DE3220550A1 - Photopolymerisierbare gemische und verfahren zur photopolymerisation von kationisch polymerisierbaren verbindungen - Google Patents
Photopolymerisierbare gemische und verfahren zur photopolymerisation von kationisch polymerisierbaren verbindungenInfo
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Description
Dr. F. Zumsteln sen.'-' Dr.'fe. A'ssiffann ν Df.R. Koenigs&erger
Dipl.-lng. F. Klingseisen - Dr. F. Zumstein jun.
PATENTANWÄLTE
ciBA-GEiGYAG ^ ι, ^ 3-13422/+
Basel (Schweiz)
Photopolymerisierbare Gemische und Verfahren zur Photopolymerisation
'von' kationisch polymerisierbarcn Verbindungen
Die Erfindung betrifft photopolymerisierbare Gemische aus kationisch
polymerisicrbaren Verbindungen und einer speziellen Katalysator-Kombination
sowie das entsprechende Verfahren zur Photopolymerisation von
kationisch polyinerisierbaren Verbindungen mit Hilfe solcher Katalysator-Kombinationen.
Kationisch polymerisierbare Verbindungen können durch Bestrahlung mit
kurzwelligem Licht im allgemeinen nicht polymerisiert werden. Erst
durch Zusatz solcher Katalysatoren, die bei UV-Bestrahlung Lewis-Säuren abspalten, die als kationische Polymerisationsinitiatoren
wirken, lassen sich kationisch polymerbare Verbindungen auch photochemisch polymerisieren. Bekannte Beispiele für solche Photokatalysatoren
sind die' Tetrafluorborate, Hexafluorphosphate oder ähnliche
Komplexsalze von aromatischen Diazoniumkationen (US 3,708,296). Solche Komplexsalze spalten bei UV-Bestrahlung BF,, PF5 oder ähnliche
Lewis-Säuren ab, die als kationische Polymerisationsinitiatoren wirken.
Es wurden auch schon Lewia-Säuren-Komplexealze von aromatischen
Ammoniumsalzen als Katalysator für eine Photopolymerisation von Epoxidcn vorgeschlagen. In der DE-OS 25 18 656 wurden beispielsweise
die folgenden aromatischen Ammoniumsalze als Photoinitiatoren vorgeschlagen:
Hl3
«IV Λ
Λ « «ι 0.
i U i
ο
ο
Vc""\
I II I I
Bei Zugabe von 3 % solcher Ammoniumsalze zu A-Vinylcyclohexendioxid
oder Limonendioxid erhärten Filme daraus bei UV-Bestrahlung in Zeiten
von etwa einer Minute.
Dies sind jedoch für viele technische Anwendungen noch zu lange
Belxchtungszexten. Beispielsweise bei Photodruck, beiCoil-Coat-Beschichtungen
oder anderen kontinuierlichen Verfahren werden Belichtungszeiten von 1-5 Sekunden erwünscht.
Es wurde nunmehr gefunden, dass man die zur Härtung notwendigen Belxchtungszexten erheblich reduzieren kann, wenn man aroraatischheterocyclische
Ammoniumsalze in Kombination mit bestimmten Cokatalysatoren als Photoinitiatoren verwendet.
Gegenstand der Erfindung sind photopolymerisierbare Gemische,enthaltend
A) mindestens eine kationisch polymerisierbar Verbindung,
B) ein quartäres Ammoniutnsalz einer aromatisch-heterocyclischen
Verbindung, die 1 oder 2 N-Atome enthält, und eines Anions aus der Reihe BF4" , PF5" , SbF6"" , SbF5(OH)" und AsF&~ als
Katalysator,
-C-
C) mindestens einen Photoinitiator aus der Reihe der photolytisch spaltbaren Carbonylverbindungen als Cokatalysator und
D) gegebenenfalls weitere Zusätze.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Photopolymerisation
von kationisch polymerisierbaren Verbindungen oder Verbindungsgemischen
durch Bestrahlung mit kurzwelligem Licht in Gegenwart eines aromatischen heterocyclischen Ammoniumsalzes als Katalysator
sowie in Gegenwart eines Photoinitiators aus der Reihe der photolytisch spaltbaren Carbonylverbindungen als Cokatalysator.
Es war nicht zu erwarten, dass Photoinitiatoren aus der Reihe der photolytisch spaltbaren Carbonylverbindungen die Photopolymerisation
von kationisch polymerisierbaren Verbindungen irgendwie beeinflussen,
da solche Carbonylverbindungen zwar als wirkungsvolle Photoinitiatoren für radikalisch polymerisierbare Verbindungen bekannt sind, jedoch
für sich allein keine Wirkung auf kationisch polymerisierbare Verbindungen ausüben.
Erfindungsgemäss kationisch polymerisierbare Verbindungen sind 0-
oder S- enthaltende gesättigte Heterocyclen, insbesondere solche mit 3, 4 oder 5 Ringgliedern, und deren Derivate. Beispiele hierfür
sind Oxirane wie Aethylenoxid, Propylenoxid, Epichlorhydrin, Styroloxid,
Phenylgylcidyläther oder Butylglycidyläther; Oxetane wie Trimethylenoxid, 3,3-Dimethyloxetan oder 3,3-Di(chlormethyl)-oxetan;
Oxolane wie Tetrahydrofuran oder 2,3-Dimethyltetrahydrofuran;
cyclische Acetale wie Trioxan, 1,3-Dioxolan oder 1,3,6-Trioxacyclooctan;
cyclische Lactone wie ß-Propiolacton, £/-Caprolacton und
deren Alky!derivate; Thiirane wie Aethylensulfid, 1,2-Propylensulfid
oder Thioepichlorhydrin; Thietane wie 1,3-Propylensülfid oder 3,3-Dimethylthietan.
Erfindungsgemäss polymerisierbare Verbindungen sind weiterhin solche
äthylenisch ungesättigten Verbindungen, die nach einem kationischen Mechanismus polymerisierbar sind. Hierzu gehören Mono- und Diolefine
wie z.B. Isobutylen, 1-Octen, Butadien, Isopren; Styrol, Allylbenzol
oder Vinylcyclohexan; Vinyläther wie Vinylmethyläther, Vinyl-isobutyläther,
Aethylenglykol-divinyläther; Vinylester wie Vinylacetat oder Vinylstearat; N-Viny!verbindungen wie N-Vinylpyrrolidon oder
N-Vinylcarbazol, und Dihydropyranderivate wie z.B. der 3,4-Dihydro-2H-pyran-2-carbonsäureester
von 2-Hydroxymethyl-3,4-dihydro-2H-pyran.
Erfindungsgemäss polymerisierbare Verbindungen sind ferner die Prepolymeren
von Phenol-formaldehydharzen, Harnstoff-formaldehydharzen, Melamin-formaldehydharzen und ähnlichen Aminoplasten, sowie Gemische
solcher Aminoplaste mit funktioneilen Acrylharzen, Alkydharzen oder
Polyesterharzen. Erfindungsgemäss polymerisierbare Verbindungen sind
ferner N-Methylolderivate von Polycarbonsäureamiden, z.B. von Polyr
acrylamid.
Unter diesen aufgeführten polymerisierbaren Verbindungen sind die Epoxidverbindungen von besonderer Bedeutung, insbesondere die Di- und
Polyepoxide und Epoxidharz-Prepolymere, wie sie zur Herstellung von Epoxidharzen verwendet werden. Dies geschieht üblicherweise durch
chemische Härtung mit Aminen, Phenolen, Dicarbonsäureanhydriden etc.,
sei es bei Raumtemperatur oder bei Erwärmen. Verwendet man die erfindungsgemässen Katalysator-Kombinationen, so kann man die Epoxide
ohne Zusatz von chemischen Reaktanten photochemisch härten, das heisst, man kann ein Einkomponenten-System verwenden.
Die hierfür verwendeten Di- und Polyepoxide können aliphatische, cycloaliphatische
oder aromatische Verbindungen sein. Beispiele hierfür sind die Glycidyläther von aliphatischen oder cycloaliphatischen
Diolen oder Polyolen, z.B. solche von Aethylenglykol, Propandiol-1,2,
Propandiol-1,3, Butandiol-1,4, Diathylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan,
!,A-Dimethylol-cyclohexan oder von 2,2-Bis(4-hydroxycyclo-
hexyl)propan, die Glycidyläther von Di- und Polyphenolen, wie z.B.
von Resorcin, 4,4'-Dihydroxydiphenylmethan, 2,2-Di(4-hydroxyphenyl)-propan
oder Novolaken. Weitere Beispiele sind die N-Glycidylverbindungen
wie z.B. die Diglycidylverbindungen von Aethylenharnstoff, 1,3-Propylenharnstoff, 5-Dimethylhydantoin, oder von 4,4'-Methylen-5,5'-tetramethyldihydantoin,
oder wie Triglycidylisocyanurat.
Weitere GIycidy!verbindungen von technischer Bedeutung sind die
Glycidylester von Carbonsäuren, insbesondere von Di- und Polycarbonsäuren. Beispiele hierfür sind die Glycidylester von Adipinsäure,
Phthalsäure, Terephthalsäure, Tetra- oder Hexahydrophthalsäure, Isophthalsäure oder von Trimellithsäure.
Beispiele von Polyepoxiden, die keine Glycidy!verbindungen sind, sind
die Diepoxide von Vinylcyclohexen, Dicyclopentadien, 3-(3',4'-EpoxycyclohexyD-e^-epoxy-Z^-dioxaspirotSjSlundecan,
3,4-Epoxycyclohexancarbonsäure-3',^'-epoxycyclohexylmethylester^
Butadien- oder Isoprendiepoxid, epoxydierte Linolsäurederivate oder epoxydiertes Polybutadien.
Weiterhin lassen sich auch, äthylenisch ungesättigte Epoxidverbindungen
verwenden, die unter den erfindungsgemässen Bedingungen polyfunktio,-nell
reagieren und damit zur Bildung vernetzter Harze befähigt sind,
Beispiele hierfür sind Allyl-glycidyläther, Acrylsäure- oder ,Methacrvlsäure-glycidylester
oder ungesättigte Polyepoxide wie partiell (meth)-acrylierte Epoxidharze.
Die Epoxidverbindungen können in Gemischen untereinander oder auch in
Gemischen mit anderen kationisch polymerisierbaren Verbindungen verwendet
werden, beispielsweise um die physikalischen Eigenschaften
der daraus erhältlichen Harze zu modifizieren. Ein Beispiel hierfür
sind Gemische von Polyglycidylethern mit epoxidiertem.Sojabohnenöl,
die nach der Härtung hohe Elastizität und Flexibilität zeigen.. Die
erfindungsgemässen Gemische können auch Zusätze von hydroxyhaltigen
K-.χ Ο 3220350
Verbindungen enthalten wie sie in der DOS 26 39 395 beschrieben
sind. Die.Epoxidverbindungen können auch auf chemischem Wege vorgehärtet
sein, beispielsweise durch Reaktion mit Diolen oder Dicarbonsäureanhydride^
Die Verwendung solcher Prepolymere zur Herstellung von Artikeln aus Epoxidharzen kann gegenüber der Verwendung der Di-
und Polyepoxide gewisse Vorteile haben, wie z.B. einfachere Lagerung und Handhabung, schnellere formgebende Verarbeitung sowie die Möglichkeit zur Einarbeitung von Zusatzstoffen wie Glasfasern oder Pigmente
in die Prepolymere z.B. bei der Herstellung von Prepregs.
Solche Prepolymere können auch durch thermische Polymerisation hergestellt
sein, wenn man den zu polymerisierenden Gemischen einen thermischen Radikalbildner als zweiten Cokatälysator zusetzt. Als
thermische Radikalbildner eignen sich beispielsweise organische Peroxyverbindungen oder Azoverbindungen, insbesondere jedoch Dibenzylderivate
von Benzpinakol und dessen Derivate.
Die erfindungsgemäss als Komponente B) verwendeten Ammoniumsalze sind Salze von aromatisch-heterocyclischen Stickstoffbasen. Beispiele
hierfür sind vor allem sechsgliedrige Stickstoff-Heterocyclen wie Pyridin, Pyrazin, Pyrimidin und Pyridazin und deren Alkyl-, Aryl-,
Benzo-und Naphthoderivate, wie z.B. Picolin, Lutidin, Chinolin, Benzpyrazin, Eenzpyridazin, aber auch fünfgliedrige Heteroringe wie
Benzimidazol oder Benzthiazol und deren Derivative.
Bevorzugt als Komponente B) sind Ammoniumsalze der Formeln I, II, III
und IV,
Jn 5 ■ ^ I \
Il 11
II III
; 2 j. ο 3 5 U
IV
worin R' C -C -Alkyl, C-C --Alkoxyalkyl oder Benzoylmethyl ist,
0 1^ Δ ζ f\
R , R , R , R und R unabhängig voneinander Wasserstoff, C -C,-Alkyl
2 3 3 4 45 oder Phenyl bedeuten oder R und R oder R und R oder R und R oder
R und R zusammen mit den beiden C-Atomen, an die sie gebunden sind, einen annelierten Benzo-, Naphtho-, Pyridino- oder Chinolinrest bedeuten,
R C -C -Alkyl oder Phenyl bedeutet, X BF,, PF,, SbF,, SbF1-(OH)
oder AsF- bedeutet und Y Sauerstoff, Schwefel oder eine direkte Bindung
ist.
Solche Ammoniumsalze sind z.T. bekannte Verbindungen, z.T. sind es
neue Verbindungen, die in Analogie zu den bekannten hergestellt werden können. Die Herstellung kann insbesondere durch Quaternisierung
der heterocyclischen Basen mittels einer Halogenverbindung R Hai
und anschliessenden Austausch des Halogenid-Anions durch ein Anion
der Formel X mittels der Alkalisalze von X geschehen.
Beispiele für einzelne erfindungsgemäss verwendbare Ammoniumsalze
sind:
1-Methyl-chinolinium-hexafluorphosphat
1-Methyl-chinolinium-hexafluorantimonat
1-Methyl-chinolinium-hexafluorarsenat
1-Methyl-chinolinium-pentafluorhydroxyantimonat 1-Methyl-chinolinium-tetrafluorborat
1,2-Dimethyl-chinolinium-hexafluorphosphat 1-Aethyl-chinolinium-hexafluorphosphat
1-Butyl-chinolinium-hexafluorphosphat
1-Benzoylmethy1-chinolinium-hexafluorphosphat 1-Benzyolmethyl-chinolinium-hexafluorantimonat 1-Methy1-2,3-diphenyl-pyridinium-hexafluorphosphat
1-Methyl-chinolinium-hexafluorantimonat
1-Methyl-chinolinium-hexafluorarsenat
1-Methyl-chinolinium-pentafluorhydroxyantimonat 1-Methyl-chinolinium-tetrafluorborat
1,2-Dimethyl-chinolinium-hexafluorphosphat 1-Aethyl-chinolinium-hexafluorphosphat
1-Butyl-chinolinium-hexafluorphosphat
1-Benzoylmethy1-chinolinium-hexafluorphosphat 1-Benzyolmethyl-chinolinium-hexafluorantimonat 1-Methy1-2,3-diphenyl-pyridinium-hexafluorphosphat
-Ή-
1,2-Dimethyl-3-phenyl-pyridinium-hexafluorphosphat
1-Benzoylmethyl-pyridinium-hexafluorphosphat
1-Aethoxyäthyl-chinolinium-hexafluorphosphat
2-Methyl-isochinoliniumrhexafluorphosphat
10-Methy1-acridinium-hexafluorphosphat
10-Benzoylmethy1-acridinium-hexafluorphosphat
10-Buty1-acridinium-hexafluorarsenat 5-Methyl-phenanthridinium-hexafluorphosphat
5-Benzyolmethyl-phenanthridiniura-hexafluorphosphat
1-Methyl-naphthyridinium-hexafluorphosphat
1-Methy1-2,3-diphenylchinoxalinium-hexafluorphosphat
1,2,3-Trimethyl-chinoxalinium-hexafluorphosphat
l-Methyl-chinazolinium-hexafluorphosphat
1-Methyl-chinoxalinium-hexafluorphosphat
1,2,4,6-Tetramethylpyritnidinium-hexafluorphosphat
l-Methyl-2,4-diphenylpyrimidinium-hexafluorphosphat
l-Methyl-3-phenyl-pyridazinium-hexafluorphosphat
l-Methyl-2,5-diphenyl-pyridazinium-hexafluorphosphat
1-Methy1-phenanthrolinium-hexafluorphosphat
5-Butyl-phenazinium-hexafluorphosphat 1-Methyl-cinnolinium-hexafluorphosphat
1-Benzyolmethy1-chinoxalinium-hexafluorphosphat
1,2-Dimethylbenzthiazolium-hexafluorphosphat
l-Methyl-2-methylthio-benzthxazolium-hexafluorphosphat
l-Methyl-2-methoxy-benzthiazolium-hexafluorphosphat
l-Benzoylmethyl-2-methylbenzthiazolium-hexafluorphosphat
Als Cokatalysator der Komponente C) wird eine photolytisch spaltbare
Carbonylverbindung verwendet, wie sie für radikalische Photopolymerisationen als Initiatoren bekannt sind. Beispiele hierfür
sind Benzoin und dessen Derivate, Benzil und dessen Derivate und a-di- und trisubstituierte Acetophenone. Solche Verbindungen spalten
sich bei der Belichtung mit kurzwelligem Licht in zwei radikalische Bruchstücke, wovon eines ein Acylradikal ist. Diese Radikale vcr-
4 a·
mögen radikalische Kettenreaktionen zu initieren, daher sind solche
Verbindungen als radikalische Photoinitiatoren allgemein verwendbar.
Vorzugsweise verwendet man als Cokatalysator der Komponente C) eine
Verbindung der Formel V, VI, VII oder VIII
O OR10 O R12
Il I . Il I . I3
Ar-C-CH-Ar V Ar-C- C(OR ) VI
Il ' 16 17 » V
Ar-C-C-OR VII R- C - \l9 VIII
R15 ^
worin Ar Phenyl oder durch C -C,-Alkyl, Halogen, C -C,-Alkoxy, Phenoxy,
' τ τ
C -C.-Alkylthio oder Phenylthip substituiertes Phenyl bedeutet, R
Wasserstoff, C.-C1 „-Alkyl, C, -C1i ,.-Alkoxy alkyl. Phenyl oder durch
C -C,-Alkyl oder Halogen substituiertes Phenyl bedeutet, R Wasserr ■
I H ■ ■ ■::■■■ !.>-,'■ .;.-..-. ι ■■■ ·■ · ■■■ . 12 : '!-°ι;ΐ
stoff, C1-C,-Alkyl, Allyl, Benzyl oder Phenyl bedeutet, R Wasserstoff
oder Ar ist, R C -C,-Alkyl, das durch Halogen oder C -C -Alkoxy sub-
. : . , ■ I * ' ■ , ' 14 ' · 15 "'■'■" 1J-*
stituiert sein kann, bedeutet, R und R unabhängig voneinander C1-C -Alkyl, das durch OH, C -C.-Alkoxy oder Phenyl substituiert
I-ü ν · -:■..·-■■■ lbl ">
. 15 : -■■■■■_■■ ι - y -
sein kann, bedeuten oder R und R zusammen C,~C -Alkylen sind, R Wasserstoff, C -C,-Alkyl, Benzyl, Allyl, 2-Cyanäthyl, Phenyl oder
20 21 ' ' ' 20 21 "
-Si(R )_R bedeutet und R und R gleiche oder verschiedene
■·. - -..·■ I ■ ..·:.- .: - 17 ■■■■-'
Reste sind und Methyl oder.Phenyl bedeuten, R tertiäres C-C,--Alkyl
oder Phenyl, das mindestens in beiden ortho-Positionen durch C -C.-Alkyl, C,-C.-Alkpxy oder Halogen substituiert ist, bedeutet,
und R und R unabhängig voneinander C -C.-Alkyl, C -C,-Alkoxy, Phenyl oder durch C'-Cv-Alkyl, C -C,-Alkoxy oder Halogen substituiertes
Phenyl bedeuten.
-43-
Beispiele für Verbindungen der Formel V sind:
Benzoin, 4,4'-Dichlorbenzoin, α-Methylbenzoin, Benzoin-methyl-,
-äthyi-, -isopropyl-, -sec.butyl-, -isobutyl-, -amyl-, -hexyl-,
-octyl- oder -dodecyläther, a-Benzylbenzoin-butyläther, 4,4'-Dimethoxybenzoin-isopropylather.
Beispiele für Verbindungen der Formel VI sind: a-Dimethoxyacetophenon, α-Diäthoxyacetophenon, Benzil-dimethylketal,
Benzil-diäthylketal, Benzil-diCZ-chloräthyDketal, Benzil-di(2-butoxyäthyl)ketal,
Benzil-dibutylketal, 4,4I-Dichlorbenzildiäthylketal,
4,4 '-Diniethylbenzil-ditnethy !ketal.
Beispiele für Verbindungen der Formel VII sind: 2-Benzoyl-propanol-2, 2-(4-Isopropylbenzoyl)-propanol-2, 2-(4-Tert.-butylbenzoyl)-propanol-2,·
2-(4-Chlorbenzoyl)-propanol-2, 2-(4-Methylbenzoyl)-butanol-2, 2-Benzoyl-butandiol-l,2, 1-Benzoyl-cyclopentanol,
l-Benzyol-cyclohexanol, l-(4-Isopropylbenzoyl)-cyclohexanol,
l-(4-Chlorbenzoyl)-cyclooctanol, cr-Methoxy-isobutyrophenon,
a-Cyanoäthoxy-isobutyrophenon, a-Phenoxy-4-chlorisobutyrophenon,
a-Trimethylsiloxy-isobutyrophenon.
Beispiele für Verbindungen der Formel VIII sind: 1,3,5-Trimethylbenzoyl-diphenyl-phosphinoxid, 2,6-Dichlorbenzoyldiphenylphosphinoxid,
2,6-Dimethoxybenzoyl-diphenyl-phosphinoxid, Methyl-1,3,5-trimethylbenzoyl-phenylphosphinat, Pivaloyl-diphenylphosphinoxid,
Methyl-pivalyol-phenylphosphinat.
Die für das erfindungsgemässe Verfahren benötigte Menge von Ammoniumsalz
der Komponente B) beträgt 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis
3 Gew.-%, bezogen auf Komponente A).
Die für das erfindungsgemässe Verfahren benötigte Menge von Gokatalysator
der Komponente C) beträgt 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis
4 Gew.-%, bezogen auf Komponente A).
Die erfindungsgemässen photopolymurisierbaren Gemische können ferner
weitere Additive enthalten, wie sie in der Technologie photohärtbarer Massen bekannt und üblich sind. Beispiele hierfür sind Pigmente,
Farbstoffe, Füll- und Verstärkerstoffe, Glasfasern und andere Fasern,
Flammschutzmittel, Antistatika oder Verlaufshilfsmittel.. Beispiele
sind weiterhin Photoscnsibilisisatoren, die die spektrale Empfindlichkeit der photopolymerisierbaren Gemische in bestimmte Gebiete verschieben,
wie z.B. Perylen, Derivate des Anthracene und des Thioxanthons oder organische Farbstoffe. Weitere Beispiele sind Antioxydantien
und Lichtschutzmittel, die die gehärteten Massen gegen Alterung stabilisieren sollen.
Die erfindungsgemässen Gemische sind bei Ausschluss von kurzwelligem
Licht bei Raumtemperatur lange Zeit unverändert lagerbar. Die Polymerisation des Gemisches erfolgt durch Bestrahlung mit kurzwelligem
Licht, beispielsweise mittels Quecksilber-mitteldruck-, -hochdruck- oder -niederdruckstrahier oder mittels superaktinischen Leuchtstoffröhren,
deren Emissionsspektrum im Bereich von 250-400 mu liegen.
Bei Anwesenheit geeigneter Photosensibilisatoren ist auch eine Härtung im Tageslicht möglich. Solche Sensibilisatoren sind z.B. im
US-Patent 3 729 313 beschrieben. Vor der Polymerisation braucht dem erfindungsgemässen Gemisch kein Katalysator oder sonstiges Additiv
zugegeben xierden. Die Gemische stellen daher lösungsmittelfreie Einkomponenten-Systeme
dar.
Das Verfahren eignet sich vor allem für die Härtung von Anstrichen
und Ueberzügen auf Basis von Epoxidverbindungen. Solche Ueberzüge können auf beliebigem Material aufgebracht und gehärtet werden, beispielsweise
auf Metall, Holz, Papier, Glas, keramischen Massen oder Kunststoffen, und dienen meist zum Schutz oder zur Dekoration solcher
Gegenstände.
-AS-
Das Verfahren eignet sich auch für die Härtung von Druckfarben, da
die Trocknungszeit des Bindemittels eine grosse Rolle für die
Produktionsgeschwindigkeit graphischer Erzeugnisse spielt.
Das Verfahren eignet sich auch für die Herstellung von Laminaten, Formteilt'n und Druckplatten beispielsweise solchen aus Epoxidharzen.
Hierbei werden die photopolymerisierbaren Massen vorwiegend in Kombination mit Glasfasern oder sonstigen Fasern eingesetzt. Beispiele
hierfür sind die Herstellung von Platten oder Rohren oder die Herstellung von Sportartikeln oder Teilen für Automobilkarosserien.
Bei solchen relativ dickwandigen Laminaten und Formteilen zeigt sich die Ueberlegenheit der erfindungsgemässen Katalysator-Kombination
gegenüber der bekannten Photopolymerisation mit Ammoniumsalzen als
alleinige Katalysatoren besonders deutlich.
Eine Variante des Verfahrens besteht darin, dass man die Härtung in
zwei Stufen durchführt. Dabei bestrahlt man das Substrat zuerst mit einer Strahlendosis, die zwar eine Aktivierung der Katalysatoren, aber
noch keine Härtung bewirkt. In einer zweiten Stufe erwärmt man das Substrat wobei die eigentliche kationische Polymerisation erfolgt und
die Härtung vervollständigt wird. Auch bei diesem zweistufigen Prozess sind weder mit dem Katalysator allein noch mit dem Cokatalysator allein
befriedigende Resultate erzielbar. Erst durch die Kombination beider Komponenten wird eine befriedigende Aushärtung bewirkt.
Ein solches zweistufiges Verfahren ist vor allem für solche Anwendungen
von Interesse, bei denen eine reine Strahlenhärtung nicht möglich ist, beispielsweise bei der Verklebung nicht-transparenter Materialien
(z.B. Metalle, Holz oder keramische Massen) mit Epoxidharzen.
Beispiele für erfindungsgemässe Gemische und deren Photopolymerisationen
sind in den folgenden Beispielen näher beschrieben. Darin bedeuten Teile Gewichtsteile und % Gewicht-%.
= ψ*
Beispiel 1: 20 g eines Epoxidharzes auf Basis von Bisphenol-A-glycidyläther
mit einem Epoxidaquivalent von 185-196 g/Aequ. (Araldit GY
250, Ciba-Geigy AG) werden mit den in Tabelle 1 angegebenen Mengen an Katalysator und Cokatalysator vermischt und bei 5O~6O°C gerührt bis
eine klare Lösung entstanden ist (ca. 10 Minuten).
Diese Lösung wird mit Hilfe einer Aufziehrakel in einer Schichtstärke
von 300 ^im auf Glasplatten von 9 χ 12 cm aufgetragen und die so erhaltenen
Proben werden in einem PPG-Bestrahlungsgerät mit 2 Lampen a
80 W/cm bei einer Transportgeschwindigkeit von 10 m/min in bis zu 20 Durchgängen bestrahlt und die Trocknung des Filmes beurteilt. In
der folgenden Tabelle 1 sind die Anzahl der benötigten Durchgänge bis zur Klebfreiheit des Lackfilmes angegeben.
'; : Z υ ο ο Ο
Katalysator
Menge Cokatalysator Menge
Durchgänge bis zur Klebfreiheit
! 1
I PF,
v γ®
CH„
C±)
I) I
PF,
5%
2,5%
C2
Cl
C2
2,5%
5% 5%
}20
2% | Cl | 5% | 2 |
2,5% | Cl | 2,5% | 1 |
2% | C2 | 5% | 2 |
2,5 | C2 | 2,5% | 1 |
5% | _ | _ | yio |
2% | C2 | 5% | 8 |
2,5% | C2 | 2,5% | 15 |
>20 1
>20 2 7
Tabelle 1 (Fortsetzung)
Katalysator
Menge Cokatalysator klenge
Durchgänge bis zur Klebfreiheit
(1JH,
S/
ICi)
CH3
CH3
L.
PF,
5% 2% 2%
5% 2,5% 2,5%
5% 2% 2% Cl
C2
C2
Cl
C2
C2
Cl
C2
C2
5%
5%
5%
2,5%
2,5%
2,5%
5%
5%
5%
>20
11
>20 2 2
>20 3 3
Verwendete Cokatalysatoren:
Cl -- Bcnzil -dimothylkatal
C2 = l-Benzyolcyclohexanol
C2 = l-Benzyolcyclohexanol
-: .' j O U
Mit Hilfe einer Rakel werden auf Glasplatten (9 χ 13 cm) 200 um starke
Filme der folgenden Zusammensetzung aufgetragen:
95,0 Teile Araldit^GY 250, Epoxidharz auf Basis von Bisphenol-A-diglycidyläther
mit Epoxidäquivalent von 185-196 g^Aequ. 2,5 Teile Katalysator gemäss Tabelle
2,5 Teile Cokatalysator 1-Benzoylcyclohexanol
2,5 Teile Cokatalysator 1-Benzoylcyclohexanol
Die Proben werden in einem PPG-Bestrahlungsgerät mit 2 Lampen a
80 W/cm bei einer Transportgeschwindigkeit von 10 m/min in 4 Durchgängen
bestrahlt. Anschliessend werden die Proben in einem Trockenschrank 30 Min. auf 160pC erwärmt.
Nach mehrstündiger Klimatisierung bei Raumtemperatur wird die Pendelhärte
der Epoxidharzfilme gemäss DIN 53 157 bestimmt. Dabei zeigt
sich, dass die Proben mit Cokatalysator ausgezeichnet durchgehärtet
sind, während die Proben ohne Cokatalysator so weich bleiben, dass keine Pendelhärte gemessen werden kann.
Katalysator | Cokatalysator | Pendelhärte |
A A | ||
• · · PT? ^^ V V 6 |
1-Benzoyl - | 98 sec |
I | cyclohexanon | |
CH3 | ohne | nicht messbar |
• · · Pr ,. | 1-Benzoy1- | 190 sec |
cyclohexanon | ||
ohne | nicht messbar |
3 2 2 0 5
Verwendet werden Prüfstreifen von 15 χ 2,5 cm aus einem 1,5 mm starken
Aluminiumblech (Anticorodal). Die Enden der Streifen wurden auf einer Seite mechanisch aufgerauht und mit einem ca. 200 um starken Film
beschichtet, der folgende Zusammensetzung hatte:
95 Teile Araldit^GY 250
2,5 Teile Katalysator: N-Methylchinoxalinium-hexafluorphosphat
2,5 Teile Cokatalysator: 1-Benzoylcyclohexanol
Die beschichteten Prüfstreifen werden in einem PPG-Bestrahlungsgerät
mit 2 Lampen ä 80 W/cm in 4 Durchgängen bei einer Transportgeschwindigkeit
von 1.0 m/min belichtet. Dann werden die beschichteten Enden zweier Prüfstreifen mit 12 mm Ueberlappung aufeinandergepresst, was
einer Klebefläche von 300 mm entspricht. Die Klebestellen werden mit
einer Federklammer fixiert und die Proben im Trockenschrank bei verschiedenen Temperaturen 30 Min. erwärmt. Nachher wird die Festigkeit
der Klebung durch Bestimmung der Zugscherfestigkeit geprüft. Die Resultate sind in Tabelle 3 aufgeführt. Entsprechende Vergleichsversuche ohne Cokatalysator ergaben unter diesen Bedingungen keine
Verklebung.
Härtungstemperatur | 2 Zugscherfestxgkeit in N/mm |
6O0C 800C 120°C |
14,3 14,5 11,6 |
Claims (6)
- Patentansprüchef 1.Jphotopolymerisierbares Geraisch, enthaltendA) mindestens eine kationisch polymerisierbare Verbindung,B) ein quartäres Ammoniumsalζ einer aromatisch-heterocyclischen Verbindung, die 1 oder 2 N-Atorae enthält, und eines Anions aus der Reihe BF." , PF ~ , SbF," , SbF-(OH)" und AsF," als4 O D 3 DKatalysator,C) mindestens einen Photoinitiator aus der Reihe der photolytisch spaltbaren Carbony!verbindungen als Cokatalysator undD) gegebenenfalls weitere Zusätze.
- 2. Photopolymerisierbares Gemisch gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Komponente A) mindestens eine Epoxidverbindung enthält.
- 3. Photopolymerisierbares Gemisch gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Komponente B) ein Ammoniumsalz der Formel I, II, III oder IV enthält.! ι] & i. 1J
r^ V©VIiIIIl . J >-Y-R• Ψ322C550worin R C -C -Alkyl, C -C -Alkoxyalkyl oder Benzoylmethyl ist, R , R , R , R und R unabhängig voneinander Wasserstoffs C -C / -AlkylO *3 O / / Coder Phenyl bedeuten oder R und R oder R und R oder R und R oder R und R zusammen mit den beiden C-Atomen, am die sie gebunden sind, einen annelierten Benzo-, Naphtho-, Pyridino- oder Chinolinrest bedeuten, R C-C -Alkyl oder Phenyl bedeutet, X BF,, PF,, SbF., SbFn(OH) oder AsF& bedeutet und Y Sauerstoff, Schwefel oder eine direkte Bindung ist. - 4. Photopolymeriserbares Gemisch gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Komponente C) mindestens einen Photoinitiator der Formel V, VI, VII oder VIII enthält,0 OR10 Il I
Ar .- C - CH - ArIn0 R
Il !1213 )13 Ar-C- C(OR )0 R14 Ar-C-C-ORi15VII17VIIIworin Ar Phenyl oder durch C -C,-Alkyl, Halogen, C -C,-Alkoxy, Phenoxy,1 X 10C -C.-Alkylthio oder Phenylthio substituiertes Phenyl bedeutet, R Wasserstoff, C -C -Alkyl, C3-C r-Alkoxyalkyl, Phenyl oder durchC -C,-Alkyl oder Halogen substituiertes Phenyl bedeutet, R Wasser-12stoff, C -C,-Alkyl, Allyl, Benzyl oder Phenyl bedeutet, R Wasserstoff13
oder Ar ist, R C -C -Alkyl, das durch Halogen oder C -C. -Alkoxy sub-14 15stituiert sein kann, bedeutet, R und R unabhängig voneinander C -C -Alkyl, das durch OH, C -C,-Alkoxy oder Phenyl substituiert. 14 15sein kann, bedeuten oder R und R zusammen C.-C -Alkylen sind,16
R Wasserstoff, C -C,-Alkyl, Benzyl, Allyl, 2-Cyanäthyl, Phenyl oder90 21 20 21-Si(R )_R bedeutet und R und R gleiche oder verschiedene17Reste sind und Methyl oder Phenyl bedeuten, R tertiäres C^12"Alkyl oder Phenyl, das mindestens in beiden ortho-Positionen durchC -C,-Alkyl, C -C,-Alkoxy oder Halogen substituiert ist, bedeutet, und R und R unabhängig voneinander C -C -Alkyl, C -C,-Alkoxy, Phenyl oder durch C -C,-Alkyl, C -C,-Alkoxy oder Halogen substituiertes Phenyl bedeuten. - 5. Verfahren zur Photopolymerisation von kationisch polymerisierbaren Verbindungen oder Verbindungsgemischen durch Bestrahlung mit kurzwelligem Licht in Gegenwart eines Katalysators und eines Gokatalysators, dadurch gekennzeichnet, dass man als Katalysator ein quartäres Ammoniumsalz einer aromatisch-heterocyclischen Verbindung, die 1 oder2 N-Atome enthält, und eines Anions aus der Reihe BF, , PFg , SbF, , SbFc(OH) oder AsF,. und als Cokatalysator einen Photoinitiator aus der Reihe der photolytisch spaltbaren Carbonylverbindungen verwendet.
- 6. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man die kationisch polymerisierbaren Verbindungen oder Verbindungsgemische zuerst mit kurzwelligem Licht bestrahlt und anschliessend erhitzt.
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