DE3620285A1 - Jalousieanordnung - Google Patents
JalousieanordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Jalousieanordnung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche Jalousieanordnung weist mehrere, schwenkbar
gelagerte Aluminiumlamellen auf, die bevorzugt gemein
sam verdrehbar sind.
Ferner betrifft die Erfindung Gebäude mit mindestens
einer für Sonnenlicht durchlässigen Wand- und/oder
Dachfläche, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8, wo
bei eine Jalousie der eingangs genannten Art außerhalb
oder innerhalb einer solchen durchlässigen Wandfläche
angebracht ist.
Ein Gebäude dieser Art ist z.B. ein Wintergarten, eine
überdachte Veranda, ein Schwimmbad mit lichtdurchlässigem
Dach und/oder lichtdurchlässigen Wänden oder ein Ge
wächshaus.
Gebäude dieser Art haben in der kalten Jahreszeit den
Vorteil, die Sonnenstrahlung durch die lichtdurchlässi
gen Dach- oder Wandflächen verhältnismäßig ungehindert
einfallen zu lassen, so daß die Sonnenstrahlen, die im
Inneren des Gebäudes auf Gegenstände auftreffen, diese
und damit auch die Luft im Gebäude erwärmen. Das Ent
weichen der Warmluft wird aber durch die genannten
lichtdurchlässigen Wände verhindert. Der Nachteil solcher
Gebäude liegt aber darin, daß bei zu starkem Sonnenlicht
einfall, z.B. im Hochsommer, das Innere des Gebäudes
übermäßig und in durchaus unerwünschter Weise aufge
heizt wird. Aus diesem Grund war es bisher üblich,
neben jeder der lichtdurchlässigen, der Einstrahlung
des Sonnenlichts ausgesetzten Wand eine Jalousieanord
nung anzubringen, mit Lamellen, deren gegen den Licht
einfall schwenkbare Oberfläche mit einer lichtreflek
tierenden Beschichtung versehen ist. Somit kann bei
Einfall zu starken Sonnenlichtes dieses in einstellba
rem Masse reflektiert werden, so daß nurder erwünschte
Anteil der Sonnenlichteinstrahlung in das Innere des
Gebäudes gelangt.
Solche Jalousieanordnungen sind z.B. bei Gewächshäusern
außerhalb der lichtdurchlässigen Wand- und Dachflächen
angeordnet. Hierbei liegt ein Nachteil darin, daß die
das Sonnenlicht reflektierenden Flächen verschmutzen,
so daß sich nach längerer Gebrauchszeit die gesamte
Jalousieanordnung in unerwünschter Weise aufheizt.
Dieser Nachteil wird dadurch verhindert, daß man die
Jalousieanordnungen im Inneren des Gebäuses vorsieht;
hierbei entsteht jedoch unmittelbar unter der licht
durchlässigen Dachfläche bzw. hinter der lichtdurch
lässigen Wandfläche eine so starke örtliche Aufheizung,
daß der sich infolge dieser einstellende Wärmeverzug
der lichtdurchlässigen Bauteile zu deren Zerstörung
führen kann. Es ist daher für einen ausreichenden Ab
stand zwischen Wandfläche und Jalousie und für eine
ausreichende Belüftung des Zwischenraumes zwischen die
sen Elementen zu sorgen.
Außerdem muß ein solches Gebäude während der Heizperiode,
um nutzbar zu sein, zusätzlich beheizt werden, so daß
zusätzlich normale, an einen Heizkreislauf anschließbare
Heizkörper erforderlich sind.
Ein bisher nicht ausgeräumter Nachteil aller Lösungen
liegt darin, daß bei unerwünscht starkem Sonnenlicht
einfall der unerwünschte Anteil der Sonnenstrahlung
nicht nur auf aufwendige Weise abgeleitet werden muß,
sondern auch insgesamt verloren geht.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, die Jalousie der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß sie zur
besseren Nutzung der Sonnenlichtenergie, insbesondere
zur vollen Klimatisierung der Innenräume von Gebäuden
der obengenannten Art geeignet ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Erfindungsgemäß besteht die Lösung darin, daß die dem
Sonnenlicht zuwendbare Oberfläche der einzelnen Lamel
len nicht, wie bisher, das Sonnenlicht reflektierend,
sondern dieses absorbierend ausgebildet sind. Die
Sonnenlichteinstrahlung wird somit von den Lamellen
nicht reflektiert, sondern im Gegenteil aufgenommen.
Zur Ableitung dieser Wärmeenergie weist jede der Lamellen
einen ein- oder mehrzweigigen Strömungsmittelkanal auf,
der in wärmeleitender Verbindung mit der das Sonnenlicht
absorbierenden Fläche der Lamelle steht.
Jeder der Strömungsmittelkanäle der Lamellen der er
findungsgemäßen Jalousieanordnung ist hierbei an einen
Strömungsmittelkreislauf angeschlossen.
Die erfindungsgemäße Jalousieanordnung kenn somit be
reits für sich alleine einen Sonnenenergie-Kollektor
bilden, wobei die einzelnen Lamellen mit ihrer das
Sonnenlicht absorbierenden Fläche stets möglichst quer
auf das einfallende Sonnenlicht ausgerichtet werden
können, um dieses zu nutzen.
Da in unseren Breiten die Sonne niemals im Zenit steht,
sind stets ausreichende Zwischenräume zwischen den
Lamellen gebildet, um das Tageslicht durchzulassen.
Somit ist es möglich, die erfindungsgemäße Jalousie
anordnung außerhalb einer lichtdurchlässigen Dach- oder
Wandfläche eines Gebäudes anzubringen. Hierbei wird
der Innenraum des Gebäudes vor dem einfallenden Sonnen
licht abgeschirmt, während gleichzeitig das Tageslicht
Zutritt in das Gebäude findet.
Es wäre grundsätzlich möglich, den Ein- und Auslaß des
Strömungsmittelkanales einer jeden Lamelle über einen
Schlauch an den Strömungsmittelkreislauf oder an Ver
bindungsleitungen anzuschließen. Gemäß einer bevorzug
ten Ausgestaltung der Erfindung sind jedoch die zur
Drehlagerung einer jeden Lamelle dienenden Schwenk
zapfen hohl ausgebildet und bilden die Anschlußstutzen
der Strömungsmittelkanalanordnung der entsprechenden
Lamelle. Hierbei ist bevorzugt ein einziger, mittig
durchgehender Strömungsmittelkanal vorgesehen.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung bei Anbringung
der Jalousieanordnung im Freien liegt darin, daß die
das Sonnenlicht absorbierende Fläche in ihrer Wirkung
durch Verschmutzung kaum beeinträchtigt wird, im Ge
gensatz zu einer das Sonnenlicht reflektierenden Fläche.
Die erfindungsgemäße Jalousieanordnung ist somit weit
gehend wartungsfrei.
Als bevorzugtes Strömungsmittel wird Brauchwasser ver
wendet. Um eine besonders starke Erwärmung dieses Was
sers zu erreichen, ist es vorteilhaft, möglichst einige
Lamellen hintereinander zu schalten.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung liegt aber dann,
wenn die erfindungsgemäße Jalousieanordnung im Innen
raum eines Gebäudes der eingangs genannten Art ange
bracht werden soll, ein besonderer Vorteil der Erfin
dung darin, daß die Lamellen einzeln oder allenfalls
gruppenweise parallel an den Strömungsmittelkreislauf
angeschlossen sind. Somit erwärmen sich selbst bei
starkem Sonnenlichteinfall, wie er etwa im Hochsommer
gegeben ist, die einzelnen Lamellen nur verhältnismäßig
unbedeutend, da die absorbierte Wärme durch das Strö
mungsmittel rasch über den Strömungsmittelkreislauf
abgeführt wird.
Ein ganz besonderer Vorteil der Erfindung liegt nun
darin, daß - je nach Jahreszeit bzw. Witterungsver
hältnissen - wahlweise ein kaltes oder warmes Strö
mungsmittel durch die Lamellen geleitet wird: im Sommer
bei extrem hoher Wärmeeinstrahlung kann z.B. sehr kal
tes Wasser durch die Lamellen gepumpt werden, so daß
die mittlere Oberflächentemperatur der gesamten Lamel
len trotz der starken Sonneneinstrahlung noch unter
der Umgebungstemperatur liegt. Es ist somit möglich,
mit der erfindungsgemäßen Jalousieanordnung die licht
durchlässigen Wandflächen, die sich bei starkem Sonnen
einfall ungebührlich aufheizen, zu kühlen. Gleichzeitig
wird auch die Raumluft gekühlt und somit klimatisiert.
Das sowohl von der Sonneneinstrahlung als auch von der
Raumluft erwärmte Strömungsmittel bzw. Wasser, das die
einzelnen Lamellen oder Lamellengruppen verläßt, kann
einer geeigneten Nutzung zugeführt werden: so ist es
z.B. möglich, bei einer Schwimmbadanlage das kalte
Leitungswasser, das eine Temperatur von etwa 11°C auf
weist, in die Jalousieanordnungen einzuleiten und das
diese verlassende temperierte Wasser, das auf etwa 18°C
erwärmt wurde, zum Speisen von Freilandduschen zu ver
wenden. Es ist auch möglich und im Falle etwa eines
Wintergartens von Vorteil, die erfindungsgemäße Jalousie
anordnung in einem geschlossenen Kreislauf ggf. mit einer
Wärmepumpe einzubeziehen, mittels welchem beispielsweise
die Wärmeenergie für die Warmwasserversorgung eines
Einfamilienhauses gewonnen wird.
Es ist auch möglich, in der kalten Jahreszeit die
Lamellen an den Heizkreislauf einer Haus- oder Schwimm
badheizung anzuschließen, wobei die Lamellen wie Plat
tenheizkörper die Raumluft aufheizen. Hierbei wird
ebenfalls die im Winter zwar schwache, aber dennoch merk
liche Sonnenlichtenergie genutzt, da sie ebenfalls
zum Aufheizen der Lamellen beiträgt. In diesem Falle
verringert sich der Temperaturgradient zwischen Vor
und Rücklauf der Heizungsanlage, so daß für die Heizung
weniger Energie aufgewandt werden muß.
Wegen der verhältnismäßig großen Heizfläche ist außer
dem eine verhältnismäßig niedrige Vorlauftemperatur
voll ausreichend, so daß zwischen Heizkessel und Jalou
sieanordnung nur verhältnismäßig geringe Wärmeverluste
auftreten.
Außerdem genügt die erfindungsgemäße Jalousieanordnung
in jedem Falle auch den Zwecken einer herkömmlichen
Jalousieanordnung: so können z.B. bei der Verwendung
unter dem Glasdach einer Veranda oder eines Wintergar
tens nachts die Lamellen so verstellt werden, daß ein
vollständiger Sichtschutz geschaffen ist.
Es ist grundsätzlich möglich, den Stellantrieb für die
Lamellen der erfindungsgemäßen Jalousieanordnung über
optische Fühler zu steuern, welche etwa an einer der
Lamellen angebracht sind und periodisch diese gemeinsam
mit allen anderen so lange hin- und herschwenken, bis
ein maximaler Lichteinfall gemessen ist. Da eine solche
optische Fühleranordnung jedoch wegen der Verschmutzungs
gefahr nicht wartungsfrei ist, wird gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung vorgezogen, eine Zeitsteue
rung zu verwenden, die die Lage der Lamellen nach einem
Zeitprogramm ausrichtet, welches auf den jeweiligen
Sonnenstand ausgerichtet ist und beispielsweise zur
Nachtzeit das Schließen der Jalousien veranlaßt.
Eine solche Zeitsteuerung kann im Störfall, also etwa
bei Ausfall einer Umwälzpumpe im Strömungsmittelkreis
lauf, die Lamellen um 90° verschwenken, so daß dann,
wenn infolge der Störung eine örtliche Überhitzung zu
befürchten wäre, der Sonneneinfall auf die absorbieren
den Flächen der Lamellen auf ein Mindestmaß reduziert
ist.
Es wäre grundsätzlich möglich, über die Zeitsteuerung
auch jahreszeitbedingte Parameter einzugeben, wie etwa
das Umschalten von Kühl- auf Heizbetrieb. Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es aber
besonders von Vorteil, eine Temperaturfühleranordnung
vorzusehen, welche selbsttätig notwendige Umschaltmaß
nahmen vornimmt. Der Meßwert der Temperaturfühleran
ordnung kann bevorzugt abhängig von der Temperatur der
lichtdurchlässigen Dach- oder Wandfläche sein und ver
anlassen, daß bei Überschreiten einer Temperaturschwelle
die Lamellen der Jalousieanordnung an eine Kühlmittel
versorgung angeschlossen werden.
In gleicher Weise kann bei Unterschreiten einer Tem
peraturschwelle der Anschluß an eine Heizmittelver
sorgung vorgenommen werden.
Es ist somit möglich, durch die erfindungsgemäße Ja
lousieanordnung mit verhältnismäßig einfachen Mitteln
und geringem Energieaufwand die Klimatisierung eines
bisher nur unter großem Aufwand klimatisierbaren Rau
mes mit lichtdurchlässigem Dach und/oder lichtdurch
lässigen Wänden zu erreichen.
Die Jalousien der erfindungsgemäßen Jalousieanordnung
sind bevorzugt aus einem stranggepreßten Aluminiumprofil
gebildet und allseitig mattschwarz eloxiert. Hierbei
ist es durch Zuschnitt möglich, mit einfachsten Mitteln
jede gewünschte Jalousielänge herzustellen, so daß die
erfindungsgemäße Jalousieanordnung mit einfachen Mitteln
auf vorhandene bauliche Verhältnisse abgestimmt wer
den kann. Es ist somit möglich, vorhandene Gebäude nach
träglich auf die erfindungsgemäße Jalousieanordnung
umzurüsten.
Die erfindungsgemäße Jalousieanordnung kann auch auf
dem Giebelboden eines normalen Hauses eingesetzt werden,
wenn z.B. die Dachziegel durch Glasdachziegel ausgetauscht
werden; hierbei kann neben der Sonnenlichteinstrahlung
auch das sich im Giebelraum eines Hauses stets bildende
Warmluftpolster genutzt werden.
Die Anwendungsfälle der erfindungsgemäßen Jalousiean
ordnung sind mit den obengenannten, bevorzugten Aus
führungen noch nicht erschöpft; so ist es z.B. möglich,
die Lüftungs-Jalousieanordnung im Dachraum von Stallun
gen durch erfindungsgemäße Jalousieanordnungen zu er
setzen, wobei zusätzlich zur Erwärmung durch Sonnen
einstrahlung auch die Wärme der aus der Jalousie aus
tretenden, warmen Stalluft genutzt werden kann. Die
von der Jalousieanordnung gewonnene Abwärme kann zum
Erhitzen von Brauchwasser, zum Betrieb einer Kühlanlage
oder zur unmittelbaren Speisung einer Wohnraum-Fußboden
heizung verwendet werden.
Es ist aber auch möglich, die erfindungsgemäße Jalousie
anordnung in Büroräumen mit großflächigen Glaswänden
einzusetzen, wobei die gewonnene Wärme im Winter zur
Speisung einer Heizung, im Sommer zum Betrieb des Kühl
aggregats einer Klimaanlage verwendet werden kann.
Hierbei ist es nicht erforderlich, die Lamellen mit
horizontaler Schwenkachse anzuordnen; sie können auch
in diesem Falle vorteilhaft mit vertikaler Schwenkachse
angeordnet sein, und zwar entsprechend den jalousie
ähnlichen Sicht- und Sonnenschutzvorhängen, die bisher
vor den Glaswänden von Bürohäusern verwendet werden.
Wie eingangs beschrieben, können die Lamellen der er
findungsgemäßen Jalousieanordnung unmittelbar im Freien
angeordnet sein. Nachteilig ist hierbei jedoch der Um
stand, daß ein Teil der absorbierten Wärme durch die Um
gebungsluft wieder abgeführt wird. Daher ist es gemäß
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besonders
von Vortiel, bei einer für die Aufstellung im Freien
bestimmten Jalousieanordnung jede der Lamellen von
einer wärmeisolierenden Außenabdeckung zu umkleiden,
die den Lichteintritt zur absorbierenden Fläche ge
stattet. Bevorzugt ist diese Isolierung als auf die
Lamelle aufgeschobenes Acrylglasprofil ausgebildet, wel
ches die Lamelle mit Abstand umgibt.
Die aneinander angrenzenden Längskanten der Lamellen
bzw. die Isolierung können mit einander hinter
greifenden Profilen versehen werden, so daß die
gesamte Lamellenanordnung ihrerseits mindestens dann,
wenn die Drehachsen in Gefällerichtung verlaufen, eine
regendichte Dachfläche bilden können.
Wie bereits oben erwähnt, können längere Lamellen zur bes
seren Lagerung in Lamellenabschnitte unterteilt sein, die
durch Strömungsmittel-Anschlußstutzen, welche gleichzei
tig die Schwenkachse der Lamelle bilden, miteinander ver
bunden sind.
Da die erfindungsgemäße Jalousieanordnung wahlweise als
Innenraumheizung auch dann verwendet werden kann, wenn
sie nicht von Wärmeaustausch-Strömungsmittel durchflossen
wird, kann eine erhebliche Erwärmung und somit ein Wärme
verzug der Lamellen eintreten. Um dies zu vermeiden,
könnten die Strömungsmittel-Anschlußstutzen, welche die
einzelnen Lamellenabschnitte miteinander verbinden, aus
stauchfähigem, nachgiebigem Material gebildet sein, wie
z.B. Kunststoff. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung aber sind die aneinander angrenzenden
Strömungsmittel-Anschlußstutzen mit Dehnungs-Ausgleichs
kupplungen verbunden. Durch diese Ausgestaltung wird
nicht nur der Wärmeverzug einer Lamelle vermieden, sondern
außerdem wird die Montage stark erleichtert, da die ein
zelnen Lamellenabschnitte einzeln zum Einbauort transpor
tiert werden können und erst dort zusammengesetzt zu wer
den brauchen.
Hierbei ist es möglich, die Strömungsmittel-Anschlußstut
zen teleskopartig ineinander eingreifend auszubilden und
zwischen dem Ende des inneren Stutzens und einer nach
innen vorspringenden Schulter des außenliegenden Stutzens
einen zusammendrückbaren Dichtungsring vorzusehen. Es ist
aber auch möglich, an den Strömungsmittel-Anschlußstutzen
jeweils die Hälfte einer Steckkupplung anzubringen, wie
sie als Gartenschlauch-Schnellkupplung bekannt ist.
Die Lamellen sind in der Regel so breit, daß sie dann,
wenn sie alle in eine gemeinsame Ebene geschwenkt sind,
einander mit ihren benachbarten Kanten nahezu berühren.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es
besonders vorteilhaft, an diesen Kanten (oder an den ent
sprechenden Kanten einer die Lamellen umschließenden Iso
lierung) Ausbildungen vorzusehen, welche dazu eingerich
tet sind, einander zu hintergreifen, so daß die erfin
dungsgemäße Jalousieanordnung eine regendichte Wand bil
den kann. Diese Jalousieanordnung kann somit vorteil
hafterweise ein alleinstehendes Energie-Vordach bilden,
das in geschlossenem Zustand regendicht ist, in geöffne
tem Zustand jedoch Sonnenschutz- und Energiesammler. Es
ist auch möglich, die Jalousieanordnung anstelle einer
Dach- oder Wandfläche zu verwenden, wobei die erfindungs
gemäße Jalousieanordnung bei Regen geschlossen ist. Bei
trockenem Wetter können die Lamellen zu Lüftungszwecken
verschwenkt werden. Bei Sonne können sie zur Erreichung
eines guten Wirkungsgrades quer zum einfallenden Sonnen
licht angeordnet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
beigefügten, schematischen Zeichnung beispielsweise noch
näher erläutert.
In dieser zeigen:
Fig. 1 die Teilansicht eines erfindungsgemäßen Ge
bäudes, desssen lichtdurchlässige Dachfläche
eine erfindungsgemäße Jalousieanordnung auf
weist,
Fig. 2 die Seitenansicht einer Lamelle der erfindungs
gemäßen Jalousieanordnung,
Fig. 3 den Querschnitt durch eine Lamelle,
und
Fig. 4a bis d verschiedene, schematisch dargestellte
Anwendungsfälle für die erfindungsgemäße Ja
lousieanordnung.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Gebäude gezeigt,
das als Anbau an ein anderes, größeres Gebäude ausge
bildet ist. Dieser anbau kann eine Schwimmhalle, ein
Wintergarten, eine Loggia oder dergleichen sein.
Das Dach des Gebäudes weist Aluminiumsparren 3 auf, an
deren Oberseite eine Dachdeckung aus Glas oder Acryl
glas-Stegplatten angeordnet ist.
Unterhalb dieser Abdeckung sind Jalousieanordnungen 1
vorgesehen.
Dieser Dachaufbau ist in Fig. 2 näher gezeigt: wie er
sichtlich, sind an der Unterseite der Aluminiumsparren
3 aufeinander ausgerichtete Kunststofflager 4 ange
ordnet. Zwischen benachbarten Kunststofflagern ist
jeweils eine Lamelle 5 aus Aluminiumprofil angeordnet.
Diese Lamelle 5 weist zwei Lamellenflügel und ein ein
stückig mit diesen ausgebildetes Mittelrohr 7 auf.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist diese Anordnung aus
seitlichen Flügeln 6 und Mittelrohr 7 zu den beiden
Hauptachsen des Mittelrohres 7 symmetrisch.
In die Enden des Mittelrohres 7 sind Rohrstutzen 8
eingesetzt, welche ihrerseits schwenkbar in den Kunst
stofflagern 4 geführt sind.
Wie ersichtlich, sind durch die Rohrstutzen 8 mehrere
Lamellen 5 hintereinander in Reihe angeschlossen. Man
kann die Anordnung aber auch als eine einzige, durch
mehrere Lagerstellen 4, 8 unterbrochene Einzellamelle 5
ansehen.
Der in der Zeichnung rechts liegende Rohrstutzen 8
ist auswärts verlängert und trägt ein Schneckenrad 9,
welches durch eine Schneckenwelle 10 drehbar ist, die
sich längs aller paralleler Lamellen 5 erstreckt, so
daß durch die Drehung der Schneckenwelle 10 alle
Schneckenräder 9 synchron drehbar sind.
Der durch das Schneckenrad 9 hindurch verlängerte Rohr
stutzen 8 ist mittels eines flexiblen Schlauchanschlus
ses 11 an ein Zu- oder Ablaufrohr 12 angeschlossen.
Die Außenoberflächen der Lamellen 5 sind mattschwarz
eloxiert und stehen mit der Raumluft in Verbindung.
Über das Zu- oder Ablaufrohr 12 kann die Kanalanord
nung 7, 8 abgelassen werden oder kann wahlweise mit
kaltem oder warmem Wasser beaufschlagt werden. Hierbei
ergeben sich in Abhängigkeit von des Jahreszeiten die
folgenden Betriebszustände:
- a) Übergangsjahreszeit: (frühestes Frühjahr/Spätherbst) ohne Wasser wirken die Lamellen 5 wie ein Heizkörper. Der Sonne entgegengestellt heizen sich die Lamel len 5 auf und lassen Tageslicht ein. Die warmen Lamellen heizen den Innenraum auf Zimmertemperatur auf. Hierzu ist unter Umständen ein zusätzlicher Kleinlüfter manchmal erforderlich bzw. ratsam.
- b) wärmere Jahreszeit:
Bei zunehmender Sonne und höheren Temperaturen wird über das Zulaufrohr 12 ein Wasserdurchlauf einge schaltet; da die Lamellen als Sonnenkollektor wir ken, heizen sie z.B. Brauchwasser oder das Wasser eines Wärmetauscher-Umlaufes auf und gewinnen somit Energie von der Sonne; gleichzeitig wird Tageslicht in den Raum eingelassen, ohne daß blendende Sonnen strahlen in den Innenraum einfallen. Durch entspre chende Steuerung der Lamellen kann auf Wunsch auch unter Inkaufnahme einer Verschlechterung des Kollek tor-Wirkungsgrades Sonnenlicht in den Raum einge gelassen werden. - c)Hochsommer:
Hier bieten die Lamellen nicht nur Sonnenschutz, sondern können gleichzeitig den Innenraum kühlen, indem man kaltes Wasser durch die Kanäle 7, 8 hindurchströmen läßt. Dieses Wasser, das gegebenen falls mit höherem Durchsatz als im Falle des Kollek torbetriebes durch die Kanäle 7, 8 strömt, kann leicht erwärmt als Brauchwasser z.B. zum Betrieb von Gartenduschen oder als Schwimmbadbeheizung dienen oder kann über eine Wärmepumpe unter Nutzung der hierin enthaltenen Wärme energie wieder abgekühlt werden. - d) Im Winter, an sonnenlosen Tagen, verhindern die Lamellen, von Heizwasser durchflossen, das Absinken der Tempera turen. Auch in diesem Fall kann gegebenenfalls ein zusätzlicher Kleinlüfter zweckmäßig sein.
Die Breitseite der Lamellen 5 sollte zum Erreichen
eines guten Wärmewirkungsgrades voll dem einfallenden
Sonnenlicht zugewandt sein. Es kann aber natürlich
je nach Wunsch und Bedürfnissen auch eine andere Stel
lung gewählt werden, und zwar vom vollen Sonnenlicht
einfall bis zur vollständigen Abdunklung.
In Fig. 3 ist in vergrößertem Maßstab eine Lamelle 5
im Querschnitt dargestellt. Auf diese Lamelle 5 ist
für den Einsatz im Freien eine Isolierung 13 aufge
schoben, die aus einem stranggepreßten Acrylglas-Hohl
profil gebildet ist. Diese Isolierung 13 weist eine
Außenhülle 14 und Abstützstege 15 auf, welche auf der
eigentlichen Lamelle 5 aufsitzen und die Halterung der
Isolierung 13 auf dieser gewährleisten.
Ferner weist die Isolierung 13 beiderseits jeweils
eine rinnenartige Verlängerung 16 auf, die beide
einander entgegengerichtet sind. Auf diese Weise können
benachbarte Lamellen 5 einander in ihrer Endstellung,
in der sie aufeinander fluchtend ausgerichtet sind,
mit den rinnenartigen Verlängerungen 16 der Isolie
rung 13 hintergreifen. Wenn die Achsen 7 der Lamellen
5 in oder im wesentlichen in Gefällerichtung verlaufen,
dann bilden die einander hintergreifenden Verlänge
rungen 16 Ablaufrinnen, die wie bei Dachpfannen für
den Ablauf des Wassers sorgen. Somit kann unmittelbar
eine Dachfläche aus den Lamellen 5 gebildet werden, die
je nach Witterung zur Belüftung des Innenraumes ver
schwenkt oder zum Regenschutz gegeneinandergelegt
werden.
In Fig. 4 sind mehrere Anwendungsfälle für die ge
zeigte Jalousieanordnung gezeigt: hierbei zeigen die
Pfeile jeweils die Einfallrichtung des Sonnenlichts
an.
In der Ausführungsform der Fig. 4a sind die Lamellen
5 quer zum einfallenden Sonnenlicht ausgerichtet und
unterhalb einer lichtdurchlässigen oder durchsichtigen
Dachabdeckung angeordnet.
In Fig. 4b ist die gleiche Anordnung wie in Fig. 4a
getroffen, jedoch hinter einer vertikalen, lichtdurch
lässigen
Wand.
In Fig. 4c sind die Lamellen 5 oberhalb und außerhalb
einer Dachabdeckung 2 gezeigt, sind aber ihrerseits von
einer Isolierung 14 umgeben.
Bei der Ausführungsform der Fig. 4d ist eine licht
undurchlässige Isolierwand 17 gezeigt, außerhalb deren
die Lamellen 5 im Freien angeordnet sind.
Wenn eine Auskühlung des Raumes verhindert werden soll,
z.B. im Winter, und wenn gleichzeitig kein nutzbares
Sonnenlicht vorliegt, etwa nachts, dann ist es mög
lich, daß die Lamellen in eine gemeinsame Ebene ver
schwenkt werden, wobei sie sich einander mit an den
Lamellen unmittelbar angeformten Verlängerungen oder
mit den in Fig. 3 gezeigten Verlängerungen die Iso
lierung 13 hintergreifen und somit eine geschlossene
Wand bilden, welche zwischen sich und der benachbarten
durchsichtigen oder undurchsichtigen Wandfläche 2, 17
einen Wärmeisolierraum bildet.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Lamelle ist im
Querschnitt in Fig. 5 gezeigt: Diese Lamelle ähnelt
der in Fig. 3 gezeigten und weist beiderseits Ausbil
dungen 16 auf, mit welchen die Lamelle, die jeweils
benachbarte Lamelle in geschlossenem Zustand der
Jalousieanordnung hintergreifen kann. Diese Ausbildung
16 ist jedoch nicht, wie beim Gegenstand der Druck
schrift 3, als Fortsatz der Isolierung 14 ausgebildet,
sondern bildet einen Teil der beiden Flügel 6 der
eigentlichen Lamelle 5.
Die in Fig. 5 gezeigte Lamelle ist maßstäblich darge
stellt; d.h., der Innendurchmesser der Rohrleitung 7
beträgt etwa 9 mm, die mittlere Wandstärke beträgt
etwa 4 mm, und die Gesamtbreite beträgt etwa 195 mm.
Bei den in den Fig. 3 und 5 gezeigten Lamellen ist,
was die Auslegung des Antriebs 9, 10 angeht, dafür zu
sorgen, daß die sich aneinanderlegenden Verlängerungen
16 der Lamellen 5 nicht zu kräftig gegeneinanderdrücken,
so daß Schäden vermieden sind. Es ist daher im Schwenk
bereich der Lamellen 5 oder am Antrieb 9, 10 ein End
schalter vorzusehen.
Der Antrieb 9, 10 muß im übrigen nicht als Schnecken
antrieb ausgebildet sein, sondern kann z.B. auch als
Hebelmechanismus ausgebildet sein.
Claims (9)
1. Jalousieanordnung mit mehreren, schwenkbar gela
gerten und bevorzugt gemeinsam schwenkbaren Aluminium
lamellen,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß mindestens eine der beiden Oberflächen der La mellen (5) als sonnenlichtenergieabsorbierende Fläche ausgebildet ist,
- - daß die Lamellen (5) mindestens einen mit der absor bierenden Fläche in wärmeleitender Verbindung stehen den Strömungsmittelkanal (7) aufweisen, und
- - daß die Strömungsmittelkanäle (7) an einen Strömungs mittelumlauf (12) angeschlossen sind.
2. Jalousieanordnung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß jede der Lamellen (5) beiderseits
einen deren Drehachse bildenden Strömungsmittel-An
schlußstutzen (8) aufweist.
3. Jalousieanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamel
len (5) einzeln oder gruppenweise parallel zueinander an
den Strömungsmittelumlauf (12) angeschlossen sind.
4. Jalousieanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, mit einem Stellantrieb zum gemeinsamen Verstellen der
Lamellen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stellan
trieb (9, 10) eine Zeitsteuerung aufweist, um die Lamel
len (5) mit ihrer absorbierenden Fläche quer zur Einfalls
richtung des Sonnenlichts einzustellen.
5. Jalousieanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen
jeweils von einer wärmeisolierenden Außenabdeckung (13)
umgeben sind, die den Lichteintritt zur absorbierenden
Fläche gestattet.
6. Jalousieanordnung, nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die aneinander an
grenzenden Kanten der Lamellen (5) oder der Außenabdeckun
gen (13) in gegenseitigen regendichten Eingriff bringbare
Ausbildungen (16) aufweisen.
7. Jalousieanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strömungsmittel-
Anschlußstutzen (8) benachbarter Lamellen (5) mit
Dehnungs-Ausgleichskupplungen verbunden sind.
8. Gebäude mit mindestens einer für Sonnenlicht durch
lässigen Wand- und/oder Dachfäche, hinter der im Inneren
des Gebäudes die Jalousieanordnung nach einem der An
sprüche 1 bis 7 mit geringem Abstand angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungs
mittelumlauf wahlweise an eine Kühlmittel- oder Heiz
mittelversorgung anschließbar ist.
9. Gebäude nach Anspruch 8, gekennzeich
net durch eine bevorzugt von der Temperatur der Wand
oder Dachfläche abhängigen Temperaturfühleranordnung zum
Ansteuern des Anschlusses des Strömungsmittelkreislaufes
(12) an die Kühl- oder Heizmittelversorgung.
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