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Bildschirmtextdecoder zur bildlichen Darstellung von
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Texten, Grafiken und Symbolen auf Bildschirmen von Monitoren oder
Fernsehempfangsgeräten Die Erfindung betrifft einen Bildschirmtextdecoder zur bildlichen
Darstellung von Texten, Grafiken und Symbolen auf Bildschirmen von Monitoren oder
Fernsehempfangsgeräten nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Es ist bekannt, den Fernsehempfänger in Verbindung mit dem Telefon
und einer bei der Post installierten Informationszentrale für neue Kommunikationsmöglichkeiten
in Form der Darstellung von Texten und Grafiken zu benutzen, wobei über die Telefonleitung
die Textinformationen digitalcodiert übertragen werden. Darüber hinaus ist es bekannt,
Textinformationen während der Vertikalaustastlücken des Fernsehsignals mit zu übertragen
und diese über einen eigenen Decoder im Fernsehempfangsgerät so aufzubereiten und
seitenmäßig zwischenzuspeichern, daß sie auf dem Bildschirm wiedergegeben werden
können.
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Die bekannten Systeme sind beschrieben in der NTZ, Band 34, 1981,
Heft 11, Seiten 776 bis 780. Die im Versuch oder bereits eingeführten in- und ausländischen
Systeme sind: Teletel, Prestel, Captain und die deutschen Bildschirmtext- und Videotextsysteme.
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Das englische System Prestel ordnet jedem Ort auf dem Bildschirm eine
Adresse im Bildwiederholspeicher zu.
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Der Inhalt der Speicheradresse wird in einem Lesespeicher (ROM) decodiert
und liefert die Zeichenauflösung auf dem Bildschirm bzw. interpretiert ein Attribut
(Darstellungsmerkmal wie z.B. Farbe, Blinken) in einem Wort- oder Zeichenzwischenraum,
welches dann für den Rest der darzustellenden Reihe bis auf Widerruf gilt.
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Der Ubertragungscode wird praktisch in dem Bildwiederholspeicher abgelegt.
Systembedingt ist nur ein geringer Zeichenvorrat (94 Zeichen) und die Beschränkung
auf nur ein Attribut in dem Zwischenraum möglich. Dadurch hält man den Speicher
mit 1 k x 7 bit zwar klein, der Spielraum der Darstellungsmöglichkeit ist jedoch
sehr eingeengt.
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Im französischen System Teletel ist das Attribut einem Cursor zugeordnet
und springt mit dem Cursor unabhängig von den Reihen mit, daher auch parallel oder
cursororientiert genannt. In jedem Fall sind derartige Attribute notwendig, um verschiedene
Darstellungsformen zu ermöglichen. Diese reichen über die Hintergrundfarben, Darstellungsfarben,
Zeichengröße bis hin zur Blinkanzeige einzelner Zeichen. Die beiden anderen Systeme
gestatten weitere aufgelöste Darstellungen.
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Für die europäische Norm -Specification of a Basic Videotex Terminal
operating to the European Videotext Service", herausgegeben von FTZ, Darmstadt,
FTZ T-24-1, April 82 - wurde ein Zeichenvorrat festgelegt, der mehr als 542 Zeichen
umfaßt. Ferner wurde festgelegt, daß die Attribute, wenn möglich, ohne Zwischenraum
geschaltet werden können. Die zu verwendenden Zeichen sind folgende: 320 Zeichen
nach ISO 6937 und ISO DIS 2022/81, 64 Block Graphics, 64 Smooth Graphics, 188 DRCS-Zeichen
und 32 Lined Graphics. Insgesamt benötigt man zur Darstellung sechs Tabellen zu
je 128 Zeichen bzw. Symbolen mit zwei Reservetafeln z.B. für nicht auf der lateinischen
Schrift basierende Sprachen.
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Mit der Einführung der unter dem Begriff "Kompositionsmethode" bekannten
Standardisierung mit der Möglichkeit, mehrere Attribute ohne Zwischenraum zu schalten,
ist der Speicherinhalt des Bildwiederholspeichers nicht mehr ohne weiteres für Drucker
und Cassettenrecorder lesbar, da eine terminalspezifische Codeverdichtung vom übertragungscode
zum Bildwiederholspeicher stattfinden muß.
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Eine Lösung für einen Bildschirmtextdecoder ist in der zitierten Literaturstelle
beschrieben. Danach wird wegen des geringen Nutzungsgrades der Bildwiederholspeicherkapazität
von mehr als 1 k x 32 bit der Speicher zweigeteilt. Ein Speicher 1 k x 8 bit dient
als Bildwiederholspeicher, in dem jede Adresse einem Ort auf dem Bildschirm zugeteilt
ist. Ein zweiter Speicher wird dem ersten bei Gebrauch zugeteilt, d.h. es findet
eine dynamische Zuteilung von Speicherplätzen statt. Der erste Teil des Speichers
enthält 7 bit für die Darstellung der Zeichen und 1 bit als Zeiger (Pointer), der
anzeigt, ob Zusatzinformationen an dieser Stelle auf dem Bildschirm benötigt werden,
z.B. Attibutsänderungen oder ein anderer Zeichenvorrat C6 C5 C4 C3 C2 C1 Co Z. Der
zweite Teil des Speichers enthält nur die Zusatzinformation.
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Um den Codierungsaufwand klein zu halten, ist eine einfache Datenstruktur
vorgeschlagen worden: a2 a1 aO b3 B2 Bo Z, wobei ein Teil aO bis a2 die Datenstruktur
und ein anderer Teil bo bis b3 die Attribute, Zeichensätze usw. definieren. Durch
Setzen des Zeiger-bits kann man beliebig viele Daten dieser Art zusammenkoppeln
und damit beliebig viele Änderungen an einer Stelle auf dem Bildschirm hervorrufen,
höchstens jedoch 40 Änderungen pro Reihe (Zeichenblock). Die nachfolgende Tabelle
veranschaulicht die Speicherstruktur.
a1 a1 a6 b3 b2 b1 b0 |
0 0 0 S S S t S: 8 Tafeln zu je 128 Zeichen |
t: Dauerumschaltung |
0 0 1 R G B I Fordergrundfarbe, reduzierte ¹) |
Intensität |
0 1 0 R G B I Hintergrundfarbe ¹) reduzierte |
Intensität |
0 1 1 DH DW D e Doppelte Höhe, Doppelte Breite ²) |
1 0 0 a a b b Blinken, verschiedene Moden |
1 0 1 Inv. x Unt. x Invertieren. Unterstreichen |
d, e reserviert für Terminalbefehle |
x: don't care |
1 1 0 y y y z y: 8 einzelne Attribute |
z: set/reset |
w 1 w w w z weitere Reserve, z. B. für Termi- |
nal-Statusmeldungen |
¹) Reduzierte Intensität mit Schwarz ergibt Transparent ²) Vier Zeichengrößen werden
angezeigt: doppelte Breite, doppelte größe Normalgröße Als nachteilig hat sich herausgestellt,
daß der Speicherraum begrenzt bleibt, aber der Speicherbedarf größer ist.
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Bei überschreiten mit neuen Informationen muß der ganze Speicher reorganisiert
werden. Dies hat insbesonders Nachteile beim rollenden Verfahren, dem sogenannten
"Scrolling-Verfahren", wo einzelne Zeichenblöcke ausgetastet und neu eingeschrieben
werden, z.B. bei der Darstellung von Fahrplänen, die über eine Bildschirmtextzentrale
abgerufen werden. Die Folgen sind, daß bei diesem Konzept Kompromisse geschlossen
werden müssen, die auch definiert werden müssen. Die Rejrganisation des Speichers
erfordert erhöhten Rechenaufwand und damit Rechenzeit. Man beschränkt daher die
dynamische Zuteilung von Speicherplätzen auf 40 Byte pro Reihe, d.h.
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40 Attribute und Zeichensatzänderung können nur pro Reihe durchgeführt
werden.
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Ein anderes flexibleres System, bei dem jedes beliebige Zeichen einer
gegebenen Zeichencodieruflg zugeordnet werden kann, vorausgesetzt, daß das Zeichen
mittels einer Punktmatrix dargestellt werden kann, üblicherweise wird eine 7 x 5
Punkte Matrix oder eine 9 x 5, 10 x 6 oder 10 x 7 Matrix verwendet, ist in der DE-OS
26 51 672 beschrieben. Der Bildschirmtextdecoder weist eine Decodiervorrichtung
auf, welche auf digitale Zeichencodierungen anspricht und codiert Bytes abgibt,
die durch die Anzeigevorrichtung zur Darstellung gewählter Punkte einer Punktmatrix
verwendbar sind. Die Anordnung beinhaltet: ein Seiten-FAM, ein Zeichen-FAM oder
ein Zeichen-ROM zum Vergleichen der Zeichen, die im Zeichen-FAM gespeichert sind.
Jedem Zeichen ist eine Steuercodierung zugeordnet, wobei die Gruppe der Digital
codierungen eines Zeichens als solche dargestellt wird und sich auf die entsprechenden
Punkte der Matrix bezieht. Das Abrufen der einzelnen Punkte und die Änderung der
Attribute der einzelnen Punkte ist nicht möglich.
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Der in der betreffenden Schrift beschriebene Bildschirmtextdecoder
weist bereits Elemente auf, die der neueren Norm im weitesten Sinne entsprechen
würden. Allerdings sind hier keine Wege aufgezeigt, um eine gesonderte Attribut-Abspeicherung
und -Auswertung zu ermöglichen, wie sie mit dem vorher beschriebenen System ermöglicht
und verlangt werden. Da das System außerdem zeichenorientiert ist, d.h. sämtliche
punktbezogenen Digitalcodierungen eines Zeichens gemeinsam dargestellt werder müssen,
ist das System ebenfalls nur auf eine bestimmte Anzahl Zeichen, die abgespeichert
werden können, beschränkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der aufgezeigten
Nachteile bekannter Systeme einen Bildschirmtextdecoder mit hoher Performance und
hoher Flexibilität zu erstellen, ohne sich einer Zeiger-Bit-Verknüpfung zwischen
Zeilen- und Attributspeicher zu bedienen, wobei sichergestellt sein soll, daß jeder
einzelne Punkt eines Zeichens auf dem Bildschirm ansteuerbar ist, daß jedem dieser
Punkte eine gesonderte Information (z.B. doppelte Schriftgröße) zugeordnet werden
kann und daß ein Scrolling-Verfahren ermöglicht wird, ohne daß die gesamten Seiten
neu abgespeichert werden müssen und damit der Rechenaufwand (Zeit) für die Reorganisation
der gespeicherten Daten verringert wird.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß nach dem im Patentanspruch 1 wiedergegebenen
Verfahren gelöst.
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Vorteilhafte Verfahrensschritte sowie Schaltungsanordnungen zur Durchführung
des Verfahrens sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Ein Bildschirmtextdecoder nach der Erfindung unterscheidet sich von
bekannten Bildschirmtextdecodern dadurch, daß er die punktorientierte Ablage eines
jeden einzelnen Punktes eines Zeichens nach Maßgabe von Attributen und Unterattributen
bzw. direkten Farbzuordnungen ermöglicht, wobei die in dem entsprechenden Schreib/Lese-Speicher
(RAM) gespeicherten Informationen punktweise ausgelesen und direkt oder über einen
Farbenspeicher, der die Informationen bezogen auf jeden einzelnen Punkt festhält,
an eine Matrixschaltung zur Darstellung auf einem Display, einem Bildschirm eines
Monitors oder Farbfernsehempfängers abgegeben werden. Dadurch ist es praktisch möglich,
jeden einzelnen Punkt eines Zeichens anders darzustellen und die
Zeichenblöcke
mit anderen Attributen zu belegen, z.B.
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mit verschiedenen Hintergrundfarben. Eine zeichenmäßige Umsetzung
z.B. über einen Charaktergenerator oder ein Schreiben der Zeichen blockweise erfolgen
nicht sondern lediglich die punktweise Darstellung einer jeden Zeile.
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Der Bildschirmtextdecoder ermöglicht eine Vielzahl von Darstellungsformen
der Zeichen bedingt durch die punktmäßige Ablage der Zeicheninformationen und der
zugehörigen Zeichenblock-Attribute. Dies führt zu folgenden ergonometrischen Vorteilen:
höhere Bildwechselfrequenz (z.B. flimmerfreie 75 Hz(, Texte mit höherer Zeilenzahl
pro Zeichen, z.B. 12 Zeilen pro Zeichen, 20 Textzeilen pro Bild, 960 verschiedene
fernladbare Zeichen (DRCS-Zeichen, NTZ 1981, Heft 11, Seiten 779 und 780) unabhängig
vom Mode, d.h. ein vollständiges Bildformat mit DRCS-Auflösung ist darstellbar,
die Ubertragung erfolgt mit Mehrblattseiten und der Einsatz eines Lichtgriffelsz.B.
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zum Editieren von DRCS-Zeichen, Positionierung 25 Textzeilen für zusätzliche
Information, z.B. Wechselbeschriftung einer Tastenreihe oder Vorgabe für den Lichtgriffel.
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Darüber hinaus sind weitere Funktionen möglich, die bei dem Bildschirmtextsystem
europäischer Norm unmittelbar nicht vorgesehen sind. Vergrößertes Zeichenrepertoire
zusätzlich spezifischer Sonderzeichen, z.B. mathematische Zeichen, Symbole, japanische
Schriftzeichen usw., Texte mit 80 Zeichen je Textzeile. Die übertragung erfolgt
bei Bildschirmtext mit zwei Blattseiten, erhöhter Zeilenzahl, z.B. Faktor 1,6 ohne
Speichererweiterung. Eine Umstellung auf andere Standards, z.B. Antiope, Teleton
durch Software-Umstellung des Mikroprozessors ist auf einfache Weise durchführbar.
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Der Bildschirmtextdecoder ist mit hochintegrierten Standardbauelementen
zu verwirklichen (Mikrocomputer-ROMS, statische und dynamische RAMS, CRT-Controller).
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Durch die punktorientierte Struktur des Display-Bereiches wird eine
hohe Systemflexibilität erzielt.
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Der vorgesehene CRT-Controller kann auf verschiedene Display-Formate
programmiert werden. Der ROM-Bereich für die Eingabe der einzelnen Zeichen ist zur
Programmerweiterung bis zu 64 kB ausbaubar. Der als Seitenspeicher vorgesehene RAM-Bereich
ist zur Mehrseitenspeicherung ebenfalls zu 64 kB ausbaubar.
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Die Anzahl der abgelegten Seiten ist abhängig von deren Komplexität.
Speicher mit 2 k x 8 Organisation können verwendet werden, auch nichtflüchtige Speicher
und Festwertspeicher. Ein besonderer wirtschaftlicher Vorteil gegenüber einem zeichenorientierten
Konzept liegt darin, daß das punktorientierte System nach der Erfindung mit nur
ca. 70 integrierten Schaltungen gegenüber 300 verwirklicht werden kann.
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Die Kernzelle des Bildschirmtextdecoders nach der Erfindung ist ein
dynamischer Schreib/Lese-Speicher (RAM), der punktorientiert ist, d.h. jeder Speicherzelle
ist ein Punkt mit der dazugehörigen Farbe für die Darstellung auf dem Bildschirm
zugeordnet. Daneben ist der parallel adressierte Attributspeicher vorgesehen, der
aus Kapazitätsgründen zweckmäßigerweise aus statischen RAMS aufgebaut ist.
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Dort stehen Informationen, die für jeweils einen kompletten Zeichenplatz
gelten, wie z.B. Farbe des Hintergrundes, verschiedene Blinkfreguenzen, Unterscheidung
des RCS-Mode.
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Für die Wiedergabe nach dem :Scrolling-Verfahren, bei dem einzelne
Reihen von Zeichen ausgeblendet und andere eingeschrieben werden, wäre das System
zu langsam. Dies wird
durch den erfindungsgemäßen zusätzlichen
Adressierspeicher, der aus einem statischen RAM aufgebaut ist, behoben, weil beim
Einlaufen neuer Daten nicht der ganze Speicherbereich des dynamischen RAM geändert
werden muß. Die zu ändernden Adressen werden lediglich im Adressierspeicher geändert.
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über den Adressierspeicher wird dann die Reihenfolge aus dem Punktspeicher
entsprechend der geänderten Adresse ausgelesen. Die Daten des Adressierspeichers
bilden die Adressen des Attributspeicher und die Unteradressen des über eine Adressenlogik
angeschlossenen Punktspeichers.
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Die Adressierung über eine Adressenlogik ist dann erforderlich, wenn
die Speicher nicht parallel sondern nur seriell adressiert werden können. Adressiert
werden die Speicher jeweils während der Vertikalaustastzeit über einen Adress-Multiplexer.
Die anzusteuernden Speicher werden zweckmäßigerweise über einen Chip-Selektor aktiviert.
Bei Wahl einer geeigneten Software und Anpassung der Hardware kann die Adressierung
jedoch auch ohne vorherige Speicherselektion erfolgen.
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Der Mikroprozessor gibt die zeichenbezogenen Adressen und Attributdaten
nach bekannten Verfahren mittels eingeschriebenen Programmen ermittelt aus. Diese
gelangen über einen Adressbus und einen Datenbus an die entsprechenden Speicher
und werden an den adressierten Plätzen abgelegt. Der Mikroprozessor verarbeitet
nach eingeschriebenem Programm ebenfalls die von einem Modem ankommenden Textsignale
und speichert sie in dem zugeordneten Datenspeicher (Seitenspeicher) ab. Die Steuerung
wird mittels eingegebener Befehle von einer Fernbedienung oder einer Tastatur ausgelöst.
Das Auslesen der punktbezogenen Daten aus dem Punktspeicher sowie die Attributinformation
aus dem Attributspeicher erfolgen mittels eines CRT-Controllers, der die Steuereinrichtung
bildet.
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Hierbei handelt es sich um bekannte CRT-Controller, z.B. MC 6845 von
Motorola, beschrieben im Datenbuch von Motorola Semiconductors, Microcomputer Components",
1979, S. 193 und ff. Der CRT-Controller wird versorgt von einer Clock-Frequenz von
1 MHz bei normalen Fernsehfrequenzen, also 50 Hz Bildfrequenz und normale Zeilenzahl.
Über einen Datenbus kann er auf bestimmte Darstellformate programmiert werden. Das
üblicherweise angewendete Format besteht aus 40 Zeichen pro Zeile und 24 Textzeilen
pro Bild. Es ist jedoch auch eine abweichende Größe der V- und H-Austastlücke und
deren Zuordnung zur Bilddarstellung programmierbar.
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Ein Bildschirmtextdecoder mit allen Schaltungsmerkmalen für die Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung wird nachfolgend anhand des im Blockschaltbild
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Der Bildschirmtextdecoder besteht aus einem Mikroprozessor 1, der
die empfangenen Textsignale, Bedienfunktionssignale und Eingabe- undsteuergrößen
auswertet und für die Verknüpfungssteuerung entsprechend programmiert ist. Als Programmspeicher
für den Mikroprozessor dient ein Lesespeicher 2 (ROM). Als Datenspeicher wird ein
auf maximal 64 kB erweiterungsfähiger Schreib/Lesespeicher 3 verwendet, in dem die
empfangenen Textseiten abgelegt werden. Da der Mikroprozessor 1 aus Kapazitätsgründen
über ein und dieselben Ausgänge sowohl die Adressen als auch die zeichenbezogenen
Daten ausgibt, ist ein Adressenzwischenspeicher 23 vorgesehen, in welchem die Adressen
auslesbar zwischengespeichert sind. Vor der Schnittstelle A - B ist ferner ein Chip-Selektor
4 vorgesehen, der zur Adressenaufschlüsselung die zu belegenden Speicher aktiviert.
Der Mikroprozessor 1 wird über seinen Eingang 1.1 mit einer Clock-Frequenz, z.B.
12 MHz, getaktet. Die für den
Prozessor notwendigen Unterfrequenzen
werden durch eigene Teilung erzeugt. Die Eingänge 1.2 sowie die Ausgänge 1.3 und
1.4 sind mit einem Modem verbunden, das an die Telefonleitung angeschlossen ist
und über die codierten Signale empfangen bzw. im Dialogverkehr an die Rechenzentrale
ausgegeben wird. Der Eingang 1.5 ist mit einer Tastatur verbindbar, die der Einfachheit
halber nicht dargestellt ist. Hierüber können die Programme eingeschrieben oder
die entsprechenden Informationen zur Darstellung auf dem Bildschirm individuell
eingegeben werden. Der Eingang 1.6 ist als Infrarot-Fernbedienungseingang vorgesehen.
Hierüber werden die Steuerfunktionen von der Fernbedienung eingegeben, z.B. der
Wiedergabebefehl von in den Vertikalaustastlücken des Fernsehsignals übertragenen
Videotextsignalen, Umschalten auf Bildschirmtextempfang, Fernsehempfang usw.
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Die Schnittstelle A-B ist mit der Schnittstelle A'-B' verbunden. Die
vom Mikroprozessor 1 zunächst in dem RAM 3 gespeicherten Seiten werden nach Empfang
zwecks Darstellung wieder ausgelesen und der Zeicheninhalt mit dem im Programmspeicher
2 enthaltenen Zeichenvorrat verglichen. Der Mikroprozessor 1 stellt dabei fest,
welche Struktur das Zeichen aufweist und welches Attribut ihm zuzuordnen ist. Die
entsprechenden Daten werden attributsmäßig zeichenblockweise und punktorientiert
zeilenweise in den entsprechenden später beschriebenen Speichern 6 und 8 abgelegt.
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Die Abspeicherung der den Zeichen zugeordneten Daten sowie die Adressierung
und Umadressierung erfolgen vom AP 1 gesteuert in der Weise, daß die Adressen über
einen Adressmultiplexer 5 an die Adresseingänge eines statischen RAM-Speichers,
der als Attributspeicher 9 vorgesehen ist, angelegt werden. Es handelt sich dabei
um einen mehrstufigen, der Zeichblockzahl angepaßten statischen RAM-Speicher (z.B.
1024 Plätze). Der Adressmultiplexer 5 wird nur während
der Vertikalaustastzeit
so umgeschaltet, daß die Adressen die zu belegenden Speicherplätze adressieren.
Während der Schreibzeit des Bildes ist die Adressleitung über den Multiplexer 5
von dem AP 1 abgetrennt, hingegen die Steuerausgänge des CRT-Controllers 7 eingeschaltet.
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Zum Einspeichern der den Zeichen zugeordneten Informationen werden
- die vom Mikroprozessorausgang abgegebenen Daten über einen Datenbus und über Busschalter
10 zunächst in den Adressierspeicher 9 eingeschrieben. Die anstehenden Daten in
dem Adressierspiecher 9 bilden die Adressen für den Attributspeicher 6. Die Daten
werden in einem Zwischenspeicher 22 zwischengespeichert und getaktet gesteuert an
den Attributspeicher 6 weitergegeben. Nunmehr werden Attributdaten über den Datenbus
in dem Attributspeicher 6 abgelegt. Die Attribute sind zeichenbezogen, z.B.
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Hintergrundfarbe, Blinkzeichen und dergl. Sie werden über zugeordnete
Busschalter vom iP 1 gesteuert eingelesen.
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Parallel hierzu erfolgt auch die Adressierung des punktorganisierten
dynamischen Schreib /Lesespeichers, der ein 16 k dynamischer RAM-Speicher ist. Zwischengeschaltet
ist eine Adressierlogik, die der Einfachheit halber nicht dargestellt ist. Diese
ist dann notwendig, wenn der dynamischen Punktspeicher 8 nur seriell adressierbar
ist.
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Die eingehenden Paralleladressen werden erst in seriell einschreibbare
Adressen umgesetzt, da der Speicher nur diese verarbeiten kann. Die einem jeden
Attribut, das im statischen RAM 6 abgespeichert ist, zugeordneten punktorientierten
Zeicheninformationen werden vom P 1 ausgegeben und über die den einzelnen Speicher
zugeordneten Busschalter 10 eingeschrieben. Damit erhält man im Punktspeicher 8
eire auf jeden Punkt eines darzustellenden Zeichens zugeordnete digitale Dateninformation.
Es ist ersichtlich, daß nur durch Auslesen dieses dynamischen RAM-Speichers 8 bereits
eine Darstellung einer gesamten Textseite erfolgen kann, da die Zeichenpunktinformationen
lediglich zeilenweise dargestellt zu werden brauchen.
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Der Punkt speicher 8 dient insofern als Bildwiederholspeicher. Wird
nun infolge einer rollenden Einschreibung
neuer Datenzeilen in
einen bestehenden Text, z.B. bei der Angabe von Fahrplänen, eine Datenzeile ausgetastet
und eine neue eingegeben, so bewirkt der Adressierspeicher 9 die entsprechende Umadressierung.
Es brauchen die neuen Seiten nicht mehr komplett eingegeben zu werden. Nach der
Umadressierung im Adressierspeicher 9 werden automatisch durch die ausgehenden Informationen
die Attribut- und Punktspeicher umorganisiert.
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Die punktorientiert abgelegten Zeichendaten im dynamischen Punktspeicher
8 werden digitalcodiert über einem Punktschieberegister 11 und einer Multiplexschaltung
15 in einem Farbenspeicher 16 abgelegt. Die Adressierung erfolgt über den CRT-Controller
7, der die Umsetzung bewirkt, in der Weise, daß die über das Punktschieberegister
11 und den Mode-Multiplexer 15 anliegenden punktorientierten Daten unmittelbar zur
Darstellung des Textes auf dem Bildschirm herangezogen werden können. Der CRT-Controller
bewirkt aufgrund seiner Eigensteuerung dabei, daß im gleichen Abtastraster die Daten
eingelesen und weitergegeben werden. Getaktet wird der CRT-Controller durch die
Impulse eines Generators 20 mit einem nachgeschalteten Frequenzteiler 21, der die
entsprechenden Clock-Frequenzen zur Steuerung der Systeme erzeugt.
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Da in dem Attribut-Speicher 6 die Attribute für die Zeichen abgelegt
sind, muß für die farbbildliche Darstellung dieser Information ebenfalls Sorge getragen
werden. Hierzu werden die eingeschriebenen Daten über einen Zwischenspeicher und
den Mode-Multiplexer 15 in einem Farbenspeicher 17 abgelegt. Die Einschreibung erfolgt
dabei über den CRT-Controller 7 ebenfalls zeichenorientiert. Die beiden Ausgabe-Farbenspeicher
16 und 17 beinhalten sämtliche punkt- und zeichenadressierten Attribute, die für
die Darstellung der Zeichen benötigt werden. Um Blinkfrequenzen ebenfalls einblenden
zu
können, ist ein Blinkspeicher 13 vorgesehen, in dem die verschiedenen Blinksequenzen
festgehalten sind.
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Diese Blinksequenzen werden attributgesteuert über den Selektor 14
ausgelesen und als Information in dem Farbenspeicher 17 ebenfalls abgelegt. Die
Verknüpfung erfolgt dabei über logische Gatter, sofern dieses systembedingt notwendig
ist.
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Wie bereits erwähnt, werden die Punktinformationen zeilenweise und
die Attribute zeichenblockweise als Endausgabedaten in Farbenspeichern abgelegt.
Zur Darstellung ist es notwendig, daß eine mit der Abtastfrequenz des Bildschirmtextes
arbeitende Multiplexschaltung die abgelegten Zeilendaten in eine Matrixschaltung
überträgt, die aus den Digitaldaten die für die Darstellung notwendigen analogen
Größen für die Grundfarben Rot, Grün, Blau erzeugt. Die Ausgänge der Matrix 19 steuern
z.B. direkt die Kathoden einer Farbbildröhre. Zur Wiederholung der einzelnen Bilder
ist es lediglich erforderlich, daß über den CRT-Controller gesteuert die punktorientierten
Daten nach dem Schreiben eines Einzelbildes immer wieder in die Farbenspeicher 16
unter Beachtung der Attribute eingelesen werden. Es ist ersichtlich, daß durch einfache
Maßnahmen somit bei der Darstellung eines jeden Bildes nach Ablauf eines Bildschreibzyklus
neue geänderte Textinformationen umorganisiert in dem dynamischen Punktspeicher
8 abgelegt werden können. Ein rollendes Einschreiben einzelner Zeilen ist somit
auf einfache Weise möglich, ohne daß der Rechenaufwand wesentlich vergrößert werden
muß, wodurch die Rechenzeiten in gewünschter Weise sehr klein gehalten werden können.
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Bei den verwendeten Speichern handelt es sich um: 1. Einen Programmspeicher
mit der Kapazität 8 kByte, max. 64 kB 2. Einen Datenspeicher mit der Kapazität 2
- 16 kByte, max.
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kaskadiert 64 kB 3. Einen Attributspeicher mit der Kapazität 2 kByte
4. Einen Adressierspeicher mit der Kapazität 1 kByte 5. Einen Punktspeicher mit
der Kapazität 48 kByte 6. Einen Farbenspeicher mit der Kapazität 24 Byte 7. Einen
weiteren Farbenspeicher mit der Kapazität 24 Byte Zum besseren Verständnis der Erfindung
sei noch auf die Organisationen des Adressierspeichers, des Attributspeichers und
des Punkt speichers sowie auf die Verknüpfungsebene zwischen den Schieberegistern
mit den zugeordneten Attribut-, Punkt- und Farbenspeichern eingegangen.
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Die Organisation des Adressierspeichers ist folgende: Zur schnellen
Umschichtung großer Datenmengen auf dem Bildschirm wird der Adressierspeicher 9
verwendet.
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Die Adressen einzelner Zeichen werden dort schnell und einfach manipuliert,
ohne daß größere zeitraubende Umschichtungen im punktorientierten Wiederholspeicher
nötig werden. Normalerweise wird die Adresse nicht verändert, d.h. unter der Adresse
0 ist die Adresse 0 für den Bildwiederholspeicher abgelegt usw.: 0 1 2 . . . . 39
40 41 42 . . . . 79 880 . . . . . . 919 920 . . . . . . 959
feste Zeile Scrolling Bereich feste Zeile
Wird im Zuge einer Scrolling-Prozedur
der oben gekennzeichnete Bereich als Scrolling-Bereich festgelegt und wird dieser
Bereich von unten her mit einer neuen Zeile aufgefüllt, so ergibt sich folgende
Verteilung: o 1 2 . . . 39 80 81 82 . . . . 119 120 . . . . . . 159 880 . . . .
. . 919 40 41 42 . . . . 79 920 . . . . . , 959
feste Zeile Scrolling-Bereich feste Zeile Der Bereich 40 ... 79 des Bildwiederholspeichers
wurde dabei durch eine neue Zeile ersetzt. Die Adressen des Scrolling-Bereiches
wurden gleichzeitig verändert.
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Die Organisation des Arrtributspeichersist folgende: Der Attributspeicher
ist zeichenorientiert organisiert und mit vier statischen 4 kbit RAMS, die ihrerseits
1 k x 4 organisiert sind, aufgebaut.
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Die Organisation des Attributspeichers ist folgende: Der Attribut
speicher ist zeichenorientiert organisiert und mit vier statischen 4 kbit RAMS,
die ihrerseits 1 k x 4 organisiert sind, aufgebaut.
ArOl 23456789ABCDEF |
Vordergrund Hintergrund R g g m Flashing |
CD |
$ B B |
ct n, |
9P& |
" fD |
CD |
tn |
CD |
CD |
n |
Die Speicherorganisation des Punktspeichers ist folgende: Der
Bildwiederholspeicher ist punktorientiert organisiert und besteht aus sechs dynamischen
64 kbit RAMS, die ihrerseits 16 k x 4 organisiert sind. Dadurch erhält man eine
für die Darstellung günstige Breite von 24 Bit, die entsprechend dem Mode wie folgt
belegt wird:
}Ent . C 8 D A |
DE |
10 cC 17 |
.82rdOx n x o ro o r |
~~~x <ny 7 e vrE sE X 6e 5; 4tlot rse l2B de @e gA
i4istA v sA a 4A..pA |
, |
. ~ . |
~ (XXDX#f~ 0 O 0;0 0X O O a N;0 ,0~0;0~0 O |
~ . |
6 >rG2 O O~~Ci~D~O~nL-t O O O 0 %rAA3i26.4A |
~ | . |
I |
-huryL ~fc.4r, 3c~2C -. OC Sg'B:3R ,2 IE .0:5D I-t, 3Di2U dD
b 5:4A 24.2k M iC)A |
L-F loo-0 O:SBcte ?e2B!4R!OR O j O 0 O O.IX It M:zA 4A M |
rr5rC- |
s 4 C;¢ 4 <tD 3A D 4A n |
Die Verknüpfungsebene zwischen dem punktorientierten Speicher
und dem Attributspeicher sowie den Farbenspeichern ist folgende: Die Verknüpfungsebene
liegt zwischen den Schieberegistern mit den zugeordneten Attributzwischenspeichern
und den Farbenspeichern. Die beiden Multiplexer 15 selektieren verschiedene 4 bit
Eingangsinformationen: A B Selektion 74153 0 O Ferngeladene Farben 0 1 Ferngeladene
Farben 1 0 Vordergrundbasisfarbe 1 1 Hintergrundbasisfarbe
DOT bewirkt keine Änderung Farbadresse als 4 bit Information DOT schaltet um zwischen
VG und HG Punktinformation am Ausgang des Schieberegisters DOT Ferngeladene oder
Basisfarben (auch CS für Farbenspeicher) beide Informationen können verdrängt werden
und die Darstellung der Hintergrundfarbe erzwungen werden durch a Blinkunterbrechung
y74151 = H (bei Steady ATC = H # Y74151 = L) b Display Conceal AT 9 = H (Normal
AUC=L) Der Blinkselektor 14 selektiert über drei Attributeingänge A, B, C acht verschiedene
Blinksequenzen, die an dem Blinkspeicher 13 anliegen.
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Die Wirkungsweise und die Ansteuermöglichkeiten sowie die Ausgabe
der Daten über den CRT-Controller sollen hier nicht näher beschrieben werden. Es
sei auf einen bekannten CRT-Controller der Firma Motorola, MC 6845, verwiesen, der
im Datenbuch Motorola "Semiconductors, Microcomputer Component, Ausgabe 1979, Seite
193 und ff., beschrieben ist. Dabei ist darauf zu achten, daß die vom CRT-Controller
vollzogenen Steuerfunktionen ablaufgemäß vom Microcomputer bestimmt werden. Der
Mikrocomputer und der CRT-Controller müssen deshalb mit der geeigneten Software
programmiert werden.
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Leerseite