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Greifervorrichtung für Smyrnateppichknüpfstühle. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Greifervorrichtung für Smyrnateppichknüpfstüble von derjenigen Art,
bei welcher der Flor- oder Polfaden von außen eingeführt und nach Art eines sogenannten
Smyrnaknotens eingeknotet wird, so daß jede Noppe wenigstens zwei Kettenfäden umfaßt
und mit den Enden aufwärts aus dem- Grundgewebe empor reicht, wobei einer oder mehrere
Schußfäden zwischen jeder Noppenreihe zum Einbinden derselben verwendet werden.
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Die Erfindung bezweckt, Einrichtungen zu treffen, um die eine volle
Reihe von Polnoppen bildenden Knoten vollkommener und gleichmäßiger als bisher zu
bilden und im Gewebe zu befestigen.
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Das neue und eigenartige Merkmal besteht im wesentlichen darin, daß
auf der Flor- oder Polseite des Gewebes eine Greiferschine mit Greiferblättern"angeordnet
ist, die mit seitlichen Kröpfungen für die Kettenfäden versehen sind und durch die
Mitte der Kettenfädenpaare gehen, worauf sie seitlich bewegt die Kettenfädenpaare
öffnen. Dadurch wird erreicht, daß die beiden Enden des Noppenfadens zwischen der
Außenseite der Kettenfäden und der Innenseite der Greiferblätter eingesetzt werden
können, die durch geeignete Mittel rechtzeitig geöffnet und geschlossen werden und
die Enden der Noppenfäden, die die Kettenfäden umklammern, während des Einbringens
und Anschlagens eines Schusses zum Einbinden der Polnoppen über oder unter die Kettenfäden
ziehen, so daß man eine größtmögliche Länge der Noppen über den Ketten und einen,
höheren Flor erhält, als wenn die Polnoppen nicht hochgezogen werden, während der
Schuß eingetragen wird. In Verbindung mit den Mitteln zum Greifen und Ziehen der
Noppenfäden sind noch Mittel vorgesehen, um den Knoten längs der Kettenfäden an
das fertige Gewebe dicht heranzuschieben, bevor die Noppen festgezogen werden und
der Schuß angeschlagen wird.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung für einen
Knüpfteppichwebstuhl bekannter Art dargestellt, bei dem die Ware mit der Polseite
nach oben gewebt wird. Es zeigt Fig. i den Aufriß eines Stückes der herzustellenden
Knüpfware in der Schußrichtung, Fig. 2 einen Querschnitt zu Fig. i; Fig. 3 bis 8
zeigen die verschiedenen Bildungsstadien des Smyrnaknotens; Fig. 9 ist eine Seitenansicht
einiger .Teile eines Knüpfteppichwebstuhles mit der vorliegenden Erfindung, Fig.
1o eine Seitenansicht der Greiferschiene nebst Greifern und einiger Antriebteile,
Fig. 1i eine Stirnansicht zu Fig. io, Fig. 12 ein Aufriß eines Greifers nebst einem
Teil seiner Antriebeinrichtung; Fig. 13 ist ein Längsschnitt einiger Teile von Fig.
12, Fig. i3A eine Ansicht des einen Endes der Einrichtung nach Fig. 13;
Fig.
1q. ist eine Rückansicht der Greiferschienen
mit ihren Greifern,
Fig. 15 ein Querschnitt zu Fig. =4, Fig. 16 eine Stirnansicht, Fig. 17 ein Grundriß
der Einrichtung nach Fig. 14; Fig. 18 ist ein Querschnitt der Greifereinrichtung
bei offenen Greifern, während solche in Fig. 16 geschlossen dargestellt sind; Fig.
=c) ist eine Vorderansicht der einen Gleitschiene mit ihren Greiferblättem, Fig.
2o ein Querschnitt dazu, Fig. 21 ein Längsschnitt durch eine der Gleitschienen mit
Ansicht ihrer Greiferblätter, Fig.22 ein Querschnitt dazu; Fig. 23 ist eine Seitenansicht,
teilweise im Schnitt, einiger Teile des Webstuhles nach Fig. g, jedoch in vergrößertem
Maßstabe; Fig.24 ist ebenfalls eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einiger
Teile nach Fig. 23; Fig. 25 bis 38 zeigen in einer Anzahl von aufeinanderfolgenden
Stellungen die Arbeitsweise der Greifer und sonstigen Teile, die die Noppen in Form
eines Smyrnaknotens bilden und sie gegen das fertige Gewebe bewegen; Fig.
39 ist eine Ansicht der Daumenscheibe zum Heben und Senken der Greiferschiene
und der Greifer, Fig. 4o eine Ansicht der Daumenscheibe zur Drehung der Greiferschiene,
Fig. 41 eine Ansicht der Daumenscheibe zum Öffnen und Schließen der Greifer, Fig.
42 eine Ansicht der Daumenscheibe zur Vor- und Rückbewegung der Greiferschiene;
Fig. 43 ist ein Endquerschnitt der Greiferschienen und der Greifer mit einer Kammplatte
zur Unterstützung des Öffnens der Kettenfädenpaare beim Einsetzen der Greifer; Fig.
44 ist eine Ansicht von links der Fig. 43, Fig. 45 eine Ansicht einer abgeänderten
Ausführungsform des Blattes, Fig. 46 eine Seitenansicht desselben; Fig. 47 ist eine
Seitenansicht des Blattes mit einer Vorrichtung zur Öffnung der Kettenfadenpaare
beim Eintreten der Greifer, Fig. 48 eine Vorderansicht der Einrichtung nach Fig.
47.
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In der Darstellung nach Fig. 1 bis 8 sind die Kettenfädenpaare mit
i, die Schußfäden mit 2 bezeichnet, und die beiden hochstehenden Enden jeder Polnoppe
tragen die Zeichen 3 und 4. Die einzusetzenden Polfäden werden in derselben Weise
verarbeitet, wie es in dem britischen Patent 12312/igog beschrieben ist, d. h.,
nachdem eine Reihe von Polfäden zwischen den Kettenfäden i eingesetzt ist, wie dies
für einen Polfaden in Fig. 3 dargestellt ist, wird das eingesetzte Ende bei 4 gefaßt
und gehalten, während der Teil jeder Polnoppe auf der anderen Seite der Kette 1
über zwei oder mehr Kettenfäden bewegt wird (Fig. 4) und dann zwischen den Kettenfäden
heruntergedrückt wird (Fig. 5), so daß dann zwei Kettenfäden vom Polfaden umfaßt
werden. Der Polfaden wird dann bei 28 abgeschnitten (Fig. 5) und das Ende 3 vollständig
heruntergedrückt, so daß die beiden Enden der Noppe nun unter der Kette hervorstehen
(Fig. 6). Die beiden Enden 3 und 4 werden nunmehr zusammengedrückt und gehalten
(Fig. 7) und dann zwischen den beiden Kettenfäden hindurch nach oben gestoßen, so
da.ß nunmehr der Smyrnaknoten gebildet ist (Fig. 1, 2 und 8). Sämtliche Knoten der
Reihe werden auf diese Weise gleichzeitig gebildet. Die Enden 3 und 4 werden, nachdem
sie aufwäxts gebogen sind. durch die Greifer fest um die Kettenfäden angezogen,
während sie durch den Schuß eingebunden werden.
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Die Knüpfvorrichtung ist wie folgt eingerichtet: Über der Kette liegt
eine wagerechte Greiferschiene, bestehend aus zwei Schienen 5 und 6, von denen 5
in 6 gleiten kann. Die beiden Schienen sind durch Flachkopfschrauben 7, die an der
Schiene 5 befestigt sind und sich in Längsschlitzen 8 der Schiene 6 bewegen, miteinander
verbunden, so daß sie aneinander gleiten können. Diese Greiferschiene 5, 6 ist an
beiden Enden in Lagern drehbar und verschiebbar gelagert. Die Trageinrichtungen
für diese Lager sind so angeordnet, daß sie eine Auf- und Abwärts-, sowie Rückwärts-
und Vorwärtsbewegung machen können, um den Greifern die Bewegung zum Knüpfen der
Knoten zu erteilen. Die Bauart dieser Greifer geht aus den Fig. 14 bis 21 und 25
bis 34 hervor. Die Fig. 14 bis 21 zeigen ein kurzes Stück Greiferschiene mit drei
-Paar Greiferblättern, von denen das erste Paar mit g, 1o, das zweite Paar mit 11,
12 und das dritte Paar mit 1114 bezeichnet ist. Die Greiferpaare sind an der Greiferschiene
in gleichmäßigen Abständen befestigt, die mit der Entfernung der Noppen in der Ware
übereinstimmen. Die Greiferblätter 9, 11, 13 sind an der Unterseite der Schiene
6 befestigt, während die Greiferblätter 10, 12, 14 an der Unterseite der Gleitschiene
5 angebracht sind. Die Greiferpaare sind in geschlossener Stellung in Fig. 14 und
16 und in geöffneter Stellung in Fig. 18 dargestellt. Die linken Greiferblätter
g, 11, 13 besitzen eine Kröpfung 15, die nach rechts auswärts gebogen ist, während
die rechten Greiferblätter 10, 12, 14 mit nach links gehenden Kröpfungen 16 versehen
sind. - Die Kanten 17 der Kröpfungen 15 sind in gleicher Ebene mit der Kante 18
der Nut in der Schiene 6, und die anliegenden Kanten i9 der Kröpfungen 16 befinden
sich in gleicher Ebene der Seite 2o der Schiene 5, so daß die Kröpfungen 15, 16
der Greiferblätter aneinander vorbeigehen können. Die vordere Kante der oberen Schiene
6 ist gezahnt und bildet eine Reihe stumpfer Zähne 21, die mit Zwischenräumen 22
abwechseln und über die Greifer hinausragen.
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Der Zweck der Kröpfungen 15, 16 ist, ein möglichst weites Öffnen der
Greiferblätter
zu ermöglichen, so daß das Ende jeder Polnoppe außerhalb
eines Kettenfädenpaares eingesetzt werden kann, jedoch innerhalb der zusammenarbeitenden
Greiferblätter, damit letztere beim Schließen der Greifer beide Enden fassen, obgleich
die Greiferblätter selbst zwischen den beiden Kettenfäden hindurch nach unten gegangen
sind. Wenn die Greiferschiene 5, 6 sich etwa in der Stellung nach Fig. 25, 26 befindet,
sind die Greifer geschlossen, wie in Fig. 1q., 16 und 17, und wenn die Greiferschiene
kippt und in der Pfeilrichtung (Fig. 25) nach unten geht, so gehen die Greiferblätter
durch die Mitte des entsprechenden Paares von Kettenfäden in die Stellung nach Fig.
27 und 28, so daß die Greiferblätter nebst ihren Kröpfungen nunmehr unterhalb der
Kettenfäden i liegen. Die Schienen 5 und 6 verschieben sich nun in horizontalen
entgegengesetzten Richtungen, wie durch die Pfeile in Fig. 16 angedeutet, so daß
sich die Greifer öffnen, wie - in Fig. 30 und 18, und zwar zu einem größeren
Abstand als dem der beiden Kettenfäden, zwischen denen sie liegen. Dies ist möglich
durch die Seitenkröpfungen 15, 16, in denen die Kettenfäden nunmehr liegen. (s.
Fig. 29 und 30). Auf 'diese Weise kann das Ende q. des Fadens den einen Noppenschenkel
bilden, indem es, wie aus Fig. 3o ersichtlich, außerhalb des Kettenfädenpaares r
eingesetzt wird, aber immer noch zwischen den Greiferblättern 9, io liegt. Das andere
Ende 3 des Fadens wird in der noch zu beschreibenden Weise ebenfalls an der Außenseite
des Kettenfädenpaares, jedoch innerhalb der Greiferblätter nach unten gedrückt (Fig.
3q.). Wenn nun die Greiferblätter zusammengehen, so fassen sie die Enden 4,3 des
Noppens zwischen sich, wie in Fig. 35, und heben sie zwischen den Kettenfäden des
betreffenden Paares nach aufwärts, um den Knoten zu bilden. Diese Bewegung erfolgt
gleichzeitig , für alle Polnoppen einer Reihe.
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Die Hinterkanten der Kröpfungen 15, 16 der Greiferblätter 9, io sind
abgeschrägt, um ein Festhaken der Kröpfungen in den Kettenfäden beim Ausschwenken
des Greifers in die Stellung nach Fig. 27 zu vermeiden.
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Die Greiferschiene besitzt solche Form und Anordnung, daß während
ihrer Schwenkung die stumpfen Zähne 21 der Schiene 6 hinter die Köpfe der Knoten
fassen (Fig. 37) und beim Anschlägen der Noppen an die fertige Ware, die von den
Greifern gehalten werden, die Knoten auf den Kettenfäden verschieben helfen. Die
Greifer halten die Noppen fest, bis sie: von den Schußfäden eingebunden werden.
Hierauf kehrt der Greifer in seine Ruhelage (Fig. 25) zurück, von der aus die nächste
Noppenreihe gebildet wird. -Die Greifereinrichtung wirkt zusammen .mit einem Blatt,
dessen Rietzähne in Fig. 29 und 38 mit 23 bezeichnet sind. Ferner ist noch eine
Reihe von Ablenkern 2¢ vorhanden, die sich mit dem Blatt 23 bewegen und die Stelle
der in der bereits vorhin erwähnten Patentschrift beschriebenen Haken einnehmen,
die dort mit 21 bezeichnet sind. Diese Ablenker 24 werden in bereits bekannter Weise
bewegt und bringen die Polfäden seitlich quer über die Kettenfädenpaare, wie in
Fig. q., drücken sie dann herab, wie in Fig. 5, bis sie abgeschnitten sind, und
bringen sie dann innerhalb der Greiferblätter ganz unter die Kettenfädenpaare, wie
in Fig. 6. Bei der Anwendung der Erfindung für einen Webstuhl, bei dem die Noppen
von außen eingesetzt und vor dem Einsetzen nicht von dem Garn abgetrennt werden,
wirkt die Greifereinrichtung zusammen mit dem Blatt und den Ablenkern 24 und den
üblichen Messern, wie in den Fig. 9, 23 bis 26 dargestellt. Das Messer 25 dient
nicht nur zum Abschneiden der Fadenlänge der eingesetzten Noppen, sondern es unterstützt
auch das Einsetzen der Fäden durch die Ablenker 2q., während sie zwischen dem Blatt
23 und der Greiferschiene bzw. zwischen den stumpfen Zähnen 21 der Greiferschiene
gehalten werden, wie aus Fig. 29 und 31 ersichtlich.
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Die Arbeitsfolge für die gleichzeitige Bildung einer Reihe von Knoten
auf einem Knüpfwebstuhl bekannter Art, bei dem die Polfäden durch Spulen -auf endlosen
Ketten zugeführt werden, ist die folgende: Es sei angenommen, daß das Blatt 23 sich
in seiner rückwärtigen Stellung befindet und die Greiferpaare, die von der Greiferschiene
5,.6 getragen werden, geschlossen sind (Fig. 9 bis 13, 25 und 26), so daß sie durch
die Mitte der Kettenfädenpaare gehen können, während die die Polfäden tragende Spule
in den Spulenarmen nach der Grundkette der Ware hin niedergesenkt wird. Die Greiferschiene
mit den geschlossenen Greifern kippt um einen bestimmten Winkel nach unten, wie
in Fig. 25 und 26, zu der Stellung in Fig. 23, 27, 28, so daß die Greiferpaare durch
die Kettenfäden gehen. Die Greiferpaare öffnen sich nun seitlich unter Verschiebung
der beiden Teile 5> 6 der Schiene (Fig. 2g); wobei die Kettenfäden in den Kröpfungen
15, 16 liegen und die Enden der Greiferblätter außerhalb der Kettenfäden stehen,
so daß die Fadenführerrohre 26 der Polfadenspulen niedergehen können und die Enden
der Polfäden an die Außenseite der Kettenfädenpaare, jedocli innerhalb der Greiferpaare,
wie in Fig. 30, bringen. Nun geht das Blatt 23 nach vorn (Fig. 29), drückt den eingesetzten
Faden q. gegen die Enden 27 der stumpfen Zähne 21, während das Messer 25 zum Abtrennen
der Polfäden nunmehr etwas
vorwärts geht und die Fäden 4 zwischen
die Ablenker 24 bringt, die, wie bereits erwähnt, in einer Reihe an der Rückseite
des Blatte:. 23 angeordnet sind und nach vorn. über das Blatt herausragen (Fig.
29). Während die Fadenenden, wie in Fig. 29, zwischen dem Blatt 23 und der Greiferschiene
6 gehalten werden, werden die Ablenker 24 seitlich quer über das entsprechende Paar
von Kettenfäden verschoben und nehmen die Fäden 4 mit (Fig. 31, 32). Sie bringen
den Faden beim Abwärtsgehen etwas nach unten (Fig. 33) zwischen den stumpfen Zahn
21 der Greiferschiene, so daß er vom Ablenker nicht abspringen kann, wenn er abgeschnitten
wird. Bevor dies geschieht, hebt sich die Polfadenspule etwas und zieht die Fäden
- für die nächste Noppe straff heraus, und hierauf geht das hintere Messer vor,
um zusammen mit dem vorderen Messer den Faden in der Linie 28 (Fig. 5 und 33) abzuschneiden.
Die Ablenker 24 gehen nunmehr zwischen der Außenseite der Kettenfädenpaare und der
Innenseite der Greiferblätter ganz herunter, wobei letztere noch offen stehen (Fig.
34), so daß nunmehr jedes Kettenfädenpaar durch die Enden 3, 4 einer Noppe umfaßt
wird, die zwischen den entsprechenden Greiferblättern abwärts reichen.
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Nunmehr geht das Blatt 23 zurück, und sobald es von den Greiferblättern
frei ist, gehen diese zusammen (Fig. 14, 16, 17 und 35) und klemmen die lierabreichenden
Noppenenden 3, 4 ein.
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Die Schiene 5, 6 mit den wie in Fig. 35 eingeklemmten Noppenenden
geht nun vorwärts und dreht sich nach oben, so daß die Enden 3,4 der Noppen, die
zwischen den Greiferblättem gehalten werden, zwischen jedem Paar von Kettenfäden
aufwärts gedreht werden (Fig. 8 und 36), bis die Greiferschiene etwa 3/11 einer
Umdrehung gemacht hat (Fig. 37), wenn die stumpfen Enden 27 der Zähne 2i der Greiferschiene
vor dem oberen Querteil der Knoten stehen und bereit sind, die Knoten gegen das
fertige Gewebe hinzuschieben (Fig. 37). Nunmehr öffnet sich das Fach, und ein Schuß
2 wird eingetragen, der dann durch das Blatt 23 angeschlagen wird, wobei währenddessen
die Greiferblätter die Noppen halten und etwas anziehen. Bevor die Greifer sich
nunmehr öffnen, gehen sie noch ein wenig hoch, wobei die Knoten festgezogen werden.
Es ist nunmehr eine Knotenreihe fertig, und die Greiferschiene 5, 6 mit den Greifern
geht etwas zurück und dreht sich dabei in der Richtung des Pfeiles nach Fig. 25,
um so die Greifer in ihre Ruhelage, wie solche in Fig. 9 dargestellt ist, zurückzubringen.
Statt eines Schusses können deren mehrere zwischen die Noppenreihen eingetragen
werden, um diese einzubinden und die Zwischenräume zwischen den Reihen abzuschließen.
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Die Einrichtung zur Ausführung der soeben beschriebenen Vorgänge,
insbesondere die Greiferschienen 5, 6 und die auf ihr befestigten Greifer, werden
in einer Weise angeordnet, wie sie nachstehend mit Bezug auf die Fig, 9 bis x3 beschrieben
werden soll.
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Die beiden Endteile der Schienen 5, 6 besitzenhalbkreisförmigen Ouerschnitt(Fig.
i2, z3). Das halbkreisförmige Ende der Schiene 5 ist mit 29 und dasjenige der Schiene
6 mit 30 bezeichnet; die beiden Enden sind in der aus Fig. 12 und 13 ersichtlichen
Weise aneinandergesetzt und bilden zusammen einen kreisförmigen Querschnitt, der
verschiebbar in Lagern am oberen Ende 31 zweier Traghebel 32 gelagert ist. Von den
Traghebeln. 32 ist nur der eine in der Zeichnung dargestellt, der zweite befindet
sich am anderen Ende der Greiferschiene. Die beiden Hebel 32 tragen die Schiene,
und die Greifer erteilen ihnen die nötige Auf- und Abwärtsbewegung. Die unteren
Enden 33 der Traghebel sind miteinander durch eine Querschiene 34 verbunden, auf
der ein abwärts gehender Hebel 35 befestigt ist, welcher durch eine Schubstange
36 mit dem oberen Ende 37 eines Schwinghebels 38 verbunden ist, der auf dem festen
Drehzapfen 39 gelagert ist und eine Rolle 4o trägt, die durch den Hebedaumen 4i,
der in Fig. 39 nochmals für sich allein dargestellt ist, bewegt wird. Der letztere
ist auf der Hauptdaumenwelle 42 des Webstuhles angeordnet. Die beiden Drehzapfen
43 der beiden Traghebel 32 werden von den oberen Enden zweier Lenker 44 getragen,
deren untere Enden (Fig. ii) an einer im Webstuhlrahmen gelagerten Schwingwelle
46 befestigt sind und sich mit ihr drehen. Die Schwingwelle 46 wird von einem Daumen
47, der in Fig. 42 für sich allein dargestellt ist, bewegt; der Daumen 43 ist ebenfalls
auf der Hauptdaumenwelle 42 angeordnet. Die Schwingwelle ist mit dem Daumen durch
einen abwärts gehenden Hebel 48, der auf der hin- und her gehenden Welle 46 befestigt
ist, und eine Verbindungsstange 49 sowie einen Hebel 50 verbunden, dessen
unteres Ende um einen festen Drehpunkt 51 schwingt. Diesei# Hebel trägt eine Rolle
52, die mit einem Daumen 47 zusammenwirkt. Die eigentliche Drehbewegung der Greiferschiene
wird durch einen Zahnsektor 53 hervorgebracht, der sich unabhängig auf der Welle
46 dreht, und mittels einer in Fig. 41 besonders dargestellten Daumenscheibe 54
auf der Hauptwelle 42 vermittelt. Die Verbindung besteht aus einer Stange 55, die
an einem Ende am Sektor angelenkt ist und am anderen Ende mit dem oberen Ende eines
Hebels 58 verbunden ist, der unten um einen festen
Drehzapfen
59 sich dreht und eine Rolle 6o trägt, die von einer Daumenscheibe 54 bewegt
wird. Der Zahnsektor 53 greift in das Triebrad 61, das sich um den Drehzapfen 43
auf einem der Traghebel 32 dreht. Das Rad 61 kämmt mit einem Zahngetriebe 62, das
auf einem vierkantigen Teil 63 der Schiene 5, 6 sitzt und so die Schiene in ihren
Lagern drehen kann. Die Nabe des Getriebes 63 ist verlängert und dreht sich .frei
in dem Traghebel33, in dem sie durch die Vorlegscheibe 65 gehalten wird. Das andere
Ende der Greiferschiene wird in ähnlicher Weise angetrieben.
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Die eigentliche Gleitbewegung erhält die Greiferschiene zwecks Offnens
und Schließens der Greifer zu bestimmten Zeiten durch einen weiteren Zahnsektor
66, der sich frei auf der Welle 46 dreht und mit der Daumenscheibe für das Öffnen
und Schließen der Greifer, die in Fig. 41 dargestellt ist und auf der Daumenwelle
42 sitzt, verbunden ist, und zwar durch eine Verbindungsstange 68, die bei
69 an dem Quadranten 66 und bei 70 am oberen Ende eines Hebels 71
angelenkt ist, der auf einem Drehzäpfen 72 sitzt und mittels einer Rolle 73 auf
der Daumenscheibe 67 läuft. Der Zahnsektor 66 greift in ein Rad 74 (Fig. 1i und
12), das sich frei auf einem Drehzapfen 72 des Traghebels 3a dreht und mit einem
Getriebe 75 kämmt, das mit einer verlängerten Nabe 76 auf dem runden Teil
29, 3o der Greiferschiene frei gelagert ist. Die Nabe 76 ist muffenartig
verlängert und besitzt zwei schräge Schlitzführungen 77, 78, die mit zwei
Rollen 79, 8o auf zwei Stiften 81, 82 zusammenwirken. Diese sind auf j e
einem halbzylindrischen Stück 2,9 bzw. 3o der Schienen 5, 6 befestigt. Die
rechts- bzw. linksgängigen Schlitzführungen 77,78 sind so ausgebildet (Fig. 12,13),
daß, wenn das Getriebe 75 hin und her bewegt wird, die beiden Schienen 5, 6 entgegengesetzt
zueinander verschoben werden, so daß sie die Greifer öffnen und sie so lange offen
halten, als es für die bereits beschriebene Wirkung der Einrichtung erforderlich
ist. Eine Verschiebung - des Getriebes 75 selbst wird einerseits durch das Ende
des Traghebels 32 und anderseits durch den Lagerarm 83 verhindert, der auf dem Drehzapfen
42 außerhalb des Hebels 44 befestigt ist. Der Drehzapfen 42 besitzt einen Bund 84
und ist fest mit dem Hebel 44 durch die Muttern 85 verbunden.
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Es soll nunmehr die Ausbildung der vier Daumenscheiben beschrieben
werden, die im vorstehenden bereits erwähnt wurden, und zwar des Hebedaumens 41,
des Kippdaumens 47, des Drehdaumens 54 und des Öffnungsdaumens 67, wie sie in ihrer
gegenseitigen Stellung in Fig. g und im einzelnen in den Fig. 39 bis 42 dargestellt
sind. Bei dem Hebedaumen 41 (Fig. 39) wirkt der vorspringende Teil 86 zum Anheben
der Greiferschiene und der Greifer, nachdem der Knoten gezogen ist und die Greifer
sich geöffnet haben, unmittelbar bevor die Greifer die in Fig. 25 dargestellte Bewegung
machen und in das Werkstück herabgehen. Der andere Vorsprung 87 der Danrnenscheibe
dient zum. plötzlichen Anheben der Greiferschiene, .während sie sich aus der Lage
nach Fig. 31 in diejenige nach Fig: 38 dreht.
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Der Kippdaumen 47 (Fig 42), der die Lenker 44 mit dem Drehzapfen 43
trägt, der zu den Hebeln 42 gehört und der Greiferschiene die Vor- und Rückwärtsbewegung
erteilt, besitzt einen höheren zentrischen Teil 88, der von der Linie
89 bis zu der Linie go geht und dem Zeitraum entspricht, während dessen die
Greiferschiene in ihrer hinteren Stellung steht, wie beispielsweise in Fig. 27,
2g, 3r, 36, 37 dargestellt, und einen anderen niederen zentrischen Teil gz,
der dem Zeitraum entspricht, während dessen die Greiferschiene nach vorn bewegt
ist, wie in Fig. 38.
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Der Drehdaumen 54 (Fig. 4o), der die Drehung der Greiferschiene vermittelt,
besitzt einen längeren zentrischen Teil 92, der von der Linie 9.3 bis zu
der Linie 94 reicht und dem Zeitraum entspricht, während dessen die Greiferschiene
die Greifer in die Grundplatte drückt (Fig. 27); hieran schließt sich von der Linie
94 aus ein eigenartig ausgebildeter Einschnitt 95 an, der bei 96 endigt
und mit dem Zeitraum übereinstimmt, -während dessen-die Greifer aus der Lage nach
Fig. 31 in die Lage nach Fig. 36 aufwärts gedreht werden und den Knoten anziehen;
hieran schließt sich eine kleine Senkung 97 an von der Stellung nach Fig.
36 in diejenige nach Fig. 38, und hierauf kommt ein Schlußstück
98 von der Linie g6. zu der Linie 9g, das dem Zeitraum entspricht, während
dessen keine Drehbewegung der Greifer vorliegt, während der Knoten aus der Lage
nach Fig. 37 in die Lage nach Fig. 38 hin bewegt wird und das Fach sich zum Eintragen
der Schüsse öffnet und letztere angeschlagen werden.
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Der Offnungs- oder Schließdaumen 67 (Fig. 41), der die Bewegungen
des Getriebes 75 und seiner Muffe 76 veranlaßt, um die Verschiebungsbewegung der
Schienen 5 und 6 zwecks Öffnens und Schließens der Greifer zu erzeugen, besitzt
einen höheren zentrischen Teil ioo, der dem Zeitraum entspricht, während dessen
die Greifer geschlossen sind, und der sich von der Linie toi bis zur Linie 1o2 erstreckt.
Hieran schließt sich von der Linie im aus eine Einsenkung 1ö3 an bis zur Linie 1o4
für die Öffnung der Greifer, sodann von 1o4 bis loh ein etwas niedrigerer Teil 105,
der das Abwärtsgehen der Greifer durch die Kette, wie
in Pig. 2s,
veranlaßt ; hierauf kommt von der Linie =ö6 bis zur Linie 107 ein niedrigerer
zentrischer Teil =o$ für die Offenstellung der Qreifer, wie in Fig. 3ö, zum Einsetzen
der Polfäden und zum Einstreichen des einen Fadenendes durch die Ablenker, wie in
Fig. 34.Hierauf steigt der Umfang von der Linie 1o7, bis zur Linie ioi schräg an
mit einem Teil iog, der das Schließen der Greifer über die eingesetzten Enden der
Polfäden wie in Fig. 35 bewirkt, worauf die Greifer geschlossen bleiben, , während
der Teil ioo der Daumenscheibe vorüberläuft.
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Die Laufrollen werden durch hier nicht dargestellte Federn an die
Daumenscheiben gerückt.
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Eines der Greiferblätter jedes Greifers, zweckmäßig dasjenige an der
Schiene 6, kann einen Schlitz 110 (Fig. 15 und 2o) besitzen, iri den ein Teil des
Fadens ausweichen kann, wenn die Greifer ihn fassen, so daß das Festhaften. der
Blätter auf der Fadenschlinge besser wird. Für denselben Zweck können die anliegenden
Flächen der Greiferblätter aufgerauht werden, um ein besseres Haften zu erreichen.
Die Außenkanten der Greiferblätter werden zweckmäßig angeschliffen (Fig. r4, =6,
i7, 18, =g und 2i), um das Eindringen der Greifer in die Grundkette zu erleichtern.
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Die Greiferblätter können auch aus kräftiger< Drähten bestehen,
die in die geeignete Form gebracht werden, und an den Greiferschienen befestigt
_ werden. Es wird jedoch vorgezogen, die Greiferblätter durch geeignete Stempel
aus Stahlblech herzustellen und entsprechend zu härten. Die Befestigung an den Schienen
kann zweckmäßig durch Löten in regelmäßigen Abständen erfolgen.
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aUm die Kettenfäden in bestimmten Abständen zu halten und diejenigen,
um die der Knoten geschlungen worden ist, an dem Blatt zu halten, so daß die Kette
genau geöffnet ist, um ein genaues Eindringen der Greifer zu sichern, sind die Rietzähne
23 des Blattes mit kräftigen Drähten iii (Fig. 23, 24, 47) versehen, die an den
Enden hinter dem Rietzahn befestigt sind, und zwar parallel mit ihm, etwas seitlich
zu dem Rietzahn (Fig. 48,47), indem die abgebogenen Enden i12 des Drahtes in zwei
Löchern auf der Rückseite des Riets eingelötet werden. Der zweite Kettenfaden i
jedes _ Kettenfädenpaares ist zwischen dem entsprechenden Ablenker 24 und einer
Führung 113 parallel zu dem Ablenker eingezogen. Die unteren Enden 114 der Ablenker
und Führungen sind in einer zum Riet parallelen Gleitschiene 115 eingelötet, die
auf der Rückseite des Blattes befestigt ist, und ihre oberen Enden werden in angemessenen
Äbständen durch einen wagerechten Draht 1i6 gehalten, der in ein Loch in jedem von
ihnen eingezogen ist und festgelötet wird, indem durch entsprechende Zwischenlegscheiben
der entsprechende Abstand. gewahrt ist.
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Eine abgeänderte Ausführungsform des Blattes ist in den Fig. 46 und
45 dargestellt; hier sind dünne aufrechte Blattzähne 117 vorhanden, die zwischen
den beiden Kettenfäden i aufrecht stehen. Die unteren Teile dieser Zähne 117 sind
-bei 118 von geeigneter Dicke, um die beiden . Ketten eines Paares genügend weit
auseinander zu spreizen. Diese dicken Enden laufen nach oben in die dünnen Zähne
117 aus. Zwischen den dicken Teilen 118 der einzelnen Zähne sind Paare dünner Teile
iig, welche über den dicken Teil 118 so dicht an die Blätter z17 kommen, daß gerade
ein genügender Zwischenraum für die Kette i vorhanden ist und ein Zwischenraum i2o
zwischen jedem Paar von Gliedern entsteht, indem der Ablenker 24 abwärts gehen kann.
Bei dieser Anordnung haben die dicken Teile 118 die zusammengehörigen Kettenfäden
getrennt, wenn das Blatt in seiner Rückwärtsstellüng sich befindet, so daß die Greifer
eindringen können. Wenn jedoch das Blatt anschlägt, so befinden sich die Kettenfäden,
nachdem sie in den oberen Teil der Rietzähne gegangen sind und nur die dünnen Teile
11.7 zwischen ihnen sind, in geschlossener Normallage.
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Wenn die abgeänderte Ausführungsform des Blattes (Fig. 45,37)
nicht benutzt wird und stattdessen die Ausführungsform nach Fig. 47 und 48, so wird
vorzugsweise eine Vorrichtung nach Fig. 43 und 44 benutzt, um die Offnung der Kettenfädenpaare
für das Einsetzen der Greifer zu unterstützen. Diese Vorrichtung besteht aus einer
Kammplatte x21, die sich längs der gesamten Greiferschiene erstreckt und verschiebbar
auf ihr befestigt ist, und zwar an der Stirnfläche. Diese Kammplatte 121 besitzt
stumpfe Zähne 122 in den gleichen Abständen wie die Kettenfädenpaare, und diese
Zähne 2i sind in der aus Fig. 43 ersichtlichen Weise so gebogen, daß sie über die
stumpfen Zähne 2= der Greiferschiene 6 reichen, so daß unmittelbar, nachdem die
Nasen der Greiferblätter zwischen die Ketten eingetreten sind, die Zähne 122 der
Kammplatte eindringen und die Kettenfäden öffnen, um ein Eindringen der stumpfen
Zähne 2= zu erleichtern.
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Wenn die Noppen durch das Blatt angeschlagen werden, so wird die Kammplatte
12i durch das Blatt zurückgeschoben; wenn jedoch das Blatt zurückgeht, so wird die
Kammplatte 12i durch die Federn 123 vorgeschoben in seine normale Lage, wie in Fig.
43 und 44. Die Kammplatte 12i kann verschiebbar auf der Greiferschiene 6 durch Xopfsclirauben
Q24 befestigt werden, die in bestimmten Abständen durch Querschlitze 125 in der
Greiferschiene
gehen, so daß ein Gleiten der Platte 121 auf der
Greiferschiene 6 möglich ist.
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Wenn die Ware mit dem Flor oder Pol nach unten im Stuhle liegt, so
muß die Greiferschiene mit den Greifern ebenfalls unterhalb angeordnet werden, ebenso
auch das Blatt, die Ablenker und gewisse andere Teile so abgeändert werden, daß
sie sich anpassen.