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Meß- und Prüflatte
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Die Erfindung betrifft ein Gerät, insbesondere zum Messen und Prüfen
im Bauwesen, mit einer Wasserwaage, welche zumindest eine Libelle zum Bestimmen
ihrer Lage auFweist.
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Bekannt sind insbesondere zur Verwendung im Bauwesen Wasserwaagen,
welche eine bestimmte Länge haben und zumindest zwei Libellen zum Bestimmen der
waagerechten und senkrechten Lage aufweisen. Bei anderen Wasserwaagen sind zusätzliche
Libellen zur Bestimmung der 70 bzw 450 Lage angeordnet.
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Diese Wasserwaagen haben den Nachteil, daß sie in ihrer Länge nicht
variabel sind. Insbesondere zum Messen von lichten Weiten, deren Maß größer ist
als die Länge der Wasserwaage bedarf es bei den herkömmlichen Wasserwaagen zusätzlicher
Hilfswerkzeuge.
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Der Erfinder hat sich zur Aufgabe gesetzt, eine Mehrzweckmeß- und
Prüfplatte zu entwickeln, welche Lage und Längenbestimmung in einfacher Weise kombiniert,
vielseitig anwendbar und leicht zu handhaben ist.
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Zur Lösung der Aufgabe führt ein Gerät der oben genannten Art, bei
dem an der Wasserwaage zumindest eine Setz-Satte bewegbar angeordnet ist.
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Wasserwaage und/oder Setzlatte weisen zumindest eine Maßeinteilung
auf.
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Durch die Verbindung von Wasserwaage mit Sets latte wird die Wasserwaage
in ihrem Gebrauch bei der Lagebestimmung unterschiedlich langer Werkstücke variabel
gestaltet.
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Mit der in die Setzlatte und/oder Wasserwaage eingeformten Maßeinteilung
kann gleichzeitig die Länge eines Gegenstandes bestimmt werden. Dies erweist sich
insbesonde bei der Ermittlung der lichten Weite von Öffnungen als sehr vorteilhaft.
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Bei Bedarf kann es von Vorzug sein, wenn die Wasserwaage zwei zueinander
versetzt angeordnete Maßeinteilungen aufweist.
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Die Festlegung von Wasserwaage und Setzlatte zueinander geschieht
im vorliegenden Beispielsfall auf einfache Weise durch Ausbildung einer Feder an
einer Wandung der Wasserwaage, welche in eine in der Setzlatte eingeformte Nut paßt.
Dabei ist die Feder vorzugsweise schwalbenschwanzförmig ausgestaltet und die Nut
in der Setzlatte hinterschnitten. So kann in einfacher Weise die Wasserwaage mit
der Feder in die Nut der Setzlatte eingeschoben werden. Von Vorteil ist, daß die
Setzlatte jederzeit ausgetauscht werden kann, weshalb der Benutzer des Geräts Setzlatten
mit unterschiedlichen Längen bei sich führt. Vorgesehen sind eine Serie von sechs
SetzAatten von 25 cm bis 150 cm in 25 cm Abstand.
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Da auf die Feder der Wasserwaage auch eine zweite Setzlatte aufgeschoben
werden kann, dürften wohl alle Höhenmessungen im Bauwesen mit einer einzigen Meß-
und Prüflatte durchgeführt werden können.
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Der Boden der Nut in der Setzlatte bildet eine Innenwandung, welche
Löcher aufweist, in welche ein durch das Innere der Wasserwaage geführter Dorn eingreift.
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Durch diesen Dorn kann also die Setzlatte gegenüber der Wasserwaage
festgelegt werden. Vorzugsweise sind die Löcher in Abständen von 1 cm entlang der
Innenwandung angeordnet. Diese Ausgestaltung ist insbesondere dann wichtig, wenn
eine waagerechte Höhenübertragung stattfinden soll. Ebenso dann, wenn das Gerät
beispielsweise als Setzschablone für Fensterbänke od. dgl. dient.
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Im Inneren der Wasserwaage um fängt den Dorn eine Schraubenfeder,
welche sich einerseits an einem Plättchen abstützt, andererseits an der Außenwandung
der Wasserwaage oder einer gesonderten Tragplatte anliegt. Diese Schraubenfeder
verhindert ein versehentliches Herausrutschen des Dorns aus dem Loch.
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Die Anordnung einer Tragplatte dient vor allem dem konstruktiven Anbringen
des Dorns, da der Dorn die Tragplatte durchdringt und ihm andererseits ein Anschlag
und ein Kopf aufgesetzt ist. Somit bildet Dorn, Kopf, Schraubenfeder und Tragplatte
eine konstruktive Einheit, welche beim Zusammenbau der erfindungsgemäßen Wasserwaage
in ein vorgesehenes Loch eingeführt und durch Festschrauben der Tragplatte an der
Außenwandung der Wasserwaage festgelegt werden kann. Ein versehentliches Herausziehen
des Dorns wird durch Begrenzungen verhindert, welche an dem Dorn im Innern der Wasserwaage
angeordnet sind.
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Im Rahmen der Erfindung liegt auch, daß die Setzlatte statt einer
PerFnration ein durchgehendes Langloch aufweist und der Dorn dort beispielsweise
in einer Gegenmutter in der Setzlatte festgeschraubt werden kann.
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Dies ermöglicht ein stufenloses Verstellen des Geräts.
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Wasserwaage und Setzlatte sind erfindungsgemäß einstückig aus einem
Strangpreßprofil od. dgl. geformt.
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Da jedoch Nut und Feder bei längerem Gebrauch einem gewissen Verschleiß
unterworfen sind, hat es sich als günstig erwiesen, Wasserwaage und Setzlatte aus
jeweils einem U-förmigen Profil herzustellen, dessen jeweils offene Seite durch
ein eingesetztes die Nut bzw. Feder aufweisendes Profil geschlossen ist. Bei Verschleiß
dieser Teile braucht nur das entsprechende Profil ausgewechselt zu werden.
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Weiterhin hat es sich zur verbesserten Handhabung als günstig erwiesen,
wenn die Nut und Feder tragenden Profile aus einem anderen Werkstoff bestehen als
die U-förmigen Profile. Gedacht ist daran, die U-förmigen Profile aus Aluminium
herzustellen, wobei Aluminium bekanntermaßen eine schlechte Gleitfähigkeit aufweist.
Um diesem Nachteil zu begegnen, werden dann die Nut und Feder tragenden Profile
aus einem anderen, gleitfähigen Werkstoff hergestellt und beispielsweise mittels
Schrauben an den U-förmigen Profilen festgelegt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnung; diese zeigt in Fig. 1 eine Vorderansicht einer Mehrzweckmeß-und Prüflatte;
Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer
Meß- und Prüflatte; Fig. 3 ein Querschnitt durch eine Meß- und Prüflatte nach Linie
III - III in Fig. 2; Fig. 4 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform
einer Meß- und Prüflatte; Fig. 5 eine Meß- und Prüflatte zum Aufmaß von Türen und
Tore; Fig. 6 eine weitere Ausführungsform einer Meß- und Prüflatte in Gebrauchslage
als verschiebbare Setzschablone für Fensterbänke; Fig. 7 einen Teil eines Längsschnittes
durch eine weitere Ausführungsform einer Meß- und Prüfplatte.
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Eine Mehrzweckmeß- und Prüflatte 1 besteht nach Fig. 1 aus einer Wasserwaage
2 und einer mit ihr verbundenen Setzlatte 3, welche in diesem Ausführungsbeispiel
eine 50-cm-Einteilung aufweist. Auf der Höhe der 50-cmMarke ist die linke Ecke der
Setzlatte 3 herausgebrochen, so daß eine Lasche 8 eine Stufe 9 erzeugt.
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Die Wasserwaage 2 trägt auf ihrer Oberseite 4 eine 45-cm-Einteilung
sowie Libellen 5 für 00, 900, 300 und 459-Messung. Aus der der Setzlatte3 gegenüberliegenden
Seitenkante 5 ragen Köpfe 7 von Stellbolzen 6 hervor.
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Außer der 45-cm-Lirteiiung trägt die Wasserwaage 2 noch eine zweite
42-cm-Einteilung, deren Null-Stellung allerdings nach oben verschoben ist, so daß
sie nach unten bei 8 cm,nach oben bei 34 cm endet. Über die Marke 8 cm ragt wiederum
eine Stufe 10 infolge des Fehlens der linken Kante heraus.
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Nach Fig. 2 besteht der Stellbolzen 6 aus dem Kopf 7 mit Anschlag
12, sowie einem die Wasserwaage 2 querenden Dorn 13, dessen Länge 1 größer ist als
die Breite b der Wasserwaage 2. Er durchstößt so in einer Bohrung 17 geführt die
Wandung 18 der Wasserwaage 2 ebenso wie eine Innenwandung 19 der Setzlatte 3. Diese
Innenwandung 19 weist im Abstand von jeweils 1 cm Löcher 23 Üuf, in welche die Spitze
des Dorns 13 eindringen kann.
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im Innern J der Wasserwaage 2 umfängt den Dorn 13 eine Schraubenfeder
14, welche einerseits auf einem Plättchen 15 aufsitzt, das sich in Gebrauchslage
gegen die Wandung 18 abstützt, andererseits von einer Tragplatte 16 begrenzt ist.
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Nahe der Tragplatte 16 weist der Dorn 13 -- nicht dargestellt -- eine
weitere Begrenzung auf, welche ein versehentliches Herausschlüpfen des Dorns 13
aus der Bohrung 17 verhindert, aber dach ein Zurückziehen aus dem Loch 20 zuläßt.
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Die Tragplatte 16 ist mittels Schrauben 21 auf die Außenwandung 22
der Wasserwaage 2 aufgesetzt. Durch diese Anordnung wird das Einbauen des Stellbolzens
6 wesentlich erleichtert.
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Nach Fig. 3 besteht sowohl die Setzlatte 3 als auch die Wasserwaage
2 aus einem Kastenprofil 24 bzw. 25, wobei die Wandung 18 eine schwalbenschwanzförmige
Feder 26 aufweist, welche in eine schwalbenschwanzförmig hinterschnittene Nut 27
in der Setzlatte 3 paßt, wobei den Boden der Nut 27 die mit den Löchern 20 versehene
Innenwandung 19 bildet.
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Bei dem Ausführungsbeispiel einer Meß- und Prüflatte la bestehen sowohl
Setzlatte 3 als auch Wasserwaage 4 aus einem U-Profil 30 bzw. 31. Die offene Seite
32 des Profils 30 der Setzlatte 3 wird durch ein Vollprofil 33 geschlossen, welches
die schwalbenschwanzförmige hinterschnittene Nut 27 aufzeigt, deren Boden wiederum
die Innenwandung 19 bildet, in welche Sacklöcher 35 in Abständen von 1 cm eingeformt
sind.
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In das Sackloch 35 greift der Dorn 13 mit seiner Spitze ein. Das Profil
33 ist durch Schrauben 34 am U-Profil 30 festgelegt.
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In die Nut 27 wird ein weiteres Vollprofil 37 mit der schwalbenschwanzförmigen
Feder 26 eingeführt, welches die ÖFfnung 38 des U-Profils 31 verschließt und ebenfalls
mit Schrauben 34 an diesem festgelegt ist.
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In Fig. 5 ist eine Meß- und Prüflatte lb zum Aufmaß einer Tür oder
eines Tores dargestellt. Zu diesem Zweck ist auf die Wasserwaage 2 jeweils von oben
und von unten eine Setzlatte 3a und 3b aufgeschoben, wobei die Setzlatte 3b auf
dem Boden 40 aufsteht, während die Setzlatte 3a am Türsturz 41 anschlägt. Diese
Anordnung kann auch -- nicht dargestellt -- zum Nachprüfen der Putzarbeit sowie
zur waagerechten Höhenübertragung bzw. Nachprüfen der Estricharbeit verwendet werden.
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fine andere Anordnung zeigt Fiq. 6, bei welcher eine Meß- und Prüflatte
de als verschiebbare Setzschablone für eine Fensterbank 43 eingesetzt wird. Dabei
schlägt die Setzlatte 3 mit der Stufe 9 an der Innenseite 44 eines Rolladenkastens
45 an und die Stufe 10 der Wasserwaage 2 an der Fensterbank 43.
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Diese Stufen 9 bzw. 1(3 haben sich für die Messuny lichter Weiten
als nicht sehr vorteilhaft erwiesen. Deshalb sind sie gem. Fig. 7 gegen einen Kraftspeicher
45 versenkbar ausgebildet. Innerhalb der Setzlatte 3 und (und auch -- nicht dargestellt
-- der Wasserwaage 2) ist nahe der Stufe 9 cirle als Kraftspeicher dienende Band
feder 45 um einen Bolzen 46 geführt und stützt sich mit einem Fuß 47 gegen eine
Innenwand 48 der Setzlatte 3 ab, während der Kopf 49 gegen eine Unterseite 50 eines
Anschlagstückes 51 driickt. Zur verbesserten Führung des Anschlagstücks 51 gleitet
es mit einer verlängerten Seitenwand 52 an der der Innenwand 48 gegenüberliegenden
anderen Innenwand 43 sowie mit einem über die Unterseite 50 hinaus verlängerten
Ansatzstückes 54 in einer Nut 55 eines Quersteges 56. Die gestrichelte linie I stellt
das Anschlagstück 51 in ausgefahrenem Zustand mit der entsprechenden Federstellung
dar.