DE3219456C2

DE3219456C2 -

Info

Publication number: DE3219456C2
Application number: DE3219456A
Authority: DE
Inventors: Gamal El Dipl.-Ing. 8039 Puchheim De Din Nasser
Original assignee: Dvt Buero fur Anwendung Deutscher Verfahrenstechnik H Morsy 4000 Duesseldorf De
Current assignee: Dvt Buero fur Anwendung Deutscher Verfahrenstechnik H Morsy 4000 Duesseldorf De
Priority date: 1982-05-24
Filing date: 1982-05-24
Publication date: 1991-04-25
Also published as: KR910001614B1; IT8320399A0; IT1161815B; US4514260A; JPS58210890A; FR2527091A1; KR840004537A; JPH0222717B2; NL8300102A; FR2527091B1; DE3219456A1

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter zur druckdichten Auf nahme einer Packungskolonne, insbesondere von Wärme tauschern einer Anordnung zum Entsalzen von Meerwasser nach dem Multieffekt-Verdampfungsverfahren.

Es ist allgemein bekannt, solche in der Regel Montage- und Wartungsöffnungen aufweisenden Behälter zylindrisch auszu bilden und vertikal mit dem Behälterfuß auf einem Fundament standsicher zu verankern. Auch für als Druckbehälter ausge bildete Kolonnen, die Höhe bis 100 m erreichen können und durch ihre Aufstellung im Freien allen Umweltbedingungen unterliegen, ist es üblich, diese mit dem Kolonnenfuß auf einem Fundament zu verankern. Bei sehr schlanken Kolonnen, z. B. solchen mit Durchmessern von ca. 2 m und Höhe von über 50 m, ist es ferner üblich, zur Aufnahme der Windbe lastung diese in einem nach den Regeln des Stahlbaus ausge führten Stützgerüst einzubauen; vgl. Taschenbuch für Maschinenbau, Band 2, VEB Verlag Technik, Berlin 1976, S. 907, unten.

Die Montage von Packungskolonnen, also Kolonnen mit regel mäßig angeordneten Einbauten in solche großen Behälter be reitet erhebliche Schwierigkeiten, insbesondere dann, wenn die Einbauten als eine Vielzahl von geometrisch gleich artigen Körpern ausgebildet sind, ganz abgesehen davon, daß auch die Herstellung, der Transport und die Montage von schlanken Behältern mit relativ großer Länge problematisch sind. Dies gilt insbesondere für Anord nungen zum Entsalzen von Meerwasser nach dem Multieffekt- Verdampfungsverfahren, da hier eine Vielzahl von gleich artig ausgebildeten Verdampfungsstufen innerhalb eines Behälters einzubauen und zu warten ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Aus bildung eines schlanken, in Freibauweise aufstellbaren Be hälters zu schaffen, die einfach herzustellen, zu trans portieren und zu montieren ist und die eine wenig auf wendige Montage und spätere Wartung der vom Behälter druck dicht zu umschließenden Packungskolonnen ermöglicht, und die über lange Betriebszeiten auch unter schwierigen Um weltbedingungen sicherstellt, daß der Behälter seine ur sprünglichen Eigenschaften beibehält.

Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Behälter aus vier jeweils paarweise einander gegenüber liegenden Seitenwänden und zwei einander gegenüberliegenden, als Kopf- und Fußwänden wirkenden Stirnwänden besteht, von denen die Stirnwände und zwei Seitenwände ortsfest und zwei Seitenwände beweglich von einem außerhalb des Behälters ange ordneten Stützgerüst gehalten sind, und damit mit dem Stütz gerüst oberhalb der Kopfwand des Behälters liegende Hebe zeuge für das Bewegen der mittels Schnellverschlüssen mit den ortsfesten Seiten- und Stirnwänden druckdicht verbind baren beweglichen Seitenwände sowie den Zugang zu dem ge öffneten Behälter ermöglichende bewegliche Arbeitsbühnen verbunden sind.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unter ansprüchen.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Behälters und seines Stützgerüstes ist es erstmals möglich, von zwei Sei ten gleichzeitig die Packungskolonnen zu montieren und zu warten. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn als Packungs kolonnen eine Vielzahl von untereinander gleichartig ge prägten Wärmetauscher-Platten mit in Längs- und Quer richtung rasterförmig ausgerichteten und gleichmäßig ange ordneten Sicken verwendet werden. Nach der Herstellung ge eigenter Fundamente und der Montage des aus über Fachwerk- Binder miteinander verbundenen Tragwerken bestehenden Stütz gerüstes können die mit dem Stützgerüst verbundenen Hebe zeuge sofort sowohl für die Montage des aus rechteckförmigen ebenen bzw. gewölbten Seitenwänden bestehenden Behälters als auch der Packungskolonnen benutzt werden, was den Aufbau der Anordnung wesentlich erleichtert. Nach dem Aufstellen des Behälters auf dem Fundament wird dieser mit dem Stütz gerüst verbunden. Nach dem Anschließen der erforderlichen Rohrverbindungen und sonstiger Leitungsverbindungen ist die Anordnung betriebsbereit.

Zwischen den jeweils einander gegenüberliegenden, als Flanschverbindungen ausgebildeten Dichtflächen von beweglichen und ortsfesten Behälterwänden, die mittels ortsfester Wider lager und beweglich gelagerten Zuhaltungen miteinander lös bar verunden sind, ist je eine aufblasbare, über den gesamten Umfang endlos sich erstreckende und aus elastischem Material bestehende Dichtung angeordnet. Wird diese nach dem Ver riegeln der beweglichen Seitenwände aufgeblasen, so ist der Behälter druckdicht verschlossen. Unter Berücksichtigung der überaus großen Länge des Behälters sind die beweglich gelagerten Zuhaltungen in Gruppen von vorzugsweise acht Zuhaltungen unterteilt und auf je einer hydraulisch be tätigbaren Schubstange angeordnet. Auf diese Weise wird trotz der großen Elastizität des relativ schlanken Be hälters sichergestellt, daß an allen Berührungsstellen die erforderliche Dichtigkeit erzielt wird. Nach dem Weg schwenken der beweglichen Behälterwände ist der Behälter über die im Stützgerüst beweglich gelagerten Arbeits bühnen von beiden Seiten frei zugängig, so daß der Einbau und Ausbau der Packungskolonnen sowie deren Wartung ohne jede Behinderung möglich ist.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeich nung dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben. Im einzelnen zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des von einem Stützgerüst gehaltenen Be hälters gemäß der Erfindung,

Fig. 2 eine Draufsicht auf Stützgerüst und Be hälter gemäß Fig. 1,

Fig. 3 in vergrößertem Maßstab ein Teil der Verriegelung der beweglich angeordneten Seitenwände des Behälters gemäß Fig. 1,

Fig. 4 eine teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht auf die als Flanschverbindungen ausgebildeten Dichtflächen zwischen orts festen und beweglichen Seitenwänden des Be hälters und

Fig. 5 eine Ansicht auf einen Teil der beweg lich gelagerten Zuhaltungen der Ver riegelung nach Fig. 3.

Innerhalb eines auf im Erdreich verankerten Fundamenten 200 stehenden Stützgerüstes SG aus vier gleichartig aus Fachwerkbindern 201 gemäß den Regeln des Stahlbaus aufge bauten Tragwerken TG₁ bis TG₄ ist ein mit seinem Behälter fuß auf dem Fundament aufsitzender Behälter BE stützge rüstfest angeordnet. An den kopfseitigen Enden der Trag werke ist ein Kopfrahmen 203 befestigt, der eine Lauf schiene 204 für beispielsweise beidseitig angeordnete Hebe zeuge HZ₁ und HZ₂ trägt. Zwischen je zwei Tragwerken TG₁/TG₂ und TG₃/TG₄ sind jeweils eine Anzahl - hier neun - im Ab stand angeordnete und den festen Seitenwänden zugewandte Montageplattformen MP₁ bis MP_n gelagert. Ferner sind je eine den beweglichen Seitenwänden zugeordnete Hebebühnen HB₁ und HB₂ vorgesehen, die über nicht dargestellte Motoren und Schaltelemente in jede beliebige Höhenlage innerhalb ihres Stellbereiches bewegt werden können.

Der Behälter BE besteht, wie insbesondere die Fig. 2 und 3 zeigen, aus vier jeweils paarweise einander gegen überliegenden Seitenwänden 205/206 und 207/208, von denen die Seitenwände 205 und 206 mit zwei ebenfalls einander gegenüberliegenden, als Kopf- und Fußwände wirkenden Stirn wänden 209, 210 stützgerüstfest angeordnet sind. Die Seitenwände 207 und 208 dagegen sind frei beweglich und über noch zu beschreibende Schnellverschlüsse SV₁ bis SV_n mit dem ortsfesten aus den Seiten- und Stirnwänden 205/206 und 209/210 bestehenden Behälter zu verbinden. Zu diesem Zwecke sind die Schnellverschlüsse längs der einander zugewandten, als Flanschverbindungen ausgebildeten Dichtflächen 212 der beweglichen Seitenwände und 213 der ortsfesten Seiten- und Stirnwände gleichmäßig ver teilt angeordnet.

Wie die Fig. 3 bis 5 zeigen, ist zwischen den ein ander zugewandten Dichtflächen 212, 213 von beweglichen und ortsfesten Behälterwänden je eine aufblasbare, über den gesamten Umfang endlos sich erstreckende und aus elastischem Material bestehende Dichtung DG₁ und DG₂ an geordnet. Über eine hier nicht näher dargestellte Kompressor-Einrichtung werden die Innenräume 215 der Dichtungen DG₁ und DG₂ im geschlossenen Zustand des Be hälters unter Druck gehalten.

Die Schnellverschlüsse SV bestehen, wie insbesondere die Fig. 3 bis 5 zeigen, aus gleichmäßig über den Umfang der Dichtflächen 212 der beweglichen Behälterwände 207 und 208 angeordneten Widerlagern 217, die jeweils eine Durch gangsöffnung 218 aufweisen und durch Öffnungen 219 in den Dichtflächen 213 der gerüstfesten Behälterwände 205, 206, 209 und 210 greifen. Alle Durchgangsöffnungen 218 sind in der gleichen Ebene angeordnet. In die genannten Durch gangsöffnungen 218 der Widerlager 217 können keilförmige Zuhaltungen 220 eingreifen, die jeweils gruppenweise zu acht Zuhaltungen zusammengefaßt auf hydraulisch in hier nicht näher dargestellter Weise betätigbaren Schubstangen 221 befestigt sind. Die Schubstangen 221 sind in Lagerungen 222 hin- und herbeweglich gelagert, die nahe der Dicht flächen 213 an den ortsfesten Seiten- und Stirnwänden fest verbunden sind.

Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 4 zu ersehen ist, werden die einander zugewandten Dichtflächen von Winkel profilen 224 und 225 gebildet, von denen das Winkel profil 224 als gleichschenkliges Winkelprofil mit seinem einen Schenkel mit den ortsfesten Seiten- und Stirnwänden 205/206 und 209/210 verschweißt ist, während das Winkel profil 225 als ungleichschenkliges Winkelprofil jeweils einen Rahmen für die eine gewölbte Konfiguration auf weisenden beweglichen Seitenwände 207 und 208 bildet. Die Widerlager 217 ragen im geschlossenen Zustand des Behälters durch die genannten Öffnungen 219 in den freien Schenkeln der Winkelprofile 224 und werden in dieser Lage von den in ihre Durchgangsöffnungen 218 greifenden keilförmigen Zu haltungen 220 in der in Fig. 2 dargestellten Dichtlage ge halten.

Nach Überführen der Zuhaltungen 220 in ihre unwirksame Lage, in der sie außer Eingriff mit den Durchgangsöffnungen 218 der Widerlager 217 sind, sind die beweglichen Seitenwände 207 und 208 entriegelt und können über die Hebezeuge HZ aus ihrer Lage bewegt werden, so daß das Innere des Be hälters BE von zwei einander gegenüberliegenden Seiten frei zugängig ist. Hierzu ist vorher die eine oder andere Hebe bühne HB in den Kopfbereich des Stützgerüstes, also aus dem Bewegungsbereich der zugeordneten Seitenwand zu fahren.

Selbstverändlich sind vor dem Entriegeln die Dichtungen DG₁ und DG₂ zu entlasten, d. h. deren Hohlräume 215 zu ent lüften.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß die ortsfesten Seitenwände 206, 207 durch an der Außenwand angeschweißte U-Profile 228 verstärkt sind.

Claims

1. Behälter zur druckdichten Aufnahme einer Packungskolonne, insbesondere von Wärmetauschern einer Anordnung zum Entsalzen von Meerwasser nach dem Multieffekt-Verdampfungsverfahren, da durch gekennzeichnet, daß der Behälter (BE) aus vier jeweils paarweise einander gegenüberliegenden Seitenwänden (205/206, 207/208) und zwei einander gegenüberliegenden, als Kopf- und Fußwände wirkenden Stirnwänden (209, 210) besteht, von denen die Stirnwände und zwei Seitenwände (205, 206) ortsfest angeordnet und zwei Seitenwände (207, 208) von einem außerhalb des Behälters angeordneten Stützgerüst (SG) beweglich zu halten sind, und daß mit dem Stützgerüst oberhalb des Behälters liegende Hebezeuge (HZ) für das Bewegen der mittels Schnellverschlüssen (SV) mit den ortsfesten Seiten- und Stirnwänden druckdicht ver bindbaren beweglichen Seitenwände sowie den Zugang zum ge öffneten Behälter ermöglichende bewegliche Arbeitsbühnen (HB) verbunden sind.

2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Seitenwände (207, 208) von ihren als Flanschverbindungen ausgebildeten Dichtflächen (212, 213) zuge ordneten, an den ortsfesten Behälterwänden (205/206, 209/210) gelagerten Zuhaltungen (220) in ihrer durch Widerlager (217) be stimmten Dichtlage gehalten sind, und daß die Zuhaltungen (220) gruppenweise zusammengefaßt auf hydraulisch betätigbaren Schub stangen (221) angeordnet sind.

3. Behälter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einander zuge wandten Dichtflächen (212, 213) von beweglichen und ortsfesten Behälterwänden (205 bis 210) je eine aufblasbare, über den ge samten Umfang endlos sich erstreckende und aus elastischem Material bestehende Dichtung (DG) angeordnet ist.

4. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß das Stützgerüst (SG) aus vier jeweils die Ecken zweier gedachter einander gegenüberliegender Rechtecke ein schließende, über Fachwerkbinder (201) miteinander verbundenen Tragwerken (TG) besteht, zwischen denen feste Arbeitsbühnen (MP) gelagert sind, und daß an dem Kopf der Tragwerke (TG) die Hebe zeuge (HZ) für die beweglichen Seitenwände und die Handhabung der Packungskolonnen mittels einer Laufschiene (204) gelagert sind.

5. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die die Widerlager (217) tragenden beweglichen Seitenwände (205, 206) eine gewölbte und die die Zuhaltungen (220) tragenden ortsfesten Seitenwände (205/206, 209/210) eine ebene Konfiguration aufweisen.