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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Anrufsuchern. patentiert
im Deutschen Reiche vom 26. August 1915 ab.
Es sind bereits- Schaltungsanordnungen
für Fernsprechanlagen mit -Anrufsuchern bekannt, bei denen- das Aufsuchen der anrufenden
Leitung durch Prüfen der Sprechadern erfolgt.
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Diese Anordnungen haben aber den Nach= teil, daß die Sprechleitungen
am Anrufsucher zwei Trennstellen besitzen, und elektromechanische Einrichtungen
erforderlich sind, weiche die eine der Trennstellen bei jedem Schritt des Anrufsuchers
beeinflussen, um dadurch eine Anschaltung - des Prüfrelais an die Sprechleitung
beim Auftreffen des Anruf-Suchers auf eine besetzte Leitung und damit eine Störung
in Gespräch befindlicher Leitungen zu verhindern: Demgegenüber ist hierfür bei den
Anrufsuchern nach der Erfindung eine, zweite Trennstelle in der Sprechleitung am
Anrufsucher nicht mehr erforderlich, wodurch die Sicherheit der Sprechstromübertragung
erhöht wird. Ferner werden auch elektr omechanische Einrichtungen erspart, wodurch
eine wesentliche konstruktive Vereinfachung der Anrufsucher und auch eine Stromersparnis
erzielt wird.
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Diese Vorteile werden gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß jeder
Anrufsucher zwei Prüfrelais besitzt, von denen das eine beim Auftreffen sowohl auf
freie Leitungen als auch auf Leitungen anspricht. auf denen ein noch -unerledigter
Anruf vorliegt, während das andere nur beim Auftreffen des Anrufsuchers auf eine
anrufende Leitung zur Wirkung kommt.
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Zweckmäßig wird dabei das eine Prüfrelais in einem von der Sprechleitung
unabhängigen Stromkreise und das -andere über die Sprechleitung zur Wirkung gebracht,
und letzteres von ersterem an die Sprechleitung angeschaltet.
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Das an die Sprechleitung angeschaltete Prüfrelais. kann zugleich auch
als Mikrophonspeisebrückenrelas für den anrufenden Teilnehmer dienen.
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Die Prüfeinrichtung der Erfindung kann für Anlagen, bei denen anrufende
Leitungen durch über Anrufordner angereizte Anrufsucher aufgesucht werden, zweckmäßig
zugleich auch für die Anrufordner Anwendung finden. Der von dem zweiten Prüfrelais
des Anrufordners aufgenommene Anreiz wird vorteilhaft zuerst auf eine, den Anrufsuchern
des Anrufordners gemeinsam zugeordnete Einrichtung und darauf von dieser auf einen
oder -mehrere freie Anrufsucher weitergegeben, worauf sich einer dieser Anrufsucher
unabhängig vom Anrufordner auf die anrufende Leitung einstellt und der Anrufordner,
ahne auf der anrufenden Leitung anzuhalten, zur Erledigung weiterer Anrufe weiterläuft.
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der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch veranschaulicht.
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Hebt ein anrufender Teilnehmer seinen Hörer ab, so wird am ständig
umlaufenden Anrufordner A0 das Relais 122 (erstes Prüfrelais) nicht erregt, wenn
die jeweils überlaufene Leitung besetzt ist, da dann dem Relais 122 vorn Anrufsucher
her der Strom ent= zogen wird, wie weiter unten noch beschrieben wird.
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Das Relais 122 wird aber kurz erregt: i. wenn die jeweils vom Anrufordner
A0 überlaufene Leitung frei .ist, wobei aber das Relais 123 (zweites Prüfrelais
des An.rrufordners A0) nicht ansprechen kann, da- der Stromkreis für das Relais
123 über die Teilnehmerstation nicht geschlossen ist, z. wenn auf der jeweils überlaufenen
Leitung ein noch unerledigter Anruf vorliegt. Im Falle 2 spricht dann das zweite
Prüfrelais 123 des Anrufordners A0 an und nimmt den durch Anruf veranlaßten Anreiz
auf. Relais 1z3 gibt darauf durch Schließen des Kontaktes 17o den Anreiz sofort
an das Relais 126 weiter, während der Anrufordner A0, ohne anzuhalten, weiterläuft.
Das Relais 126 nimmt den Anreiz auf, hält ihn fest indem es sich selbst über Kontakt
128 weifer erregt hält, und schaltet bei 129 die hochohinige Wicklung. des Relais
13o ein. Das in demselben Stromkreis liegende Relais -133 und der Bürstenauslösemagnet
84 werden, weil niedrigohmig, nicht erregt. Das Relais 130 schaltet bei 171 das
Relais 127 ein, dieses übernimmt den Anreiz von Relais 126 und schaltet letzteres
bei 172 aus, worauf das Relais 126 die hochohmige Erregerwicklung des Relais 13o
ausschaltet. Das Relais 130 hält sich aber über seine niedrigohmige Haltewicklung
und einen eigenen Kontakt 173 weiter erregt. Jetzt spricht das Relais 133 und der
mit diesem parallel geschaltete Magnet 84. an, worauf diese mit einem Relais 135
in Reihe über die Kontakte 140,141 weiter erregt gehalten werden, während das Relais
13o ausgeschaltet und aberregt wird. Beim öffnen des Kontaktes 132 spricht das Relais
135 an und schaltet bei 142 das Relais 143 eines freien Anrufsuchers AS (dessen
Steuerschalter in Stellung 2 steht) ein* Dieses Relais 143 schaltet bei 174 den'
Steuerschaltermagneten ioo ein, worauf die Steuerschaltarme nach Stellung 3 gelangen.
Beim -Übergang nach dieser Stellung wird der Bürstenhubmagnet 45 erregt (Stromkreis:
Batterie, 45, Steuerschalterarm io-., Arbeitskontakt 176 von 143, Steterschalterarm
1o5, 144, Erde). Der Hubmagnet 45 bewegt die Schaltstange 6o mit den Schaltarmen
78, 79, 8o, 81 des Anrufsuchers AS aufwärts.. Hierbei wird über Bürst..e 58, K,
Steuerschalterarm 117 das Relais 137 erregt.
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Bevor die Steuerschalterarnie ihre Stellung3 erreichen, -wird der
Stromkreis für das Relais 13'7 bei K, 58 wieder unterbrochen.
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Durch das vorübergehende Ansprechen des Relais 137 wird (las Relais
143 ausgeschaltet. Beim Ausschalten des Relais 137 wird ferner über 144,
Steuerschalterarm 105, Ruhekontakt 175 von Relais 143, Steuerschalterarni 1o6 der
Magnet des Steuerschalters eines weiteren Anrufsuchers AS eingeschaltet. Dieser
Steuerschalter geht nach Stellung 2, und es ist damit der folgende Anrufsucher AS
empfangsbereit.
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In der Stellung 3 des Steuerschalters des in der Einstellbewegung
befindlichen, dargestellten Anrufsuchers AS läuft dieser bis auf die anrufende Leitung.
Hierbei wird von dem Anrufsucher zum Aufsuchen der an., rufenden Leitung eine doppelte
Prüfung vorgenommen. Diese besteht erstens in der Prüfung jeder überlaufenen Leitung
auf Frei- oder Besetztsein, und zweitens daraufhin, ob auf den Leitungen ein Anruf
vorliegt oder nicht. Die erste Prüfung erfolgt durch das Relais 145 über die c-Ader,
die zweite durch das' Relais 146 über die Sprechleitung.
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Ist die vom Anrufsucher AS jeweils erreichte Leitung frei, so wird
das Relais 145 erregt (Stromkreis: Erde, Widerstand, 121, c, Anrufsucherarm 78,
c', Steuerschalterarm 107, Relais 145, Batterie; Erde) und das Relais 146
bei 177,-178 an die Sprechadern angeschaltet. Relais 146 wird aber hierbei nicht
erregt, da die Leitung an der Station offen ist; der Anrufsucher AS wird demgemäß
weiter gehoben.
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Ist die vom Anrufsucher AS jeweils erreichte Leitung besetzt, so wird
das Relais 145 nicht erregt, da es durch den niedrigohmigen Widerstand 161 des die
Leitung besetzt haltendenAnrufsuchers kurz geschlossen ist. Dann wird auch das Relais
146. nicht an die Sprechleitung angeschaltet, kann also nicht zur Wirkung kommen.
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Sobald der Anrufsucher AS die anrufende Leitung erreicht, spricht
das Relais 145 an, schaltet das Relais 146 an die SprechleituIng an und nun wird
das Relais 146 auch erregt. Relais 146 schaltet über seinen Arbeitskontakt 179 und
Steuerschalterarm iio @ den Steuerschaltermagneten ioo ein, so daß Steuerschalterarme
in Stellung 4 gehen. Demgemäß werden die Relais 145, 146 und Magnet 45 ausgeschaltet
und der Anrufsucher AS auf der anrufenden Leitung stillgesetzt.
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Für die beschriebene Anordnung ist angenommen, daß der Anrufsucher
.AS die anrufende Leitung init einem Drehwähler 147
verbindet. Statt
dessen könnte auch ein beliebiger anderer Wähler benutzt werden: Sobald der Wähler
147 auf freie Leitung auftrifft, spricht das Relais 16o an und schaltet den Steuerschaltermagneten
Zoo ein, der jetzt die Steverschalterarme in ihre Stellung 5, d. .i. die Durchsprechstellung;
bringt.
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In der Durchschaltstellung des Steuerschalters des Anrufsuchers AS
(Stellung 5) ist das erste Prüfrelais 145 des Anrufsuchers AS aus- und dafür der
niedrigohmigeWiderstand 161 eingeschaltet. Dieser entzieht, sobald der Anrufordner
AD die vom Anrufsucher AS besetzteLeitung erreicht, dessen erstem Prüfrelais
122 den Strom (schließt Relais 122 kurz.), so daß das Relais 122 und damit auch
das Relais 123 des Anrufordners A0 auf dieser Leitung nicht ansprechen kann. Auf
diese Weise wird das Anlaufen von. Anrufsuchern,- die bereits besetzt sind, verhindert.
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Hängt der Teilnehmer den Hörer an, so fällt das Relais 16o ab. Der
Magnet ioo wird über Arm i i i eingeschaltet und.die Steuerschalterarme gehen aus
Stellung 5 bis nach Stellung 18. In Stellung 18 wird über Arm 112 der Rückstellmagnet
53 eingeschaltet und der Anrufsucher AS in die Ruhelage zurückbewegt.
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Nachdem die Schältarine des Anrufsuchers AS den untersten Leitungskontakt
überstrichen haben, wird über Bürste -59, Kontaktstück Y und Arm 113 der Magnet
ioo eingeschaltet, worauf die Steuerschalterarme von Stellung 18 nach Ruhestellung
i gehen. Jetzt sind -alle Relais des Anrufsuchers AS stromlos und der Magnet 53
bei Arm 112 und der Magnet ioo bei 113 'ausgeschaltet.