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Rückblickspiegel mit verstellbarer Spiegelscheibe
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Die Erfindung betrifft einen Rückblickspiegel mit verstellbarer Spiegelscheibe,
der einen Stellmechanismus und ein die Spiegelscheibe und den Stellmechanismus aufnehmendes
Gehäuse aufweist.
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Rückblickspiegel mit verstellbarer Spiegelscheibe sind für verschiedene
Zwecke bekannt. Am häufigsten benutzt man derartige Rückblickspiegel als blendungsfreie
Innenspiegel für Kraftfahrzeuge, deren Spiegelscheibe zwei in einem spitzen Winkel
zueinander verlaufende Oberflächen aufweist und in einem Gehäuse befestigt ist,
das gegenüber einer feststehenden Halteplatte gekippt werden kann, damit die Spiegelung
einmal über die vordere und einmal über die hintere Oberfläche der Spiegelscheibe
erfolgt und dementsprechend in der einen Position auf die Spiegelscheibe auffallendes
Licht nur begrenzt in Blickrichtung zum Fahrer reflektiert wird.
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Es sind aber auch Außenrückblickspiegel mit verstellbarer Spiegelscheibe
bekannt, bei denen die Spiegelscheibe in einem an der Fahrzeugkarosserie befestigten
Gehäuse ver-
stellt werden kann, um vom Fahrersitz aus die Spiegelscheibe
in die jeweils richtige Position einstellen und gegebenenfalls nachstellen zu können.
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Ferner sind sogenannte Tote-Winkel-Außenrückblickspiegel bekannt,
bei denen die verstellbare Spiegelscheibe im Falle eines Uberholmanövers, wenn der
Fahrer den das Überholmanöver andeutenden Richtungsanzeiger betätigt, 0 um etwa
10 verschwenkt wird, damit der Fahrer sich vor dem Ausscheren davon überzeugen kann,
daß sich auch im toten Winkel schräg hinter ihm kein Fahrzeug befindet.
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Der die Spiegelscheibe verstellende Stellmechanismus wird bei den
bekannten Rückblickspiegeln vielfach von Hand, aber auch schon selbsttätig mittels
eines Antriebes betätigt. Im letztgenannten Falle ist es bekannt, die Spiegelscheibe
wenigstens in einer der beiden Extremstellungen mittels eines Permanentmagneten
zu halten, während die Verstellung über einen Elektromagneten erfolgt. Dabei muß
der Elektromagnet ständig unter Strom stehen, wenn sich die Spiegelscheibe in der
einen Extremstellung befindet. Die Halterung der Spiegelscheibe in der anderen Extremstellung
durch einen Permanentmagneten ist vielfach nicht genügend vibrationssicher.
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Besonders im Falle von Außenrückblickspiegeln ist es bekannt, zur
Verstellung zwei Elektromotore mit selbsthemmenden Getrieben wie Schneckengetrieben
zu verwenden.
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Ein derartiger Stellmechanismus ist aufwendig und vielfach schon aus
Kostengründen, aber auch aus Raumgründen nicht realisierbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rückblickspiegel mit
verstellbarer Spiegelscheibe zu schaffen, welcher einen einfachen Stellmechanismus
aufweist, mit dem es möglich ist, die Spiegelscheibe zwischen ihren beiden Extremstellungen
sicher zu verstellen und in den beiden Extremstellungen mechanisch zu verriegeln,
so daß sie sich nicht ungewollt aus der jeweils eingestellten Position auch unter
Einfluß der beim Fahren auftretenden Vibrationen verstellt, andererseits aber zum
Festhalten der Spiegelscheibe in deren eingestellten Lagen keine Energie wie elektrische
Energie notwendig ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Rückblickspiegel der
eingangs genannten Gattung dadurch gelöst, daß der Stellmechanismus einen elektrisch
betriebenen Motor aufweist, auf dessen Abtriebswelle eine Nockenscheibe befestigt
ist, die mit einer unter Vorspannung gegen ihre Nockenfläche gedrückten verstellbaren
Fläche zusammenwirkt, welche mit der Spiegelscheibe verbunden ist. Mit anderen Worten
wird erfindungsgemäß ein Stellmechanismus vorgeschlagen, der einen einzigen elektrisch
zu betreibenden Motor aufweist, der lediglich zum Verstellen der Spiegelscheibe
in ihre beiden Extremstellungen, beispielsweise zum Kippen der Spiegelscheibe, betätigt
werden muß und der seine Bewegungen auf die Spiegelscheibe über ein einfaches Element,
nämlich eine Nockenscheibe überträgt. Dementsprechend ist ein aufwendiges Zahnradgetriebe
wie ein Schneckengetriebe überflüssig, ohne auf den Vorteil der mechanischen Verrie-
gelung
verzichten zu müssen, denn eine mechanische Verriegelung läßt sich mittels einer
Nockenscheibe dadurch erzielen, daß man zwischen den beiden Extremstellungen der
Nockenscheibe deren oberen Totpunkt legt. Dieser obere Totpunkt läßt sich nur überwinden,
wenn man den Motor, auf dessen Abtriebswelle die Nockenscheibe unmittelbar befestigt
ist, betätigt. Ist der Motor ausgeschaltet, wird der obere Totpunkt nicht überschritten.
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Der Motor wird bei Tote-Winkel-Außenrückblickspiegeln erfindungsgemäß
vom Schalter des Fahrtrichtungsanzeigers gesteuert, so daß die Spiegelscheibe bei
Betätigung des Fahrtrichtungsanzeigers (Blinker) automatisch verstellt wird und
nach Rückstellen des Anzeigers auch automatisch in seine ursprüngliche Lage zurückkehrt.
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Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der Erfindung
ist die Nockenscheibe zwischen den beiden Extremstellungen der Spiegelscheibe um
einen Winkel verdrehbar, der den oberen Totpunkt einschließt. Zum Verdrehen der
Nockenscheibe bis in den oberen Totpunkt ist ein Winkel von bis zu 900 zu überstreichen.
Die Nocken-0 scheibe wird aber noch um etwa 5 weitergedreht, so daß sie in der einen
Extremstellung den oberen Totpunkt gerade überschritten hat, jedoch nur so weit,
um eine Selbsthemmung gegen ungewolltes Zurückdrehen zu gewährleisten, während die
Spiegelscheibe vom Nocken noch ausreichend weit von der anderen Extremstellung entfernt
gehalten wird. Die von einer Feder wie einer Druckfeder bewirkte Rückholkraft drückt
die Spiegelscheibe bzw.
deren verstellbare Fläche in jeder Position
ausreichend fest gegen die Nockenscheibe, um eine feste Position nierung der Spiegelscheibe
in jeder Stellung zu gewährleisten.
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Der Motor ist beispielsweise ein Drehmagnet, welcher zweckmäßig über
eine Impulsschaltung zu betätigen ist.
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Die Impulsschaltung kann zwei Wechsler bzw. Wechselschalter (Flip-Flop-Schalter)
aufweisen, die sich nach gegenseitiger Impulsabgabe selbsttätig abschalten, so daß
die Schaltung sofort stromlos wird, nachdem die jeweilige Verstellung erfolgt ist.
Dies ist möglich, weil die Spiegelscheibe in jeder der beiden Extremstellungen durch
mechanische Verriegelung in einem stabilen Gleichgewicht gehalten wird.
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Der Motor ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung mit einem
Umschalter verbunden, an den Schalter zum Ein- und Ausschalten des Fahrtrichtungsanzeigers
angeschlossen sind, so daß der Motor beim Betätigen und Ausstellen des Blinkers
automatisch verschwenkt und wieder rückgeschwenkt wird.
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Es ist aber auch eine hydraulische oder eine mit Überdruck oder Unterdruck
arbeitende pneumatische Verstellung oder eine Verstellung mit einer Kombination
aus Permanentmagnet und Hubmagnet möglich.
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Die Erfindung ist für die verschiedensten Rückblickspiegel mit verstellbarer
Spiegelscheibe anwendbar, beispielsweise für abblendbare Innenrückblickspiegel,
für
Tote-Winkel-Außenspiegel und für LKW-Rangierspiegel, die bei LKWs mit abknickendem
Zugfahrzeug benutzt werden. Sie ist bei allen Rückblickspiegeln anwendbar, bei denen
eine Spiegelscheibe zwischen zwei Extremstellungen verstellt werden soll, beispielsweise
um eine Achse kippbar ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß
ausgestalteten Rückblickspiegels schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1
einen senkrechten Schnitt durch einen abblendbaren Innenrückblickspiegel für Kraftfahrzeuge,
Fig. 2 eine im Maßstab vergrößerte Einzelheit des Rückblickspiegels aus Fig. 2,
Fig. 3 ein Schaltbild der Impuls schaltung für den die Verstellung der Spiegelscheibe
des Innenrückblickspiegels aus Fig. 1 bewirkenden Drehmagneten und Fig. 4 ein Schaltbild
der Schalter, die den Drehmagneten im Falle eines Tote-Winkel-Außenspiegels betätigen.
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Der Innenrückblickspiegel 1 ist an einem Tragarm 2 in nicht näher
dargestellter Weise aufgehängt. Dieser Tragarm 2 ist über ein Kugelgelenk 3 mit
einer Halteplatte 4 in bekannter Weise verbunden, so daß in der Zeichnung
Einzelheiten
nicht dargestellt sind. Die Halteplatte 4 befindet sich in einem Gehäuse 5, in dessen
Vorderseite eine im Querschnitt keilförmig ausgebildete Spiegelscheibe 6 befestigt
ist. Das Gehäuse 5 ist in nicht näher dargestellter Weise derart an der Halteplatte
4 angebracht, daß es um eine horizontale Achse 7 begrenzt gekippt werden kann, damit
einmal die vordere Oberfläche 8 und einmal die hintere Oberfläche 9 der Spiegelscheibe
6 senkrecht steht. Auf diese Weise kann die Spiegelscheibe 6 zwischen einer blendenden
und einer blendungsfreien Position verstellt werden.
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Zum Erzeugen der Kippbewegungen der Spiegelscheibe 6 und damit des
Gehäuses 5 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel auf der Vorderseite der Halteplatte
4 ein Drehmagnet 10 befestigt, auf dessen Abtriebswelle 11 eine Nockenscheibe 12
befestigt ist. Diese Nockenscheibe 12 wirkt mit einem Plättchen 13 zusammen, das
sich auf der Rückseite der Spiegelscheiben 6 befindet.
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Die Nockenscheibe 12 weist einen Nocken 14 auf, dessen Spitze 15 um
einen Winkel von 900 gegenüber der kreisförmigen Grundform der Nockenscheibe 12
versetzt ist.
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Zum Kippen der Spiegelscheibe 6 aus der einen in die andere Endposition
wird die Nockenscheibe 12 um einen Winkel von tris zu etwa 950 verdreht, so daß
sie entweder mit ihrer Spitze 15 etwa 50 hinter dem oberen Totpunkt - wie in Fig.
2 angedeutet - oder mit der auf der Rückseite der Spitze 15 befindlichen Flanke
16 am Plättchen 13 anliegt.
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Die Anlage des Plättchens 13 an der Kontur der Nockenscheibe 12 ist
durch eine Vorspannung gewährleistet, welche von einer zwischen dem Plättchen 13
und der Halteplatte 4 angebrachten Druckfeder 17, einem Permanentmagneten oder auch
der Federung des Gehäuses 5 hervorgerufen werden kann.
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Wie Figur 3 zeigt, ist der Drehmagnet 10 mit einer Impulsschaltung
18 versehen, welche eine Stromquelle 19, einen Impulsgeber 20 und zwei untereinander
verbundene Flip-Flops 21 und 22 enthält. Diese Flip-Flops 21 und 22 schalten sich
gegenseitig nach jeder Impulsabgabe ab, so daß der Schaltkreis automatisch nach
jeder Verstellung der Spiegelscheibe 6 stromlos wird und die Spiegelscheibe 6 in
der jeweils eingestellten Lage nur noch mechanisch durch Zusammenwirken der Zugfeder
17 und der Nockenscheibe 12 gehalten wird.
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Gemäß Fig. 4 ist der als Motor dienende Drehmagnet 10 über einen Umschalter
23 mit dem zum Betätigen des Fahrtrichtungsanzeigers (Blinker) dienenden Schalter
24 und mit einem Ausschalter 25 verbunden. Auf diese Weise erreicht man im Falle
eines Tote-Winkel-Rückblickspiegels, daß die Verstellung der Spiegelscheibe automatisch
mit dem Betätigen des Blinkers erfolgt. Der Fahrer kann nach Einschalten des Blinkers
den toten Winkel überblicken, bevor er die Fahrbahn wechselt. Wird der Blinker ausgestellt,
kehrt die Spiegelscheibe automatisch wieder in ihre ursprüngliche Position zurück.
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