DE3219836C2 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schminkbürste nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Diese ist insbesondere dazu bestimmt, Schminke, wie z. B. Mascara, auf die Wimpern aufzutragen.

Als nächster Stand der Technik beschreibt die DE-OS 26 48 905 eine Schminkbürste gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches. Das vorzugsweise balgförmig ausgebildete Auftragsorgan dieser Vorrichtung weist eine Vielzahl von Auftragsflächen auf, deren axialer Abstand verstellbar ist, während der radiale Durchmesser des Auftragsorgans unabhängig von der jeweils eingestellten Position im wesentlichen konstant ist.

Derartige Bürsten weisen außerdem bestimmte unveränderliche Charakteristika auf, was die Anordnung der Borsten und was die Steifigkeit oder Weichheit der Bürste betrifft. Die An­ forderungen an derartige Bürsten können jedoch extrem variabel sein. Tatsächlich ist es auch so, daß die Form, die Anzahl, die Anordnung und die Länge der Wimpern von Person zu Person sehr stark variiert, ebenso deren Dicke und Steifigkeit. Ebenso variieren die Schminkprodukte und bieten eine Vielzahl von äußerst verschiedenen Farbgebungen, Viskositäten, etc. Noch dazu sind die Schminkgewohnheiten bei jeder Person anders.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schminkbürste mit in Form und Funktion veränderbarem Auf­ tragsorgan bereitzustellen, mit dessen Hilfe Schminke einerseits flächig und andererseits strichförmig aufgetragen werden kann und dessen Steifigkeit einstellbar ist, wobei Abstand und Orientierung der auf dem Auftragselement be­ findlichen Borsten oder von ähnlichen Elementen ebenfalls veränderbar sind.

Diese Aufgabe wird durch Bereitstellen einer Schminkbürste der eingangs bezeichneten Art mit den Merkmalen des Haupt­ anspruchs gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Zum besseren Verständnis wird im folgenden ein Aus­ führungsbeispiel gezeigt, das anhand von beispielhaften Abbildungen näher erläutert weird. Dabei zeigt:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Wimpernbürste mit Minimaldurchmesser,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Bürste nach Fig. 1 mit einem Maximaldurchmesser,

Fig. 3 eine Aufsicht auf das Bürstenelement nach Fig. 2.

Die erfindungsgemäße Schminkbürste weist ein Führungsrohr auf, dessen Ende bei einer be­ vorzugten Ausführungsform mit einem Griff 2 einstückig ist, das einen Verschlußdeckel des Behälters für die Wimpern­ schminke bildet. Dieser Griff 2 besitzt einen größeren Durchmesser und weist einen Kranz 3 mit Innengewinde 4 zum Aufschrauben auf den Behälterhals auf.

Im Führungsrohr 1 kann ein länglicher Stab 5, dessen Ober­ ende mit einem Stellknopf 6 verbunden ist, verschoben werden, wobei der Umfangsrand des Knopfes zur Erhöhung der Griffig­ keit vorzugsweise gerändelt ist.

Der Stellknopf kann in der angehobenen Position nach Fig. 2 und in der abgesenkten Position nach Fig. 1 über Fenster 7 gehalten werden, die mit Innen­ rippen 8 im Inneren einer Aussparung 9 in Eingriff kommen, die im Oberteil der Griffs 2 vorgesehen ist.

Wenn man den Knopf 6 um seine Längsachse dreht, was eine Drehung des Stabes 5 bewirkt, so daß die Fenster 7 mit den Rippen 8 übereinstimmen, so gelangen die Rippen 8 über eine Relativbewegung in die Fenster 7, und der Knopf 6 liegt am Griff 2 an, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Wenn dagegen die Fenster 7 in einem abweichenden Winkel von den Rippen 8 stehen, so ruht die Basis des Knopfes 6 auf den Spitzen der Rippen 8 und der Knopf 6 steht in angehobener Position aus dem Griff 2 hervor, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist.

Am Ende 10 des Stabes 5 sieht man eine Rundung beispiels­ weise in Art eines Nietenkopfes vor, die so weit über das Ende des Führungsrohres 1 hervorsteht, daß man zwischen den Enden eine Hülse aus einem Elastomer anbringen kann, welche das Auftragsorgan 11 bildet. Die Hülse, die beispielsweise im Spritzgußverfahren gefertigt ist, weist einen mittleren durchbrochenen Teil auf, der den Durchgang des Stabes 5 erlaubt und nach Fig. 1 geformt ist. Im wesentlichen weist sie eine zylindrische Form auf und trägt vier Schlitze 12, deren Länge kleiner als die Hülsenlänge ist, so daß diese Schlitze in der Hülse vier Längsbänder 13 begrenzen, die untereinander in keiner Verbindung stehen, außer an den Enden 14 der Hülse. Jedes Band 13 weist eine oder mehrere Reihen von Borsten oder weichen Stacheln 15 auf, welche die Bürstenborsten bilden.

In der Stellung nach Fig. 1 ist der Abstand zwischen dem Ende 10 des Stabes und dem Ende des Führungsrohres 1 praktisch gleich der Länge der Hülse 11 im Ruhezustand. Wenn man also in diesem Zustand den Knopf 6 nach außen zieht und ihn in eine Position nach Fig. 2 bringt, verringert sich der Abstand zwischen dem Ende 10 und dem Ende des Führungsrohres 1 so, daß die verschiedenen Bänder 13 der Hülse 11 sich nach außen wölben, verformt werden und somit eine merkliche Vergrößerung des Bürstendurch­ messers erzielen, wobei diese Vergrößerung maximal im mittleren Bereich der Hülse ist. Selbstverständ­ lich kann man die Bürste in ihrem Minimaldurchmesser nach Fig. 1 ebenso wie in ihrem Maximaldurchmesser nach Fig. 2 benützen, indem der Knopf 6 etwas mehr um seine Achse gedreht wird, um die Position festzuhalten. Wenn man von der Position nach Fig. 2 in die nach Fig. 1 zurückkommen will, muß man lediglich die Fenster 7 in Übereinstimmung mit den Rippen 8 bringen, worauf der Stab 5 nach unten gleitet, und zwar aufgrund der elastischen Kraft der verformten Hülse 11, die ihre gestreckte Position mit reduziertem Durchmesser nach Fig. 1 erreichen will.

Vorteilhafterweise kann man sowohl die charakteristischen Eigenschaften als auch die Dicke der Hülse 11 so ein­ stellen, daß man verschiedene Steifigkeitsgrade erzielt, und zwar in Abhängigkeit vom jeweiligen Benutzer, und diese Steifigkeit darüber hinaus verändern, indem man eine Position nach Fig. 1 oder eine solche nach Fig. 2 einstellt.

Selbstverständlich sind hier eine Reihe von Ausführungs­ formen denkbar. Man kann z. B. eine Anzahl von Bändern größer als vier, z. B. sechs oder acht, anbringen. Die Form und Anordnung der Borsten kann natürlich sehr verschieden ausgeführt werden. Der Betätigungs­ mechanismus kann gleichfalls verschiedene, dem Fach­ mann geläufige Formen aufweisen. Außerdem kann man die Bänder, die an ihren Enden verbunden sind, völlig unabhängig gestalten und sie zum einen auf dem Stab, zum anderen auf dem Griff über geeignete Mittel verbinden.

Claims (4)

1. Schminkbürste mit Griff, Auftragsorgan und Betätigungsmittel für das Auftragsorgan, wobei der Griff ein Führungsrohr umfaßt, die Betätigungsmittel einen Stellknopf und einen damit verbundenen Stab umfassen, wobei der Stab im Führungsrohr axial angeordnet ist, mit seinem freien Ende aus dem freien Ende des Führungsrohres heraus und durch das Auftragsorgan, das sich an das Führungsrohr anschließt, hindurchragt und über den Stellknopf axial verschiebbar ist, um das Auftragsorgan in seiner Länge zu verändern, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsorgan (11) eine im wesentlichen zylindrische, mit Reihen von Borsten oder ähnlichen Elementen (15) gleichmäßig besetzte Hülse aus elastischem Material ist, die axial verlaufende Schlitze (12) aufweist, welche sich nicht bis zu den Enden (14) der Hülse erstrecken.

2. Schminkbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellknopf (6) mit dem Stab (5) einstückig ausgebildet ist und Mittel (7, 8) vorgesehen sind, um den Stellknopf (6) gegenüber dem Griff (2) in der gewünschten Position zu fixieren.

3. Schminkbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff (2) den Deckel eines Schminkbehälters darstellt.

4. Schminkbürste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsorgan (11) durch Variation der Wandstärke in seiner Steifigkeit veränderbar ist.