DE3230579A1 - Verwendung von polyethylenpulver als beschichtung fuer flaechengebilde und insbesondere von einlagen, sowie polyethylenpulver mit einem anteil an fremdpolymer - Google Patents
Verwendung von polyethylenpulver als beschichtung fuer flaechengebilde und insbesondere von einlagen, sowie polyethylenpulver mit einem anteil an fremdpolymerInfo
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Description
- 6
KUFNER TEXTILWERKE GMBH, MÜNCHEN
Verwendung von Polyethylenpulver als Beschichtung für
Flächengebilde und insbesondere von Einlagen, sowie Polyethylenpulver mit einem Anteil an Fremdpolymer
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Polyethylenpulver als Beschichtung für Flächengebilde und insbesondere für
Einlagen von Oberstoffen, deren Aufbringung insbesondere nach dem Pulver- oder Pastendruckverfahren erfolgt, sowie
das Polyethylenpulver mit einem Anteil an Fremdpolymer, Die Flächengebilde können insbesondere gewebte oder gewirkte
Textilien, Vliese, Natur- und Kunstleder oder Schaumstoffe darstellen.
zur Beschichtung von Textilien mit pulverförmigen Heissschmelzklebern
werden unter anderem Polyethylene eingesetzt, da diese preisgünstig sind und die erforderliche
YJasch- und Reinigungsfestigkeit besitzen. Die Domäne der
Polyethylene ist bisher die Pulverbeschichtung von Hemdeneinlagestoffen.
Das Auftragen der Polyethylenpulver auf den Einlagestoff erfolgt bei dieser Anwendung zumeist im Pulverpunktverfahren,
bei welchem feinkörnige Polyethylene - zumeist aus dem agglomerierten Primärkorn der
Ethylenniederdruckpolymerisation vermählen - in die Vertiefungen einer Walzengravur eingeraktelt und dann auf eine
Textilbahn übertragen werden. Neben dieser Anwendung hat auch die Pastenbeschichtung mit pastös angeteigtem Niederdruckpolyethylenpulver
eine gewisse Bedeutung erlangt. Aus dem Bereich der Beschichtung von Einlagestoffen für den
Oberbekleidungssektor ist Polyethylen jedoch weitgehend verschwunden, weil es bei der Verbügelung mit Oberstoffen
zu scharfe Bügelbedingungen erfordert, die eine Oberstoffschädigung herbeiführen können. Eine Chance, für den Oberbekleidungssektor
heute noch eingesetzt zu werden, besitzt Polyethylen lediglich dann, wenn es bei einer zweischichtig
übereinanderliegenden rasterförmigen Beschichtung als Grundschicht aufgetragen wird, auf die man die leicht
fixierbare Oberschicht aus Copolyamid, Polyester oder ähnlichem aufsetzt. Eine derartige Verfahrensmethodik als solehe
ist als Pulverpunktduo-Verfahren in der DE-PS 2 536 911 der Anmelderin beschrieben. Wegen des günstigen Gestehungspreises
von Niederdruckpolyethylenpulvern werden die Kosten der Gesamtbeschichtung auf etwa 2/3 reduziert, ohne dass
schärfere Bügelbedingungen angewendet werden müssen.
Darüber hinaus sind die sonstigen Vorteile einer Duobeschichtung zu erwarten, da die Niederdruckpolyethylenpulver
des Handels sowohl in der Schmelzviskosität/ wie im Schmelzpunkt in den gewünschten Bereich einer üblichen Duobeschichtung
passen. Versucht man jedoch, Polyethylene in Verfahren gemäss DE-PS 2 536 911 der Anmelderin anzuwenden,
so treten Beschichtungsstörungen bei den angewandten Temperaturen derart auf, dass entweder keine saubere Punktübertragung,
oder bei Temperatursteigerung, bereits eine Oberstoffschädigung stattfindet. Anscheinend weichen die
handelsüblichen Copolyamidpulver und Niederdruckpolyethylene in ihrer Verbackungsneigung in den Gravurvertiefungen
zu weit voneinander ab. Bisher ist es nicht gelungen, eine
befriedigende Pulverpunktduobeschichtung mit Niederdruckpolyethylen
als Grundschicht in der Praxis zu.realisieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Massnahmen aufzufinden, die bei Verwendung von Polyethylen eine
Beschichtung von Flächengebilden ohne unabgestimmtes Verhalten in den Gravurvertiefungen gestatten.
Diese Aufgabe wird durch die Verwendung von Polyethylenpulver in der eingangs genannten Weise erreicht, die dadurch
gekennzeichnet ist, dass das Polyethylenpulverkorn einen Anteil an Fremdpolymer oberflächlich anhaftend aufweist.
Die Kornoberfläche ist derart modifiziert, dass diese mit
polymerhaltigen Fremdschichten teilweise oder vollständig bedeckt ist.
Erfindungsgemäss wird unter den Polyethylenen mit besonderen
Vorzug ein solches Pulver verwendet, das aus der Niederdruckpolyethylensynthese stammt. Im Rahmen der Erfindung
bevorzugt verwendete Niederdruckpolyethylene besitzen einen Melt-Index nach DIN 53735 bei 1900C und 21,6 N Belastung
zwischen 2 und 35 g/10 min. Der Schmelzbereich solcher
Polyethylene reicht von 122 bis 137°C und die Dichten be-
3
tragen 0,96 bis 0,965 g/cm .
tragen 0,96 bis 0,965 g/cm .
Das auf das Polyethylenpulver oberflächlich aufbringbare
Fremdpolymer kann natürlichen oder, bevorzugt, synthetischen Ursprungs sein. Die polymerhaltigen Schichten können
reine Fremdpolymere oder Mischungen aus Polymeren mit Weichmachern darstellen. Die Polymere und/oder Weichmacher
enthalten vorzugsweise polare Gruppen, wie säureamid-, Urethan-, Karbonsäure-, Karbonsäureester-, Ether-, Nitril-,
Halogen-, SuIfonamidgruppen und andere. So können vorzugsweise
z.B. folgende Polymere mit polaren Gruppen angewandt
werden: Natürliche oder synthetische Säureamidharze, Polyurethane, natürliche oder synthetische Polyalkohole, PoIyacrylsäuren,
Polyvinylacetate, Polyether, Polyacrylnitrile, Polyvinylchloride. Die genannten Polymeren können auch
Copolymerisate mit anderen Polymeren darstellen. Je nach Anwendungszweck können gegebenenfalls auch Gemische der
vorerwähnten Polymeren, die zur Modifizierung der Oberfläehe
des Polyethylenpulverkorns dienen, eingesetzt werden. Als V7eichmacher mit polaren Gruppen seien beispielhaft erwähnt;
Cyclohexylphthalat, Toluolsulfonsäureamide, Bisphenol
A, etc. .
Der Anteil des Fremdpolymers kann in breitem Rahmen schwankenf
wobei im allgemeinen der Anteil des Fremdpolymers im Bereich von 0,5 bis 25 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des
Polyethylens, betragen kann. Bei den meisten Ausführungsformen der Erfindung haben sich jedoch Anteile des Fremd-
polymers im Bereich von etwa 1 bis 10 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Polyethylene, als vollständig befriedigend
erwiesen.
Das Fremdpolymer kann auf unterschiedliche Weisen auf das
Polyethylenpulverkorn oberflächlich aufgebracht werden.
Beispielsweise ist es möglich und im Rahmen der Erfindung häufig üblich, das Fremdpolymer als Lösung oder als Dispersion
auf das Polyethylenpulver aufzubringen und sodann einen Trocknungsprozess durchzuführen. Das Anmischen kann
auf relativ einfache Weise erfolgen, wobei auf gute, gleichmässige Durchmischung geachtet wird. Zum Anmischen
sind z.B. schneilaufende Teigmischer geeignet. Um die
I» ·
- ίο -
Gleichmässigkeit des Mischvorgangs festzustellen, kann man
eine Spur eines wasserdispergierbaren Pigmentfarbstoffes
hinzufügen. Sobald die Mischung keine Farbstippen mehr zeigt, ist sie ausreichend homogen. In der Regel wird das
polyethylenkorn in eiern Mischgefäss vorgelegt, wo dann die
zuvor miteinander vermischten Komponenten eingegossen und vermischt werden. Der Trocknungsvorgang erfolgt beispielsweise
bei 1000C solange, bis keine Feuchtigkeit mehr verdampft.
Auf üblichen Horden ist beispielsweise die Trocknung nach etwa 1 bis 2 Stunden abgeschlossen. Die Mischzeit
beträgt mit schneilaufenden Teigmischern z.B. etwa 5 bis Minuten.
Das mit Fremdpolymer oberflächlich teilweise oder vollstandig
beschichtete Polyethylenpulverkorn kann auf verschiedenste
Weise als Beschichtung von Flächengebilden und insbesondere als Einlage von Oberstoffen aufgebracht werden.
Die bevorzugten Aufbringungsmethoden stellen die Pulverdruckverfahren dar, wobei jedoch auch ein Einsatz im Rahmen
des Pastendruckverfahrens häufig günstig ist. Das erfindungsgemäss
verwendete, modifizierte Polyethylenpulverkorn mit dem Oberflächenanteil an Fremdpolymer kann als solches
oder in Kombination mit einem weiteren Polymeren im Rahmen der sogenannten Doppelpunktbeschichtung zum Einsatz gelangen.
Im Rahmen der Doppelpunktbeschichtung kann das Polyethylen mit dem Fremdharz wiederum teilweise oder vollständig
eine Schicht ausbilden.
Soweit das erfindungsgemäss verwendete, modifizierte PoIyethylenpulverkorn
im Rahmen einer Doppelpunktbeschichtung zum Einsatz gelangt, ist es bevorzugt, dass es die.Sperrschicht
bzw. Unterschicht der Doppelpunktbeschichtung darstellt/ die das Einfliessen der Oberschicht in die Einlage
verhindert. In diesem Fall enthält die auf der Einlage
- li - .
direkt aufsitzende Unterschicht zweckmässig das Polyethylenpulverkorn
mit einem Fremdharzanteil von 0,5 bis 25
Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Polyethylens der Unterschicht oder besteht hieraus. Anders ausgedrückt/ kann das
modifizierte Polyethylenpulverkorn direkt den auf dem Flächengebilde, z.B. der Einlage, aufliegenden unteren Raster
ausbilden, auf dem dann exakt eine zweite Rasterschicht,
die aus anderen Polymeren gebildet ist, aufsitzen kann. Es ist im Rahmen der Erfindung aber auch eingeschlossen, dass
die Unterschicht der Doppelbeschicfitung nur Anteile von erfindungsgemäss
modifiziertem Polyethylenpulverkorn aufweist, dem zusätzlich herkömmliche, zu diesem zweck eingesetzte
Polymere zugemischt sein können.
Bei der erfindungsgemässen Verwendung von modifiziertem
Polyethylenpulverkorn als Unterschicht einer Doppelbeschichtung stellt die Oberschicht mit besonderem Vorzug
eine Schicht aus Copolyamid oder aus Copolyester dar. Geeignet sind handelsübliche Copolyamide mit einem Schmelzbereich
zwischen 80 und 1300C und einem Melt-Index nach DIN
53735 bei 1600C und 21,6 N Belastung zwischen 5 und 75 g/10 min. Soweit anstelle von Polyamiden bzw. Copolyamides
Copolyester Einsatz finden, sind solche mit einem Schmelzbereich zwichen 115 und 1400C und einem Melt-Index nach DIN
53735 zwischen 10 und 25 g/10 min besonders vorteilhaft.
Eine besonders günstige erfindungsgemässe Verwendung betrifft
Doppelbeschichtungen, deren Unterschicht aus modifiziertem Polyethylenpulverkorn mit einem Anteil von 0,5 bis
ίο Gew.% Fremdpolymer und deren Oberschicht aus Copolyamid-Schmelzkleberpulver
mit einem Schmelzbereich zwischen 80 und 1300C bzw. aus Copolyester-Schmelzkleberpulver mit
einem Schmelzbereich zwichen 115 und 1400C gebildet ist. Es
ist aber auch möglich und im Rahmen der Erfindung ausdrück-
4 w
- 12 -
lieh mit eingeschlossen, das erfindungsgemäss verwendete
modifizierte Polyetnylenpulverkorn auch im Rahmen einer
rasterförmigen Einfachbeschichtung einzusetzen, auf die
eine zweite Rasterschicht nicht mehr aufgesetzt wird. 5
Die richtige Auswahl der Polymeren oder ihrer Kombinationen
mit Weichmachern kann in einem Beschichtungsversuch erfolgen. Ein solcher kann vom Fachmann in an sich bekannter
Weise leicht durchgeführt werden.
Es ist aber auch möglich, dazu Messdaten des Verbackungsverhaltens
der behandelten Pulver zu Rate zu ziehen. Um das Verbackungsverhalten quantitativ festzustellen, kann man
eine Messeinrichtung benutzen, die aus zwei kreisförmigen
Halbschalen, z.B. aus Eisen, besteht, die zusammen einen Hohlzylinder einer Höhe von 5 cm und einer Grundfläche von
2
10 cm bilden. Zur hinreichend genauen Messung wird in diesen Hohlzylinder das Pulver lose eingeschüttet, dieses dann mit einer eingestochenen Nadel verrührt und mit einem Metallzylinder von 0,5 kg Gewicht, dessen Grundfläche eben-
10 cm bilden. Zur hinreichend genauen Messung wird in diesen Hohlzylinder das Pulver lose eingeschüttet, dieses dann mit einer eingestochenen Nadel verrührt und mit einem Metallzylinder von 0,5 kg Gewicht, dessen Grundfläche eben-
2
falls 10 cm besitzt, belastet. Weitere 4,5 kg werden noch zusätzlich auf das Belastungsgewicht aufgesetzt. Bei der jeweils gewählten Temperatur, auf die das Pulver und die Apparatur zuvor gebracht werden, erfolgt die Belastung 5 Minuten lang. Nach Entfernung aller Belastungsgewichte werden die Halbschalen geöffnet. Die Bruchbelastung des gebildeten Presszylinders wird mittels eines aufgesetzten Auffanggefässes (Gewicht 14 g; Bodenfläche ebenfalls
falls 10 cm besitzt, belastet. Weitere 4,5 kg werden noch zusätzlich auf das Belastungsgewicht aufgesetzt. Bei der jeweils gewählten Temperatur, auf die das Pulver und die Apparatur zuvor gebracht werden, erfolgt die Belastung 5 Minuten lang. Nach Entfernung aller Belastungsgewichte werden die Halbschalen geöffnet. Die Bruchbelastung des gebildeten Presszylinders wird mittels eines aufgesetzten Auffanggefässes (Gewicht 14 g; Bodenfläche ebenfalls
ο
10 cm ) für einrieselnde Schrotkugeln ermittelt. Mit handelsüblichen Copolyamidpulvern, Körnung 0 bis 160 um, und mit handelsüblichen Niederdruckpolyethylenpulvern, Körnung 0 bis 200 um und 0 bis 80 um, kann man unter obigen Messbedingungen bei 25°C und 500C z.B. die Messdaten der nachstehenden Tabelle ermitteln. Bei den aufgeführten Messdaten
10 cm ) für einrieselnde Schrotkugeln ermittelt. Mit handelsüblichen Copolyamidpulvern, Körnung 0 bis 160 um, und mit handelsüblichen Niederdruckpolyethylenpulvern, Körnung 0 bis 200 um und 0 bis 80 um, kann man unter obigen Messbedingungen bei 25°C und 500C z.B. die Messdaten der nachstehenden Tabelle ermitteln. Bei den aufgeführten Messdaten
- 13 -
bei 500C, welche Temperatur von der Raumtemperatur um 25°C
abweicht, ist dabei zu berücksichtigen, dass die Bruchlast auch von der Temperaturvorgeschichte in der Aufheizperiode
abhängig ist. Um diese Abhängigkeit mit zu erfassen, sind in der nachfolgenden Tabelle jeweils zwei Messdaten angegeben.
Die höheren Messdaten (a> beziehen sich auf eine 2-minütige Aufheizzeit und eine 5-minütige Pressdauer und
die niedrigen Messdaten (b) auf eine 3-stündige Vortemperierung bei 50°C und eine 5-minütige Pressdauer.
0-160 um | 25° | C | P | (a | ) | P | 5O0C | ) | P | |
0-200 um | P | 900 | P | (b | P | |||||
Copolyamid | 0- 80 um | 100 | P | 720 | P | 400 | P | |||
Niederdruck- | 300 | 860 | 470 | |||||||
polyethylen | 500 | 570 | ||||||||
Entsprechend der Daten in der Tabelle kommt es anscheinend darauf an, die Kornoberfläche von Niederdruckpolyethylen
durch Fremdbelegung so zu verändern, dass die Bruchlast bei 25°C auf den Copolyamidwert (Copolyesterwert) absinkt und
bei steigender Temperatur ebenso wie bei Copolyamid (Copolyester) stark ansteigt.
Die erfindungsgemäss behandelten Niederdruckpolyethylene
folgen indessen dieser Vorstellung nur teilweise, wie die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen. Die Messdaten sind
sämtliche an getemperten und auf Nullfeuchte getrockneten (b)-Proben ermittelt worden.
1.000 Gew.-Teile 150 Gew.-Teile
Abifor 1300/6 (0-80 μπι) (= Nieder druckpolyethylen, Billeter)
10 %-iges Polyamidsol in Wasser
werden intensiv gemischt und anschlxessend auf Horden bei 1000C getrocknet.
10 Bruchlast: 25°C 132 ρ
500C 110 ρ
15 Beispiel 2
1.000 Gew.-Teile 20 Gew.-Teile
60 Gew.-Teile
Abifor 1300/6 (0-80 μπι) Texapret AM (= 30 %-ige wässrige PoIyacrylamidlösung
in Wasser; BASF) Wasser
werden intensiv gemischt und anschliessend auf Horden bei 1000C getrocknet.
25 Bruchlast: 25°C 245 ρ
500C 132 ρ
- 15 -
1.000 Gew.-Teile 25 Gew.-Teile
2,5 Gew.-Teile 25 Gew.-Teile
Abifor 1300/6 (0-80 μπι)
Latecoll D (= 30 %-ige Polymethacrylsäuredispersion
in Wasser; BASF) Bisphenol A gemahlen
Wasser
werden intensiv gemischt und anschliessend auf Horden bei 10 1000C getrocknet.
Bruchlast: 25°C 113 ρ 500C 184 ρ
1.000 Gew.-Teile Abifor 1300/6 (0-80 μπι)
20 80 Gew.-Teile 5 %-ige Monagumm N-Lösung (= Stärkeether;
Henkel)
werden intensiv gemischt und anschliessend auf Horden bei 1000C getempert.
Bruchlast: 25°C 243 ρ 500C 135 ρ
1.000 Gew.-Teile 60 Gew.-Teile
60 Gew.-Teile
Abifor 1300/6 (0-80 μια)·
Lutofan 300 D (= 40 %-ige PVC-Dispersion
in Wasser; BASF) Wasser
10
werden intensiv gemischt und anschliessend auf Horden bei 1000C getrocknet.
Bruchlast: 25°C 384 ρ 500C 453 ρ
15
1.000 Gew.-Teile 40 Gew.-Teile 10 Gew.-Teile 30 Gew.-Teile
Abifor 1300/6 (0-80 Um) Lutofan 300 D
Latecoll D Wasser
werden intensiv gemischt und anschliessend auf Horden bei 1000C getrocknet.
Bruchlast: 25°C 270 ρ 500C 265 ρ
- 17 -
1.000 Gew.-Teile 60 Gew.-Teile
20 Gew.-Teile 10 Gew.-Teile
Abifor 1300/6 (0-80 μΐη) Plextol DV 580 (= 50 %-ige Polyacrylsäureesterdispersion
in Wasser; Röhm GmbH)
Wasser
Dicyclohexylphthalat gemahlen
10 werden intensiv gemischt und anschliessend auf Horden bei
1000C getrocknet.
Bruchlast: 25°C 274 ρ 500C 165 ρ
15
1.000 Gew.-Teile Abifor 1300/6 (0-80 μπι)
20 80 Gew.-Teile 5 %-ige Gelatinelösung in Wasser
werden intensiv gemischt und anschliessend auf Horden bei 1000C getrocknet.
25 Bruchlast: 25°C 184 ρ
500C 124 ρ
- 18 -
1.000 Gew.-Teile
150 Gew.-Teile
5 5 Gew.-Teile
Abifor 1300/6 (0-80 10 %-iges Polyamidsol in Wasser Bisphenol A gemahlen
werden intensiv gemischt und anschliessend auf Horden bei 1000C getrocknet.
10 Bruchlast: 250C 170 ρ
5O0C 750 ρ
15 Beispiel 10
20
1.000 Gew.-Teile
25 Gew.-Teile
3 Gew.-Teile
2 Gew.-Teile
25 Gew.-Teile
Abifor 1300/6 (0-80 μΐη) Latecoll D
Bisphenol A gemahlen ToluolsuIfonsäureamid
Wasser
werden intensiv gemischt und anschliessend auf Horden bei
1000C getrocknet.
Bruchlast: 25°C 250 ρ 500C 750 ρ
- 19 -
Lediglich die Beispiele 9 und 10, welche Bisphenol A als
Weichmacher enthalten, wurden annähernd an die Bruchlasten des Copolyamide angeglichen. Bei allen übrigen Beispielen
ist zwar die Bruchlast auf den Wert des Copolyamide bei 25°C nahezu abgesenkt worden, jedoch ist der starke Anstieg
der Bruchlast bei Temperatursteigerungen verschwunden. Die meisten Beispiele zeigen sogar einen Abfall der Bruchlast.
Trotz dieser Abweichung sind die erfindungsgemässen Pulver
dieser Beispiele gut geeignet, eine befriedigende Pulverpunktduobeschichtung
durchführen zu lassen. In der Praxis wird man jedoch eine Pulverbehandlung ähnlich den Beispielen
9 und 10 mit Bisphenol A als Weichmacher bevorzugen. Die experimentelle überprüfung zeigt, dass solche Mischungen
mit besonders hohen Geschwindigkeiten beschichtet werden können.
Ein Niederdruckpolyethylenpulver gemäss Beispiel 10 lässt
sich z.B. nach dem Pulverpunktduoprinzip mit hohen Beschichtungsgeschwindigkeiten
und ohne jegliche Störung beim Beschichtungsvorgang zusammen mit einem handelsüblichen Copolyamid
der Körnung 0 bis 80 μΐη, des Schmelzbereiches 110
bis 1200C, des Melt-Indexes nach DIN 53735 bei 1600C und
21,6 N Belastung von ca. 14 g/10 min, bei einer Gravurwalzentemperatur von 45°C, einer Heizwalzentemperatur von
2500C, einer Rasteranordnung von 11 bis 23 mesh/inch und
einem Gesamtauftragsgewicht der beiden Schichten aus PoIy-
amid und Polyethylen von 10 bis 20 g/m beschichten. Die
Beschichtungsgeschwindigkeit richtet sich nach den Dimensionen der Heiz- und Gravurwalzen und der Art der verwendeten
Maschinerie.
Durch den Überzug mit polymerhaltigen Fremdschichten nehmen
die Niederdruckpolyethylenpulver ähnliche Oberflächeneigenschaften
wie Copolyamide besonders dann an, wenn sie bestimmte Weichmacher, wie beispielsweise Bisphenol A, enthalten.
Dadurch können bei einer Einzel- wie bei einer Duobeschichtung die gleichen Gravur- und Heizwalzentemperaturen,
wie sie bei einer üblichen Polyamidbeschichtung, aber auch bei einer Polyesterbeschichtung gebräuchlich sind,
Verwendung finden. Damit ist es erstmals möglich, Preisvorteile der (Niederdruck-)Polyethylene gegenüber anderen gebräuchlichen
Schmelzkleberpulvern auszunutzen. Da Polyesterpulver etwa preisgleich zu Polyamidpulvern sind, können
auch diesen gegenüber die Preisvorteile gewahrt werden.
Aufgrund der vorstehenden Untersuchungen und Beispiele ist
ersichtlich, dass es erfindungsgemäss bevorzugt ist, dass das Fremdpolymer auf dem Korn des Polyethylene derart oberflächlich
in solcher Menge aufgebracht ist, dass die Brüchlast des Presszylinders aus Polyethylenpulver bei Raumtemperatur,
bezogen auf den Ausgangswert ohne Fremdpolymerzusatz, erniedrigt ist. Besonders günstige Ergebnisse werden
erzielt, wenn die Bruchlast des Presszylinders aus Polyethylenpulver, die beispielsweise nach der vorstehend geschilderten
Methode gemessen werden kann, bezogen auf den Ausgangswert ohne Fremdpolymerzusatz bei Raumtemperatur
mindestens um 25 %, bevorzugt aber mindestens um 50 % erniedrigt ist.
Vorteilhafte Werte werden im Rahmen der Erfindung erzielt, wenn die Bruchlast, gemessen jeweils bei Raumtemperatur,
- 21 -
des Polyethylenpulvers durch den Fremdharzzusatz derart gesteuert
ist, dass sie etwa im Bereich von Copolyamidpulver oder Copolyesterpulver liegt, welche üblicherweise bei der
Doppelpunktbeschichtung von Einlagen verwendet werden. Als solche Copolyamid-Schmelzkleberpulver können solche mit
Schmelzbereichen zwischen 80 und 1300C und Copolyester-Schmelzkleberpulver mit einem Schmelzbereich
von 115 bis 1400C angeführt werden. Wenngleich anmeldungsgemäss eine Festlegung auf bestimmte Theorien
nicht erfolgen soll, erscheint es nach derzeitigem Verständnis jedoch optimal, wenn die Bruchlast bei dem mit
Fremdharz versetzten Polyethylenpulver derart gesteuert ist, dass sie bei Raumtemperatur etwa dem Wert von
üblicherweise eingesetztem Copolyamid- oder Copolyesterpulver entspricht und mit steigender Temperatur,
ebenso wie bei dem angeführten Copolyamid- oder Copolyesterpulver, stark ansteigt.
Durch die erfindungsgemässe Steuerung der Bruchlasteigenschäften
der eingesetzten Polyethylenpulver lassen sich die bei der Beschichtung aufgetretenen Störungen in überraschender
Weise - selbst bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten - ausschalten. Gleichzeitig ist die Verarbeitung
solcher modifizierter Polyethylenpulver unter schonenden Bedingungen möglich. So können beispielsweise die modifizierten
Polyethylenpulver erfindungsgemäss derart verwendet werden, dass sie entweder allein oder zusammen mit Copolyamidpulver
eines Schmelzbereichs zwischen 80 und 1300C, bevorzugt 110 bis 1200C, bei Gravurwalzentemperaturen im Bereich
von 35 bis 600C und Heizwalzentemperaturen im Bereich von 200 bis 2700C in an sich bekannter Weise nach dem Pulverdruckverfahren
als rasterförmige Beschichtung aufgebracht werden. Dabei können die Gravurwalzentemperaturen
besonders günstig im Bereich von etwa 40 bis 55°C liegen.
Das erfindungsgemässe Polyethylenpulver ist schematisch in
der beiliegenden Figur gezeigt, in der ein Polyethylenpulverkorn
1 mit einem oberflächlichen überzug von Fremdpolymer
2, z.B. handelsüblicher Polymethacrylsaure, versehen
5 ist.
Claims (21)
1. Verwendung von Polyethylenpulver als Beschichtung für Flächengebilde und insbesondere für Einlagen von Oberstoffen,
deren Aufbringung insbesondere nach dem Pulverdruck- oder Pastendruckverfahren erfolgt, dadurch g e kennzeichnet,
dass das Polyethylenpulverkorn einen Anteil an Fremdpolymer oberflächlich anhaftend aufweist.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch g e -
kennzeichnet, dass das Polyethylenpulver ein Niederdruckpolyethylen
ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fremdpolymer ein PoIy-
amid, Polyurethan, Polyester, Polyacrylat, Polyvinylhalogenid,
Polyvinylacetat, Polyether, Polyalkohol oder ein Gemisch hiervon ist.
4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Weichmacher vorhanden
ist.
5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Weichmacher Bisphenol A
darstellt.
6. Verwendung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Anteil an Fremdpolymer 0,5 bis 25 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Polyethylens, darstellt.
7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch g e -
kennzeichnet, dass der Anteil an Fremdpolymer 1 bis 10 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Polyethylens,
darstellt.
8. Verwendung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennze ichnet,
dass das Fremdpolymer als Lösung oder Dispersion auf PoIyethylenpulver
aufgebracht und hiernach getrocknet worden ist.
9. Verwendung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung des Polyethylens mit dem Fremdharz
teilweise oder vollständig eine Schicht einer Doppelpunktbeschichtung ausbildet.
™"j^
10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht die Sperrschicht
bzw. Unterschicht der Doppelpunktbeschichtung darstellt, die das Einfliessen der Oberschicht in die Einlage verhindert.
11. Verwendung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet , dass die auf der Einlage direkt
aufsitzende Unterschicht Polyethylen mit einem Fremdharzanteil von 0,5 bis 10 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des
Polyethylene der Unterschicht, enthält oder hieraus besteht.
12. Verwendung nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberschicht Copolyamid
oder Copolyester darstellt und die Unterschicht Polyethylen mit einem Fremdharzanteil von 0,5 bis 10 Gew.%, bezogen
auf das Gewicht des Polyethylene der Unterschicht, darstellt.
13. Verwendung nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, dass das Fremdpolymer auf dem Korn des Polyethylene derart aufgebracht ist, dass die
Bruchlast eines Presszylinders des Polyethylenpulvers bei Raumtemperatur erniedrigt ist.
14. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Bruchlast des Presszylinders
des mit Fremdpolymer versetzten Polyethylenpulvers, bezogen auf den Ausgangswert ohne Fremdpolymerzusatz, bei
Raumtemperatur um mindestens 25 % erniedrigt ist.
15. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Bruchlast bei Raumtemperatur
um mindestens 50 % erniedrigt ist.
16. Verwendung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bruchlast, gemessen jeweils bei Raumtemperatur des Presszylinders des Polyethylenpulvers, durch den Fremdharzzusatz
derart gesteuert ist, dass sie etwa im Bereich der von Copolyamidpulver oder Copolyesterpulver, das üblicherweise
bei der Doppelpunktbeschichtung von Einlagen verwendet wird, liegt.
17. Verwendung nach Anspruch 16, dadurch g e kennzeichnet, dass das Copolyamid Schmelzkleberpulver
mit einem Schmelzbereich zwischen 80 und 1300C und der Copolyester Schmelzkleberpulver mit einem Schmelzbereich
zwischen 115 und 14O0C darstellen.
18. Verwendung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bruchlast bei dem mit Fremdharz versetzten Polyethylen derart gesteuert ist, dass sie bei Raumtemperatur
etwa dem Wert von üblicherweise eingesetztem Copolyamid- oder Copolyesterpulver entspricht und mit steigender Temperatur,
ebenso wie bei solchem Copolyamid- oder Copolyesterpulver, stark ansteigt.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das mit Fremdharz versetzte Polyethylenpulver, zusammen
mit Copolyamidpulver eines Schmelzbereiches von 80 bis
1300C/ bei Gravurwalzentemperaturen im Bereich von 35 bis
600C und Heizwalzentemperaturen im Bereich von 200 bis 2700C in an sich bekannter Weise nach dem Pulverdruckverfahren
als rasterförmige Doppelpunktbeschichtung aufgebracht
werden.
20. Polyethylenpulver mit einem oberflächlich anhaftenden
Anteil von 0,5 bis 10 Gew.% Fremdpolymer, bezogen auf das Gewicht des Polyethylenpulvers, verwendbar nach dem
Pulver- und Pastendruckverfahren, insbesondere nach der Doppelpunktmethodik, zur Beschichtung von Einlagen für
Oberstoffe.
21. Polyethylenpulver nach Anspruch 20 in einer Korngrößenverteilung
von 0 bis 200 μΐη, vorzugsweise 0 bis 80 μπι.
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