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Erfindungsbereich
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Abstreifer für kosmetische Verpackungen,
die Mascara oder ein ähnliches
pastenartiges Produkt enthalten. Die Erfindung betrifft insbesondere
einen Abstreifer, der es ermöglicht, überschüssiges Produkt
ausschließlich
von einem Applikator abzustreifen, wenn dieser aus dem Behälter entfernt
wird, so dass sich das Produkt nicht im Hals des Behälters ansammeln
kann, wenn der Applikator nach Gebrauch in den Behälter eingeführt wird.
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Hintergrund
der Erfindung
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Kosmetika
wie Mascara werden im Allgemeinen in Behältern verkauft, die einen Applikator
aufweisen, der in den Behälter
hineinragt und an der Unterseite der Behälterkappe befestigt ist. Der
Applikator weist radial angeordnete Auskragungen wie Borsten oder
Zähne auf,
um kosmetisches Material darauf zu halten, und ein Abstreifer für den Applikator
wird vom Hals des Behälters
getragen. Der Abstreifer besteht typischerweise aus Gummi oder ähnlich flexiblem
Kunststoff, wobei das abstreifende Ende durch eine Öffnung durchbrochen
ist, deren Durchmesser geringer ist als der minimale Durchmesser
der Bürste,
gemessen am äußersten
Ende der Borsten, so dass der Rand um die Öffnung abstreifend auf die Bürste einwirkt,
wenn die Bürste
aus dem Behälter gezogen
wird. Das Problem in Zusammenhang mit diesem Abstreifer-Typ ist,
dass die Bürste
sowohl beim Entfernen aus dem Behälter als auch beim Einführen in
den Behälter
abgestreift wird. Beim Rückführen der
Bürste
in den Behälter
kommt es zum Abstreifen der Bürste,
da die Öffnung,
durch die die Bürste
geführt
wird, einen festen Durchmesser aufweist, der nicht flexibel genug
ist, damit die Bürste ohne Abstreifen
in den Behälter
geführt
werden kann. Das Abstreifen der Bürste beim Einführen in
den Behälter
führt dazu,
dass sich das Produkt kontinuierlich im Hals des Behälters ansammelt
und dass schließlich
der Hals des Behälters
und die Innenseite der Kappe mit dem Produkt bedeckt sind. Sobald
dies der Fall ist, kann der Benutzer/die Benutzerin die Verpackung
nicht mehr benutzen, ohne dabei seine/ihre Hände zu beschmutzen.
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US
Patent 5,697,720 A beschreibt einen Abstreifer mit Klappen, die
durch ein verdünntes
Stück des
Materials in Form eines Gelenks an das Ende der Manschette angelenkt
sind, welches durch das Material, aus dem die Manschette besteht,
dazu führt, dass
die Klappen ständig
in eine Position gedrängt werden,
in der sie gegen die freien Enden der Ansätze stoßen.
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GB 2 097 662 A betrifft
eine Make-up-Einheit mit einem Behälter und einer Bürste, wobei
der Behälter
eine Öffnung
aufweist, die begrenzt ist durch einen flexiblen, elastisch verformbaren
gezackten Abstreifrand zum Abstreifen von überschüssigem Make-up-Produkt von
den Borsten einer Bürste. Beim
Einführen
der Bürste
lässt der
gezackte Abstreifrand, der nicht mehr vom Rand gestützt wird,
die Bürste
leichter passieren.
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US 3,115,270 A betrifft
einen Spender für halbflüssige Materialien,
der eine Stopfeneinheit einschließt, die einen Zylinder, einen
Abstreifer und einen Metallzylinder mit einem rechtwinkligen Flansch beinhaltet,
welcher den Abstreifer gegen den Stopfen hält.
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WO
91/01097 beschreibt eine Make-up-Vorrichtung, die ein scheibenförmiges,
flexibles Element umfasst, welches auf der Eintrittsöffnung eines
Behältnisses
zwischen zwei Anschlägen
montiert ist, die so geformt sind, dass die Schei be in Achsrichtung biegsam
sein kann und höhere
Flexibilität
aufweist, wenn eine Bürste
in den Behälter
eingeführt
wird, und geringere Flexibilität,
d.h, größeren Widerstand, wenn
die Bürste
aus dem Behälter
gezogen wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen kosmetischen Abstreifer bereit,
der ein Ansammeln des Produkts im Hals des Behälters verhindert, indem durch
den Abstreifer überschüssiges Produkt
von einem Produktapplikator abgestreift wird, wenn dieser aus dem
Behälter
gezogen wird, und indem dieses nicht abgestreift wird, wenn der
Applikator in den Behälter
zurückgeführt wird.
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Die
Erfindung stellt außerdem
einen Abstreifer bereit, den ein Verbraucher einfach verwenden kann.
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Außerdem stellt
die Erfindung einen Abstreifer bereit, der mit geringer oder keiner
Veränderung der
bestehenden Verpackung verwendet werden kann.
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Zudem
stellt die Erfindung einen Abstreifer bereit, der die Ästhetik
der Verpackung nicht beeinträchtigt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Abstreifer für eine Verpackung eines pastenartigen
Produktes, welche ein hohles Gehäuse
mit einem abstreifenden Ende und einem offenen Ende umfasst; und
zwei oder mehr Klappen, wobei jede der Klappen mit dem abstreifenden
Ende des Gehäuses
verbunden ist durch ein Gelenk, welches aus einem anderen Material
besteht als das Gehäuse
und die Klappen; wobei jede der Klappen so angepasst ist, dass diese
aus einer ersten schabenden Position in eine zweite nicht-schabende
Position geschwenkt werden, wenn ein Applikator durch das offene
Ende eingeführt
wird, und jede der Klappen außerdem
so angepasst ist, dass diese aus der zweiten nicht-schabenden Position
in die erste schabende Position geschwenkt werden.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
eine Verpackung für
ein pastenartiges Produkt, umfassend: einen hohlen Behälter, welcher
einen Hals aufweist, wobei der Hals den Zugang zum Behälter ermöglicht; einen
Applikator, wobei der Applikator durch den Hals in den Behälter hineinragt;
und einen Abstreifer gemäß der Erfindung,
der so angepasst ist, dass er im Hals des Behälters angeordnet werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Abstreifer bereit, der in einem
Behälter
für pastenartige Produkte
wie Mascara, Lippenstift, Lidschatten, Zahn- oder Mundpflegeprodukte,
Salben oder ähnliche
verwendet werden kann, wobei der Abstreifer das Abstreifen überschüssigen Produktes
von einem Applikator ermöglicht,
wenn der Applikator aus dem Behälter
gezogen wird, wobei dieses jedoch nicht abgestreift wird, wenn der
Applikator in den Behälter eingeführt wird.
Der Abstreifer gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst zwei oder mehr Klappen, welche eine erste schabende
Position einnehmen können,
wenn der Applikator aus dem Behälter
gezogen wird, und eine zweite nicht-schabende Position, wenn der
Applikator in den Behälter
zurückgeführt wird.
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Die
nicht-schabende Position der Klappen ermöglicht ein Einführen des
Applikators in den Behälter,
ohne dass dieser abgestreift wird. Dieses Merkmal verringert die
Ansammlung des Produkts im Hals des Behälters, wodurch der Verbraucher
eine sauberere, ästhetisch
ansprechende Verpackung erhält.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Weitere
Ziele und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden angesichts
der Beispiele der Ausführungsformen
ver ständlicher,
welche unten anhand von Zeichnungen erörtert werden, wobei:
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1A und 1B Schnittansichten
des Abstreifers gemäß der vorliegenden
Erfindung sind, angewandt im Inneren einer Kosmetikverpackung.
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2 eine
Schnittansicht des Abstreifers gemäß der vorliegenden Erfindung
ist.
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3 ein
Querschnitt entlang des Ausschnitts A-A aus 2 ist.
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4A eine
Draufsicht der Unterseite des Abstreifers gemäß der vorliegenden Erfindung
mit zwei Klappen ist.
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4B eine
Draufsicht der Unterseite des Abstreifers gemäß der vorliegenden Erfindung
mit vier Klappen ist.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Bezugnehmend
auf die Zeichnungen zeigt 1 eine Ausführungsform
des Abstreifers der vorliegenden Erfindung. Zum Zwecke der Klarheit
wird die vorliegende Erfindung in Verwendung im Zusammenhang mit
einer Mascara-Verpackung beschrieben. Dieses Beispiel dient nur
der Veranschaulichung und beschränkt
die vorliegende Erfindung keinesfalls auf Mascara. Für eine mit
dem Gebiet bekannte Person ist ersichtlich, wie die vorliegende
Erfindung angepasst werden kann für eine Verwendung mit einem
beliebigen pastenartigen Produkt, welches einschließt, jedoch
nicht beschränkt
ist auf Lippenstift, Lidschatten, Lippenbalsam, Abdeckmittel, Haar-Mascara
und ähnliches.
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Eine
Mascara-Verpackung, wie in 1 abgebildet,
umfasst im Allgemeinen einen Behälter 1, eine
Kappe 2 zum Ver schließen
des Behälters
und einen Applikator 3, wobei der Applikator in den Behälter hineinragt
und durch einen Stiel 4 an der Unterseite der Kappe 2 befestigt
ist. Der Behälter 1 weist
einen Hals 5 auf, der an einer Seite des Behälters 1 in Längsrichtung
vorsteht, wobei der Hals 5 den Zugang zum Inhalt des Behälters 1 ermöglicht.
Die äußere Wand 6 des
Halses 5 weist ein Mittel zum Befestigen der Kappe am Behälter auf.
Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, besteht das Mittel zum Befestigen
der Kappe 2 am Hals 5 des Behälters 1 vorzugsweise aus
zwei entgegengesetzten Gewinden an der äußeren Wand 6 des Halses 5 und
an der inneren Wand 7 der Kappe 2. Andere Mittel
zur Befestigung einer Kappe auf dem Hals eines Behälters sind
bekannt und können
ebenfalls mit demselben Ergebnis verwendet werden, wie zum Beispiel
ein Schnappverschluss oder ein Verschluss mit Nocken.
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Bei
einer Ausführungsform
wird der Abstreifer 10 gemäß der vorliegenden Erfindung
an der inneren Wand 8 des Halses 5 plaziert (wie
im Detail in 2 gezeigt). Der Abstreifer 10 kann
aus natürlichen
oder synthetischen Kautschukmaterialien bestehen, wie Santopren,
Neopren, Butylkautschuk, Nitrilkautschuk, Siliconkautschuk oder ähnlichem,
oder flexiblen Kunststoffen wie Polyethylen, Polypropylen, Mischungen
davon oder ähnliche,
oder ähnlichen elastomeren
Stoffen. Der Abstreifer 10 umfasst ein Gehäuse 11 mit
einer Längsbohrung,
wobei ein Ende des Gehäuses,
d.h. das Ende, welches an die Öffnung
des Behälters
anschließt,
offen ist, und das gegenüberliegende,
von der Öffnung
des Behälters
entfernte Ende das abstreifende Ende ist. Vorzugsweise weist das
Gehäuse 11 eine
zylindrische Form auf.
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Zwei
oder mehr Klappen 12 sind mit dem abstreifenden Ende des
Gehäuses
verbunden. Wie in den 4A und 4B gezeigt,
ist, unabhängig
von der Anzahl der Klappen 12, jede Klappe 12 durch
ein bewegliches Gelenk 13 mit dem Gehäuse 11 verbunden.
Durch das Gelenk 13 können
die Klappen 12 ei ne erste schabende Position und eine zweite nicht-schabende
Position einnehmen (wie in den 1A und 1B gezeigt).
Das Gelenk 13 wird durch Doppelspritzgießtechniken
aus einem anderen Material als das Gehäuse 11 und die Klappen 12 geformt.
Dabei wird während
des Gießens
des Gehäuses 11 und
der Klappen 12 jeweils ein unterschiedliches Material für das Gehäuse und
die Klappen, wie etwa Polyethylen für das Gehäuse und Nitrilkautschuk für die Klappen,
gleichzeitig in die Form gespritzt und die Materialien werden während des
Abkühlens
zusammengeschmolzen. Die Maße
des Gelenks 13 hängen
vom verwendeten Material und vom gewünschten Flexibilitätsgrad des
Gelenks ab. Wenn die verwendete Bürste beispielsweise relativ
weiche Borsten aufweist, muss das Gelenk flexibel genug sein, damit
die Klappen umschwenken können,
ohne die Borsten der Bürste
abzustreifen. Wenn die Bürste relativ
starre Borsten aufweist, muss das Gelenk weniger flexibel sein,
da die Borsten durch ihre Härte zum
Umschwenken der Klappen beitragen.
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Die
Klappen 12 sind so bemessen, dass sie den Stiel 4 und
den Applikator 3 durchlassen, während zugleich überschüssiges Produkt
vom Stiel 4 und vom Applikator 3 gestreift wird.
Um dies zu erreichen, bilden die Klappen 12 in der schabenden
Position eine Öffnung 14,
wie in den 1A, 2, 4A und 4B gezeigt.
Die Öffnung 14 ist
vorzugsweise kreisförmig.
Die Form der Öffnung 14 kann
jedoch variiert werden, so dass das überschüssige Produkt nach einem Muster
abgestreift wird. Wenn die Öffnung 14 beispielsweise
sternförmig
ist, wird das überschüssige Produkt
in den Bereichen der Sternform stärker abgestreift, die nach
innen ragen, und weniger in den nach außen ragenden Bereichen. Damit
die Klappen den Applikator abstreifen können, wenn dieser aus dem Behälter gezogen
wird, ist der Durchmesser der Öffnung
geringer als der minimale Durchmesser der Bürste, gemessen am äußersten Ende
der Borsten. Die Öffnung 14 weist
vorzugsweise einen Durchmesser auf, welcher ausreicht, um den Stiel 4 zu
erfassen, wenn dieser aus dem Behälter 1 gezogen wird,
jedoch nicht so gering, dass der Stiel 4 nicht herausgezogen
werden kann.
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Wie
aus den 1A und 1B ersichtlich, ist
das Arbeitsprinzip des Abstreifers 10 einfach. Wenn der
Applikator 3 aus dem Behälter 1 gezogen wird,
werden die Klappen 12 des Abstreifers 10 durch den
Stiel 4 und den Applikator 3 betätigt. Die
Klappen 12 schlagen wiederum an einen Anschlag 15,
welcher die Klappen 12 in einer abstreifenden Position hält. Der
Anschlag 15 kann das abstreifende Ende des Gehäuses sein
oder der Anschlag 15 kann vorzugsweise durch ein nach innen
ragendes keilförmiges
Stück gebildet
werden, wie in 3 gezeigt. Durch die Verwendung
des nach innen ragenden Keils können
die Klappen durch eine größere Oberfläche in der
abstreifenden Position gehalten werden.
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Wenn
der Applikator 3 in den Behälter 1 zurückgeführt wird,
berührt
der Applikator 3 die Klappen 12 und die Klappen 12 schwenken
am Gelenk 13 in eine nicht-schabende Position um, wie in 1B gezeigt.
So führt
der Verbraucher den Applikator 3 auf die gleiche Weise
in den Behälter 1 zurück wie bei
einer herkömmlichen
Mascara-Verpackung. Eine herkömmliche
Mascara-Verpackung weist jedoch typischerweise einen Abstreifer
mit einer abstreifenden Öffnung
mit einem festem Durchmesser auf, welche nicht flexibel genug ist,
dass der Applikator ohne Abstreifen in den Behälter zurückgeführt werden kann. Im Gegensatz
hierzu weist der Abstreifer 10 der vorliegenden Erfindung
keine abstreifende Öffnung
mit festem Durchmesser auf. Der vorliegende Abstreifer weist Gelenkklappen 12 auf,
welche eine Öffnung 14 bilden,
durch die der Applikator 3 beim Herausziehen aus dem Behälter 1 abgestreift
werden kann, und die gleichen Klappen 12 schwenken am Gelenk 13 um und öffnen sich
so weit, dass der Applikator 3 nicht abgestreift wird,
wenn dieser in den Behälter 1 zurückgeführt wird.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform,
wie in den 2 und 3 gezeigt,
weisen die Klappen 12 ein oder mehr Löcher 16 auf. Wenn
der Verbraucher den Applikator nach Gebrauch des Produkts wiederholt
in den Behälter
einführt,
kann der zufällige Kontakt
zwischen dem Applikator und den Klappen in der nicht-schabenden
Position dazu führen,
dass sich Rückstände des
Produkts oben auf den Klappen ablagern. Mit der Zeit könnten sich
diese Produktrückstände ansammeln
und möglicherweise
die Tätigkeit
der Klappen behindern. Durch die Löcher 16 kann das Produkt
zurück
in den Behälter
gelangen, so dass das Produkt an den Applikator gelangt und vom
Verbraucher verwendet werden kann.
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Der
Vorteil dieses Abstreifers besteht darin, dass dessen Verwendung
das Ansammeln des Produkts im Hals des Behälters verringert, so dass der Verbraucher
für den
Verbrauch über
eine sauberere, ästhetische
Verpackung verfügt.