DE3340037C2 - - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B10/00—Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
- F42B10/60—Steering arrangements
- F42B10/62—Steering by movement of flight surfaces
- F42B10/64—Steering by movement of flight surfaces of fins
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F42B10/66—Steering by varying intensity or direction of thrust
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Stellsystem für gelenkte, mit Über
schallgeschwindigkeit fliegende Munition, wie Flugkörper, Raketen oder
Geschosse nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der DE-OS 28 56 286 ist bekannt, einen mit Überschall fliegenden
Flugkörper während des Fluges zu stabilisieren. Am Flugkörpermantel
sind radial gerichtete Düsen vorgesehen. Das daraus ausströmende Medium
bewirkt eine Querkraft. Diese Querkraft reicht zur Korrektur der Pendel
bewegung des Flugkörpers aus. Für die Lenkung eines Flugkörpers sind je
doch die erzeugbaren Querkräfte nicht ausreichend. Es ist daher Aufgabe
der Erfindung, ein Stellsystem mit geringem Aufwand und großer Wirkung
vorzuschlagen. Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des
kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße, bspw. durch Sensoren gesteuerte Stellsystem nutzt
aerodynamische Effekte, die in einer durchströmten Ringfläche, bspw.
einem ringförmigen Leitwerk, durch teilweise Veränderung der durchström
ten Fläche entstehen.
Dazu wird der durchströmte Querschnitt im Bereich eines Segmentes ent
weder aerodynamisch durch Gasströme aus Düsen bzw. Impulsladungen mit
in kurzer Zeit emittierten Gasmenge intermittierend ganz oder
teilweise geschlossen. Aufgrund des veränderten Widerstandes in der so
beeinflußten Strömung wirkt während der Dauer der Beeinflussung auf den
Flugkörper ein Lenkmoment. Das Stellsystem ist sehr einfach aufgebaut,
also ohne alle beweglichen Teile. Dieser sehr einfache Aufbau besitzt
eine hohe Festigkeit gegenüber extremen axialen Beschleunigungen, wie
sie bspw. bei Rohrwaffen-Munition auftreten. Auch liegen deutlich ge
ringere Kosten, verglichen mit anderen Systemen, vor.
Die Erfindung nutzt den bei Rohrgeschossen auftretenden Choke-Effekt aus,
indem der gesamte Bereich des Ringflügels oder ein Teil davon gesteuert
blockiert wird.
Erfindungswesentlich ist dabei, daß durch die vorgeschlagene Anordnung
ein verhältnismäßig geringer Gasaufwand bzw. mechanisch wirksame Sperr
fläche pro Sektor ausreicht, um den gesamten bzw. einen lenkungswesent
lichen Anteil der Sektor-Querschnittsfläche zu blockieren. Dies beruht
auf dem Verstärkungseffekt, bei dem der für die Überschallströmung opti
mierte Querschnitt einer Sektorfläche nur zum Teil blockiert werden muß,
um die Bedingungen für die Überschallströmung derart zu verschlechtern,
daß damit der größte oder der gesamte Anteil der Querschnittsfläche und
evtl. sogar benachbarte Bereiche der Ringflügelsektoren blockiert werden.
Mit der Lösung nach Anspruch 2 ist die in einfacher Weise auf das Ziel
einwirkende Komponente, wie projektilbildende Ladung, durch relativ
große Richtungsänderung der Munition, um eine günstige Ausgangsposition
zu bringen.
Nach dem Anspruch 3 reichen für den vorbeschriebenen Effekt die von ei
ner Impulsladung kurzzeitig abgegebene Gasmenge aus, um eine Lenkwir
kung an der Munition zu erzielen.
Eine Variante zum Merkmal des Anspruches 3 ist durch das Merkmal des
Anspruches 4 gegeben. Die Gasgeneratoren bieten jedoch noch den Vor
teil, daß durch die längere Ausströmphase ein entsprechend vergrößerter
Lenkimpuls möglich ist. Nach dem Merkmal des Anspruches 5 ist eine vor
äußeren Einflüssen, wie Beschädigung des genannten Stellsystems, ge
schützte und axial kurze Bauweise möglich.
Nach dem Merkmal des Anspruches 6 entfalten die pyrotechnischen bzw.
mechanischen Mittel die größtmögliche Wirkung.
Nach dem Anspruch 7 ist ohne große bauliche Maßnahmen eine mehrfache
Funktion pro Ringleitwerk-Sektor möglich. Wensentlich ist hierbei je
doch, daß die nachrangig liegenden pyrotechnischen Mittel in Richtung
auf die Anströmseite des Ringleitwerkes gerichtet sind, um eine maxi
male Wirkung zu erreichen.
Mit den Merkmalen des Anspruches 8 liegt ein relativ günstiger Strömungs
widerstand vor. Für die gute Lenkbarkeit der Munition ist jedoch eine
relativ geringe Rotation der Munition vorauszusetzen. Hierzu reicht ein
kleiner Anstellwinkel der Stege 5 aus. In Drehrichtung aufeinanderfol
gende Sektoren werden dann entpsrechend blockiert, um die gewünschte
Lenkwirkung zu erreichen.
Nach dem Anspruch 9 ist der Strömungswiderstand bis zur Phase des Ziel
anfluges relativ günstig. Das Leitwerk ist einfach aufgebaut und trotz
der geteilten Ausbildung wirksam.
Nach dem Anspruch 10 ist die Munition in der Phase des Zielanfluges durch
Einzelwirkung des vorderen Leitwerkes oder durch Gesamtwirkung von vor
derem Leitwerk und hinterem Leitwerk in eine, für eine Gefechtskomponente
günstigere Richtung zu lenken.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der Zeichnung nachstehend
beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 einen in einem Abschnitt gezeichneten Flug
körper mit einem Ringleitwerk im Teilschnitt;
Fig. 2 einen Schnitt durch das Ringleitwerk nach
Fig. 1 gemäß der Linie II-II;
Fig. 2a ein Ringleitwerk mit 120°-Sektoren;
Fig. 3 einen weiteren Flugkörper;
Fig. 4 einen Querschnitt nach Fig. 3 gemäß der
Linie IV-IV;
Fig. 5 das Leitwerk nach Fig. 4 im Ausgangszustand.
Ein Flugkörper 1 fliegt mit Überschall in Pfeilrichtung 2, wobei die
Strömungslinien mit 3 bezeichnet sind. Am Flugkörper 1 ist am Gehäuse
12 ein Ringleitwerk 4 mit Stegen 5, 90°-Strömungssektoren 6 mit einem
Ringflügel 7 und eine Steuereinrichtung 18 angeordnet. Der Strömungs
bereich innerhalb des Ringleitwerkes 4 ist mit 10 bezeichnet. Der Ab
stand zwischen der Anström-Öffnung 15 des Ringleitwerkes 4 zum aero
dynamischen Schwerpunkt 16 ist mit 17 angegeben.
Im Strömungsbereich 10 sind im Flugkörper 1 elektrisch zündbare und
durch eine Steuereinrichtung 18 auswählbare pyrotechnische Zellen 20
mit elektrischen Kabeln 19 hintereinander angeordnet. Diese Zellen 20
können als Impulsladungen oder auch als Gasgeneratoren ausgebildet
sein. Nach Fig. 1 ist die von der vordersten Zelle 20 ausgestoßene
Gaswolke strichpunktiert gezeichnet und trägt die Zahl 21. Die von der
hintersten Zelle ausgestoßene Gaswolke ist mit 22 bezeichnet.
Die querschnittsmäßige Ausdehnung der Gaswolke 21 geht aus Fig. 2 hervor,
wobei der Winkel der Wolke 21 am Ringflügel mit 25 angegeben ist.
Der entsprechende Winkel von 90° eines blockierten Leitwerksektors ist
mit 26 bezeichnet.
Entsprechend der in den Fig. 1 und 2 gezeichneten Wolke 21 ist der
betreffende Leitwerksektor 6 für die Überschallströmung 3 blockiert,
wie durch die gezeichneten Strömungslinien 3 a im oberen Teil der Zeichnung
zu Fig. 1 angedeutet ist. Entsprechend der Fläche des betreffenden
Leitwerksektors 6 wird eine Kraft erzeugt, die über den Abstand 17
eine Richtungskorrektur des Flugkörpers 1, etwa in Pfeilrichtung 27,
erzeugt.
Nach Fig. 2a sind bei einem Ringleitwerk 12 Sektoren 6 a mit je 120°
vorgesehen.
Nach Fig. 3 weist ein vereinfacht dargestellter Flugkörper 30 das feststehende
Ringleitwerk 4 und ein wie ein Ringleitwerk wirkendes Leitwerk 31 auf.
Dessen Durchmesser 29 ist kleiner als der Durchmesser 9 des Ringleitwerkes
4. Das Leitwerk 31 besteht aus radial verschiebbaren Trageflächen
32. Im Ausgangszustand nach Fig. 5 überdecken sich die Trageflächen
32. Im Endzustand nach Fig. 4 liegen die Trageflächen 32 in einem
möglichst kleinen seitlichen Abstand 33 und in einem strömungswirksamen
radialen Abstand 34.
Eine stark vereinfacht dargestellte Stelleinrichtung 35 besteht in bekannter
Weise aus teleskopierbaren röhrenförmigen Teilen 36, 37 und einem
Gasgenerator 38.
Düsen 39 zur Erzeugung von Gaswolken 21 innerhalb des Leitwerkes 31 sind
am Flugkörper in bezug auf die einzelnen Strömungssektoren 11 angeordnet.
Für die Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen ist der Flugkörper 30 mit
einer an sich bekannten projektilbildenden Komponente 40 versehen.
Die Wirkungsweise der Leitwerke 4 und 31 besteht darin, daß das Ringleitwerk
4 wie zu den Fig. 1 und 2 beschrieben - die Lenkung des
Flugkörpers 30 während des Marschfluges.
Das Leitwerk 31 wird erst während des Zielanfluges ausgefahren, um die
projektilbildende Komponente in eine günstige Winkelposition zum Ziel
zu bringen. Dazu wird ein oder auch mehrere ausgewählte Sektoren 11
durch eine Steuereinrichtung 41 über die Düsen 39 gegenüber der Luftströmung
blockiert. Die Folge ist eine entsprechende zu Fig. 1 beschriebene
Richtungskorrektur des Flugkörpers 30.
Beim Zielanflug sind jedoch auch die Wirkungen der teilblockierten Leitwerke
4 und 31 durch gleichzeitige oder zeitlich versetzte aktivierte Strömungssektoren
6, 11 miteinander kombinierbar. Dadurch wird eine wesentlich
stärkere Richtungsänderung des Flugkörpers erzielt.
In Abhängigkeit von der Größe des Flugkörpers und seiner Einsatzsektoren
sind bezüglich der starr oder radial verschiebbar ausgebildeten Leitwerke
4 und 31 noch folgende Varianten möglich:
1. Leitwerk 4 starr
Leitwerk 31 starr
2. Leitwerk 4 beweglich
Leitwerk 31 beweglich.
Leitwerk 31 starr
2. Leitwerk 4 beweglich
Leitwerk 31 beweglich.
Die radial verschiebbaren Tragflächen 32 können anstelle der teleskopierbaren
Teile 36, 37 auch gasgetriebene Winkelhebel oder andere mechanische
Systeme eingesetzt werden. Es eignen sich sowohl die beschriebenen
pneumatischen bzw. pyrotechnischen Antriebssysteme, als auch elektrische
oder mechanische oder miteinander kombinierte Antriebssysteme.
Für die Blockade der Strömungssektoren 6 können sich auch mechanische
Mittel, wie dünne metallische Lamellen eignen, die über geeignete
Stellsysteme in die Strömungssektoren 6 zu kurz andauernden, oder
konstant andauernden Blockade eingebracht werden.
Anstelle der in Fig. 2 dargestellten 4 Strömungssektoren 6 können als
Mindestanzahl auch nur 3 Sektoren vorgesehen sein.
Im Rahmen der beschriebenen Ausführungsbeispiele liegt es auch, wenn anstelle
der pyrotechnischen Zellen 20 pro Leitwerksektor 6 jeweils eine
einzige Düse vorgesehen ist, die ein flüssiges oder gasförmiges Medium
in die Leitwerksektoren abgibt.
Claims (10)
1. Stellsystem für gelenkte, mit Überschallgeschwindigkeit fliegende
Munition, wie Flugkörper, Raketen oder Geschosse, mit einer Vorrichtung
zur Lenkung durch partiell veränderbaren Strömungsdruck,
dadurch gekennzeichnet, daß die Munition (1, 30) wenigstens ein
ringförmiges Leitwerk (4, 31) aufweist, das in Sektoren (6, 11)
unterteilt ist, in denen pneumatische Mittel (20, 39) selektiv
steuerbar die Luftströmung (3, 3 a) ganz oder teilweise blockieren.
2. Stellsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Munition (1, 30) in axialer Richtung hintereinander zwei
oder mehrere Lenksysteme (4, 31) vorgesehen sind, wobei das vordere
Lenksystem (31) entsprechend den Strömungsverhältnissen für das hintere
Lenksystem (4) im Durchmesser (29) kleiner ist.
3. Stellsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnischen Mittel (20) als gaserzeugende Impulsladungen
ausgebildet sind.
4. Stellsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnischen Mittel (20) als Gasgeneratoren ausgebildet
sind.
5. Stellsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnischen und die mechanischen Mittel (20, 39) in dem,
an der Munition (1) durch den Ringflügel (7) begrenzten Bereich
(10) angeordnet sind.
6. Stellsystem nach den Ansprüchen 1 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnischen Mittel (20) an der Munition (1) symmetrisch
zu den Stegen (5) des Ringleitwerkes (4) angeordnet sind.
7. Stellsystem nach den Ansprüchen 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Munition (1) die pyrotechnischen Mittel (20) pro Sektor
(6) des Ringleitwerkes (4) mehrfach hintereinander angeordnet sind.
8. Stellsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Leitwerk (4) wenigstens drei gleich große Strömungssektoren
(6) mit jeweils zugeordneten, die Luftströmung (3) blockierenden
Mitteln (20, 39) aufweist.
9. Stellsystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das vordere Lenksystem als teleskopierbares Leitwerk (31) mit
radial verschiebbaren Trageflächen (32) ausgebildet ist, wobei die
Trageflächen (32) im eingezogenen bzw. unwirksamen Zustand innerhalb
der Kontur der Munition (30) gelagert sind.
10. Stellsystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragflächen (32) durch eine Steuereinrichtung (41) einzeln,
gruppenweise oder insgesamt gleichzeitig radial ausfahrbar und selektiv
durch pyrotechnische Mittel (20, 39) beaufschlagbar sind.
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