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Vorrichtung zum Verabreichen von Voll- oder Sitz-
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bädern Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zitin Verabreichen
von Voll- oder Sitzbädern nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Eine Vorrichtung zur Bereitung von Moorschlammbädern ist beispielsweise
aus der DE-OS 1 491 28E, bekannt geworden. Diese Vorrichtung dient insbesondere
der Bereitung von Moorschlammbädern in Badewannen, wobei dort ein Auffang-Netzsieb
im Abstand von Wannenboden eingehängt und in das Netzsieb Moorbrei einfüllbar ist.
Danach wird die Badewanne mit warmen Wasser aufgefüllt.
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Nach dem Moorbad wird das Wasser in der Wanne entlassen, wobei ein
möglichst großer Anteil des Moorbreies zurückbleiben soll. Als nachteilhaft hat
sich hierbei erwiesen, daß dennoch ein großer Teil des floorbades mitabströmt und
daß zum zweiten der so zurückbehaltene Moorbrei aus hygienischen Gründen nur für
eine gleiche Person wieder verwendbar ist.
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Gemäß der Hauptanmeldung P 30 46 628.5-35 ist deshalb eine demgegenüber
verbesserte Vorrichtung zum Verabreichen von Peloid-Voll- bzw. Sitzbädern vorgeschlagen
worden, bei der für jede einzelne Badetherapie nur ein geringerer Teil der bisher
des aus Hygienegründen nur einmal verwendungsfähigen Bademedium erforderlich ist.
Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß ein Einsatz in einer Wanne vorgesehen ist,
der als flüssigkeitsdichte Folie zur Trennung der oberhalb und unterhalb der Folie
einzubringenden Peloidbadflüssigkeit ausgebildet ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Einsatz und Betrieb
der Vorrichtung gemäß der Hauptanmeldung noch weiter zu verbessern.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Es hat sich gezeigt, daß die Vorrichtung gemäß der
Hauptanmeldung
sich äußerst günstig auch zum Verabreichen nicht nur von Peloidbädern, sondern auch
von Wasserbädern die z.B. mit Zusätzen versehen sein können, eignet. Vor allem aber
hat sich auch gezeigt, daß unterhalb der flüssigkeitsdichten Folie nicht unbedingt
eine Peloidbadflüssigkeit eingefüllt zu werden braucht, sondern daß sich die erfindungsgemäßen
Vorteile im wesentlichen auch realisieren lassen, wenn eine evtl. andere Badeflüssigkeit
eingefüllt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 2 sind in Folienhöhe
mehrere im Abstand von einander um die Wanne herum angeordnete Badezulaufrohre vorgesehen.
Dadurch ergibt in vorteilhafter eise die Möglichkeit einer segmentalen Uberwärmung.
D.h. durch die ringförmige Anordnung der Einlaufdüsen der Umwälzanlage können steuerbar
bestimmte Körperregionen des Patienten besonders überwärmt werden, indem überwärmte
Badeflüssigkeit, insbesondere Peloidbadflüssigkeit über diese Zulaufrohre an bestimmte
Stellen der Folie abgegeben und somit steuerbar bestimmte Körperregionen des Patienten
oder Badenden besonders überwärmt werden, während der übrigen Körper in Normaltemperatur
gebadet wird. Diese Behandlungsform weist darüber hinaus vor allem Vorteile bei
kreislauflabilen Patienten auf, da hierdurch die Üb erwärmung nur an bestimmten
Körperstellen hervorgerufen wird.
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In einer Weiterbildung nach Anspruch 3 sind dazu die Zulaufrohre über
eine Umlaufpumpe und einer Heizeinrichtung mit dem Folienunterraum verbunden.
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Durch diese Anordnung wird also die Badeflüssigkeit aus dem Folieunterraum
direkt entnommen und an die Unterseite der Folie zur segmentalen trberwärmung abgegeben.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 4 kann
der Zustrom über die Zulaufrohre einzeln geregelt werden, sodaß somit ganz gezielt
bestimmte Körperstellen überwärmt werden können.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 5 ist die Pumpe
und das Heizungssystem über eine Ansaugleitung mit einem Vorratsbehälter verbunden.
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Durch diese Anordnung ist zusätzlich eine einfache Niveauregulierung
im unteren Wannenteil möglich, da über die Pumpe aus dem Vorratsbehälter mie Badeflüssigkeit,
insbesondere Peloidbadflüssigkeit entnommen und in den Wannenunterteil gefördert
werden kann.
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Gemäß Anspruch 6 ist in vorteilhafter Weise eine Vorwärmeinrichtung
dergestalt vorgesehen, daß die Pumpe und die Heizeinrichtung über eine lörderleitung
der Pumpe mit dem Vorratsbehälter und/oder mit dem Folienunterraum verbunden sind.
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Dadurch kann über die Pumpe und die Heizeinrichtung ständig die gesamte
Badeflüssigkeit umgewälzt und aufgewärmt werden. Diese Vorwärmmöglichkeit der Badeflüssigkeit
ermöglicht, daß beispielsweise nur einmal täglich, nämlich abends, die Vorrats-
und Vorwärmbehälter nachgefüllt werden müssen. In der Nacht kann nunmehr der Tagesbedarf
beispielsweise für ca. 12 Vollbäder mit ca. 240 1 vorgewärmt werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 7 sind
vorzugsweise zwei Teilvorratsbecken an beiden parallelen Seiten der Wanne mit einem
entsprechenden Verbindungskanal vorgesehen, sodaß dadurch eine ausreichende Vorratshaltung
zumindest für einen Tagesbedarf beschaffen wird.
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in einer Ausführungsform nach Anspruch 8 ist der Folienoberraum über
die Pumpe von dem Folienunterraum aus, mit Badeflüssigkeit beschickbar. D.h.
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die Beschickung mit Badeflüssigkeit in den Folienoberraum erfolgt
über den Wannenunterteil, sodaß von hier genau richtig temperierte Badeflassigkeit,
beispielsweise Bademoor in den Teil oberhalb der Trennfolie gepumpt werden kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 9 wird
inßbesondere die Reinigung der Folie nach einem erfolgten Voll- oder Sitzbad
dadurch
erleichtert, daß die Folie über den oberen Wannenrand hinaus konkav aufblasbar ist
und dazu ein Druckluftanschluß im oberen Bereich des oberen Wannenrandes vorgesehen
ist. Ist die Folie konkav autpblasen, so fließt zum einen die Badeflüssigkeit weitgehend
selbst ab. Verbleibende Reste können beispielsweise mit einer Ilandbrause abgespült
werden. Durch Ablassen der Luft senkt sich die Folie wieder.
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In einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 10 ist dazu ein
umlaufender Auffangrand vorgesehen, um nach einem erfolgten Bad die abfließende
Badeflüssigkeit im aufgewölbten Zustand der Folie aufzufangen, wobei in einer vorteilhaften
Ausgestaltung der umlaufende Auf fangrand oberhalb des Vorratbeckens angeordnet
sein kann.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben
sich nachfolgend aus dem anhand von Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Dabei zeigen: Figur 1 : einen schematischen Querschnitt durch die
Vorrichtung; Figur 2 : einen schematischen Längsschnitt durch die Vorrichtung.
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Die in Fig. 1 dargestellte Wanne 1 weist, wie ur
schematisch
gezeigt ist, eine Heiz- und Umwälzeinrichtung 3, bestehend aus einer Pumpe 5 und
einer Heizeinrichtung 7 auf.
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Die Wanne 1 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel zum größeren Teil
der Gesamthöhe mit einer Badeflüssigkeit I, vorzugsweise eine Peloidbadflüssigkeit
gefüllt, welche blasenfrei von einer eine Gewebearmierung aufweisenden Folie 9 überdeckt
ist, die ihrerseits in Anpassung an die Innenform der Wanne 1 in Form eines oben
offenen flexiblen Kastens ausgebildet ist. Möglich sind aber auch andere Badeflüssigkeiten,
die in dem Folienunterraum 11 eingegeben werden können.
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Zur Durchführung eines Voll- oder Sitzbades wird eine weitere Badeflüssigkeit
II, vorzugsweise eine Peloidbadflüssigkeit auf die Folie 9, d.h. in den Folienoberraum
13 eingefüllt, in der ein Patient 5, wie in Fig.1 und 2 nur schematisch dargestellt
ist, liegen kann. Die Badeflüssigkeit II hat in den meisten Fällen genau die gleiche
Zusammensetzung wie die Badeflüssigkeit I, kann å jedoch je nach Anforderung auch
noch gewisse Zusatzstoffe enthalten.
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Möglich ist auch, daß die Badeflüssigkeit II beim Einfüllen entweder
die gleiche Temperatur wie die Badeflüssigkeit I aufweist, oder aber wesentlich
darunter liegt, wobei erst nach dem Einlegen des
Patienten 15 eine
allmähliche Erwärmung durch Wärmeübertragung seitens der Badeflüssigkeit I eintritt.
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Der Umfangsrand der Folie ist in Abständen mit Befestigungsteilen
versehen, mit der sie am oberen Wannenumlaufrand 17 eingehängt und bCestigt werden
kann.
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Wie insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht, sind auf den beiden Längsseiten
der Wanne 1 noch Vorratsbehälter 19 und 19a vorgesehen, die über einen Verbindungskapal
21 unterhalb der Wanne 1 miteinan der verbunden sind.
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Desweiteren sind jeweils eine Ansaugleitung 23 vorgesehen, über die
eine Verbindung von den Vorratsbehältern 19 und 19a zu der Pumpe 5 und der Heizeinrichtung
7 herstellbar ist. Von der Pumpe 5 und der Heizeinrichtung 7 ausgehend ist eine
Förderleitung 25 als Rückflußleitung in die Vorratsbehälter 19 und 19a weiterhin
vorgesehen.
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Darüber hinaus sind mehrere im Abstand voneinander um die Wanne 1
herum angeordnete Badezulaufrohre 27 vorgesehen, über die eine Badeflüssigkeit von
der Pumpe 5 kommend in den Folienunterraum 11 eingepumpt werden kann. Die Austrittsenden
29 liegen dabei in Höhe der Folie 9.
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Mit 31 ist ein Beschickungsrohr bezeichnet, über das Badeflüssigkeit
von dem Folienunterraum 11 bzw.
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Vorratsbehälter über die Pumpe 5 und die Heizeinrichtung 7 in den
Folienoberraum--13 förderbar ist.
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Darüber hinaus ist eine noch nicht näher gezeigte Schalt- und Steuereinrichtung
33 vorgesehen, mit der nachfolgend näher beschriebenen Bedienungsfunktionen der
Vorrichtung ausgeführt werden können.
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Wird die Schalt- und Steuereinrichtung 33 auf "Vorwärmen" eingestellt,
so wird Bademedium ständig über die Ansaugleitungen 23, die Pumpe 5 und die Heizeinrichtung
7 und die nachfolgende Förderleitung 25 in den Vorratsbehältern 19 und 19a umgewälzt
und erwärmt. Zusätzlich erfolgt eine weitere Umwälzung der Badeflüssigkeit im Folienunterraum
13 über den Zulauf 35, die Heiz- und Umwälzeinrichtung 3 sowie die nachfolgenden
Zulaufrohre 26 und 27. Werden beispielsweise die Vorratsbehälter abends neu auSgefüllt,
so kann die Aufwärmung der gesamten Vorrichtung mittels Nachtstrom erfolgen, sodaß
somit eine ausreichend aufgewärmte Badeflüssigkeit für den gesamten nächsten Tagesbedarf
zur Verfügung steht. Eine separate Badetemperaturregelung ist dazu noch weiterhin
vorhanden.
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Wird die Schalt- und Steuereinrichtung 351 auf Beschicken gestellt,
so werden beispiesweise ca.
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20 1 der genau richtig temperierten BadeJlüssig-
keit,
beispielsweise das entsprechend im Folie unterraum 11 vorgesehene Bademoor in den
Folienoberraum 13 gepumpt, wonach sich ein Patient in den Folienoberraum 13 zum
Baden legen kann.
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Weiterhin kann mittels der Schalt- und Steuereinrichtung 33 eine Segmentalbehandlung
durchgeführt werden. Wird die Schalt- und Steuereinrichtung 33 auf "Segmentalbehandlung"
eingeregelt, so wird Badeflüssigkeit aus dem Folienunterraum 11 über die Pumpe und
die Heizeinrichtung zu den Badezulaufrohren 27 gefördert und dort in Folienhöhe
über die Austrittsenden 29 in Richtung auf die Folie 9 abgegeben. Die Austrittsenden
29 sind dabei im wesentlichen als Düsen ausgebildet und können unterschiedlich eingeschaltet
werden. Durch diese ringförmig angeordneten Einlaufdüsen wird dann Badeflüssigkeit,
beispielsweise Moorbrei mit einigen Graden über der Normaltemperatur gegen die Trennfolie
gepumpt, wodurch eine gezielte Uberwärmung einzelner Körperpartien möglich ist.
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Da in der Stellung "Beschicken" ständig Badeflüssigkeit aus dem Wannenunterteil
bzw. Vorratsbehälter in den Folienoberraum gepumpt wird, muß ca. nach jedem zweiten
Bad eine erneute Niveauregelung für die Folie 9 vorgenommen werden. Wird deshalb
auf "Niveauregelung" geschaltet, so wird aus den Vorratsbehältern 19 und 19a über
die Umwälz- und Heizeinrichtung 3 über die nachfolgenden Zulaufrohre 26 und/oder
27 neue Badqflü9sig-
keit bzw. beispielsweise Bademoor aus den
Vorratsbehältern in den Folienunterraum gepumpt. Ist die gewünschte Niveauhöhe für
die Folie 4 erreicht, wird die "Niveauregulierung" abgeschaltet.
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Nachfolgend wird auf die Reinigung der Wanne 1 eingegangen. Noch während
der Patient beispielsweise im Moorbrei liegt, wird warmes Wasser in den Folienoberraum
13 eingelassen. Das Bad wird dadurch verdünnt. Neben einer gewissen Vorreiniggung
für den Patienten wird dadurch der Inhalt verdünnt und kann nachher leichter abfließen.
Nachdem der Patient aus dem Bad ausgestiegen ist, wird mit der Schaltung"Reinigung"
durch eine nicht näher gezeigte Sondereinrichtung Luft unterhalb der Folie 9 gepumpt.
Die Folie hebt sich dadurch an und wölbt sich auf, wie in Fig. ? 1)insert dargestelll;
ist.
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Dadurch läuft der mit Wasser verdünnte Noorbrei in die seitlich der
Wanne angebrachten AblauSrinnèn 37, die die Wanne 1 zumindest an den beiden Längsseiten,
vorzugsweise aber ringförmig umgibt. Mit der Handbrause kann nunmehr die Folie gereinigt
und gegebenenfalls desinfiziert werden. Durch Ablassen der Luft senkt sich die Folie
ab.
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Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß eine Abfüllung der Verbrauchten
Badesubstanz am besten dadurch erfolgt, daß neue Badeflüssigkeitn beispielsweise
Moorbrei, Peloidbadflüssigkeit oder mit Badezusätzen versehenes Wasser in die Vorratsbehälter
über eine Nachfüllöffnung 39 nachgefüllt wird.
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Wie beschrieben kann dabei die Beschickung des Folienoberraunes auch
direkt über die Vorratsbehälter oder eine Ringleitung erfolgen.
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Während des Betriebes der Badevorrichtung kommt der im Folienunterraum
11 befindlichen Badeflüssigkeit, insbesondere der dort vorgesehenen MoorbadSlüssigkeit
die wärmetragende Funktion zu.
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Durch die beheizte Umwälzanlage wird die Badeflüssigkeit auf der richtigen
Behandlungstemperatur gebalten und nach der Behandlung nicht ausgetauscht, da diese
mit dem Körper des Patienten nicht in Berührung kommt. Oberhalb der elastischen
Folie 9 wird also vor der Behandlung eine kleinere Menge der Badeflüssigkeit, insbesondere
des zu verwendenden Noorbreies eingefüllt. Dieser Teil kommt mit dem Körper des
Patienten in Berührung. Insbesondere durch die dickbreiige Konsistenz des Moorbreies
spürt der Patient den Trennfilm kaum. Darüber hinaus wird auch die Bewegungsfreiheit
durch die Folie 9 nicht wesentlich beeinflußt. Vor anderem eignet sich die erfindungsgemäße
Vorrichtung auch zur Verabreichung von Wasserbädera, die z.B. mit teuren Badezusätzen
versehen sein können.
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Nach dem Bad wird der mit dem Körper in Kontakt gestandene Moorbrei
abgelassen, die'Folie gereinigt und das Bad neu beschickt. Der Verbrauch an z.B.
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teurer Badeflüssigkeit aufgrund der Zusätze liegt daher bei 5 bis
10 % der sonst üblicherweise benötigten Badeflüssigkeitsmenge.
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Abweichend von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel kann die Steuerung
der Badevorrichtung 1 auch über in den einzelnen Zulauf- und Abströmleitungen angeordneten
Ventilen erfolgen, die beispielsweise von Hand regelbar sind.
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