DE3213636A1 - Wiedergewinnung von auf aktivkohle adsorbiertem coffein - Google Patents

Wiedergewinnung von auf aktivkohle adsorbiertem coffein

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DE3213636A1
DE3213636A1 DE19823213636 DE3213636A DE3213636A1 DE 3213636 A1 DE3213636 A1 DE 3213636A1 DE 19823213636 DE19823213636 DE 19823213636 DE 3213636 A DE3213636 A DE 3213636A DE 3213636 A1 DE3213636 A1 DE 3213636A1
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DE
Germany
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caffeine
formic acid
activated carbon
recovery
active carbon
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Ceased
Application number
DE19823213636
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Inventor
Manfred Dipl.-Chem. Dr. 2800 Bremen Gehrig
Otto G. Dipl.-Chem. Dr. 2800 Bremen Vitzthum
Peter Dipl.-Chem. Dr. 2805 Stuhr Werkhoff
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Hag Gf AG
Original Assignee
Hag Gf AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D473/00Heterocyclic compounds containing purine ring systems
    • C07D473/02Heterocyclic compounds containing purine ring systems with oxygen, sulphur, or nitrogen atoms directly attached in positions 2 and 6
    • C07D473/04Heterocyclic compounds containing purine ring systems with oxygen, sulphur, or nitrogen atoms directly attached in positions 2 and 6 two oxygen atoms
    • C07D473/06Heterocyclic compounds containing purine ring systems with oxygen, sulphur, or nitrogen atoms directly attached in positions 2 and 6 two oxygen atoms with radicals containing only hydrogen and carbon atoms, attached in position 1 or 3
    • C07D473/12Heterocyclic compounds containing purine ring systems with oxygen, sulphur, or nitrogen atoms directly attached in positions 2 and 6 two oxygen atoms with radicals containing only hydrogen and carbon atoms, attached in position 1 or 3 with methyl radicals in positions 1, 3, and 7, e.g. caffeine

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Aus gesundheitlichen Gründen erfahren pflanzliche Produkte
  • - hauptsächlich Kaffee - mit vermindertem Coffeingehalt zunehmende Bedeutung. So wurde eine grössere Anzahl Verfahren entwickelt, welche sich in unterschiedlicher Weise bemühen, die Konzentration des Coffeins zu vermindern. Üblicherweise wurden zur Extraktion der aufgeschlossenen Kaffeebohnen organische Lösungsmittel verwendet. Die Rückgewinnung des Lösungsmittels erfolgte z.B. durch Destillation, wobei das Coffein als Nebenprodukt anfällt.
  • Um zu vermeiden, dass Lösungsmittelreste möglicherweise das pflanzliche Material kontaminieren, wird in neuerer Zeit mit dem gesundheitlich unbedenklichen Kohlendioxid als Extraktionsmittel gearbeitet (DE-PSen 20 05 293 und 22 12 281).
  • Das Lösungsmittel Kohlendioxid wird bei diesem Verfahren mittels Aktivkohle von gelöstem Coffein befreit.
  • Vor der Wiederverwendung gebrauchter Aktivkohle erfolgt üblicherweise eine Pyrolyse der adsorbierten Substanzen und anschliessend eine thermische Reaktivierung. Wegen der Verwertbarkeit des Coffeins ist ein derartiges Verfahren unwirtschaftlich.
  • So ist es nicht verwunderlich, dass Anstrengungen unternommen werden, das adsorbierte Coffein zurückzugewinnen. Massnahmen zur Desorption des Coffeins müssen berücksichtigen, dass Aktivkohle ein sehr gutes Adsorbens ist, was eine Desorption erschwert. Ausserdem soll vermieden werden, gesundheitlich bedenkliche Mittel zu verwenden, denn diese konnten ja gerade durch die Extraktion mit Kohlendioxid ausgeschaltet werden.
  • Nach der Lehre der DE-OS 25 44 116 wird das Adsorbat mit überkritischen Gasen insbesondere Kohlendioxid desorbiert.
  • Hierbei muss das gelöste Adsorbat wieder aus dem lösenden Gas entfernt werden.
  • Gemäss der US-PS 4 298 736 wird an Aktivkohle adsorbiertes Coffein mit einem flüssigen, für Nahrungsmittel zulässigen Lösungsmittel, welches eine organische Säure oder ein Alkohol sein kann, desorbiert. Als organische Säuren werden Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure wörtlich genannt.
  • Das Verfahren soll vorzugsweise bei Temperaturen oberhalb 100 CC durchgeführt werden, und die Lösungsmittel, also die Säuren, sollten einen möglichst hohen Siedepunkt aufweisen.
  • Überraschenderweise wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung nun festgestellt, dass eine Desorption mit Ameisensäure, die einen im Vergleich zu der in der US-PS bevorzugten Essigsäure um 18"C niedrigeren Siedepunkt aufweist, beträchtlich bessere Ergebnisse trotz niedrigerer Behandlungszeiten und -temperaturen und Verwendung geringerer Mengen an Behandlungssäure ergibt. Dies konnte aufgrund der allgemeinen Aussage der US-Patentschrift nicht erwartet werden. Die allgemeine Lehre der US-Patentschrift zielt eher in Richtung höher siedender Lösungsmittel.
  • Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Coffein von beladener Aktivkohle, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die beladene Aktivkohle mit Ameisensäure behandelt wird.
  • Die Verfahrenstemperatur liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 90 und 100°C. Bei Anwendung höherer Temperaturen müssen auch höhere Drücke als atmosphärischer Druck angewandt werden, da Ameisensäure bei ca. 100°C siedet.
  • Die Behandlungsdauer liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwa 2 bis 3 Stunden, wobei die 10- bis 20-fache Menge an Ameisensäure, bezogen auf das Gewicht der Aktivkohle, ausreichend ist. Die Ameisensäure kann im Gemisch mit Wasser verwendet werden, wobei solche Gemische maximal 22 % Wasser enthalten. Vorzugsweise wird die Ameisensäure jedoch unverdünnt eingesetzt.
  • Das Verfahren kann absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Vorzugsweise wird das erfindungsgemässe Verfahren in einer Batterieschaltung durchgeführt, d.h., die beladene Aktivkohle kommt zunächst mit Ameisensäure in Berührung, die in vorangegangenen Behandlungsstufen bereits Coffein aufgenommen hat, und in der letzten Behandlungsstufe der Batterieschaltung kommt die bereits teilweise vom Coffein befreite Aktivkohle mit frischer Ameisensäure in Berührung, wobei das restliche Coffein vollständig von der Aktivkohle desorbiert wird. Man erhält so am einen Ende der Batterieschaltung die mit dem Coffein beladene Ameisensäure, während am anderen Ende vom Coffein befreite Aktivkohle anfällt. Diese kann nach Entfernen des überschüssigen Lösungsmittels durch Dämpfen und/oder Trocknen wieder eingesetzt werden. Die Adsorptionsaktivität lässt von Einsatz zu Einsatz geringfügig nach. Eine Hochtemperaturreaktivierung der Aktivkohle ist erst nach mehrmaligem Einsatz erforderlich.
  • Die Trennung des zurückgewonnenen Coffeins von der Ameisensäure erfolgt am einfachsten durch Abdestillieren der Ameisensäure.
  • In den nachfolgenden Beispielen wurde die nachstehend beschriebene Arbeitsweise angewandt: Die Ameisensäure wurde mit Hilfe einer Pumpe zuerst durch einen Wärmeaustauscher und dann durch das heizbare Extraktionsrohr gedrückt. Nach Durchlaufen eines weiteren Wärmeaustauschers werden die Ameisenfraktionen entnommen und analysiert.
  • Die Versuchsgefässe bestanden aus V4A-Stahl (1.4571 = AISI 316). Weitere, gegenüber siedender Ameisensäure beständige Gefässmaterialien sind z.B. aus den Dechema-Werkstoff-Tabellen zu ersehen.
  • Die Temperatur betrug in allen Versuchen 100 C.
  • Beispiel 1 50 g Aktivkohle mit einem Coffeingehalt von 10,9 Gew.-% werden innerhalb von 150 Minuten von 1 kg Ameisensäure durchströmt. Dabei werden 91 % des adsorbierten Coffeins in der Ameisensäure wiedergefunden. Der Rest befindet sich noch auf der Aktivkohle. Die Lösung ist dabei etwa 0,5 %-ig an Coffein. Bereits nach der halben Extraktionszeit, nachdem 0,5 kg Ameisensäure durch die Aktivkohle gedrückt worden waren, wurden 78 % des Coffeins desorbiert.
  • Dieses Beispiel erlaubt einen eindrucksvollen Vergleich mit dem Beispiel 1 der oben genannten US-PS 4 298 736. So wurden dort nach 2-stündiger Behandlung bei 117"C mit der 10-fachen Menge an Essigsäure, bezogen auf das Gewicht der Aktivkohle, nur 73 % Coffein desorbiert und gewonnen. Demgegenüber zeigte das vorliegende Beispiel, dass mit der 10-fachen Menge an Ameisensäure bei einer Temperatur von 100"C während eines Zeitraums von 1 1/4 Stunden bereits 78 % des Coffeins desorbiert und gewonnen werden können.
  • Diese unter erheblich günstigeren Verfahrensbedingungen erreichte höhere Ausbeute unter Verwendung von Ameisensäure anstelle von Essigsäure, ist ausserordentlich überraschend.
  • Dies konnte der Fachmann aufgrund der allgemeinen Lehre der US-Patentschrift nicht erwarten. Vielmehr war zu erwarten, dass mit der Ameisensäure unter vergleichbaren Bedingungen schlechtere Ergebnisse erzielt werden würden.
  • Beispiel 2 Mit 1 kg Ameisensäure, welche jetzt 0,5 Gew.-% Coffein aus dem vorherigen Beispiel enthält, wurden nochmals 50 g Aktivkohle mit einem Coffeingehalt von 10,9 Gew.-% extrahiert.
  • Hierbei wurden noch 64 % des adsorbierten Coffeins extrahiert. Die Lösung enthielt etwa 0,8 Gew.-% Coffein.

Claims (2)

  1. Wiedergewinnung von auf Aktivkohle adsorbiertem Coffein Patentansprüche Verfahren zur Wiedergewinnung von Coffein von beladener Aktivkohle, dadurch gekennzeichnet, dass die beladene Aktivkohle mit Ameisensäure behandelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung in einer Batterieschaltung vorgenommen wird.
DE19823213636 1982-04-13 1982-04-13 Wiedergewinnung von auf aktivkohle adsorbiertem coffein Ceased DE3213636A1 (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DD78586A (de) *
US4298736A (en) * 1980-06-16 1981-11-03 General Foods Corporation Carbon-caffeine separation

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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US4298736A (en) * 1980-06-16 1981-11-03 General Foods Corporation Carbon-caffeine separation

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