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Drahtspulenwechseleinrichtung für Heftapparate
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Anwendungsgebiet der Erfindung: Die Drahtspulenwechseleinrichtung
ist besonders für Heftapparate geeignet, die im Nonstop-Betrieb bei Rotationsdruckmaschinen
eingesetzt werden sollen.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen: Drahttransportvorrichtungen,
die im Nonstop-Betrieb Hefteinrichtungen von Rotationsdra-%maschinen den Heftdraht
zuführen sollen, müssen mindestens zwei Drahtspulen verwenden, von denen im Wechsel
der Heftdraht abgespult wird und von denen während des Ablaufes der neuen Spule
die alte aus der Aufnahme genommen und durch eine neue Drahtspule ersetzt werden
kann, Dieser Grundvoraussetzung wird auch in bekannten Lösungen, wie z. B. in dem
DD-WP 100 437 und im DRP 756 731 entsprochen.
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Der Nachteil dieser bekannten Lösungen besteht darin, daß während
des Maschinenlaufes das Maschinenpersonal den Drahtstrang aus der Maschine entfernen
und den von der neu eingesetzten Drahtspule abzuführenden Anfang des Heftdrahtes
über Umlenkrollen, Drahtrichteinrichtung und Drahtrichtungsdüse in eine Bereitschaftsstellung
zu den Drahttransportwalzen bringen muß. Bei diesem Einziehvorgang muß der neue
Heftdraht auch in
Verbindungen zu Kontakten mit Sicherheitseinrichtungen,
Steuereinrichtungen bzw. sonstigen Schaltelementen der Maschine gebracht werden.
Da diese geschilderten Arbeitsgänge bei laufender Maschine auszuführen sind, ist
das Unfallrisiko bei einiyen eng gebauten Rotationsdruckmaschinen so groß, daß diese
während des Einziehens des neuen Drahtstranges abgeschaltet werden müssen und somit
der Vorteil einer Vorrichtung zum Nonstop-Transport von Heftdraht in Frage gestellt
ist.
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Wird deshalb das Einziehen des neuen Drahtetranges innerhalb und bei
laufender otationsdruckmaschine durchgeführt, ist vom Bedienungspersonal äußerste
Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten, so daß allein aus diesem Grunde der Einziehvorgang
für den Drahtstrang viel Zeit in Anspruch nimmt.
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Ziel der Erfindung: Das Ziel der Erfindung besteht in einer für den
Nonstop-Betrieb von Heftapparaten in Rotationsdruckmaschinen besonders geeigneten
Drahtspulenwechseleinrichtung, mit der die Maschinenstillstandszeit und die Unfallgefahr
mit einfachen unkomplizierten, kostengünstigen Mitteln reduziert und die geschilderten
Mängel des Standes der Technik beseitigt werden.
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Wesen der Erfindung: Aufgabe der Erfindung ist es, eine im Ziel genannte
Drahtspulenwechseleinrichtung mit mindestens zwei Drahtspulen zu schaffen, von denen
der Heftdraht den Drahttransportwalzen bei laufender Maschine ohne jegliche Unfallgefahr
zugeführt werden kann und mit der der Arbeitsaufwand für das Entfernen des kestdrahtes,
sowie für das Einziehen des neuen Drahtstranges reduziert und die Bedienfreundlichkeit
der Rotationsdruckmaschine erhöht wird.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Drahtspulenwechseleinrichtung
gelöst, bei der jede Drahtspule in eine Kassette einlegbar ist, die Aufnahmestücke
besitzt, mit denen sie in Führungen einer I<assettenhalterung aufgenommen bzw.
ausgewechselt werden kann.
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Zur Aufnahme der Drahtspule ist dazu am Kassettenboden eine Welle
befestigt, auf der axial unverschiebbar ein Klinkenrad lagert, mit dem die auf die
Welle aufgeschobene axiale Verschiebung sicherbare Drahtspule formschlüssig kuppelbar
ist.
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In der Kassette sind weiterhin alle wesentlichen für den Nonstop-Betrieb
von Drahttransportvorrichtungen erforderlichen Schaltungsteile, wie die eine Kontaktfeder
besitzende, eine Schaltstange tragende, parallel zur Welle an der sssettenwand drehbar
lagernde, von einer Biegefeder außer Eingriff mit dem Klinkenrad gehaltene Sperrklinke
sowie eine Drahtrückholeinrichtung angeordnet. Die Drahtrückholeinrichtung besteht
aus einer mit einem Anschlag versehene Biegefeder und einer federnd befestigten
Sperre. Außerdem ist in der Kassette ein mit einem Schalthebel um eine gemeinsame
Drehachse schwenkbarer Fühlhebel und ein Kontaktstück angeordnet Die Kassette ist
mit einem Auslegearm versehen, an dessen äußerem Teil parallel zur Drehachse der
Drahtspule in einer Ebene eine Umlenkrolle, die Drahtrichteinrichtung und die Drahtführungsdüse
angeordnet ist. Durch die Aufnahme der Drahtspule in auswechselbaren Kassetten ist
es möglich, die Drahtspule außerhalb der laufenden Rotationsdruckmaschine unfallfrei
einzulegen und durch die besondere Ausgestaltung der Kassette auch die Drahtspule
sowie den abgezogenen Draht-Strang mit den für einen automatisierten Nonstop-Betrieb
einer Drahttransportvorrichtung vorgesehenen Schaltungsteilen in entsprechende Beziehung
zu bringen. Der an der Kassette vorgesehene Auslegearm mit der daran angeordneten
Sicherheitseinrichtung, Umlenkrolle, Drahtrichteinrichtung und Drahtfüh-
rungedüse
erhöht den Kassettenwechseleffekt durch den besonderen Vorteil, daß der Drahtstrang
außerhalb der laufenden Maschine durch weitere wesentliche Teile der Drahttransportvorrichtung
gebracht werden kann, so daß bereits mit dem Austausch der abgelaufenen gegen eine
neue Kassette der Anfang des neuen Drahtstranges unmittelbar vor den Transportwalzen
zu liegen kommt, zwischen denen er dann durch eine geringfügige Verschiebung des
Drahtatranges in eine Bereitschaftsstellung geführt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Anordnung des Aufnahmestückes am Ende des Auslegearmes
und am Zapfen der Welle und die Aufnahme der Kassette nur an diesen beiden um 900
versetzten Aufnahmestücken in der Kassettenhalterung bringt den weiteren Vorteil,
daß die Kassette nur von zwei Halterungspunkten stabil gehalten und relativ schnell
und unproblematisch vom Bedienungapersonal gewechselt werden kann. Durch die parallele
Anordnung von zwei Führungen nebeneinander am Fuße der Kassettenhalterung und durch
die an ihr weitere Anordnung der zwei Führungen auf einer gemeinsamen Zentralachse
ist es möglich, die Kassetten parallel mit der offenen Drahtspuleneinlegeseite zueinander
zeigend von der Kassettenhalterung aufzunehmen bzw. in letzterer auszuwechseln.
Mit Hilfe der Anordnung dieser geschilderten Mittel wird der positive Effekt erreicht,
daß beide Drahtspulen nach außen fast gänzlich umkapselt sind und dabei in diesem
Bereich die Unfallgefahr weiter gesenkt und gleichzeitig das Innere der Kassette
vor Staubeinwirkung geschützt wird.
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Das Aufnahmestück am Ende des Auslegearmes besitzt einen dreieckigen
und das Aufnahmestück am Zapfen der Welle einen trapezförmigen Querschnitt und die
für diese Aufnahmestücke vorgesehenen Führungen entsprechen der jeweiligen Gegenform
der Aufnahmestücke.
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Aus dem besonderen Querschnitt der Aufnahmestücke und ihrer
Führungen
ergeben sich günstige unkomplizierte Halterungen, die ein einfaches Einlegen der
Kassette und ihre stabile kippfreie Lagerung ermöglichen.
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Die Erfindung-soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert
werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigt: Fig. 1: die Ansicht der Drahtspulenwechseleinrichtung
nach Schnitt B-B Fig. 2: die Ansicht der Drahtspulenwechseleinrichtung nach Schnitt
A-A mit der spiegelbildlichen zur ersten Kassette angeordneten zweiten Kassette
Die Drahtspulenwechseleinrichtung besteht aus den Kassetten 1 und 2, von denen jede
mit einem Auslegearm 3 versehen ist, an dessen äußerem Ende ein Aufnahmestück 4
befestigt ist.
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Ein weiteres Aufnahmestüok 5 ist gegenüber dem ersten um 900 versetzt
am Zapfen 6 der Vwalle 7 angeordnet. Die beiden I<assetten 1 und 2 werden parallel
mit der Spulenaufnahieseite zueinander von einer Kassettenhalterung 8 aufgenommen.
Dazu sind an der Kassettenhalterung 8 zwei Führungen 9 und 10 zur Aufnahme der Aufnahmestücke
4 und zwei Führungen 11 und 12 zur Aufnahme der Aufnahmestücke 5 vorgesehen. Die
Kassettenhalterung 8 ist nur angedeutet, weil je nach den Bedingungen und den Platzverhältnissen
in der Maschine sie unterschiedlich gestaltet sein kann (Fig. 2) Auch die Halterungspunkte
für die Kassette 1 und 2 könnten dabei u. U. anders gewählt werden müssen. Die Aufnahme
der Kassette 1 oder 2 in der Kassettenhalterung 8 am Ende des Auslegearmes 3 erhöht
die Stabilität des Auslegearmes 3 und ist deshalb besonders vorteilhaft.
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Die Drahtspule 13 oder 14 lagert gemeinsam mit einem Klinkenrad 15
auf einer im Kassettenboden 16 befestigten Welle 7.
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Das Klinkenrad 15 ist drehbar aber axial unverschiebbar ange-
ordnet
und trägt auf ihrer der Kassettenöffnung zugewandten Seite einen Mitnehmerstift
17, der mit der in der Stirnseite der Drahtspule 13 und 14 befindlichen Bohrung
18 kuppelbar ist.
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Die Welle 7 ist an ihrem Ende mit einem Gewinde versehen, so daß die
auf ihr aufgeschobene und mit dem Klinkenrad 15 gekuppelte Drahtspule 13 oder 14
gegen axiale Verschiebung mit einer Mutter 19 gesichert werden kann. Am Kassettenboden
16 ist parallel zur Welle 7 ein Wellenzapfen 20 befestigt, auf dem drehbar und gegen
axiale Verschiebung sicherbar die Sperrklinke 21 lagert, die durch eine am Kassettengehäuse
befestigte abgebogene Blattfeder 22 außer Eingriff zum Klinkenrad 15 gehalten wird.
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An der Sperrklinke 21 ist eine Kontaktfeder 23 befestigt1 die bei
in die Verzahnung des Klinken rades 15 eingerasteter Sperrklinke 21 ein an der Gehäusewandung
befestigtes Kontaktstück 24 berührt. An der Sperrklinke 21 ist weiterhin eine mit
einem Gewinde versehene Schaltstange 25 axial verstellbar eingeschraubt.
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Von der Schaltstange 25 betätigbar ist in der Kassette 1 und 2 eine
Drahtrückholeinrichtung angeordnet, die aus einer gewundenen mit einer Abknickung
26 versehenen Biegefe der 27 und einer Sperre 28 besteht.
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An einer drehbar in der Kassettenwandung parallel zur Drehachse der
Drahtspule 13 und 14 gelagerten Welle 29 ist ein Fühlhebel 30 und ein Schalthebel
31 axial und im Winkel zueinander verstell- und feststellbar gelagert. Der Schalthebel
31 ist durch eine Zugfeder 32 beaufschlagt, die am I<assettengehäuse befestigt
ist.
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Am sssettenausgang ist eine Leitrolle 33 vorgesehen und
am
Auslegearm 3 befindet sich eine Drahtsicherheitseinrichtung 34, eine Umlenkrolle
35 und die aus 6 rollen bestehende Drahtrichteinrichtung 36 und die Drahtführungsdüse
37, die bei eingeschobener Kassette 1 oder 2 vor dem Einlauf der Transportwalzen
38 und 39 der Transportvorrichtung sich befindet.
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Bei fast abgelaufener Drahtspule 13 oder 14 wird durch die im Innern
der Kassette 1 oder 2 angeordneten und mit einer Drahttransportvorrichtung zusammenarbeitenden
Schaltungsteile die Drahtförderung unterbrochen und durch die Drahtrückholeinrichtung
der Heftdraht aus der Drahtförderdüse gezogen.
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Nach diesem Vorgang kann die komplette Kassette 1 oder 2 aus der Kassettenhalterung
8 genommen und durch eine neue Kassette 1 oder 2 ersetzt werden. Der Anfang des
neuen Drahtstranges ragt dabei bereits aus der Drahtführungsdüse 37 und braucht
lediglich wenige Zentimeter bis in seine in einer Aussparung zweiter Transportwalzen
vorgesehene Bereitschaftsstellung gezogen zu werden.
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Bei der gewechselten Kassette 1 oder 2 wird von der Welle 7 die Mutter
19 genommen und die Drahtspule 13 oder 14 unter Anhebung des Fühlhebels 30 von der
Welle 7 gezogen und dabei das zwischen Drahtspule 13 oder 14 und Drahtführungsdüse
37 befindliche Restdrahtstück mit entfernt.
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Danach kann die neue Drahtspule 13 oder 14 unter Anheben des Fühlhebels
30 auf die Welle 7 geschoben und mit dem Klinken rad 15 formschlüssig verbunden
werden. Die Sperrklinke 21 wird durch die Blattfeder 22 während dieses Vorganges
außer Eingriff mit dem Klinkenrad 15 gehalten.
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Durch die Mutter 19 wird die Drahtspule 13 oder 14 gegen
axiale
Verschiebung gesichert. Die Biegefeder 27 wird in die Sperre 28 eingeklinkt und
der Anfang des Drahtstranges wird durch die Drahtsicherheitseinrichtung 34 über
die Umlenkrolle 35 durch die Drahtrichteinrichtung 36 bis durch die Drahtführungsdüse
37 geführt. Danach ist die Vorbereåtung der Kassette für einen neuen Einsatz beendet.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen: 1 Kassette 2 Kassette 3
Auslegearm 4 Aufnahmestück 5 Aufnahmestück 6 Zapfen 7 Welle 8 Kassettenhalterung
9 Führung 10 Führung 11 Führung 12 Führung 13 Drahtspule 14 Drahtspule 15 Klinken
rad 16 i<assettenboden 17 Mitnehmerstift 18 Bohrung 19 Mutter 20 Wellenzapfen
21 Sperrklinke 22 Blattfeder 23 Kontaktfeder 24 Kontaktstück 25 Schaltstange 26
Abknickung 27 Biegefeder 28 Sperre 29 Welle 30 Fühlhebel 31 Schalthebel 32 Zugfeder
33 Leitrolle 34 Drahtaicherheitseinrichtung 35 Umlenkrolle 36 Drahtrichteinrichtung
37 Drahtführungsdüse 38 Transportwalzen 39 Transportwalzen