DE322844C - Verfahren zur Verarbeitung von tonerde- und kieselsaeurehaltigem Gut - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung von tonerde- und kieselsaeurehaltigem Gut

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DE322844C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F7/00Compounds of aluminium
    • C01F7/68Aluminium compounds containing sulfur
    • C01F7/74Sulfates
    • C01F7/743Preparation from silicoaluminious materials, e.g. clays or bauxite

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Description

  • Verfahren zur Verarbeitung von tonende- und kieselsäurehaltigem Gut. Das Aufschließen von tonende- und kieselsäurehaltigem Gut durch Erhitzen mit Gips ist an sich bekannt. So wird nach der französischen Patentschrift 4280i9 ein solches Reaktionsgemisch derart auf Rotglut erhitzt, daß neben schön efeldioxyd Calciumaluminat und Calciumsilikat, also unlösliche Aluminiumverbindungen, entstehen. Die vorliegende Erfindung hingegen bezweckt, aus einem Gemische von tonende- und kieselsäurehaltigem Gut und Gips nicht unlösliche Aluminiumverbindungen, wie- im Falle der erwähnten Patentschrift, Herzustellen, sondern die Tonerde in lösliche Form überzuführen. Dies wird erreicht, indem man das Reaktionsgemisch nicht auf volle Rotglut, sondern nur auf solche Temperaturen erhitzt, bei denen noch kein Schwefeldioxyd entweicht. Wesentlich für das Verfahren ist also, das Erhitzen so zu leiten, daß eine Entwickelung von Schwefeldioxyd hintangehalten bleibt, der gewünschte Aufschluß dabei aber doch erfolgt. Die hierzu notwendige Temperatur liegt bei beginnender Rotglut.
  • Durch Auslaugen des so behandelten Gutes mit Wasser, dem gegebenenfalls geringe Mengen Schwefelsäure zuzasetzen sind, gelingt es dann, die gesamte Tonerde in Form von Aluminiumsulfat in Lösung zu erhalten und so von der Kieselsäure zu trennen.
  • Die nach dem Auslaugen des Gutes erhaltene Lösung kann entweder auf Tonerdesulfat oder andere Tonerdesalze verarbeitet werden oder man kann aus ihr durch Eindampfen und Erhitzen des Rückstandes Tonerde erzeugen unter gleichzeitiger Gewinnung der gesamten, in dem Gips enthaltenen Schwefelsäure, die beim stärkeren Erhitzen entweicht und in bekannter Weise aufgefangen werden kann. Das Verfahren stellt also gleichzeitig einen Weg zur Gewinnung der Schwefelsäure des Gipses dar.
  • Der Rückstand vom Laugeprozeß eignet sich sehr gut zur Herstellung von Kunststeinen.
  • Die Ausführung des Verfahrens sei erläutert an einem Beispiel, bei dem als Ausgangsgut reiner Kaolin benutzt wird, dessen Zusammensetzung, entsprechend der theoretischen »Tonsubstanz«, also ohne Berücksichtigung des Hydratwassers, als Ale 03 -:2 Si O@ angenommen wird. Je nach der Menge des zugesetzten Calciuansulfates kämen dann folgende Umsetzungen in Betracht: i. Al, 03#2SiOZ+CaSO, -Ca0#2Si02+A1203@502 z. Al@ O. 2 Si OZ -f- 2 Ca S04 -2Ca0#2S102+Ah03#2S03 3. A12 03 - 2 Si O@ + 3 Ca S04 -3Ca0-2Si0.+Al203-3S03. In den Fällen i und 2 erhält man neben Calciummetasilikat bzw. Dimetacalciumsilikat basische Aluminiumsulfate, die in Wasser unlölich sind; man hat daher dem Laugewasser der Umsetzungsmasse so viel Schwefelsäure zuzuführen, -.daß Al, (SOS) 3 gebildet wird.. Im 3. Falfe sollte theoretisch ein wasserlösliches Sulfat entstehen.; doch hat es sich durch praktische Versuche erwiesen, daß auch in diesem Falle ein Zusatz von Schwefelsäure erforderlich ist, da stets auch noch basische , Sulfate entstehen.
  • In der Praxis empfiehlt es sich daher, auf i Mol. Tonsubstanz nur 2 Mol. Gips zu nehmen. Dieses Gemisch wird höchstens bis auf mäßige Rotglut (bei der die erwähnten Silikate gebildet werden, der Gips aber noch nicht unter Abspaltung von S02 zersetzt wird) erhitzt; das Glühgut, welches im wesentlichen , aus 2 Mol. Calciummetasilikat und i Mol. basischem Aluminiumsulfat besteht, wird dann mit Wasser ausgelaugt, dem so viel Schwefelsäure zugesetzt ist, daß das entstandene basische Sulfat (A12 03.2 S03) gerade in AL (S04) 3 umgewandelt wird.
  • . Die anzuwendenden Mengen der Reaktionsstoffe ergeben sich hiernach ohne weiteres für den Praktiker.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUcH: Verfahren zur Verarbeitung von tonerde- und kieselsäurehaltigem Gut, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut, mit Gips gemischt, nur so hoch, d. h. bis zur beginnen-'den Rotglut, erhitzt wird, daß eine Entwickelung von Schwefeldioxyd noch nicht eintritt, wodurch die Tonerde in lösliche Form übergeführt. «wird und durch Auslaugen mit Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz von Schwefelsäure, abgetrennt werden kann. .
DE1919322844D 1916-04-14 1919-05-09 Verfahren zur Verarbeitung von tonerde- und kieselsaeurehaltigem Gut Expired DE322844C (de)

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