DE3230639A1 - Waermeschutz und klimatisierung mit fassadenkollektoren - Google Patents
Waermeschutz und klimatisierung mit fassadenkollektorenInfo
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Description
FRAUNIIOFF.R-GF.SF.TJ.r.CnAFT 1AUU FöRDiCPUNr.
DER ANGEWANDTEN FORSCHUNG fc . V. 3230639
Leonrodstraße 54 _
8000 München 19 O- 82/15656-ISE
Wärmeschutz und Klimatisierung mit Fassadenkollektoren
Die Erfindung betrifft ein Element zur Klimatisierung von Gebäuden über die
großflächige Beeinflussung der Energieströme durch Außenflächen. Zur Klimatisierung
von Gebäuden werden Energieströme durch Außenflächen durch stationäre Maßnahmen z.B. durch eine thermische Isolation oder durch temporäre Maßnahmen
z.B. durch Rolläden an Fensterflächen beeinflußt.
Es ist bekannt, daß für guten Energiegewinn bei solarer Einstrahlung auch großflächige
transparente Isolationen vorgeschlagen wurden (z.B. Trombe-Wand). Weiter ist bekannt, daß zur Vermeidung von überhitzung Abschattungseinrichtungen
vorgeschlagen wurden.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen eignen sich hauptsächlich für nach Süden ausgerichtete
Gebäude-Außenseiten. Ein großes Problem stellt jedoch die Wärmeverteilung
der so gewonnenen Energie zu den nach anderen Himmelsrichtungen orientierten Räumen dar. Die bisher vorgeschlagenen Hilfswärmeträgersysteme z.B. Umluft
mit Hilfe von Naturkonvektion erweisen sich in der Praxis als nur bedingt effektiv
Die bisher vorgeschlagenen Systeme sind weiter nur auf Wärmegewinn ausgelegt.
Für eine Verminderung der Aufheizung der z.B. nach Süden ausgerichteten Räume während des Sommers, wäre eine Kühlfunktion dieser Solarsysteme notwendig. Diese
ist mit den vorhandenen Systemen nicht realisierbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gebäudeklimatisierung für alle
Räume ohne Verwendung von Hilfswärmeträger-Kreisläufen zu bewerkstelligen und
außerdem für die wärmeren Jahreszeiten einen wirksamen überhitzungsschutz zu
gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gebäudeaußenflächen
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gebäudeaußenflächen
COPY
323Ü639
mit einer Isolation mit separat regelbarem Durchlaßapparat jeweils für Solarstrahlung, Raumstrahlung und Wärmeleitung und einem geeigneten Absorber zwischen Isolation und Gebäudeaußenstruktur versehen werden und daß die Regelung
dieser Durchlaßeigenschaften individuell für einzelne Außenflächen-Abschnitte so vorgenommen wird, daß die unvermeidlichen Temperaturschwankungen an der Gebäudeaußenfläche über die thermische Trägheit der Gebäudestruktur in allen Gebäudeteilen zu der gewünschten Innentemperatur führen.
Die transparente Isolation wird nach weiterer Ausbildung der Erfindung durch
senkrecht aufgestellte Honeycomb - Strukturen realisiert (Abb. 1), die durch Bildung kleiner Luftkammern die Verluste durch Konvektion und Abstrahlung unterdrücken (Abb. 2), ohne den Strahlungseinfall durch Reflexion zu vermindern
(Abb. 3), (Lit. 1, 2, 3, 4).
Die Regulierbarkeit der Transparenz für Solarstrahlung und für Raumstrahlung
erfolgt nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung mit Hilfe von vor oder hinter der transparenten Isolation bewegbaren selektiv beschichteten Folien (Abb.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann die Regelbarkeit der Transparenz für Strahlung zusammen mit der Regelbarkeit des thermischen Durchgangs
infolge von Wärmeleitung dadurch erhalten werden, daß die Honeycomb-Struktur
aus in Längsrichtung ausgerichteten Folien gefertigt wird und die vordere Haltestruktur gegen die hintere Haltestruktur verschiebbar gemacht wird, so daß
durch unterschiedliche Neigungswinkel der Folienabstand verkleinert und die Anzahl der reflektierenden Oberflächen vergrößert wird (Abb. 5).
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch individuelle Regelung der gewünschten Durchlasseigenschaften sowohl für die
wärmende Solarstrahlung, als auch für die kühlende Raumstrahlung und die Wärmeleitung zusammen mit der thermischen Trägheit der Außenwände für alle Bereiche
innerhalb eines Gebäudes die gewünschte Temperatur ohne die Zuhilfenahme
eines Wärmeträgerstromes eine wirkungsvolle Klimatisierung möglich ist. Durch die Tatsache, daß sich zumindest der überwiegende Teil der Gebäudeaußenstruktur auf Raumtemperatur befindet, kann die Speicherfähigkeit dieser
Struktur um Faktoren besser ausgenutzt werden als bei Vorhandensein eines Temperaturgradienten in der Außenstruktur (Abb. 1). Die beschriebene transparente
Isolation gestattet nicht nur maximalen Strahlungsgewinn am Tag, sondern verkleinert auch drastisch die Abstrahlverluste bei Nacht, die einen erheblichen
Teil der Energieverluste im Winter ausmachen. Auch die Abschirmung gegen zu hohe
solare Einstrahlung gelingt vollständig durch das automatische Einbringen der das Solarspektrum reflektierenden Folie. Zur weiteren Unterstützung der
Kühlwirkung kann die Abstrahlung bei Nacht z.B. durch Einstellen eines starken Neigungswinkels der Folien erreicht werden.
Mit Hilfe der vorgeschlagenen Einrichtung kann damit eine umfassende Klimatisierung von Gebäuden durchgeführt werden und eine Zusatzbeheizng wird bei
richtiger Auslegung nur an wenigen extrem ungünstigen Tagen notwendig sein.
Im folgenden wird gezeigt, daß die so gewinnbare Strahlungsenergie ausreicht,
sogar in den ungünstigsten Wintermonaten in der Bundesrepublik Deutschland den
Wärmeverlust durch eine Nordfassade zu verhindern. Innen befindet sich eine Wand aus Mauerwerk oder Beton, gekennzeichnet durch hohen Wärmeleitwert und
hohe Wärmekapazität, außen liegt eine Schicht von hoher Wärmeisolation, d.h.
hohem k-Wert, geringer Wärmekapazität und hoher Strahlungsdurchlässigkeit.
Abb. 1 zeigt einen Schnitt durch die Wand und den angenommenen Temperaturverlauf, d.h. innen 2O0C und außen O0C. Es wird nun untersucht, welche Wärmeleitungseigenschaften die äußere Abdeckung haben muß, um die hier vorausgesetzte
Temperaturverteilung aufrecht zu erhalten.
Die im Winter verfügbare Strahlungsenergie ist für Nord- oder auch Ost- und
Westfassaden nur sehr ungenau bekannt. Man kommt folgendermaßen zu einer Abschätzung: Im ungünstigsten Monat, Dezember, wird im Mittel für die diffuse
Einstrahlung 0,5 kWh/m2d für eine ebene Fläche angegeben. Eine senkrechte
Wand erhält nur die Hälfte des Raumwinkels, d.h. 0,25 kWh/m2d. Diese Abschätzung
stimmt auch in etwa mit den Messungen von D. Holz (Lit. 5) überein. Der Wärmefluß q für 1 m2 ist q = k^T. Unter der Annahme des obigen Wärmeflusses erhält man für den erforderlichen k-Wert des transparenten Teils der Fassade
k = 0,52 W/m2OK. Dies ist ein heute durchaus gebräuchlicher k-Wert für Isolierstoffe. Insbesondere ergibt sich für das Isolationsmaterial Luft, aus dem der
Kollektor im wesentlichen besteht (ohne Konvektion) eine Dicke von 5 cm.
Besonders vorteilhaft läßt sich die Nachrüstung bestehender Altbauten mit dem
Fassadenkollektor durchführen. Ältere Gebäude besitzen zumeist massive Wände,
deren große thermische Speicherfähigkeit die Wirkung des vorgeschlagenen Klimatisierungssystems begünstigt. Die volle Wirkung des Klimatisierungssystems
wird erreicht ohne die Durchführung von Umbaumaßnahmen oder von Installationsarbeiten.
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Claims (16)
1. Fassadenkollektor zur direkten Beheizung von Gebäudeaußenflächen
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kollektorabdeckung durch eine transparente Isolation mit einstellbarem Transparenzgrad sowohl für die einfallende Solarstrahlung, als auch
für die Wärmeverluste nach außen so ausgebildet wird, daß die Wärmeverluste
an Gebäuden in Abhängigkeit von der Einstrahlung und den Wetterdaten für alle Gebäudeteile so reguliert werden, daß unter Berücksichtigung der thermischen
Trägheit der Gebäudeaußenstruktur an allen Orten im Gebäude die gewünschte Raumtemperatur - ohne die Notwendigkeit eines Wärmetransporters über ein
Hilfsmedium - erhalten wird.
2. Fassadenkollektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Kollektorrückwand und der Fassade ein guter thermischer
bzw. Strahlungskontakt besteht.
3. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gebäudeaußenfläche die Funktion des Absorbers übernimmt und die
konvektionsunterscheidenden Elemente zur Verminderung der thermischen Abstrahlungsverluste dieser Außenflächen eingesetzt werden.
4. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die konvektionsunterdrückende Schicht aus transparenten, parallelen
Kunststoff!ame!!en besteht, die horizontal verlaufen.
5. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die konvektionunterdrückende Schicht aus an einzelnen Stellen zusammengefügten Kunststoffolien besteht, dergestalt, daß sie zu einer Wabenstruktur
auseinandergezogen werden oder flach zusammengefaltet werden kann (Abb. 6).
6. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die konvektionsunterdrückenden Elemente als Lamellen zwischen zwei
senkrecht stehenden Platten, mit denen sie fest verbunden sind, ausgebildet sind und daß die vordere, transparente Platte gegen die hintere
nach oben und unten bewegt werden kann (Abb. 5).
7. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die konvektionsunterdriickenden Elemente von der Wandseite her gesehen
eine Neigung nach unten haben.
8. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Kollektor außerhalb der Frontabdeckung ein strahlungsabweisender
Rolladen angebracht ist, der b.ei Bedarf vorgezogen werden kann (Abb. 4).
9. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis 7 , dadurch gekennzeichnet, daß
sich zwischen dem konvektionsunterdrückenden Element und einer der beiden Begrenzungsflächen ein Zwischenraum befindet, in dem ein strahlungsabweisender Rolladen laufen kann.
10. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis 9, dadruch gekennzeichnet, daß
die Bewegung des Rolladens bzw. der beweglichen Platte in Anspruch zumindest auf einem Teil der Fassadenfläche automatisch erfolgt.
11. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegung durch einen Elektromotor, der über eine Speicherbatterie gespeist wird, erfolgt.
12. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegung durch einen Temperaturfühler gesteuert wird.
13. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung über eine Logikschaltung erfolgt, wobei die Temperatur
an mehr als einer Stelle gemessen wird.
14. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis
dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperaturen auf den Innen- und Außenseite der Gebäudewand sowie
auf der Außenseite des Kollektors gemessen werden und daß zur Steuerung
Integrale der Temperatur über vorgegebene Zeiträume benutzt werden.
15. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
elektrische Steckverbindungen zwischen den einzelnen an einer Fassade
angebrachten Kollektoren vorgesehen sind, dergestalt, daß Steuersignale und Stromversorgung nur an einem Punkt einer Fassadenseite generiert
werden müssen.
16. Fassadenkollektor nach Anspruch 1 bis 9S
dadurch gekennzeichnet, daß der Rolladen manuell von außen bewegt werden kann.
ό Z J U b J
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