DE3522154A1 - Suchzuender-submunition - Google Patents
Suchzuender-submunitionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Submunition gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Eine solche Submunition ist als endphasen-lenkbares Projektil für
das Träger-Raketensystem MLRS III bekannt, das beispeilsweise be
schrieben ist in der Zeitschrift DEFENSE ELECTRONICS, Juni 1984,
Seite 102.
Nachteilig bei dieser gattungsbildenden Submunition ist insbesondere
der große technologische Aufwand und somit der hohe Preis aufgrund
des Einsatzes eines gegenüber der Submunitions-Struktur beweglichen
Suchkopfes, um, nach dem Ausstoßen der Submunition aus dem Träger,
in der sich anschließenden Freiflugphase durch streifenförmiges
Abtasten des Geländes quer zur Flugrichtung ein zu bekämpfendes
Zielobjekt zu akquirieren und dann im kontinuierlichen Lenkverfahren
anzusteuern.
Aus der DE-OS 33 23 685 ist eine gattungsähnliche Submunition bekannt,
die über dem Zielgebiet aus ihrem Träger ausgestoßen wird, um dann
am Fallschirm hängend im gebremsten Fall in das Zielgebiet hinabzu
sinken und dieses dabei spiralförmig nach einem zu bekämpfenden
Zielobjekt abzutasten; mit einer Fallschirm-Gleitwegsteuerung zur
Annäherung an das in einer bestimmten Ablagerichtung aufgefaßte
Zielobjekt. Die erforderlichen Einrichtungen zur Richtungsbestimmung
und Endphasen-Korrektur der Submunitions-Bewegung sind aber ebenfalls
recht aufwendig.
Darüberhinaus ist die Wirkung einer am Fallschirm absteigenden Sub
munition beschränkt, weil die langsame Sinkbewegung ein großflächiges
Abtasten des Zielgebietes nach einem zu bekämpfenden Zielobjekt
beschränkt, weil eine Gleitweg-Steuerung des Fallschirmes nur eine
beschränkte Manövrierbarkeit erbringt und weil schießlich die vom
Fallschirm gebremste Sinkbewegung sowohl Abwehrmöglichkeiten der
Submunition durch Beschuß vom Zielobjekt aus fördert wie auch ein
Abdriften aus dem Zielgebiet heraus aufgrund bodennaher Luftströmungen
heraufbeschwört.
In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine gattungsgemäße Submunition derart auszulegen, daß
sie, trotz technologisch bescheidenerer Ausstattung verglichen mit
der gattungsbildenden endphasen-lenkbaren Submunition, noch eine
gute Leistung (Wirkung im Ziel) erbringt, die besser ist als bei
einer am Fallschirm gebremst absteigenden Submunition.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst,
daß die Submunition gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1 ausgelegt
wird.
Nach dieser Lösung erfolgt die Annäherung der vom Träger abgelieferten
Submunition an das Zielgebiet nahezu im freien Fall und damit denkbar
rasch auch aus großer Anfangshöhe, was Abwehrmöglichkeiten und Abtriebs
gefahren verringert und das schnelle Absuchen des Zielgebietes längs
einen langen Weges, also eines großen Abtastbereiches ermöglicht;
mit Übergang aus einer Abtast-Taumelbewegung des in das Zielgebiet
einstürzenden Projektiles in eine endphasen-korrigierte Zielansteue
rungs-Gleitbahn bei Auffassung eines zu bekämpfenden Zielobjektes
mittels eines starr in die Struktur der Submunition eingebauten
Sensors. Es entfällt also insbesondere der Aufwand für einen ver
schwenkbaren Suchkopf, für Richtungsbestimmungen in einem raumfesten
oder Orientierungs-System, für einen Bremsfallschirm und für
kontinuierlich arbeitende Zielverfolgungs-Steuerungssysteme.
Stattdessen kann eine unmittelbare funktionelle Kopplung zwischen
der Zielablage-Auswertung und dem aerodynamischen Stellsystem für
den Übergang der Submunition aus ihrer trudelnden Abstiegsbewegung
in die Zielansteuerungs-Gleitbahn vorgesehen sein; wobei eine Schwellen
auswertung der Zielablage aus einem Referenzbereich der struktur
festen Sensor-Antennencharakteristik eine apparativ einfache Drei
punkt-Ansteuerung des aerodynamischen Stellsystemes und damit eine
unkompliziert arbeitende Steuerung eröffnet.
Für das Stellsystem können Querimpulsgeber vorgesehen sein. Vorteil
hafter sind jedoch Steuerklappen einsetzbar, die zugleich Gleitflügel
funktionen bei der direkten Zielansteuerung ausüben können.
Der Sensor zu Akquisition eines zu bekämpfenden Zielobjektes kann
aktiv und passiv, im Infrarotbereich oder im Millimeterwellenbereich,
arbeiten, wie als solches für Submunitions-Suchzünder bekannt und
insbesondere in der älteren eigenen Anmeldung P 35 02 186.1 vom
24. 01. 1985 für ein konkretes, zu bevorzugendes Realisierungsbeispiel
näher beschrieben. Zur einfachen Schwellen-Auswertung der Zielobjekt-Ab
lage von der Längsachse, also von der momentanen Orientierung der
Submunition kann die Sensor-Antennencharakteristik im Zielgebiet
in getrennt auswertbare Bereiche unterteilt sein. Die Richtungsablage
des anvisierten Zielobjektes aus der Flugkörper-Längsachse kann
aber auch durch Strahlen-Verschwenkung mittels eines bewegten Antennen-
Hilfsgliedes (z.B. eines asymmetrisch gedrehten Subreflektors) oder
durch eine Phasenauswertung an einer Mehrelement-
Antenne, wie es als solches in der Form elektronisch schwenkbarer
stationärer Millimeterwellenantennen bekannt ist, bestimmt werden.
Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen
und, auch unter Berücksichtigung der Darlegungen in der Zusammen
fassung, aus nachstehender Beschreibung eines in der Zeichnung unter
Beschränkung auf das Wesentliche stark abstrahiert und nicht maßstabs
gerecht skizzierten bevorzugten Ausführungs- und Einsatzbeispieles
für Submunition nach vorliegender Erfindung.
Es zeigt:
Fig. 1 Die Kinematik einer Submunition in mehreren auf
einanderfolgenden Funktionsphasen,
Fig. 2 ein stark vereinfachtes Ausstattungs-Beispiel für
eine Submunition gemäß Fig. 1
und
Fig. 3 eine Aufteilung der Querschnittsfläche einer Sensor-
Antennencharakteristik zum Ableiten von Steuerungs
informationen für eine diskontinuierlich endphasen-
korrigierbare Submunition nach Fig. 2
Mittels eines Trägers 1 wird eine Anzahl an Submunitionen 2 über
ein Zielgebiet 3 verbracht, in dem gepanzerte Zielobjektes 4 ausgemacht
wurden oder zu erwarten sind. Beim Träger 1 kann es sich um ein
Artilleriegeschoß, eine Rakete oder ein Flugzeug handeln; vorzugsweise
findet im Rahmen vorliegender Erfindung jedoch ein Träger 1 Anwendung,
bei dem es sich um einen von einem Flugzeug ausgeklinkten und dann
selbsttätig bis über das Zielgebiet 3 weiterfliegenden Munitionsbe
hälter handelt. Dessen Submunitionen 2 sind vorzugsweise strömungs
günstig profilierte Projektile, damit diese unter geringem Strömungs
widerstand aerodynamisch stabil fliegen, aber auch mittels einfacher
Stellsysteme 5 unproblematisch in ihrer Flugbahn , nämlich für eine
Endphase-Ansteuerung des aufgefaßten Zielobjektes 4, beeinflußbar
sind.
Jede Submunition 2 soll nach dem Ausstoß aus ihrem Träger 1 im wesent
lichen im Sturzflug, also etwa parallel zur Lotrechten 6, in das
Zielgebiet 3 absteigen. Insofern ist es grundsätzlich gleichgültig,
in welcher Orientierung die Submunitionen 2 im Träger 1 bezüglich
seiner im wesentlichen horizontalen Flugrichtung 7 angeordnet sind
bzw. ausgestoßen werden.
Da es jedoch - wie unten noch näher erläutert wird - zweckmäßig
ist, den Sturzflug-Abstieg aus möglichst großer Höhe über dem Ziel
gebiet 3 einzuleiten, ist es vorteiIhaft, wie in Fig. 1 berücksichtigt
die projektilförmigen Submunitionen 2 parallel zur Flugrichtung
7 ihres Trägers 1 anzuordnen und mit derartiger Anstellung ihrer
Stellsysteme 5 auszustoßen, daß sich in einer I. Funktionsphase
zunächst eine Submunitions-Bewegung parallel zur Flugrichtung 7
des Trägers 1 einstellt; aus der heraus dann ein Übergang in eine
II. Funktionsphase weiteren aerodynamischen Aufstiegs erfolgt. Wenn
sich Gleichgewicht zwischen der Erdanziehungskraft und den dynamischen
Auftriebskräften einstellt, hat die Bahnkurve 8 der nach dem Träger-Aus
stoß trägheitsbedingt weiterfliegenden Submunition 2 ihr Apogäum
9 erreicht; aus der sie, bei entsprechender konstruktiver Vorgabe
des Submunitions-Schwerpunktes bezüglich des dynamischen Angriffs
punktes seines Stellsystems 5, in die III. Funktionsphase des steilen
Falles hinab in das Zielgebiet 5 umschwenkt. In der Zeichnung ist
nicht berücksichtigt, daß es insbesondere bei großer Anfangsgeschwindig
keit in der I. Phase zweckmäßig sein kann, den bodenparallelen Flug
weg bis zum Übergang in die III. Phase durch aerodynamische Brems
mittel wie einen Schirm, einen Ballon oder Klappen zu verkürzen.
Ein Einschwenken in die Sturz-Lage ist an Bord der Submunition 2
apparativ recht einfach mit der notwendigen Genauigkeit detektierbar;
etwa durch ein Pendelsystem zur Bestimmung der Neigung der Submunitions-
Längsachse 10 oder durch den Fortfall der Reaktionskraft einer Masse
gegenüber der Struktur der Submunition 2 bei Übergang in den freien
Fall. Mittels einer, z.B. ein solches Meßsystem beinhaltenden, vor
programmierten Steuerung 11 (vgl. Fig. 2) wird nun das Stellsystem
5 derart umgesteuert, daß sich in einer IV. Funktionsphase tatsächlich
kein freier Fall etwa längs der Lotrechten 6 einstellt, sondern
die Submunitions-Längsachse 10 dieser gegenüber eine geringe An
stellung unter Einsteuerung in eine Schwenkbewegung erfährt. Die
Submunition 2 beschreibt also während ihrer IV. Funktionsphase in
der Bewegung ihrer Längsachse 10 etwa die Erzeugende einer Kegel
mantelfläche und steigt dadurch nicht linear, sondern in einer schrauben
förmig taumelnden Drehbewegung in das Zielgebiet 3 ab.
Infolge dieser aerodynamisch hervorgerufenen Präzessions-Abstiegs
bewegung beschreibt der Zielsuch-Sensor 12 mit seiner stark gebündelten
Antennencharakteristik 13 im Zielgebiet 3 eine Folge aneinanderge
reihter, und mit der Annäherung der Submunition 2 spiralförmig sich
einengender , Bögen 14. Diese liegen, zur möglichst lückenlosen
Abtastung des Zielgebietes 3 nach einem zu bekämpfenden ZieIobjekt
4, desto dichter ineinander, je geringer der Taumel-Ausschlag der
Submunition 2, je geringer also ihre Anstellung gegenüber der Lot
rechten 6 ist; und der Bereich des spiralförmig abgetasteten Zielge
bietes 3 weist aufgrund der geometrischen Gegebenheiten bei gegebenem
Anstellwinkel einen desto größeren Anfangsradius im Ziegelbiet 3
auf, je größer die Einsatzhöhe dieser Taumel-Suchbewegung der Sub
munition 2 über dem Zielgebiet 3 ist, weshalb ein möglichst hohes
Apogäum 9 anzustreben ist.
Wenn bei diesem spiralförmig sich einengenden Abtasten des Zielge
bietes 3 mittels der Antennencharakteristik 13 während der IV. Funktions
phase ein zu bekämpfendes Zielobjekt 4 aufgefaßt wird, dann erfolgt
aus der dem Sensor 12 nachgeschalteten Detektions-Signalverarbeitung
15 heraus, initiiert über die Steuerung 11, eine Umorientierung
der dynamischen Wirkung des Stellsystemes 5 dahingehend, daß die
Submunition 2 in einer V. Funktionsphase aus der Taumelbewegung
umgelenkt wird in eine Gleitrichtung, in der sie in einer VI. Funktions
phase das soeben aufgefaßte Zielobjekt 4 direkt, also orientiert
parallel zur Richtung der Antennencharakteristik 13 bei Auffassung
des Zielobjektes 4, ansteuert. In der vereinfachten Darstellung
der Funktionsablaufskizze nach Fig. 1 ist nicht berücksichtigt,
daß es, wegen des endlichen Zeitbedarfes für die Umsteuerung, in
der V. Funktionsphase zweckmäßig sein kann, vorübergehend den Auffaß
winkel der Charakteristik 13 zu vergrößern bzw. noch eine überlagerte
Taumelbewegung der Submunition 2 zuzulassen; so daß das aufgefaßte
Zielobjekt 4 nicht wieder verloren geht. Ebenfalls ist nicht zeichnerisch
zum Ausdruck gebracht, daß die Submunition 2 in der VI. (und VIII.)
Phase natürlich zur Kompensation der Erdanziehung eines Auftriebes
bedarf, sich tatsächlich also unter Querversatz gegenüber der Sichtlinie
bewegt. Eine etwaige Anstellung der Längsachse 10 gegenüber der
direkten Sichtrichtung ist ohne weiteres in der Signalverarbeitung
15 berücksichtigbar.
Aufgrund von strömungsdynamischen Quereinflüssen auf die Submunition
2 und/oder aufgrund von Eigenbewegungen des in der VI. Funktions
phase angesteuerten Zielobjektes 4 kann dieses relativ zur Längsachse
10 der Submunition 2, in eine verschobene Stellung des Zielobjektes
4′, auswandern. Dieses Auswandern aus dem Zentrum der Antennencharakte
ristik 13 wird mittels des Sensors 12 und der ihm nachgeschalteten
Signalverarbeitung 15 richtungsgemäß (in strukturfesten Koordinanten)
erfaßt und über die Steuerung 11 sowie das Stellsystem 5 während
einer VII. Funktionsphase in eine diskontinuierliche Steuerung zur
Endphasen-Kurskorrektur, für wieder genaues Anfliegen des ausge
wanderten Zielobjektes 4′ in einer VIII. Funktionsphase, umgesetzt.
In der vereinfachten Skizze der Fig. 1 ist nicht berücksichtigt,
daß sich weitere solche Funktionsphasen VII-VIII anschließen können,
um abermalige Endphasen-Korrekturen bei der Ansteuerung des Zielob
jektes 4′ durchzuführen.
Bei Auftreffen der Submunition 2 auf das Zielgebiet 4′, oder unmittel
bar davor, wird mittels des Sensors 12 oder eines gesonderten Aus
lösemechanismus (in der Zeichnung nicht berücksichtigt) der Sub
munitions-Gefechtskopf 16 gezündet, der vorzugsweise wenigstens
eine strahlbildende Einlage 17 zur Zerstörung des Panzerung des
Zielobjektes 4′ aufweist.
Wie in Fig. 2 vereinfacht angedeutet, besteht das Stellsystem 5
beispielsweise aus einem einfachen Klappenmechanismus. Bei dessen
Anstellung gegenüber der Richtung der Projektil-Längsachse 10 wird
ein entsprechendes Drehmoment um den Schwerpunkt des Submunition
2 eingeleitet, um die Längsachse 10 aus der momentanen räumlichen
Orientierung herauszuverschwenken. Nach Rückkehr in die Normalstellung
prallel zur Längsachse 10 wirken die Klappen des Stellsystems 5
wieder als aerodynamische Gleitfläche, damit die momentan einge
nommenen räumlichen Orientierung der Submunitions-Längsachse 10 fortan
möglichst beibehalten wird. Es können aber auch (in der Zeichnung
nicht berücksichtigt) zusätzlich gesonderte Gleitflächen für diesen
Zweck vorgesehen sein.
Das Stellsystem 5 zur Endphasen-Korrektur der Flugrichtung der Sub
munition 2 bei der Annäherung an das akquirierte Zielobjekt 4′ kann
auch auf anderem Wege realisiert sein, beispielsweise durch Quer
impulsgeber zur Verschwenkung der Projektil-Längsachse 10 um den
Schwerpunkt der Submunition 2. Die Realisierung des Stellsystems
5 durch einfache Klappen weist aber den Vorteil auf, mittels dieser
sowohl eine Nickbewegung der Längsachse 10 - nämlich durch gleich
sinnige Anstellung - wie auch eine Drehbewegung - nämlich durch
gegensinnige Klappenanstellung - hervorrufen zu können; und somit
durch einfache Steuerungsabläufe infolge Überlagerung dieser Ein
flüsse die Submunition 2 in die beschriebene Trudelbewegung während
der IV. Funktionsphase einsteuern zu können, die erforderlich ist,
um mittels des starr in die Struktur des Submunition 2 eingebauten
Sensors 12 die spiralförmige Zielgebiet-Abtastung längs der Kreis
bögen 14 durchzuführen.
Eine besonders einfache elektromechanische oder elektrofluide Reali
sierungsmöglichkeit der funktionellen Kopplung zwischen der Steuerung
11 und dem Stellsystem 5 ergibt sich, weil kein kontinuierlicher
Betrieb der Steuerung 11 verlangt wird, sondern ein Dreipunkt-Betrieb
(also Ermöglichung je einer Auslenkstellung beiderseits der neutralen
oder Null-Stellung) genügt. Bei diesem wird das Stellsystem 5 nur
kurzzeitig in eine definierte zweite, ausgelenkte Stellung verfahren
und nach Durchführung des gewünschten Manövers der Submunition 2
- also Verschwenkung ihrer Längsachse 10 im Raum - diese Auslenkung
wieder zurückgenommen. Die Stärke des Manövers, also der Auslenkung,
ist dann über eine einfache Pulslängensteuerung beeinflußbar. Wenn
die Anlenkung des Stellsystems 5 an die Struktur der Submunition
2 nicht im stabilen Gleichgewicht, bezogen auf die aerodynamische
Wirkung der Anströmung, realisiert ist, dann genügt es, mittels der
Steuerung 11 eine Arretierung in der Grundstellung des entsprechenden
Funktionsteiles des Stellsystemes 5 aufzuheben; das dann durch die
aerodynamische Wirkung
in seine ausgestellte Position überführt wird. Daraufhin veranlaßt
die Steuerung 11 wieder eine Rückführung in die Grundstellung. Umge
kehrt ermöglicht der Zweipunkt-Betrieb bei aerodynamisch stabiler
Anlenkung des Stellsystems 5 die aerodynamisch automatisch erfolgende
Rückführung in die konstruktiv vorgegebene Grundstellung, wenn eine
von der Steuerung 11 zur Auslenkung aufgebrachte Kraft wieder abge
schaltet wird.
Der Dreipunkt-Betrieb des dem Sensor 12 nachgeschalteten Stellsystemes
5 bedarf nur einer einfachen Auswertung zum Erkennen und Ausgleichen
einer Auswanderbewegung des einmal erfaßten und als zu bekämpfen
detektierten Zielobjektes 4-4′. Beispielsweise kann die Querschnitts
fläche der Sensor-Antennencharekteristik 13 (Fig. 3) in so viele
einen zentralen Bereich c ringbogenförmig umgebende Sektoren a unter
teilt sein, wie unterschiedliche Anstellrichtungen mittels des Stell
systemes 5 ausgelöst werden können. Beim in Fig. 2 skizzierten zwei
achsig-orthogonalen Stellsystem 5, dessen Klappen aus der neutral-sta
tionären Stellung in zwei entgegengesetzten Richtungen angestellt
werden können, sind den dadurch möglichen Anstellrichtungen die
vier Sektoren al-ar und al′-ar′ in der Querschnittsfläche der An
tennencharakteristik 13 zuordnenbar. Solange das aufgefaßte und
anvisierte Zielobjekt 4 noch im zentralen Bereich c der Charakteristik
13 erfaßt ist, wird die Flugrichtung (also die räumliche Orientierung
der Längsachse 10) der Submunition 2 beibehalten (VI. Funktionsphase
in Fig. 1). Wenn das erfaßte Zielobjekt 4′ aber in einen der Ring-
Sektoren a der Charakteristik 13 auswandert, ist ein Treffer nicht
mehr gewährleistet. Deshalb wird nun - direkt initiiert aus dem
betreffenden Ring-Sektor a (nämlich ar im Beispielsfalle gemäß Fig. 3) -
über die Steuerung 11 diejenige Anstellung des Stellsystems 5 kurz
zeitig ausgelöst, die durch eine Verschwenkung der Submunitions-Längs
achse 10 gerade diese Auswanderbewegung in der Querschnittsfläche
der Antennencharakteristik 13 wieder rückgängig macht, also durch
eine Endphasen-Kurskorrektur das in seiner Auswanderbewegung erfaßte
Zielobjekt 4′ wieder in den zentralen Bereich c der Charakteristik
zurückführt.
Gesteuert aus dem Sensor 12 kann die Anstellung des Stellsystems
5 nun wieder rückgängig gemacht werden; wenn die nicht von vornherein
aufgrund gegebener geometrischer Abhängigkeiten mit einer Pulslängen-
Zeitsteuerung verknüpft ist.
In Fig. 3 ist ferner berücksichtigt, daß es zweckmäßig sein kann,
wenigstens einen ringsektorförmigen Übergangsbereich b in der An
tennencharakteristik 13 zwischen dem zentralen Bereich c und dem
jeweils radial sich anschließenden äußeren Bereich a zu definieren.
Die Zeitspanne, die ein aus dem zentralen Bereich c auswanderndes
Zielobjekt 4-4′ in diesem Zwischenbereich b verweilt - oder die
vergeht, bis nach Austritt aus dem zentralen Bereich c der Eintritt
in einen äußeren Ringbereich a festgestellt wird -, ist ein Maß
für die Auswanderungs-Geschwindigkeit und damit die Sichtlinien-Dreh
geschwindigkeit zwischen dem starr in die Submunition eingebauten
Sensor 12 und dem aufgefaßten Zielobjekt. Abgeleitet aus dieser
Messung kann die Steuerung 11 dann, wie als solches bekannt, eine
Vorverlegung bei der diskontinuierlichen Neuorientierung der Sub
munitions-Bewegungsrichtung in der VII. Funktionsphase auslösen;
so daß sich wenigstens angenähert ein Kollisionskurs nach der Proportional
navigation ergibt und demzufolge ein Treffer auch bei rascher Flucht
bewegung des aufgefaßten Zielobjektes 4 zu erwarten ist.
Statt der Ringsektor-Auswertung der Sensor-Charakteristik 13 gemäß
Fig. 3 können auch strahlenförmige gekreuzte Keulen-Konfigurationen
vorgesehen sein, deren ovale Querschnitte am Grund des Zielgebietes
3 in Entfernungs-Bereiche unterteilt ausgewertet werden, um Ablage-
und Auswanderungsinformationen für die diskontinuierliche Endphasen-Flug
korrektur der Submunition 2 zu gewinnen. In der Zeichnung ist zur
Vereinfachung der Darstellung auch nicht berücksichtigt, daß der
Einbau des Sensors 12 im Interesse der Vorverlegungs-Zielansteuerung
gegenüber der Fluglage des Projektils einen Versatz der Richtung
der Charakteristik 13 aufweisen kann.
Claims (7)
1. Manövrierbare Suchzünder-Submunition (2), zum Bekämpfen von
gepanzerten Zieobjekten (4) in einem Zielgebiet (3), gekenn
zeichnet durch ihre Ausbildung als Sturzflug-Projektil mit struktur
festem Sensor (12) und mit einem aerodynamischen Stellsystem
(5) zum Hervorrufen einer kreisenden Taumelbewegung während
steilen Hinabstürzens in das Zielgebiet (3) sowie zu sensorge
führter Endphasen-Kurskorrektur für direkten Gleitflug eines
detektierten Zielobjektes (4-4′).
2. Submunition nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch ein diskontinuierlich arbeitendes Stell
system (5), das nach Maßgabe der momentanen Zielablagerichtung
relativ zur Projektil-Längsachse (10) vorübergehend auslenkbar
ist.
3. Submunition nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch ein im Dreipunktbetrieb aus dem Sensor
(12) ansteuerbares Stellsystem (5)
4. Submunition nach Anspruch 2 oder 3,
gekennzeichnet durch ein Stellsystem (5), das zwei orthogonal
orientierte Paare von Steuerflächen aufweist, von denen wenigstens
die Flächen eines Paares auch gegensinnig auslenkbar sind.
5. Submunition nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
gekennzeichnet durch eine auf die Wirkrichtung des Stellsystems
(5) bezogene Schwellen-Auswertung der Ablage des von der Sensor-
Chrakteristik (13) erfaßten Zielobjektes (4-4′) relativ zur
Projektil-Längsachse (10).
6. Submunition nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch zusätzliche Auswertung der zeitlichen Ziel
auswanderung für eine der Proportionalnavigation angenäherte
Endphasen-Korrektur der Flugrichtung.
7. Submunition nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
gekennzeichnet durch eine Impulslängen-Steuerung (11) für die
Auslenkung des Stellsystems (5).
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