DE3220263A1 - Komprimierte kautablette und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Komprimierte kautablette und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
HOPFMANN · EITLE &
PATENTANWÄLTE
DIPL.-ING. K. FDCHSLE · DR. RER. NAT. B. HANSEN
ARABELLASTRASSE A ■ D-8000 M D NCHEN 81 . TELEFON (089) 911087 . TELEX 05-29619 (PATHE)
36 899 o/wa
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NABISCO BRANDS, INC.,NEW YORK, N.Y./USA
Komprimierte Kautablette und Verfahren zu deren Herstellung
Die Erfindung betrifft eine komprimierte kaubare Tablette,
z.B. eine ein Antazidum enthaltende Tablette, die bruchbeständig ist, die jedoch im Mund zu einer glatten
cremigen, angenehm schmeckenden Emulsion zerfällt und nicht die Griesform aufweist, welche normalerweise
bei Antacida vorkommt.
Die Vollmundigkeit und das "Mundgefühl" sind ausserordentlich
wichtige Faktoren bei der Formulierung von kaubaren Tabletten, insbesondere von pharmazeutischen Dosierungsformen.
Viele pharmazeutische und konfektartige
Tabletten sind dazu bestimmt, dass man sie entweder kaut,
um einen guten Geschmack zu ergeben, oder um die Oberfläche eines speziellen Arzneimittels zu erhöhen, damit
dies schnell seine Aktivität im Verdauungssystem oder im Blutkreislauf entwickelt. Infolgedessen muss man
Tablettenformulierungen so entwickeln, dass sie gewisse Grundvoraussetzungen erfüllen:
- sie müssen ausreichend zusammenhängend sein und eine feste Tablette beim Komprimieren ergeben,
- es muss eine ausreichende Schmierung vorhanden sein, damit sie nicht in den Höhlungen der Pressform hängen
bleiben, . .
- sie müssen ausreichend fliessfähig sein, um ein gleichmässiges Gewicht zu ergeben,
- sie sollen unter Druck nicht kleben,
- sie sollen das Arzneimittel gleichmässig enthalten und nach der Verabreichung gleichmässig freigeben,
- sie sollen auf mit hohen Geschwindigkeiten laufenden Vorrichtungen hergestellt werden können.
Weiterhin weisen zahlreiche pharmazeutische Bestandteile im allgemeinen ein unangenehmes Mundgefühl auf
aufgrund der Kreidigkeit, Griesigkeit, Trockenheit und der astringierenden Eigenschaften dieser Materialien.
Infolgedessen ist der praktische Wert dieser Materialien erheblich vermindert, weil die Patienten
sie ablehnen und dann nicht in der vorgeschriebenen Weise einnehmen.
Bei Bemühungen, diese Probleme zu lösen, hat man bereits
«· T mtm
Geschmacksstoffe zusammen mit den pharmazeutischen
Stoffen verwendet und insbesondere AntaCida und Vitamine, um entweder die unangenehme Trockenheit und
Astringents und die damit verbundene Kreidigkeit zu maskieren oder zu vermeiden. Leider hat sich herausgestellt,
dass die Geschmacksstoffe lediglich den unangenehmen
Geschmack maskieren, während die Kreidigkeit, Griesigkeit, Trockenheit und Astringents weiterhin
bestehen bleiben.
Aus US-PS 3 843 778 ist ein Verfahren zum Beschichten von Teilchen eines Antacidums mit einem wasserunlöslichen
inerten nicht-toxischen Kohlenwasserstofföl bekannt,
welches zu Suspensionen oder Tabletten formuliert wird, die im wesentlichen frei von dem unangenehmen
schlechten "Mundgefühl", wie sie bei Antazida vorkommen, sind. Ein elektronegatives Mittel, z.B.
ein oberflächenaktives Mittel, ausgewählt aus einem Alkylarylsulfonat oder einem Alkylsulfat oder -sulfonat
oder sulfonierten Amiden oder Aminen, oder sulfatierten
oder sulfonierten Estern oder Ethern, oder einem Dioctylsulfosuccinat oder einem hydrierten Aluminiumsilicat,
wie Bentonit oder Kaolin, wird dabei verwendet, um das Öl an die elektropositiv geladenen Teilchen des
Antazidums anhaften zu lassen.
Aus US-PS 3 253 988 sind oral verabreichbare Antazida
bekannt, die aus Ölen oder Fetten gebildet sind, d.h.
Estern von höheren Fettsäuren und einem dreiwertigen Alkoholι in Kombination mit Antacida. Das gemäss dieser
Patentschrift formulierte Antazidum kann in Form eines
wachsartigen Feststoffes, einer Emulsion oder Suspension vorliegen und wird offensichtlich dadurch hergestellt,
dass man einfach alle diese Bestandteile homogen vermischt..
5
5
Aus der üS-PS 4 230 643 sind Anticidum-Tabletten bekannt,
die Fett, ein Antacidum, Zucker, Stärke und Wasser enthalten. Die Tabletten werden hergestellt durch
Nassgranulierung, wobei Fette mit Schmelzpunkten oberhalb der Körpertemperatur verwendet werden. Die dabei
verwendete Tablettenpresse muss auf 40 bis 49 0C
(105 bis 1200F) erwärmt werden, um ein Ankleben oder Anhaften an die Stempeloberfläche zu vermeiden. Die
Tablette aus dem Antazidum wird angeblich hergestellt, indem man die Bestandteile aus dem Antacidum, Wasser,
Zucker und Fett unter Ausbildung einer Pulvermischung vermischt und diese Mischung dann in Tablettenform
bringt und auf .die Mischung einen Druck von 3,5 bis 42 bar
(50 bis 600 psi) einwirken, lässt, wobei die Tablettiermaschine, einschliesslich der Stempelelemente der Presse,
vorzugsweise bei erhöhter Temperatur gehalten wird.
Die Tabletten kann man auch herstellen, indem man das Fett in flüssiger Form mit dem Antacidum ,· Zucker und
Wasser vermischt, die erhaltene Mischung dann auf eine Temperatur unterhalb 4,5°C (40°'F) kühlt und die Mischung
dann in einer Mühle vermahlt, unter Erhalt einer Pulvermischung, die dann zu Tabletten formuliert wird.
Im allgemeinen werden Tabletten durch direktes Komprimieren hergestellt, wobei eine Mischung der Tablettenbestandteile,
einschliesslich der aktiven Bestandteile,
Geschmacksstoffe, Bindemittel, etc., in die Formkammer
einer Tablettenpresse eingebracht und die Tablette dann durch Direktverpressung geformt wird.
Die Härte der dabei gebildeten Tablette steht im ■ direkten Zusammenhang mit dem angewendeten Kompressionsdruck.
Wenn es erwünscht ist, sogenannte "Weich"-Tabletten herzustellen, d.h. Tabletten mit
einem leichten Durchbiss, so gibt man einen Zerfallstoff, z.B. Alginsäure, zu der Tablettenmischung.
0 Alternativ kann man,auch eine Weichtablette dadurch
bilden, dass man verminderte Kompressionstemperaturen anwendet. Das Ergebnis ist in jedem Falle im wesentlichen
das gleiche, nämlich die Bildung einer weicheren Tablette, die sehr brüchig und unbeständig
ist und leicht zerbröselt.
Man hat auch schon vorgeschlagen, ein fettiges Material
in der Mischung vor dem.Tablettieren zu verwenden, um den Tabletten Weichheit zu verleihen. Man hat jedich
festgestellt, dass die Zugabe von Fetten oder ■Ölen zu der Tablettenmischung vor dem Tablettieren
die Bestandteile der Tablettenmischung an die Formkammer anhaften lässt und dass dadurch eine erheblich
Verminderung der Bindewirkung der in der Mischung enthaltenen Binder eintritt.
Erfindungsgemäss wird nun eine ganz neue komprimierte
kaubare Tablette gezeigt, die eine ausgezeichnete härte und Flexibilität aufweist, die beständig gegen
Bruch und Zerbröseln ist und die trotzdem leicht gekaut werden kann und die im Mund schnell zerfällt
und sich dort auflöst. Die komprimierte Kautablette gemäss der Erfindung umfasst ein feinteiliges umkristallisiertes
fettiges Material mit einem Füllmaterial oder einem Füllmittel darin gebunden und einen direkten
Verbundträger, der die vereinten Teilchen aus dem umkristallisierten
fettigen Material und dem Füllstoff unter Druck zu einer Kautablette bindet.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der vorerwähnten komprimierten Kautablette, wobei
das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass man das fettige Material schmilzt, einen Füllstoff zu der
Schmelze gibt, das geschmolzene fettige Material mit dem Füllstoff mischt und die Mischung unter Ausbildung
von Teilchen kristallisieren lässt, und dass man die Teilchen des kristallisierten, fettartigen Materials
mit einem direkten Verdichtungsbindemittel vermischt, die durchschnittliche Teilchengrösse der Mischung gegebenenfalls
auf einen Bereich von etwa 200 bis etwa * 1.100 um zerkleinert und aus einer solchen Mischung dann
eine komprimierte Kautablette formt.
Es wurde gefunden, dass der Unterschied in der Dichte und der Temperatur des Füllstoffs, welcher zu dem geschmolzenen
fettigen Material gegeben wird, das geschmolzene Material veranlasst, zu einem weichen Pulver
wieder auszukristallisieren.
Das hier verwendete fettige Material liegt vorzugsweise in Form von Schokolade oder einer synthetischen Schokolade,
wie einem Mischüberzug oder "Ice-Cap-Coating"
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(Nestle's synthetische Schokolade, hergestellt aus hydriertem Fett, Emulgator, Geschmacksstoff, Zucker
und Milchfeststoffen) vor. Diese fettartigen Materialien werden bevorzugt, weil sie einen sehr guten Geschmack
.und eine gute Süssigkeit ergeben und die erforderlichen
Mengen an Fetten (in Form von hydrierten Fetten), d.h. Fetten in Mengen von etwa 5 bis etwa 2 0 Gew.% und vorzugsweise
etwa 10 bis etwa 14 Gew.%, bezogen auf die fertige Kautablette, ergeben. Da die hydrierten Fette
etwa 30 bis etwa 40 Gew.% der Schokolade oder der synthetischen Schokolade ausmachen, kann das Schokoladenmaterial
in einer Menge von etwa 20 bis etwa 55 Gew.% und vorzugsweise etwa 35 bis etwa 45 Gew.%, bezogen auf
die fertige Kautablette, vorliegen. Es wurde festgestellt, dass bei Verwendung grösserer Mengen an Fett
die Fette vorbehandelt und auf einem Träger, wie Maisstärke, absorbiert werden müssen, um die Verdichtung
zu erleichtern. Bei der vorliegenden Erfindung ist eine solche Vorbehandlung nicht erforderlich.
Andere fettige Materialien, die in den oben angegebenen Mengen verwendet werden können, sind solche, die man
schmelzen, mit einem Füllstoff mischen und anschliessend wieder kristallisieren kann und die man zu einem feinen
Pulver zerkleinern kann. Zu diesen anderen fettigen Materialien gehören Fette und öle pflanzlichen, tierischen
oder mineralischen Ursprungs, die im wesentlichen wasserunlösliche, inerte, nicht-toxische Kohlenwasserstoff
ette und Öle sowie Derivate davon sind, und hierfür kommen alle im Handel befindlichen und erhätlichen
Fette oder öle in Frage, die von der Food & Drug
Adminstration zugelassen sind und die in Übereinstimmung
mit dem erwünschten Mundgefühl Schmelzpunkte aufweisen, die im Bereich von 26 bis 44°C (80 bis 1100F)
liegen und deren Schmelzpunkt nicht dahingehend begrenzt ist/ dass er oberhalb der Körpertemperatur liegen muss.
Beispiele für solche weiteren Fette und/oder öle sind hydrierter Talk.
Das direkte Verdichtungsbindemittel (das in das Granulat
anschliessend ans das Wiederkristallisieren des fettigen Materials, das mit dem Füllmaterial abgemischt ist,
trocken vermischt wird) schliesst Tablettenexzipientien ein, die durch eine Vorbehandlung mittels einer Nassgranulierungstechnik
erhalten werden, Sorbit und Mannit für Tablettierzwecke, Mischungen davon, Dextrosemonohydrat,
wie Cantab ^ oder Cerolose w 2001 (eingetragene Warenzeichen von Univar bzw. Corn Products Corp.), Maissirup-Feststoffe
mit einem DE von 38 bis 45, wasserfreie Laktose, Encompress (Mischungen von Dikalziumphosphat-
* dihydrat), diPac (kokristallisierte Saccharose mit modifizierten
Dextrinen), Saccharose, Invertzucker und Mischungen davon, wobei Tablettierzucker und Dextrosemonohydrat
bevorzugt werden.
Das direkte Verdichtungsbindemittel liegt in einer Menge im Bereich von wenigstens etwa 25 bis 60 Gew.%
und vorzugsweise von etwa 30 bis etwa 40 Gew.%, bezogen auf die fertige komprimierte Tablette, vor.
Wie schon angegeben, ist es zur Herstellung der erfindungsgemässen
komprimierten Kautablette wesentlich,
dass das direkte Verdiahtungsbindemittel zugegeben wird nachdem das fettige Material wieder kristallisiert
ist. Falls das fettige Material bei der Zugabe des direkten Verdichtungsbindemittels in flüssiger
Form vorliegt, würde das fettartige Material das direkte Verdichtungsbindemittel beschichten und dann als
Bindemittel für das Verdichtungsbindemittel wirkungslos werden.
Die Art und die Menge des verwendeten Füllstoffs hängen
von der Art des Fertigproduktes ab. Im allgemeinen liegt der Füllstoff in einer Pulverform vor (mit einer durchschnittlichen
Teilchengrösse von etwa 25 bis etwa 250 μΐη) und in Mengen, die im Bereich von etwa 15 bis etwa
45 Gew.% und vorzugsweise etwa 25 bis etwa 35 Gew.%, bezogen auf die fertigen komprimierten Tabletten, liegen.
Liegt die komprimierte Kautablette gemäss der Erfindung
in Form eines Konfekts vor, so kann der Füllstoff aus * Konditorzucker, Sorbit, Mannit, hydriertem Stärkehydrolysat
(Lycasin), Isomaltitol (Palatinit), Polydextrose oder Mischungen davon oder anderen bekannten Süssungsmitteln
bestehen. Im Falle eines Konfektes liegt das Füllmaterial in einer Menge im Bereich von etwa 15 bis
etwa 45 Gew.% und vorzugsweise etwa 25 bis etwa 35 Gew.%, bezogen auf die fertige komprimierte Tablette, vor.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
kann das Kaumaterial einen aktiven Bestandteil, wie Antacida, Vitamine, Laxativa, Antiflatulentia, Acetylsalicylsäure,
Appetitzügler und dergleichen enthalten.
Komprimierte erfindungsgemässe Tabletten mit den vorerwähnten
aktiven Bestandteilen haben einen nichtkreidigen, nicht-griesigen angenehmen Geschmack und sie
bilden dann, wenn sie mit dem Speichel im Mund zusammenkommen, eine Emulsion oder eine kolloidale Suspension
und haben das Verhalten wie eine Flüssigkeit. Da die erfindungsgemässen komprimierten Tabletten auch
schnell in einer heissen Lösung zerfallen, kann man sie vorteilhaft zur Herstellung von mit Geschmacksstoffen
versehenen Getränken verwenden, bei denen die Verwendung von Fett oder einem auf Fett aufgebauten
System die Vollmundigkeit verbessern würde. Beispiele für solche Träger sind tablettierte Kaffeeweisser und
-geschmacksstoffe, boullionähnliche Suppen, cremige Suppen und dergleichen.
Die aktiven Bestandteile machen je nach ihren jeweiligen Eigenschaften im allgemeinen etwa 10 bis etwa 50 Gew.
und vorzugsweise etwa 15 bis etwa 30 Gew.% der fertigen * komprimierten Tablette aus.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform enthält das
Füllmaterial ein antazides Material als aktiven Bestandteil, der in einer Menge von etwa 10 bis etwa
Gew.% und vorzugsweise etwa 15 bis etwa 35 Gew.%, bezogen auf die fertige komprimierte Tablette, vorliegt.
Beispiele für hier geeignete Antacida sind alle in Wasser relativ unlöslichen Antacida, die von der Food &
Drug Administration zugelassen sind, z.B. Aluminiumcarbonat, Aluminiumhydroxid (oder in Form von Aluminiumhydroxid-hexitol-stabilisiertem
Polymer, Aluminium-
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- 15 -
hydroxid-magnesiumhydroxid-cogetrocknetem öl, Aluminimhydroxid-magnesiumtrisilicat-cogetrocknetem
Gel, Aluminiumhydroxid-hydratisiertem Saccharosepulver),
r Aluminiumphosphat, Aluminiumhydroxycabonat, Dihydroxyalumxniumnatriumcarbonat,
Aluminiummagnesiumglycinat, Pihydroxyaluminiumaminoacetat, Dihydroxyaluminiumaminoessigsäure,
Wismutaluminat, Wismutcarbonat, Wismutsubcarbonat,
Wismutsubgallat, Wismutsubnitrat, Calciumcarbonat,
CalCiumphosphat, mit hydratisiertem Magnesiumaluminat
aktiviertes Sulfat, Magnesiumaluminat, Magnesiumaluminosilicate,
Magnesiumcarbonat, Magnesiumglycinat,
Magnesiumhydroxid, Magnesiumoxid und Magnesiumtrisilicat.
Bevorzugte Antacida sind Aluminiumhydroxid, Calciumkarbonat,
Magnesiumcarbonat und Mischungen davon, sowie
auch Magnesiumhydroxid.
Jeder Emulgator und jedes oberflächenaktive Mittel das für den Gebrauch in Nahrungsmitteln von der Food
& Drug Administration zugelassen ist und einen HLB-Wert von 8 oder mehr hat, kann gewünschtenfalls in den
erfindungsgemässen Kautabletten in Mengen im Bereich von 0,05 bis etwa 2,5 Gew.% und vorzugsweise in Mengen
im Bereich von etwa 0,1 bis 1 Gew.%, bezogen auf die fertige Formulierung der Kautablette, verwendet werden.
Beispiele für Emulgatoren oder oberflächenaktive Mittel,
die hier verwendet werden um die Freigabe des antaziden Bestandteils zu erleichtern, sind beispielsweise
Alkylarylsulfonate, oder Alkylsulfate oder
sulfonierte Amide oder Amine oder sulfatierte oder sulfonierte Ester oder Ether oder Alkylsulfonate
oder Dioctylsulfosuccinate und dergleichen, oder.ein
hydriertes Aluminiumsilicat, wie mikronisierter Bentonit oder Kaolin oder Cab-O-Sil (welches ein
Siliciumdioxid ist, das von der Cabot Corporation of Boston, Mass./USA unter dem Handelsnamen Cab-O-Sil
vertrieben wird), Quso (ein mikrofeines SiIi iumdioxid, das von der Philadelphia Quartz Co., Philadelphia, Pa./
USA unter dem Handelsnamen Quso vertrieben wird) und dergleichen, Triglycerinmonostearat, Triglycerinmonoshortening,
Octaglycerinmonooleat, Octaglycerinmonostearat, Decaglycerindecaoleat, Span 60 und Tween 60
und 80.
Bevorzugt werden die Polyoxyethylensorbitanfettsäureester,
wie die Stearate, Oleate, Palmitate und dergleichen,
z.B. Tween 60 und 80, sowie auch Octaglycerinmonooleat, Triglycerinmonostearat und Triglyee-
rinmonoshortening (shortening = Speisehartfett).
Die wesentlichen Bestandteile, die zum Maskieren der Kreidigkeit, Griesigkeit, Trockenheit und Adstringents
in den bevorzugten Antacidumtabletten gemäss der Erfindung
vorliegen, sind natürliche oder synthetische fettartige oder andere Geschmacksstoffe, z.B. Kakao,
Schokolade, insbesondere Mintschokolade, Butter, Milch, Sahne, Vanillinbutterfett, Ei oder Eiweiss, sowie
Pfefferminzöl, Wintergreen-öl, Spearmintöl und dergleichen,
wobei Schokolade und Vanille bevorzugt werden. Werden diese Geschmackstoffe in Mengen von etwa 0,05
-
bis etwa 1 Gew.% und vorzugsweise etwa 0,2 bis etwa 0/8 Gew.%, bezogen auf die Tablette angewendet, dann
ergeben die Geschmacksstoffe zusammen mit dem vorerwähnten fettartigen Material eine erhöhte Wirkung
'beim Minimalisieren der Griesigkeit und beim Erhöhen
der Textur des Mundgefühls.
Die fettigen Materialien bei den vorerwähnten Geschmacksstoffen können als die fettigen Materialien bei den
erfindungsgemässen komprimierten Tabletten verwendet werden.
Die erfindungsgemässen Antacidum-Tabletten oder anderen
komprimierten Tabletten können auch einen oder mehrere pharmazeutisch annehmbare Bestandteile enthalten, z.B.
Süssungsmittel, einschliesslich Zucker, Zuckeralkohole, hydrierte Stärkehydrolysate (Lycasin) und synthetische
Süssungsmittel, wie Sorbit, Xylit, Saccharinsalze, die freie Säure von Saccharin, Cyclamatsalze,
freie Cyclamsäure, Dihydrochalcone, L-Aspartyl-L-phenylalaninmethylester,
Isomaltitol (Palatinit), sowie auch Farbstoffe, v;oitere Geschmacksstoffe, Zerfallsmittel, wie Stärke, weitere Bindemittel, Schmiermittel,
wie Calciumstearat, Stearinsäure, Magnesiumstearat
(0,5 bis 3 Gew.%), Antioxidantien, wie butyliertes Hydroxytoluol, Antiflatulantien, wie Simethicone und dergleichen,
sowie Füllstoffe, wie Polydextrose und dergleichen enthalten.
Die Antacidum-Tabletten sowie die anderen Arten von komprimierten Tabletten gemäss der Erfindung können in
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einem Versiegelungsmittel/ wie Gummiarabikum oder Stärke versiegelt werden, um Bruch zu vermeiden. Ausserdem
kann die Tablette auch mit Schokolade oder anderen Standardkonfektüberzügen besprüht oder in anderer
Weise beschichtet werden, um einen Bruch während der Verfrachtung und der Handhabung zu vermeiden und um
weiter noch die kreidige Art der Tabletten zu vermindern. Weiterhin kann auch eine Konfektglasur über die
Beschichtung aufgetragen werden, um ein vorzeitiges Schmelzen während der .Handhabung zu vermeiden.
Vorzugsweise soll bei der Formulierung der erfindungsgemässen Tabletten das Antacidummaterial oder ein anderer
aktiver Bestandteil eine primäre Teilchengrösse von weniger als 100 μπι und vorzugsweise weniger als 50 p
aufweisen. Wenn während der Herstellung der Tabletten eine Mischstufe erforderlich ist,sollen das Antazidum
oder ein anderes aktives Material, das fettige Material, die Geschmacksstoffe und die anderen Bestandteile so
" intensiv vermischt werden, dass in jeder Stufe eine vollständige Homogenität erzielt wird.
Nachfolgend werden bevorzugte Formulierungen für die erfindungsgemässen Kautabletten gezeigt.
25
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Bevorzugte komprimierte Tablettenzusammensetzung
Bestandteile Gew.-Teile der
Bestandteile Gew.-Teile der
.fettiges Material (Schokolade oder Ice-Cap-Coating (Nestle's))
Emulgator Füllmaterial (Zucker) Geschmacksstoff (vorzugsweise Schokolade) direktes Verdichtungsbindemittel
20 | ,05 | bis | 55 |
0 | Il | 2,5 | |
15 | ,05 | Il | 45 |
0 | Il | 1 | |
25 | Il | 60 | |
35 | ,1 | bis | 45 |
0 | Il | 1 | |
25 | ,3 | Il | 35 |
0 | If | 0,8 | |
30 | Il | 40 | |
15 Bevorzugte antazide komprimierte Tabletten
Bestandteile Gew.-Teile der
fertx2en_Tablette
fettiges Material (Schokolade oder - synthetische Schokolade)
Emulgator Füllmaterial (Ant-icidum)
Geschmacksstoff (z.B. Pfefferminzöl) direktes Verdichtungsbindemittel
■
Die Härte der fertigen Tabletten steht nichtin einem direkten Zusammenhang zum Kompressionsdruck. Tatsächlich
haben Tabletten, die unter mittleren oder hohen Drücken 30 (z.B. Drücken von etwa 280 bis 700 bar (4.000 bis etwa
10.000 psi) die nach dem erfindungsgemässen Verfahren
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hergestellt wurden, eine ausgezeichnete Härte und Flexibilität, sind nicht brüchig und lassen sich trotzdem
leicht kauen und im Mund auflösen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
werden alle Bestandteile, ausgenommen des direkten Verdichtungsbindemittels, mit dem geschmolzenen fettartigen Material vermischt, bevor man dieses wieder
kristallisieren lässt. Beispielsweise kann man zur Herstellung eines komprimierten kaubaren Konfekts oder
Antazidums oder einer anderen Art von Tablette das fettige Material und den Emulgator zusammen vermischen
und das fettige Material bis zum Schmelzen erwärmen und dann gibt man Geschmacksstoffe und pulverisierte
Füllmaterialien zu und mischt, bis alle pulprigen Materialien von dem geschmolzenen fettigen Material
absorbiert sind.
Der Dichte- und Temperaturunterschied des pulverförmi-"
gen Füllmaterials soll ausreichend gross sein, um das fettartige Material um das pulverförmige Material
kristallisieren zu lassen. In dem Masse wie die Mischung kontinuierlich gerührt und abkühlen gelassen
wird, wird sie in ein Pulver überführt. Anschliessend gibt man das direkte Verdichtungsbindemittel unter
Mischen hinzu und dann wird die Mischung gesiebt und
ist für die Tablettierung unter Verwendung von üblichen Einkolben- oder anderen üblichen Tablettierpressen
geeignet.
30
30
Die nachfolgenden Beispiele beschreiben bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
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Eine weiche komprimierte Kautablette in Form eines Konfekts der folgenden Zusammensetzung wird, wie nach-
-stehend beschrieben, hergestellt:
Bestandteile Gew.-Teile
der_Tablette
Ice-Cap-Eeschichtung (Nestle)
(Fett, Emulgator, künstliches Aroma,
Zucker, Milchfeststoffe) 40
Santone 8-1-0 (Emulgator-Polyglycerinester von Fettsäiren, HLB 13) 0,5
Schokoladegeschmack 0,5
Konfektzucker 31
Cantab (Dextrosemonohydrat) 28
Das Ice-Cap-Coating (synthetische Schokolade) und die
Emulgatoren werden in einem Doppelkocker bei 480C
* (1200F) geschmolzen. Die Schmelze wird in einen Hobart-Mischer
überführt und unter Rühren gibt man Zucker und Geschmacksstoffe zu. Man mischt mehrere Minuten
bis das gesamte pulverige Material von dem Ice-Cap-Coating absorbiert ist. Der Dichte- und Temperaturunterschied
des zu der Schokolade zugegebenen pulverförmigen
Materials veranlasst die Schokolade, sich um das Material herum zu kristallisieren; bei weiterem Rühren
der Mischung geht diese in dem Masse wie sie abkühlt in ein Pulver über, welches mehr als 50 % Schokolade
enthält. Man rührt weitere 5 bis 10 Minuten, bis die gesamte Schokolade oder die Beschichtung wieder
kristallisiert ist. Dann gibt man Rühren Cantab zu. Die Mischung wird durch ein 16 Mesh-Sieb gesiebt und
ist nun zum Tablettieren fertig. Die Granulierung erfolgt mit einer Einkolben oder einer anderen üblichen
■Tablettierpresse mit einem Tablettierdruck von bis zu 492 bar (6.000 lbs) unter Ausbildung der erfindungsgemässen
Kautabletten.
Man stellt fest, dass eine so gebildete erfindungsgemasse
Kautablette weich und doch flexibel ist und einen sehr guten Schokoladegeschmack aufweist.
Eine weiche komprimierte, ein Antazidum enthaltende Kautablette der nachfolgenden Zusammensetzung wird hergestellt:
'
'
Bestandteile Gew.-Teile
der_Tablette
Ice-Cap-Coating 40
Santone 8-1-0 0 ,5
Pfefferminzöl 0,4
CaCO3 17,4
Simethicone LVA 1,3
Al(OH)3 ' 6,5
Mg(OH)2 5,4
Cantab 28,5
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Das Ice-Cap-Coating und der Emulgator werden in einem
Doppelkocher bei 490C erschmolzen. Die Schmelze wird
in einen Hobart-Mischer überführt und unter Rühren gibt man Pfefferminzöl, CaCO3, Simethicone, Al(OH)^
und Mg(OH)-J zu. Dann rühr man weitere 5 Minuten bis
das gesamte pulverige Material von dem Ice-Cap-Coating absorbiert ist. Der Dichte- und Temperaturunterschied
des zu dem geschmolzenen fettigen Material, zugegebenen
pulverförmigen Materials verursacht, dass sich das geschmolzene fettige Material um das pulverförmige Material
kristallisiert. In dem Masse wie die Mischung weiter gemischt wird und abkühlt, wird sie in ein Pulver
überführt, welches mehr als 50 Gew.% Schokolade (Ice-Cap-Coating) enthält. Nachdem die gesamte Schokolade
wieder kristallisiert ist, gibt man Cantab unter Rühren hinzu und siebt die Mischung durch ein 16 Mesh-Sieb,
worauf sie dann zum Tablettieren geeignet ist.
Die Granulierung erfolgt dann mittels einer Einkolben-Tablettierpresse
unter Ausbildung der erfindungsgemässen, ein Antacid enthaltenden Tabletten.
Eine so gebildete kaubare Antacid-Tablette ist weich und doch flexibel und hat einen sehr guten Schokoladegeschmack.
Sie ist nicht griesig und wirkt sehr gut als Antacidum.
Eine kaubare Vitamintablette mit einem Endgewicht von 1 g wird wie in Beispiel 2 hergestellt, wobei jedoch
die nachfolgenden Bestandteile (Füllstoffe) verwendet werden:
Bestandteile pro .250 mg
Vitamin C 75 mg
Niacinamid 22 mg
Pyridoxinhydrochlorxd 2,9 mg
Riboflavin 2 mg
Thiaminmononitrat 1,8 mg
Vitanim A 6.000 I.U.
Elektrolyteisen 20 mg
Eine kaubare Acetylsalicylsäure enthaltende Tablette mit einem Endgewicht von 3 g wird wie in Beispiel 2 hergestellt,
wobei jedoch als aktiver Bestandteil (Füllstoff) Acetylsalicylsäure verwendet wird. Die kaubare
Tablette enthält annähernd 750 mg Acetylsalicylsäure pro Dosis.
Eine kaubare analgetisch wirkende Tablette wird vie in Beispiel 4 hergestellt, wobei jedoch als aktiver
5 Bestandteil Acetaminophen verwendet wird.
Claims (1)
- HOFFMANN · EITLE & PARTNERPATENTANWÄLTEDR. ING. E. HOFFMANN (1930-197ί) . DIPL.-ING. W. EITLE . DR. RER. NAT. K. HOFFMANN - DIPL.-ING. W. LEHNDIPL.-ING. K.FDCHSLE · DR. RER. NAT. B. HANSEN ARABELLASTRASSE 4 · D-8000 MD NCH EN 81 . TELEFON (08?) 911087 · TELEX 05-2961? (PATHE)36 899 o/waNABISCO BRANDS, INC., NEW YORK, N.Y.USAKomprimierte Kautablette und Verfahren zu deren HerstellungPATENTANSPRÜCHE1. Komprimierte Kautablette mit guter Bruchbeständigkeit und Flexibilität, dadurch gekennzeichnet , dass sie ein rekristallisiertes fettiges Material, einen in den Teilchen des rekristallisierten fettigen Materials gebundenenFüllstoff und ein direktes Verdichtungsbindemittel enthält, welches die Teilchen des rekristallisierten fettigen Materials und des Füllstoffs unter Druck zu einer Kautablette binden. 102. Komprimierte Kautablette gemäss Anspruch 1, dadurchgekennzeichnet , dass das fettige Material in einer Menge von bis zu 50 Gew.% der komprimierten Kautablette vorliegt.3. Komprimierte Kautablette gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass das fettige Material Schokolade oder synthetische Schokolade ist mit einem Gehalt von bis zu etwa 40 Gew.i an hydriertem Fett, bezogen auf das Gewicht der Kautablette.4. Komprimierte Kautablette gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , dass der Füllstoff in einer Menge von etwa 10 bis etwa 50 Gew.%, bezogen auf die Kautablette, vorliegt.5. Komprimierte Kautablette gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , * dass das direkte Verdichtungsbindemittel in einer Menge von wenigstens 25 Gew.%, bezogen auf die komprimierte Kautablette, vorliegt.6. Komprimierte Kautablette gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , dass das fettige Material Schokolade ist.7. Komprimierte Kautablette gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , dass das direkte Verdichtungsbindemittel Sorbit, Mannit, Dextrosemonohydrat, wasserfreie Laktose,Dicaleiuitiphosphatdihydrat, cokristallisierte Saccharose mit modifizierten Dextrinen, Cerelose oder andere Maissirup-Feststoffe ist.-8. Komprimierte Kautablette gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , dass das Füllmaterial Zucker, Sorbit, Mannit, hydriertes Stärkehydrolysat, Isomaltitol, Polydextrose oder Mischungen aus zwei oder mehreren davon, ist.9. Komprimierte Kautablette gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , dass das Füllmaterial ein Antacidum, ein oder mehrere Vitamine, Laxativa, Analgetika oder ein anderer Arzneimittelwirkstoff ist.10. Komprimierte Kautablett^ gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , · dass die komprimierte Kautablette in Form eines Konfekts vorliegt aus einem fettigen Material in Form von Schokolade oder synthetischer Schokolade, Emulgator, Konditorzucker als Füllmaterial und dem erwähnten direkten Verdichtungsbindemittel.■11. Komprimierte Kautablette gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , dass die komprimierte Kautablette in Form eines Antazidums vorliegt aus dem fettigen Material in Form von Schokolade oder synthetischer Schokolade, Emulgator, wobei der Füllstoff aus einem oder mehrerenAntazida besteht und die Tablette auch das direkte Verdichtungsbindemittel enthält.12. Verfahren zur Herstellung der komprimierten Kau-' tabletten gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , dass man das fettige Material schmilzt, dass man den Füllstoff zu dem geschmolzenen fettigen Material zugibt, dass man das den Füllstoff enthaltende geschmolzene fettige Material kristallisieren lässt unter Ausbildung von Teilchen, dass man die Teilchen mit einem direkten Verdichtungsbindemittel vermischt und aus der erhaltenen Mischung eine komprimierte Kautablette formt.13. Verfahren gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , dass die Teilchen aus dem rekri-. stallisierten fettigen Material und dem Füllstoff eine durchschnittliche Teilchengrösse im Bereich von etwa 200 bis etwa 1.100 μΐη haben.
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