DE3218402C2 - Verfahren zum Oberflächenbeschichten von fadenführenden Bauteilen und durch das Verfahren hergestellte fadenführende Bauteile - Google Patents
Verfahren zum Oberflächenbeschichten von fadenführenden Bauteilen und durch das Verfahren hergestellte fadenführende BauteileInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Oberflächenbeschichten von fadenführenden Bauteilen wie von Galetten, Streckstiften, von Streckeinrichtungen für die Herstellung hochpolymerer, verstreckter Spinnfäden. Zur Lösung der Aufgabe, Fadenschädigungen zu vermeiden und eine elektrostatische Aufladung der Fäden so gering wie möglich zu halten, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß man die Oberfläche der fadenführenden Bauteile durch Spritzen aus der flüssigen Phase mit einem Überzug aus einem Gemisch Metall/Keramik mit 50 bis 90% Keramikanteilen überzieht. Eine besonders vorteilhafte Oberflächenschicht ist dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Gemisch aus 20% einer 80/20-Nickel-Chrom-Legierung und 80% Cr ↓2C ↓3 darstellt. Die Erfindung betrifft außerdem die durch das Verfahren hergestellten fadenführenden Bauteile.
Description
a) einer Nickel-Chrom-Legierung und 25 b) Chromkarbid.
9. Fadenführendes Bauteil nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Oberflächenschicht (3) aus einem
Gemisch aus
jo a; 10 bis 30% einer Nickel-Chrom-Legierung mit 50 bis 90% Nickelantcil und
b) Rest Chromkarbid.
10. Fadenführendes Bauteil nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Oberflächenschicht (3) aus einem
Gemisch aus
a) 20% einer eO^O-Nickel-Chrom-Legierung und
b) 80% Chromkarbid.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Oberflächenbeschichten von fadenführenden Bauteilen mit
einem keramischen Werkstoff nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie auf durch das Verfahren
hergestellte fadenführende Bauteile nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 7, vgl. DE-GM 71 27 850.
Hochpolymere Spinnfäden erhalten ihre endgültigen Eigenschaften erst durch einen Streckprozeß, durch den
der Faden bzw. das Fadenkabel unter Molekülorientierung auf ein Vielfaches seiner ursprünglichen Länge
plastisch gedehnt wird. Übliche Streckgrade liegen zwischen > 1 und 4. Die Verstreckung findet dabei üblicherweise
auf oder zwischen mit Verlegerollen ausgerüsteten Walzen oder Walzenpaaren statt, die von den Fäden
mehrfach umschlungen werden, wobei das Verhältnis der Unterschiede der Umfangsgeschwindigkeiten zueinander
das Verstreckverhältnis bestimmt. Die betreffenden Walzen werden auch regelmäßig als Galetten bezeichnet.
Die räumliche Lage der Streckpunkte wird dabei bevorzugt festgelegt, und zwar entweder auf besonderen
Galetten oder auf Streckstiften, relativ zu welchen die Fäden Gleitbewegungen ausführen. Die betreffenden
Galetten und/oder Streckstifte haben dabei fadenführende Eigenschaften. Die Gleitbewegung führt sowohl
zu einer Beeinflussung der Oberflächen der fadenführenden Bauteile als auch der Fäden selbst.
So ist es bereits bekannt, fadenführende Bauteile mit Oberflächenbeschichtungen aus Hartchrom, Nickel oder
rein keramischen Werkstoffen auszuführen. In dem zuletzt genannten Fall bestehen die Oberflächenschichten
beispielsweise aus einem Gemisch aus Aluminiumoxid und Titandioxid, welches durch Plasmaspritzen aufgetragen
wird. Es ist auch bereits bekannt, Hartchromschichten auf Galetten durch Sandstrahlen aufzurauhen.
Je nach der Beschaffenheit der Oberflächenschichten zeigen sich in den Laufeigenschaften erhebliche Unterschiede. Als Kriterien sind hierbei Anzahl und Umfang folgender Vorgänge zu werten: Fadenbrüche bzw. Kabelbrüche, Kapillarbrüche, Schlingenbildung. Wickelbildung und Fadenhaftung.
Je nach der Beschaffenheit der Oberflächenschichten zeigen sich in den Laufeigenschaften erhebliche Unterschiede. Als Kriterien sind hierbei Anzahl und Umfang folgender Vorgänge zu werten: Fadenbrüche bzw. Kabelbrüche, Kapillarbrüche, Schlingenbildung. Wickelbildung und Fadenhaftung.
Da hierbei die Oberflächenbeschaffenheit der fadenführenden Bauteile eine besondere Rolle spielt, wurden
zur Beurteilung der Oberflächenstruktur die Rauhtiefe gemessen und Reibungskoeffizienten mittels der hierfür
üblichen Meßmethoden bestimmt.
Zur Messung der Rauhtiefe wurde das Meßgerät »Perth-O-METER«, Typ Universal 34bd/4 eingesetzt, bei
dem es sich um ein elektronisches Oberflächenmeßgerät handelt, das zur Kategorie der Tastschnittgeräte zählt.
Hierbei wird das Oberflächenprofil durch eine Tastspitze mechanisch abgetastet und die Tastspitzenbewegung
über einen elektro-mechsnischen Wandler in die Beschriftung eines Schreibstreifens umgesetzt. Die Tastspitze
besteht dabei aus einer Diamantnadel mit einem Spitzenradius von etwa 10 Mikrometer.
Durch Messungen wurde festgestellt, daß eine hochglanzpolierte Hartchromoberfläche eine Rauhtiefe von
0,5 μ besaß. Da bei einer geringen Rauhtiefe zu erwarten ist, daß der Faden über seine gesamte Breite eine große
Auflagefläche auf der Galettenoberfläche hat, ergab sich zwangsläufig eine hohe Haftreibung bzw. eine große
Gleitreibung.
Wird eine Hartchromschicht sandgestrahlt, so erhöht sich die Rauhtiefe auf etwa 9 Mikrometer. Zusätzlich
treten in unregelmäßigen Abständen verstärkt positive sowie negative Spitzen in Erscheinung, wobei die
positiven Spitzen von größerer Bedeutung sind. So wurden beispielsweise maximale Spitzenhöhen von ca. 5
Mikrometer gemessen, so daß bei einem Kapillardurchmesser der Fäden von ca. 30 Mikrometer eine Beschädigung
oder Deformierung der Kapillaren nicht ausgeschlossen werden kann. Die gemessenen Gleitreibungswerte
sind von der Fadenabzugsgeschwindigkeit ν abhängig. Sie belaufen sich bei v=t m/min auf /=0,123: bei
v=25 m/min auf /=0,166 und bei v= 100 m/min auf /"=0227. Eine große Rpuhtiefe hat einen niedrigen Reibungsbeiwert
zur Folge, was mit der geringen Oberflächenberührung zu erklären ist, die der Faden erfährt.
Bei einer Galette, die mit einer chemisch abgeschiedenen Nickelschicht versehen war, ergab die Rauhtiefenmessung
einen Wert von 5 bis 6 Mikrometer. Dabei zeigten sich positive und negative Spitzen, von denen die
positiven Spitzen eine Maximalhöhe von etwa 2 Mikrometer aufwiesen. Die Reibungsbeiwerte lagen zwischen
/=0,210 bei v= 1 m/min und /=0,257 bei v= 100 m/min.
Das Plasmaspritzen ist ein bei der Oberflächenbeschichtung von Werkstoffen häufig angewandtes Beschichtungsverfahren.
Hierzu wird in der Regel ein sogenannter Plasmabrenner verwendet, bei dem ein Lichtbogen
entweder zwischen einer zentralen Elektrode und einer Ringelektrode gezogen wird, oder zwischen einer
zentralen Elektrode und dem Werkstück. Durch Einspeisen pulverförmiger Beschichtungswerkstoffe mittels
eines geeigneten zur Plasrnabüdung beitragenden Gases werden feinste Tröpfchen des Beschiwungsmaterials
erzeugt und auf die zu beschichtende OberfVjche aufgespritzt, wo sie unter Wärmeabfuhr an das Werkstück zu
einer Oberflächenschicht erstarren.
Rauhtiefenmessungen an durch Plasmaspritzen hergestellten Oberflächenschichten aus rein keramischen
Werkstoffen haben zu Rauhtiefen von 4,5 bis 5 Mikrometer geführt. Die Zahl positiver Spitzen ist gering und
bewegt sich in einer Größenordnung, die vernachlässigbar ist.
Bei sämtlichen bekannten Oberflächenschichten wurden nachteilige Wechselwirkungen zwischen den Schichten
und den Fäden festgestellt So ruft beispielsweise ein Faden, der über eine hartverchromte Galette oder
einen hartverchromten Streckstift läuft, eine ständige Oberflächenveränderung hervor, wodurch sich zwangsläufig
Fadenspannung und Fadenlaufeigenschaften ändern. Es wurden an einem Streckstift bereits deutlich
sichtbare Oberflächenveränderungen festgestellt, nachdem 10 000 m Fadenmaterial über ihn gelaufen waren.
Bei einer durch Sandstrahlen aufgerauhten Hartchromoberfläche zeigten sich Kapillarbeschädigungen an den
Kontaktflächen durch Adhäsionskräfte.
Bessere Eigenschaften zeigte die chemisch abgeschiedene Oberflächenschicht aus Nickel, jedoch nur beim
Einsatz für Fixier- und Auslaufgaletten. Bei Verwendung einer solchen Oberflächenschicht für Streck- und
Reibgaletten konnten hingegen keine zufriedenstellenden Ergebnisse erreicht werden. Die Standzeit war entsprechend
gering, da sich bereits nach kurzer Zeit deutliche Schleifspuren zeigten.
Noch relativ günstig hat sich das Verhalten der durch Plasmaspritzen aufgebrachten Keramikschicht gezeigt.
Diese Schicht wirkt offensichtlich reibungsmindernd und gewährleistet einen guten Fadenlauf. Kapillarbrüche
und -beschädigungen wurden ebenfalls nicht beobachtet, solange die betreffenden Galetten als Fixier- oder
Auslaufgaletten verwendet wurden. Beim Einsatz im Spinn-i>.reck-Prozeß als Streck- bzw. als Fixiergaletten
konnte hingegen kein zufriedenstellender Lauf erzielt werden.
Als weiteres Kriterium für die Beurteilung der Oberflächeneigenschaften sind noch die Auswirkungen auf die
statische elektrische Aufladung der Fäden bzw. Fadenkabel zu berücksichtigen. Zur Untersuchung des Einflusses
wurde eine Meßapparatur verwendet, die nachfolgend noch näher beschrieben wird.
Das elektrostatische Verhalten von Synthesefasern ist von großer Bedeutung für alle Herstellungs- und
Verarbeitungsprozesse. Die Ursachen und Folgen einer elektrostatischen Aufladung sind dabei sehr komplexer
Natur, wobei jedoch geragt werden kann, daß eine möglichst geringe elektrostatische Aufladung der Fäden
anzustreben ist.
Bei Versuchen mit den bekannten Oberflächenschichten wurde festgestellt, daß bei Verwendung reiner
Oxidschichten elektrische Feldstärken zwischen 560 und 1100 V/cm auftraten. Selbst bei Verwendung einer
Oberflächenschicht aus chemisch niedergeschlagenem Nickel wurden noch Feldstärken zwischen 530 und
730 V/cm gemessen.
Durch die DE-OS 25 08 902 ist ein Lagerzapfen für eine Walze zur thermischen Behandlung von Spinnfäden
bekannt. Der Lagerzapfen besitzt einen elektrischen Heizwiderstand, der zwischen zwei mineralischen Isolierschichten
eingebettet ist, die durch Plasmaspritzen aufgebracht worden sind. Auch weitere Schienten, die den
eigentlichen Lagerwerkstoff bilden, wie eine Cermetschicht und eine Bronzeschicht, werden unter anderem mit
dem Plasmabrenner aufgespritzt. Diese Schichten kommen jedoch nicht mit den Spinnfäden in Berührung, denn
der solcherart hergestellte Lagerzapfen dient lediglich als Träger für die regierende Walze, die zwar mit den
Spinnfäden in Berührung kommt, über deren Oberflächenbeschaffenheit aber keine Aussagen gemacht werden.
Die Problemstellung beschränkt sich auf die Lagerung sowie die Wärmeübertragung auf die rotierende Walze.
Durch das DE-GM 71 27 850 ist eine Galette bekannt, die aus einem metallischen Grundkörper und einer
keramischen Oberflächenschicht besteht, wobei die Grenzfläche zwischen Metall und Keramik zum Zwecke
eines besseren Wärmeübergangs bevorzugt profiliert ausgebildet ist. Auch eine solche Galette besitzt die
eingangs beschriebenen Nachteile beim Einsatz als Streck- bzw' als Fixiergaleup. Von besonderem Nachteil ist
hierbei allerdings die elektrostatische Aufladung der Galettenoberfläche, die wegen des Isolierstoffcharakters
der Keramikschicht nvJhx oder nicht in ausreichendem Maße beseitigt werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Oberflächenbeschichten anzugeben, das
bei fadenführenden Bauteilen zu Schichten mit Oberflächeneigenschaften führt, die eine möglichst geringe Zahl
von Fadenbrüchen, Kapillarbrüchen, Schlingen oder Wickeln zur Folge hat und zu einer geringen Fadenhaftung
in Verbindung mit einer geringen elektrostatischen Aufladung führt.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs beschriebenen Verfahren erfindungsgemäß
durch die Maßnahmen im Kennzeichen des Patentanspruchs I und bei dem gleichfalls eingangs beschriebenen
fadenführenden Bauteil durch das Merkmal im Kennzeichen des Patentanspruchs 7.
Es ist dabei ganz besonders vorteilhaft, wenn man die Oberfläche der Bauteile durch Spritzen aus der flüssigen
Phase mit einem Überzug aus einem Gemisch aus einer Nickel-Chrom-Legierung und Chromkarbid als Keramikanteii
überzieht.
Dabei ist es wiederum von besonderem Vorteil, wenn man die Oberfläche der Bauteile durch Spritzen aus der
flüssigen Phase mit einem Überzug aus einem Gemisch aus 10 bis 30% einer Nickel-Chrom-Legierung mit 50 bis
90% Nickelanteil, Rest Chromkarbid, überzieht.
Optimale Verhältnisse haben sich dadurch eingestellt, daß man die Oberfläche der Bauteile durch Spritzen aus
der flüssigen Phase mit einem Überzug aus einem Gemisch aus 20% einer 80/20-Nickel-Chrom-Legierung und
80% Cr2C3 überzieht.
Sämtliche Prozentangaben sind Gewichtsprozente.
Im Hinblick auf die anzuwendende Beschichtungstechnologie ist es von ganz besonderem Vorteil, wenn man
das Ausgangsmaterial der Oberflächenschicht durch die an sich bekannten Verfahren des Plasmaspritzens oder
der Detcnationsbeschichtung aufbringt
Das Plasmaspritzen ist eine bereits weit verbreitete Beschichtungstechnologie, während das Detonationsverfahren
erst in letzter Zeit eine zunehmende Verbreitung gefunden hat. Bei dem zuletzt genannten Verfahren
wird zur Beschichtung eine Detonationskanon« verwendet, die im wesentlichen aus einer rohrförmig verlängerten
Reaktionskammer besteht, die Geschütz-ähnlich aus einem Steuerblock für Gase, Werkstoffpulver und
Ekktronik herausragt. Genau dosierte Gemische von Sauerstoff, Acetylen und pulverisiertem Spritzwerkstoff
werden in der Reaktionskammer durch einen elektrischen Zündfunken zur Detonation gebracht. Der so erzeugte
heiße Gasstrahl schmilzt die Materialpartikel leicht an und beschleunigt sie in der rohrförmigen Austrittsöffnung
auf eine Geschwindigkeit von > 800 m/sec. Beim Auftreffen dieser mit Überschallgeschwindigkeit in die
Werkstoffoberfläche einschlagenden Partikel tritt eine Mikrovers 'hweißung ein, die zu einer zähen Verbindung
mit dem Grundstoff führt. Dadurch werden extrem verschleißfeste Schichten von überdurchschnittlicher Haftfestigkeit
und Dichte erzeugt.
Die erfindungsgemäß hergestellte Oberflächenschicht hat eine Struktur, bei deren Oberfläche es sich um eine
punktförmige, gewellte Oberfläche handelt, die man auch als Runzeln oder Orangenhaut bezeichnen kann. Der
Reibungskoeffizient beim Gleiten eines Fadens auf der betreffenden Oberfläche liegt zwischen /=0,148 bei
ν= 1 m/min und /=0,238 bei v= 100 m/min. Die Rauhtiefe liegt zwischen 21 und 24 Mikrometer. Die betreffenden
fadenführenden Bauteile konnten ohne weiteres als Streck- und Fixiergaietten sowie als Streckstifte eingesetzt
werden. Es ergaben sich keinerlei Faden- oder Kapillarb^üche, Schlingen oder Wickel. Auch eine Fadenhaftung
wurde nicht beobachtet. Die gemessene elektrostatische Aufladung lag zwischen 330 und 445 V/cm bei
Kordfaden ohne Stabilisator und zwischen 380 und 510 V/min bei Kordfaden mit Stabilisator, wobei gesagt
werden muß, daß die Meßwerte in Abhängigkeit von unterschiedlichen Präparationen (unbekannter Zusammensetzung)
Schwankungen unterlagen. Dies hat jedoch im Hinblick auf die durchgeführten Vergleichsversuche mit
anderen Galeitenbeschichtungen, jedoch mit gleichen Präparationen, keinen Einfluß auf die Aussagekraft der
Meßwerte, die beim Erfindungsgegenstand deutlich niedriger als bei den bekannten Oberflächenbeschichtungen
liegen.
Über einen erfindungsgemäß beschichteten Streckstift wurden ca. 100 000 m eines Fadenkabel gezogen,
ohne daß Schleifspuren sichtbar wurden.
Der Erfindungsgegenstand wird nachfolgend anhand der Tabellen I und II sowie der Fig. 1 und 2-näher
erläutert
Die Tabelle I zeigt Versuchsergebnisse, die mit Galetten mit verschiedenen Oberflächenschichten gewonnen
wurden. Die Zahlenwerte sprechen für sich selbst. Die rein metallische Nickelschicht hat einen Oberflächenwiderstand
von 0,075 Ω/cm, während die erfindungsgemäße Schicht, die aus 20% metallischer und 80% keramischer
Substanz besteht, einen Oberflächenwiderstand von 0,12 Ω/cm aufweist. Damit liegen die Oberfläche·, widerstände
der damit beschichteten Galetten in der gleichen Größenordnung. Über die metallischen Oberflächen
der Galetten können elektrostatische Aufladungen gut abfließen.
Die keramischen Schichten haben Oberflächenwiderstände von 4,4XlO3 Ω/cm bzw. 5 χ 105 Ω/cm. Die Oberfläche
wirkt als Isolator, so daß elektrostatische Aufladungen nur schlecht abgeleitet werden können. Die
Tabelle I enthält Versuchsergebnisse, die im Produktionsmaßstab an einem Streckgalet.ten-Duo gewonnen
wurden.
Die Tabelle II enthält Versuchsergebnisse mit den gleichen Galetten, die jedoch in einer Versuchsanordnung
gemäß F i g. 2 betrieben wurden, um vergleichbare quantitative Aussagen über die elektrostatische Aufladung
zu erhalten. Die Versuchsnummern beziehen sich jeweils auf Spulen mit den gleichen Fäden. In den verschiedenen
Versuchen 1 bis 13 wurden sowohl die Präparationen als auch die Additive variiert. Einzelheiten bezüglich
der Präparationen und Additive sind hier von untergeordneter Bedeutung, da sich in praktisch allen Fällen
Vorteile zugunsten der erfindungsgemäßen Oberflächenschicht zeigen.
in F i g. 1 ist eine Galette 1 dargestellt, die aus einem Grundkörper 2 und einer erfindungsgemäßen Oberflächenschicht
3 besteht
In Fig.2 ist die bereits erwähnte Versuchsanordnung zur Bestimmung der elektrostatischen Aufladung
dargestellt Der zu untersuchende Faden 4 kommt von einer Spinnspule 5 und läuft zunächst über eine Faden-
bremse 6 mit einer eingestellten Fadenspannung vom 0,5 cN/dtex auf die Galette 1 mit einem Umschlingungswinkel
von 540 Grad.
Nach dem Verlassen der Galette I wird der Faden 4 über zwei Fadenführer 7 und 8 geführt, die einen
definierten und während der Versuche konstant bleibenden Abstand zu einer Meßsonde 9 aufwiesen. So betrug
der Abstand zwischen dem Fadenführer 7 und der Meßsonde 9 70 cm und der Abstand zwischen der Meßsonde 9
und dem Fadenführer 8 10 cm, die gesamte Meßstrcckc zwischen den beiden Fadenführern betrug also 80 cm.
Der Faden 4 wurde schließlich von einer Abzugseinrichtung 10 aufgenommen, die eine Fadenabzugsgeschwindigkeit
von 100 m/min gewährleistet. Für einen jeden Versuch betrug die Meßdauer 5 Minuten.
■Die Meßsonde 9 bestand aus einem Alpha-Strahltu· (Ra) mit einer Aktivität von ca. 80 η Ci, durch den ein
elektrisches Feld erzeugt wurde. Der mit unterschiedlicher elektrostatischer Aufladung ankommende Faden
bewirkte eine Änderung dieses Feldes, die als Meßergebnis festgehalten wurde (Tabelle II). Der Faden wurde
dabei in einem Abstand von 1 cm an ^er Sonde vorbeigeführt. Das eigentliche Meßfeld war der unmittelbare
Bereich einer öffnung von 4,5 mm Durchmesser in der Sonde. Die Messung erfolgte kontinuierlich über die
gesamte Fadenbreite.
Versuche mit verschiedenen Galetten-Oberflächen durchgeführt an einem Streckgaletten-Duo
Oberflächenschicht |
Volle Spulen
(0/ü) |
Kapillarbruch
zählung mit Stroboskop (Anzahl/Spulen) |
Oberflächen
widerstand (Ohm/cm) |
Elektrostatische
Aufladung qualitativ |
20 |
Nickel, chemisch abgeschieden | 40,0 | 0/4 | 0,075 | keine | 25 |
Keramik 60% AI2O3+ 40% TiO2 |
65,0 | 1,3/4 | 4,5XlO3 | gering | |
Keramik 87% AI2O3+13% TiO2 |
45,5 | 0,5/20 | 5XlO5 | größer als vorangegangene Zeile |
30 |
erfindungsgemäß 20% 80/20-NiCr+80% Cr3C2 |
67,5 | 0/4 | 0,12 | keine | 35 |
Oberflächenschicht | Versuchs- | 400- | Nr.") (V/cm) | 450- | 3 | 400- | 4 | 60O- | 5 | 700- | 6 | 600- | 7 | 500- | 8 | 700- | 9 | 400- | 10 | 11 | 12 | 13 |
OJ
rO |
1 | 600 | 2 | 600 | 600 | 800 | 900 | 800 | 700 | 900 | 600 | 400- | 480- | 230- | 250- | _. | ||||||||
Nickel, chemisch abgeschieden | 700- | 700- | 600- | 600- | 700- | 600- | 600- | 600- | 500- | 600 | 580 | 500 | 300 | 00 | |||||||||
900 | 850 | 800 | 850 | 900 | 800 | 800 | 800 | 700 | 400- | 850- | 280- | 200- | ο | ||||||||||
KerSmik | 900- | 1000- | 900- | 800- | 1000- | 1000- | 900- | 1000- | 800- | 550 | 950 | 360 | 300 | K) | |||||||||
60% Al2O3+40% TiO2 | 1100 | 1200 | 1100 | 1000 | 1300 | 1200 | 1100 | 1200 | 1000 | 700- | 800- | 220- | 120- | ||||||||||
Keramik | 280- | 200- | 350- | 270- | 600- | 280- | 400- | 380- | 380- | 900 | 900 | 280 | 220 | ||||||||||
87% Al2O3+13% TiO2 | 380 | 280 | 450 | 380 | 800 | 370 | 600 | 480 | 450 | 250- | 220- | 240- | 220- | ||||||||||
erfindungsgemäß | 350 | 260 | 280 | 260 | |||||||||||||||||||
20% 80/20-NiCr + 80% Cr3C2 | |||||||||||||||||||||||
·) -> die Versuchs-Nummern beziehen sich auf Spulen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Oberflächenbeschichten mit einem keramischen Werkstoff von fadenführenden Bauteilen
wie Galetten oder Streckstifen, von Streckeinrichtungen für die Herstellung hochpolymerer, verstreckter
Spinnfäden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberfläche der Bauteile durch Spritzen aus der
flüssigen Phase mit einem Oberzug aus einem Gemisch Metall/Keramik mit 50 bis 90% Keramikteilen
überzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus einer Nickel-Chrom-Legierung
und Chromkarbid als Keramikanteil verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus 10 bis 30% einer
Nickel-Chrom-Legierung mit 50 bis 90% Nickelanteil, Rest Chromkarbid, verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus 20% einer 80/20-Nickel-Chrom-Legierung
und 80% Chromkarbid verwendet.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das
! 5 Gemisch durch Plasmaspritzen aufbringt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß man das
Gemisch durch ein Detonationsverfahren aufbringt.
7. Fadenführendes Bauteil wie Galette oder Streckstift für Streckeinrichtungen zur Herstellung hochpolymerer
verstreckter Spinnfäden mit einer einen keramischen Werkstoff enthaltenden Oberflachenbeschichtung,
gekennzeichnet durch eine Oberflächenschicht (3) aus einem Metall mit 50 bis 90% Keramikanteilen.
8. Fafltnführendes Bauteil nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Oberflächenschicht (3) aus einem
Gemisch aus
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3218402A DE3218402C2 (de) | 1982-05-15 | 1982-05-15 | Verfahren zum Oberflächenbeschichten von fadenführenden Bauteilen und durch das Verfahren hergestellte fadenführende Bauteile |
CH1962/83A CH656149A5 (de) | 1982-05-15 | 1983-04-12 | Fadenfuehrendes bauteil fuer streckeinrichtungen zur herstellung hochpolymerer spinnfaeden und verfahren zur herstellung eines solchen bauteils. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3218402A DE3218402C2 (de) | 1982-05-15 | 1982-05-15 | Verfahren zum Oberflächenbeschichten von fadenführenden Bauteilen und durch das Verfahren hergestellte fadenführende Bauteile |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3218402A1 DE3218402A1 (de) | 1983-11-24 |
DE3218402C2 true DE3218402C2 (de) | 1985-03-21 |
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ID=6163737
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3218402A Expired DE3218402C2 (de) | 1982-05-15 | 1982-05-15 | Verfahren zum Oberflächenbeschichten von fadenführenden Bauteilen und durch das Verfahren hergestellte fadenführende Bauteile |
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---|---|
CH (1) | CH656149A5 (de) |
DE (1) | DE3218402C2 (de) |
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