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Verfahren zur Herstellung eines gereinigten kaltgewalzten
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Stahlbandes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines sauberen kaltgewalzten Stahlbandes.
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Beim Kaltwalzen eines Stahlbandes werden Kaltwalzwerkschmiermittel,
wie beispielsweise Mineralöl, Rindertalg, synthetische Öle oder dgl. verwendet,
um eine Kühlung und Schmierung der Walzen zu erzielen. Auf der Oberfläche eines
Bandes haften nach dem Kaltwalzen Reste des Kaltwalzwerkschmiermittels, welches
beim Kaltwalzen verwendet wurde. Außerdem haftet an der Oberfläche Metallstaub,
der durch Abrieb während des Walzvorgangs erzeugt wurde. Wenn der Bandwickel mit
derartigen Resten behaftet geglüht wird, verkohlen diese Rückstände und haften an
der Bandoberfläche als Oberflächenverschmierungen, wobei die Oberfläche ein erheblich
verschmutztes Aussehen annimmt, wodurch der wirtschaftliche Wert verringert und
der Schutz und Widerstand gegen Korrosion erheblich beeinträchtigt wird.
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Wenn derartige kaltgewalzten Stahlbänder als Ausgangsmaterial bei
einer Plattierung verwendet wird, haften die Verunreinigungen fest auf der Oberfläche
des Bandes und werden bei der Vorbehandlung zur Plattierung nicht entfernt. Hieraus
ergeben
sich schwerwiegende Beeinträchtigungen an der Oberfläche
des Produkts, die die bildung eines festen Überzugs verhindern.
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Außerdem besitzt das Fertigprodukt ein unsauberes Aussehen und die
Korrosionsfestigkeit ist erheblich verringert. Ferner wenn ein derartiges kaltgewalztes
Band als Ausgangsmaterial für ein Beschichtungsverfahren verwendet wird, wird ein
Oberflächenüberzug, beispielsweise aus Phosphat nicht gebildet.
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Auf diese Weise werden die Eigenschaften des Ausgangsmaterials für
das Überzugsverfahren wesentlich verringert.
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Demzufolge wird immer dann, wenn eine hohe Reinheit der Oberfläche
erforderlich ist, das kaltgewalzte Band an der Oberfläche gesäubert und vor dem
Glühen durch eine Reinigungsstraße hindurch geschickt. Eine dz'derartige Reinigungsstraße
erfordert jedoch einen zusätzlichen Energieaufwand, beispielsweise in Form von Elektrizität
und Wasserdampf, Reinigungsmittel, wie beispielsweise Laugen, stark verschleißende
bürsten und Arbeitsaufwand. Hierdurch erhöhen sich die Gesamtherstellungskosten.
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Beim Kaltwalzen bzw. Glühen sind bislang verschiedene Verfahren zur
Reinigung der Oberfläche des Bandes ohne Verwendung einer Reinigungsstraße zur Anwendung
gekommen. Jedoch befriedigt keines dieser Verfahren hinsichtlich des Aufwands und
der Reinigungswirkung.
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Im folgenden werden einige derartige Verfahren, welche beim Kaltwalzen
zur Reinigung der bandoberfläche verwendet wurden, beschrieben: (1) Reinigungsmittelverfahren
bei diesem Verfahren wird Wasser oder ein Reinigungsmittel 2 mit einem Druck von
10 kg/cm oder niedriger auf die Oberfläche des Bandes am letzten Walzgerüst oder
beim letzten Walzgang aufgesprüht , so daß die Bandoberfläche von Öl und Metallstaub
befreit wird.
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Die Verwendung von Wasser ruft jedoch Oberflächenfehler, wie beispielsweise
Rost und Wasserbeize hervor, so daß die Wirkung des Walzgerüstschmiermittels beeinträchtigt,
die Walzwirkung erniedrigt, das Walzen dünner Gegenstände schwierig und eine große
Staubmenge, die zu Verschmutzungen führt, erzeugt wird.
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Ferner ist die Verwendung eines Reinigungsmittels kostspielig im Vergleich
zu den Wirkungen, die dabei erzielt werden. Es ergeben sich außerdem zusätzliche
Schwierigkeiten dahingehend,daß eine Verminderung des Walzgerüstschmiermittels nicht
möglich ist und für die Beseitigung von Abwässern Sorge getragen werden muß.
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(2) Reinigungsmittelaufsprühverfahren bei hohem Druck Bei diesem Verfahren
wird ein Reinigungsmittel rnit hohem Druck und hoher Temperatur auf die Bandoberfläche
im abschließenden Walzgang aufgesprüht. Ein typisches Beispiel für dieses Verfahren
ist beschrieben als "Clean Cold Rolling .Nlethod" in der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 19682/ 80. Bei diesem Verfahren wird zwar eine Verbesserung der Reinigungswirkung
erzielt, diese wird jedoch in Kauf genommen durch Rost, welcher verursacht wird
durch das Wasser und/ oder das Reinigungsmittel. Außerdem werden die Schmiereigenschaften
verringert. Dies führt zur Erzeugung von Metallstaub durch Abrieb. Es ergeben sich
hieraus Schwierigkeiten nach dem Glühen, die aus Verschmutzungen resultieren.
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(3) Walzenreinigungsverfahren Bei diesem Verfahren wird eine Walzenschmiermittelemulsion
verwendet zur Kühlung und zur Schmierung der Walzen, wobei beim Glühen ein Verdampfen
bzw. ein Verflüchtigen des Schmiermittels stattfindet. Bei diesem Verfahren verkohlt
das auf dem Band zurückbleibende Schmiermittel während des Glühens nicht, sondern
wird zersetzt und verdampft. Auf diese Weise wird verhindert, daß die Oberflächeneingenschaften
des Stahlbandes beeinträchtigt werden. Die dabei erzielte Reinigungswirkung
ist
jedoch gering. Außerdem nimmt man eine Verringerung der Schmiermitteleigenschaft
in Kauf, weil es schwierig ist, eine Walzwerkschmiermittelemulsion zu erzielen,
die sowohl gute Schmiermitteleigenschaften als auch eine hohe Verdarnpfungsfähigkeit
während des Glühens aufweist.
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(4) Glühgasreinigungsverfahren Bei diesem Verfahren wird Dampf mit
einem atmosphärischen Gas vermischt, das hauptsächlich aus N -Gas und H -Gas be-2
2 steht, urn das Ofengasentkohlen durchzuführen. Auf diese Weise wird Restkohlenstoff,
der während des Glühens durch an der Bandoberfläche haftendes Öl entstanden ist,
entfernt. Typische Beispiele dieses Verfahrens sind beispielsweise beschrieben in
den japanischen Patentveröffentlichungen 23 817/ 71, 43 401/73 und 18 t5/77. Es
wird dabei ein beschränkter Reinigungseffekt festgestellt, wenn die Menge an Öl
und Metallstaub, welche an der Oberfläche des zu glühenden Materials, d.h. des kaltgewalzten
Stahlbandes haftet, eine be-2 stimmte Menge, beispielsweise 100 mg/m oder darüber
aufweist. Wenn die Menge an Dampf, welche zugemischt wird, erhöht wird, läßt sich
der Gasreinigungseffekt zwar erhöhen, jedoch ergibt sich dabei eine lokale Kohlenstoffentziehung
im Stahlband. Hierdurch wird die Qualität des Produkts beeinträchtigt. Beim Kastenglühen
des Bandwickels erfordert die
lokale Entkohlung an den inneren
und äußeren Umfangsflächen und Kanten des Bandwickels, daß die Menge an zugemischtem
Darnpf für die Gasreinigung begrenzt wird. Hierbei wird natürlich die gewünschte
Reinigungswirkung nicht voll erzielt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur wirtschaftlichen und
einfachen Herstellung eines kaltgewalzten und gereinigten Stahlbandes zu schaffen,
bei dem eine Reinigungswirkung erzielt wird, die gleich ist einer herkömmlichen
Reiniungsstraße, ohne daß eine derartige Straße verwendet wird, so daß beim Glühen
des kaltgewalzten Bandwickels auf der Bandoberfläche keine oder möglichst wenig
unsaubere Stellen zurückbleiben.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1, wobei
in den Unteransprüchen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung angegeben sind.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die lteinigungswirkung
einer Walzgerüstschmieremulsion, die auf die Oberfläche des Bandes beim Kaltwalzen
aufgesprüht wird, abhängig ist vom Druck der Strömungsgeschwindigkeit, dem Winkel
und der Temperatur, mit denen die Schmiermittelemulsion aufgesprüht wird. Ferner
ist der Reinigungseffekt abhängig von der Art des Schmiermittels, wenn dessen Konzentration
geringer als
4 % ist.
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Demzufolge wird ein ausreichender Reinigungseffekt erzielt unter Verwendung
einer Walzenschmiermittelemulsion mit einer Konzentration von etwa 4 % in den Walzgerüsten,
ausgenommen dem letzten Walzgerüst und durch Aufsprühen einer Walzenschmiermittelemulsion
mit einer niedrigeren Konzentration unter hohem Druck auf die Oberfläche des Bandes
vor dem letzten Walzgerüst.
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Da die Schmiermittelemulsion mit der gleichen Konzentration, welche
in den anderen Walzgerüsten verwendet wird, auch im letzten Walzgerüst verwendet
werden soll, wird die Reinheit der Oberfläche des Stahlbandes verdorben, wenn das
Öl der Schmiermittelemulsion wiederum auf die Oberfläche aufgebracht wird. Wenn
ein Schmiermittel mit einer Konzentration geringer als 0,5 ;6 verwendet wird, ergeben
sich verschiedene Schwierigkeiten, beispielsweise Rost, Wasserf lecken und eine
Verringerung der Walzwirkung aufgrund der Verringerung der Schmiermittelwirkung.
Hieraus ergibt sich die Entstehung einer großen Menge an Metallstaub aufgrund der
verringerten Walzwirkung. Ferner treten aufgrund des Metallstaubes Verunreinigungen
auf, die an der Oberfläche des Metallbandes haften, wie das der Fall ist, wenn Wasser
im letzten Walzgerüst verwendet wird.
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Wie sich aus dem vorstehenden ergibt, können die verschiedenen Schwierigkeiten,
welche hervorgerufen werden bei dem Reinigungsverfahren unter Verwendung von Wasser
oder unter Verwendung eines Reinigungsmittels, gelöst werden durch Aufsprühen einer
Walzenschmiermittelemulsion mit einer Konzentration von 0,5 bis 2 % bei hohem Druck
auf die Oberfläche des Bandes am Eingang bzw. am Ausgang des letzten Walzgerüstes.
Außerdem wird eine Walzenschmiermittelemulsion der gleichen Zusammensetzung mit
geringem Druck auf die Walzen aufgesprüht als Schmiermittel.
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Bei dem im vorstehenden beschriebenen Reinigungsmittelaufsprühverfahren
mit hohem Druck muß ein Olabscheider verwendet werden, urn das Reinigungsmittel
wiederholt verwendbar zu machen. Beim Verfahren nach vorliegender Erfindung jedoch
wird eine Walzenschmiermittelemulsion mit niedriger Konzentration von 0,5 bis 2
% verwendet, die es nicht erforderlich macht, einen Olabscheider zu verwenden. Es
ist lediglich notwendig, die Konzentration der Schmiermittelemulsion in dem Bereich
von 0,5 bis 2 % zu halten.
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Die Schmiermittelemulsion wird bevorzugt bei einem Druck in 2 einem
Bereich von 50 bis 200 kg/cm aufgesprüht. Wenn der 2 Druck geringer als 50 kg/cm
bemessen wird, ist die Reinigungswirkung niedrig und wenn andererseits der Druck
200
kg/cm² übersteigt, ergibt sich eine Sättigung des Keinigungseffektes.
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Die Strömungsgeschwindigkeit beim Aufsprühen der Schmiermittelemulsion
liegt bevorzugt im Bereich von 20 bis 150 I/min pro 100 mn pro 100 mn Breite auf
einer Oberflächenseite des Stahlbandes. Liegt die Strömungsgeschwindigkeit unter
20 1/min, ist die Reinigungswirkung gering. Übersteigt die Strömungsgeschwindigkeit
150 1/min, ergibt sich eine Sättigung des Reinigungseffekts und der Abfluß des Wassers
wird äußerst schwach.
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Bei der Erfindung wird das auf die vorstehende Art und Weise gereinigte
Stahlband in einen Haubenglühofen eingebracht mit einer Gasatrnosphäre, die hauptsächlich
aus Stickstoff (N ) 2 und Wasserstoff (H ) (Z.B. AX-Gas aus N 75 % und H 2 2 2 25
96) besteht und dem Wasserdampf zugemischt ist. Der Taupunkt des Ofengases ist eingestellt
auf den Bereich von o o 0 bis 10 C. Wenn der Taupunkt geringer als 0 C ist, ergibt
sich nur ein geringer Reinigungseffekt und wenn der Tauo punkt 10 C übersteigt,
ergibt sich ein lokaler Kohlenstoffentzug am Band.
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Da bei der Erfindung die Verunreinigung des Bandes auf einer äußerst
niedrigen Stufe gehalten wird, ist es nicht notwendig,
eine große
Menge an Wasserdampf für die Gasreinigung zuzumischen. Demgemäß ergibt sich während
des Glühens kein lokaler Kohlenstoffentzug.
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Anhand der beiliegenden Figuren wird die Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigt: Fig. 1 schematisch den Aufbau einer Kaltwalzstraße zur Erzielung eines
kaltgewalzten Bandwickels, bei welchem das Verfahren nach der Erfindung zur Anwendung
kommt; Fig. 2 eine ähnliche Darstellung wie in Fig. 1, wobei ein Teil der Kaltwalzstraße
dargestellt ist, der etwas abgeändert ist und Fig. 3 eine schematische Darstellung
eines Haubenglühofens, in welchem das Verfahren der Erfindung durchgeführt werden
kann.
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In der Fig. 1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines gereinigten
kaltgewalzten Bandwickels dargestellt. Die Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer
kontinuierlich arbeitenden Kaltwalzstraße mit fünf Vierwalzengerüsten. In dieser
NValzstral3e kommt eine Walzenstral3eschrniermi ttelemulsion mit
relativ
hoher Konzentration von 3 bis 5 t9ó zur Anwendung.Diese Schmierrnittelemulsion wird
aus einem ersten Tank 3 an die ersten vier Walzgerüste 1,2 geliefert. Die verwendete
Schmierrnittelemulsion von diesen Walzgerüsten wird mittels eines Samneltrogs 4
aufgefangen und im ersten Tank 3 für die Wiederverwendung gesammelt.
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Im letzten Walzgerüst bzw. fünften Walzgerüst 5 wird den Walzen eine
Schmiermittelemulsion niedriger Konzentration von o,5 bis 2 % aus einem zweiten
Tank 6 über eine Niedrigdruckpumpe 7 und eine Sprühdüse 8 geliefert. Außerdem wird
die Schmiermittelemulsion aus dem zweiten Tank 6 mit hohern Druck zu beiden Seiten
des Bandes ii über eine Hochdruckpumpe 9 und eine Aufsprühdüse 10 aufgesprüht. Die
Aufsprühdüse 10 kann am Eingang (Fig. 1) oder Ausgang (Fig. 2) des fünften bzw.
letzten Walzgerüstes 5 vorgesehen sein. Bevorzugt ist die Aufsprühdüse 10 jedoch
an der Eingangsseite des letzten Walzgerüstes vorgesehen. Die verwendete Schmiermittelemulsion
wird von einem Auffangtrog 12 aufgefangen und im zweiten Tank 6 für die Wiederverwendung
gesammelt.
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Ein kaltgewalzter Bandwickel 13, der auf diese Weise gewonnen wurde,
wird in einen herkömmlichen Haubenglühofen 14 eingebracht, in welchen ein atrnosphärisches
Gas, das hauptsächlich
aus H und N sowie Wasserdampf besteht,
einge-2 2 bracht. Dieses Gas wird durch eine Einlaßleitung eingeführt und über eine
Ausgangsleitung abgeleitet.
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Der Taupunkt innerhalb des Glühofens wird wie folgt gesteuert:Ein
Taupunktmeter 16 ist an einer Abgsleitung 15, die an den Glühofen 14 angeschlossen
ist, angebracht. Ein Detektorsignal des Taupunktmeter 16 wird einem Addierer 17
zugeleitet für den Vergleich mit einem vorbestimmten Wert. Ein Korrektursignal wird
an ein Steuerventil 19 für die Strörnungsgeschwindigkeit gesendet. Dieses Steuerventil
befindet sich in einer Wasserdampfzuführleitung 18. Auf diese Weise wird die Menge
des zugeführten Wasserdampfes gesteuert.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
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-eisELel ' 1. Abmessung des Ausgangsmaterials 2,8 mm Dicke x 1200
mm Breite 2. Abmessungen des fertigen Materials 0,7 mm Dicke x 1200 mm Breite
3.
Kaltwalzen (1) Reduktion 9 96 (beim fünften Walzgerüst) (2) Walzgeschwindigkeit
1400 m/min (3) erstes bis viertes Walzgerüst blank bearbeitete Walzen werden verwendet.
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Eine Mineralschmiermittelemulsion von 3 96 Konzentrat ion wird verwendet.
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(4) fünftes Walzgerüst mattierte Walzen werden verwendet.
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Eine Mineralschmiermittelemulsion von 0,8 96 Konzentration wird verwendet.
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(5) Niedrigdrucksprühen am fünften Walzgerüst (zur Schmierung der
Walzen) 2 Druck: 10 kg/cm o Temperatur: 50 C Strömungsgeschwindigkeit: 4000 1/min
(6) Hochdrucksprühen am fünften Walzgerüst (zur Reinigung der Bandoberfläche) 2
Druck: 100 kg/cm o Temperatur: 50 C Strömungsgeschwindigkeit: 50 1/min (100 mm Breite
auf einer Seite) Sprühdüse: Sektordüse o Sprühwinkel 30 o Drehwinkel 30
Neigungswinkel
der Düse : 60° bezüglich der Bewegungsrichtung des Bandes Abstand zwischen den Sprühstrahlen:
300 mn 4. Glühbedingung Wasserdampf wird in das atmosphärische Gas bestehend hauptsächlich
aus N - und H -Gasen eingeblasen. Der 2 Taupunkt im Ofen wird bei 5 C gehalten.
Die Durcho wärmungstemperatur beträgt 670 C und die Glühdauer beträgt 15 Stunden.
Das Einblasen des Wasserdampfes beginnt zum Zeitpunkt des Beginns der Durchwärmung
und o wird gestoppt, sobald die Wickel temperatur 500 C während des Kühlens nach
dem Durchwärmen erreicht.
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5. Ergebnis Der Anteil an Verunreinigungen einschließlich Öl und Metallstaub,
die auf der Oberfläche des Bandes nach dem 2 Kaltwalzen haften, beträgt 50 rng/m
. Nach dem Glühen des Bandwickels ergibt ein Filterpapier-Wischtest, daß das Band
bedeutend sauberer ist als Bänder, die durch eine herkömmliche elektrolytische Reinigungsstraße
geschickt wurden. Ein Versuch nach dem Ford-Verfahren zeigt, daß der Anteil an Kohlenstoff,
welcher auf der Bandober-2 fläche zurückbleibt, lediglich 1 mgßn beträgt. Das Endprodukt
ist frei von ist und Wasscrflecken.
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Ferner ergibt sich bei dem erfindungsgemäß behandelnden Band nicht
das Problem der lokalen Entkohlung nach dem Glühen. Diesbezüglich ist das Band bedeutend
besser als die Bänder, welche durch eine herkömmliche elektrolytische Reinigungsstraße
geschickt wurden. Es ergibt sich demnach eine Verbesserung hinsichtlich der Korrosionsbeständigkeit
nach chemischer behandlung und chemischen Überzugsverfahren.
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Beispiel II Die Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse, welche in der Praxis
mit dem Verfahren nach der Erfindung unter Anwendung der Walzstraßen Schr-nicrmittelemulsion
und der Glühbedingungen nach dem Beispiel I erzielt wurden.
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Tabelle 1
Fall Flüssigkeitssprühen Anteil der Glühbe Anteil von Koh-
Schwierigkeit Beurteilung |
bei hohem Druck Verschmutzun- dingungen lenstoffrückstä- beim
Kalt- |
auf das Stahlband gen auf dem den gemessen walzen und |
an oder vor dem Band nach dem nach dem Ford- Produktfehler |
letzien Walzgerüst Kaltwalzen Verfahren |
der Kaltwalzstraße (mg/m²) |
1 Wasser 200 - 25 ungeeignet schlecht |
für Blect, |
Rost und |
Wasserfiecken |
2 Wasser 200 H2O ein- 20 " schlecht |
geblasen |
3 Reinigungsmittel 150 - 20 " schlecht |
4 0,8 % Konzentra- 50 - 5 ausreichend gut |
tion Mineral- |
schmiermittel |
5 0,8 % Konzentra- 50 H2O ein- 1 " ausgezeich- |
tion Mineral- geblasen net |
schmiermittel |
6 5,0 % Konzentra- 550 - 40 " schlecht |
tion Mineral- |
schmiermittel |
7 5,0 % Konzentra- 500 H2O ein- 30 " schlecht |
tion Mineral- geblasen |
schmiermittel |
Andererseits hat sich bei anderen Hochdruckaufsprühversuchen gezeigt,
daß dann, wenn die Walzgeschwindigkeit für das Stahlband höher als 100 m/min ist,
der Grad der Reinheit der Oberfläche des Bandes eindeutig bestimmt ist durch die
Auftreffenergie der Flüssigkeit unabhängig von der Art der Flüssigkeit, sei es,
daß Wasser oder ein Zusatzrnittel der X/alzstraßenschmierrnittelemulsion mit einer
Konzentration von geringer als 4 % verwendet wird.
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Bei der Durchführung des Walzverfahrens ist es schwierig, aufgrund
der Begrenzung der Anlage die Schmiermittelemulsion an den Walzen des letzten Walzgerüsts
von der mit hohem Druck auf die Bandoberfläche vor dem Walzgerüst aufgesprühten
Flüssigkeit zu isolieren. Wenn auch die erwünschte Reinheit durch das Hochdruckaufsprühen
vor dem Walzgerüst erzielt wird,wenn beim letzten Walzgerüst eine Schmiermittelemulsion
mit einer Konzentration höher als 2 tSÓ verwendet wird, und obgleich die Menge an
Metallstaub aufgrund von Walzenabrieb verringert wird, erhöht sich die Menge an
anhaftendem Öl.
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Dies führt zu einer Erhöhung der Schmutzstel len, die nach dem Kaltwalzen
auf der Bandoberfläche haften. In den Fällen, in denen Wasser oder ein Reinigungsmittel
verwendet wird, ergibt sich eine Verringerung der Schmierwirkung, wodurch mehr Metallstaub
durch Abrieb der Walzen erzielt wird, so daß die Oberflächenreinheit des Bandes
beeinträchtigt ist.
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Beim Glühen wird, wie aus Tabelle 1 zu ersehen ist, die Oberflächenreinheit
in allen Fällen verbessert durch Einblasen von Wasserdampf in den Glühofen und durch
Aufrechterhalten o des Taupunkts des Glühofengases bei etwa 5 C. Die Menge an Restkohlenstoff,
gemessen nach dem Ford-Verfahren , ist am geringsten irn Fall 5 der Tabelle 1. Dies
ist bedeutend besser als für die anderen Materialien, welche durch eine elektrolytische
Reinigungsstraße gefahren wurden. Außerdem ist der Korrosionswiderstand absolut
ausreichend.
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Aus den vorstehenden Versuchsergebnissen ergibt sich, daß dann, wenn
die Oberfläcnenreinheit des Bandwickels, der in den Glühofen eingebracht wird, einen
bestimmten Wert oder darunter aufweist, beispielsweise wenn die Olmenge und der
Metall-2 staub, welche auf der Oberfläche haftet, 50 mg/m oder geringer ist, die
Wirkung des Zumischens von Wasserdampf zur Glühatmosphäre äußerst hoch ist bezüglich
der beseitigung von Restkohlenstoff auf der Bandoberfläche.
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bisher mußten etwa die Hälfte der kaltgewalzten Bänder durch eine
12einigungsstrai3e nach dem Kaltwalzen laufen. Gemäß der Erfindung jedoch kann der
prozentuale Anteil der kaltgewalzten Bänder, welche durch die Reinigungsstraße laufen
müssen, auf Null reduziert werden. Auf diese Weise ergibt sich eine hohe Energieeinsparung
und eine erhebliche Verringerung des
Aufwands. Außerdem kann die
Ausbeute ab Fertigprodukt um etwa 0,2 % erhöht werden durch die Verbesserung der
Oberflächenqualität gemäß der Erfindung.
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Durch die Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines gereinigten
kaltgewalzten Stahlbandes gezeigt, bei dem auf beide Bandseiten ein Hochdruckstrahl
einer Walzstral3enschmiermittelemulsion niedriger Konzentration arn letzten Walzgerüst
der Walzstraße aufgesprüht wird. Dabei werden Öl und Metallstaub von der Bandoberfläche
beseitigt. Das kaltgewalzte Band wird aufgewickelt, in einen Haubenglühofen eingebracht
und Wasserdampf wird mit atmosphärischem Gas des Glühofens, das hauptsächlich aus
Stickstoff und Wasserstoff besteht, gemischt. Der Taupunkt des Glühofengases wird
auf o 0 bis 10 C eingestellt.
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