DE3232486C2 - - Google Patents
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Description
Bei produzierenden Öl- und Gasbohrungen entstehen oft
Schwierigkeiten, wenn die produzierende unterirdische
Formation wasserempfindliche Tone und andere Feinstoffe
enthält, die in der Formation wandern können. Normalerweise
behindern die Tone und die anderen Feinstoffe
in der Formation den Durchfluß durch die Formation zum
Bohrloch nicht, aber wenn die Tone und die anderen
Feinstoffe mit formationsfremdem Wasser in Berührung
kommen, quellen die Tone, und die Feinstoffe wandern im
Produktionsstrom mit, wobei sie den Durchfluß durch die
Formation zum Bohrloch verstopfen und/oder den Produktionsfluß
stark vermindern. Der Durchlässigkeitsverlust
in einer wasserempfindlichen unterirdischen Formation
beruht manchmal allein auf der Quellung der Tone ohne
Wanderung der Feinstoffe in der Formation. Jedoch wird
angenommen, daß die Quellung der Tone der Hauptmechanismus
ist, der eine Verdrängung und dadurch eine
Wanderung der Feinstoffe bewirkt.
Um eine Berührung von formationsfremdem Wasser mit
Tonen in unterirdischen Formationen zu verhindern,
werden bisher Bohrflüssigkeiten auf Ölbasis, Bearbeitungs-
und anderen Flüssigkeiten zum Bohren und Bearbeiten von
Bohrlöchern verwendet, die solche Formationen durchsetzen.
Jedoch selbst bei Verwendung von Flüssigkeiten
auf Öl- oder Kohlenwasserstoffbasis erfolgt oft ein
Eindringen von Wasser aus anderen Formationen in die
produzierende Formation und bewirkt darin die Quellung
von Tonen, die Wanderung von Feinstoffen und eine
Abnahme der Durchlässigkeit der Formation. Es sind
bisher zahlreiche Versuche zur Kontrolle der schädlichen
Wirkungen unternommen worden, die Wasser auf Ton und/oder
andere Feinstoffe in unterirdischen Formationen
hat. So sind beispielsweise Behandlungsflüssigkeiten,
die Kationen wie Kalium-, Calcium-, Ammonium- und Wasserstoffionen
enthielten, in tonhaltige unterirdische
Formationen eingebracht und dadurch mit den Tonen in
Berührung gebracht worden. In denen Tonen enthaltene
Ionen werden dabei gegen Ionen aus den Lösungen ausgetauscht,
wodurch die Tone in relativ nicht quellfähige
Formen umgewandelt werden. Obgleich dieses Verfahren
Erfolg hatte, bringt der Austausch von Ionen in Ton
gegen andere nur eine vorübergehende Hilfe, da leicht
ein Rücktausch eintritt.
Um den Ionenaustausch bei den Tonen dauerhaft zu
machen, sind polykationische Polymere oder Komplexe
anstelle der einfachen Kationen eingesetzt worden.
Anorganische polykationische Polymere oder Komplexe
waren erfolgreich zur Kontrolle der Quellung von Tonen
und wandernden Feinstoffen, unterliegen aber verschiedenen
Einschränkungen. Die am meisten verbreiteten anorganischen
polykationischen Polymeren sind beispielsweise
Zirconylchlorid (ZrOCl₂) und Aluminiumhydroxychlorid
(Al(OH) x Cl y ). Aluminiumhydroxychlorid erfordert
eine Reaktionszeit, nachdem es mit dem Ton zusammengebracht
worden ist, und dies ist nachteilhaft, weil
während dieser Wartezeit der Bohrturm nicht genutzt
wird und keine Produktion erfolgt. Auch ist Aluminiumhydroxychlorid
nur mit begrenzten Mengen von Carbonat
in der Formation verträglich und wird beim Zusammentreffen
mit Säure entfernt, wenn nachfolgend eine Säurebehandlung
der Formation notwendig ist. Zirconylchlorid
ist hinsichtlich des pH-Bereichs der Einbringungsflüssigkeit
beschränkt und kann unter bestimmten Bedingungen
durch Säure entfernt werden.
Kationische organische oberflächenaktive Stoffe sind
ebenfalls zur Stabilisierung von Tonen und zur Kontrolle
wandernder Feinstoffe verwendet worden. Wenn der
organische Teil des Kations groß genug ist, wird das
organische Kation nicht leicht ausgetauscht. Kationische
oberflächenaktive Stoffe haben jedoch die Tendenz, die
Formation für Öl benetzbar zu machen, was viele als einen
Nachteil ansehen, weil dadurch die Ölproduktion verzögert
und die Förderung wäßriger Flüssigkeiten beschleunigt
wird.
Die erfindungsgemäße Behandlungsflüssigkeit ist gekennzeichnet
durch eine in einem Kohlenwasserstoff als
Trägerflüssigkeit verteilte Emulsion aus einer wäßrigen
Lösung eines tonstabilisierenden Polymeren in einem
flüssigen Kohlenwasserstoff, in der das Polymere ein
organisches, polykationisches Polymer ist, dessen
konstitutionelle Repetiereinheit durch Polymerisation
von N,N-Dimethyl-diallylammoniumsalzen oder durch
Polykondensation aus Dimethylamin und 1-Chlor-2.3-
epoxipropan gebildet ist, wobei die Zahl der konstitutionellen
Repetiereinheiten einem Molekulargewicht im
Bereich von 800 bis 3 · 10⁶ entspricht und die zur
Erzielung elektrischer Neutralität erforderliche Anzahl
von Anionen vorhanden ist.
Vorteilhafte Zusammensetzungen der Behandlungsflüssigkeit
sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
Wenn die Behandlungsflüssigkeit in eine unterirdische
Formation eingebracht wird und mit den Tonen in
Berührung kommt, reagiert das organische polykationische
Polymere damit und verhindert deren Quellung und die
entsprechende Wanderung von Feinstoffen in der Formation.
Das organische polykationische Polymere verwandelt die
Tone in stabilere Formen, die weniger leicht quellen
oder wandern.
Die Behandlungsflüssigkeit nach der Erfindung hat eine
Kohlenwasserstoffbasis und bewirkt daher selbst nicht
das Einbringen merklicher Mengen von Fremdwasser in die
Formation. Die darin enthaltenen organischen polykationischen
Polymeren können auf alle Formationen unabhängig
von deren Carbonatgehalt angewandt werden, sie widerstehen
der Entfernung durch Sole, Öle oder Säuren und werden
daher durch die geförderten Flüssigkeiten nicht entfernt.
Die so behandelten Formationen können nachfolgend
mit Säure und anderen wäßrigen Flüssigkeiten behandelt
werden, ohne daß die Stabilität des Tons in der
Formation aufgehoben wird. Zusätzlich wird eine Ölbenetzung
der Formation im wesentlichen vermieden,
und es ist keine Einwirkungszeit erforderlich.
Die organischen kationischen Polymeren sind aus einer
Gruppe solcher Polymeren ausgewählt, die mit wasserempfindlichen
Tonen reagieren und diese stabilisieren;
sie sind für diesen Zweck besonders geeignet. Die
Polymeren dieser Gruppe haben eine konstitutionelle
Repetiereinheit der folgenden allgemeinen Formel:
Darin sind
R₁ ein organischer aliphatischer, alicyclischer oder aromatischer Rest, der 1 bis 40 Kohlenstoffatome und 0 bis 6 Heteroatome wie Sauerstoff oder Stickstoff enthält, oder Wasserstoff, wobei Z und R₂ in den Ring eingebaut sein können, wenn R₁ ein alicyclischer Rest ist;
R₂, R₃, R₄ unabhängig voneinander wie R₁ definierte organische Reste mit 0 bis 6 Kohlenstoffatomen und 0 bis 2 Heteroatomen wie Sauerstoff oder Stickstoff, wobei R₄ für Z=Schwefel entfällt;
Z ein Kation von Phosphor, Schwefel oder Stickstoff;
X ein Anion wie Azid, Bisulfat, Borat, Carbonat, Cyanamid, Halogenid, Hydroxid, Oxid, Nitrat, Phosphat, Sulfat;
n eine ganze Zahl gleich der Anzahl von konstitutionellen Repetiereinheiten für ein Polymer mit einem Molekulargewicht im Bereich von 800 bis 3 · 10⁶, vorzugsweise im Bereich von 1000 bis 100 000 und
m eine ganze Zahl entsprechend der Anzahl von Anionen zur Aufrechterhaltung der elektrischen Neutralität.
R₁ ein organischer aliphatischer, alicyclischer oder aromatischer Rest, der 1 bis 40 Kohlenstoffatome und 0 bis 6 Heteroatome wie Sauerstoff oder Stickstoff enthält, oder Wasserstoff, wobei Z und R₂ in den Ring eingebaut sein können, wenn R₁ ein alicyclischer Rest ist;
R₂, R₃, R₄ unabhängig voneinander wie R₁ definierte organische Reste mit 0 bis 6 Kohlenstoffatomen und 0 bis 2 Heteroatomen wie Sauerstoff oder Stickstoff, wobei R₄ für Z=Schwefel entfällt;
Z ein Kation von Phosphor, Schwefel oder Stickstoff;
X ein Anion wie Azid, Bisulfat, Borat, Carbonat, Cyanamid, Halogenid, Hydroxid, Oxid, Nitrat, Phosphat, Sulfat;
n eine ganze Zahl gleich der Anzahl von konstitutionellen Repetiereinheiten für ein Polymer mit einem Molekulargewicht im Bereich von 800 bis 3 · 10⁶, vorzugsweise im Bereich von 1000 bis 100 000 und
m eine ganze Zahl entsprechend der Anzahl von Anionen zur Aufrechterhaltung der elektrischen Neutralität.
Für die konstitutionelle Repetiereinheit des N,N-Dimethyl-
diallylammoniumpolykations ist bisher die
Strukturformel
angenommen worden, jedoch wird seit kurzem angenommen,
daß die nachfolgend angegebenen Strukturen zusätzlich
bei der Herstellung des Polymers gebildet werden:
Die konstitutionelle Repetiereinheit des Kondensationsproduktes
aus Dimethylamin und 1-Chlor-2.3-epoxipropan
hat die Struktur
In der Behandlungsflüssigkeit ist das organische polykationische
Polymere in der wäßrigen Phase einer Wasser-in-Kohlenwasserstoff-Emulsion
gelöst. Bei Berührung der
Emulsion mit wasserempfindlichen Tonen in einer unterirdischen
Formation invertiert die Emulsion, und das
organische polykationische Polymere reagiert mit den
Tonen und stabilisiert diese. Obgleich die Emulsion Wasser
enthält, ist die Wassermenge gering und hat keine nachteiligen
Wirkungen auf wasserempfindliche Tone in der
Formation.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der
Behandlungsflüssigkeit ist gekennzeichnet durch die
folgenden Schritte:
Herstellen einer wäßrigen Lösung eines tonstabilisierenden
organischen polykationischen Polymeren, dessen konstitutionelle Repetiereinheit
durch Polymerisation von N,N-Dimethyl-diallylammoniumsalzen
oder durch Polykondensation aus Dimethylamin
und 1-Chlor-2.3-epoxipropan gebildet ist, wobei
die Zahl der konstitutionellen Repetiereinheiten einem
Molekulargewicht im Bereich von 800 bis 3 · 10⁶
entspricht und die zur Erzielung elektrischer Neutralität
erforderliche Anzahl von Anionen vorhanden ist,
Herstellen eines Emulgiermittels aus Isopropanol und einem 2-Alkyl-1-(2-hydroxyethyl)-imidazolin-2, dessen Alkylgruppe 16 bis 18 Kohlenstoffatome enthält,
Mischen des Emulgiermittels mit einem Öl
Mischen der Emulgiermittel-Öl-Mischung mit der wäßrigen Lösung des organischen polykationischen Polymeren unter Bildung einer Emulsion der wäßrigen Lösung in der Mischung, und
Verteilen der Emulsion in einer Trägerflüssigkeit auf Kohlenwasserstoffbasis.
Herstellen eines Emulgiermittels aus Isopropanol und einem 2-Alkyl-1-(2-hydroxyethyl)-imidazolin-2, dessen Alkylgruppe 16 bis 18 Kohlenstoffatome enthält,
Mischen des Emulgiermittels mit einem Öl
Mischen der Emulgiermittel-Öl-Mischung mit der wäßrigen Lösung des organischen polykationischen Polymeren unter Bildung einer Emulsion der wäßrigen Lösung in der Mischung, und
Verteilen der Emulsion in einer Trägerflüssigkeit auf Kohlenwasserstoffbasis.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Bei Konzentration unterhalb von 1 Gew.-% ist die
Menge des in der endgültigen Behandlungsflüssigkeit
enthaltenen Polymeren zu gering, um wirksam zu sein.
Bei Konzentrationen über 60 Gew.-% ist die Viskosität
der wäßrigen Lösung im allgemeinen zu hoch, um daraus
eine geeignete Emulsion herzustellen. Vorzugsweise liegt
die Konzentration des organischen kationischen Polymeren
im Bereich von 10 bis 50 Gew.-%, wobei 30 Gew.-% am
stärksten bevorzugt werden.
Zusätzlich zu dem oder den organischen polykationischen
Polymeren kann die wäßrige Lösung ein Mittel zur Gefrierpunktserniedrigung
wie einen Alkohol oder ein oder
mehrere Salze enthalten. Beispielsweise kann die wäßrige
Lösung Alkohol wie Methyl-, Ethyl- oder Propylalkohol
in Konzentrationen bis zu 10 Gew.-% und/oder mehrere
Salze wie Ammonium-, Alkali- und Erdalkalihalogenide,
die mit dem Formationsmaterial keine unlöslichen
Fällungen bilden, in Konzentrationen bis zu 15 Gew.-%
enthalten.
Das zur Herstellung der Emulsion verwendete Öl
kann jedes einer Vielzahl von flüssigen Kohlenwasserstoffen
sein, die unter atmosphärischen Bedingungen
nicht merklich verdampfen. Während als Emulgiermittel
viele oberflächenaktive Stoffe verwendet werden können,
ist ein Emulgiermittel aus in 80 Gew.-% Isopropanol
gelöstem 2-Alkyl-1-(2-hydroxyethyl)-imidazolin-2 besonders
geeignet und derzeit bevorzugt. Die Strukturformel ist
Darin ist R eine Alkylgruppe mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen.
Das Emulgiermittel wird mit dem Öl
in solcher Menge vermischt, daß die entstehende
Mischung 2,5 bis 25 Vol.-% des Emulgiermittels enthält.
Vorzugsweise enthält die Mischung 10 bis 15 Vol.-%,
am meisten bevorzugt 12,5 Vol.-% Emulgiermittel. Die
Emulsion aus der wäßrigen Polymerlösung und der flüssigen
Emulgiermittel-Öl-Mischung wird durch
Mischen und Schütteln gebildet und ist eine Wasser-in-Öl-Emulsion
mit einer Konzentration vorzugsweise
von 60 bis 95 Vol.-%, stärker bevorzugt von 75
bis 90 Vol.-% und am meisten bevorzugt von 80 Vol.-% der
wäßrigen Polymerlösung. Die Verwendung des Emulgiermittels
mit 2-Alkyl-1-(2-hydroxyethyl)-imidazolin-2 erbringt eine
stabile solche Emulsion. Das heißt, die Emulsion kann
ohne Abtrennung der wäßrigen Phase über ziemlich lange
Zeiten gelagert werden. Als gute Stabilität wird angesehen,
daß sich in 48 Stunden bei 49°C weniger
als 10% der Ölphase bei nicht merklicher Abtrennung der
wäßrigen Phase aus der Emulsion abscheiden.
Im letzten Schritt der Herstellung der Behandlungsflüssigkeit
wird die vorgenannte Emulsion in einer Trägerflüssigkeit
auf Kohlenwasserstoffbasis verteilt. Dazu
kann jeder einer Vielzahl von flüssigen Kohlenwasserstoffen
Verwendung finden, der mit der zu behandelnden
Formation verträglich ist und unter atmosphärischen
Bedingungen nicht in wesentlichem Umfang verdampft.
Dafür besonders geeignete flüssige Kohlenwasserstoffe
sind Kerosin, Dieselöl und Rohöl. Die Menge der in der
Trägerflüssigkeit verteilten Emulsion kann abhängig
von der Konzentration und den Arten der zu behandelnden
Tone variieren, beträgt aber allgemein im Bereich
von 0,5 bis 24 Volumteile der Emulsion auf 100 Volumteile
der Trägerflüssigkeit,
wobei 5 bis 10 Volumteile der Emulsion am meisten
bevorzugt werden.
Die in die Formation eingebrachte Behandlungsflüssigkeit
kommt beim Durchfluß oder auf andere Weise in Berührung
mit den darin enthaltenen Tonen und Feinstoffen. Bei
Berührung der in der Trägerflüssigkeit verteilten
Emulsion mit den Tonen wird das darin enthaltene
Emulgiermittel aus der Emulsion heraus adsorbiert, wodurch
die Emulsion invertiert und das organische,
tonstabilisierende, polykationische Polymere in der
wäßrigen Phase der Emulsion mit den Tonen in Berührung
und zur Reaktion kommt. Dieser Prozeß läuft sehr schnell
ab, und die Behandlungsflüssigkeit braucht mit den
Tonen und Feinstoffen nicht über eine nennenswerte Zeit
in Berührung zu bleiben.
Nachdem die organische polykationischen Polymeren mit
wasserempfindlichen Tonen einer unterirdischen Formation
in Berührung gekommen sind, sind die Tone stabilisiert
und im wesentlichen nicht mehr quellfähig. Zusätzlich
sind die Polymeren gegen Auswaschung durch Solen, Öle
oder Säuren beständig, und die Formation ist nach der
Behandlung im wesentlichen durch Wasser benetzbar. Es
ist für den Fachmann auf diesem Gebiet verständlich,
daß die Behandlungsflüssigkeit einzeln oder in
Kombination zur Behandlung unterirdischer Formationen
eingesetzt werden können.
Die erfindungsgemäße Behandlungsflüssigkeit und die
Verfahren nach der Erfindung werden nachstehend durch
ein Ausführungsbeispiel im einzelnen erläutert.
Solegesättigte Sandpackungen mit Tongehalten von 5%
werden zur Durchströmung mit verschiedenen Flüssigkeiten
in eine Durchflußapparatur eingebracht. Der Ton in der
Sandpackung besteht aus smektischem Ton, der nach
Solekontakt bei Berührung mit Frischwasser eine beträchtliche
Quellung erfährt. Die verwendete Sole hatte
folgende Zusammensetzung:
Komponente | |
Menge, Gew.-% | |
NaCl | |
6,9 | |
CaCl₂ | 0,53 |
MgCl₂ · 6H₂O | 0,39 |
In einem ersten Versuch wird die Durchlaufgeschwindigkeit
der Sole durch die Sandpackung unter einem Druck von
3,45 bar gemessen. Anschließend werden Kerosin
und nachfolgend wieder Sole, beide unter dem gleichen
Druck von 3,45 bar, durch die Sandpackung
gedrückt. Die Durchflußgeschwindigkeit der Sole nach
dem Durchlauf des Kerosins wird gemessen und in Prozent
der ursprünglichen Durchflußgeschwindigkeit der Sole
angegeben. Es wird dann versucht, Frischwasser unter dem
gleichen Druck durch die Sandpackung zu drücken.
In einem zweiten Versuch wird die Durchlaufgeschwindigkeit
von Sole durch die Sandpackung unter einem Druck von
3,45 bar gemessen. Anschließend werden nacheinander
Behandlungsflüssigkeit, Sole, Frischwasser,
wäßrige Salzsäure (15 Gew.-% HCl), Sole und Frischwasser,
jeweils unter einem Druck von 3,45 bar, durch die
Sandpackung gedrückt. Die Durchflußgeschwindigkeit der
Sole und des Frischwassers werden gemessen und in Prozent
der ursprünglichen Durchflußgeschwindigkeit der Sole
angegeben.
In einem dritten Versuch wird zunächst die Durchlaufgeschwindigkeit
von Kerosin durch die Sandpackung unter
einem Druck von 3,45 bar gemessen. Anschließend
werden Frischwasser und nachfolgend wieder Kerosin unter
dem gleichen Druck durch die Sandpackung gedrückt; die
Durchflußgeschwindigkeit des Kerosins wird gemessen und
in Prozent der ursprünglichen Durchflußgeschwindigkeit
des Kerosins angegeben.
In einem vierten Versuch werden zunächst Kerosin und
anschließend nacheinander jeweils unter einem Druck
von 3,45 bar Behandlungsflüssigkeit, Kerosin,
Frischwasser, Kerosin, wäßrige Salzsäure (15 Gew.-% HCl)
und durch die Sandpackung gedrückt. Die Durchflußgeschwindigkeiten
des Kerosins werden gemessen und
in Prozent der ursprünglichen Durchflußgeschwindigkeit
des Kerosins angegeben.
Die Behandlungsflüssigkeit enthält eine wäßrige Lösung,
die 30 Gew.-% des organischen polykationischen Polymeren
mit der konstitutionellen Repetiereinheit
in der X das Chloridion ist, und mit einem mittleren
Molekulargewicht von 25 000 enthält. Die wäßrige
Lösung bildet mit Kerosin eine Wasser-in-Kerosin-Emulsion,
die 2,5 Vol.-% eines Emulgiermittels enthält,
das aus einem 1-Alkyl-2-(2-hydroxyethyl)-imidazolin
mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe
und Isopropanol besteht, wobei die wäßrige Phase 80 Vol.-%
der Emulsion ausmacht. 12 Volumteile der Emulsion
werden 1000 Volumteilen Kerosin verteilt.
Die Versuchsergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle
dargestellt.
Es ergibt sich aus der Tabelle, daß sich bei Kontakt
einer smektischen Ton enthaltenden Sandpackung mit Frischwasser
ohne vorhergehende Stabilisierung des Tons der
Durchfluß von Flüssigkeiten durch die Sandpackung drastisch
verringert. Die Versuche 2 und 4 zeigen, daß die Behandlungsflüssigkeit
auf Kohlenwasserstoffbasis den Ton
stabilisiert und dadurch nach Frischwasserkontakt
erhebliche Durchflußgeschwindigkeiten verbleiben.
Zusätzlich zeigen die Versuche 2 und 4, daß die Behandlungsflüssigkeit
den Ton unempfindlich gegen Säurebehandlung
macht.
Claims (21)
1. Behandlungsflüssigkeit zur Stabilisierung von Tonen
in wasserempfindlichen, tonhaltigen unterirdischen
Formationen, enthaltend eine Lösung eines organischen
polykationischen Polymeren und die zur Erzielung elektrischer
Neutralität erforderliche Anzahl von Anionen,
dadurch gekennzeichnet, daß das organische, polykationische
Polymere aus der Gruppe polymerer N,N-Dimethyl-diallylammoniumsalze
oder Polyaddukte von
Dimethylamin und 1-Chlor-2.3-epoxipropan ausgewählt
ist und ein Molekulargewicht im Bereich von 800 bis
3 · 10⁶ hat und daß die wäßrige Lösung des organischen
polykationischen Polymeren in einer Wasser-in-Öl-Emulsion
vorliegt, die in einer Trägerflüssigkeit auf
Kohlenwasserstoffbasis verteilt ist.
2. Behandlungsflüssigkeit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerflüssigkeit aus der Gruppe:
Kerosin, Dieselöl, Rohöl ausgewählt ist.
3. Behandlungsflüssigkeit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Öl der Emulsion aus der Gruppe:
Kerosin, Dieselöl, Rohöl ausgewählt ist.
4. Behandlungsflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsion ein Emulgiermittel
aus Isopropanol und einem 2-Alkyl-1-(2-hydroxyethyl)-imidazolin-2
enthält, wobei die Alkylgruppe 16
bis 18 Kohlenstoffatome aufweist.
5. Behandlungsflüssigkeit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Emulgiermittel in dem Öl der Emulsion
in einer Konzentration von 2,5 bis 25 Vol.-%, bezogen
auf das Gesamtvolumen der Ölphase der Emulsion=100,
enthalten ist.
6. Behandlungsflüssigkeit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration des Emulgiermittels
12,5 Vol.-%, bezogen auf das Gesamtvolumen der Ölphase
der Emulsion=100, beträgt.
7. Behandlungsflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer in der wäßrigen
Lösung in einer Konzentration von 1 bis 60 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Lösung=100, enthalten
ist.
8. Behandlungsflüssigkeit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration des Polymeren in der
wäßrigen Lösung 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Lösung=100, beträgt.
9. Behandlungsflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anionen des Polymeren
Chloridionen sind.
10. Behandlungsflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsion 60 bis 95 Vol.-%
der wäßrigen Lösung des Polymeren, bezogen auf das
Gesamtvolumen der Emulsion=100, enthält.
11. Behandlungsflüssigkeit nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Emulsion 80 Vol-% der wäßrigen
Lösung des Polymeren, bezogen auf das Gesamtvolumen
der Emulsion=100, enthält.
12. Behandlungsflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß 0,5 bis 24 Volumenteile der
Emulsion in 1000 Volumenteilen der Trägerflüssigkeit verteilt
sind.
13. Behandlungsflüssigkeit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß 5 bis 10 Volumteile der Emulsion in
1000 Volumenteilen der Trägerflüssigkeit verteilt sind.
14. Verfahren zur Herstellung einer Behandlungsflüssigkeit
zur Stabilisierung von Tonen in wasserempfindlichen,
tonhaltigen unterirdischen Formationen mit einer wäßrigen
Lösung, die ein organisches polykationisches Polymer
und die zur Erzielung elektrischer Neutralität erforderliche
Anzahl von Anionen enthält,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
Lösen in Wasser eines organischen polykationischen Polymeren aus der Gruppe polymerer N,N-Dimethyl-diallylammoniumsalze oder Polyaddukte von Dimethylamin und 1-Chlor-2,3-epoxypropan mit einem Molekulargewicht im Bereich von 800 bis 3 · 10⁶,
Herstellen eines Emulgiermittels aus Isopropanol und einem 2-Alkyl-1-(2-hydroxyethyl)-imidazolin-2, dessen Alkylgruppe 16 bis 18 Kohlenstoffatome enthält,
Mischen des Emulgiermittels mit einem Öl,
Vermischen der Emulgiermittel-Öl-Mischung mit der wäßrigen Lösung des organischen polykationischen Polymeren unter Bildung einer Wasser-in-Öl-Emulsion, und
Verteilen der Emulsion in einer Trägerflüssigkeit auf Kohlenwasserstoffbasis.
Lösen in Wasser eines organischen polykationischen Polymeren aus der Gruppe polymerer N,N-Dimethyl-diallylammoniumsalze oder Polyaddukte von Dimethylamin und 1-Chlor-2,3-epoxypropan mit einem Molekulargewicht im Bereich von 800 bis 3 · 10⁶,
Herstellen eines Emulgiermittels aus Isopropanol und einem 2-Alkyl-1-(2-hydroxyethyl)-imidazolin-2, dessen Alkylgruppe 16 bis 18 Kohlenstoffatome enthält,
Mischen des Emulgiermittels mit einem Öl,
Vermischen der Emulgiermittel-Öl-Mischung mit der wäßrigen Lösung des organischen polykationischen Polymeren unter Bildung einer Wasser-in-Öl-Emulsion, und
Verteilen der Emulsion in einer Trägerflüssigkeit auf Kohlenwasserstoffbasis.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerflüssigkeit aus der Gruppe: Kerosin,
Dieselöl, Rohöl ausgewählt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Öl der Emulsion aus der Gruppe:
Kerosin, Dieselöl, Rohöl ausgewählt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Emulgiermittel mit dem Öl der
Emulsion in einer Konzentration von 2,5 bis 25 Vol-%,
bezogen auf das Gesamtvolumen der Ölphase der Emulsion=100,
gemischt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das organische polykationische
Polymer in der wäßrigen Lösung in einer Konzentration
von 1 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Lösung=100, aufgelöst wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Emulgiermittel-Öl-Mischung mit
der wäßrigen Lösung des Polymeren zu einer Emulsion
mit 60 bis 95 Vol-% der wäßrigen Lösung des Polymeren,
bezogen auf das Gesamtvolumen der Emulsion=100, vermischt
wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß 0,5 bis 24 Volumteile der Emulsion
in 1000 Volumteilen der Trägerflüssigkeit verteilt werden.
21. Verwendung der Behandlungsflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
zur Stabilisierung von Tonen in wasserempfindlichen,
tonhaltigen unterirdischen Formationen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/310,166 US4460483A (en) | 1981-10-09 | 1981-10-09 | Methods and hydrocarbon base treating fluids for stabilizing water sensitive clay containing formations |
Publications (2)
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