-
Die Erfindung bezieht sich auf ein passives Sicherheits-
-
gurtsystem für Kraftfahrzeuge, bei dem der Gurt vom Körper des Benutzers
fortbewegt wird, wenn die entsprechende Fahrzeugtür geöffnet wird.
-
Durch die Erfindung soll ein solches System so weitergebildet werden,
daß die zur Bewegung des Sicherheitsgurtes notwendige Kraft vom Öffnungs- und Schließvorgang
der Kraftfahrzeugtür herrührt.
-
Aus der US-PS 4 138 142 ist ein Fahrzeug mit einem zu einer vorne
angeschlagenen Tür benachbarten Sitz mit einem passiven Sicherheitsgurtsystem bekannt,
das eine an der Fahrzeugtür angebrachte Rückzugsvorrichtung für das gleichzeitige
Vor- und Zurückziehen des Becken-und des Schulterelements aufweist; das Beckenelement
erstreckt sich hierbei von der Rückzugsvorrichtung über Bodenführungen in der Nähe
der hinteren Bodenecke der Fahrzeugtür bis zu einer üblichen Verankerung innerhalb
und benachbart dem Boden der Sitzrücklehne, während das Schulterelement von der
Rückzugsvorrichtung über Deckenführungen in der Nähe der hinteren Deckenecke der
Tür bis zu der gemeinsamen Verankerung verläuft, einer Stelle auf dem Beckenelement,
die bei geschlossener Tür in der Nähe der Bodenführungen, die durch flexible Zugeinrichtungen
mit der Fahrzeugtür verbunden sind, so daß sie, wenn die Tür geöffnet wird, vom
Sitz wegbewegt werden.
-
Bei diesem Sicherheitsgurtsystem bilden die Bodenführungen einen Teil
der Rückzugsvorrichtung und die flexiblen Zugeinrichtungen enthalten den Teil des
Schulterelementes, der sich zwischen der Rückzugsvorrichtung und den Deckenführungen
erstreckt. Dadurch ist das Ausmaß der vom Sitz weggehenden Vorwärtsbewegung
beim
Öffnen der Tür sehr eingeschränkt.
-
Ziel der Erfindung war es, zu einem gröberen Ausmaß der Vorwärtsbewegung
zu kommen.
-
Nach der Erfindung ist bei einem Sicherheitsgurtsystem der vorgenannten
Art eine Laufschiene an der Innenseite der Fahrzeugtür derart angebracht, daß sie
sich nach vorne und oben von einer Stelle in der Nachbarschaft zu den Bodenführungen
erstreckt und die flexiblen Zugeinrichtungen verbinden einen Läufer auf der Laufschiene
mit der genannten Stelle auf dem Beckenelement.
-
Bei Gebrauch, d.h. beim öffnen der Tür, wird der Läufer entlang der
Laufschiene durch die Zugvorrichtung vorwärts bewegt, wodurch gleichzeitig das Beckenelement
nach vorne und nach oben aus dem unmittelbaren Weg des Sitzes zwischen den Bodenführungen
und der gemeinsamen Verankerung bewegt wird.
-
Die Rückzugsvorrichtung kann eine Trägheitsrolle sein.
-
Sie kann aber auch so ausgebildet sein, daß sie grundsätzlich gegen
ein Vorziehen blockiert ist, wenn das Fahrzeug in Bewegung ist.
-
In einer Ausführungsform der Erfindung umfassen Becken-und Schulterelement
einen durchgehenden Gurt, der durch Führungen an der gemeinsamen Verankerung beweglich
ist.
-
Durch diese Ausbildung können Becken- und Schulterelement durch die
Rückzugsvorrichtung mit der gleichen Geschwindigkeit vor- und zurückgezogen werden.
Beide Elemente können auf einer gemeinsamen Rolle entweder Seite an Seite oder über-
und ineinandergreifend aufgewickelt werden.
-
Die Zugvorrichtung kann auch so angeordnet sein, daß sie das Schulterelement
beim öffnen der Tür nach vorne zieht.
-
In diesem Fall läuft die Zugvorrichtung von dem oben genannten Punkt
auf dem Beckenelement frei über an dem Läufer befestigte Führungen und ist mit seinem
anderen Ende an einer Stelle auf dem Schulterelement befestigt, die bei geschlossener
Tür in der Nähe der Deckenführungen liegt.
-
Zwei Ausführungsformen der Erfindung sollen mit Bezug auf die Zeichnungen
näher erläutert werden.
-
Diese zeigen in Fig. 1 und 2 perspektivische Darstellungen des Inneren
eines Kraftfahrzeugs, das mit einem passiven Sicherheitsgurtsystem nach der Erfindung
ausgestattet ist, wobei die dem Sitz benachbarte Tür in Fig. 1 geschlossen bzw.
in Fig. 2 geöffnet gezeichnet ist und in den Fig. 3 und 4 perspektivische Ansichten
entsprechend Fig. 1 und 2, jedoch einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform.
-
Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Fahrersitz 10 eines Kraftfahrzeugs
12.
-
Der Sicherheitsgurt für den Fahrer besteht aus einer einzigen Gurtbandlänge
und bildet ein Beckenelement 14 und ein diagonal verlaufendes Schulterelement 16,
wobei die Gurtbandlänge frei über einen Bügel 18 läuft, der Teil einer am Boden
des Fahrzeuges auf der Innenseite des Sitzes 10 in der Nähe von dessen Rückenlehne
befestigten Verankerung ist. Das freie Ende des Beckenelementes 14 läuft frei über
eine an der Fahrzeugtür 22
an deren hinteren unteren Ecke befestigte
Führung 20. Das Ende des Beckenelementes 14 ist mit einer Rückzugsvorrichtung 24
verbunden, die an der Fahrzeugtür angebracht ist. In ähnlicher Weise ist das Schulterelement
16 über eine Führung 26 geführt, die an der Fahrzeugtür 22 nahe deren hinterer oberen
Ecke befestigt ist. Das freie Ende des Schulterelementes 16 ist ebenfalls an der
Rückzugsvorrichtung 24 befestigt. Die Rückzugsvorrichtung enthält eine übliche Trägheitsrolle
und braucht daher nicht näher erläutert zu werden. Beide Elemente 14 und 16 werden
über die gleiche Rolle übereinandergewickelt, so daß beide gleichzeitig und mit
im wesentlichen der gleichen Geschwindigkeit zurück- und vorgezogen werden können.
-
An der Innenseite der Fahrzeugtür ist eine Laufschiene 30 so befestigt,
daß sie sich nach vorne und oben von einer Stelle in der Nähe des Weges des Endes
des Beckenelementes zwischen der Führung 20 und der Rückzugsvorrichtung 24 erstreckt.
Ein Läufer 32 ist längs der Laufschiene 30 frei beweglich und mittels eines Gurtbandteiles
34 bei 36 mit dem Beckenelement 14 verbunden, das bei geschlossener Fahrzeugtür
an der Führung 20 anliegt.
-
Bei geschlossener Fahrzeugtür 22 liegt der Sicherheitsgurt so, daß
sich über den eingestiegenen Fahrer des Fahrzeugs 12 in an sich bei solchen Gurten
bekannten Weise legt und nicht von dem Gurtbandteil 34 behindert ist. Wird die Tür
22 geöffnet, dann wird durch den entstehenden Zug des Becken- und Schulterelementes
14 bzw.
-
16 das Gurtband von derRückzugsvorrichtung 24 abgespult, wobei jeder
Durchhang in einem der Elemente durch Gleiten des Gurtbandteiles über den Bügel
18 ausgeglichen wird.
-
Wenn sich die Stelle 36 von der Führung 20 wegbewegt, zieht das Gurtbandteil
34 den Läufer 32 nach vorne entlang der Laufschiene 30 und zieht zur gleichen Zeit
das Beckenelement nach vorne und oben vom Körper des Fahrers weg bis sich der Sicherheitsgurt,
bei vollständiger Öffnung der Tür 22, in der in Fig. 2 gezeigten Stellung befindet.
-
Ein ähnliches System kann für den vorne sitzenden Beifahrer vorgesehen
werden.
-
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine andere Ausführungsform, bei der das Schulterelement
16 ebenfalls nach vorne gezogen wird, wenn sich die Tür 22 öffnet. Die Teile des
Systems, die den in Fig. 1 und 2 gezeigten Teilen des Systems entsprechen, sind
mit den gleichen Bezugszeichen versehen und brauchen auch nicht noch einmal näher
erläutert zu werden.
-
Der auf der Laufschiene 30 laufende Läufer 32 nach Fig. 1 ist hier
durch einen Läufer 40 mit einer Führung, über die ein Gurtbandteil 42 frei gleiten
kann, ersetzt. Das Gurtbandteil 42, das hier das Gurtbandteil 34 nach Fig. 1 ersetzt,
erstreckt sich von seiner Verbindungsstelle 36 mit dem Beckenelement 14 über die
Führung auf dem Läufer 40 zu einer Verbindungsstelle 44 mit dem Schulterelement,
das bei geschlossener Tür 22 zwischen der Führung 26 auf der Tür 22 und der Schulter
des Fahrers liegt. Wenn die Fahrzeugtür 22 geöffnet wird, bewegt sich der Läufer
40 in üblicher Weise entlang der Laufschiene 30, dabei wird jedoch zur gleichen
Zeit, wenn das Beckenelement nach vorne und nach oben gezogen wird, das diagonal
verlaufende Schulterelement 16 ebenfalls nach vorne vom Körper des Fahrers weggezogen.
Leerseite