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Einrichtung zur ununterbrochenen Destillation von Holz u. dgl. Es
sind Einrichtungen zur ununterbrochenen Destillation von Holz u. dgl. bekannt, bei
denen zwecks dauernder Beschickung und Entleerung der Retorte das zu- und abgeführte
Gut mittels hin und her bewegter Kolben vorbewegt und dabei so zusammengepreßt wird,
daß es einen dichten Verschluß der Retorte bildet, ohne daß die Zu- und Abfuhr des
Gutes unterbrochen wird. Bei derartigen Destillationseinrichtungen muß der Zutritt
von sauerstoffhaltiger Luft in das Innere der Retorte vermieden «-erden und ebenso
auch der Austritt brennbarer Destillationsgase zusammen mit dem Entleerungsgut.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung, bei der diesen Bedingungen
durch ein einfaches Mittel Rechnung getragen wird. Zu diesem Zweck wird der das
Gut vorbewegende und zusammenpressende Kolben so angeordnet, daß er bei seiner Z-orbewegung
die Mündung des Beschickungstrichters- nicht gänzlich verschließt. Dann kann die
im Beschickungsgut enthaltene Luft oder das dem Entleerungsgut beigemengte Gas durch
das Zusammenpressen des Gutes ausgetrieben werden und durch den Trichter entweichen.
Dabei wird das auf diese Weise ausgetriebene Gas dem übrigen durch die Destillation
erhaltenen Gas wieder zugeführt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Fig. i zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch die gesamte Destillationseinrichtung,
Fig. 2 die Entleerungsvorrichtung im Längsschnitt und größerem Maßstabe.-Die Einrichtung
besitzt eine drehbare Retorte io, zweckmäßig von zylindrischer Form, die in üblicher
Weise geneigt gelagert ist und am oberen Einführungsende mit einem engeren Hals
ioa versehen ist. Dieser besteht zweckmäßig aus einem Stück mit der Retorte und
dient zugleich als Antriebswelle. Die Retorte, von denen mehrere zu einer Batterie
vereinigt sein können, ist auf einem Mauerwerk i I gelagert. In der Retorte befinden
sich Rippen oder Schaufeln, die das darin befindliche Gut beim Umlaufen der Retorte
in Be-,vegung halten. Jede Retorte liegt in einer Heizkammer 1?d, die von einem
Heizkanal 13 aus erhitzt wird. Vor diesem Heizkanal befindet sich eine Feuerung,
und um eine zweckmäßige Verteilung der Wärme zu erzielen, steht der Heizkanal 13
der Länge nach mit der Heizkammer i2d durch eine größere Anzahl von Öffnungen in
Verbindung. Die verbrauchten Heizgase werden aus den Heizkammern 13 durch einen
Schornstein 16 abgeführt.
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Die Retorte ruht mit ihrem Hals ioa--in einem Lager 17, das auf dem
Mauerwerk i i angebracht ist, während sie sich mit ihrem unteren Ende, das nicht
verengt zu sein braucht, in einer Stopfbüchse 18 dreht. Letztere steht mit einem
hohlen Kopf i9 in Verbindung. der zusammen mit der Stopfbüchse der Retorte Längenveränderungen
gestattet, ohne daß durch diese die Dichtigkeit gestört wird.
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Zum Antrieb der Retorte ist auf dem Halse roa ein Schneckenrad 2o
angebracht, das von einer Schnecke 21 angetrieben wird. Zur Aufnahme des achsialen
Lagerdruckes ist hinter
dem Schneckenrad 2o ein Bund ?2 und an
dem Fuß des Lagers i; ein _1rm 222 vorgesehen, gegen den ein aill Rund -22sitzender
Arm 22h stößt. Der Hals ioa läuft in eine Stopfbüchse 23 aus, in der ein
zur Einführung des Gutes dienendes Rohr 24 liegt. Dieses Speiserohr 24. wird von
einem Lager 25 unterstützt, (las mittels eines Bockes 252 vom Mauerwerk i r getragen
wird. Auf dem Speiserohr 21 befindet sich ein Beschickungstrichter 2(,.. unterhalb
dessen ein Kolben 27 mittels eine: Kurhelgetricbes 2e, 29 hin undher bewegbar
angeordnet- ist. Das Kurbelgetriebe befindet sich in einem Gehäuse 30, das am äußersten
Ende des Speiserohres 24 sitzt, und wird durch eine Riemenscheibe 31 o. dgl. angetrieben.
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Der Huh des Kolbens z; wird so eingestellt, daß das vordere Kolbenende
nicht ganz an die hinterer nach der- Retorte zu gelegene Kante des in das Rohr 2:t
mündenden Trichters 26 heranreicht. Dami bleibt bei der Vor-Bewegung des Kolbens,
durch die die aus dem Trichter in das Rohr entfallene Menge des Gutes zusainengepreßt
1111d nach der Retorte hin vorgeschoben wird, ein kleiner Zwischenraum, durch
den die beim Zusammenpressen der Ladung ausgetriebene Luft entweichen kann. so daß
sie nicht zusammen mit dem vorgeschobenen Gut in die Retorte gelangt. Beim Rückgang
des Kolbens geht dessen Ende etwas über die vordere Kante der unteren Trichteröffnung
zurück, wodurch* Staub und zerkleinerte Mengen des Gutes hei jedem Kolbenbuh abgestrichen
«-erden. Dadurch wird eine Hemmung des Kolbenranges vermieden. Das durch den Kolben
vorgeschobene und zusammengepreßte Beschickungsgut, das durch .die Pressung von
der beigemengten Luft befreit ist. bildet einen dichten Verschluß der Retorte innerhalb
des Halses ioa. so daß durch den Hals keine Dämpfe aus dem Innern der Retorte entweichen
können.
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Am anderen, tiefer gelegenen Ende der Retorte dient zu deren Unterstützung
eine durchbrochene Nahe 32, die mittels einer Achse 33 in einem Lager 3.1 ruht.
Letzteres wird von einem am Retortenkopf i9 befestigten Bock 35 getragen. Das Lager
34 ist zweckmäßig verstellbar angeordnet, und die Achse 33' ist durch eine Stopfbüchse
1g2 des Retortenkopfes hindurchgeführt.
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Der untere Teil des hohlen Retortenkopfes ig bildet eine Tasche 36,
die in ein unteres, quer zur Retorte liegendes Rohr 37 mündet. In diesem Rohr liegt
eine Schnecke 38, die das aus der Retorte entfallene verkohlte Restfrut in einen
Trichter 37a, der mit einem abnehmharen Deckel 37" versehen ist, treibt. Aus dieseln
Trichter gelangt das Gut, wie in Fig. 2 gesondert dargestellt ist. in ein 7,vliilderrohr
39. iil (teil' ein Kolben in gleicher Weise wie der ol)cilci-wäliilte Kolben -27
das z11 entleerenrie Gut zusaninlenpreßt, vorschiebt und von dein mitgeführten Gas
befreit. Das Kurbelgetriebe dieses Kolbens ist ebenso wie heim Kolben 2; durch ein
Gehäuse abgeschlossen, (las auf dem Ende des Rohres 39
angebracht ist. Das
Zylinderrohr 39 mündet in einen -Behälter 4r. während die in der Relorte aus dem
Beschickungsgut frei gewordenen Gase und Dämpfe aus dem oberen Teil des Retortenkopfes
i9 (furch ein Rohr in einen Verdichter übertreten. Aus diesem Verdichter werden
die verdichteten Erzeugnisse (furch ein Siphonrohr nach außen abgeleitet, während
die nicht verdichteten Gase durch eine Rohrleitung zur Feuerung geleistet werden,
um dort verbrannt zu werden. Zwischen den beiden Rohren ist ein Flüssigkeitsverschluß
eingeschaltet, durch den die brennbaren Gase hindurchgeführt werden, und der ein
Zurückschlagen der Flamme aus der Feuerung in den Verdichter verhütet. Soll dem
in die Feuerung zu leitenden teerhaltigen Gas vor der Verbrennung Luft beigemischt
werden, so kann die Leitung vor ihrem Eintritt in die Feuerung 14 durch eine Luftleitung
geführt werden, wodurch eine Düse nach Art des Bunsenbrenners entsteht. Durch diese
Anordnung ist es ermöglicht, bei gewissen Arten des Destillationsgutes das entstehende
Gas allein für die Beheizung der Retorte zu verwenden. In anderen Fällen, wo dieses
Gas eine hinreichende Wärmemenge nicht ergibt, dient es zur Unterstützung der Feuerung.