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Druckausgleichende Dichtung, insbesondere für Kabel-
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garni turen Die Erfindung betrifft eine Dichtung, insbesondere für
Kabelgarnituren, mit einem in Hohlräumen eingebrachten, druckausgleichenden Medium.
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Aus der DE-OS 21 19 057 ist eine Anordnung zum Abdichten von Kabeln
an der Einführungsstelle von Garnituren bekannt, bei der ein Ringschlauch verwendet
wird, der mittels Druckluft unter Druck gesetzt wird und dadurch die Einführungsstelle
zwischen dem Außenmantel des Kabels und einer zylindrischen Innenfläche der Kabelgarnitur
abdichtet. Diese Abdichtung eignet sich jedoch nur für spezielle aufeinander abgestimmte
Anordnungen, wobei als Kompressionsmittel Druckluft Verwendung findet, durch welche
druckausgleichende Eigenschaften der Dichtungsanordnung erreicht werden.
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Für vorliegende Erfindung stellte sich nun die Aufgabe, druckausgleichende
Dichtungen zu schaffen, die allgemein anwendbar sind, die also bei Kabelgarnituren
mit einer oder mehreren Kabeleinführungen wie auch bei Flanschabdichtungen eingesetzt
werden können. Die gestellte Aufgabe wird mit einer Dichtung der eingangs erläuterten
Art dadurch gelöst, daß die Dichtung bandförmig ausgebildet ist, längsverlaufende
Hohlräume aufweist und daß das in den Hohlräumen der Dichtung eingebrachte Medium
zumindest im Montage zeitpunkt fließfähig ist.
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Vorteile der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik sind darin
zu sehen, daß die Dichtungen in Bandform ausgebildet sind und dadurch in vielfältiger
Weise eingesetzt werden können. So können diese Dichtungen zum Beispiel in Nuten
bzw. zwischen ebenen Dichtungsflächen von Gehäusen ebenso verwendet werden wie bei
der Herstellung von Abdichtungen in den Bereichen der Kabeleinführungen von Kabelgarnituren.
Bei diesen Dichtungen sind in ihren längsverlaufenden Hohlräumen fließfählge Medien
eingebracht, durch die ein Druckausgleich in Längsrichtung erfolgen kann, so daß
auch bei Unregelmäßigkeiten in den Dichtungsflächen ein Ausgleich stattfindet. Das
fließfähige Medium muß zumindest zum Montagezeitpunkt fließfähig sein. Es kann jedoch
nach der Anpassung in den festen Zustand obergehen, da zu diesem Zeitpunkt der Ausgleich
bereits abgeschlossen ist. Diese fließfähigen Medien sollen jedoch gegenüber Gasen
eine geringe Permeationsrate und eine geringere Kompressibilität aufweisen, wodurch
ein entsprechend größeres Standzeitvermögen erreicht wird. Außerdem sind diese Dichtungen
wesentlich unempfindlicher, da eine eventuelle Leckstelle kaum zum Ausfall des Dichtungssystems
führen kann. Bisher gebräuchliche gummielastische Dichtungen der allgemeinen Art
neigen insbesondere zu Versagen, wenn die Preßkraft der zu dichtenden Teile nicht
an allen Stellen entlang der Dichtung zwischen den für das Dichtungsprofil vorgesehenen
Grenzen liegt. Zu hohe Preßkraft schädigt das Dichtungsprofil und zu geringe Preßkraft
reicht dann für die Dichtung nicht aus. Infolgedessen müssen die Maßtoleranzen für
das Dichtungsprofil und den Abstand der zu dichtenden Flächen genau eingehalten
werden. So sind hierfür bisher sogenannte O-Ringe, Flach- oder Profildichtungen
bekannt - für die wohl kein weiterer Nachweis erforderlich ist - die in entsprechenden
Dichtungsnuten paßgenau eingesetzt werden. Dabei ist darauf zu achten, daß die Flansche
verzugsfrei zusammengespannt werden. Mit Dichtungen gemäß der Erfindung werden sol-
che
Schwierigkeiten vermieden, da infolge des in Hohlräumen eingebrachten fließfähigen
Mediums ein Druckausgleich entsprechend der vorliegenden Verhältnisse stattfindet,
wobei dieser Druckausgleich selbsttätig erfolgt.
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Die druckasgleichenden Dichtungen gemäß der Erfindung bestehen nun
aus elastischem Material, in dem Hohlräume direkt oder in Form von Schläuchen eingelagert
sind, in welchen das fließfähige Medium untergebracht ist. Die Formen dieser Dichtungen
können sehr vielfältig und den Erfordernissen entsprechend ausgebildet sein, wie
im folgenden noch näher erläutert werden wird. Allen Dichtungen ist jedoch gemeinsam,
daß das fließfähige Medium von Zonen mit höherem Preßdruck in Zonen geringeren Preßdruckes
gedrückt wird, bis schließlich die Druckkräfte ausgeglichen sind. Als fließfähiges
Medium im Sinne der Erfindung werden Flüssigkeiten, Pasten, langsam fest werdende
Massen oder schmelzbare Substanzen verwendet, die zumindest im Nontagezeitpunkt
fließfähig sind. Dabei haben fest werdende Substanzen gegenüber Flüssigkeiten den
Vorteil, daß sie auf Dauer weder durch ein Leck noch infolge von Permeation aus
der Dichtung entweichen können. Es kann jedoch auch sinnvoll sein, die Füllung der
Hohlräume mit dem fließfähigen Medium erst bei der Montage vorzunehmen, weil man
noch zusätzlich zum Druckkraftausgleich eine expandierende Wirkung der Dichtung
ausnützen will. Diese Dichtungen sind im Montagezustand zunächst leer und können
sehr leicht in Dichtungsnuten oder ähnlichem eingelegt werden. Anschließend werden
die Hohlräume mit dem fließfähigen Medium unter Druck gefüllt, so daß zusätzlich
zum Außendruck durch die Dichtungsflächen eine Expansion der Dichtung von innen
her hinzutritt. Hierfür werden geeignete Ventile und Ausgleichsöffnungen an den
Dichtungen angeordnet, um eine ordnungsgemäße Füllung mit dem Medium ermöglichen
zu können. Schließlich sind die Dichtungen so flexibel gehalten, daß mit ihnen
durch
spiralförmiges Aufwickeln auch stirnseitige Abschlüsse für Kabelgarnituren hergestellt
werden können.
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Dabei werden zusätzliche Aussparungen für KabeleinfUhrungen in den
Dichtungsflächen eingebracht. Auch hier wird durch das druckausgleichende Medium
in den Hohlräumen ein Druckausgleich geschaffen, wobei zusätzlich durch Einbringen
des fließfähigen Mediums unter Druck von innen her infolge der Expansion der Dichtung
der benötigte Dichtungsdruck eingestellt werden kann.
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Im folgenden wird nun die Erfindung anhand von neun Figuren näher
erläutert.
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Figur 1 zeigt den Querschnitt einer bandförmigen Dichtung, bei der
das fließfähige Medium direkt eingelagert ist.
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Figur 2 zeigt den Querschnitt einer bandförmigen Dichtung mit einer
Schlaucheinlage für das fließfähige Medium.
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Figur 3 erläutert in einer Querschnittsdarstellung eine Doppeldichtung.
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Figur 4 verdeutlicht die mögliche Außenprofilierung einer Dichtung.
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Figur 5 deutet im Hohlraum der Dichtung eingebrachte Heizelemente
an.
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Figur 6 zeigt die Einlage einer noch ungefüllten Dichtung zu Beginn
der Montage.
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Figur 7 zeigt die Dichtung nach Figur 6 im Endzustand.
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Figur 8 erläutert den Einsatz einer Dichtung als stirnseitigen Abschluß
für eine Kabelgarnitur und
Figur 9 verdeutlicht in einem Teilschnitt
die Lage des längsgerichteten Hohlraumes dieses stirnseitigen Abschlusses.
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Die Figur 1 zeigt eine bandförmig ausgebildete Dichtung gemäß der
Erfindung im Querschnitt. Bei dieser Ausführung ist der längsgerichtete Hohlraum
11 direkt im elastischen Material der Dichtung 1 eingelagert und mit dem fließfähigen
Medium 2 gefüllt. Diese Längsdichtung kann nun in festen Längsabschnitten ausgebildet
sein, wobei die stirnseitigen Enden dieser Dichtung 1 nach der Füllung mit dem fließfähigen
Medium 2 entweder durch einen festen Abschluß oder durch montierbare Abschlußelemente
verschlossen sind. Diese Dichtung 1 kann nun zwischen geeigneten Dichtungsflächen
eingelegt und zusammengepreßt werden, wobei die Form der Dichtung keine Rolle spielt.
Es können hiermit also neben einfachen Längsdichtungen auch Ringdichtungen hergestellt
werden.
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Der Druckausgleich erfolgt durch das fließfähige Medium in Längsrichtung
der Dichtung 1.
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In Figur 2 ist nun ein Ausführungsbeispiel nach der vorher beschriebenen
Art dargestellt, bei dem jedoch das fließfähige Medium 2 nicht direkt im Material
der elatischen Dichtung 1, sondern in einer schlauchförmigen Einlage 3 eingelagert
ist. Diese schlauchförmige Einlage 3, die nun speziell auf die Dichtigkeit für das
eingebrachte Medium 2 abgestimmt werden kann, ist in den längs verlaufenden Hohlräumen
11 der Dichtung 1 eingebracht, wobei das Einbringen und der Abschluß der Enden in
verschiedenster Weise erfolgen kann. Bei dieser Ausführungsform kann eine optimale
Anpassung der Materialeigenschaften erfolgen. So kann z.B. das äußere elastische
Material der Dichtung 1 ohne Rücksicht auf die Permeationsverhältnisse nur nach
den Dichtungseigenschaften ausgewählt werden, während die schlauch-
förmige
Einlage 3 im wesentlichen bezüglich der Permeationsdichtigkeit ausgesucht wird.
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Die Figur 3 verdeutlicht eine Doppeldichtung mit nwei parallel nebeneinander
verlaufenden, längsgerichteten Hohlräumen 11, in welchen jeweils unabhängig voneinander
das fließfähige Medium 2 eingelagert ist. Diese beiden Paralleldichtungen 4 sind
über einen gemeinsamen Steg 5 miteinander verbunden. Im Ubrigen können auch hier
die Variationen der vorher genannten Beispiele Anwendung finden.
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Die Figur 4 zeigt im Querschnitt eine bandförmige Dichtung 6 mit seinem
fließfähigen Medium 2 im längsverlauw fenden Hohlraum 11. Hierbei ist eine äußere
Dichtungsfläche mit Profilierungen 7 in Form von Dichtungslippen versehen, durch
welche die Dichtungsverhältnisse gegenüber den anliegenden Dichtungsflächen verbessert
werden können.
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Wie bereits erläutert, können in den Hohlräumen 11 auch schmelzbare
Substanzen als fließfähiges Medium 2 eingesetzt werden, wobei dann dafür gesorgt
werden muß, daß diese Medien 2 im Montagezustand fließbar sind. Ein solches Beispiel
gibt die Figur 5 wieder. Hier wird eine Dichtung 1 mit einer schmelzbaren Substanz
als fließfähigem Medium 2 innerhalb des Hohlraumes 11 verwendet, die mit Hilfe eines
längsverlaufend eingelagerten Heizelementes 8, z.B. eines elektrischen Heizdrahtes,
bei der Montage zum Schmelzen gebracht wird. In diesem Zustand kann der für die
Montage notwendige Druckausgleich erfolgen. Nach diesem Ausgleichsvorgang kann sich
das Medium 2 wieder verfestigen, wobei dieser Zustand gewissermaßen "eingefroren"
wird. Bei einem solchen Ausführungsbeispiel ist die Permeationsrate praktisch gleich
Null.
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In Figur 6 wird ein weiteres Anwendungsbeispiel für eine Dichtung
1 gemäß der Erfindung erläutert, wobei hier das fließfähige Medium erst bei der
Montage eingebracht wird. Zwischen den Dichtungsflächen 12 zweier Flansche 9 ist
in den Nuten 10 die druckausgleichende Dichtung 1 mit einem längsverlaufenden Hohlraum
11 eingelegt. Es läßt sich erkennen, daß diese Dichtung 1 im hier gezeigten ersten
Montage schritt relativ lose eingesetzt ist. Erst im zweiten Montageschritt, der
in der nächsten Figur gezeigt wird, erfolgt die end'gültige Abdichtung.
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Bei diesem Beispiel ist weiterhin zu erkennen, daß die Dichtung 1
mit einem eingelagerten Schlauch 3 für das später einzubringende Medium 2 versehen
ist. Der Hohlraum 11 ist in dieser Montagephase noch ungefüllt.
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Die Figur 7 zeigt nun den Endzustand der montierten Dichtung 1, das
heißt es wurde das fließfähige Medium 2 in den Schlauch 3 eingebracht und zwar erfolgte
dieses Einbringen unter Druck. Hierdurch hat sich die Dichtung 1 nach außen expandiert,
bis sie dichtend an den Dichtungsflächen der Flansche 9 angepreßt ist. Das fließfähige
Medium 2 wird durch entsprechend angeordnete Ventile e'ingepreßt, wobei durch geeignet
angeordnete Zusatzöffnungen für eine einwandfreie Füllung gesorgt wird. Es wird
hier nochmals darauf hingewiesen, daß derartige Dichtungen in beliebiger Form als
Ring- oder Längsdichtung hergestellt werden können. Es läßt sich eine solche bandförmige
Dichtung auch spiralförmig aufwickeln, so daß sie zum Beispiel für stirnseitige
Abschlüsse bei rohrförmigen Gebilden verwendet werden können, wie dies nachfolgend
noch erläutert wird.
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Aus Figur 8 ist der Aufbau einer spiralförmig aufgebauten Abdichtung
zu erkennen, die zum Beispiel als stirnseitiger Abschluß der Kabelgarnitur eingesetzt
werden kann. Hier wird im Prinzip die bandförmige Dichtung 1 gemäß der Erfindung
verwendet, wobei die band-
förmige Dichtung 1 in den sich in der
Spirale gegenUberliegenden Dichtungsflächen 13 mit halbkreisförmigen Aussparungen
14 versehen ist, die sich beim spiralförmigen Aufwickeln Jeweils zu Vollkreisaussparungen
15 für Kabeleinführungen ergänzen. Allerdings sind die beiden Enden 16 und 17 der
Dichtung 1 so ausgebildet, daß sich insgesamt eine geschlossene Dichtungsscheibe
ergibt, die an den Stirnseiten einer Kabelgarnitur dichtend eingesetzt werden kann.
Im übrigen ist die Dichtung 1 in Längsrichtung wiederum mit einem Hohlraum 11 versehen,
der mit einem zumindest im Montagezustand fließfähigen Medium gefüllt wird. An dem
einen Ende 16 ist an den Hohlraum 11 ein Ventil 19 mit einer Anschlußeinheit 18
angeschlossen, über die das Füllen mit dem fließfähigen Medium erfolgt. Um eine
vollständige Füllung zu gewährleisten, sind entsprechende Vorkehrungen für den Luftaustritt
getroffen. Die Dichtungsflächen 13 werden zweckmäßigerweise mit geeigneten Dichtungs-
oder Klebemitteln beschichtet oder belegt, um eine gute gegenseitige Haftung und
Abdichtung zu erhalten. Diese Wirkung wird zusätzlich unterstützt, wenn das fließfähige
Medium 2 unter Druck eingebracht wird, da infolge der expandierenden Wirkung der
Dichtung 1 zum Druckausgleich ein gleichmäßiger Andruck der Dichtungsflächen 13
erfolgt. Auf diese Weise kann der erforderliche Dichtungsdruck in den Trennebenen
und auf die eingeführten Kabel eingestellt werden. Das gezeigte Ausführungsbeispiel
eignet sich nun besonders als Abschluß für eine Aufteilungsmuffe. Dieser Abschluß
kann bezüglich der Durchmessertoleranzen für die einzufUhrenden Kabel erweitert
werden, ohne die Montierbarkeit der elastischen Dichtung 1 zu erschweren. Außerdem
wird sichergestellt, daß der Druck auf die außen liegenden Kabel ebenso groß ist
wie auf die innen liegenden. Weiterhin ist in dieser Figur 8 ein Querschnitt IX-IX
für die folgende Figur 9 angedeutet.
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Die Figur 9 zeigt nun in einem Teilschnitt den Aufbau der Dichtung
1, die als Band mit einem längsverlaufenden Hohlraum 11 ausgebildet ist und als
Spirale zu der in Figur 8 erläuterten Abdichtung aufgewickelt ist. Als Träger für
das fließfähige Medium ist hier ein flacher Schlauch 3 eingelagert, der zum Beispiel
aus einer PE-Folie besteht. Am innen liegenden Ende 17 der Spirale ist er zugeschweißt,
am äußeren Ende 16 ist er an einem Metalleinsatz 18 mit einem Ventil 19 angeschlossen.
An der Ventilöffnung kann schließlich bei der Montage eine Spritzpistole für Kartuschen
angesetzt werden. Der Schlauch 3 kann so ausgebildet sein, daß er gleichzeitig als
Armierung für die elastische Dichtung 1 dient.
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Das abschließend gezeigte Ausführungsbeispiel für eine Abdichtung
steht stellvertretend für weitere Anwendungen, die sich mit Hilfe einer Dichtung
gemäß der Erfindung aus einem elastischen Dichtungsmaterial und einem darin eingelagerten
Hohlraum mit zumindest bei Montage fließfähigem Medium aufbauen lassen.
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9 Figuren 18 Patentansprüche
L e e r s e i t e