-
-
Schaltungsanordnung für druckmittelbetätigte,
-
insbesondere pneumatisch betätigte Türen in Fahrzeugen, wie Omnibussen,
Straßenbahnen od. dgl.
-
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für druckmittelbetägte,
insbesondere pneumatisch betätigte Türen in Fahrzeugen, wie Omnibussen, Straßenbahnen
od. dgl., der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
-
Bei solchen Schaltungsanordnungen in Türbetätigungsanlagen werden
bei durch den Fahrer ausgelöstem Tastendruck zur Türbetätigung alle an die Schließ-und
Öffnungs-Druckleitungen angeschlossene Arbeitszylinder gleichmäßig druckmittelbeaufschlagt,
so daß alle Türen zugleich öffnen bzw. schließen.
-
Im Nahverkehrsbetrieb, z.B. bei Stadtomnibussen und Straßenbahnen,
besteht häufig der Wunsch, einzelne Türen und/oder Türflügel von der gemeinsamen
Betätigung abzukoppeln. Zur Lenkung des Fahrgastflusses beim Ein- und Aussteigen
ist es z.B. häufig sinnvoll, die vordere zweiflügelige Innenschwenktür wahlweise
nur halbseitig zu öffnen, so z.B. den hinteren Türflügel geschlossen zu halten und
nur den den anstieg am Zahltisch freigebenden vorderen Türflügel zu öffnen.
-
Bei einer bekannten Türbetätigungsanlage dieser Art wurde dieses Problem
dadurch gelöst, daß jedem Türflügel ein gesondertes als 4/2-Wege-Magnetventil ausgebildetes
Türventil zugeordnet ist. Die Türventile werden über einen gemeinsamen Taster betätigt,
wobei in die Steuerleitung des einen Türventils ein handbetätigbarer Unterbrecher
eingeschaltet ist. Der Unterbrecher kann vom Fahrer willkürlich betätigt werden
und koppelt je nach Stellung das eine Türventil, vornehmlich das Türventil für den
hinteren Türflügel, von dem Taster ab oder verbindet es mit diesem.
-
Bei dieser bekannten Türbetätigungsanlage kann es bei ungeschickter
Betätigung des Unterbrechers durch den Fahrer zum gegensinnigen Türlauf kommen,
wobei ein Türflügel öffnet und der andere schließt.
-
Ist dagegen ein Türflügel bereits geöffnet und soll der andere ebenfalls
geöffnet werden, was z.B.
-
bei plötzlichem Fahrgastandrang notwendig werden kann, geht dies nicht
ohne vorheriges Schließen des bereits geöffneten Türflügels. Darüber hinaus sind
4/2-Magnetventile konstruktiv aufwendige Ventile, die teuer sind und die Kosten
der Anlage erhöhen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung
der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß mit einfachen und preisgünstigen
Mitteln einzelne Türen oder Türflügel von der gemeinsamen Betätigung wahlweise abgekoppelt
werden können und daß dabei die vorstehend aufgeführten Funktionsnachteile vermieden
werden.
-
Diese Aufgabe ist bei einer Schaltungsanordnung für druckmittelbetätigte
Türen, der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 definierten Gattung, erfindungsgemäß
durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 gelöst.
-
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung benötigt ein einziges Sperrventil,
daß als preiswertes 2/2-Wege-Magnetventil oder 3/2-Wege-Magnetventil ausgeführt
werden kann. Ungeachtet der Stellung des das Sperrventil steuernden Handschalters
wird der unerwünschte Gegenlauf der Türen bzw. Türflügeln sicher ausgeschlossen.
Hat ein Türflügel einen anderen Bewegungsstand als der andere, so kann der abgekoppelte
Türflügel durch Betätigung des Handschalters mit dem anderen wieder synchronisiert
werden. Einer vorherigen Betätigung des anderen, nicht abgekoppelten Türflügels
bedarf es dabei nicht.
-
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich aus Anspruch
2. Sie beseitigt einen der Lösung gemäß Anspruch 1 noch anhaftenden Betätigungskomfort-Nachteil,
der darin liegt, daß bei geöffnetem Türflügel nach Schließen des Handschalters der
abgekoppelte Türflügel geöffnet bleibt, wenn der andere Türflügel schließt. Erst
nach Öffnen des Handschalters schließt auch dieser Türflügel, so daß das Schließen
beider Türflügel nicht unabhängig von der Stellung des Handschalters ist. Durch
den druckmittelbetätigten Unterbrecher gemäß Anspruch 2 und dessen Verbindung mit
der öffnungsdruckleitung ist unabhängig von der Stellung des Handschalters die gemeinsame
Schließbewegung beider Türflügel sichergestellt, sobald der Fahrer eine Türschließbewegung
durch Tastendruck auslöst. Außerdem stellt der Unterbrecher das Sperrventil in Türschließstellung
stromlos. Dadurch ist gewährleistet, daß einerseits das Sperrventil nicht längere
Zeit unter Strcm steht und andererseits bei jedem Türschließimpuls auch der Türschließzylinder
der abgekoppelten Tür mit Schließdruck beaufschlagt wird.
-
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im folgenden näher beschrieben. Dabei zeigt die Zeichnung einen Schaltplan einer
Schaltungsanordnung für pneumatisch betätigte Türen.
-
Bei der in der Zeichnung dargestellten Schaltungsanordnung ist als
Druckmittel zur Betätigung eines hinteren Türflügels 10 und eines vorderen Türflügels
11 einer Doppel-Innenschwenktür eines Omnibusses, einer Straßenbahn od. dgl. Druckluft
eingesetzt. Zur Betätigung der Türflügel 10 und 11 sind diese jeweils mit einem
doppeltwirkenden Arbeitszylinder 12 bzw. 13 starr gekoppelt. Die Arbeitszylinder
können auch als getrennte Türschließ- und Türöffnungszylinder ausgebildet werden.
Der in der Zeichnung rechte Teil des Arbeitszylinders 12 bzw. 13 übernimmt die Funktion
eines Türschließzylinders und ist mit 121 bzw. 131 bezeichnet, während der in der
Zeichnung linke Teil der Arbeitszylinder 12, 13 die Funktion eines Türöffnungszylinders
ausübt und mit 122 bzw 132 bezeichnet ist. Die beiden Türschließzylinder bzw. die
Schließkammern 121 bzw. 131 der Arbeitszylinder 12 bzw. 13 sind mit einer Schließ-Druckleitung
14 und die Türöffnungszylinder, also die Öffnungskammern 122 bzw. 132 der Arbeitszylinder
12 bzw. 13, mit einer Öffnung-Druckleitung 15 verbunden. Die Schließ- und Öffnungs-Druckleitungen
14 und 15 sind an den beiden Abflüssen eines als 4/2-Wege-agnetventil ausgebildeten
Türventils 16 angeschlossen, dessen einer Zufluß mit einem Druckmittel speicher
17 verbunden ist und dessen anderer Zufluß entlüftet ist. Zwischen dem Druckmittelspeicher
17, hier Luftdruckspeicher, und dem Türventil 16 kann noch eine Öffnungsdruck-Reduziervorrichtung
18 eingeschaltet sein, die in der Patentanmeldung P 31 05 867.1-23 beschrieben ist
und die lediglich
den Türöffnungsdruck beim Öffnen der Tür gegenüber
dem im Druckmittelspeicher vorhandenen Druck reduziert. Das Türventil 16 wird zur
Türflügelbetätigung mittels eines Tasters 19, der den Magneten des Türventils 16
mit einer 24 V-Gleichspannungsquelle 20 verbindet, geschaltet. Da der hintere Türflügel
10 bei der gemeinsamen Türflügelbetätigung mittels des Tasters 19 wahlweise abgekoppelt
werden soll, ist dem Türschließzylinder dieses Türflügels 10, also dem Eingang der
Schließkammer 121 des Arbeitszylinders 12,ein Sperrventil 21 vorgeschaltet, so daß
die Schließ-Druckleitung 14 mit der Schließkammer 121 des Arbeitszylinders 12 nur
über dieses Sperrventil 21 verbunden ist. Das Sperrventil 21 ist als 2/2-Wege-Magnetventil
ausgebildet, das in seiner einen Schaltstellung einen Druckmittelfluß durch das
Sperrventil 21 hindurchläßt(wie in der Zeichnung dargestellt) und in der anderen
Schaltstellung einen solchen Druckmittelfluß verhindert. Die elektrische Steuerleitung
22 des Sperrventils 21 ist über einen Handschalter 23 wiederum mit der 24 V-Gleichspannungsquelle
20 verbunden. In die Steuerleitung 22 ist ein druckmittelbetätigter Unterbrecher
24 eingeschaltet, dessen Steuerglied über eine Druckmittelleitung 25 an der Öffnungs-Druckleitung
15 angeschlossen ist. Im vorliegenden Beispiel ist der Unterbrecher 24 als Druckschalter
ausgebildet, der bei einem Druck in der Öffnungs-Druckleitung 15, der beispielsweise
2 bar übersteigt, geschlossen wird und bei Druckabfall in der Öffnungs-Druckleitung
15 durch eine Rückstellfeder wieder geöffnet wird. In Ruhestellung des Druckschalters
24, also bei druckloser Öffnungs-Druckleitung oder bei einem Druck in der Öffnungs-Druckleitung,
der kleiner ist als die Ansprechschwelle, z.B. 2 bar, des Druckschalters 24, unterbricht
der
Schaltkontakt 26 des Druckschalters 24 die Steuerleitung 22
des Sperrventils 21.
-
Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Schaltungsanordnung
ist wie folgt: Zunächst wird angenommen, daß beide Türflügel 10,11 geschlossen sind.
Dieser Zustand ist in der Zeichnung dargestellt. Sollen beide Türflügel 10,11 geöffnet
werden, so ist der Taster 19 zu schließen, wodurch das Türventil 16 seitein der
Zeichnung dargestellte Schaltstellung verläßt und die andere mögliche Schaltstellung
einnimmt. Dadurch wird die Öffnungs-Druckleitung 15 - ggf.über die Öffnungsdruck-Reduziervorrichtung
18 - mit dem Druckmittelspeicher 17 verbunden, während die Schließ-Druckleitung
14 entlüftet wird. Die Arbeitszylinder 12,13 werden durch Einströmen von Druckmittel
in die Öffnungskammern 122 bzw. 132 in die in der Zeichnung rechte Stellung verschoben
und öffnen dabei die beiden Türflügel 10,11.
-
Soll bei der Türöffnung der hintere Türflügel 10 geschlossen bleiben,
so ist vor Betätigung des Tasters 19 der Handschalter 23 zu schließen. Sobald nunmehr
zur Türöffnung die Öffnungs-Druckleitung 15 mit Druckmittel beaufschlagt wird, wird
der Unterbrecher 24 über den in der Öffnungs-Druckleitung 15 anwachsenden Druck
geschlossen und das Sperrventil 21 nimmt seine andere Schaltstellung, die sogenannte
Sperrstellung ein. Dadurch ist die Schließkammer 121, die unter vollem Schließdruck
von im Beispiel 8 bar steht, abgesperrt. Der vordere Türflügel 11 wird geöffnet,
während der hintere Türflügel 10 geschlossen bleibt, da der Druck in der Öffnungs-Druckleitung
15 nicht größer ist als der in der abgesperrten Schließ-
kammer
121 herrschende Schließdruck von 8 bar und somit der Kolben des Arbeitszylinders
nicht gegen diesen Druck verschoben werden kann. Wird in dieser Position der Handschalter
23 geöffnet, so wird die Magneterregung des Sperrventils 21 abgeschaltet und das
Sperrventil 21 kehrt in seine in der Zeichnung dargestellte Grundstellung zurück.
Dadurch wird die Schließkammer 121 des Arbeitszylinders 12 über das Türventil 16
entlüftet Durch den ansteigenden Druck in der Öffnungskammer 122 wird der Arbeitskolben
des Arbeitszylinders 12 in der Zeichnung nach rechts verschoben und damit der hintere
Türflügel 10 geöffnet . Bei der Öffnungsbewegung des hinteren Türflügels 10 bleibt
der bereits geöffnete vordere Türflügel 11 unbeeinflußt.
-
Bleibt bei geöffnetem vorderen Türflügel 11 und geschlossenem hinteren
Türflügel 10 der Handschalter 22 geschlossen und wird der Taster 19 zur Türschließbewegung
erneut betätigt, so schaltet das Türventil 16 und nimmt die in der Zeichnung dargestellte
Schließstellung ein . In dieser Schließstllung ist die Schließ-Druckleitung 14 mit
dem Druckmittelspeicher 17 verbunden, während die Öffnungs-Druckleitung 15 über
das Türventil 16 entlüftet wird. Der Schließdruck von 8 bar in der Schließ-Druckleitung
14 beaufschlagt über die Schließkammer 131 den Kolben des Arbeitszylinders 13 und
schiebt diesen in die in der Zeichnung dargestellte Lage, wodurch der geöffnete
vordere Türflügel 11 geschlossen wird. In der Schließstellung sind beide Schließkammern
121 und 131 der Arbeitszylinder 12 und 13 von dem Schließdruck von 8 bar beaufschlagt
und damit die beiden Türflügel 10 und 11 sicher verriegelt.
-
Sind beide Türflügel 10,11 geöffnet, so wird bei Betätigung des Tasters
19 das Türventil 16 umgesteuert und unabhängig von der Stellung des Handschalters
23 beide Türflügel 10,11 geschlossen.
-
Ist der Handschalter 23 hierbei geschlossen, so wird infolge des in
der Öffnungs-Druckleitung 15 beim Schließvorgang abfallenden Drucks der Unterbrecher
24 öffnen und damit das Sperrventil 21 stromlos. Das Sperrventil 21 kehrt unter
Wirkung seiner Rückstellfeder in die in der Zeichnung dargestellte Grundstellung
zurück, so daß die Schließkammer 121 des Arbeitszylinders 12 über das auf Durchgang
geschaltete Sperrventil 21 mit der Schließ-Druckleitung 14 verbunden ist, während
die Schließkammer 131 des anderen Arbeitszylinders 13 ohnehin mit der Schließleitung
14 verbunden ist. Beide Arbeitszylinder 12,13 werden also in die in der Zeichnung
dargestellte Schließstellung überführt und beide Türflügel 10,11 geschlossen. Das
gleiche gilt für den Fall, daß der Handschalter 23 geöffnet ist. Hier befindet sich
ohnehin das Sperrventil 21 in der in'der Zeichnung dargestellten Grundstellung.
-
Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. So kann das Sperrventil auch als 3/2-Wege-Magnetventil ausgebildet werden,
bei welchem der Entlüftungsanschluß verschlossen ist. Ein solches 3/2-Wege-Magnetventil
ist in der Zeichnung dargestellt und in strichpunktierte eckige Klammern gesetzt.
-
Sind mehrere zweiflügelige Türen in einem Fahrzeug zu betätigen, bei
denen eine Einzelflügelsteuerung gewünscht wird, so ist die vorstehend beschriebene
Schaltungsanordnung zu vervielfältigen, wobei der
Druckmittelspeicher
17 und ggf. auch die Öffnungsdruck-Reduziervorrichtung 18 für alle Türen gemeinsam
verwendet werden können.
-
Leerseite