DE2826070B2 - Zusammensetzung aus Wasser, einem polymeren Andickungsmittel und einem Stabilisator für das Andickungsmittel sowie Verfahren zur ölgewinnung unter Verwendung einer solchen Zusammensetzung - Google Patents
Zusammensetzung aus Wasser, einem polymeren Andickungsmittel und einem Stabilisator für das Andickungsmittel sowie Verfahren zur ölgewinnung unter Verwendung einer solchen ZusammensetzungInfo
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- C09K8/588—Compositions for enhanced recovery methods for obtaining hydrocarbons, i.e. for improving the mobility of the oil, e.g. displacing fluids characterised by the use of specific polymers
Description
25
10
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zu- v>
sammensetzung aus Wasser, einem wasserlöslichen polymeren Andickungsmittel, das in einer die Viskosität des Wassers erhöhenden Menge vorliegt, und einem
Stabilisator für das Andickungsmittel, sowie auf Verfahren zur Ölgewinnung aus einer unterirdischen Lager- bo
statte unter Verwendung eines wäßrigen Flutmiltels, dessen Viskosität durch Zusatz eines wasserlöslichen
polymeren, stabilisierten Mobilitätsregulierungsmittels erhöht ist.
Wassersysleme, die bei unterirdischen Bohrverfah- es
ren, wie z. B. dem Bohren von ölschächten oder der verbesserten Erdölgewinnung, verwendet werden, sind
bekannt. Ferner ist bekannt, diesen Wassersystemen
wasserlösliche polymere Materialien zuzusetzen, um die
Viskosität des Wassers zu steigern oder zu erhöhen.
Ferner ist allgemein bekannt, daß beim Bohren von
Ölquellen oder bei den verbesserten ölgewinnungsverfahren, z, B, bei der sekundären oder tertiären Ölgewinnung unter Verwendung von Wasser als Schubmitte!,
ein besonders schwerwiegendes Problem darin zu sehen ist, daß der im Wasser gelöste Sauerstoff die Metalle angreift, aus denen die eingesetzten Geräte bestehen. Der Sauerstoff läßt das Metall korrodieren, und
es werden Metallsalze oder -hydroxyde in das wäßrige Medium übergehen, wo sie im Laufe der Zeit oxydieren
und als Feststoffe ausgefällt werden können, so daß die Bohrung erschwert bzw. die Verwendbarkeit des wäßrigen Mediums in dem verbesserten Ölgewinnungsverfahren eingeschränkt wird. Bei den verbesserten ölgewinnungsverfahren, z. B. der sekundären oder tertiären
Gewinnung von öl, verwendet man Wasser als Treibmittel, um zusätzliches öl aus der Lagerstätte bzw. zu
dem Lagerplatz zu drücken. Dieses Treib- oder Verdrängungsmittel wird durch einen oder mehrere der
ursprünglichen Bohrschächte oder auch durch vöiiig neue Bohrschächte in die Lagerstätte geführt und drängt
das noch verbliebene öl zu einem oder mehreren der übrigen Bohrschächte, wo es dann gefördert wird. Da
Wasser in den meisten Bohrgebieten verfügbar ist, wird es bei sekundären und tertiären Ölgewinnungsverfahren häufig als Tre'iD- oder Schubmittel verwendet Gemäß einem typischen Verfahren wird Wasser unter
Druck an verschiedenen Punkten in eine teilweise erschöpfte, ölführende Felsformation eingeführt, um
einen Teil des noch verbliebenen Öls aus dieser Formation zu drängen und zu einem ölliefcrndsn Bohrloch zu
treiben, wo das Öl dann durch Pumpen gefördert wird. Das ebenfalls aus dem Bohrloch gepumpte Wasser wird
von dem öl getrennt und in einen Lagerbehälter geleitet, von wo aus es erneut als Treibmittel in einen oder
mehrere Bohrschächte gepumpt werden kann, gegebenenfalls zusammen mit frischern Wasser aus anderen
Quellen. Ist der Lagerbehälter of ft η -ind wird das Wasser belüftet, so spricht man von einem offenen Wasserflutungssystem, im Gegensatz zu geschlossenen Wasserflutungssystemen, bei denen das Wasser in einem geschlossenen Kreislauf ohne wesentliche Belüftung geführt wird. Die letztgenannten Systeme arbeiten somit
im allgemeinen unter anaeroben Bedingungen.
Für sekundäre oder tertiäre ölgewinnungsverfahren
werden zwei Arten von Wasser verwendet. Am häufigsten wird wohl frisches Grundwasser aus Flüssen, Seen,
Quellen oder dgl. eingesetzt In einigen Gegenden verwendet man jedoch die aus dem Ölschacht gewonnene
Salzsole, da nur beschränkte Mengen an frischem Grundwasser zur Verfügung stehen und sehr große
Wassermengen für diese Druckverfahren benötigt werden. In anderen Gebieten hat es sich als zweckmäßig erwiesen, eine Mischung aus Salzsole und frischem
Grundwasser zu verwenden.
Es ist bekannt, daß die Anwesenheit von gelöstem Sauerstoff in dem Wasser zu Korrosionsprobleinen
führt. Selbst die Anwesenheit sehr kleiner Mengen an gelöstem Sauerstoff in dem zur Durchflutung verwendeten Wasser bzw. dem zum Verdrängen des Ö!s eingesetzten wasserhaltigen Medium bewirkt eine Korrosion der Metallrohre, die sich besonders in einer GrüH-chenbildung in den Metallteilen äußert. Diese Grübchenbildung tritt auch .bei geschlossenen Wasserflutungssystemen auf, d. h. bei Systemen, die unter anaeroben Bedingungen arbeiten, dann selbst unter solchen
Bedingungen enthalt das zur Durchflutung eingesetzte Wasser geringe Mengen an gelöstem Sauerstoff; diese
Mengen reichen jedoch aus, um den erwähnten Grübchenfraß auf der Innenseite der Rohre zu bewirken.
Auch wenn das bei sekundären oder tertiären ölgewinnungsverfahren
unter anaeroben Bedingungen verwendete Treibmittel nur Spuren von gelöstem Sauerstoff
enthält, z. B. 0,1 Teil pro Million (ppm) oder weniger,
macht das große, durch die Rohre fließende Wasservolumen erhebliche Sauerstoffmengen für große kathodische
Stellen verfügbar, die um sehr kleine anodische Stellen angeordnet sind, so daß auch in diesem
Falle eine deutliche Grübchenbildung eintritt.
Dem Flutungs- oder Treibmittel, das im allgemeinen aus Wasser oder Ölfeld-Salzsohie besteht, werden verschiedene
Konditionierungsmittel beigemischt, wie z. B.: oberflächenaktive Mittel oder Reinigungsmittel, die die
Desorption des zurückgebliebenen Öls aus der Formation fördern; Sequestierungsmittel, die die Ablagerung
von Kalzium- und/oder Magnesiumverbindungen in den Zwischenräumen der Formation verhindern; Bakterizide,
die verhindern, daß die Formaiion durch starken Algen- oder Bakterien wuchs verstopft w ij-d; Korrosionsinhibitoren,
die eine Korrosion der Metallteile der Bohrlochausrüstung und somit auch die Ablagerung
von Korrosionsprodukten in der Formation verhindern; und dgl.
Die übliche, zur Gewinnung von zusätzlichem öl durchgeführte Wasserdurchflutung unterirdischer öllager
wird durch eine Reihe von Nachteilen stark be- jo einträchtigt. Die Wasserflut neigt zur »Rinnenbildung«
in der Lagerstätte, wodurch wesentliche Teile der Lagerstätte, d. h. nicht erreicht werden. Auch ist die erzielte
Verdrängung des Öls alles andere als vollkommen, denn das Wasser erreicht nicht alle Teile der j5
Lagerstätte, sondern bildet Kanäle durch die Formation. Außerdem kann man normalerweise mit Wasser
eine derartige Menge an Öl sogar aus solchen Teilen der Lagerstätte nicht vollständig verdrängen, die von
dem Wasser durchströmt werden, wie es theoretisch 41) möglich erscheint.
Die Neigung der Wasserflut zur Bildung von Kanälen wird im allgemeinen dadurch erklärt, daß die öllager
Schichten unterschiedlicher Durchlässigkeit enthalten, und dies wird auch bei den Verfahren zur Steigerung 4
der Ölförderung berücksichtigt. Wasser fließt rascher durch Schichten von größerer relativer Wasserdurchlässigkeit
als durch andere Teile der Lagerstätte. Infolgedessen kann mit Wasser nur eine unvollständige
Verdrängung des Öls bewirkt werden. ->o
Zu beachten ist weiterhin, daß die Viskosität von Rohölen stark variiert; sie kann nur 1 bis 2 cps und bei
anderen Rohöl-Arten bis zu 1000 cps oder mehr betragen.
Es hat sich gezeigt, daß einfaches Durchfluten mit Wasser bei stark viskosen Rohölen weniger zufrieden- «
stellende Ergebnisse liefert als bei Rohölen von relativ geringer Viskosität. Mit anderen Worten: Die Neigung
der Wasserflut zur Rinnenbildung und Umgehung von Teilen der Lagerstätte hängt mehr oder weniger unmittelbar
von dem Verhältnis zwischen der Viskosität to des Öls in der Lagerstätte und der Viskosität des wäßrigen
Treibmittels ab. In der folgenden Gleichung ist eine mathematische Beziehung wiedergegeben, durch
die das Verhalten von Fließstoffen beim Durchströmen poröser Medien, wie z. B. einer Öllagerstätte, erklärt b5
werden kann.
In dieser Gleichung bedeutet;
M0 = Mobilität des Öls in der jeweiligen Lagerstätte;
Me = Mobilität des Treibmittels bzw. Spülmittels m
der jeweiligen Lagerstätte;
m0 = Viskosität des zu verdrängenden Öls;
mc = Viskosität des Treibmittels bzw. Spülmittels;
Kc = relative Durchlässigkeit der Lagerstätte für das Treibmittel bzw. Spülmittel in Anwesenheit von
m0 = Viskosität des zu verdrängenden Öls;
mc = Viskosität des Treibmittels bzw. Spülmittels;
Kc = relative Durchlässigkeit der Lagerstätte für das Treibmittel bzw. Spülmittel in Anwesenheit von
Restöl; und
Ka = relative Durchlässigkeit der Lagerstätte für öl in Anwesenheit von Treibmittel bzw. Spülmittel.
Ka = relative Durchlässigkeit der Lagerstätte für öl in Anwesenheit von Treibmittel bzw. Spülmittel.
Die obige Gleichung läßt sich wahrscheinlich am besten wie folgt erklären: Ist das Mobilitätsverhältnis
von öl zu dem fließbaren Treibmittel in der Lagerstätte gleich 1, so bewegen sich öl und Treibmittel mit gleicher
Leichtigkeit durch die Lagerstätte. In der Lagerstätte bleiben praktisch Gleichgewichtsmengen an
Treibmittel und öl zurück, sobald das Treibmittel durchgeflossen ist Mit anderen Worten: Das Mobilitätsverhältnis
ist ein Maßstab fiV das Volumen an Treibmittel und die Zeit, die benötigt «/erden, um den
ölgehalt der Lagerstätte bis zu einem Gieichgewichts-Endwert zu reduzieren. Ein bestimmtes Volumen an
Treibmittel verdrängt z. B. bei einem Mobilitätsverhältnis vor; 1 oder mehr ein wesentlich größeres Ölvolumen
aus der Lagerstätte als bei einem Mobilitätsverhältnis von weniger als 1.
Um das Ausmaß der Rinnenbildung und Umgehung von Teilen der Lagerstätte zu reduzieren, hat man bisher
die Viskosität des als Treibmittel verwendeten Wassers gegenüber öl erhöht, indem man dem Wasser ein
wasserlösliches polymeres Mittel zur Regelung der Mobilität zusetzte, d. h. ein Material, das die Viskosität
des Wassers so stark erhöhen kann, daß eine effekte Viskosität (oder der reziproke Wert der Mobilität innerhalb
der Lagerstätte) erhalten wird, die wenigstens gleich und vorzugsweise größer ist als die Viskosität des
Öls in der Lagerstätte und/oder einer ölverdränjjenden
Flüssigkeit (z. B. eines wasseraußen oder ölauße'n oberflächenaktiven
Systems), die gegebenenfalls vor der Lösut.g mit erhöhter Viskosität eingebracht wurde. Dieses
Mobilitätsverhältnis, d. h. der Maßstab für das Volumen an verdrängendem Fließstoff, das benötigt wird, um
den ölgehalt einer Lagerstätte bis zu einem Gleichgewichts-Endwert
zu reduzieren, kann auch durch folgende Gleichung dargestellt werden:
MR = ^HZ-
= 1Ir x _».
m„ K1
m„ K1
in der K für die Durchlässigkeit der Lagerstätte, V für
die Viskosität und w und ο für Wasser bzw. Öl stehen.
Gemäß dieser Gleichung läßt ein Mobilitätsverhältnis von 1 Einheit erkennen, daß sich Wasser und Öl bei
gemeinsamer Anwesenheit mit gleicher Leichtigkeit durch die Lagerstätte bewegen, und 3in bestimmter
Volumen an Wasser verdrängt bei einem Mobilitätsverhältnis von weniger als 1 eine wesentlich größere.
Menge an öl aus Jer Lagerstätte als bei einem Mobilitätsverhältnis
von mehr als 1.
Zur Steigerung der Ölgewinnung, z. B. bei sekundären und tertiären ölgewinnungsverfahre:i, können dem
Wasser verschiedene, wasserlösliche polymere Materialien als Mobilitätsregelungsmittel zugesetzt werden.
Geeignet sind z. B. Hydrcxyäthylcellulosen sowie die teilweise hydrolysierten Polyacrylamide der US-PS
30 39 529, z. B. ein Polyacrylamid, das hydrolysiert
wurde, bis etwa 10 bis etwa 40 Gew.-% der Amidgruppen in Natriumcarboxylatgruppcn umgewandelt waren
(siehe US-PS 33 43 603).
Eine weitere Klasse von wasserlöslichen polymeren Mobilitätsregelungsmitteln sind die Polyacrylamid·
Mischpolymerisate aus Acr>lamid und Acrylsäure, Methacrylsäure und Alkalisalzen dieser Säuren. Andere
polymere Mobilitätsregelungsmittel sind die wasserlöslichen Alkylenoxydpolymerisate, polymere Sulfonate,
Polyvinylalkohole und Ester oder Amide von Styrol-Maleinsäureanhydrid-Mischpolymerisaten; siehe
US-PS 27 31414. 28 27 964. 28 42 492, 30 18 826.
30 79 337 und 30 85 063. Die US-PS 30 79 336 beschreibt eine Reihe von brauchbaren Polymerisaten,
wie z. B. ein Styrol-Maleinsäureanhydrid-Mischpolymeriisat
und ein Methylhalbester-Derivat dieses Mischpolymerisats,
das als Salz in dem Lagerstättenwasser gelöst werden kann, wobei ein Alkalihydroxyd, wie z. B.
Natriumhydroxyd, verwendet wird. Weitere geeignete Materialien sind Polyacrylsäure und Polyäthylenoxyd,
wie die Äthylenoxydpolymerisate mit hohem Molekulargewicht. Andere Polymerisate, die ebenfalls als
wasserlösliche polymere Mobilitätsregelungsmittel bekannt sind, sind die sulfonierten Polystyrole und sulfonierten
Polyvinyltoluole.
In US-PS 32 92 696 wird Hydroxyäthylcellulose als wirksames Mobilitätsregelungsmittel beschrieben. Die
Polysaccharide als Klasse sind ebenfalls als wasserlösliche polymere Mobilitätsregelungsmittel bekannt. Z. B.
Dextran und ionische sowie nichtionische Polysaccharide wurden schon einige Zeit als geeignete wasserlösliche
polymere Mobilitätsregelungsmittel anerkannt (siehe US-PS 30 84 122 und US-PS 37 66 983). In US-PS
27 31 414 wird Carboxymethylcellulose als wasserlösliches Mobilitätsregelungsmittel genannt.
Andere wasserlösliche Kohlehydrate sind z. B. Guargummi
und substituierte Guargummis, wie Hydroxyäthyl-, Hydroxypropyl-, Carboxymethyl- und Hydroxypropylcarboxymethyl-Guargummi
und die entsprechenden Ätherderivate. Andere Kohlehydrate, einschließlich
lohannisbrot-Guargummiv können ebenfalls verwendet werden.
Die in den obengenannten Patentschriften beschriebenen Klassen von Mobilitätsregelungsmitteln können
bei der vorligenden Erfindung eingesetzt werden.
Obwohl viele der bisherigen Veröffentlichungen nicht erwähnen, daß bei Verwendung dieser wasserlöslichen
polymeren Mobilitätsregelungsmittel zur Steigerung der ölgewinnung Probleme auftreten können, ist
aus einer Reihe von Literaturstellen bekannt, daß diese Mittel bei der oben beschriebenen Verwendung abgebaut
werden können. Als Grund für diesen Abbau wurden mehrere Faktoren angeführt. Einige Autoren nannten
?_ B. einen oder mehrere der folgenden Faktoren
als Grund für den Abbau der verschiedenen wasserlöslichen polymeren Mobilitätsregelungsmittel: Oxydation,
Wänme, Bakterien, Reaktionen mit Metallen und Metallsalzen sowie Reaktionen zwischen den einzelnen
Zusatzstoffen. Die größte Rolle bei dem Abbau der wasserlöslichen polymeren Mobilitätsregelungsmittel
scheint eine Kombination der folgenden Faktoren zu spielen: Wärme, Sauerstoff (selbst in winzigen Mengen)
und Reaktion mit oder durch Metalle und Metallsalze, die entweder in der Lagerstätte vorhanden sind oder in
gelöster Form von dem wäßrigen Medium mitgeführt werden. Es wurden bereits Maßnahmen zur Ausschaltung
der Schwierigkeiten durch Sauerstoff entwickelt, so z. B. der Zusatz einer Reihe von Sulfiten und Phos-
phonaten. Natriumsulfit und Natriumhydrosulfit (Natriumdithionit)
haben sich als besonders wirksam erwiesen, um Sauerstoff aus dem bei verbesserten Ölgewinnungsverfahren
verwendeten Wasser zu entfernen. Diese Verbindungen werden als preiswerte, stärker
reaktionsfähige Mittel zum Abfangen von Sauerstoff angesehen, die, wann immer möglich, eingesetzt werden
sollten. Knight hat jedoch in seiner weiter untengenannten Veröffentlichung ausgeführt, daß die Verwendung
von Natriumhydrosulfit in Kombination mit z. B. dem hydrolysierten Polyacrylamid-Mobilitätsregelungsmittel
bei Anwesenheit von Sauerstoff zu einer Beeinträchtigung der Stabilität dieses Mittels führt; das
Mittel wird rasch abgebaut und die Viskosität dadurch so erheblich reduziert, daß eine gesteigerte Ölgewinnung
kaum noch möglich ist. Andererseits gibl Knight an, daß, wenn man zuerst das Wasser mit Natriumhydrosulfit
behandelt und anschließend das hydrolysierte Polyacrylamid in das Bohrloch leitet, ein wesent·
lieh geringerer Abbau stattfindet, solange nicht erneut
Sauerstoff zugeführt wird. In diesem Falle ist der Polymerisat-Abbau
sogar geringer als ohne Behandlung mil Natriumhydrosulfit. Materialien, wie z. B. Thiosulfate.
Formaldehyd, Dialdehyd und dgl., wurden als Zusatz· stoffe vorgeschlagen, um die Stabilität der teilweise
hydrolysierten Acrylamide gegenüber Wärmezersetzung bzw. oxydativem Abbau zu verbessern. Ebenfalls
bekannt ist die Maßnahme, einen geeigneten LösungspH-Wert in dem wäßrigen Treibmittel aufrechtzuerhalten.
uin auf diese Weise eine mögliche Säurehydrolyse des Polymerisats zu verhindern.
Aus der US-PS 39 45 929 ist bereits bekannt, zur Stabilisierung gegen einen Abbau eines als Flutmittelkomponente
verwendeten Polymers in das Polymer stickstoffhaltige Gruppen einzubauen. Des weiteren
ist aus der US-PS 33 47 789 bekannt, daß Polyamine als Stabilisatoren einem Flutmittel zugesetzt werden
können. Aus diesen Literaturstellen geht jedoch ersichtlich nicht hervor, eine Stabilisierung von Andickmitteln
in Flutmitteln durchzuführen.
Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung eines Verfahrens zur Steigerung der Ölgewinnung sowie
einer dafür verwendbaren Zusammensetzung, bei denen die geschilderten Nachteile bekannter Verfahren
und dafür verwendeter bekannter Zusammensetzungen vermieden werden. Es soll sichergestellt werden, daß
störende Beeinflussungen bei Durchführung des Verfahrens sowohl auf das Mobilitätsregulierungsmittel
als auch auf Vorrichtungsteile und Ausrüstungen, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden,
auf ein Minimum reduziert werden.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur ölgewinnung aus einer unterirdischen Lagerstätte unter
Verwendung eines wäßrigen Flutmittels, dessen Viskosität durch Zusatz eines wasserlöslichen polymeren,
stabilisierten Mobilitätsregulierungsmittels erhöht ist. das dadurch gekennzeichnet ist daß das Flutmittel
als Stabilisator für das Mobilitätsregulierungsmittel etwa 0,0001 bis 1,0 Gew.-% eines Alkylenpolyamins,
eines Alkano!amins, eines alicyclischen Polyamins oder einer Mischung aus zwei oder mehreren dieser Amine
enthält
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine bei diesem Verfahren verwendbare Zusammensetzung aus
Wasser, einem wasserlöslichen polymeren AndickungsmitteL das in einer, die Viskosität des Wassers erhöhenden
Menge vorliegt und einem Stabilisator für das Andickungsmittel, das dadurch gekennzeichnet ist daß die
Zusammensetzung als Stabilisator etwa 0,0001 bis 1,0
Gew.-% eines Aikyienpolyamins, eines Alkanolamine,
eines acyclischen Polyamine oder einer Mischung aus zwei oder mehreren dieser Amine enthält.
Die erfindui.gsgemäßen Zusammensetzungen können selbstverständlich überall dort verwendet werden,
wo der Einsatz von wäßrigen Lösungen mit den entsprechenden gelösten, polymeren Materialien in einer
die Viskosität ausreichend erhöhenden Menge angebrachi ist. Die wesentlichste Anwendungsform ist zweifellos
die Verwendung als Bohrtreibmittel bzw. Spülmittel.
Im Rahmen der oben angegebenen erfindungsgemiißen
Aufgabenstellung ist es erfindungsgemäß, d h. bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw.
bei Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung möglich, eine ganze Reihe von Einzelvorteilen
zu erzielen.
Die erfindungsgemäß erzielte Verbesserung liegt
/linärhit Harin Haft pinp wprinoprp r»viH»livp Knrrniinn
eingeführten Restmengen an gelöstem Sauerstoff bildet, der das polymere Andickungsmittel wesentlich stärker
abbaut als Sauerstoff allein. Die Wechselwirkung zwischen Sulfit, Dithionit etc. und Sauerstoff beeinträchtigt
■> die Stabilität der Lösungsviskosität, selbst wenn weniger als 0,2 ppm der Übergangsmetallionen anwesend
sind. Durch Zusatz von Aminen kann dieser Grund für Viskositätsverluste ausgeschaltet oder stark reduziert
werden. Die Mindestmenge an erforderlichem Amin ist
ι» proportional zur verwendeten Menge an Reduktionsmittel, zur Menge an Restsauerstoff, die während der
einzelnen Verfahrensstufen zur Herstellung der Lösung und beim Einführen der Lösung in die Lagerstätte eingeführt
wurde, sowie zum Grad der Verschmui/.ung
ι· durch Übergangmetallionen, der bei der Herstellung
und Beförderung der angedickten Fließstoffe durch den Bohrschacht in die Lagerstätte und bei der Wiedergewinnung
zu erwarten ist. Diese Kriterien lassen sich am besten beurteilen, wenn man das angedickte Treib-
_«> mi'!?! dürrh •"ehr«1'·'» Riihrirharhif1 in ruf" "rüprirHkrhf»
der Vorrichtungen und Ausrüstungen aus Metall, beispielsweise
der Rohrleitungen, erreicht werden kann. Somit können auch die ungünstigen Einflüsse aufgrund
von Anwesenheit von durch Korrosion entstandenen Metallsalzen erfindungsgemäß vermindert werden.
Ferner soll darauf hingewiesen werden, daß bisher auch unerwünschte Beeinträchtigungen des Mobilitätsregulierungsmittels
durch einen oxidativen. hydrolytischen oder biologischen Abbau aufgetreten sind, welcher
gewöhnlich erhebliche Viskositätsverluste verursachte. Der oxidative Abbau ist — worauf bereits
hingewiesen worden ist — abhängig von der Anwesenheit von Sauerstoff, wobei jedoch außerordentlich
kleine Mengen an Sauerstoff eine beträchtliche, ungünstige Wirkung haben. Ein weiterer unerwünschter
Einfluß auf das erfindungsgemäße Verfahren bzw. auf die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann aufgrund
einer Säurehydrolyse erfolgen, v/elche erfindungsgemäß
vermindert wird, da durch die verwendeten Zusatzmittel eine bessere Regelung des pH-Wertes
möglich ist. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung wird auch der biologische Abbau
von nicht-synthetischen, wasserlöslichen Polymeren mit mehreren Acetalbindungen inhibiert.
Die erfindungsgemäß erzielte Stabilisierung des Mobilitätsregulierungsmittels ist besonders dann interessant,
wenn in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ein Sauerstoffabfangmittel bzw. Sauerstoffspülmittel
anwesend ist. Zum einen wird die negative Wirkung derartiger Abfangmittel auf das Mobilitätsregulierungsmittel
wesentlich abgeschwächt, so daß die Sauerstoffabfangmittel ohne die bisher aufgetretenen Viskositätsverluste
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendet werden können. Zum anderen ist es
möglich, daß der Bedarf an ionischen Abfangmitteln auf einem relativ geringen Maß gehalten werden kann.
Bisher hat sich in der Praxis die Verwendung der preiswerteren, stärker reaktionsfähigen Sauerstoff-Spülmittel
noch nicht als wirksam erwiesen für die Stabilisierung der Viskosität von wäßrigen Lösungen, die
kleine Mengen an polymeren Mobilitätsregelungsmitteln enthalten, welche ursprünglich zur Erhöhung der
Viskosität des wäßrigen Treibmittels zugesetzt wurden. Diese aktiven Reduktionsmittel wandeln das Eisen-III-hydroxyd
in lösliches Eisen-II-chlorid um; es wird jedoch angenommen, daß die reduzierende Komponente
(Eisen-H-ion) einen aktivierten Komplex mit den normalerweise
in der Stufe nach Zugabe des Polymerisats
Formation proßt und dann das Treibmittel analysiert,
das nach etwa 30 Tagen durch Rückwaschen oder Ausschwemmen aus der Lagerstätte gewonnen wird.
Es wird darauf hingewiesen, daß diese Amine die Abfangwirkung von Dithionit-Anionen bei 72T oder
mehr und von Sulfit-Anionen bei erhöhten Temperaturen nicht stören. Die Amine modifizieren die Aktivität
dieser Materialien und verhindern Hen raschen Abbau des Polymerisates, der ohne diese Amine eintreten
würde. Die Verwendung von Nicht-Übergangsmetalloxyden und/oder Monoaminen kann, in geringerem
Maße, zur Modifizierung der Aktivität dieser Materialien beitragen. Daß die polymeren Andickungsmittel
von den Sauerstoff-Abfangkomponenten zugegeben werden, ist ein unerwarteter Vorteil der vorliegenden
Erfindung (siehe z. B. Knight. J. of Petroleum Technology, Seiten 618—626, Mai 1973. insbesondere die Diskussion
auf Seite 621, Spalte 2). Bringt man die Polymerisate, die gute Dispergiereigenschaften besitzen,
in Lösungen mit neutralem pH-Wert ein. bevor man die genannten Materialien zusetzt, so erleichtert man die
gute Auflösung der Materialien und muß geringere Scherkräfte anwenden, um das Polymerisat löslich zu
machen. Auf diese Weise kann eine bessere Auflösung der wasserlöslichen Polymerisate bei einer kleineren
Anzahl von Gelstrukturen in der Lösung und weniger scharfen Bedingungen beim Filtrieren der angedickten
Lösungen erzielt werden. Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, daß die
synthetischen Polyelektrolyte stabilisiert werden, ohne daß ihre Andickungswirksamkeit beeinträchtigt wird.
Von großer Bedeutung ist weiterhin, daß eine hohe A'kalinität der wäßrigen Treibmittel auch dann erzielt
werden kann, wenn Polysaccharide als Mobilitätsregelungsmittel verwendet werden. Der biologische und
hydrolytische Abbau solcher Mittel wird hierdurch wesentlich herabgesetzt
Beispiele für erfindungsgemäß geeignete Alkylenpolyamine
sind: Äthylendiamin, 1,2-Propylendiamin,
1,4-Butylendiamin, Diäthylentriamin, Dipropylentriamin,
Triäthylentetramin, Tripropylentetramin, Tetraäthylenpentamin,
Tetrapropylenpentamin; Cycloalkylerfamine, wie Piperazin und N-substituierte Piperazine;
Polyalkylenimine, d. h. die Amine mit höherem Molekulargewicht,
die sich von Alkylenimin ableiten, wie z. B. Polyäthylenimine, Polypropylenimine mit z. B. 50,
iOO oder mehr Alkylenamino-Einheiien, etc. Ebenfalls
geeignet sind Mischungen der obengenannten Poly-
amine mit Polyaminen, die sowohl Äthylen wie auch Propylengruppen enthalten, z. B.:
H CH, H
I I ' I
NH2CH2CH2N-CH CH2N-CH2CH2NHa
H H
I I
NH2CH2CH2N-(CH2I2-N-Ch2CH2CH2NH2 ίο
Verwendbar sind z. B. auch die folgenden Verbindungen:
,CH1 H
NH2-VCH-CH2-N
CH, H
CH, H
NH;
NH1
NH,
NH,
CH2CH1N ic
4cH— CH2- N
CH2CH2CH2N
NHj-VCH-CH
NH,
CH2CH2N '.,
H
CH2CH2N Il
CH1CH1N
Tetraüthylenpentamin H2N NH,
NH,
CH2CH2CH2N
H
H
CH2CH2CH2N
-H
CH2CH2N H Als Ausgangsmaterial kann auch ein technisches
Polyamin verwendet werden, wie z. B. ein handelsüblicher Destillatrückstand aus einem Polyalkylenpolyamin-Verfahren,
der etwa folgende Zusammensetzung besitzt:
10%
Pentaäthylenhexamin — H2N»CH2CH2N 5H
Cyclische Materialien (Piperazine)
Verzweigte Verbindungen
Polymerisate (Ketten mit mehr als 5 Äthylenamingruppen)
40%
20% 20% 10%
Unter die Bezeichnung »Alkylenpolyamine« fallen 1 bis 3; ist c größer als 0, so steht y für 3-c. Beispiele
auch substituierte Polyamine, wie N-Alkyl-, N-Aryl- 4-, für solche Verbindungen sind:
(HOCH2CH2)jN (HOCH2CH2J2NH
Zusammensetzungen etc.: H
R2NlAN)nH
und
H RN
55
wobei R für eine Alkyl-, Aryl-, Alkenylgruppe oder dgl.
ζ. B. für eine Hexyl-, Dodecylgruppe, η für eine positive
Zahl und A für eine Alkylengruppe steht
Erfindungsgemäß geeignete Alkanolamine können
z. B. durch folgende allgemeine Formei dargestellt ω deren Alkylengruppe 1 bis etwa 3 Kohlenstoffatome
werden: enthält, und besonders bevorzugt werden Polyalkylen-
polyamine, d. h. Amine, die mehr als 2 Stickstoffatome
CH,
HOCH2CH2NH2 IHOCH2CH2I3N
(HOCHCH2J2NH HOCHCH2NH2
(HOCH2CH2I2NCh2CH2NH2
HOCH2CH2NHCh2CH2NH2
(HOCH2CH2J2NCH2Ch2NHCH2CH2NH2
HOCH2CH2NHCH2CH2NHCH2CH2Nh2
Die bevorzugten Amine sind die Aikylenpolyamine,
I "
h„-(nHch2<
(CH3),
(CH3),,
enthalten.
Ein Standard-Test zur Wahl eines geeigneten Alky-, z 65 lenpolyamin- (bzw. Alkanolamin) Zusatzstoffes, durch
den die Viskositätsverluste von wäßrigen, die wasserin dieser Formei steht a jeweils für 0 bis 1, b für 0 bis löslichen polymeren Mobilitätsregelungsmittel enthal-6,
c für 0 bis 2, d für 3—ζ, χ für 0 bis 4 und y und ζ für tenden Lösungen verhindert oder sehr gering gehalten
Il
werden können, ist die Bestimmung der Wirksamkeit, mit der dieser Zusatzstoff bei einer Konzentration von
300 ppm in Hydroxyäthylcellulose (Cellosize 100 M) eine Lösung (Viskosität = 90 cps, bestimmt gemäß dem
unten beschriebenen Verfahren) bilden kann, die bei 35°C nach 24 Stunden wenigstens 60% ihrer anfangs
gemessenen Viskosität beibehält und nach Ablauf von 10 Tagen einen zusätzlichen Viskositätsverlust von weniger
als 30% zeigt. Bei diesem Versuch wird die Sauerstoffkonzentration der Lösung auf etwa I ppm gesenkt,
indem man vor Zugabe des Polymerisates mit Stickstoff spült, und ein primäres Sauerstoff-Abfangmittel, z. B.
Natriumsulfit oder Natriumdithionit, wird in einer Menge von 25 ppm bzw. 5 ppm anschließend bei Zimmertemperatur
als Aufschlämmung oder Lösung in die angedickte Lösung gegeben. Erfindungsgemäß bevorzugt
werden solche Amine, die bei dem oben beschriebenen, aber bei 57°C durchgeführten Versuch die genannten
Viskositätswerte beibehalten.
uci chichi M'ciigci cn icsc WIiU icsigesiciii, uu Uiis
gewählte Amin in einer Konzentration von 1000 ppm in der Lage ist, den Abbau, d. h. etwa 70% Viskositätsbeibehaltung
nach 24 Stunden bei einem Viskositätsverlust von 30% oder weniger innerhalb der folgenden
10 Tage, des gleichen Hydroxyäthylcellulose-Polymerisates
in sauerstoff-gesättigten (8.5 ppm) Lösungen (gleiche Viskosität) bei 90,5°C zu inhibieren.
Um die Wahl eines geeigneten Amins zu erleichtern, kann ferner geprüft werden, ob das Amin mehr als 40%
des Sauerstoffs aus einer sauer.· toff-gesättigten wäßrigen
Lösung entfernen kann, die 10 Tage auf 90,50C gehalten
wurde. Außerdem kann man ermitteln, ob das gewählte Amin fähig ist, in einer Konzentration von
250 ppm den zum Abbau der Viskosität führenden Einfluß von 10 ppm Eisen-ll-ion auf die gleichen Hydroxyäthylcellulose-Lösungen
(gleiche Viskosität) in wäßrigen, sauerstoff-gesättigten Lösungen aufzuheben, die
auf 57°C gehalten wurden. Mit Hilfe der oben beschriebenen Versuche oder mit ähnlichen Testreihen können
die Aminstabilisatoren aufgewählt werden, die, allein oder in Kombination mit anderen reaktionsfähigeren
Sauerstoff-Abfangmitteln und/oder in Kombination mit basischen Oxyden oder Hydroxyden von Nicht-Ü'oergangsmetallen,
eingesetzt werden sollen, um die durch Wärmezersetzung, oxydativen, hydrolytischen und biologischen
Abbau hervorgerufenen Viskositätsverluste von wäßrigen Lösungen wasserlöslicher Polymerisate
zu verhindern oder sehr gering zu halten (bei hohen Temperaturen).
Es wurde gefunden, daß die hier beschriebenen Amine bei Verwendung in wäßrigen, mit wasserlöslichen
polymeren Mobilitätsregelungsmitteln angedickten Lösungen sowohl gelösten Sauerstoff in diesen
wäßrigen Lösungen abfangen wie auch Komplexe mit Übergangsmetallionen, die zur Bildung unlöslicher Hydroxyverbindungen
führen und somit eine Verstopfung der Bohrlöcher bewirken könnten, und Komplexe mit
Übergangsmetallionen geringerer Valenz bilden können, die, wie nachstehend ausgeführt, die Aufrechterhaltung
der Polymerisatlösungsviskosität sehr stark beeinträchtigen können. Außerdem erleichtern die
Amine die Erzielung alkalischer Bedingungen in der Lösung, wodurch der biologische Abbau von nichtsynthetischen wasserlöslichen Polymerisaten (z. B. den
Polysacchariden) unter aeroben Bedingungen inhibiert wird Einige der Amine besitzen selbst biozide Eigenschaften,
was sehr erwünscht ist
Wegen ihrer Wirksamkeit können die Amine zusammen mit verschiedenen anderen, weniger kostenden
Komponenten eingesetzt werden, um die Viskositätsverluste von wäßrigen Lösungen wasserlöslicher Polymerisate
zu verhindern. Durch diese Amine wird z. B.
■j die Reaktionsfähigkeit der preiswerteren Sauerstoff-Abfangmittel,
d.h. der Sulfit-, Dithionitanicnes eic, in
bezug auf den Abbau der wasserlöslichen polymeren Mobilitätsregelungsmittel in Anwesenheit geringer
Konzentrationen an gelöstem Sauerstoff und in An-
K) Wesenheit oder Abwesenheit wesentlicher Mengen an
Eisen-II-ionen abgeschwächt. Die so erhaltenen, weniger
kostspieligen Zusammensetzungen können auch Komponenten enthalten, die eine wirtschaftlichere
Regelung des pH-Wertes der Lösung ohne Schädigung
ι '< der Lösungsviskosität gestatten.
Das wasserlösliche polymere Mobilitätsregelungsmittel wird dem wäßrigen Treibmedium bzw. Treiomittel
in den üblichen, vom Fachmann als geeignet angesehenen Mengen zugesetzt. Die genaue Menge hängt
2'i VUIi verschiedenen Fakturen au, /.. B. der Ari des Treibmittels,
d.h. ob es aus frischem Wasser oder Salzsole besteht; der Art der Salze in dem Treibmittel und/oder
der Lagerstätte; dem gewählten Mobilitätsregelungsmittel; der Temperatur zum Zeitpunkt der Zugabe uncJ
r> in der Lagerstätte; der Viskosität des zu fördernden Öls; der Anwesenheit von Klumpen (oder wenn das
Treibmittel selbst Klumpen bildet) und dei hierfür erforderlichen Viskosität; der Durchlässigkeit der Lagerstätte
und dgl. In der Regel sollte die Menge an wasser-
iii löslichem polymeren! Mobilitätsregelungsmitte! so bemessen
werden, daß das Wasser, das mit dem Öl in der Lagerstätte in Berührung gelangt, während seiner Anwesenheit
in der Lagerstätte eine Viskosität besitzt, die wenigstens der Viskosität des Öls entspricht. Vorzugs-
)■> weise sollte die Menge des wasserlöslichen polymeren
Mobilitätsregelungsmittels in dem wäßrigen Treibmittel nicht so groß sein, daß die Fähigkeit des angedickten
Treibmittels, durch die Lagerstätte zu dringen, in unerwünschter Weise herabgesetzt wird.
■"> Wird als Mobilitätsreg' 'ungsmittel Hyuroxyäthylzellulose
verwendet, so reichen selbst sehr geringe Mengen für den genannten Zweck aus, da die Wasserviskosität
durch die Anwesenheit des Zusatzstoffes erhöht wird; vorzugsweise sollte die zugesetzte Menge
•i'i jedoch ausreichen, um die Viskosität des Wassers bei
der Temperatur der Lagerstätte auf wenigstens etwa 1 cp oder mehr zu bringen. Wenn möglich, wird die
Hydroxyäthylzellulose in einer Menge zugegeben, die zu einer Wasserviskosität von etwa 10 bis 1000 cps
führt. Die zur Erzielung dieser Viskositäten erforderliche Menge hängt von der L.agerstättenteinperatur.
dem Molekulargewicht und der Substituierung der Hydroxyäthylzellulose sowie der Art und Menge an Verunreinigungen
und Salzen in dem zum Spülen verwendeten Wasser ab. Im allgemeinen werden jedoch etwa
0,001 bis J1O Gew.-%, bezogen auf die Lösung, eingesetzt.
Ist das Mobilitätsregelungsmittel ein natürliches Polysaccharid, so beträgt die angewendete Menge etwa
0,001 bis etwa 1,0 Gew.-%, bezogen auf die Lösung. Die Polyacrylamide werden in Mengen von etwa 0,001 bis
etwa 1,0 Gew.-% verwendet. Auch die anderen, oben beschriebenen Mobilitätsregelungsmittel sind in Mengen
von etwa 0,001 bis etwa 1,0 Gew.-% wirksam.
Das Amin wird dem wäßrigen Treibmittel in einer Menge zugesetzt, die zu einer Reduzierung des Abbaus
des Mobiütätsregekingsmittels führt; wie oben beschrieben,
ist dies an einem geringeren Viskosiiätsver-Iust des Treibmittels erkennbar. Außerdem sollte die
Menge an Amin auch auf die Menge anderer, dem Treibmittel aus dem gleichen oder einem ähnlichen
Grund zugesetzten Komponenten abgestimmt werden. Wird z. B. Natriumdithionit als Sauerstoffabfangmittel
angewendet, so ist die Funktion des Amins als Mittel zum Abfangen von Sauerstoff nicht so entscheidend wie
seine Rolle tsim Stabilisieren des Effektes, den die
Natriumdithionit-Zugabe auf die Abbaugeschwindigkeit des wasserlöslichen polymeren Mobilitätsregelungsmittels
ausübt Im allgemeinen wird das Amin in einer Menge von etwa 0,0001 bis 1,0 Gew.-% angewendet,
bezogen auf das Gewicht des wäßrigen, das Mobili
tätsregelungsmittel enthaltenden Mediums.
Die vorliegende Erfindung wird durch die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Die Fig. 1 bis 19
sowie die dort verwendeten Abkürzungen und Symbole werden nachstehend erklärt:
F i g. 1 Zeitabhängigkeit jeweils logarithmische Abhängigkeit (in allen Fig.) des Prozentsatzes en beibehaltener
Viskosität in sauerstoff-gesättigten (83 ppm) wäßrigen Lösungen wasserlöslicher Polymerisate
(W-SP); 9030C:
Acrylamid-Acrylsäure-Misciipolyme-
risat;
PAMC:
— Xanthomonas Campestris PoIy-
saccharid;
_ Hydroxypropyl-Guargummiharz;
Hydroxyäthylzellulose.
F i g. 2 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in sauerstoff-gesättigten (83 ppm)
wäßrigen Lösungen wasserlöslicher Polymerisate (W-SP); 65,VC:
PAMC;
rid:
Hydroxyäthylzellulose.
JO
J5
45
F i g. 3 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in sauerstoff-gesättigten (83 ppm)
wäßrigen Lösungen wasserlöslicher Polymerisate (W-SP); 57° C:
__.- PAMC;
Xanthomonfs Campestris Polysaccha-
rid;
Hydroxyäthylzellulose.
Hydroxyäthylzellulose.
F i g, 5 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in sauerstoff-gesättigten (83 ppm)
wäßrigen Hydroxyäthyizellulose-Lösungen; 9030C:
Zusatzstoffe (1000 ppm)
0 Hexaäthylenheptamin
30% Natriumchlorid
F i g. 6 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in sauerstoff-gesättigten (83 ppm)
wäßrigen Lösungen von Hydroxyäthylzellulose (HEC) 100W;57°C(34Gew.-%)
<· HEC mit 500 ppm Hexaäthylenheptamin
(HEHA); Viskositätsverlust der wäßrigen ** Lösung als Funktion der Temperatur;
!35 HEC mit 500 ppm Polyäthylenimin (PE!) oder Pentaäthylenhexamin (PEHA).
!35 HEC mit 500 ppm Polyäthylenimin (PE!) oder Pentaäthylenhexamin (PEHA).
F i g. 7 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in sauerstoff-gesättigten (83 ppm)
wäßrigen Lösungen von Hydroxyäthylzellulose 100 W (34 Gew.-%)
Viskositätsverlust der wäßrigen H EC-Lösung als Funktion der Temperatur;
HEC mit 1000 ppm Hexaäthylenheptamin (HEHA); Viskositätsverlust der wäßrigen Lösung als Funktion der Temperatur;
HEC mit 1000 ppm PEI oder PEHA.
■*·
135
F i g. 8 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in sauerstoff-gesättigten (83 ppm)
wäßrigen Lösungen wasserlöslicher Polymerisate (W-SP) mit 1000 ppm Hexaäthylenheptamin; 653°C:
W-SP
O
9
9
Hydroxyäthylzellulose
Hydroxypropyl-Guargummiharz
Xanthomonas Campestris Polysaccharid
F i g. 4 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in sauerstoff-gesättigten (83 ppm)
wäßrigen Lösungen von Acrylamid-Acrylsäure-Mischpolymerisat (nachträglich zugegeben); 653° C:
V 50 ppm
♦ 75 ppm
Δ 100 ppm
Π 250 ppm
0 500 ppm
Hydrazin
▼ lOppm
A 100 ppm
F i g. 9 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in wäßrigen Hydroxyälhylzellulose-Lösungen mit geringem Sauerstoffgehalt (~ 1,0 ppm);
57°C; enthaltend Eisen-III-ion in folgenden Mengen:
O 03 ppm
Δ 5,0 ppm
* 17,0 ppm
0 1,0 ppm
■ 10,0 ppm mit 250 ppm HEHA
♦ 17,0 ppm mit 250 ppm HEHA
(Lösung mit 10 ppm Eisen-III-ion ohne HEHA verlor bei Zimmertemperatur 80% ihrer ursprünglichen
Viskosität).
F i g. 10 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosttat in wäßrigen Hydroxyälhylzellulose-Lösungen mit geringem Sauerstoffgehalt (-1,0 ppm):
57°C; fiisen-11-ίοη in folgenden Mengen anwesend:
O 03 ppm
Δ 5,0 ppm
■ 10,0 ppm mit 250 ppm HEHA
0 1,0 ppm
□ 10,0 ppm
F i g. 11 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in sauerstoff-gesättjgten (8,5 ppm)
wäßrigen Hydroxyäthylzellulose-Lösungen; 654° C
(34 Gew.-%)
♦ 10 ppm Hydrazin (Hz)
* 100 ppm Hz
V 50 ppm Hz. 500 ppm HEHA
Δ 100 ppm Hz, 500 ppm HEHA
D 250 ppm Hz, 500 ppm H EHA
F i g. 12 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in wäßrigen Lösungen von vorher
zugegebener Hydroxyäthylzellulose mit niedrigem Sauerstoffgehalt (-1,0 ppm); 22°C:
Später, in Form einer Aufschlämmung zugegebene Zusatzstoffe:
ppm Na2S2O4 mit 300 ppm:
0 Äthylendiamin
φ Tetraäthylenpentamin (TEPA)
• Triäthanolamin
Δ Tetrapropylenpentamin
<■
25 ppm Na2SO3 mit 300 ppm TEPA
F i g. 13 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibe- ja
haltener Viskosität in wäßrigen Lösungen von vorher zugegebener Hydroxyäthylzellulose mit niedrigem
Sauerstoffgehalt (~ 1 ppm); 57"C:
Später, in Form einer Aufschlämmung zugegebene Zusatzstoffe: j5
ppm Na2S2O4 mit 300 ppm:
0 Äthylendiamin
φ Tetraäthylenpentamin (TEPA)
• Triäthanolamin
Δ Tetrapropylenpentamin
Δ 5,0 ppm Fe + 2, 5,0 ppm Na2S2O4, 250 ppm CaO;
125 ppm TEPA:
5,0 ppm Fe".5,0 ppm Na?S2O4,250 ppm TEPA.
F i g, 16 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in sauerstoff-gesättigten (8,5 ppm)
wäßrigen Hydroxyäthylzellulose-Lösungen; 57° C:
♦ 250 ppm Na2S2O1(DT), 500 ppm Hexaäihylenheptamin (HEHA);
m 100 ppm DT, 250 ppm HEHA;
ίο B 50 ppm DT, 250 ppm HEHA;
♦ 250 ppm DT, 500 ppm Aminoäthylpiperazin;
O 50 ppm DT allein;
β 100 ppm DT allein.
F i g. 17 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in sauerstoff-gesättigten (83 ppm)
wäßrigen Hydroxyäthylzellulose-Lösungen; 57° C:
♦ 250 ppm Na2SO3 (SS), 500 ppm HDHA;
ffl 250 ppm SS, 250 ppm HEHA;
O 250 ppm DT, 125 ppm Borsäure, 125 ppm Natriumborat-Puffer;
θ 100 ppm, 250 ppm DT, 250 ppm Borsäure,
250 ppm Natriumborat-Puffer.
Mit Stickstoff durchgespülte wäßrige Lösungen mit
Sauerstoffgehalt von etwa 1 ppm:
B 50 ppm SS, 250 ppm HEHA;
α 10 ppm SS, 250 ppm HEHA.
F i g. 18 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in wäßrigen Hydroxyäthylzellulose-Lösungen mit niedrigem Sauerstoffgehalt (~! ppm);
57°C:
15
20
50
F i g. 14 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in wäßrigen Hydroxyäthylzellulose-Lösungen mit niedrigem Sauerstoffgehalt (~ 1,0 ppm);
57eC:
Δ 5ß ppm Fe+2, 5,0 ppm Na2S2O4. 250 ppm CaO;
a 5,0 ppm Fe+2, 5,0 ppm Na2S2O4, 125 ppm CaO,
125 ppm TEPA;
F i g. 15 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in wäßrigen Hydroxyäthylzellulose-Lösungen mit niedrigem Sauerstoffgehalt (~ LO ppm): w>
65
<> 3 ppm DT, 250 ppm TEPA;
φ 100 ppm SS, 250 ppm TEPA;
0 50 ppm SS, 250 ppm TEPA;
Δ 3 ppm DT.
F i g. 19 Zeitabhängigkeit des Prozentsatzes an beibehaltener Viskosität in wäßrigen Hydroxyäthylzellulose-Lösungen mit niedrigem Sauerstoffgehalt (~ 1 ppm);
57° C:
Gemischte Zusatzstoffe
♦ 0
• σ
5 ppm DT. 300 ppm TEPA;
5 ppm DT, 300 ppm Triäthanolamin.
W-SP
weiße Symbole — Hydroxyäthylzellulose.
Auf welche Weise die Viskosität einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen polymeren Mobilitätsregelungsmiuels mit Hilfe der bisher bekannten Verfahren stabilisiert werden kann, zeigt sich an den
Dithionit-Untersuchungen der Fig.4. Mit 75ppm
Natriumdithionit konnten z. B. 8,5 ppm gelöster Sauerstoff entfernt werden, aber die Losungsviskositäten des
mit Polymerisat angedickten Fließstoffes lagen unter denen der Acrylamid-Acrylsäure-Mischpolymerisatlö-
sungen, die überhaupt nicht stabilisiert worden waren.
Nur einer von fünf Stabilisierungsversuchen lieferte ausreichende, Ober längere Zeit beibehaltene Lösungsviskositäten. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzufahren,
daß es schwierig ist, die Polymerisate zu lösen, ohne daß erneut Sauerstoff eingeführt wird; eine gewisse Rolle
spielen auch die Metallion-Spuren, die in allen Polymerisaten anzutreffen sind. Hydrazin wurde ebenfalls
untersucht Hydrazin fängt Sauerstoff aus wäßrigen Lösungen ab und wurde wegen dieser Eigenschaft als
Korrosionsinhibitor für Boiler beschrieben (siehe US-PS 39 83048). Bei Verwendung dieses Abfangmittels war jedoch ein sehr rasoiier Polymerisat-Abbuu
zu verzeichnen.
Bei den Untersuchungen, bei denen kein Stabilisierungsversuch unternommen wurde, zeigten die Polysaccharide, d. h. die Biosyntheseprodukte von Xanthomonas Campestris (XCPS) und Hydroxyäthylzellulose
(HEC), eine größere Instabilität bei niedrigen Temperaturen als das Acrylamid-Acrylsäure-Mischpolymerisiat (PAIvIC). Polysaccharide enthalten mehrere
Acetal-Einheiten, die der Säurehydrolyse unterliegen.
Bei den statischen Laboratoriumslösungen wäre daher die Feststeilung möglich, daß die größere Instabilität auf
einen selbstbeschleunigenden Abbau zurückzuführen ist Eine anfängliche Säurebildung könnte durch die
Entfernung des Wasserstoffatoms durch Sauerstoff stattfinden, das an das Kohlenstoffatom der Acetalbildung gebunden ist Um der Möglichkeit einer selbstbeschleunigenden Säurehydroiyse entgegenzuwirken,
wurde eine polymere Base, nämlich Polyäthyleiiimin (PEI), in die P.ilysaccharidlösungen gegeben. Die verbesserte Stabilität d.h. Lösungsviskosität bei Verwendung von PE! in Mengen von 500 und 1000 ppm
festgestellt wurde, war wesentlich größer, als sie nach
Studium entsprechender wissenschaftlicher Veröffentlichungen über die Kohlehydrat-Zersetzungsgeschwindigkeiten bei erhöhten Temperaturen zu erwarten
gewesen wäre (siehe Brandon et al,, ACS Symp. Ser„ 10,
1975; Aspinall, Biochem, Soc, Symp, 11, Seite 42,1953;
Major, Tappi, 41, Seite 530,1958; und Kuzmina, J. Polym.
ScL, CI6, Seite 4225, 1968). Die mit PEI erzielte Verbesserung der Viskositätsstabilität von wäßrigen
PAMC-Lösungen war proportional zur Menge der verwendeten Zusatzstoffe, und zwar mit nur geringfügigen
Schwankungen bei der Wiederholung. Während der Versuche wurde festgestellt, daß der Gehalt an gelöstem Sauerstoff mit steigender Menge an PEI abnahm.
Ein weiteres Prüfverfahren (1000 ppm Zusatzstoff in wäßrigen, sauerstoffgesättigten Lösungen bei 90,50C —
siehe Tabelle I) ergab eine weitgehende Obereinstimmung zwischen den erzielten Ergebnissen und der
Fähigkeit der Zusatzstoffe, die Viskositäten von wäßrigen HEC-Lösungen zu stabilisieren (Fig.5). Die
Regelung des pH-Wertes der Lösungen erwies sich als unzureichend für die Vorhersage wesentlicher, langfrisitger Verbesserungen in der Stabilität der Lösungsviskositäten. Ein Hauptmerkmal, mit dessen Hilfe
beurteilt werden kann, ob der jeweilige Zusatzstoff die Stabilität der Lösungsviskosität über längere Zeiträume
verbessern kann, ist aus F i g. 5 zu entnehmen. So ist z. B. zu erwarten, daß Zusatzstoffe, die bei sauerstoffgesättigten, mit Hydroxyäthylzellulose angedickten
wäßrigen Lösungen bewirken, daß etwa 70% der ursprünglichen Viskosität 24 Stunden lang bei Lösungstemperaturen von 90,50C beibehalten werden und auch
der Viskositätsverlust innerhalb der ersten 10 Tage nur etwa 30% oder weniger beträgt auch bei der praktischen Verwendung bei Ölbohrungen eine gute stabilisierende Wirkung zeigen.
Zusatzstoff1) | pH-Wert Λ I Atiinn |
% | Sauerstoff11), entfernt innerhalb | 0 | — | 0 | von 24 Stunden | bei |
O. LA)SUDg
bei 22CC |
22= | 1C 40°C | — | 0 | 57° C | 9030C | ||
Harnstoff | iß | 0 | _ | 0 | — | 0 | ||
Formaldehyd | 6,9 | 0 | ~0 | 10 | 0 | <10 | ||
10% Natriumchlorid | 7,1 | -- | — | 0 | — | 13 | ||
15% Natriumchlorid | 7,1 | - | — | 8 | — | ~2I | ||
Natriumtripolvphosphat | 9,5 | 0 | 21 | — | <10 | |||
Äthylendinitriltetraessigsäure | i$ | 0 | 21 | - | 0 | |||
Äthylendinitril-teiraessigsäure, | 10,5 | — | 60 | — | 0 | |||
Tetranatnumsalz | - | |||||||
Triethanolamin») | 9,8 | 0 | 10 | 41 | ||||
Aminoäthylpipcrazin | 8,0 | 0 | 20 | 22 | ||||
N-Methylmorpholin | 8,0 | 0 | ) Ursprünglicher pH-Wert des | <10 | ||||
Hydroxylaminhydrochlorid | 6,9 | I Meßfehler »8%. | 20 | 39 | ||||
Äthylendiamin | 10,8 | 0 | 19 | |||||
Diäthylentriamin6) | 10,7 | 0 | 52 | 90 | ||||
Tetraäthylenpeitaminb) | 10,5 | 0 | 55 | 81 | ||||
Pentaäthylenhexaminb) | 10,6 | 9 | 57 | 83 | ||||
Hexaäthylenhe|)taminb) | 10,4 | 33 | 90 | 90 | ||||
1,6-Hexamethylendlamin | 9,6 | - | <10 | |||||
Tetrapropylenpentaminb) | 11,0 | 0 | 32 | |||||
Polyäthylenimifi | 8,5 | 10 | 60 | 75 | ||||
a) 1000 ppm, wein nicht anders angegeben. | C | Wassers = 5,7. | ||||||
b) Vorherrschende Komponente in einer kom | inlcxen Mischung | d( |
Aufgrund seiner besseren Wirksamkeit beim Abfangen von Sauerstoff (Tabelle I) und seiner guten
Leistung bei den Untersuchungen der HEC-Lösungsviskositäten wurde Hexaäthylenheptamin (HEHA)
einer genaueren Prüfung unterzogen. Innerhalb eines breiten Temperaturbereiches wurde festgestellt, daß
HEHA in Mengen von 500 ppm (F i g, 6) und 1000 ppm (Fig.7) die Viskositätsstabilität von HEC-Lösungen
wesentlich über den Wert verbesserte, der in Abwesenheit des Zusatzstoffes ermittelt wurde (F i g. 7). ι ο
Durch Zugabe von HEHA konnte der gleiche Stabilitätsgrad auch bei anderen Kohlehydraten (Fig.8) in
Frischwasser- oder Salzsolen-Lösungen sowie bei synthetischen wasserlöslichen Polymerisaten, wie z. B.
PAMC, erzielt werden. Der ungewöhnliche Viskositätsanstieg bei XCPS ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß es !eichte Polyelektrolyt- sowie komplexe
biologische Lösungs-Eigenschaften aufweist.
Innerhalb eines Zeitraums von 30 bis 50 Tagen, wurden in den stabilisierenden, mit Kohlehydrat angedickten Lösungen Gele festgestellt, wodurch die
Lösungsviskosität sank. In PAMC-Lösungen waren
keine Gele zu finden. Der Grund für die Gdierung ist
wahrscheinlich die Vernetzung der Kohlehydratketten über Zersetzungsprodukt-Gruppen, d.h. Aldehyd und
Säuren und Reaktionen mit Amin. Das Phänomen als solches eröffnet Möglichkeiten für ein zeitabhängiges
Strömungsumleitungs-Verfahren. Es sind bereits viele Mittel zur Strömungsumleitung bei Ölbohrungen
bekannt, aber nur wenige (z.B. US-PS 39 26 258) jo
beruhen auf zeitabhängigen Reaktionen, deren günstiger Einfluß weit über die Bohrstelle hinausgeht und
ein Ausschwemmen entlang bestimmter Linien, d.h. eine Kanalbildung, zwischen den Bohrschächten, in die
das Treibmittel eingeführt wird, und den ölfördernden js
Bohrlöchern verhindert Bei anderen Untersuchungen wurde gefunden, daß die Gelbildung nur von der Schergeschwindigkeit abhängt Man kann diese Erscheinung
also inhibieren, indem man die Frontalgeschwindigkeit des durch die unterirdische Lagerstätte strömenden
Treibmittel·, erhöht; hierdurch wird die Wirksamkeit der Polysaccharide nicht beeinträchtigt, da sie eine gute
Scherfestigkeit in der Lösung aufweisen (siehe Maerker, Soc. Pet. Eng. J, 259,11-311, 1975).
Der stabilisierende Einfluß der Amine zeigt sich nicht so direkt wie oben angegeben. So fangen z. B. einige
Stabilisatoren bei Konzentrationen von 250 ppm gelösten Sauerstoff ab, aber eine deutliche Verbesserung der Lösungsviskosität ist nicht immer festzustellen. Erhebliche Viskositätsverbesserungen sind zu
beobachten, wenn man Amine, die bereits in Konzentrationen von 250 ppm ein gutes Abfangen des Sauerstoffs bewirken, in Konzentrationen von 500 ppm
einsetzt, und Viskositätsstabilitäten, die etwa den Erfordernissen von Mobilitätsregelungsmitteln entspre-
chen, sind bei Konzentrationen von 1000 ppm innerhalb
eines breiten Temperaturbereiches festzustellen. Die Beziehungen scheinen exponential zu verlaufen; bei
Konzentrationen von 2000 ppm tritt praktisch keine zusätzliche Stabilitätsverbesserung ein. Außerdem m>
wurde gefunden, daß einige Amine, ζ. B. Tetrapropylenpentamin, Hexapropylenheptamin etc., den gelösten
Sauerstoff (bis < 1 ppm) nur langsam abfangen und selbst bei Konzentrationen von 1000 ppm keine besonders wirksamen Stabilisatoren sind. Die nach- es
folgenden Untersuchungen zeigen, daß die Aminstabilisatoren auch in anderer Weise zur Erzielung
guter, über längere Zei räume beibehaltener Lösungs
viskositäten beitragen.
Allgemein wurde festgestellt, daß Amine die Reak tionsfähigkeit von Übergangsmetallionen in Lösung
aufheben können. In Lösungen, deren Gehalt an gelöstem Sauerstoff durch Spülen mit Stickstoff herabgesetzt wurde (auf etwa 1 ppm), führen z. B, Eisen-III-ionen in einer Konzentration vor, mehr als 5 ppm zu
einer Beschleunigung (F i g. 9) des Viskositätsverlustes von HEC-Lösungen; Eisen-II-ionen (in Mengen von
mehr als 04ppm — Fig. 10) sind sogar noch schädlicher für die Polymerisatstabilität Durch eine HEHA-Konzentration von 250 ppm werden jedoch beide, in
den wäßrigen Lösungen anzutreffenden Valeiizformen des Eisens gebunden und ein durch sie verursachter
Abbau bei hohen Konzentrationen verhindert
Der Erfolg der Amine ist zum Teil auch darauf zurückzuführen, daß sie in der Lage sind, wasserlösliche
Polymerisate in Lösung vor einem Abbau durch stärker reaktionsfähige Sauerstoff-Abfangmittel, d. h. Dithionit,
Sulfit, Bisulfit, Hydrazin und dgl., in Anwesenheit von
Sauerstoffspuren zu schützen. Die Fähigkeit der Amine, die abbauende Wirkung von primären Sauerstoff-Abfangmitteln abzuschwächen, zeigt sich besonders an den
Versuchen mit Hydrazin (Fig. HJ. Hydrazin führt zu
einem sehr starken Abbau von PAMC (F i g. 4) und H EC (Fig. ti) in wäßriger Lösung. Es wurde jedoch
gefunden, daß HEHA auch hier stabilisierend wirkt und die Wirkung des Hydrazins abschwächt Obwohl bei den
Voruntersuchungen (F i g. 11) etwa unregelmäßige Prozentsätze an beibehaltener Viskosität ermittelt wurden,
wurden synergistische Effekte für bestimmte Verhältnisse und Mengen der Komponenten beobachtet,
besonders gegenüber den Fällen, in denen jede der »stabilisierenden« Komponenten allein verwendet
wurde. Eine anschließende Untersuchung von HEHA/ Dithionit-Kombination ergab ähnliche synergistische
Stabilitäten sowohl für HEC- wie auch für PAMC-Lösungen.
Der abschwächende Einfluß der Amine auf die stärker reaktionsfähigen, primären Sauerstoff-Abfangmittel ist besonders an den Lösungsansätzen erkennbar,
bei denen das Polymerisat zuerst zugegeben wurde (Tabelle II und F i g. 12). Es ist allgemein bekannt, daß
bei Durchflutungsverfahren mit in Wasser gelösten Polymerisaten ein rascher Abbau des gelösten Polymerisates eintritt, wenn man der angeJickten Lösung,
die Spuren von gelöstem Sauerstoff enthalt, ein Sauerstoff-Abfangmittel, wie z. B. Dithionit, Sulfit oder dgl.,
zusetzt In der obengenannten Veröffentlichung von Knight heißt es z. B.: »Es ist unbedingt erforderlich, das
Hydrosulfit (d. h. Dithionit) in das Wasser zu geben, bevor Polymerisat zugesetzt wird«, und in US-PS
33 43 601 wird ausgeführt: »Am besten wird jedoch eier Hydrosulfit-Zusatzstoft vor Zugabe des polymeren
Zusatzstoffes eingebracht.« Diese, für Mobilitätsregelungsmittel allgemein anerkannten Behauptungen
werden auch durch die Ergebnisse der Tabelle Π bestätigt.
Um den Verlust an Lösungsviskosität möglichst gering zu halten wird nach dem bisherigen Stand
der Technik ein reaktionsfähiges Sauerstoff-Abfangmittel vor der Zugabe des wasserlöslichen Polymerisats
in die wäßrige Lösung gegeben; die Menge wird so bemessen, daß sie etwas über der zu erwartenden Sauerstoffkonzentration liegt, die bei Lösung des Polymerisates erneut eingeführt wird. Das Problem, die Menge
an erneut eingeführtem Sauerstoff und den Redox-Abbau des aufzulösenden, wasserlöslichen Polymeri-
sates so gering wie möglich zu halten, ist ein stets zu beachtender und schwerwiegender Nachteil der bisher
bekannten Verfahren.
Viskositäts-Stabilität3) von wäßrigen, zuerst11) mit Hydroxyäthylzellulose angedickten Lösungen
Anfängliche HEC-Lösung |
Sauerstoff ppm |
Zusammenselzung d. nachträg- Zeitabhängige l.ösungsviskositäl·1) lichb) zugesetzten Sauersloff- Abfangmiltel-Aufschläm. ppir1') |
Sauerslof ppm |
f YS2O4= YSOi= TEPA | 16 Std. | 72 Sld. | bei 22'C. | cps | 120 | Std. | 288 Sld. | 24 Std. | !44 | Sld. | 192 Std. |
Viskos, cps |
0.2 | YS2O4= YSO3= TEPA 6 Std. | -1.0 | 5 - - | 84 | 68 | 96 Std. | — | 37 | 85 | 12 | 10 | |||
99 | 0.2 | 5 - - 90 | -1.0 | 5-300 | — | 78 | 62 | — | 80 | 89 | 66 | 65 | |||
99 | 0.7 | 5 - 300 93 | -1.0 | 25 | — | 48 | 80 | — | 27 | 36 | — | — | |||
99 | 0.4 | 10 - - 77 | -1.0 | - 25 300 | 49 | — | 45 | 23 | 10 | 92 | 69 | 66 | |||
93 | 0.5 | 25 - - | 93 | 82 | — | — | 83 | ||||||||
91 | 25 300 - | Restsauerstoff durch absicht liche Zuführung |
83 | Viskosität nach absichtlicher sekundärer Sauerstoffzufuhr. 57 C. cps |
|||||||||||
Anfängliche HEC-l.ösung Zusammensetzung d. nachträg- lichh) zugesetzten Saucrstoff- Abfangmittel-Aufschläm.. ppm') |
ppm | 16 Std. | |||||||||||||
Viskos, cps |
3.6 | 86 | |||||||||||||
-92 | 4.1 | 90 | |||||||||||||
-92 | 3.6 | 35 | |||||||||||||
-92 | 2,9 | 92 | |||||||||||||
-92 | |||||||||||||||
■') Viskositäten wurden gemessen bei Spindelgcschwindigkcit von 6 U/Min, bei 22rC auf einrm Model-I.VT-Brookfield-
Viskomcter mit IJL-Adapter.
b) Das primäre Sauerstoff-Abfangmittel, aulgeschlämmt in TEPA. wurde in das mil HEC angedickte Wasser unter einer
b) Das primäre Sauerstoff-Abfangmittel, aulgeschlämmt in TEPA. wurde in das mil HEC angedickte Wasser unter einer
Stickstoffatmosphäre gegeben.
"■') Bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung.
"■') Bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung.
Ein positiver Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der mäßigende Einfluß, den die Amine auf primäre
Sauerstoff-Abfangmittel ausüben. Auf diese Weise ist es möglich, das wasserlösliche Polymerisat zuerst in das
Treibmittel zu geben, ohne daß es später stark abgebaut wird, wenn die primären Abfangmittel als vorgemischte
Aufschlämmung oder Lösung mit den Aminen zugesetzt werden. Bei 22°C und 57°C ermittelte Vergleichswerte
solcher Lösungen, denen zuerst bei Zimmertemperatur das Polymerisat zugesetzt wurde, sind in F i g. 12 bzw.
13 zusammengefaßt. F i g. 12 stellt die Wirksamkeit von
Aminen dar, die Viskositätsverluste in wäßrigen Lösungen wasserlöslicher Polymerisate zu verhindern
oder möglichst gering zu halten, d. h. von solchen, die wenigstens 60% der ursprünglichen Viskosität über 24
Stunden aufrechterhalten und in den folgenden 10 Tagen einen Viskositätsverlust von weniger als 30%
ermöglichen. Die Wahl des Produktes hängt von wirtschaftlichen Erwägungen und davon ab, mit welcher
Sorgfalt die Verunreinigungen ausgeschlossen wurden, die den Abbau des Andickungsmittels beeinflussen
könnten. Die erfindungsgemäß bevorzugten Materialien werden unter den gleichen Gesichtspunkten,
jedoch bei schärferen Bedingungen, d. h. einer Lösungstemperatur von 57°C definiert
Gibt man zuerst die wasserlöslichen Polymerisate, die
gute Dispergiereigenschaften besitzen, in eine Lösung mit praktisch neutralem pH-Wert so wird dadurch die
Auflösung der Polymerisate erleichtert und es müssen geringere Scherkräfte angewendet werden, um die
Polymerisate zu lösen. Eine leichtere Lösung bedeutet bei vielen Arten von wasserlöslichen Polymerisaten, daß
die Lösung eine geringere Anzahl von Gelstrukturen
Ji) enthält und die angedickten Lösungen unter weniger
strengen Bedingungen filtriert werden können.
Um die Kosten der Zusammensetzungen zu senken, können auch andere Komponenten zur Stabilisierung
der Viskosität von wäßrigen, wasserlösliche Polymeri-
4i sate enthaltenden Lösungen in Erwägung gezogen
werden. Kalziumoxyd und Natriumdithionit scheinen bei gemeinsamer Anwendung die Lösungsviskosität
über lange Zeiträume zu verbessern, wahrscheinlich durch Beeinflussung des pH-Wertes und des Sauerstoffgehaltes;
die Verbesserung kann jedoch durch Anwesenheit von Eisen-II-ionen beeinträchtigt werden
(F ig. 14).
Anreicherung des gemischten Ansatzes mn Tetraäthylenpentamin
(TEPA) verbessert die Lösungsviskosität erheblich (projizierte Beibehaltung von 58% der
Viskosität über 3 Jahre). Ein Dithionit-Ansatz mit höherer TEPA-Konzentration führt jedoch zu sehr
guten Stabilitäten (projizierte Beibehaltung von 74% der Viskosität über 3 Jahre bei 57° C — siehe F i g. 14).
μ Diese Werte und auch die mit den gleichen Ansätzen bei
90,5°C (Fig. 15) ermittelten Werte zeigen, welche Bedeutung
die_ Wechselwirkungen zwischen gelöstem Sauerstoff, Übergangsmetaliionen und Temperatur für
die Stabilisierung der Lösungsviskositäten haben und
wie wichtig es ist, daß der Stabilisator auf alle diese
Variablen gleichzeitig einwirkt
Welche Menge an Amin zur optimalen Stabilisierung der Viskosität einer wäßrigen, wasserlösliches Poly-
merisat enthaltenden Lösung benötigt wird, hängt von den obengenannten Wechselwirkungen ab. Die Amin·
menge als solche wird durch die Konzentration des gelösten Sauerstoffs und die Maßnahmen bestimmt, mit
deren Hilfe ditse Konzentration erreicht wurde. Bei Wasserdurchflutungsverfahren im großen Maßstab
werden die wäßrigen Lösungen z. B. meist durch Gas-Strippen oder Vakuumentlüftungsverfahren entlüftet
(CarlSerg, Soc. Pet. Eng. Paper No. 6096). Wird ein
solchcj Verfahren angewendet, so weist die wäßrige Lösung, in die das wasserlösliche Polymerisat gegeben
werden soll, einen geringen Sauerstoffgehalt auf. Praktisch ist nur der Sauerstoff vorhanden, der durch
Auflösung des Polymerisates erneut eingebracht wird. Daher wird hier eine geringere Menge an Amin
benötigt als bei Versuchs-Durchfliitiingen in kleinerem
Maßstab, wo es häufig wirtschaftlicher ist. die wäßrigen Lösungen auf rein chemischem Wege von Sauerstoff zu
befreien. Im letztgenannten Falle müssen große Mengen an primären Sauerstoff-Abfangmitteln eingesetzt
werden, und es werden somit auch höhere Konzentrationen an Aminen für die entsprechende Aktivitäts-Abschwächung
benötigt, die zum Teil ebenfalls von der Gesamtmenge an gelöstem Sauerstoff und Übergangsmetallionen
abhängt, die nach Auflösung des Polymerisates vorhanden ist. Diese Effekte werden durch
Fig. 16 erläutert, in der Dithionit als primäres Sauerstoff-Abfangmittel
diente.
In einer gesonderten Versuchsreihe mit hohen Dithionit-Konzentrationen wurde gefunden, daß wäßrige
Lösungen bei Zimmertemperatur mit etwa 70 bis 90 p^m Natriumdithionit von Sauerstoff befreit werden
können. Bei diesen Untersuchungen (Fig. 16) wurden anfängliche Sauerstoffkonzentrationen von 5.6, 2,9. 0.4
und 1,1 mit steigenden Dithionit- und HEHA-Mengen erzielt. Die Abweichungen gegenüber den Versuchen
mit nicht angedickten Lösungen sind auf die Sauerstoffmengen zurückzuführen, die bei Auflösung des Polymerisates
erneut eingeführt wurden. Es wurde ermittelt, daß die wäßrigen Lösungen 3 Jahre lang 48%, 54%.
58% bzw. 69% ihrer ursprünglichen Viskosität beibehalten. HEHA, das eine verhältnismäßig hohe Anfangskonzentraiion
an Sauerstoff (5.6 ppm) aufweist, ist leistungsfähiger als Aminoäthylpiperazin-Lösungen mit
niedrigerem Sauerstoffgehalt (2.4 ppm).
Ähnliche Beobachtungen wurden gemacht, wenn man Sulfit in hohen Konzentrationen als primäres Sauerstoff-Abfangmittel
verwendete (Fig. 17). Getrennte Versuche mit nichtangedickten Lösungen ergaben, daß
eine Natriumdithionit-Konzentration von 150 ppm erforderlich ist. um wäßrige, auf Zimmertemperatur gehaltene
Lösungen von Sauerstoff zu befreien. Beibehaltung von 70% bzw. 60% der ursprünglichen Viskosität
über 3 Jahre wurde beobachtet, wenn man Mischungen aus Sulfitanion in hohen Konzentrationen
und Amin verwendete. Wurde bei Verwendung der Sulfitmischungen vorher zusätzlich eine Stickstoffspülung
durchgeführt, um den Anfangsgehalt an gelöstem Sauerstoff herabzusetzen, so wurden schlechtere
Stabilitäten erzielt, die etwa den, für einen Zeitraum von 3 Jahren projizierten Stabilitäten für Ansätze mit
geringeren Dithionit-Konzentrationen und HEHA entsprachen. Diese Vergleichsversuche zeigen deutlich die
synergistische Beziehung, die bei Ansätzen mit bestimmten Verhältnissen von primärem Abfangmittel zu
Aminstabilisator zu besseren Stabilitäten führt als bei
getrennter Anwendung der beiden Stabilisatoren.
Wie sich aus den zur Wahl der Amine durchgeführten
Vergleichsuntersuchungen ergibt, sind einige Amine leistungsfähiger als andere. Unterschiede zwischen zwei
Aminstabilisatoren werden in Fig. 18 anhand von Systemen aufgezeigt, bei denen Sulfit als primäres
Sauerstoff-Abfangmittel verwendet wurde, sowie mit Dithionit-Zusammensetzungen, wobei die Lösung
vorher mit Stickstoff durchgespült wurde. Obgleich sich HEHA als sehr wirksames Mittel zum Abfangen von
Sauerstoff erwiesen hat. führt TEPA zu einer besseren Stabilität der Lösungsviskosität bei erhöhten Temperaturen,
und diese anfänglich festgestellten Unterschiede sind aus F i g. 18 zu ersehen. Dies kann auf eine bessere
Koordinierungswirksamkeit, d.h. eine größere Äquivalent-Reaktionsfähigkeit
pro Mol. zurückzuführen sein, die aufgrund stereochemischer Beschränkungen der verschiedenen Komponenten bei der Komplexbildung
mit Übergangsmetallionen oder mechanischer, den strukturellen Eigenheiten des niedermolekularen
Materials zuzuschreibender Merkmale vorliegen. Bei diesen späteren Untersuchungen hat sich die Verwendung
von Nich'-Übergangsmetalloxyden als preiswerte
Mittel zur Regelung des pH-Wertes zum Teil auch als wirksam erwiesen, um die Viskositäten von wäßrigen,
wasserlösliches Polymerisat enthaltenden Lösungen zu stabilisieren und vor einem Abbau der Polymerisatviskosität
durch primäre Sauerstoff-Abfangmittel in Anwesenheit von Sauerstoffspuren zu schützen. Wie
bereits ausgeführt, sind sie jedoch nicht so wirksam wie die Amine, selbst wenn die Lösungen nicht absichtlich
mit Eisen-ll-ion verunreinigt werden.
Die Leistung der Amine beim Verhindern von Viskositätsverlusten hängt von den oben beschriebenen
Parametern und von dem wasserlöslichen Polymerisat ab. das als Mobilitätsregelungsmittel eingesetzt wird.
Unterschiede zwischen Acrylamid-Acrylsäure (FAMC) und Hydroxyäthylzellulose (HEC) mit Tetraäthylenpentamin
(TEPA) und Triäthanolamin (TEOA) sind aus Fig. 19 zu ersehen. Wie bereits aus den vorhergehenden
Zeichnungen erkennbar, ist TEOA empfindlicher gegenüber Spuren von Sauerstoff in Anwesenheit
von Dithionit. Einen gewissen Einfluß auf diese Variablen übt möglicherweise auch der höhere Eisengehalt
in der HEC-Lösung aus, da in den Frischwasser-Lösungen höhere Konzentrationen verwendet werden.
Von großer Bedeutung ist die Wechselbeziehung zwischen diesen Variablen und der Temperatur, und mit
höheren Aminkonzentrationen sollten Schwierigkeiten bei höheren Lösungstemperaturen umgangen werden.
Ohne daß eine bestimmte Theorie aufgestellt werden soll, kann gesagt werden, daß die Verwendung von
Aminen, allein oder in Kombination mit preiswerten primären Sauerstoff-Abfangmitteln und/oder preiswerten
Mitteln zur Regelung des pH-Wertes der Lösungen, eine wirksame Maßnahme ist, um die Viskositäten
von wäßrigen, wasserlösliche Polymerisate enthaltenden Lösungen über lange Zeiträume aufrechtzuerhalten,
da die Amine in einzigartiger Weise gleichzeitig auf die verschiedenen Mechanismen des Polymerisatabbaus
in der Lösung einwirken. Die Amine können die Sauerstoffmengen entfernen, die bei Lösung
des Polymerisates in die Lösung eingebracht wurden; sie können Übergangsmetallionen abfangen und verhindern,
daß diese, zusammen mit dem Rest-Sauerstoffgehalt, den Polymerisatabbau beschleunigen; und sie
können den pH-Wert der Lösung im alkalischen Bereich halten, wodurch der biologische Abbau unter aeroben
Bedingungen inhibiert wird. Außerdem schwächen die Amine die Reaktionsfähigkeit der primären Sauerstoff-
Abfangmittel in Anwesenheit von gelöstem Sauerstoff ab. Einige Materialien, die bisher zur Regelung des
pH-Wertes oder zum Abfangen von Sauerstoff angewendet wurden, sind ebenfalls teilweise in der Lage, die
Lösungsviskosität bis zu einem gewissen Grad zu stabilisieren, besonders bei den niedrigeren Lösungstemperaturen; die Amine sind jedoch wesentlich wirksamer
und reagieren weniger empfindlich auf falsche Zusätze odei unsachgemäße Handhabung der Lösungen.
Überraschenderweise wurde außerdem gefunden, daß die Amine, wenn sie mil primären Sauerstoff-Abfangmitteln
und/oder Mitteln zur Regelung des pH-Wertes kombiniert werdei:, Zusammensetzungen
liefern, die die Viskosität der Lösungen wesentlich länger stabilisieren, als es br1 Verwendung der einzelnen
Komponenten möglich ist.
Versuchsverfahren Es wurden folgende synthetische, wasserlösliche
polymerisate (Pusher 700 — Dow Chemical Co.; Polymer835 — CalgonCorp.), Polyäthylenoxyd (Polyox-WSR
301 - Union Carbide Corp.) und ein im Laboratorium hergestelltes Acrylsäure-Acrylatester-Terpolymeräsat.
Wasserlösliche Kohlehydrate, wie z. B. Polysaccharide (siehe Jansson et al.. Carbohydrate Res. 45.
275, 1975), hergestellt mit Xanthomonas-Campestris-Mikroorganismen
(Xanflood - Kelco Corp.; Galaxy Genera! Mills Corp.), Hydroxypropyl-Guargummiharz
(Jaguar HP-I - Celanese Corp.), Carboxymethylzellulose
(Cellulose Gum 7H4 — Hercules Corp.) und Hydroxyäthylzellulose (Cellosize QPlOOM - Union
Carbide Corp.), wurden ebenfalls uniersucht. Alle wasserlöslichen Polymerisate wurden in solchen
Mengen in Wasser unter Rühren gelöst, daß die wäßrige Lösung eine Viskosität von 90cps aufwies; als Wasser
wurde Frischwasser, Salzwasser (3 Gew.-% Natriumchlorid) sowie Salzwasser verwendet, das außerdem
0,3 Gew.-% Magnesiumsulfat, Kaliumchlorid oder ein anderes zweiwertiges Nicht-Übergangsmetallsalz enthielt.
Es zeigte sich, daß das Maß des Viskositätsverlustes unabhängig war von der Menge an wasserlöslichem
Polymerisat, die bei den vorhergehenden Untersuchungen verschiedener Andickungsmittel verwendet
worden war; daher wurden Lösungsviskositäten von 90cps gewählt, um eine maximale Meßgenauigkeit auf
einem Brookfield-Model-LVT-Synchro-Iectric-Viskometer
mit UL-Adapter zu erzielen, der mit einer Spindelgeschwindigkeit von 6 U/Min, betrieben wurde.
Tabelle III zeigt, welche Mengen an wasserlöslichen Polymerisaten in den verschiedenen wäßrigen Lösungen
benötigt wurden, um eine Lösungsviskosität von 90 cps zu erhalten.
Menge an wasserlöslichem Polymerisat, die zur Erzielung einer Lösungsviskosität*) von 90 cps benötigt
wird
Wasserlösliches
Polymerisat
Polymerisat
Gew.-% in
Frischwasser
Salzwasser
Salzwasser mit 0,3% an Salz von zweiwertigem lon
Wasserlösliches | Gew.-% | in | Salzwasser |
Polymerisat | mit 03% an | ||
Frisch | Salz | Salz von | |
wasser | wasser | zweiwerti | |
gem Ion | |||
0,55 | |||
Pusher 700 | 0,ii | 0,55 | |
Polymer 835 | 0,09 | ||
Xanflood 0,17 0,19
Galaxy 0,14 0,17
Jaguar HP-I 0,33
Cellulose Gum 7H4 0,70
Cellosize 100M 0,33 0.33 0,33
*) Viskositäten gemessen bei einer Spindelgeschwindigkcil von G U/Min, und 22°C auf Model-LVT-Rrookfield-Viskometer
mit UL-Adapter.
Die Polymerisate wurden gelöst in sauerstoffgesätii^;-tem
(etwa 8,5 ppm) Wasser oder in wäßrigen, etwa 5 ppm Sauerstoff enthaltenden Lösungen, die vorher
stoffgehalt auf etwa I ppm zu senken. Der Gehalt der
wäßrigen Lösungen an gelöstem Sauerstoff wurde in einer Stickstoffatmosphäre mit einer YSI-Saucrstoffmeßvorrichtung
Modell 54 A ermittelt und der pH-Wert
r> der Lösungen mit einer Beckman-Zeromatic-pH-Meßvorrichtung
überwacht.
Bei jeder Versuchsreihe wurde eine bestimmte Menge der Lösung (325 ecm) in eine Druckflasche mit
einem Fassungsvermögen von 350 ecm gegeben und die
κι Flasche dann verschlossen. Lösungen mit niedrigem Sauerstoffgehalt wurden dabei unter einer Stickstoffatmosphäre
gehalten. Getrennt durchgeführte Versuche, bei denen die Glasbehälter mit den Aminen
überzogen wurden, ergaben, daß die im Laufe der Zeit
r> zu verzeichnenden Viskositätsverluste nicht durch
Reaktion zwischen den gelösten Polymerisaten und bestimmten Komponenten auf der Oberfläche des
Glases hervorgerufen wurden. Die Behälter einer bestimmten Versuchsreihe wurden in ein Bad mit
4» automatischer Temperaturregelung gestellt und nach
Ablauf der, aus den Zeichnungen ersichtlichen Zeiten aus diesem Bad entfernt. Anschließend wurden die
Behälter in einem, auf 22DC gehaltenen Bad abgekühlt,
bis eine Kontrollvorrichtung anzeigte, daß ein Tem-
4> peraturgleichgewicht erreicht worden war; darauf
wurden die oben angeführten Lösungsparameter gemessen und die Lösungen anschließend verworfen.
Bei den Versuchen, bei denen zuerst das Polymerisat in das Wasser gegeben wurde, wurde das Wasser vorher
V) mit Stickstoff durchgespült, um seinen Gehalt an
gelöstem Sauerstoff auf etwa 1 ppm zu senken. Dann wurde das Polymerisat unter einer Stickstoffatmosphäre
eingerührt und gelöst. Trotz äußerster Sorgfalt ließ sich im allgemeinen nicht vermeiden, daß der Gehalt
der angedickten Lösung an gelöstem Sauerstoff hierbei erneut anstieg. In diesen Fällen wurde die ursprüngliche,
erwünschte Sauerstoffkonzentration durch erneutes Spülen mit Stickstoff wiederhergestellt; das
Aufschäumen der angedickten Lösung erschwerte den Arbeitsgang, aber die Maßnahme erfüllte ihren Zweck.
Das primäre Sauerstoff-Abfangmittel, d.h. Natriumdithionat,
Natriumsulfit oder dgl., wurde unter einer Stickstoffatmosphäre in Form einer Lösung oder Aufschlämmung
mit dem zu bewertenden Zusatzstoff zugegeben.
Die Mengen der Zusatzstoffe sind jeweils in Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung, angegeben.
Beispiele für verwendete Zussatzstoffe sind:
wasserfreies Eisen-III-chlorid und (Äthylendinitril)-tetraessigsäure-Tetranatriumsalz,
Hydroxylamin hydrojhlorid und Hexamethylendiamin, gereinigtes Natriumtripolyphobphat;
Kalziumoxid-Pulver, wasserfreies Magnesiumsulfat
und Eisen-II-chlorid (FeCb ■ 4 HjO);
Magnesiumoxid-Pulver und Kalziumsulfat-Pulver. Äthylenglykol, Triäthylenglykol, N-Methylmorpholin
und dgl. (siehe oben).
Erwähnenswert aus der Gruppe der erfindungsgemäß geeigneten Amine sind die alicyclischen Aminprodukte,
wie z. B. Aminoäthylpiperazin, Imidazolin, Triazolin, Hexahydro-1,3,5-triazin und dgl., da sie unter bestimmten,
die wirklichen Verhältnisse an der Bohrstelle sirnu-II)
lierenden Bedingungen die erfindungsgemäßen Ziele besonders gut verwirklichen. Im allgemeinen sind die
alicyclischen Verbindungen um so wirksamer, je leichter die funktioneilen Gruppen der alicyclischen Verbindungen
und die gegebenenfalls anhängenden funktioneilen aliphatischen Gruppen »fünf- oder serhi-glbdrige
Ringe« mit den Komponenten bilden können, deren Aktivität abgeschwächt oder komplexiert werden soll.
Die primären Versuche, bei denen die Leistungsfähigkeit der Aminzusatzstoffe bestimmt wurde, sind in
Tabelle I zusammengefaßt, die sekundären Versuche werden durch die F i g. 9 und 10 sowie durch Tabelle I
erläutert.
Tabelle |V Typische Äthylenaminprodukt-Zusammensetzungen, Gcw.-% |
EDA | MKA | DfTA | Al-P | HF.HA | ΤΕΤΛ | TKPA |
100 0.1 |
0,3 | r.9.5 9 4 3 1 |
0.1 90 1 1 |
1 62 8 3 1 |
30 8 2 |
||
Äthylendiamin (tUA) Diäthylentrsmin (DETA) Aminoäthylpipera/in (AEP) Triäthylentetramin (TETA) Tetraäthylenpentamin (TEPA) Pentaäthylenhexamin (PEHA) Hexaäthylehheptamin (HEHA) |
|||||||
Tabelle IV (Fortsetzung) | Gemischt, cycl. Derivate mil aliph. Amin- Nebengruppen |
PEHA | Aliphii ι. Homologe mit höherem Molgewich I |
||||
Äthylendiamin (EDA)
Diäthylentriamin (DETA)
Aminoäthylpiperazin (AEP)
Triathylentetramin (TETA)
Tetraäthylenpentamin (TEPA)
Pentaäthylenhexamin (PEHA)
Hexaäthylenheptamin (HEHA)
Diäthylentriamin (DETA)
Aminoäthylpiperazin (AEP)
Triathylentetramin (TETA)
Tetraäthylenpentamin (TEPA)
Pentaäthylenhexamin (PEHA)
Hexaäthylenheptamin (HEHA)
33 | 6 | 16 | 9 |
36 | 30 | 15 | 25 |
34 | 10 | 30 | |
32 | IO Blatt /.i.'iehiHinuen | ||
Hierzu | |||
Claims (9)
- Patentansprüche:J, Zusammensetzung aus Wasser, einem wasserlöslichen polymeren Andiekungsmittel, das in einer die Viskosität des Wassers erhöhenden Menge vorliegt, und einem Stabilisator für das Andickungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung als Stabilisator etwa 0,0001 bis 1,0 Gew.-% eines Alkylenpolyamins, eines Alkanolamins, eines alicyclischen Polyamins oder einer Mischung dieser Amine enthält
- 2. Verfahren zur ölgewinnung aus einer unterirdischen Lagerstätte unter Verwendung eines wäßrigen Flutmittels, dessen Viskosität durch Zusatz j-j eines wasserlöslichen polymeren, stabilisierten Mobilitätsregelungsmittels erhöht ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Flutmittel als Stabilisator für das Mobiiitätsregelungsmittel etwa 0,0001 bis 1,0 Gew.-% eines Alkylenpolyamins, eines Alkanolamins, eines alicyclischen Polyamins odti einer Mischung aus zwei oder mehr dieser Amine enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flutmittel ein Sulfit oder Dithionit als Sauerstoff-Abfangmittel enthält.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sauerstoff- Abfangmittel nach Zusatz des Mobilitätsregelungsmittels und des Amins dem Flutmitte! beigegeben wird.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 2—4, dadurch gekennzeichnet, daß die ölgewinnung unter anaeroben Bedingungen durchgeführt wird.
- 6. Verfahren nach den Anbrüchen 2—5, dadurch gekennzeichnet, daß als Amin Triäthylenpentamin, I lexaäthylenheptamin, Diathyl-ntriamin, Tetraäthy- « lenpentamin oder Polyäthylenimin verwendet wird.
- 7. Verfahren nach den Ansprüchen 2—6, dadurch gekennzeichnet, daß als Amin Triäihanolamin und als Mobilitätsregelungsmitiel ein Polyacrylamid verwendet wird. w
- 8. Verfahren nach den Ansprüchen 2—6, dadurch gekennzeichnet, daß als Mobilitätsregelungsmittel Hydroxyäthylzellulose oder ein wasserlösliches polymeres Kohlehydrat, vorzugsweise ein PoIysaccharid, verwendet wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Polysaccharid ein Xanthomonas-Campestris-Polysaccharid oder ein Guar-Gummiharz verwendet wird.■ίο20
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