-
-
ndhasengelenkter Abwurfkörper
-
Die Erfindung bezieht sich auf einen endphasengetenkten Abwurfkörper
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
-
Derartige von einem Träger, wie einem Flugzeug oder einem Munitionsbehälter
aus der Luft abwerfbare Abwurfkörper sollen zur Abwehr von angreifenden Panzerverbänden
eingesetzt werden. Eine Möglichkeit ist, das Zielfeld, in dem sich der Panzerverband
befindet, mit einer Vielzahl von ungelenkten Abwurfkörpern, sogenannter Streumunition,
zu belegen: Die Trefferrate ist in diesem Falle statistisch.
-
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Abwurfkörper gezielt auf
einzelne Ziele zu lenken: Zur Zielergassung dienen aktive oder passive Zielsensoren,
z. B. R«dar-, Optik- oder Infrarotsensoren, aufgrund deren Sensorsignalen der Abwürfkörper
in Richtung auf das erfaßte Ziel gesteuert wird. Aus Stabilitätsgründen wird derartigen
gelenkten Abwurfkörpern eine Rotation um ihre Hochachse im Bereich von einigen Hertz
aufgeprägt; außerdem wird die Pallgeschwindigkeit durch Bremselemente, wie Fallschirme,
ausfahrbare Bremsklappen oder dergleichen verringert. Die Abwurfkörper beider genannten
Arten tragen eine Hauptladung, die üblicherweise beim Aufschlag gezündet wird. pie
Hauptladung ist mit einer trichterförmigen Belegung versehen,
durch
die Projektile, Splitter, Hohlladungsstachel oder dergleichen bei der Explosion
der Ladung gebildet werden.
-
Bei den gelenkten Abwurfkörpern ist zwar die Treffwahrscheinlichkeit
wesentlich höher als bei ungelenkter Streumunition; jedoch muß dieser Vorteil durch
hohen Aufwand erkauft werden, insbesondere durch einen mehr oder minder komplizierten
Zielsensor, Energieversorgungseinrichtungen usw.
-
Zum Stand der Technik für ungelenkte Abwurfkörper wird die DE-OS 27
57 148, für gelenkte Abwurfkörper die DE-OS 23 53 566 beispielhaft genannt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen endphasengelenkten
Abwurfkörper anzugeben, der mit vergleichsweise geringem Mehraufwand gegenüber ungelenkter
Streumunition eine um ein Mehr- bzw. Vielfaches erhöhte Treffwahrscheinlichkeit
gegen Panzer und andere schallabgebende Ziele erbringt.
-
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
-
Mit der Erfindung wird ein endphasengelenkter Abwurfkörper mit einer
denkhar einfachen Konstruktion für den Zielsensor und die Steuerung angegeben. Sämtliche
für die Endphasenlenkung notwendigen Elemente des Abwurfkörpers sind passive Elemente
bzw. benötigen keine eingebaute Energiequelle. Der Zielsensor ist ein passiver akustischer
Sensor, der als Steuereingang eines monostabilen Fluidikschalters ausgebildet ist.
Dieser Fluidikschalter ist Eingangs glied einer Fluidikverstärkerschaltung, deren
einzelne monostabilen rluidikelementfi durch Stauluft versorgt werden. Der Ausgang
der Fluidikschaltung ist mit der Steuereinrichtung für den Abwurfkörper verbunden,
so z. B. aerodynamischen Rudern,
unabhängig voneinander betätigbaren
Bremselementen oder über entsprechende Wandlerschaltungen mit gerichteten Sprengladungen.
Alle diese Steuereinrichtungen erzeugen in Abhängigkeit eines Sensorsignales Querkräfte
auf den Abwurfkörper, die durch die starre Richtungszuordnung zwischen Steuereinrichtung
und Zielsensor den Flugkörper in Richtung atf das Ziel bewegen. Der Zielsensor ist
gegenüber der Rotations- bzw. Körperachse des Abwurfkörpers unter einem kleinen
Schielwinkel von z. B. 6 Grad geneigt, so daß durch die Rotation des Abwurfkörpers
das Zielfeld spiralig bzw.
-
kreisförmig abgetastet wird. Wird von dem Zielsensor ein Schallsignal
von einer Schallquelle,z. B. einem Papzer empfangen, so wird in dem Zielsensor,
der Steuereingang des ersten monostabilen Fluidikschalters ist, ein Druckimpuls
erzeugt, der die durch die Fluidikelemente der Fluidikverstärkerschaltung strömende
Stauluft umschaltet und in den Ausgang der Fluidikverstärkerschaltung leitet, über
den die Steuereinrichtung für den Abwurfkörper betätigt wird.
-
Zur Steigerung der Richtcharakteristik und der Empfindlichkeit des
Zielsensors kann die Belegung der Hauptladung des Abwurfkörpers zur Fokussierung
der eintreffenden Schallsignale benutzt werden. Die Belegung ist hierbei z. B. parSboloidförmig,
wobei dann der Zielsensor im Brennpunkt angeordnet ist. Weitere Fokussierungselemente,
z. B. Reflektorflächen können im Innenraum der Belegung der Hauptladung vprgesehen
werden, wobei dann darauf zu achten ist, daß diese Reflektorflächen die Wirkung
der Haupt ladung nur unwesentlich beeinflussen.
-
Die mit dem passiven akustischen Zielsensor und der Fluidikverstärkerschaltung
gesteuerte Bahnkorrektur kann mit herkömmlichen Steuereinrichtungen, wie aerodynaminçhen
Rudern oder dergleichen etwa 6 Grad pro Umdrehung des Abwurfkörpers betragen, wenn
dieser mit einer Rotatpnsfrequenz von 5 Hertz rotiert und der Zielsensor eine Auffssreichweite
von ca. 50 Metern aufweist. Die Bahnkorrektur ent-
spräche bei
einer Wirkzeit der Bahnkorrektur von 10 Prozent der Roliperiode einer momentanen
Querbeschleunigung von etwa 40 ms.2 Mit diesen Daten könnte im günstigsten Falle,
d. h.
-
bei einer Erfassung eines Panzers bereits bei der maximalen Auf£assteichweiteteine
Trefferablage von etwa 5 Metern, im ungünstigsten Fall eine Trefferablage von 3,5
Metern auskorrigiert werden. Der Panzer, als punktförmige Schallquelle betrachtet,
würde dann dem Abwurfkörper eine Zielfläche von etwa 75X2 bieten anstelle seiner
echten Zielfläche von etwa 2 15m . die Treffwahrscheinlichkeit eines endphasengelenkten
Abwurfkdrpers gemäß der Erfindung würde so um den Faktor 5 gegenüber ungelenkter
Streumunition gesteigert werden.
-
Weitere ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung hervor, in der zwei Ausführungsbeispiele
eines Abwurfkdrpers gemäß der Erfindung anhand dreier Figuren näher erläutert sind,
in denen jeweils ein schematischer Querschnitt bzw. Teilquerschnitt durch einen
Abwurikörper c.emäB der Erfindung dargestellt ist.
-
In Figur 1 ist ein Abwurfkörper 1 dargestellt, der von einem Träger
abgeworfen wird und anschließend um seine Körperachse 2 rotierend aerodynamisch
stabil ballistisch zur Erde fällt.
-
Die Fallgeschwindigkeit wird durch einen Ballon 3 am Heck des Flugkörpers
vermindert, wobei dieser aus einem Elastomer bestehende Ballon durch Stauluft aufgeblasen
wird. Der Ballon kann selbstverständlich auch vom Abwurfkörper nachgeschleppt werden.
Der Staudruck wird in dem hier gezeigten Falle mit einem am Heck des Abwurfkörpers
verbundenen Ballon diesem über eine Stauluftleitung 4 zugeführt, die vom Bug des
Abwurfkdrpers bis zum Ballon reicht. Je höher der Staudruck in der Stauluftleitung
ist, umso kräftiger wird der Ballon aufgeblasen, so daß unabhängig von der Fallhöhe
eine annähernd konstante Fallgeschwindigkeit des Abwurfkörpers erreicht wird. Durch
entsprechende Formgebung der Außenkontur des Abwurfkörpers wird das Eigengeräusch
durch vorbei-
strömende Luft minimiert.
-
In dem Åbwurfkörper ist eine Hauptladung 5 vorgeseefl' a eine Hohlladung
oder eine P-Ladung, die eine trichterförmige Belegung 6 aus Metall aufweist, die
bei der Detonation der Hauptladung 5 Projektile, Splitter oder einen Hohlladungsstachel
bildet. Die Belegung 6 ist-in diesem Falle parabolóidförmig. Die Achse 7 der Hauptladung
ist geringfügig gegenüber der Körperachse 2 des Abwurfkörpers 1 geneigt und schließt
mit dieser einen Schielwinkelcc von z. B. 6 Grad e;Ln (in der Figur nicht maßstabsgerecht).
Die Hauptladung 5 wird z. B.
-
mittels eines Piezo-Aüfschlagzünders 8 am Bug des tbwurfkörpers über
eine Zündpille 9 und eine Übertragungsladung 10 am Boden der Hauptladung 5 gezündet.
Die Übertragungsladung 10 ist in einem Gehäuse 11 durch eine Druckfeder 12 in Sicherstellung
gehalten, solange der Abwurfkörper nicht eingesetzt ist. Die Ubertragungsladung
10 liegt in der Sicherstellung außerhalb der Wirkrichtung der Zündpille §, so daß
auch bei einer Zündung der Zündpille die H«uptladung 5 nicht detonieren kann. In
das Gehäuse 11 der Ubertragungsladung 10 mündet an der der Druckfeder 12 entgegengesetzten
Seite eine von der Stauluftleitung 4 abzweigende Stauluftleitung 13. Über diese
Stauluftleitung 13 wird bein Fall des Abwurfkörpers Stauluft in das Gehäuse 11 geführt
und drückt die Übertragungsladung 10 in die gestrichelt dargestellte Scharfstellung
10', in der Zündpille 9, Ubrtragungsladung 10 und Hauptladung 5 aneinanderliegen.
-
In dem Innenraum 14 der Belegung 6 der Hauptladung 5 ist ein passiver
akustischer Zielsensor 15 angeordnet. Dieser Zielsensor ist im dargestellten Falle
als einfaches, durch die Hauptladung 5 in den Innenraum ragendes, nach vorne offenes
Rohr ausgebildet, daß auf der anderen Seite jenseits der Haupt ladung 5 über ein
akustisches Filter in Form eines Hohlraumes 16 zu einem Steuereingang 17 eines monqFtabilen
Fluidikschalters 18 in Form eines strömungsdynamischen Fluidelementes geführt ist.
Das Fluidelement 18 wird über
eine von der Stauluftleitung 4 abzweigende
Versorgungsleitung 19 mit tauluft versorgt. Diese Versorgungsleitung 19 und der
Steuereingang 17 münden in eine Wechselwirkungskammer 20 von der in gtrömungsrichtung
der Stauluft zwei Ausgänge 21 und 22 abzweigen. Liegt an dem Steuereingang 17 kein
Signal an, so strdmt die über die Versorgungsleitung 19 kommende Stauluft durch
die Wechselwirkurigskarrt und anschließend aus dem Ausgang 21 hinaus. wird über
den Steuereingang ein Druckimpuls der Wechselwirkungskammer zugeführt, so wird die
Stauluftströmung in den anderen Ausgang 22 umgeleitet. Verschwindet das Eingangstignal,
schaltet das Fluidikelement um und die StauluEt strbmt wieder durch den Ausgang
21.
-
Diesem ersten Fluidelement 18 ist ein zweites ebenfalls monostabiles
Fluidelement 23 nachgeschaltet, das als Verstärkerelement dient.Auch dieses Fluidelement
basiert auf dem strömungsdynamischen Prinzip. Das Fluidelement 23 wird über eine
von der Stauluftleitung 4 abzweigende Versorgungsleitung 24 mit Stauluft versorgt.
Die Stauluft strömt in eine Wechselwirkungskammer 25, in die zu beiden Seiten der
Stauluftströmung jeweils ein Steuereingang mündet. Die Steuereingänge sind mit den
Ausgängen 21 und 22 des ersten Fluidelements 18 verbunden. Von der Wechselwirkungskammer
25 dieses zweiten Fluidelementes zweigen wiederum zwei Ausgänge 26 und 25 ab. Liegt
an dem Steuereingang 17 des ersten Fluidelehentes 18 kein Steuersignal an, so wird
die Stauluftströtnung in dem zweiten Fluidelement 23 in den Ausgang 26 geleitet;
bei Vorliegen eines Steuersignales am Steuereingang 17 wird die Stauluftströmung
des zweiten Fluidelementes in den zweiten Ausgang 27 des Fluidelementes 23 umgelenkt.
-
Dieses zweite Fluidelement könnte auch ein bistabiles Fluidelement
sein, da ohne Steuersignal am Steuereingang 17 die Strömung immer in dem Ausgang
26 gehalten wird. eine monostabile Flip-Flop Schaltung mit entsprechender Relaxationszeit
hat jedoch den Vorteil, daß auch bei kurzen eintreffenden Schallsignalen ein zeitlich
konstantes Signal abgegeben
wird.
-
Die beiden Ausgänge 26 und 27 des zweiten Verstärkerelementes 23 führen
zu einem Federtopf 28 in dem ein mittels einer Druckfeder 29 am Boden des Federtopfes
gehaltener Kolben 30 gegen die Kraft der Druckfeder verschiebbar gelagert ist.
-
Die Ausgangsleitung 26 des zweiten Fluidelementes 23 mündet in den
Federtopf oberhalb des Zylinders 30 auf Seiten der Druckfeder, während die zweite
Ausgangsleitung 27 am Boden des Federtopfes 28 in diesen mündet. Mit dem Zylinder
30 des Federtopfes ist über eine HebJZanordnung 31 ein aerodynamisches Ruder 32
des Abwurfkörpers verbunden. Beim Fall aes Abwurfkörpers 1 wird das Ruder 32 durch
die Druckfeder 29 und zusätzlich durch die über die Ausgangsleitung 26 in den Federtopf
strömende Stauluft in der Ruhelage gehalten, in der das Ruder keine Querkräfte auf
den Abwurfkörper 1 ausübt.
-
Erfaßt der Zielsensor 15 beim Abtasten des unter ihm liegenden Gebietes
eine Schallquelle, so wird über das Rohr 15 ein Druckimpuls an den Steuereingang
17 des ersten Fluidelementes 18 geleitet, durch den die Strömung in diesem Fluidelement
und auch die Strömung im zweiten Fluidelement 23 umgelenkt wird. Hierdurch strömt
Stauluft über die Ausgangsleitung 27 des zweiten Fluidelementes in den Federtopf
28 und drückt den Kolben 30 gegen die Kraft der Druckfeder 29 vom Baden des Federtopfes
weg. Hierdurch wird das Ruder 32 in eine gestrichelt dargestellte Wirkstellung gebracht,
bei der auf den Abwurfkörper eine Querkraft ausgeübt wird. D« Ruder 32 und der Zielsensor
15 haben eine starre Richtungguordnung, derart, daß diese Querkraft in Richtung
auf die erfaßte Schallquelle wirkt. Der Abwurfkörper wird somit qper in Richtung
auf das Ziel versetzt. Die Wirkdauer des Ruders hält solange an, bis die Schallquelle
aus dem Auffaßbereich des Zielsensors gelangt.Die Fluidelemente 18 und 23 werden
somit wieder umgeschaltet; das Ruder 32 wird durch die Druckfeder und die Stauluft
aus der Ausgangsleityng 26 wieder in die Ruhestellung gedrückt.
-
Wie obezi erwähnt, ist die Belegung 6 der Hauptladung 5 etwa paraboloidförmig
ausgebildet. Auf die Belegung fallende Schallsitnale werden somit etwa in Richtung
auf den Brennpunkt des Fluidelementes gelenkt. Das vordere Ende des rohrförSlgen
Zielsensors 15 endet aus diesem Grunde etwa in der 9Xhe des Brennpunktes; um die
Einstrahlung der Schallsignale in das Rohr des Zielsensors 15 zu verbessern, kann
nodh ein in der Figur 1 gestrichelt dargestellter Zwischenreflektor 33 vorgesehen
werden, der die einfallenden Schallsignale in Richtung auf das offene Ende des Rohres
15 umlenkt.
-
In Figur 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel für einen Abwurfkörper
dargestellt. Für gleiche bzw. gleichwirkende Teile sihd die gleichen Bezugszeichen
wie in Figur 1 verwendet, denen jedoch ein Strich (') hinzugefügt ist.
-
zinke der Unterschiede dieses Abwurfkörpers 1' gegenüber dem in Figur
1 dargestellten Abwurfkörper ist die Ausbildung des passive Zielsensors 15'. Das
Rohr des passiven Zielsensors mündet ih den Innenraum der paraboloidförmigen Belegung
6' der Hauptladung 5 und ist in Richtung auf den Brennpunkt der Belegung umgebogen,
so daß die von der Belegung reflektierten Schallsignale direkt in das offene Ende
des Rohres des Sensors 15' eingeleitet werden. Die Signalverarbeitung erfolgt auf
gleiche Weise wie oben beschrieben mit einer Fluidikverstärkerschaltung aus zwei
Fluidelementen 18' und 23'.
-
Der freie Fall des Abwurfkörpers 1' wird durch Bremsklappen 41 abgebremst,
die in die gezeigte Wirkstellung mit Hilfe von Staudruck überführt werden. Hierzu
ist am Heck des wurfkd-rpers ein Federtopf 42 vorgesehen, in dem ein Kolben 43 mit
Hilfe einer Druckfeder 44 verschiebbar gelagert ist.
-
Am Boden des Federtopfes 42 mündet die Stauluftleitung 4 in den Federtopf
ein, die vorher mit der zweiten Ausgangsleitung 26' des zweiten Fluidelementes 23'
vereinigt worden
ist. Auf der der Mündung der Stauluftleitung 4'
in den Federtopf 42 entgegengesetzten Seite des Kolbens 43 stützen sich mit den
Bremsklappen 41 verbundene Haltestangen 45 ab. Diese Haltestangen weisen an ihren
Enden auf detn Boden des Kolbens 43 laufende Rollen 46 auf.
-
Die Haltestangen sind durch Schiebelager 47 am Heck des Abwurfkörpers
1' geführt, wobei diese Schiebelaqer 47 gleichzeitig als Aktuator für die jeweiligen
Bremsklappen 41 dienen.
-
Ist der Abwurfkörper 1' in Ruhe, so wird der Kolben 43 durch die Druckfeder
44 auf den Boden des Federtopfes gedrückt. Die Bremsklappen 41 befinden sich dann
innerhalb der Abwurfkörperkontur. Beim Fall des Abwurfkörpers gelangt in den Federtopf
42 Stauluft und drückt den Kolben 43 gegen die Kraft der Druckfeder 44 in Richtung
auf das Heck des Flugkörpers. Dadurch werden die Haltestangen 45 der Bremsklappen
41 nach außen geschwenkt, wobei die Rollen 46 in Richtung auf den Mittelpunkt des
Kolbens 43 laufen.
-
Die Bremsklappen 41 werden auf diese Weise in die ih der Figur 2 gezeigte
Wirkstellung gebracht und bremsen den freien Fall des Abwurf-örpers 1' entsprechend
ab.
-
Wird von dem Zielsensor 15' eine Schallquelle erfaßt, so wird, wie
oben geschildert, die Fluidikverstärkerschaltung aus den Fluidelementen 18' und
26' umgeschaltet, Über die Ausgangsleitung 27' wird dann Stauluft zu dem Aktuator
47 der in Figur 2 rechten Bremsklappe 41 geleitet. Über diesen Aktuator 47 wird
dann die zugeordnete Bremsklappe unwirksam gemacht. In diesem Falle erfolgt dieses
dadurch daß die Fläche der Bremsklappe 41 verdreht wird. Dieses Verdrehen erfolgt
mit Hilfe der Stauluft, die an entsprecenden Schaufelstücken 48 angreifen, die längs
der Haltestange 45 angeordnet sind. Schaltet die Fluidikverstärkerschaltung erneut
um, wenn die Schallquelle aus dem Auffaßkereich des Sensors läuft, so wird diese
Verdrehung, z. B. durch hier nicht gezeigte Federn rückgängig gemacht. Die betätigte
Bremskiappe
bzw. mehrere derartiger Bremsklappen sind wiederttm gegenüber dem Zielsensor 15'
in starrer Richtungszuordntlng am Abwurfkörper angeordnet, so daß die bei dem Verdrehen
der Bremsklappe bzw. Bremsklappen auf den Abwurfkörper erzeugte Querkraft den Abwurfkörper
in Richtung auf das Ziel lenkt. Anstatt die Bremsklappen 41 zu verdrehen, können
diese auch durch eine entsprechende Ausbildung des Aktuator eingezogen oder eingeklappt
werden. In einem besonderen Falle sind die Aktuatoren als Abtrenneinrichtungen ausgebildet.
In diesem Fall werden die jeweils durch die Fluidikverstärkerschaltung angesteuerten
Bremsklappen von dem Abwurfkörper abgetrennt, so daß durch die jetzt vorliegende
Unsymmetrie ebenfalls Querkräfte in Richtung auf das Ziel auf den Abwurfkörper wirken.
Um bei der weiteren Rotation des Abwurfkörpers die Unsymmetrie aufzuheben, werden
die jeweils den abgeworfenen Bremsklappen gegenüberliegenden Bremsklappen nach einer
gewissen Zeit abgeworfen.
-
Dies kann z. B. dadurch erfolgen, daß das Aktuatorsignal über eine
Stauluftverzögerungsleitung 49 zu dem Aktuator oder den Aktuatoren der gegenüberliegenden
Bremsklappen 41 geleitet wird, wonach diese abgetrennt werden. Hiermit ist wiederum
Symmetrie der Bremswirkung erzeugt und der Ab;x£körper fällt ohne Störungen weiter
in Richtung auf das Ziel. Diese Möglichkeit kann insbesondere dann von Vorteil sein,
wenn während des Falles des Abwurfkörpers lediglich eine Bahnkorrektur vorgenommen
wird. Die durch das Abtrenhen von einzelnen Bremsklappen verminderte Bremswirkung
ist in der kurzen Endlenkphase unerheblich.
-
Anstelle der beschriebenen aerodynamisch wirkenden Ruder bzw. Bremsklappen
zur Steuerung des Abwurfkörpers können auch hier nicht gezeigte Impulsladungen angewendet
werden, die durch die Stauluft ausgelöst mechanisch über ündhütchen oder piezoelektrisch
betätigt werden. Für die relativ geringe Auffaßreichweite des Zielsensors sind drei
derartige Impulsladungen zweckmäßig. Die Wirkrichtung der Impulsladungen wird der
jeweiligen Rollorientierung des Zielsensors starr
zugeordnet, um
die gewünschten Querkräfte in Richtung auf das Ziel zu erhalten. Bei der Zündung
einzelner ImpçlsladUngen sollte wegen der erheblichen Lärmerzeugung der passive
akustische Zielsensor in der Funktion gesperrt werden. Dies kann ebenfalls durch
Stauluft erreicht werden, durch die das erste Fluidelement der Fluidverstärkerkette
zwangsmäßig in dem stabilen Zustand gehalten wird.
-
In Figur 3 ist ein Querschnitt durch den Bug eines weiteren Abwurfkörpers
1" dargestellt. Die Hauptladung 5" Weist hier eine übliche konische Belegung 6"
auf. In den Innenraum 14" der Belegung ist ein Füllkörper 51 eingesetzt, dessen
Oberfläche 52 paraboloidförmig ausgebildet ist unQ als Schallreflektorfläche für
den Zjelsensor 15" dient. In dem Material des Füllkörpers braucht sich Schall nur
etwa doppelt so schnell auszubreiten wie in Luft, um ausreichende Reflexion zu erhalten.
Der Füllkörper kann daher leicht sein und stört somit die Sprengwirkung der Hauptladung
nur minimal. Als Materialien kommen z. B. Schaumglas, Schaumkeramik, aufgeschäumtes
Leichtmetall mit poxendüllendem Überzug in Frage.
-
Bei allen geschilderten Steuereinrichtungen für den Abwurfkörper wird
deren Wirkrichtung gegenüber der Rollqrientierung des Zielsensors etwas verdreht,
um Lauf- und SchaXlzeiteffekte zu kompensieren.
-
Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind selbstverständlich beispielhaft.
So könnte z. B. die Fluidverstrkerschaltung auch aus mehr als zwei Fluidelementen
zVsammengesetzt sein. Ebenso wäre es möglich, einen Àbwurgkörper gemäß Figur 1 anstatt
des dort angegebenen Ballon mit Bremsklappen entsprechend- dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 2 zu versehen, wobei dann diese Bremsklappen selbstverständlich nicht
gesteuert zu werdenlbrauçhten.