel des Werkzeugschaftes an und ergibt eine
wirksame Führung.
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Eine sehr stabile Befestigung der Winkelstücke an dem Rand einer jeweiligen
Öffnung wird erhalten, wenn der Schenkel längsgeschlitzt ist und das Winkel stück
mit dem Schlitz auf den Rand der Öffnung aufgesteckt ist. Um ein Abgleiten der Distanzmittel
von dem Rand der Öffnung zu verhindern, können diese mit Hilfe einer Blindniete
befestigt sein.
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Um mit weitgehend gleichen Distanzmitteln das Auslangen finden zu
können, ohne daß kegelige Werkzeugschäfte in der Werkzeugablageeinrichtung kippen
können, ist es zweckmäßig,die Öffnungen in der Oberseite mit einem groBeren Durchmesser
auszuführen als die Öffnungen in der bodenseitigen Wand. Zweckmäßigerweise entspricht
dabei der Abstand zwischen der Oberseite und der bodenseitigen Wand etwa der Länge
des Kegels eines einzusetzenden Werkzeugschaf tes.
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Eine satte, jedoch klemmfreie Halterung wird erhalten, wenn in jeder
Öffnung lediglich drei Distanzmittel vorgesehen sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig.'l eine Werkzeugablageeinrichtung gemäß der
Erfindung mit einem eingesetzten Werkzeugschaft in einer perspektivischen Darstellung
und mit teilweise durchsichtig veranschaulichten Seitenwänden und Fig. 2 die Werkzeugablageeinrichtung
nach Fig. 1, geschnitten entlang der Linie II-II in einer Seitenansicht.
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Eine Werkzeugablageeinrichtung 1 zum stehenden Aufbewahren, insbesondere
von Werkzeugen mit tolerierten Werkzeugschäften, wie Morsekegel und Steilkegel,
wie er bei 2 beispielhaft veranschaulicht ist, enthält einen kastenartigen Grundkörper
3, mit dessen Oberseite 4 zwei parallel und im Abstand zueinander verlaufende Seitenwände
5 und 6 einstückig verbunden sind. Zwischen.den Seitenwänden 5 und 6 ist wiederum
parallel und im Abstand zu der Oberseite 4
eine bodenseitige Wand
7 zurückspringend angeordnet, die randseitig abgeboyen ist und mit den so entstehenden
Leisten 8 und 9 an den Seitenwänden 5 und 6 befestigt ist.
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Die bodenseitige Wand 7 besteht ebenso wie die Oberseite 4 und die
einstückig daran angeformten und rechtwinklig zu der Oberseite 4 verlaufenden Seitenwänden
5 und 6 aus Blech, beispielsweise einem gegen Korrosion geschützten Stahlblech,
sodaß die Leisten 8 und 9 beispielsweise durch Punktschweißen, mit den Seitenwänden
5 und 6 unlösbar und stabil verbunden sein können.
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Die veranschaulichte Werkzeugablageeinrichtung 1 enthält in ihrer
Oberseite 4 nebeneinander drei kreisrunde Öffnungen 10, mit denen ebenfalls kreisrunde
öffnungen 11 in der bodenseitigen Wand 7 fluchten, derart, daß jede Öffnung 10 in
der Oberseite 4 einer Öffnung 11 in der bodenseitigen Wand 7 fluchtend zugeordnet
ist.
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In jeder-der Öffnungen 10, 11 sitzen je drei Distanzmittel in Gestalt
von aus thermoplatischem Kunststoff bestehenden Winkelstücken 12, die einen kurzen,
an dem Rand der jeweiligen Öffnungen 10, 11 befestigten Schenkel 13 sowie einen
längeren, im wesentlichen rechtwinklig zu dem Schenkel 13 verlaufenden Schenkel
14 enthalten. Die Winkelstücke 12 alles Öffnungen 10, 11 sind untereinander gleich
ausgebildetund stecken mit einem in dem kurzen Schenkel 13 eingeformten Längsschlitz
15 auf dem Rand einer jeden Öffnung 10, 11, wobei die Höhe des Schlitzes 15 der
Dicke der Oberseite 4 bzw. der bodenseitigen Wand 7 entspricht. Um ein mögliches
Abgleiten der Winkelstücke 12 von dem Rand der üüfnunqen 1(), 11 zu verin i den,
sind die kurzen ';cl1crlkbel 13 mittels einer Blindniete 16 befestig, die in einer
urel
den kurzen Schenkel 13 sowie die Oberseite 4 bzw.
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die bodenseitige Wand 7 durchgeiienden Bohrung sitzt.
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Die Anordnung der Winkelstücke 12 ist im weiteren derart getroffen,
daß die langen Schenkel 14 in Richtung auf das Innere der Werkzeugablageeinrichtung
1 zeigen, d.h. die langen Schenkel 14 in-den Öffnungen 10 der Oberseite 4 zeigen
in Richtung auf die bodenseitige Wand 7, während die langen Schenkel 14 der Öffnungen
11 in der bodenseitigen Wand 7 in Richtung auf die Oberseite 4 zu zeigen.
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Um einen satten Sitz des Werkzeugschaftes 2 im Bereich der unteren
Öffnung 11 zu gewährleisten, ist die in Richtung auf die Achse der Öffnung bzw.
des Werkzeugschaftes 2 zu weisende Vorderseite 17 des langen Schenkels 14 zurücksprinqend
bzw. schräg ausgebildet wobei, wie insbesondere Fig. 2 zeigt, der Winkel, den die
Vorderseite 17 mit der Achse des Werkzeugschaftes 2 einschließt, etwa dem Kegelwinkel
des Werkzeugschaftes 2 entspricht. Somit liegen die langen Schenkel 14 der in den
Öffnungen 11 steckenden Winkelstücke 12 an dem Werkzeugschaft 2 an, während die
langen Schenkel 14 der in den öffnugen 10 angeordneten Winkelstücke 12 von dem Werkzeugschaft
2 frei sind. Der eingesteckte Werkzeugschaft 2 wird damit im Bereich der Oberseite
4 lediglich durch den Ubergangsbereich von dem kurzen Schenkel 13 zu dem langen
Schenkel 14 eines jeden Winkelstückes 12 seitlich geführt.
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Die Bemessung der Werkzeugablageeinrichtung 1 ist so getroffen, daß
der Abstand zwischen der bodenseitigen Wand 7 und der Oberseite 4 etwa gleich oder
geringfügig kleiner als die Länge des Kegels des einzusteckenden Werkzeugschaftes
2 ist, während die Öffnungen 10 einen Durchmesser aufweisen, derart, daß
der
Werkzeugschaft gegebenenfalls bis zu seinem Anlageflansch in die Werkzeugablageeinrichtung
1 einführbar ist, ohne daß sich die Winkelstücket12 an den Werkzeugschaft 2 seitlich
anlegen. Der Durchmesser der öffnungen 11 in der bodenseitigen Wand ist hingegen
kleiner und an den Durchmesser des Werkzeugschaftes 2 in diesem Bereich angepaßt;
damit die langen Schenkel 14 der unteren Winkelstücke 12 eine Führung für den Werkzeugschaft
2 ergeben können Um schließlich ein Herausragen der Werkzeugschäfte 2 nach unten
aus der Werkzeugablayeeinrichtung 1 zu verhindern und um damit ein Aufstehen der
Werkzeugschäfte 2 auf der Unterlage, auf der sich die Werkzeugablageeinrichtung
1 befindet, zu vermeiden, sind entweder an der bodenseitigen Wand 7 entsprechende
Füße vorgesehen oder die Wände 5, 6 sind höher als die Länge des Werkzeugschaftes
2 bemessen.
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Zur Verstärkung der Oberseite 4 können in diese wahlweise Sicken eingeprägt
sein, oder es können auch die die Seitenwände 5 und 6 verbindenden Stirnkanten der
Oberseite 4, wie bei 20 und 21 veranschaulicht, abgekantet sein.
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Die Abkantungen 20 und 21 können ferner als Haken verwendet werden,
um die Werkzeugablageeinrichtung 1 in einem Regal oder Werkzeugwage einzuhängen.
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Die äquidistante Verteilung der Distanzstücke bzw.
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L-förmigen Winkelstücke verhindert zuverlässig eine Berührung zwischen
dem Werkzeugschaft 2 und dem Rand der Öffnungen 10, 11 und hält auch den Werkzeugschaft
2 zentrisch in den jeweiligen Öffnungen 10 und 11.