DE3233643C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Hämmern mit
Schrot, insbesondere eine Vorrichtung, in der die
Schrotkörner durch die Schwerkraft beschleunigt werden.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich damit, in einem
Produktionsprozeß Werkstücke mit einer Oberflächenspannung
und einer bestimmten Oberflächenbeschaffenheit zu versehen.
Von besonderem Interesse ist es, gute Oberflächen und Druck
spannungen in den Oberflächen von Erzeugnissen wie Schaufeln,
von Gasturbinen zu erhalten. Üblicherweise haben solche
Schaufeln eine gekrümmte Oberfläche 20, dünne Kanten 19, 19′
und Schulterflächen 26, vgl. Fig. 1. Turbinenschaufeln können nicht
leicht und gleichmäßig gehämmert werden, wenn sie nicht in
geeigneter Weise im Strahl der Schrotkugeln angeordnet
werden. Die Schrotkugeln müssen die Oberfläche des Werk
stücks in einem steilen Winkel treffen, damit sie wirksam
sind. Bisher sind Turbinenschaufeln hauptsächlich in pneu
matischen Maschinen oder in Schleudern gehämmert worden.
Mit solchen Maschinen kann man aber nicht die gleichmäßi
gen Geschwindigkeiten der Schrotkugeln erhalten, die zur
Erzielung der Oberflächenbeschaffenheit erforderlich sind,
die in mit der vorliegenden Anmeldung zusammenhängenden
Anmeldungen der Anmelderin beschrieben ist. Speziell im
Fall der pneumatischen Maschinen kann jedoch das Schrot
in einer Vielfalt von verschiedenen Richtungen auf das
Werkstück gelenkt werden. In dieser Hinsicht ist die pneu
matische Maschine anderen Maschinen überlegen.
Das Hämmern mit Hilfe von Schwerkraft ist ein Ver
fahren, bei dem man das Schrot mit der Erdbeschleunigung
frei fallen läßt. Solche Methoden sind schon länger be
kannt. Aus der US-PS 9 37 180 ist ein Gerät zum Hämmern
mit Schrot mit Hilfe der Schwerkraft beschrieben. Stahl
kugeln fallen aus trichterförmigen Öffnungen und der
Strahl wird durch einen Schieber an den Öffnungen ge
steuert. In der US-PS 40 67 240 ist eine ähnliche Vor
richtung beschrieben. Bei dieser Vorrichtung wird eine
konstante Füllhöhe des Schrots im Trichter durch einen
röhrenförmigen Überlauf erreicht. In der US-PS 37 05 511
ist schließlich eine Einrichtung beschrieben, in der die
Schrotkugeln auf eine bestimmte Höhe gehoben werden und
dann eine geneigte Fläche hinunterrollen. Die Schrotkugeln
rollen über die Kante der Fläche und fallen frei auf das
Werkstück.
Eine Masse von Kugeln in einem Trichter verhält sich be
kanntlich ähnlich wie eine Flüssigkeit. Die Geschwindig
keit, mit der die Schrotkugeln einen Trichter verlassen,
hängt deshalb von der Größe der Kugeln und von der Füllhöhe
im Trichter ab. Wenn bei der Vorrichtung nach der US-PS
37 05 511 auf einen Trichter verzichtet wird, verleiht die
geneigte Fläche den Schrotkörnern eine erhebliche horizontale
Geschwindigkeitskomponente. Das folgt daraus, daß das Schrot
über schräge Bleche nach unten abgegeben wird, die in der Art
einer "Sprungschanze" wirken und dem Schrot somit eine be
trächtliche seitliche Geschwindigkeitskomponente verleihen.
Das Schrot fällt daher entlang einer Fallkurve.
Alle bekannten Vorrichtungen zum Hämmern mit Hilfe der Schwer
kraft scheinen darüber hinaus nur zum Hämmern ebener Flächen
geeignet und angewandt worden zu sein. Weiterhin können die
Schaufeln nicht mit der geforderten Genauigkeit gehämmert
werden, wenn sie in einem Gerät der bekannten Art einfach
starr befestigt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Richtung und die Geschwin
digkeit der Schrotkugeln genauer zu steuern als bei bekannten
Vorrichtungen und eine Vorrichtung zu schaffen, die geeignet
ist, kompliziertere Formen wie beispielsweise Schaufeln für
Gasturbinen, gleichmäßig zu hämmern.
Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung gemäß dem Anspruch 1
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Mit der Erfindung werden gleichmäßige Druckspannungen und
glatte Oberflächen von Werkstücken erreicht, insbesondere
von solchen, die eine unregelmäßige und verhältnismäßig
empfindliche Struktur haben, wie dies beispielsweise
bei Schaufeln von Gasturbinen der Fall ist.
Gemäß der Erfindung wird ein gleichmäßiger Strahl von
Schrotkugeln in ein Gehäuse geführt. Das Schrot wird zu
nächst mit einer sehr niedrigen und gleichmäßigen An
fangsgeschwindigkeit abgegeben und dann durch die Schwer
kraft auf eine gleichmäßige höhere Geschwindigkeit be
schleunigt. Nach dem Aufprall auf das Werkstück fallen
die Schrotkugeln auf den Boden des Gehäuses, werden dort
gesammelt und zum Ausgangspunkt zurückgebracht.
Das Schrot wird durch ein Gitter geführt, das die Ge
schwindigkeit des zurücktransportierten Schrots vermindert
und gleichzeitig die gewünschte Anfangsgeschwindigkeit
sicherstellt. Das Gitter ist vorzugsweise als eine Loch
platte ausgeführt, die den Schrotkörnern eine kleine seit
liche Geschwindigkeitskomponente verleiht. Dadurch erreicht
man in einem kurzen Abstand unterhalb der Platte und damit
in dem Bereich, in dem das Werkstück gehalten wird, einen
gleichmäßigen Strom von Schrotkörnern. Werkstücke können an
eine beliebige Stelle innerhalb einer quer zu dem gleich
mäßigen Schrotstrom verlaufenden Ebene gebracht werden und
werden dort überall gleich gehämmert. Als Gitter, die genaue
Geschwindigkeitsparameter und gleichförmige Verteilung der
Kugeln sicherstellen, werden Lochbleche bevorzugt. Bei
einem Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit Mitteln versehen, um eine konstante Schrothöhe über einer
einzelnen Lochplatte einzuhalten, die einen gleichmäßigen
Fluß des Schrots ermöglicht. Bei einem anderen Ausführungs
beispiel ist eine Mehrzahl von Lochblechen gegeneinander
versetzt; die Lochbleche bilden so ein Labyrinth, durch das
das Schrot fließen muß. Beide Arten von Gittern haben sich
als geeignet erwiesen, gleichmäßige niedrige Anfangsge
schwindigkeiten zu erhalten. Diese Gitter ermöglichen es zu
sammen mit eng tolerierten Schrotkugeln mit einem Durch
messer im Bereich von 1,0 bis 2,5 mm, eine gleichmäßige
Aufschlagenergie mit einer Streuung von etwa ±25% auf
dem Werkstück zu erreichen. Eine solche Gleichförmigkeit
konnte bisher nicht erreicht werden. Sie ist aber erforder
lich, um glatte Oberflächen in der Größenordnung von 30 AA
(Arithmethic Average) oder besser zu erhalten und dies in
Kombination mit Druckspannungen bis zu einer Tiefe von
mindestens 0,13 mm.
Die Geschwindigkeit, mit der die Schrotkugeln auf der Ober
fläche des Werkstücks auftreffen, hängt ab von der Höhe, aus
der das Schrot fällt. Diese Höhe kann durch ein vertikales
Verstellen des Gitters verändert werden. Die Anfangsge
schwindigkeit am Gitter ist, wie erwähnt, gering und be
trägt etwa 1 bis 3% der typischen Aufprallgeschwindigkeit.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegen die Aufprallge
schwindigkeiten im Bereich von 2,5 bis 12 m/s. Diese Ge
schwindigkeiten sind gleichmäßig mit Schwankungen von
höchstens ±4%. Obwohl die seitliche Komponente der An
fangsgeschwindigkeit nötig ist, ist sie klein, nämlich in
der Größenordnung von 0,1 m/s. Damit ist beim Auftreffen
auf das Werkstück die seitliche Komponente der Geschwindig
keit ein vernachlässigbar kleiner Bruchteil der senkrechten
Komponente, und das Schrot bewegt sich in einem gleichmäßigen
Strom. Dies bewirkt ein präzises Hämmern von Werkstücken, die
Krümmungen, empfindliche Bereiche oder Zonen aufweisen, die
eine besondere Sorgfalt erfordern um eine gleichmäßige Ober
flächenbeschaffenheit und gleichmäßige Druckspannungen zu
erzielen.
Eine Haltevorrichtung, die innerhalb des Gehäuses beweg
bar angeordnet ist, bringt das Werkstück in eine solche
Stellung, daß seine Oberfläche quer zum Schrotstrom liegt.
Die Konstruktion des Werkstückhalters ermöglicht es, das
Werkstück während des Schlichtens hin und her zu drehen. Ein
solches Hin- und Herdrehen des Werkstücks erlaubt ein gleich
mäßiges Behandeln von gekrümmten Werkstücken nach der Art
von Turbinenschaufeln. Es ermöglicht ein gleichmäßiges Be
handeln der gesamten Oberfläche. Wird das Hin- und Herdrehen
dagegen weggelassen, kann der Auftreffwinkel des Schrots und
die sich daraus ergebenden Druckspannungen ungleichmäßig
sein. Im Vergleich zu Anordnungen, in denen das Werkstück
einfach nur rotiert wird, vermeidet das Hin- und Herdrehen
das Aufprallen von Schrot beispielsweise auf verhältnis
mäßig empfindliche Kanten.
Bei einer besonderen erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Be
handeln eines Werkstücks nach der Art einer Turbinenschaufel
ist der Anstellwinkel des Werkstückhalters und damit der An
stellwinkel der Achse des Werkstücks in bezug auf die Rich
tung des Schrotstrahls veränderbar. Dadurch kann ein gleich
mäßiges Behandeln von Werkstücken wie Turbinenschaufeln so
gar in Bereichen erreicht werden, in denen sich Schultern
oder ähnliches befinden.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel sind daher drei Arten
möglich, die Turbinenschaufel zu drehen: Schwingen um
eine Achse, schrittweise Rotation um die gleiche Hauptachse
und Neigen der Achse. Wenn ein Werkstück, wie z. B. eine
Schaufel für eine Gasturbine, empfindliche Oberflächen hat
und zwei Seiten, die gehämmert werden sollen, wird eine Ab
lenkplatte benützt, die den Schrotstrom abfängt, bevor er
das Werkstück trifft. Durch das Abfangen des Schrots ist es
möglich, die Stellung des Werkstücks zu verändern, ohne daß
das Werkstück von Schrotkugeln getroffen wird, die empfind
liche Oberflächen zerstören könnten. Die Ablenkplatte läßt
einen kontinuierlichen Schrotstrom durch das Gitter zu.
Dadurch ist ohne weiteres ein fortlaufendes Hämmern möglich,
wenn die Ablenkplatte wieder in ihre Ruhestellung gebracht
wird.
Fig. 1 zeigt eine typische Turbinenschaufel, die in
der erfindungsgemäßen Vorrichtung behandelt werden
kann.
Fig. 2 ist ein Querschnitt durch die Vorrichtung und
zeigt das Gehäuse und die Fördervorrichtung.
Fig. 3 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 2,
teilweise im Schnitt.
Fig. 4 ist eine Teilansicht der Vorrichtung zum Hin- und
Herbewegen des Werkstücks, das in Fig. 3 gezeigt ist.
Fig. 5 zeigt ein Werkstück, das quer zum Schrotstrom inner
halb des Gehäuses angeordnet ist; das Werkstück ist
so positioniert, daß der Aufschlagwinkel C kleiner
als 90 Grad ist.
Fig. 6 ist eine Seitenansicht eines Gitters im oberen Teil
des Gehäuses; es ist gezeigt, wie das Schrot das
Gitter, das eine einfache Lochplatte ist, verläßt.
Fig. 7 ist eine Draufsicht auf einen Teil des Gitters von
Fig. 6.
Fig. 8 ist eine Seitenansicht ähnlich Fig. 6; es ist ein
Gitter gezeigt, das aus mehreren Lochblechen
besteht.
Fig. 9 ist eine Draufsicht auf einen Teil des Gitters von
Fig. 8.
Fig. 10 zeigt einen oberen Gehäuseteil mit einer Einrich
tung, die einen konstanten Zustrom von Schrot zum Gitter
sicherstellt.
Fig. 11 zeigt den Zusammenhang zwischen Fallhöhe und
Schrotkugelgeschwindigkeit.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders geeignet zum
Hämmern von Schaufeln mit Schrot, die in einem Kompressor
von Gasturbinen verwendet werden. Eine solche typische
Turbinenschaufel 18 ist in Fig. 1 gezeigt. Sie besteht aus
einem Schaufelteil 20 und einem Schulterteil 22. Zwischen
dem Schaufelteil 20 und der Oberseite 26 des Schulterteils 22
befindet sich ein Übergangsbereich 24. Der Schulterteil 22
läuft konisch zu, um eine Halterung in einem anderen Bauteil
der Maschine zu ermöglichen. Man sieht, daß der Schaufelteil
20 eine gekrümmte Oberfläche und dünne Vorder- und Hinter
kanten 19, 19′ hat. Die gegenüberliegenden Seiten des Schau
felteils weisen üblicherweise Krümmungen geringen Unter
schieds auf. Die Hauptachse 27 der Schaufel 18 ist gleichzeitig
ihre Längsachse. Es sei darauf hingewiesen, daß die Ober
seite 26 des Schulterteils 22 gegenüber der hauptsächlichen
Fläche der Schaufel 20 in einem Winkel von etwa 90 Grad
steht. Damit die Maschine ohne Materialermüdung eine volle
Leistung erreichen kann, müssen die Oberflächen der Teile
20 und 24 geschlichtet sein. Die erfindungsgemäße Vorrich
tung ist dazu in der Lage.
Fig. 2 ist ein Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vor
richtung und zeigt eine Turbinenschaufel 18, die in einem
Gehäuse 28 angeordnet ist. Beim Betrieb der Vorrichtung fällt
Stahlschrot 30, beispielsweise gehärtete Stahlkugeln eines
Durchmessers von 1,8 mm, aus einer bestimmten Höhe entlang
einer Fallinie 31 und trifft auf das Werkstück 18. Der Bo
den 32 des Gehäuses 28 dient zum Auffangen des Schrots 30, nach
dem es vom Werkstück 18 abgesprungen ist, und zum Fortlei
ten des Schrots 30 zur Unterseite eines Kübelförderers 34, der
das Schrot 30 wieder in den oberen Teil der Vorrichtung bringt.
Eine Gleitbahn 36 am Ausgang des Kübelförderers 34 ist an
eine obere Kammer 38 des Gehäuses 28 angeschlossen. In der
oberen Kammer 38 befindet sich ein Gitter 40 in Form eines
Lochbleches, durch das das Stahlschrot 30 fallen muß, um in
das Gehäuse 28 zu gelangen. Die Aufgabe des Gitters 40 ist
es, das Schrot 30 im wesentlichen auf die Geschwindigkeit Null
zu bringen und es zu ermöglichen, daß das Schrot 30 mit einer
verhältnismäßig niedrigen Geschwindigkeit abgegeben wird.
Die Einzelheiten des Gitters 40 sind weiter unten beschrieben.
Ein Rüttler 42 ist an der oberen Kammer 38 befestigt und
hilft dem Schrot 30, das Gitter 40 zu passieren; im allgemeinen
ist dies jedoch nicht nötig. Das Gitter 40 ist senkrecht
über dem Werkstück 18 montiert und so dimensioniert, daß
das Werkstück 18 von dem Schrotstrom, der das Gitter 40 ver
läßt, gleichmäßig bedeckt wird. Es ist aber auch denkbar,
das Werkstück 18 in seitlicher Richtung unter einem klei
neren Gitter 40 hin- und herzubewegen. Das Gitter 40 ist in
senkrechter Richtung verstellbar, so daß die Strecke des
freien Falls zwischen der Unterseite des Gitters 40 und
dem Werkstück 18 und damit die kinetische Energie des
Schrots 30 beim Auftreffen auf das Werkstück 18 verändert wer
den kann.
Im oberen Teil des Gehäuses 28 ist eine Ablenkplatte 44
angeordnet. Sie ist in einem Zapfen 45 drehbar, so daß
sie in den Schrotstrom geschwenkt werden kann. Mit der
Platte 44 kann so das Schrot 30 auf seinem Weg zum Werkstück 18
aufgefangen werden. Die Ablenkplatte 44 wird durch eine An
triebsvorrichtung, beispielsweise einem Zylinder 46, dann
bewegt, wenn sie gebraucht wird. Wenn die Ablenkplatte 44
wie angedeutet in ihrer Betriebsstellung ist, wird das
Schrot 30 so, wie es ebenfalls angedeutet ist, abgelenkt. Statt
der Linie 31 zum Werkstück zu folgen, bewegt sich das
Schrot 30 auf einem Weg, der am Werkstück 18 vorbeiführt. Die
Ablenkplatte 44 könnte selbstverständlich irgendeine andere
Gestalt haben, und das Schrot 30 könnte zum Eingang des Kübel
förderers 34 auf einem anderen Weg als durch das Gehäuse 28
geführt werden. Das Bewegen der Ablenkplatte 44 bewirkt
nicht, daß das Schrot 30 auf dem Gitter 40 zurückgehalten wird.
Dies wäre nur dann der Fall, wenn ein Schieber einfach die
Öffnungen auf der Unterseite des Gitters verschließen wür
de. Diese spezielle Ausbildung des Anmeldungsgegenstands ist
nützlich, um eine Ansammlung von Schrot 30 auf der Einlaßseite
des Gitters 40 oder unterhalb des Gitters 40 zu vermeiden,
wenn das Hämmern eines Werkstücks 18 mit Schrot 30 unterbrochen
wird. In den Fällen, in denen andere Methoden angewandt
werden, hat das Schrot 30, das als erstes das Werkstück 18 er
reicht, nicht die gleiche Energie und Geschwindigkeit wie
das Schrot 30, das durch die erfindungsgemäße Vorrichtung mit
ihrem kontinuierlichen Verfahren auf das Werkstück 18 fällt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat jedes Schrotkorn,
das das Werkstück 18 trifft, stets die gleiche durch das
Gitter 40 vorgegebene Energie.
Fig. 3 zeigt Einzelheiten der Vorrichtung. Das Werkstück 18
ist mit seiner Schulter 22 in einem Werkstückhalter 48 mit
einer Welle 50 befestigt. Die Welle 50 ist in einem Lager 52
drehbar gehalten. Das Lager 52 ist an dem Arm 54 der Werk
stückhaltevorrichtung befestigt. Der Arm 54 ist in Zapfen 58
mit Hilfe eines Zylinders 56 drehbar. Wie man sieht, ist
der Winkel zwischen dem Schrotfluß und der Werkstückwelle 50
positiv oder negativ veränderbar, wenn der Arm 54 gedreht
wird. Mit der Welle 50 ist auch die Hauptachse 27 des Werk
stücks 18 verstellbar. In Fig. 5 ist das Werkstück 18 in
einer Stellung gezeigt, die sich aus einer negativen Drehung
um seine Längsachse ergibt. Aus Fig. 5 kann man entnehmen,
daß dadurch der Auftreffwinkel C des Schrots 30 auf die Ober
fläche der Turbinenschaufel 18 vermindert wird, während gleich
zeitig der Auftreffwinkel auf die Schulter 22 erhöht wird. Auf
treffwinkel sind per definitionem Winkel unter 90 Grad
zwischen Werkstückoberfläche und Schrotstrahlrichtung.
Wenn der Arm 54 geschwenkt wird, bewegt sich die Welle 50
in senkrechter Richtung. Um einen Austritt von Schrot 30 aus
dem Gehäuse 28 zu vermeiden, ist eine gleitbare Platte 60
vorgesehen, die die Welle 50 umgibt und eine Öffnung 61 in
der Wand des Gehäuses 28 bedeckt.
Der Auftreffwinkel des Schrots 30 auf das Werkstück 18 wird üblicherweise inner
halb eines Bereichs von ±20 Grad verändert; in besonderen
Fällen können jedoch auch größere Schwenkwinkel bis zu 45 Grad
erwünscht sein.
Praktisch werden aber große Änderungen des Aufschlagwin
kels nur dann gewünscht, wenn eine Fläche wie der Übergangs
bereich 24 oder die Oberfläche 26 des Schulterteils 22 aus
reichend gehämmert werden soll. Wird das Werkstück 18 stark
geschwenkt, ergeben sich für die Fläche des Schaufeltei
les 20 nur geringe Aufschlagwinkel und damit kein wirkungs
volles Hämmern.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist, wie Fig. 2 andeutet,
für ein Drehen des Werkstücks 18 um seine Längsachse mit
Hilfe der Welle 50 eingerichtet. Es sind zwei Arten Drehungen
vorgesehen. Die erste Art ist eine schwingende Bewegung,
die durch ein exzentrisches Antriebssystem bewirkt wird.
Dieses Antriebssystem ist in den Fig. 3 und 4 gezeigt. Die
zweite Art ist eine Drehung in einer Richtung, die eine volle
Drehung des Werkstücks 18 erlaubt. Man sieht, daß für die
schwingende Bewegung ein Motor 62 einen exzentrischen Arm 64
antreibt, der seinerseits über den Zapfen 65 eine Verbin
dungsstange 66 hin- und herbewegt. Die Verbindungsstange 66
verursacht eine schwingende Bewegung des Werkstücks 18 über
einen Stift 69 und einen Kragen 68, der an der Welle 50 be
festigt ist. Die Amplitude der schwingenden Bewegung des
Werkstücks 18 kann verstellt werden durch die Änderung des
Abstands der Stifte 65, 69 von ihrem jeweiligen Drehpunkt.
Die zweite Art der Drehung der Welle 50 und des Werkstücks
18 wird bewerkstelligt durch die Verbindung der Welle 50
mit dem Kragen 68. Aus Fig. 4 ist zu ersehen, daß die
Welle 50 in den Kragen 68 eingesteckt und mit Stellschrau
ben 71 befestigt ist. Die Welle 50 ist mit zwei Sperr
klinken 73, die sich um 180 Grad gegenüberliegen, versehen.
Wenn die Stellschrauben 71 gelockert werden und die Welle 50
um 180 Grad gedreht wird, wird die gegenüberliegende andere
Seite des Werkstücks 18 dem Schrotstrom ausgesetzt. Außer
dem dreht der Motor 62 beim Betrieb der Vorrichtung das
Werkstück 18 hin und her und setzt so die gesamte gekrümmte
Oberfläche der Turbinenschaufel 18 dem Schrotstrom aus. Wenn
dann die eine Seite des Werkstücks 18 genügend gehämmert ist,
wird der Motor 62 angehalten, die Welle 50 und das mit ihr
verbundene Werkstück 18 gedreht. Daraufhin wird die andere
Seite des Werkstücks 18 gehämmert, wobei auch mit der
schwingenden Bewegung fortgefahren werden kann. Selbstver
ständlich kann die Mechanik der erfindungsgemäßen Vorrich
tung weiter verfeinert werden, um diese beiden Arten der
Drehbewegung auszuführen.
Fig. 2 zeigt, um wieder auf das Gitter 40 zurückzukommen,
eine einfache Platte mit Öffnungen, beispielsweise ein
Lochblech mit runden oder rechteckigen Ausnehmungen. In
den Fig. 6 und 7 ist ein Gitter 40 a dieser Art, das aus
einem runden Lochblech 76 hergestellt ist, näher gezeigt.
Die Öffnungen 78 müssen natürlich einen größeren Durchmesser
aufweisen als die Schrotkugeln. Für Schrot 30 mit Kugeln von
1,8 mm Durchmesser wurden Lochbleche benutzt, die runde
Öffnungen 78 von etwa 6 mm hatten, wobei die Mittelpunkte der
Löcher 78 einen Abstand von etwa 7,5-9,0 mm hatten. Das
Lochblech wies damit eine offene Fläche von 59% der Ge
samtfläche auf. Brauchbar erwies sich auch ein anderes
Lochblech mit Löchern 78 von 3,9 mm lichter Weite, einem Mittel
punktsabstand von 4, 7 mm und 62% offener Fläche.
Wenn nur eine einzige Platte benützt wird und der Fluß der
Schrotkugeln, die vom Kübelförderer 34 geliefert werden,
kleiner ist als der Schrotstrom durch das Gitter 40, gelingt
es einigen Schrotkugeln, direkt durch die Löcher 78 zu fallen,
ohne erst das Lochblech 40a zu berühren. Das bedeutet,
daß diese einzelnen Schrotkugeln das Gitter 40 mit einer
höheren Anfangsgeschwindigkeit verlassen. Dies ist aber un
erwünscht, weil dadurch die Aufschlagenergie des Schrots 30
auf dem Werkstück 18 schwankt.
Es besteht eine Abhängigkeit der Oberflächenbe
handlung und der Oberflächenspannungen von der Masse des
Schrots 30 und seiner Geschwindigkeit. Die Vorausbestimmbar
keit von Sättigungszeiten ist wichtig für die Gleichmäßig
keit bei der Herstellung; die Sättigungszeit für irgendwelche
gegebenen Werte von Schrotmasse und Schrotgeschwindigkeit
ist aber abhängig vom Massenfluß. Deshalb muß das Gitter 40
einen gleichmäßigen Massefluß garantieren.
Deshalb verlangsamt das Gitter 40 der erfindungsgemäßen Vor
richtung das gesamte Schrot 30, das durch das Gitter 40 fließt,
und versieht es mit einer niedrigen und verhältnismäßig
gleichmäßigen Geschwindigkeit am Gitterausgang. Ein Weg,
dies zu erreichen, wenn der Schrotfluß auf ein einziges
Gitter 40 oder eine einzige Platte den Durchfluß des Schrots 30
durch das Gitter 40 oder die Platte übersteigt, ist, einen Über
lauf vorzusehen. Dies ist in Fig. 10 gezeigt. Dadurch wird
eine konstante Füllhöhe H über der Lochplatte 40a erreicht.
Für die obenerwähnten Schrotkugelgrößen ist es bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung wichtig, daß der Schrotzu
lauf eine Füllhöhe von wenigstens 10 cm einhält. Versuche
haben gezeigt, daß die Durchflußgeschwindigkeit von Schrot
kugeln mit 1,8 mm Durchmesser durch eine einzelne Lochplatte 40a,
beispielsweise die oben angegebene Lochplatte 40a mit den
6-mm-Öffnungen, stark ansteigt, wenn der Zulauf unter be
stimmte untere Werte sinkt. Offensichtlich nimmt dabei die
Packungsdichte des Schrots 30 ab und damit der Widerstand gegen
die Bewegungsfähigkeit, die bei größerer Füllhöhe bewirkt
werden. Für größere Füllhöhen des Zulaufs, nämlich im Be
reich zwischen 10 und 30 cm, ergaben sich in der hier be
schriebenen Anordnung keine Auswirkungen auf den Schrot
fluß.
Eine andere Möglichkeit, die gewünschte Anfangsgeschwindig
keit zu erhalten, ist das Einbauen von Gittern in Form eines
Labyrinths oder in Form von Stufen. Dies ist in den Fig. 8
und 9 gezeigt. Das Gitter 40b weist eine Reihe von fünf
voneinander in einem Abstand und gegeneinander versetzt
angeordnete Lochplatten 80 bis 84 auf. Die Größe der Löcher 85
in den Lochplatten 80, 81, 82, 83, 84 kann entsprechend der Schrotkorngröße
gewählt werden. Zu Schrotkörnern von 1,8 mm Durchmesser
passen Löcher mit 12 mm Durchmesser. Die Lochmitten haben
einen Abstand von 15 bis 22 mm, die Platte hat eine offene
Fläche von 36% der Gesamtfläche. Die Platten 80, 81, 82, 83, 84 sind 1,5 mm
dick und sind in einem Abstand T von etwa 6 mm angeordnet.
Die Versetzung A beträgt etwa 4 mm. Die Gesamtdicke des
Gitters 40b über alles beträgt etwa 32 mm. Der Wert der Ver
setzung A kann in Größe und Richtung von dem in der Zeichnung
gezeigten Ausführungsbeispiel abweichen, aber er muß sicher
stellen, daß das Schrot 30 nicht direkt durch das Gitter 40b fal
len kann, sondern einem verschlungenen Zick-Zack-Kurs folgt.
Auch die Zahl der Lochplatten, ihr genauer Anstand und
ihre Dimensionierung kann, wenn diese Forderung erfüllt
wird, etwas geändert werden. Für das vorliegende Ausführungs
beispiel wurden Lochplatten mit runden Öffnungen vorge
schlagen; selbstverständlich können jedoch auch andere Arten
von Lochplatten mit Öffnungen, die eine vom Ausführungsbei
spiel verschiedene Gestalt aufweisen, zum Realisieren der
Erfindung verwendet werden.
Ein stufenförmiges Gitter ist ziemlich unempfindlich in
bezug auf die Füllhöhe auf der ersten obersten Platte.
Trotzdem sollte die Füllhöhe etwa Null sein. Dies wird
dadurch erreicht, daß die Förderkapazität des Kübelförderers 34
kleiner als der maximal mögliche Fluß durch das Gitter 40b ge
halten wird. Aus der Zeichnung ist klar ersichtlich, daß
das Schrot 30 ein Stufengitter 40b nicht auf einem direkten Weg
passieren kann. Die Schrotkörner müssen mindestens auf eine
der drei letzten Platten treffen, dadurch wird die senk
rechte Komponente ihrer Bewegung zu Null gemacht. Anderer
seits ist es aber auch klar, daß die Schrotkugeln, die auf
und durch die letzte Platte fallen, notwendigerweise eine
seitliche Geschwindigkeitskomponente haben. Man beobachtet
sogar bei einer einzelnen Lochplatte, daß das Schrot 30 eine
seitliche Geschwindigkeitskomponente beim Verlassen des
Gitters 40b hat, da das Schrot 30 sich ja über die geschlossenen
Flächen der Platte in die Löcher hinein seitlich fort
bewegen muß. Das Auftreten einer kleinen seitlichen Ge
schwindigkeitskomponente im Schrot 30 ist allerdings unbe
deutend. Wenn ein gleichförmiger Schrotstrom vorgesehen
wird, muß das Werkstück 18 im Schrotstrom nicht seitlich ver
setzt werden, um eine gleichmäßige Bestrahlung zu er
reichen, im Gegensatz zu einer solchen Notwendigkeit bei
Verfahren, bei denen Reihen von Trichtern verwendet werden
oder bei denen der Schrotstrom kleiner als das Werkstück
ist. In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der
Werkstückbereich etwa 0,15 m mal 1,5 m groß und umfaßt
zwanzig nebeneinanderliegende Schaufeln 18, wie eine in
Fig. 3 gezeigt ist. Innerhalb einer solchen Werkstückzone
wird ein gleichförmiger Schrotstrom benötigt, und dies
wird durch ein Gitter bewirkt, dessen Fläche gleich groß
wie die Fläche der Werkstückzone ist.
Berechnungen und Beobachtungen zeigten, daß die Anfangs
geschwindigkeit des Schrots 30 im Bereich 0,22 bis 0,53 m/s
schwankt, gemessen an der Stelle, wo der Schrotkornmittel
punkt die untere Ebene des Gitters 40b passiert. Eine genaue
Beobachtung zeigt, daß Schrot 30 mit 1,8 mm Durchmesser, das
verschiedene Öffnungen der Lochplatte mit 6-mm-Öffnungen
verläßt, sich etwa 0,125 m unterhalb der Platte vermischt.
Dies ist in Fig. 6 skizziert. Daraus ergibt sich eine seit
liche Geschwindigkeitskomponente von etwa 0,08 m/s. Die an
fängliche seitliche Geschwindigkeit ist etwa 15 bis 35%
der anfänglichen senkrechten Geschwindigkeit. Wenn aber die
seitliche Geschwindigkeit auf die Endgeschwindigkeit, also
die Aufprallgeschwindigkeit, in der Größenordnung von
2,4 bis 7,8 m/s bezogen wird, beträgt die seitliche Ge
schwindigkeitskomponente, die sich theoretisch nicht ändert,
nur etwa 1 bis 3%. Dies bedeutet, daß sie vernachlässig
bar ist und daß das Schrot 30 sich im wesentlichen entlang
einer mittleren Fallinie bewegt.
Das Stahlschrot 30, das bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
benützt wird, hat einen Durchmesser im Bereich 1,0 bis
2,5 mm. Überlegungen zu den Materialkosten und den Liefer
möglichkeiten führten auf Schrot 30 mit einer tolerierten
Abweichung von ±0,05 mm vom Nenndurchmesser. Die Partikel
mit 1 bis 2,5 mm Durchmesser nehmen ein Volumen zwischen
0,52 und 8,2 × 10-9 m3 ein und haben eine Masse zwischen
4 und 64 × 10-3 g. Die Masse eines Schrotpartikels
schwankt, je nach seinem Durchmesser, bis zu ±17% um die
Nennmasse, ungeachtet der engen Durchmessertoleranz, von
der oben ausgegangen wird. Der Fachmann sieht aber, daß
die Massetoleranzen nichtsdestoweniger tatsächlich sehr
eng sind.
Der typische Massenfluß bei der erfindungsgemäßen Vorrich
tung liegt in der Größenordnung von 80 bis 110 kg/s × m2 in
der Werkstückzone, und aus diesem Massenfluß ergibt sich
eine Sättigungszeit in der Größenordnung von 60 bis 600
Sekunden, je nach der Intensität des Hämmerns mit Schrot,
der Schrotgröße, usw.
Der Abstand zwischen dem Gitter und dem Werkstück, nämlich
die Fallhöhe h, bestimmt die Geschwindigkeit v des Schrots
entsprechend der bekannten Gleichung v2 = 2 gh. Fig. 11
zeigt die Geschwindigkeit für verschiedene Höhen bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung. Für eine gegebene Schlag
intensität benötigt kleineres Schrot eine größere Höhe,
da der Hämmergrad eine Funktion der kinetischen Energie
des Schrots beim Aufschlagen ist. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zum Oberflächenbehandeln wird von verhältnismäßig
groben Schrot und von einer verhältnismäßig geringen
Schlagintensität Gebrauch gemacht. Große
Schrotkugeln bedeuten, daß das Gitter verhältnismäßig dicht
über dem Werkstück angeordnet werden muß, wenn mäßig niedere
Schlagintensitäten angewandt werden.
In beiden Fällen gibt es praktische Grenzen. Eine zu große
Fallhöhe ist unpraktisch, wenn man die Abmessungen bedenkt.
Fallhöhen über 3 bis 6 m dürften unpraktisch sein. Ein zu
kleiner Abstand zwischen dem Gitter und dem Werkstück hat
Schwankungen in der Schlagintensität zur Folge, und zwar
wegen der unterschiedlichen Anfangsgeschwindigkeiten des
Schrots und wegen Änderungen des wirksamen Abstands, die
durch die Drehung des Werkstücks um seine Längsachse be
gründet sind. Für eine Fallhöhe von 0,3 m und eine An
fangsgeschwindigkeit des Schrots von 0,2 oder 0,5 m/s
schwankt beispielsweise die Aufprallgeschwindigkeit um 2%,
bei einer Fallhöhe von 0,6 m beträgt die Schwankung weniger
als 1%.
Unter bezug auf Fig. 11 und unter Einrechnung der Schwan
kungen der Anfangsgeschwindigkeit und der Änderungen der
Höhe des Werkstücks sollte eine Fallhöhe h von weniger als
0,6 m nicht angewandt und Fallhöhen von weniger als 0,3 m
ganz vermieden werden. Der Fallhöhenbereich von 0,3 bis
6 m ergibt Auftreffgeschwindigkeiten von 2,5 bis 12 m/s.
Der bevorzugte Fallhöhenbereich von 0,6 bis 3 m bewirkt
Aufschlaggeschwindigkeiten von etwa 3,5 bis 8 m/s.
Die angegebenen Geschwindigkeitsbereiche sind entscheidend
für gute Ergebnisse, wenn gleichzeitig gehämmert und
geglättet werden soll.
Analog zu den Toleranzen der Schrotkörnung kann zugelas
sen werden, daß die Aufprallgeschwindigkeit um etwa ±4%
schwanken darf. (Die zweite Potenz der Geschwindigkeit, die
proportional zur Energie beim Aufprall ist, wird dann ent
sprechend um etwa ±16% schwanken.) Die Geschwindigkeit
selbst ist natürlich unabhängig von der Schrotkörnung, sie
wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich durch
die Gittercharakteristiken und die Fallhöhe beeinflußt.
Mit den oben festgelegten Masse- und Geschwindigkeits
toleranzen und -bereichen findet man, daß bei der erfindungs
gemäßen Vorrichtung für das Schrot Aufprallenergien im Be
reich von 0,2 × 10-10 bis 12 × 10-4 J mit einer Toleranz
von ±25% erreicht werden.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung wurde
teilweise schon in der bisherigen Beschreibung angegeben.
Zusammenfassend kann das folgende gesagt werden. Ein Werk
stück wird in die Werkstückzone (Werkstückhalterzone, de
finiert als der Bereich, in dem sich das Werkstück mit dem
Werkstückhalter bewegen darf und in dem es vom Schrot ge
troffen wird) durch eine in der Zeichnung nicht gezeichnete
Tür auf einer Seite des Gehäuses eingesetzt.
Das Werkstück wird so positioniert, daß der Auftreffwinkel
des Schrots in dem Bereich liegt, den Versuche als zum
Behandeln einer Oberfläche, beispielsweise der
Oberseite 26 des Schulterbereichs 22, als angemessen erwie
sen haben. Die Längsachse des Werkstücks kann während des
Hämmerns gekippt werden, um den Auftreffwinkel zu verändern.
In den meisten Fällen genügt jedoch bei einer Turbinen
schaufel ein einziger fester Winkel im Bereich von 5 bis
15 Grad zum Hämmern des Schaufelteils und des Übergangsbe
reichs.
Nach dem Einsetzen der Turbinenschaufel in das Gehäuse
beginnt ihr Hin- und Herbewegen. Diese Bewegung liegt in
der Größenordnung von 20 Schwingungen pro Minute bei
einer Hämmerzeit von etwa 2 bis 3 Minuten pro Seite.
Normalerweise wird eine Tur
binenschaufel um einen Winkel von etwa ±20 Grad gedreht.
Daraufhin wird der Kübelförderer 34 gestartet und Schrot 30
in die obere Kammer des Gehäuses 28 transportiert. Das Schrot 30
bewegt sich daraufhin durch das Gitter 40a, 40b und fällt dann
auf das Werkstück 18. Der Schrotstrom ist so groß, daß durch
das Hämmern der gewünschte Sättigungsgrad in einer wirt
schaftlich vertretbaren Zeit erreicht wird. Schrotstrom
werte, die zu hoch sind, sollten vermieden werden, da
"weiße Flecken" zu geringer Behandlung im mittleren Bereich
des Werkstücks die Folge sein können. Solche weißen
Flecken werden durch gegenseitige Beeinflussung einzelner
Schrotkörner bei ihrem Versuch, von der Werkstückoberfläche
wegzuspringen, verursacht.
Der Vorgang des Hämmerns wird so lange fortgesetzt, bis ein
Versuch zeigt, daß das Werkstück 18 die gewünschte Oberflächen
güte erreicht hat. Danach wird die Ablenkplatte 44 einge
schwenkt, um den Schrotstrom zum Werkstück 18 zu stoppen, und
das Werkstück 18 schnell um 180 Grad aus einer ursprünglichen
Lage geschwenkt, um seine zweite Seite dem Schrotstrom aus
setzen zu können. Der Schrotstrom wird während dieses
Drehens deshalb abgelenkt, um ein unerwünschtes Aufschlagen
von Schrot 30 auf die empfindlichen Kanten 19, 19′ der Tur
binenschaufel 18 zu vermeiden. Sobald das Werkstück 18 umgedreht
ist, wird die Ablenkplatte 44 wieder ausgeschwenkt, und der
Schrotstrom beginnt wieder entlang der Hauptstrahlrichtung
zu fließen. Selbstverständlich könnte man, statt eine Ab
lenkplatte 44 zu benützen, den Kübelförderer 34 anhalten, auch
dies würde den Schrotstrom stoppen. Die Ablenkplatte 44 jedoch
garantiert eine schnellere und wirkungsvollere Verfahrens
weise und verhindert, daß möglicherweise zufällig einige
Schrotpartikel auf das Werkstück 18 fallen und es müglicherwei
se zerstören. Die Ablenkplatte 44 kann anders als hier be
schrieben gestaltet sein, sie könnte auch woanders ange
ordnet sein, um ihre beschriebene Aufgabe zu erfüllen.
Im Rahmen des Erfindungsgedankens liegt es auch, daß die
Ablenkplatte das Gehäuse völlig abschließt, um den Schrot
fluß zu stoppen. Dadurch wird allerdings Schrot 30 auf der
Ablenkplatte unterhalb des Gitters angesammelt. Die Ab
lenkplatte 44 muß dann langsam geöffnet werden, damit es dem
angesammelten Schrot 30 ermöglicht wird, ohne das Werkstück 18
direkt zu berühren durch das Gehäuse 28 zu fallen, und um die
Wiederaufnahme eines kontinuierlichen Schrotstroms zu er
möglichen. Wenn dies erreicht ist, wird die Ablenkplatte 44
voll geöffnet.
Nach einer gewissen Zeit, die etwa der Bearbeitungszeit
für die erste Seite des Werkstücks 18 entspricht, wird der
Schrotfluß wieder mit Hilfe der Ablenkplatte 44 oder durch
ein Anhalten des Förderers 34 unterbrochen. Das Werkstück 18
wird dann aus dem Werkstückhalter 48 entnommen, ein neues
Werkstück 18 wird an seiner Stelle eingesetzt.
Aus dem bisher dargelegten kann man entnehmen, daß das
Schrot 30 im wesentlichen entlang einer mittleren Fallinie 31
senkrecht fällt, abgesehen von einer kleinen seitlichen
Komponente, die in ihrer Bedeutung immer mehr verschwindet,
da die Fallgeschwindigkeit bei Annäherung an das Werkstück 18
immer mehr ansteigt. Daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
es möglich macht, daß das Schrot 30 mit im wesentlichen gleich
förmiger Geschwindigkeit entlang einer geraden Fallinie 31 fällt,
ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung. Dieser Umstand
stellt berechenbare Energiewerte und, im Fall von Schrot
kugeln gleicher Abmessungen, gleichförmige Energiewerte
sicher.
Um ein gleichmäßig gutes Hämmern gemäß der Erfindung zu
erreichen, muß die Vorrichtung so konstruiert sein, daß das
Schrot 30 während des Bearbeitungsprozesses nicht beschädigt
wird. Um dies zu erreichen, sollten die Innenseiten des Ge
häuses 28 mit thermoplastischem Material überzogen sein, um
die Stöße der Schrotkugeln abzufangen, insbesondere der
jenigen, die am Werkstück 18 vorbeifliegen. Auch der Kübel
förderer 34 und die anderen Mittel im Kreislauf des Schrots 30
sollten so ausgebildet sein, daß sie die Schrotkörner nicht
beschädigen. Die Gleichmäßigkeit des Hämmerns mit Schrot 30
innerhalb der Vorrichtung kann überwacht werden durch ein
geeignetes Meßinstrument, das die Intensität des Hämmerns,
z. B. fortlaufend die
Intensität eines Hämmervorgangs mit Schrot 30 an vielen
Punkten innerhalb einer großen Hämmerzone eines Werkstücks 18,
messen kann. Ein solches Gerät ist besonders nützlich in
Verbindung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Hämmern eines Werkstücks mit Schrot mit
einem Gehäuse, in dem sich Schrot entlang einer Fallinie
bewegt, einer Fördervorrichtung, die das Schrot zurück an
seinen Ausgangspunkt fördert, und mit einem Werkstückhalter,
der innerhalb des Gehäuses angeordnet ist und das Werkstück in
einer Werkstückzone im Schrotstrom hält,
gekennzeichnet durch
- a) wenigstens eine waagerechte, senkrecht über der Werkstückzone angeordnete Lochplatte (40a) zum Ein fallenlassen des Schrots (30) unter der Einwirkung der Erdbe schleunigung aus einer Vielzahl von Öffnungen (78, 85) in der wenigstens einen Lochplatte (40a) in eine im Gehäuse gebildete Kammer, so daß das Schrot (30) mit einer kleinen seitlichen Geschwindigkeitskomponente aufgrund der Bewegung auf der oberen Fläche der Lochplatte (40a) aus den Öffnungen (78, 85) fällt und sich zu einem im wesentlichen gleichförmigen Schrot strom vermischt, der gleichmäßig auf das Werkstück (18) auf trifft, und
- b) durch ein Antriebssystem (62, 64, 65, 66) für den Werk stückhalter (48) zum Hin- und Herdrehen des Werkstücks (18) um dessen Längsachse.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstückhalter (48) und das an ihm befestigte Werkstück
(18) zur Veränderung des Winkels zwischen der Fallinie (31)
des Schrots (30) und der Längsachse des Werkstücks (18) verschwenk
bar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lochplatte (40a) höhenverstellbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Schutz des Werkstücks (18) vor dem
fallenden Schrot (30) ohne Unterbrechung des Schrotflusses
durch das Lochblech (40a) ein Ablenkblech (44) zum Ablenken
des Schrotstroms aus seiner Fallinie (31) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Lochplatten (80, 81, 82, 83, 84)
vorhanden sind, die jeweils in einem Abstand voneinander
angeordnet sind und deren Löcher (78, 85) gegeneinander ver
setzt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lochplatte (40a) zum Durchlaß von
Schrotkugeln mit einem Durchmesser von 1 bis 2,5 mm ausgebil
det ist und ein Überlauf (90) zum Konstanthalten der Füllhöhe
des Schrots (30) in einem Bereich von 10 bis 30 cm vorgesehen ist.
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